Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sind die Informationen aus Fukushima zuverlässig? Droht ein GAU?
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Stormtrooper
2011-03-21, 16:43:42
:ucrazy4:
Dieser Satz macht keinen Sinn. Man merkt, dass du kein Physiker oder Ingenieur bist.
Und was verstehst du an dem Satz nicht?
Stimmt, bin auch kein Physiker oder Ingenieur, sondern Feuerwehrmann und bei der Strahlenschutzausbildung wurde uns von einem Physiker gesagt.
Bei doppelter Entfernung hast du nur noch ein viertel der Dosis/Leistung.
Oder hast du "im quardrat abnehmen" nicht verstanden?
Sven77
2011-03-21, 16:45:52
Und was verstehst du an dem Satz nicht?
Stimmt, bin auch kein Physiker oder Ingenieur, sondern Feuerwehrmann und bei der Strahlenschutzausbildung wurde uns von einem Physiker gesagt.
Bei doppelter Entfernung hast du nur noch ein viertel der Dosis/Leistung.
Oder hast du "im quardrat abnehmen" nicht verstanden?
Es ist etwas... "unglücklich" ausgedrückt ;)
Cyphermaster
2011-03-21, 16:46:36
Wer sagt denn das die Strahlung aus Fukushima kommt?Ach, muß die sich erst persönlich per Unterschrift eintragen? Ich wüßte jedenfalls keine andere größere radioaktive Jod/Cäsium-Quelle, die in Japan in der letzten Zeit überraschend aufgetreten wäre. Du vielleicht?
Und durch direkte Bestrahlung kann über hunderte Km keine kontamination stattfinden.
:freak:Behauptet auch keiner. Nur, daß das eben beileibe nicht alles ist, was da passiert. Und daß weder alles davon so einfacher Logik folgt, wie deine Berechnungen, noch alles überhaupt vorausberechenbar wäre. Die Konstrukteure des AKW Isar 2 z.B. haben ja auch nicht vorherberechnet, daß in der Kühlturmtasse Fische leben würden...
Stormtrooper
2011-03-21, 16:48:49
In der Stadt Tochigi 140 km von Fukushima I entfernt kam es durch Regen am Wochenende zum radioaktiven Fallout von 1840 MBq/km² Iod-131 und 107 MBq/km² Cäsium-137: http://eq.wide.ad.jp/files_en/110320fallout_1900rev2_en.pdf.
Wie man da noch davon sprechen kann, dass Fukushima keinen großflächigen Effekt hat, erschließt sich mir nicht.
Kannst das mal mit dem MBq/km² mal genauer erklären?
Hab diese Einheit noch nie gehört und beim Googlen auch nicht wirklich was gefunden.
Cyphermaster
2011-03-21, 16:51:06
http://de.wikipedia.org/wiki/Becquerel_(Einheit)
Stormtrooper
2011-03-21, 16:52:51
http://de.wikipedia.org/wiki/Becquerel_(Einheit)
Ich kenn Becquerel schon .. aber nicht Becquerel pro (k)m²
Spasstiger
2011-03-21, 16:54:58
Und was verstehst du an dem Satz nicht?
Stimmt, bin auch kein Physiker oder Ingenieur, sondern Feuerwehrmann und bei der Strahlenschutzausbildung wurde uns von einem Physiker gesagt.
Bei doppelter Entfernung hast du nur noch ein viertel der Dosis/Leistung.
Oder hast du "im quardrat abnehmen" nicht verstanden?
Bei der doppelten Entfernung nimmt die Dosis/Leistung im Quadrat ab.
Dieser Satz sagt aus, dass bei der DOPPELTEN Entfernung (doppelt gegenüber welcher Entfernung?) ein quadratischer Zusammenhang zwischen der Dosis oder der Leistung oder vielleicht auch der Dosis im Verhältnis zur Leistung besteht.
Physikalisch korrekt ist: Die Intensität von elektromagnetischer Strahlung nimmt im freien Raum ohne Medium quadratisch mit dem Abstand zur Strahlungsquelle ab. Diesen Zusammenhang nennt man auch Abstandsgesetz (http://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsgesetz).
Wenn du Berechnungen anstellen willst, musst du die Intensität in einer bestimmten Entfernung zur Quelle kennen. Im Medium besteht ein exponentieller Zusammenhang, dort musst du zusätzlich den Absorptionskoeffizienten kennen.
Anfangswert von 70Sv/h laut den Grünen.
Damit alleine kannst du keine Berechnungen anstellen.
Ich kenn Becquerel schon .. aber nicht Becquerel pro (k)m²
Radionuklide werden vom (havarierten) AKW zusammen mit dem Dampf und Rauch ausgestoßen und steigen in die Atmosphäre. Dort wandern sie in den Wolken und werden irgendwo über einer Fläche wieder abgeregnet. Jedes Gramm Radionuklid hat eine bestimmte Aktivität, die in Becquerel gemessen werden kann. Je mehr Masse an Radionukliden über einer Fläche abregnen, desto höher ist die Aktivität pro Fläche. Die Radionuklide können sich bei Aufnahme über die Nahrung o.ä. im Körper anreichern und strahlen dort natürlich weiter (und zwar ein Leben lang, Abnahme der Strahlungsintensität über der Zeit hängt von der Halbwertszeit ab).
uweskw
2011-03-21, 17:03:45
Tagesschau.de
21.03.2011 16:49 Uhr Strahlenbelastung in Lebensmitteln und Trinkwasser
Für vier Präfekturen verhängte die japanische Regierung ein Lieferverbot für Milch und mehrere Gemüsesorten. Ein komplettes Dorf in der Fukushima-Region darf kein Leitungswasser mehr trinken.
Wie passt das denn zu den veröffentlichten Werten die ja nur kurzzeitig wirklich hoch waren?
Dachte die Peaks entstanden beim Druck ablassen und wären aufgrund der Halbwertszeiten nur kurzfristig gefährlich.
Spasstiger
2011-03-21, 17:09:18
Wie passt das denn zu den veröffentlichten Werten die ja nur kurzzeitig wirklich hoch waren?
Es gibt drei Gefahren:
- Die unmittelbare Strahlung, die vom AKW ausgeht. Diese nimmt mit der Entfernung rasch ab und ist in einiger Entfernung unkritisch. -> Betrifft nur die Arbeiter direkt am AKW.
- Radionuklide werden vom Kraftwerk in die Atmosphäre ausgestoßen, regnen woanders ab, reichern sich z.B. in Pflanzen an und strahlen dort weiter. -> Daher kommen die kontaminierten Lebensmittel.
- Kern schmilzt durch das Containment durch und kontaminiert das Grundwasser. -> Ist nach bisherigem Kenntnisstand nicht passiert.
Cyphermaster
2011-03-21, 17:12:01
Wie passt das denn zu den veröffentlichten Werten die ja nur kurzzeitig wirklich hoch waren?
Dachte die Peaks entstanden beim Druck ablassen und wären aufgrund der Halbwertszeiten nur kurzfristig gefährlich.Da, wo das Zeug bleibt, bleibt ein erhöhtes Strahlungslevel. Und Halbwertszeit heißt ja nicht, daß nach 2x Halbwertszeit nix mehr da wäre, sondern 25%...
(...) Von den instabilen Isotopen besitzt der Betastrahler Iod 129I mit 15.700.000 Jahren eine sehr lange Halbwertszeit. Daneben gibt es vier Isotope mit mehr als einem Tag Halbwertszeit. Iod 124I hat 4,1760 Tage, Iod 125I hat 59,408 Tage, Iod 126I hat 13,11 Tage, und Iod 131I hat 8,02070 Tage Halbwertszeit. Die restlichen Isotope und Kernisomere haben mit 3,27 µs beim Kernisomer Iod 116m1I und 20,8 Stunden beim Iod 133I kurze Halbwertszeiten(...)
(...) Von den künstlichen Isotopen haben 134Cs mit 2,0648 Jahren, 135Cs mit 2,3 Millionen Jahren und 137Cs mit 30,17 Jahren mittlere bis sehr lange Halbwertszeiten, während die der anderen Isotope zwischen 17 µs bei 113Cs und 13,16 Tagen bei 136Cs liegen(...)
