Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : GNOME: Bast practises/Taskbar?
nggalai
2011-03-05, 06:53:17
Moin moin,
ich bin an Vorschlägen interessiert, wie ich den aktuellen GNOME-Desktop konfigurieren soll, damit ich damit bequem arbeiten kann. Mein Hauptproblem z.Z. ist die Taskbar, die sich schon mit drei, vier Programmen dermaßen mit Buttons füllt, dass ich auf einem 1440er-Bildschirm nur noch die ersten Buchstaben der Applikationen erkennen kann. Schnell ein Fenster zu finden wird zur Geduldsprobe, selbst Programme rauszupicken erweist sich als unendlich schwierig.
Wie handhabt ihr die Fensterflut unter Linux/GNOME? Gibt es bessere Alternativen zur Standard-Taskbar, die vielleicht ähnlich wie die von Windows 7 oder der OSX-Dock funktionieren? Wo könnte man gegebenenfalls Shortcuts definieren, um Applikationen direkt aufzurufen oder zumindest z.B. mit Ctr+Space den App-Launcher zu starten? Ich kann zwar im Compiz-Manager Shortcuts definieren (die werden mit „capture keys“ auch erkannt), aber im laufenden Betrieb passiert damit nichts.
Hintergrund.
Apples Geschäftsgebaren lässt mich schon seit einiger Zeit die Stirn runzeln. Da ich mit meinen Rechnern mein Einkommen erwirtschafte ist es mir wichtig, etwaige Alternativen wenn nicht gerade griffbereit, dann doch im Hinterkopf zu haben, falls Apple so weit geht, dass ich echt nicht mehr mit ihren Geräten und Software „kann“.
Hier lag noch ein MacBook Pro von 2006 rum, das Snow Leopard gar nicht mochte, also installierte ich vor ein paar Tagen Linux Mint 10 auf die Kiste. Bis auf die Grafik läuft tatsächlich alles out-of-the-Box, da hat sich seit meiner Linux-Zeit definitiv viel getan. Ich wechselte 2006 nach drei Jahren Linux-only auf Macintosh, da ich ein Notebook brauchte und damals das Installieren einer Linuxumgebung auf handelsüblichen Laptops oft wacklige Glückssache war.
(Randbemerkung: Die Radeon Mobility X1600 des MacBook Pros läuft mit dem radeon-Treiber einigermaßen, wenn man Composite deaktiviert, und gut, wenn man den fbdev-Treiber nimmt. Das war ziemliches Gebastel; offenbar ist bei Debian-gestützten Distributionen wie Mint die xorg.conf per Default rausgefallen. Und anders als bei KDE hat man über die GUI nur wenig Hardware-Xorg-Optionen.)
Jedenfalls läuft jetzt auf besagtem Rechner Mint mit GNOME und ich teste Alternativen zur Software, die ich für meine Arbeit benötige. Glücklicherweise sind jetzt Linux-Betas meiner OSX-Schreibumgebung „Scrivener“ verfügbar und 99% meiner Dokumente liegen sowieso als Plaintext oder RTF vor. RAW-Entwickler für meine Kameras gibt es mittlerweile auch, Lightroom soll angeblich in WINE zum Laufen bekommen sein. Profilierung von Monitoren ist mit Argyll-CMS in Kombination mit dispCAL kein Problem. Falls Apple also zu sehr nerven sollte, denke ich, dass ein beliebiges (vielleicht nicht etabliertes) Notebook als Ersatzrechner herhalten können wird.
Avalox
2011-03-05, 10:14:47
Moin moin,
ich bin an Vorschlägen interessiert, wie ich den aktuellen GNOME-Desktop konfigurieren soll, damit ich damit bequem arbeiten kann. Mein Hauptproblem z.Z. ist die Taskbar, die sich schon mit drei, vier Programmen dermaßen mit
Die Taskbar ist ja faktisch ein Auslaufmodell und wird ja in der Form verschwinden.
Ich würde mal versuchen das Gnome Panel mit
dem Cairo-Dock 2.1 zu ergänzen.
http://download.tuxfamily.org/glxdock/mediacolor/album3/1297276805_74943f1478_big.jpg
Oder mit dem Cairo-Dock 2.2 ganz zu ersetzen.
http://download.tuxfamily.org/glxdock/mediacolor/album3/1275221582_0fd9fc3c01_big.jpg
Ich betreibe seit langer Zeit das Cairo Dock (jetzt 2.1) zusätzlich zum oben angeordneten Gnome Panel und benutze das Gnome Panel faktisch kaum noch.