Konami
2011-03-21, 17:31:35
Dieser Satz sagt aus, dass bei der DOPPELTEN Entfernung (doppelt gegenüber welcher Entfernung?) ein quadratischer Zusammenhang zwischen der Dosis oder der Leistung oder vielleicht auch der Dosis im Verhältnis zur Leistung besteht.
Physikalisch korrekt ist: Die Intensität von elektromagnetischer Strahlung nimmt im freien Raum ohne Medium quadratisch mit dem Abstand zur Strahlungsquelle ab. Diesen Zusammenhang nennt man auch Abstandsgesetz (http://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsgesetz).
Wenn du Berechnungen anstellen willst, musst du die Intensität in einer bestimmten Entfernung zur Quelle kennen. Im Medium besteht ein exponentieller Zusammenhang, dort musst du zusätzlich den Absorptionskoeffizienten kennen.
Damit alleine kannst du keine Berechnungen anstellen.
Solche Berechnungen machen eh keinen Sinn, wenn man komplett ignoriert, dass radioaktive Partikel überall verteilt werden können, und dass es (bei α und β) einen gewaltigen Unterschied ausmacht, ob man sich nur in der Nähe einer Strahlungsquelle aufhält oder das Zeug direkt in den Körper gelangt - und wenn das passiert, wie lange es dort bleibt (Schilddrüse), etc...
Aber das ist natürlich alles egal, denn bekanntlich sind Berechnungen ja nur dazu da, die eigene Meinung zu unterstützen. Völlig irrelevante Nebeneffekte wie Wind und Wasserkreisläufe muss man ja nicht berücksichtigen, wenn sie einem nicht in den Kram passen.
Und mal wieder was zum eigentlichen Thema: Die Strahlung ist offenbar wieder wieder auf dem Niveau von vor diesem Rauch-/Dampfaustritt. Währenddessen war sie kurz von 500 µSv/h auf 2 mSv/h angestiegen - wo das allerdings gemessen wurde, weiß ich nicht. Denn direkt auf dem Gelände war sie ja an sich bisher bei 3 mSv/h, und ich schätze mal, die ist nicht so schnell so stark gesunken.
Spasstiger
2011-03-21, 17:37:49
Hm, der Druck in Reaktor 3 sinkt, obwohl man Meerwasser reinpumpt und NICHT ventiliert. In Reaktor 1 pumpt man ebenfalls Meerwasser rein und ventiliert nicht, aber der Druck bleibt stabil.
Quelle: Statusupdate des JAIF vom 21.03.2011 22:00 Uhr JST (http://www.jaif.or.jp/english/news_images/pdf/ENGNEWS01_1300712524P.pdf).
Entweder lässt man aus dem Reaktor 3 mehr (Kondens-)Wasser abfließen als aus Reaktor 1 oder Reaktor 3 hat ein Leck. Da die Brennstäbe in den Reaktoren 1-3 teilweise freiliegen - d.h. nicht vom Wasser bedeckt sind - wäre es nicht sinnvoll, Wasser direkt wieder abzulassen.
Kann aber natürlich auch sein, dass der Druck noch über dem erlaubten Maß liegt und auf Normalmaß abfällt. Dies hieße aber, dass die Brennstäbe zu heiß sind, um soviel Wasser in den Reaktor pumpen zu können, dass man sie bedecken kann (hohe Temperatur -> hoher Dampfdruck).
/EDIT: Mir fällt gerade auf, dass der sinkende Druck nur das "Containment Vessel" betrifft, nicht den Druckbehälter. Über den Druck im Druckbehälter weiß man wohl nichts.
Der abfallende Druck im Containment Vessel zusammen mit der Rauchentwicklung ist dann wohl ein starkes Anzeichen für ein Leck im Containment Vessel (siehe auch Posting unter mir).
Konami
2011-03-21, 17:39:25
Hm, der Druck in Reaktor 3 sinkt, obwohl man Meerwasser reinpumpt und NICHT ventiliert. In Reaktor 1 pumpt man ebenfalls Meerwasser rein und ventiliert nicht, aber der Druck bleibt stabil.
Quelle: Statusupdate des JAIF vom 21.03.2011 22:00 Uhr JST (http://www.jaif.or.jp/english/news_images/pdf/ENGNEWS01_1300712524P.pdf).
Entweder lässt man aus dem Reaktor 3 mehr Wasser abfließen als aus Reaktor 1 oder Reaktor 3 hat ein Leck. Da die Brennstäbe in den Reaktoren 1-3 teilweise freiliegen - d.h. nicht vom Wasser bedeckt sind - wäre es nicht sinnvoll, Wasser direkt wieder abzulassen.
Ein Leck im Unterdrückungsbecken (à la Block 2) würde ja zumindest den plötzlichen Dampfaustritt erklären, oder?
/Edit, gerade auf NHK: In China kaufen sie massenweise Iodsalz. :ugly:
Spasstiger
2011-03-21, 17:48:02
Ein Leck im Unterdrückungsbecken (à la Block 2) würde ja zumindest den plötzlichen Dampfaustritt erklären, oder?
Mit Unterdrückungsbecken meinst du das Containment, oder?
Wäre auf jeden Fall eine Erklärung, da der Druckabfall ja nur das Containment betrifft, nicht den Druckbehälter an sich. Hab das erst übersehen.
Sailor Moon
2011-03-21, 17:54:47
Mit Unterdrückungsbecken meinst du das Containment, oder?
Gemeint wird der Naßkondensation (pressure suppression pool) sein, also der Torus im unteren Teil.
Gruß
Denis
Hansea7
2011-03-21, 17:56:23
Deutsche Pumpe kühlt Japan-Reaktor
Stuttgart – Eine Betonpumpe aus Deutschland soll jetzt die Atomreaktoren im japanischen Fukushima kühlen. Der 58 Meter hohe, gelenkige Arm der Pumpe kann die beschädigten Wände des Atomkraftwerks überragen und riesige Mengen Wasser direkt in den Gefahrenherd leiten. [...]
http://www.bild.de/BILD/Newsticker/news-ticker/2011/03/21/21-17-pumpe.html
Konami
2011-03-21, 17:56:47
Mit Unterdrückungsbecken meinst du das Containment, oder?
Wäre auf jeden Fall eine Erklärung, da der Druckabfall ja nur das Containment betrifft, nicht den Druckbehälter an sich. Hab das erst übersehen.
Ich würde mich gerade auch gerne besser mit Reaktortechnik auskennen, aber AFAIK handelt es sich da um diesen Torus unten, der normalerweise kondensiertes Wasser fasst.
/Edit: Ah, hat also sogar gestimmt.
DasToem
2011-03-21, 17:59:40
Gemeint wird der Naßkondensation (pressure suppression pool) sein, also der Torus im unteren Teil.
Besser bekannt als Kondensationskammer ;)
Sag das mal den Angehörigen die Menschen im WTC verloren haben.
Mit der Logik sind durch den Hanford Reaktor etwa 100.000 Menschen gestorben.
Spasstiger
2011-03-21, 18:13:56
Gerade hat ein Feuerwehrhauptmann auf NHK World von seinem Einsatz in Fukushima erzählt. Beim Beseitigen von Schutt auf der Zufahrtsstraße von Reaktor 2 war er laut seinem Geigerzähler 70-100 mSv/h ausgesetzt.
Man hat ja inzwischen auch Panzer zur Schuttbeseitigung eingesetzt.
http://www.bild.de/BILD/Newsticker/news-ticker/2011/03/21/21-17-pumpe.html
Die Betonpumpe war eigentlich für einen Kunden in einem anderen Land bestimmt gewesen, wurde dann aber nach Japan umdirigiert.
vs.
The government is also preparing SDF tanks, to remove rubble emitting high-level radiation from around the reactors that has hampered water-spraying operations, as well as two German-made trucks with a concrete squeeze pump and a 50-meter arm to pour water from a higher point.
The trucks were provided by a construction company in Mie Prefecture. The firm says the heavy equipment is the same type of machinery as that used in efforts to resolve the 1986 Chernobyl nuclear crisis.