Gerade die Arbeit mit vielen offenen Anwendungen gestaltet sich sehr viel einfacher.
krass
2011-03-05, 10:32:45
moin nggalai
ich arbeite hauptsächlich mit der option "fensterauswahl initiieren", oben in der rechten ecke meines desktops - das lässt sich bequem mit der mouse, durch einfache mouse clicks & bewegungen erledigen.
für mich der optimale workflow.
das sieht im beispiel dann so aus ... fenster werden durch "initiieren" in miniatur dargestellt & durch einen click aufs fenster dann eben wieder maximiert
http://img687.imageshack.us/img687/6630/bildschirmfotosi.png (http://img687.imageshack.us/img687/6630/bildschirmfotosi.png Uploaded with ImageShack.us)
die taskbar lass ich in den meisten fälle völlig ungeachtet.
zum anderen liegt bei mir links im bild "docky", ein nettes dock ... dort werden alle offenen programme abgelegt & sind somit ebenfalls mit der mouse schnell zu erreichen.
sehr häufig nutze ich dann noch win+tab ... sieht nett aus und bei wenigen fenstern ebenso flott
http://img846.imageshack.us/img846/5457/bildschirmfoto2.png (http://img846.imageshack.us/img846/5457/bildschirmfoto2.png Uploaded with ImageShack.us)
ich besitze keine taskbar mehr. bei mir laufen die fenster zu 99% nicht im vollbildmodus und ich schalte zwischen ihnen mit dem compiz expose klon um. Habe mir dazu das so konfiguriert dass ich je nach tastenkombination entweder eine übersicht aller fenster oder nur der fenster des aktuellen desktops bekomme. klappt gut.
app starten wird mit gnome do gemacht. damit kann man mit wenigen tastatureingaben beliebige apps starten.
nggalai
2011-03-05, 10:36:15
Danke für die Tips. Ich habe testweise Cairo-Dock installiert. Mal schauen, ob es sauber tut--die X1600 schmiert mit Compiz gerne ab, und ohne hab ich so einen hässlichen schwarzen Kasten drumrum. ;)
Ich werde berichten!
JasonBecker
2011-03-05, 10:36:41
Die DockbarX (http://gnome-look.org/content/show.php/DockbarX?content=101604) ist der Superbar von Windows 7 sehr ähnlich.
lumines
2011-03-05, 12:15:29
Falls dir Compiz zu wackelig ist, könntest du auch mal das eingebaute Compositing von Metacity ausprobieren. Im Gconf-Editor müsste das irgendwo unter Applications -> Metacity zu finden sein. Praktischerweise kann man dann Docks ohne Probleme benutzen.
Die Aufteilung in zwei Panels (https://wiki.archlinux.de/images/Gnome.png) finde ich nach wie vor aber ziemlich sinnvoll. Mint ist ja per Default auf nur ein Panel "beschnitten". Damit konnte ich mich auch nie richtig anfreunden.
Ob Linux Mint aber so die richtige Wahl ist? Eigentlich sollten die freien Treiber für die ATI-Karte ziemlich gut laufen. Alternativ könnte man mal Debian Squeeze ausprobieren. Davon gibt es mittlerweile Live CDs (http://cdimage.debian.org/debian-cd/) und ich vermute, dass die Hardware-Erkennung genau so gut wie bei Mint sein wird.
Ich habe grade mal Linux Mint installiert + Cairo Dock bar + die eine oder andere Einstellung.
Recht schnell hat man ein einfach zu bedienendes und ein leichtes "OS X - like"-feeling ;)
Mir gefällt Linux Mint verdammt gut. Echt schick was da gezaubert wurde ;)
Aber @nggalai:
Was magst du an der aktuellen Entwicklung bei Apple nicht?
Ich bin zwar erst seit 12/2010 ein Mac-User, aber wovor graut es dir?
Lion?
Avalox
2011-03-05, 13:39:13
Ob Linux Mint aber so die richtige Wahl ist? Eigentlich sollten die freien Treiber für die ATI-Karte ziemlich gut laufen. Alternativ könnte man mal Debian Squeeze ausprobieren. Davon gibt es mittlerweile
Debian, warum?
Debian ist zur Zeit arg in der Diskussion.
"The new Debian Linux: Irrelevant?" http://www.zdnet.com/blog/open-source/the-new-debian-linux-irrelevant/8218
"Ubuntu is now the ground-breaking Linux distribution that Debian once was."
"Debian is dying, oh my word! http://www.omgubuntu.co.uk/2011/02/debian-is-dying-oh-my-word/
Debian wird so schnell nicht verschwinden, aber als Desktop Distribution sehe ich es schon heute tatsächlich deutlich hinter einem Ubuntu, oder eben auch Mint zurück. Diese sind mM tatsächlich das bessere Debian für den Zweck.