Quelle: http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/79993.html
Was stimmt jetzt? Sieht für mich so aus, als ob die deutschen Medien da krampfhaft eine deutsche Beteiligung konstruieren wollen.
/EDIT: Einfluss des weißen Rauch, den man heute über den Reaktoren 2 und 3 gesehen hat:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=39227&stc=1&d=1300730963
21. März 2011, 1 km westlich der Reaktoren 2 und 3:
5:50 p.m. JST: 494 µSv/h
6:30 p.m. JST: 1932 µSv/h
10:00 p.m. JST: 380 µSv/h
perforierer
2011-03-21, 18:40:43
Deutsche Pumpe kühlt Japan-Reaktor
Stuttgart – Eine Betonpumpe aus Deutschland soll jetzt die Atomreaktoren im japanischen Fukushima kühlen. Der 58 Meter hohe, gelenkige Arm der Pumpe kann die beschädigten Wände des Atomkraftwerks überragen und riesige Mengen Wasser direkt in den Gefahrenherd leiten. [...]
http://www.bild.de/BILD/Newsticker/news-ticker/2011/03/21/21-17-pumpe.html
Wir können alles...^^
Ne, Spaß beiseite, finde ich interessant zu sehen, was für Werkzeug da zum Einsatz kommt. Nachdem das mit dem Wasser funktioniert hat, überlegt man sich, wie man schneller mehr Wasser reinbekommt...interessant...
soLofox
2011-03-21, 18:59:19
Ne, Spaß beiseite, finde ich interessant zu sehen, was für Werkzeug da zum Einsatz kommt. Nachdem das mit dem Wasser funktioniert hat, überlegt man sich, wie man schneller mehr Wasser reinbekommt...interessant...
mich würde mehr interessieren, wohin das ganze wasser eigentlich geht bzw. wie stark das kontaminiert ist. wohl ziemlich stark, oder? es fließt ja direkt am reaktor entlang.
ich weiss nicht wieviel m³ da schon durchgepumpt wurden, aber es werden mit sicherheit tausende sein. und es ist ja noch nicht abzusehen, wann die reguläre kühlung wieder überall funktioniert.
so oder so eine riesige sauerei die da passiert. aber eine kernschmelze wäre natürlich schlimmer.
Stormtrooper
2011-03-21, 19:08:43
Und mal wieder was zum eigentlichen Thema: Die Strahlung ist offenbar wieder wieder auf dem Niveau von vor diesem Rauch-/Dampfaustritt. Währenddessen war sie kurz von 500 µSv/h auf 2 mSv/h angestiegen - wo das allerdings gemessen wurde, weiß ich nicht. Denn direkt auf dem Gelände war sie ja an sich bisher bei 3 mSv/h, und ich schätze mal, die ist nicht so schnell so stark gesunken.
Was im übrigen ein Zeichen ist, daß es nur radioaktive Edelgase sind und keine radioaktiven Partikel.
Spasstiger
2011-03-21, 19:13:30
mich würde mehr interessieren, wohin das ganze wasser eigentlich geht bzw. wie stark das kontaminiert ist. wohl ziemlich stark, oder? es fließt ja direkt am reaktor entlang.
Die kontaminierte Brühe fließt ins Meer zurück.
NEWS ADVISORY: Radioactive cesium 24.8 times higher detected in seawater near nuke plan
NEWS ADVISORY: Radioactive iodine 126.7 times higher detected in seawater near nuke plant
http://english.kyodonews.jp/news/
Langenscheiss
2011-03-21, 19:25:09
War ja schon zu erwarten. Ist ja nicht so, dass Meerwasser durch ein Spa gejagt wurde. Im absoluten Sinne etwas richtig machen kann man in solchen Situationen sowieso nicht mehr. Vorrang hat erst einmal die Kühlung.
Und zu den Werten des Feuerwehrmanns: Ich hoffe, der war gut eingepackt oder nicht lange vor Ort. 70 - 100 mSv / h ist zwar das berühmte "no immediate harm to human health", aber bei wenigen Stunden Aufenthalt steigt die Gefahr für später auftretende stochastische Schäden schon an.
Spasstiger
2011-03-21, 20:58:14
An der Passstraße etwas mehr als 30 km nordwestlich von Fukushima I, wo man seit mehreren Tage hohe und nur langsam abklingende Strahlungswerte verzeichnet, hat man offenbar eine zusätzliche Messstation eingerichtet und zusätzliche Messungen durch ABC-Schutzkräfte durchführen lassen (Werte in µSv/h):
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=39228&stc=1&d=1300737304
Quelle: http://eq.wide.ad.jp/files/110321fukushima_1900.pdf
Es geht um die Messungen bei 31, 32 und 33. Neu hinzugekommen ist 79. Die Werte mit Sternchen wurden von den ABC-Schutzkräften ermittelt.
* 警察(NBC対策部隊)によるポイント近傍の測定値
heißt laut Google Übersetzer (http://translate.google.de/#ja|de|%E8%AD%A6%E5%AF%9F%EF%BC%88NBC%E5%AF%BE%E7%AD%96%E9%83%A8%E9%9A%8A%EF%BC% 89%E3%81%AB%E3%82%88%E3%82%8B%E3%83%9D%E3%82%A4%E3%83%B3%E3%83%88%E8%BF%91%E5%82 %8D%E3%81%AE%E6%B8%AC%E5%AE%9A%E5%80%A4):
Polizei (ABC-Schutz Kräfte) in der Nähe der Messstelle
Die Werte der ABC-Schutzkräfte sind bei 31 und 33 rund doppelt so hoch wie die der Messstationen, bei 32 etwas niedriger.
Hier hab ich die Messungen der vergangenen Tage gesammelt: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8630249&postcount=1827.
Langenscheiss
2011-03-21, 21:11:41
Das ganze gibt es auch in Englisch:
http://www.mext.go.jp/component/english/__icsFiles/afieldfile/2011/03/20/1303972_2019.pdf
Die meisten Werte im Norden sind über dem Durchschnitt, aber nicht gefährlich. Stationen 31 bis 33 zeigen deutlich höhere Werte außerhalb des 30km Radius, ist nicht unbedingt n Platz, wo ich mich dauerhaft aufhalten würde (800mSv pro Jahr muss nicht unbedingt sein), aber erst einmal noch nicht bedrohlich, zumal die Werte stark schwanken. Für die Bevölkerung ist wichtiger, dass die Nahrung nicht zu stark belastet wird. Im Süden (13 und 14) ist man nur sehr gering oberhalb des Rauschens.
Spasstiger
2011-03-21, 21:18:13
Das ganze gibt es auch in Englisch:
http://www.mext.go.jp/component/english/__icsFiles/afieldfile/2011/03/20/1303972_2019.pdf
Aber nur mit 1-2 Tagen Verzögerung. Das von dir verlinkte Dokument zeigt noch die Messungen vom Sonntag, da war von Messungen durch ABC-Schutzkräfte noch nicht die Rede.
Ich versuche schon, auf aktuellem Stand zu informieren. Dank Online-Übersetzern gibts imo auch keine sprachlichen Barrieren, zumindest nicht bei solchen "technischen" Dokumenten.
gibt es die wärmebilder auch in grösser?
Langenscheiss
2011-03-21, 21:23:43
Seit wann werden die Zahlen eigentlich veröffentlicht?
soLofox
2011-03-21, 21:41:45
Interessante Doku, die letztens auf Phönix lief:
http://www.youtube.com/watch?v=koiQ6rpoXqI&feature=related
gerade angeschaut, sehr interessant. :up:
zitat wolfgang renneberg (ex-chef der bundesatomaufsicht) :
ich glaube auch dass in diesem fall (fukushima) - nach einiger zeit - ein vergessen einsetzen wird, international jedenfalls, bis es dann wieder zu einem nächsten unfall kommt. dahinter stehen zu große wirtschaftliche interessen, als dass diese technik so schnell von der weltbühne verschwindet."
traurig aber wahr.
Exxtreme
2011-03-21, 22:50:06
Interessante Doku, die letztens auf Phönix lief:
http://www.youtube.com/watch?v=koiQ6rpoXqI&feature=related
Krasse Scheisse. :eek:
uweskw
2011-03-22, 00:11:11
Interessante Doku, die letztens auf Phönix lief:
http://www.youtube.com/watch?v=koiQ6rpoXqI&feature=related
Sollte Pflichtlektüre für alle Wähler sein.
sparen, schlampen, pfuschen und zum Schluss täuschen...
Wir haben uns die ganze Zeit erzählen lassen dass Leukämie häufungen wie um Krümmel oder um die Asse herum im normalen Bereich liegen und solche "Leukämie-Cluster" immer wieder vorkommen.
Auch sehr bedenklich wenn man die Fachleute sieht die im Ernstfall Entscheidungen treffen müssen. Vielleicht hätte man doch ein bisschen mehr Gehalt bieten sollen. Qualifizierte Kräfte haben halt ihren Preis.
Hansea7
2011-03-22, 01:45:05
Was stimmt jetzt? Sieht für mich so aus, als ob die deutschen Medien da krampfhaft eine deutsche Beteiligung konstruieren wollen.
Dann müsste der Hersteller aber auch lügen, denn auf der deren Homepage ist ein Link zu einem RTLaktuell Video, wo der Geschäftsführer des Herstellers interviewt wird. ;)
http://www.putzmeister.de/cps/rde/xchg/pm_holding/hs.xsl/index_DEU_HTML.htm
http://rtl-now.rtl.de/aktuell.php?film_id=36016&player=1&season=0&na=1 (ab 05:55)
Stormtrooper
2011-03-22, 06:30:52
Radionuklide werden vom (havarierten) AKW zusammen mit dem Dampf und Rauch ausgestoßen und steigen in die Atmosphäre. Dort wandern sie in den Wolken und werden irgendwo über einer Fläche wieder abgeregnet. Jedes Gramm Radionuklid hat eine bestimmte Aktivität, die in Becquerel gemessen werden kann. Je mehr Masse an Radionukliden über einer Fläche abregnen, desto höher ist die Aktivität pro Fläche. Die Radionuklide können sich bei Aufnahme über die Nahrung o.ä. im Körper anreichern und strahlen dort natürlich weiter (und zwar ein Leben lang, Abnahme der Strahlungsintensität über der Zeit hängt von der Halbwertszeit ab).
Ja .. in Nahrung ist das ja bekannt, Bq/kg.
Aber sei doch mal so freundlich und such mir mal im Internet eine Quelle die schreibt wieviel MBq/km² wir in Bayern haben.
Irgendwelche Werte ohne vergleiche ist immer blöd.
Danke.
EvilOlive
2011-03-22, 09:14:35
Der japanische Industrie- und Wirtschaftsminister soll Feuerwehrmänner dazu gezwungen haben, ins Katastrophengebiet zu fahren und stundenlang Wasser auf den am meisten radioaktiv strahlenden Reaktor zu sprühen. Minister Banri Kaieda soll den Männern eine Strafe angedroht haben, falls sie die Aufgabe nicht ausführten, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Der Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, habe sich bei Regierungschef Naoto Kan darüber beschwert.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-03/japan-atomkraft-fukushima
Spasstiger
2011-03-22, 10:13:12
Aber sei doch mal so freundlich und such mir mal im Internet eine Quelle die schreibt wieviel MBq/km² wir in Bayern haben.
Der radioaktive Fallout von Iod-131 und Cäsium-137 in Bayern dürfte aktuell unter "Not detectable" fallen genau wie viele japanischen Regionen in der Tabelle. Die Bodenkontamination in der Zeit nach Tschernobyl lag in Südostbayern nach Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl#Kontaminierte_Gebiete) bei bis zu 74 kBq/m², das sind bis zu 74.000 MBq/km² Cäsium-137. Das sind Regionen, aus denen vom Verzehr von Pilzen und Wild dringend abgeraten wird und die unter den Status einer kontaminierten Zone hätten fallen müssen.
Neue Werte, die von Sonntag 9 Uhr JST auf Montag 9 Uhr JST gemessen wurde (also über einen Zeitraum von 24 Stunden): http://eq.wide.ad.jp/files/110321fallout_1900.pdf
Von Freitag 9 Uhr (JST) auf Sonntag 9 Uhr (JST) (binnen 48 Stunden) waren es ja in der Stadt Tochigi 1840 MBq/km² Iod-131 und 107 MBq/km² Cäsium-137, wie ich bereits gepostet hatte (Link (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8637454&postcount=2246)).
In den darauffolgenden 24 Stunden kam es aber durch die Änderung der Windrichtung und die Niederschläge zu wesentlich stärkeren Fallouts, in Ibaraki 135 km von Fukushima I entfernt wurden 93.000 MBq/km² Iod-131 und 13.000 MBq/km² Cäsium-137 binnen 24 Stunden verzeichnet. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass noch mehr hinzu kommt.
Imo sehen wir aktuell eh nur die Spitze des Eisbergs, das volle Ausmaß wird sich erst im Lauf der nächsten Wochen zeigen. Lebensmittel werden auf jeden Fall schon vernichtet.
soLofox
2011-03-22, 10:30:05
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-03/japan-atomkraft-fukushima
tja, das ist ein sehr sehr schweres thema!
es ist natürlich absolut verständlich, dass kein mensch dort freiwillig arbeiten möchte. andererseits ist eins klar : irgendjemand muss die arbeit in fukushima machen. kein weg führt daran vorbei.
was hätte die regierung tun sollen? man hätte nach freiwilligen fragen können, aber das problem ist wahrscheinlich, dass man leute braucht, die sich mit der feuerwehrausrüstung auskennen. vor ort darf man sich keine fehler leisten. sonst dauert das ausbügeln der fehler nachher doppelt so lange wie die eigentliche aktion hätte dauern sollen.
natürlich ist es besonders hart, dass dann auch noch feuerwehrmänner gezwungen wurden dort zu arbeiten. menschen, die für das was dort passiert rein gar nichts können.
aber was hätte man tun können?
Spasstiger
2011-03-22, 10:35:32
Im Vergleich zu den Liquidatoren in Tschernobyl finden die Arbeiter in Fukushima ja noch kurzzeitig zumutbare Bedingungen vor. In Tschernobyl wurden Arbeiter teilweise Strahlung von 100 Sv/h ausgesetzt, in Fukushima sind es "nur" 100 mSv/h. D.h. bei gleichem Einfluss auf den Körper ist eine 1000-mal so lange Aufenthaltsdauer möglich.
Und was man bisher so hört, halten sich die Zuständigen vor Ort bei den Arbeiten penibel an die Strahlungsgrenzwerte und brechen Einsätze ab, wenn die Strahlungswerte oder Strahlungsdosen zu hoch sind.
Cyphermaster
2011-03-22, 10:42:26
Im Großen und Ganzen stimmt das, aber auch nur fast.
"penibel an die Strahlungsgrenzwerte" halten - na ja. Für die Arbeiten am AKW wurden ja die zulässigen Grenzwerte vor einigen Tagen extra auf das Dreifache erhöht... Es ist wie immer: Man wird alles Notwendige tun, und die Feuerwehrmänner sind die, für die entschieden wurde, daß sie es ausbaden müssen. Der Rest ist mehr oder minder doch nur Rechtfertigung und ausreichender Sorgfaltsanschein für die, die diese Entscheidung getroffen haben.
Konami
2011-03-22, 10:51:03
Im Großen und Ganzen stimmt das, aber auch nur fast.
"penibel an die Strahlungsgrenzwerte" halten - na ja. Für die Arbeiten am AKW wurden ja die zulässigen Grenzwerte vor einigen Tagen extra auf das Dreifache erhöht... Es ist wie immer: Man wird alles Notwendige tun, und die Feuerwehrmänner sind die, für die entschieden wurde, daß sie es ausbaden müssen. Der Rest ist mehr oder minder doch nur Rechtfertigung und ausreichender Sorgfaltsanschein für die, die diese Entscheidung getroffen haben.
Die erlaubte Strahlungsstärke wurde ums (fast) Dreifache auf 250 mSv/h erhöht, damit die überhaupt Arbeiten erledigen können - die Gesamtdosis aber "nur" um 50% auf 150 mSv.
Und zu den Werten aus Ibaraki: Autsch!