M3NSCH
2011-03-05, 13:46:25
mmh, mint ist doch nun echt das gleiche wie Ubuntu, nur in grün.....
win+tab , alt+tab zum durchblättern der Tasks und win+e für eine übersicht der aktivierten Desktops (ist wohl die Standard konfig.)und zum "würfel drehen" mittlerer Maus-button , absolut spitzenmässig bei handhabung von vielen offen fenstern
krass
2011-03-05, 15:37:40
mmh, mint ist doch nun echt das gleiche wie Ubuntu, nur in grün.....
bis jetzt im grunde schon ... ab ubuntu 11.04 / mint 11 wird sich das noch etwas ausdifferenzieren. ubuntu wird ab 11.04 auf unity per default setzen - mint 11 macht mit gnome 3 weiter.
nggalai
2011-03-05, 15:42:38
Mint habe ich installiert, weil noch die Live-DVD rumlag. Und die lag rum, weil ich Mint vor ein paar Monaten problemloser in der VMWare-Maschine auf meinem MacBook installiert bekam als das Standard-Ubuntu. Da hab ich das Image halt gebrannt. ;)
Die X1600 wird in allen möglichen Linux-Forum als Problemkind gelistet. Aber danke für den Tip mit dem anderen Composite-Manager Lumines; werde ich bei Gelegenheit gerne ausprobieren. Auch, weil weder Shortcuts noch aktive Ecken der Compiz-Expose-Funktionen tun, es passiert rein gar nichts (oder der Rechner stürzt umgehend mit Kernel Panic ab).
Das Ganze ist z.Z. eh ein Experiment, ob an meine Daten rankomme oder nicht, falls es nötig sein sollte. Falls ich komplett wechsle, kommt entweder das MBP13 zum Zuge oder gleich ein neuer Rechner.
@Cyv, ich mache mir Sorgen wegen dem "Back to Mac"-Ansatzes bei Apple, i.e. die Touch/iOS-Tendenzen. Dann ewig nicht gefixte Bugs, Sicherheitslücken, die monatelang offen bleiben, und eine gewisse Arroganz in der Firmenpolitik, muss nicht sein. Gewechselt bin ich damals, wie gesagt, auch nur, weil ich ein Notebook mit UNIX-Unterbau und ohne Konfigurationsprobleme wollte.
Was natürlich NICHT heißt, dass ich mich in 1,5 Jahren nicht doch wieder für Apple entscheide. Ich bin nicht Firmen-hörig; ich nehme halt das, was am besten zu meinen Anforderungen und zur Arbeitsweise passt. Vielleicht ist das dann doch wieder Apple, vielleicht MS, vielleicht Linux. Aber es beruhigt mich, die aktuellen Alternativen mal auszuprobieren und zu prüfen, was denn z.Z. ginge.
Btw, Docky ist ja geil. Leicht, schnell, tut genau das, was ich will. Danke schön, krass! :)
gbm31
2011-03-05, 15:44:58
bis jetzt im grunde schon ... ab ubuntu 11.04 / mint 11 wird sich das noch etwas ausdifferenzieren. ubuntu wird ab 11.04 auf unity per default setzen - mint 11 macht mit gnome 3 weiter.
deswegen bin ich gleich von ubuntu auf mint debian.
ubuntu geht mir langsam etwas komische wege... erinnert mich etwas an so eine firma mit angebissenem apfel...
M3NSCH
2011-03-05, 15:59:39
Ich betreibe seit langer Zeit das Cairo Dock (jetzt 2.1) zusätzlich zum oben angeordneten Gnome Panel und benutze das Gnome Panel faktisch kaum noch.
Gerade die Arbeit mit vielen offenen Anwendungen gestaltet sich sehr viel einfacher.
jo, cairo dock ist krass, konfigurierbar bis ins kleinste detail, komischerweise geht bei meinem Desktop Rechner kein Skype-Video mit Cairo-dock installiert :confused: , bin daher auf AWN umgestiegen
DanMan
2011-03-05, 16:47:51
Debian wird so schnell nicht verschwinden, aber als Desktop Distribution sehe ich es schon heute tatsächlich deutlich hinter einem Ubuntu, oder eben auch Mint zurück. Diese sind mM tatsächlich das bessere Debian für den Zweck.
Das ist doch schon seit längerem so, dass für den Desktop-Einsatz ein reines Debian zu konservativ daherkommt. Server sind wieder eine andere Geschichte - die müssen laufen, und nicht den letzten Schrei implementiert haben.
nggalai
2011-03-08, 06:52:29
Update:
Falls dir Compiz zu wackelig ist, könntest du auch mal das eingebaute Compositing von Metacity ausprobieren. Im Gconf-Editor müsste das irgendwo unter Applications -> Metacity zu finden sein. Praktischerweise kann man dann Docks ohne Probleme benutzen.
Danke für den Tip, tut so mit dem Compositing-Manager von Metacity sauber und ohne Abstürze. :)
Dafür halt kein Pseudo-Compiz-Exposé, aber mit docky und der Desktop-Übersicht kann ich gut arbeiten.
Ironie darf aber auch nicht fehlen: Kaum steht die Software vollständig gibt die Hardware den Geist auf. X-D Ich hatte besagtes MacBook Pro etwas über drei Jahre lang wirklich intensiv genutzt. Jetzt fliegen beim Tippen die Tastaturkappen durchs Zimmer und der Akku hält etwa 45 Minuten. ;(
Aber fürs Experiment hat’s gereicht. Falls Apple in 1,5 Jahren kein 13er mit mattem Bildschirm anbietet kommt halt ein Thinkpad mit Linux ins Haus und fertig.
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