Spasstiger
2011-03-22, 11:02:59
die Gesamtdosis aber "nur" um 50% auf 150 mSv.
Wobei die interne Politik von Tepco wohl so lautet, dass bei Erreichen von 100 mSv keine weiteren Arbeiten mehr ausgeführt werden dürfen und der Mitarbeiter zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wird.
Man hat somit eine Reserve von 50 mSv für unvorhergesehene Zwischenfälle.
"penibel an die Strahlungsgrenzwerte" halten - na ja. Für die Arbeiten am AKW wurden ja die zulässigen Grenzwerte vor einigen Tagen extra auf das Dreifache erhöht...
Sie sind auch nach der Erhöhung immer noch niedriger als die Grenzwerte in Deutschland für eine solche Situation.
Surrogat
2011-03-22, 11:24:41
kennt einer dieses Wärmebild der Reaktoren?
Scheint als gäbe es mehrere kleine Wärmequellen abseits der Hauptquelle, können das vertreute Fragmente von was auch immer sein?
Quelle: Welt.de
soLofox
2011-03-22, 11:24:43
Die maximale erlaubte Jahresdosis für beruflich strahlenexponierte Personen beträgt 20 mSv, über ein Berufsleben dürfen jedoch nicht mehr als 400 mSv zusammenkommen. Für die normale Bevölkerung sind es 1 mSv.
wiki (http://de.wikipedia.org/wiki/Sievert_%28Einheit%29#Strahlenbelastung_und_Grenzwerte)
woher soll man denn wissen, wieviel man schon abbekommen hat? muss man da nicht ständig ein dosimeter mit sich rumtragen? oder sammelt sich das im körper und man kann es jederzeit messen? :confused:
weiss eigentlich jemand, wieviel mSv die leute aus dem K-19 uboot (http://de.wikipedia.org/wiki/K-19)abbekommen haben, die im reaktor waren?
Surrogat
2011-03-22, 11:31:46
woher soll man denn wissen, wieviel man schon abbekommen hat? muss man da nicht ständig ein dosimeter mit sich rumtragen? oder sammelt sich das im körper und man kann es jederzeit messen? :confused:
glaub es gibt so Klebestreifen oder Plaketten die sich verfärben, ein Geigerzähler kanns auf jeden Fall messen
Annator
2011-03-22, 11:33:45
kennt einer dieses Wärmebild der Reaktoren?
Scheint als gäbe es mehrere kleine Wärmequellen abseits der Hauptquelle, können das vertreute Fragmente von was auch immer sein?
Quelle: Welt.de
128°C ist aber nicht wirklich viel.
Surrogat
2011-03-22, 11:35:33
128°C ist aber nicht wirklich viel.
stimmt, man weiss nur leider nicht was da gemessen wird, ist jedenfalls mehr als kochendes Wasser unter Normaldruck
Cyphermaster
2011-03-22, 11:40:15
Sie sind auch nach der Erhöhung immer noch niedriger als die Grenzwerte in Deutschland für eine solche Situation.Es geht mir nicht um den Zahlenwert - sondern um dessen Erhöhung nach Bedarf. Wie wäre man wohl vorgegangen, wenn der Bedarf deutlich höher gewesen wäre? Ich denke nicht, daß man auf die Eindämmungsarbeiten verzichtet, und eine noch höhere Chance auf eine komplette Kernschmelze in Kauf genommen hätte...
kennt einer dieses Wärmebild der Reaktoren?
Scheint als gäbe es mehrere kleine Wärmequellen abseits der Hauptquelle, können das vertreute Fragmente vonw as auch immer sein?
Quelle: Welt.deMöglich. Aus dem Bild kann man aber schlecht lesen, ob die Wärmeverteilung nicht durch Schutt o.ä. beeinflußt ist. Die gut 100°C, die detektierbar sind, können auch rein Dampf/Gas sein, das durch die Ruinen dringt.
Urion
2011-03-22, 11:51:45
Interessante Doku, die letztens auf Phönix lief:
http://www.youtube.com/watch?v=koiQ6rpoXqI&feature=related
nach 5min abgeschaltet wegen billigster polemik :freak:
Konami
2011-03-22, 12:53:02
nach 5min abgeschaltet wegen billigster polemik :freak:
Objektiv ist die Doku wirklich nicht, und die Fokussierung auf Iodtabletten am Anfang ist geradezu peinlich. Aber: Danach wirds interessanter. Man muss halt den Bullshitfilter einschalten. :D
Den Teil zu den Notfallplänen fand ich spannend, der Rest war IMO Polemik (inklusive Terrorgefahr).
Exxtreme
2011-03-22, 13:09:41
Ja, die Sendung ist gefärbt, aber dass die im Atomkraftwerk einen Alarm aussitzen? :|
Konami
2011-03-22, 13:37:40
Mal wieder eine erfreuliche Nachricht: Alle 6 Reaktoren haben wieder Strom (http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~EBFCCA200BBE742728DE1743393096EFF~ATpl~Ecommon~Sspezial.html)
Ja, die Sendung ist gefärbt, aber dass die im Atomkraftwerk einen Alarm aussitzen? :|
Ein Störfall, wie es sie zu hunderten gibt. Meinst du, die fliehen da panisch aus dem Gebäude? ;)
Spasstiger
2011-03-22, 13:43:37
Mal wieder eine erfreuliche Nachricht: Alle 6 Reaktoren haben wieder Strom (http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~EBFCCA200BBE742728DE1743393096EFF~ATpl~Ecommon~Sspezial.html)
Das heißt nur, dass die Stromkabel verlegt sind. Keines der Reaktor-Kühlsysteme ist derzeit in Betrieb und die Abklingbecken der Reaktoren 1-4 werden auch noch von außen gekühlt.
Hier der aktuelle Status der Anlage: http://www.jaif.or.jp/english/news_images/pdf/ENGNEWS01_1300796691P.pdf.
MadManniMan
2011-03-22, 13:47:26
Diese Pseudedramatik geht mir auch gehörig auf den Zeiger, aber es gibt doch ein paar schöne Erkenntnisse:
- zwischen Anbahnung der Tschernobyl-Katastrophe und der finalen falschen menschlichen Entscheidung war ein Zeitfenster von 4 Sekunden - auch wenn das ein Aktion war, bei der alle auf höchster Aufmerksamkeit standen und nicht sowas wie von den Filmaufnahmen, sollte man nicht vergessen, dass
- die Kettenreaktion bei einer Kernspaltung in unschönen Momenten exponentiell abläuft - da dann erst irritiert aus der Wäsche gucken, weil ein Alarm ertönt ... :ugly:
- überall regiert Terror, wenn es nach dem Innenministerium geht - aber Konsequenzen für die Buddys von der Kernkraft? :P
- auch ein AKW, das einfach nur in der Gegend herum steht, induziert Krebs. Super.
Premium
2011-03-22, 13:59:30
"
Perverse Prioritäten der Industrienationen
Ob schärfere Regulierung der Banken oder der Atomwirtschaft, beide Branchen sträuben sich stets mit dem Verweis auf die Gefahr für das Wachstum dagegen. Dass dieses scheinbar der Systemsicherheit übergeordnet ist zeigt, wie blind der Fokus auf Wirtschaft macht.
Hier gibt es doch kaum Erdbeben, Tsunamis schon gar nicht. Es handelte sich in Japan um eine Sondersituation, warum sollte man deswegen hier die AKW, deren Sicherheit geprüft und gewährleistet ist, abstellen?
Das ist voreilig, kurzsichtig, verteuert die Strompreise und gefährdet das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. So, kurz bevor der Brechreiz kommt, schnell noch überlegen, von wem man zuletzt Ähnliches hörte. Der Bankengilde im Nachklang der Krise, oder? Höheres Eigenkapital, höhere Besteuerung, Reglementierung der Boni und gewisser Derivate, Selbstbehalt bei Verbriefungen – all diese Forderungen wurden brüsk mit dem Hinweis auf die Gefahren zurückgewiesen, die dies für das Wirtschaftswachstum (dem armen Mittelständler drohten ja sonst Kreditengpässe) und den Standort haben könnte.
Zusammengefasst warnen also Atom- und die Bankenlobby vor Schritten, die das systemische Risiko eindämmen sollen, da sie das Wachstum gefährden könnten. Zur Perversität dieser Prioritätensetzung später mehr. Erstaunlich ist zunächst, dass trotz bereits eingetretener Krisen es beide Branchen geschafft haben, dass die vollständigen Kosten ihres Tuns in der öffentlichen Debatte kaum je auftauchen. Vielleicht auch, weil sie geradezu abstrakt, unfassbar hoch sind.
Quelle: FTD (http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-perverse-prioritaeten-der-industrienationen/60028623.html)
"
=> Interessante Ansicht. Banken und AKWs als untragbare Restrisiken der Gesamtgesellschaft zu sehen...
Spasstiger
2011-03-22, 14:15:11
Man sollte der KiKK-Studie nicht zuviel Gewicht beimessen.
Einerseits steht die steht die Statistik auf wackeligen Beinen mit gerade mal 20 Leukämiefälle bei Kindern unter fünf Jahren im Erhebungszeitraum (23 Jahre) in der Nähe von Atomkraftwerken (Entfernung unter 5 km).
Andererseits schreiben die Autoren der Studie selbst:
Wie lassen sich die Ergebnisse deuten?
Kann man aus den Ergebnissen der KiKK-Studie schließen, dass aus Kernkraftwerken
Strahlung entweicht und bei Kindern Krebs und speziell Leukämie verursacht? Kurz gesagt:
nein.
http://www.kinderkrebsregister.de/information_pub.pdf
Hinzu kommt, dass die Studie nur in Landkreisen in der Nähe von AKWs durchgeführt wurde und nicht deutschlandweit.
/EDIT: Ich hab das eben mal selbst nachgerechnet. Wenn man 10 Fälle in der Nähe von AKWs bei insgesamt 5893 Fällen erwartet, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig 20 oder mehr Fälle in der Nähe von AKWs auftreten, nur bei 0,35%. Ergo steht die Statistik doch nicht so sehr auf wackligen Beinen, wie es mir zunächst vorkam. Man kann auf jeden Fall von einer signifikanten Erhöhung sprechen. Das tut man in der Regel, wenn das Risiko einer "Zufallssignifikanz" unter 1% liegt.
auch ein AKW, das einfach nur in der Gegend herum steht, induziert Krebs. Super.
Rauchen auch - nur für den Fall... ;)
Man sollte der KiKK-Studie nicht zuviel Gewicht beimessen....
Darauf wird in der Phönix Reportage auch eingegangen. Das Verhalten der Wissenden ist... interessant.
Exxtreme
2011-03-22, 14:27:29
Rauchen auch - nur für den Fall... ;)
Hehehe, das habe ich auch schonmal geschrieben. Dem Deutschen scheint es nicht so wichtig zu sein ob er vorzeitig stirbt oder nicht. Aber wenn er vorzeitig sterben muss dann ist es wichtig durch was. Krebs durch Strahlung ist der Alptraum schlechthin, Krebs durch's Rauchen haaaalb so schlimm. Auch der Tod durch einen Autounfall wird inkauf genommen etc.
uweskw
2011-03-22, 14:54:03
....
es ist natürlich absolut verständlich, dass kein mensch dort freiwillig arbeiten möchte. andererseits ist eins klar : irgendjemand muss die arbeit in fukushima machen. kein weg führt daran vorbei.
....
Doch:
Dafür sorgen das so ein Fall nicht einteten kann!
Entweder wirklich verantwortlicher Umgang oder abschalten.
Es ist verantwortungslos und geldgeil die Dieseltanks für den Notstrom überirdisch anzulegen. Wieviel haben die dadurch gespart? 1 Million?
Greetz
U.S.
Sailor Moon
2011-03-22, 14:57:00
zwischen Anbahnung der Tschernobyl-Katastrophe und der finalen falschen menschlichen Entscheidung war ein Zeitfenster von 4 Sekunden
Es hab hier keine finale falsche Entscheidung. In den gängigen Dokumentationen wird das meist schön dramatisch inszeniert - tatsächlich wurde der Havarieschutz, d.h. die Reaktorschnellabschaltung, in Übereinstimmung mit dem Versuchsprogramm ausgelöst. Es gab vor diesem Punkt keine Panik im Kontrollraum - und es war der Bedienmannschaft zu keinem Zeitpunkt bewusst, wie instabil der Betriebszustand war. Eine der wenigen TV-Dokumentationen, die sich die Mühe macht, das richtig darzustellen ist diese (http://www.youtube.com/watch?v=CgtBA2e8cEE).
Gruß
Denis
Diese Pseudedramatik geht mir auch gehörig auf den Zeiger, aber es gibt doch ein paar schöne Erkenntnisse:
- zwischen Anbahnung der Tschernobyl-Katastrophe und der finalen falschen menschlichen Entscheidung war ein Zeitfenster von 4 Sekunden - auch wenn das ein Aktion war, bei der alle auf höchster Aufmerksamkeit standen und nicht sowas wie von den Filmaufnahmen, sollte man nicht vergessen, dass
- die Kettenreaktion bei einer Kernspaltung in unschönen Momenten exponentiell abläuft - da dann erst irritiert aus der Wäsche gucken, weil ein Alarm ertönt ... :ugly:
- überall regiert Terror, wenn es nach dem Innenministerium geht - aber Konsequenzen für die Buddys von der Kernkraft? :P
- auch ein AKW, das einfach nur in der Gegend herum steht, induziert Krebs. Super.
Wenn es um Strahlung geht, dürfte ein Kohlekraftwerk mehr emittieren.
Ralf2209
2011-03-22, 15:03:05
Hier die offiziellen Strahlenmessungen von TEPCO. Gemessen an Fukushima Daiichi und Fukushima Daini Nuclear Power Stations im 10 Minuten Takt:
http://www.tepco.co.jp/en/nu/monitoring/index-e.html
Lessons Learned from the TEPCO Nuclear Power Scandal:
http://www.tepco.co.jp/en/news/presen/pdf-1/040325-p-e.pdf
Ist zwar schon älter aber z.Zt. auch wieder ganz interessant.
MadManniMan
2011-03-22, 15:08:10
Einerseits steht die steht die Statistik auf wackeligen Beinen mit gerade mal 20 Leukämiefälle bei Kindern unter fünf Jahren im Erhebungszeitraum (23 Jahre) in der Nähe von Atomkraftwerken (Entfernung unter 5 km).
Darauf wird auch im Film eingegangen: der zu Rate gezogene Mensch redet davon, dass bewusst Zahlen genommen wurden, die im Kontext harmloser wirken. Die Entfernungen spielen da eine spezielle Rolle.
Rauchen auch - nur für den Fall... ;)
Selbstverständlich!
Es hab hier keine finale falsche Entscheidung. In den gängigen Dokumentationen wird das meist schön dramatisch inszeniert - tatsächlich wurde der Havarieschutz, d.h. die Reaktorschnellabschaltung, in Übereinstimmung mit dem Versuchsprogramm ausgelöst. Es gab vor diesem Punkt keine Panik im Kontrollraum - und es war der Bedienmannschaft zu keinem Zeitpunkt bewusst, wie instabil der Betriebszustand war. Eine der wenigen TV-Dokumentationen, die sich die Mühe macht, das richtig darzustellen ist diese (http://www.youtube.com/watch?v=CgtBA2e8cEE).
OK danke! Wird geguckt!
Hatte diese 4 Sekunden von Felix von Leitner, der für gewöhnlich gut informiert ist. Mal antexten.
Wenn es um Strahlung geht, dürfte ein Kohlekraftwerk mehr emittieren.
Interessant! Warum?
Sven77
2011-03-22, 15:13:19
Interessant! Warum?
In der Kohle sind auch radioaktive Isotope vorhanden, natürlich nur in geringen Mengen. Von dieser Annahme habe ich auch schon gehört, aber bisher dachte ich das ist eine urban legend
Sailor Moon
2011-03-22, 15:14:35
OK danke! Wird geguckt!
Ist nur ein Teaser, aber es kommt Boris Stoljartschuk zu Wort (damals Blockleiter). Die Überdramatisierung der Situation nach dem Abtrennen des Turbosatzes (d.h. ~ der letzten Minute) zieht sich durch viele Dokumentationen, egal ob in Papierform oder im TV. Tatsächlich sind die Schilderungen, u.a. von Djatlov (http://www.google.de/url?sa=t&source=web&cd=1&ved=0CBsQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.neimagazine.com%2Fstory.asp%3FstoryCode%3D2035606&rct=j&q=How%20it%20was%3A%20an%20operator%27s%20perspective&ei=m7CITeeQOI7CswbI48ytDA&usg=AFQjCNH3Yy6IFP4NSmty9zzSEUcNb7kNDg&cad=rja") oder eben Stoljartschuk, glaubwürdig und stimmen mit den erfaßten Parametern überein.
Gruß
Denis
Stormtrooper
2011-03-22, 15:29:13
In der Kohle sind auch radioaktive Isotope vorhanden, natürlich nur in geringen Mengen. Von dieser Annahme habe ich auch schon gehört, aber bisher dachte ich das ist eine urban legend
Radioaktive Emissionen [Bearbeiten]
Beim Betrieb von Kraftwerken entstehen immer auch Belastungen der Umwelt. Kohle enthält fast immer auch Spuren der radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm[5]. Da weltweit etwa 7800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kohlekraftwerken verbrannt wird, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 t Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist. Die Asche von europäischer Kohle enthält etwa 80–135 ppm Uran.
Zwischen 1960 und 1970 wurde in den USA etwa 1100 Tonnen Uran aus Kohleasche gewonnen. 2007 beauftragte die chinesische National Nuclear Corp die kanadische Firma Sparton Resources, in Zusammenarbeit mit dem Beijing No.5 Testing Institute Versuche durchzuführen, Uran aus Kohleasche zu gewinnen. Dieses soll im Xiaolongtang Kernkraftwerk in Yunnan eingesetzt werden[6]. Der Urangehalt der Asche liegt mit durchschnittlich 210 ppm Uran (0,021 %U) über dem Urangehalt mancher Uranerze.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlekraftwerk
Eidolon
2011-03-22, 15:48:39
Mal wieder eine erfreuliche Nachricht: Alle 6 Reaktoren haben wieder Strom (http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~EBFCCA200BBE742728DE1743393096EFF~ATpl~Ecommon~Sspezial.html)
Ein Störfall, wie es sie zu hunderten gibt. Meinst du, die fliehen da panisch aus dem Gebäude? ;)
Das nicht, aber ich hätte erwartet das einer von denen Plan gehabt hätte, was es sein könnte und was man dagegen tut.
Aber ein Kommentar wie "ja das weiß ich nun auch nicht" vor laufender Kamera?!
Spasstiger
2011-03-22, 15:50:56
Sollen die vor laufender Kamera wild rumspekulieren? Wenn man in diesem Umfeld etwas nicht weiß, dann steht man dazu und schlägt es nach. Egotypen, die meinen, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen, sind da fehl am Platz. Denn sonst wird aus einem harmlosen Störfall am Ende ein GAU.
uweskw
2011-03-22, 16:02:07
Scheint du hast die Doku nicht gesehen. Die machen einfach nen planlosen Eindruck. Und als dann der Fehler von selbst verschwindet packen sie erleichtert die Unterlagen weg und wollen die Sache auf sich beruhen lassen. Aber später taucht der selbe Fehler nochmals auf....
Von denen hat offensichtlich keiner wirklichen Durchblick.
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima266-magnifier_pos-2.html
Netter Arbeitsplatz.
sw0rdfish
2011-03-22, 16:50:15
Souverän ist jedenfalls was anderes. Aber nee, ist klar jeder weiß genau wie das alles funktioniert etc... :freak:
@ ux- 3: immerhin fährt man umweltschonende Autos...
Surrogat
2011-03-22, 16:51:55
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima266-magnifier_pos-2.html
Netter Arbeitsplatz.
strullert der im Gelbmann da gerade an den Reaktor? :freak:
Spasstiger
2011-03-22, 16:52:56
Wie gut, dass das Forum soviele Nukleartechniker hat, die es besser wüssten. Aber vor einem Windows-Bluescreen kapitulieren, da wird dann wild über alle möglichen Erklärungen spekuliert, man solle mal dieses und jenes probieren, und keiner nennt die Fehlerursache sofort.
strullert der im Gelbmann da gerade an den Reaktor? :freak:
Der kühlt! :redface:
Stormtrooper
2011-03-22, 18:46:46
Wie gut, dass das Forum soviele Nukleartechniker hat, die es besser wüssten. Aber vor einem Windows-Bluescreen kapitulieren, da wird dann wild über alle möglichen Erklärungen spekuliert, man solle mal dieses und jenes probieren, und keiner nennt die Fehlerursache sofort.
Ein AKW is ja auch einfacher aufgebaut als Windows.
Ein AKW is ja auch einfacher aufgebaut als Windows.
Für deutsche AKWs wird das vermutlich stimmen.
uweskw
2011-03-22, 19:07:26
Ein AKW is ja auch einfacher aufgebaut als Windows.
naja, man kann sich die Atomkraft ja irgendwie schönreden aber dass da Leute wichtige Entscheidungen im AKW Alltag treffen die offensichtlich schon in Standard Situationen überfordert sind das ist nicht akzeptabel.
fondness
2011-03-22, 20:52:28
Radioaktives Jod in Island nachgewiesen:
http://www.ftd.de/politik/international/:live-ticker-zur-katastrophe-in-japan-radioaktives-jod-in-island-nachgewiesen/60029081.html#gmap-0-Fukushima%20Daiichi%20%28Reaktor%201%29
Spasstiger
2011-03-22, 21:08:06
Radioaktives Jod in Island nachgewiesen:
http://www.ftd.de/politik/international/:live-ticker-zur-katastrophe-in-japan-radioaktives-jod-in-island-nachgewiesen/60029081.html#gmap-0-Fukushima%20Daiichi%20%28Reaktor%201%29
Ist der Wert signifikant höher als normal? Island liegt ja schon recht nahe am magnetischen Nordpol, wo die kosmische Strahlung leichter den Erdboden erreichen kann.
Ist der Wert signifikant höher als normal? Island liegt ja schon recht nahe am magnetischen Nordpol, wo die kosmische Strahlung leichter den Erdboden erreichen kann.
Jod aus dem All? Aus welcher Spaltung sollte das stammen?
Spasstiger
2011-03-22, 21:22:17
Jod aus dem All? Aus welcher Spaltung sollte das stammen?
Muss ja kein Jod aus dem All kommen, es reichen freie Neutronen und spaltbares Material auf der Erde.
Aber war zugegebenermaßen keine durchdachte Idee, sondern nur ein Schnellschuß.
/EDIT: Da fällt mir auf, freie Neutronen können vom Erdmagnetfeld gar nicht abgeschirmt werden. Sind ja schließlich nicht geladen. Kann also höchstens sein, dass kosmische Strahlung Neutronen auf der Erde freisetzt. Zumal freie Neutronen nur 15 min. lang existieren.
desert
2011-03-22, 22:44:25
Radioaktives Jod in Island nachgewiesen:
http://www.ftd.de/politik/international/:live-ticker-zur-katastrophe-in-japan-radioaktives-jod-in-island-nachgewiesen/60029081.html#gmap-0-Fukushima%20Daiichi%20%28Reaktor%201%29
Eigentlich sollte bei so einer meldung der gesunde menschenverstand einsetzen. Die windrichtung war immer osten und island liegt ein ganzes stück von japan entfernt und dann liegen noch ein paar länder dazwischen.
Nicht ein land hat etwas bemerkt, nur auf island wird es bemerkt. Echt traurig das heutzutage journalisten die realitäten überhaupt nicht mehr interessieren.
Surrogat
2011-03-22, 23:06:14
Eigentlich sollte bei so einer meldung der gesunde menschenverstand einsetzen. Die windrichtung war immer osten und island liegt ein ganzes stück von japan entfernt und dann liegen noch ein paar länder dazwischen.
Nicht ein land hat etwas bemerkt, nur auf island wird es bemerkt. Echt traurig das heutzutage journalisten die realitäten überhaupt nicht mehr interessieren.
im ersten Moment dachte ich auch die Meldung wäre eine Satire, gerade Island :rolleyes:
Aber dennoch, irgendwie scheint die Strahlung sich doch zu verteilen, zumindest in Japan, in der ARD sagten die gerade das in Teilen Tokios ein bestimmter Wert sich verzehnfacht hat, das tut er wohl nicht von alleine
Kann sich hier jemand vorstellen das Tokio mittlefristig unbewohnbar werden könnte?
Bin gespannt wann der Druck so groß wird das die Betonmischer angeschmissen werden
Langenscheiss
2011-03-23, 00:31:41
Muss ja kein Jod aus dem All kommen, es reichen freie Neutronen und spaltbares Material auf der Erde.
Aber war zugegebenermaßen keine durchdachte Idee, sondern nur ein Schnellschuß.
/EDIT: Da fällt mir auf, freie Neutronen können vom Erdmagnetfeld gar nicht abgeschirmt werden. Sind ja schließlich nicht geladen. Kann also höchstens sein, dass kosmische Strahlung Neutronen auf der Erde freisetzt. Zumal freie Neutronen nur 15 min. lang existieren.
Neutronen alleine würden wahrscheinlich auch nur durch Sekundärreaktionen entstehen. Die Strahlung selbst besteht ja vornehmlich aus Protonen und Alphas, die aber energetisch ordentlich reinhauen. Aber ne, erhöhte Werte von Iod durch kosmische Hintergrundstrahlung wohl eher nicht, aber warum da jetzt höhere Werte festgestellt werden, ka. Ich kenn ja nicht die Messpraxis dort auf Island, aber vielleicht wurde seit langem mal wieder gemessen und das Zeugs kommt woanders her.
@Surrogat: Obs einen weiteren Grund gibt, warum die schon Betonpumpen rangeschleppt haben ;)
Und dass Tokio unbewohnbar wird, kann ich mir nicht vorstellen. Da fällt mir ein, welche Stadt in der Nähe von Tschernobyl kann man denn heute bewohnen, ohne eine höhere Krebsrate in Kauf zu nehmen?
Spasstiger
2011-03-23, 01:22:30
Wenn der radioaktive Staub nicht wäre, könnte man rein von den Strahlungswerten her heute schon wieder in Pripyat leben. Räumlichkeiten dort werden auch durchaus von Wissenschaftlern für Untersuchungen genutzt, mit Atemschutzmaske, Dosimeter und geschlossener Kleidung ist wohl auch ein längerer Aufenthalt machbar. Man muss nur verhindern, dass der kontaminierte Staub in die Atemwege gerät.
Langenscheiss
2011-03-23, 01:36:21
Die direkte Strahlung allein ist ja in Japan auch nicht unbedingt das Problem für die Bevölkerung. Soweit kyodo meldet, sind mittlerweile schon 11 verschiedene Gemüsesorten mit deutlich zu hohen Konzentrationen der üblichen Verdächtigen gemessen worden. Und dass es einen gewaltigen Unterschied macht, ob man Strahlung nur äußerlich abbekommt oder radioaktives Material in den Körper gelangt, muss man wohl keinem erklären. Ich hoffe halt, dass die Kontrollen, die hier greifen sollen, auch greifen.
heute wollen sie versuchen die pumpe in gang zu bringen.
und seit sonntag gehen die thermometer wieder.
"At that time, the temperature of the reactor's external surface was 366 degrees Celsius"
quelle NHK.
was ist mit external surface gemeint?
reaktoraußenhülle?
und warum schwankt die strahlung immer so oft?
die arbeiten wurden wieder unterbrochen.
desert
2011-03-23, 08:08:37
im ersten Moment dachte ich auch die Meldung wäre eine Satire, gerade Island :rolleyes:
Aber dennoch, irgendwie scheint die Strahlung sich doch zu verteilen, zumindest in Japan, in der ARD sagten die gerade das in Teilen Tokios ein bestimmter Wert sich verzehnfacht hat, das tut er wohl nicht von alleine
Kann sich hier jemand vorstellen das Tokio mittlefristig unbewohnbar werden könnte?
Bin gespannt wann der Druck so groß wird das die Betonmischer angeschmissen werden
Das ist logisch das sich die Radioaktivität ausbreitet, man kann nur hoffen das immer schön ein wind auf den pazifik wehen wird und sich so die radioaktive verseuchung in grenzen hält. Man muss auch immer sehen welche werte sich ausgehend von welcher basis verzehnfacht haben. Eine solche aussage ist nichts wert, ohne das man den ausgangswert weiss.
Iceman346
2011-03-23, 08:51:18
heute wollen sie versuchen die pumpe in gang zu bringen.
und seit sonntag gehen die thermometer wieder.
"At that time, the temperature of the reactor's external surface was 366 degrees Celsius"
quelle NHK.
was ist mit external surface gemeint?
reaktoraußenhülle?
Ich schätze mal die Aussentemperatur des Druckgefäßes.
und warum schwankt die strahlung immer so oft?
die arbeiten wurden wieder unterbrochen.
Ich schätze mal, dass sie immer noch regelmäßig Druck aus den Reaktoren ablassen müssen. Dabei tritt natürlich jedes Mal radioaktiver Dampf aus und die Messwerte steigen.
Premium
2011-03-23, 09:31:50
"
Alle Reaktoren wieder mit Strom versorgt
Weiterhin steigt Rauch aus den Meilern auf, Entwarnung kann nicht gegeben werden. Doch immerhin sollen die sechs Reaktoren in Fukushima wieder eine Verbindung mit dem Stromnetz haben. Im Meerwasser rund um das AKW werden indes drastisch erhöhte Strahlenwerte gemessen.
Der japanische Industrie- und Wirtschaftsminister soll Feuerwehrmänner aus Tokio gezwungen haben, stundenlang Wasser auf den radioaktiv strahlenden Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima-1 zu sprühen. Minister Banri Kaieda soll den Männern eine Strafe angedroht haben, falls sie die Aufgabe nicht ausführten, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.
Quelle: Süddeutsche (http://www.sueddeutsche.de/politik/2.220/japan-beschaedigte-atomanlage-erneut-rauch-ueber-fukushima-reaktor-1.1075367)
Betreiber Tepco fälschte Reparatur-Protokolle
Der Betreiber des Atomkraftwerkes Fukushima-Daiichi hat Kühlpumpen und Generatoren jahrelang nicht kontrolliert und Wartungsprotokolle gefälscht. Waren die Notstromaggregate bereits vor Erdbeben und Tsunami defekt?
Quelle: Süddeutsche (http://www.sueddeutsche.de/politik/2.220/mangelhafte-kontrollen-in-fukushima-betreiber-tepco-faelschte-reparatur-protokolle-1.1075242)
Anmerkung unseres Lesers C.L. zu den beide vorigen Artikeln: Profitmaximierung im Atomkraftwerk: Wartungskosten reduziert, Laufzeit verlängert, das Restrisiko auf den Staat verlagert. Plötzlich tritt das “unwahrscheinliche” ein und die Bevölkerung muss über Generationen für die Folgen aufkommen. Zu den Gewinnen aus dem Betrieb fehlt unterdessen jede Spur ? Dieses Szenario macht mir mehr Angst als jedes Erdbeben und jeder vermeintliche Terror-Angriff auf Atomkraftwerke und treibt mich zum ersten Mal in meinem Leben auf die Straße.
"
=> Ich bin schockert: Die Feuerwehrleute sind also gezwungen worden dort im verstrahlen Gebiet zu arbeiten.
Da ist nix mehr mit Heldentum. Das ist eine Sorgfaltpflichtverletzung des Vorgesetzten gegenüber seinen Untergebenen...
Wenn man sowas wie die Atomkraft privatisiert, was soll da schon anderes rauskommen. Gestern habe ich eine Reportage über Wasservorgungen für Stätte in der Hand von privaten Unternehmen gesehen. Langfristig hatte dies auch nur dazu geführt: Steigende Preise, sinkende Wasserqualität, mehr und häufigere Wasserverluste und Verfall der Gesamtanlagen.
Jetzt hat Brüssel und Paris das Wasser wieder verstaatlicht. Nur so könne man anstatt in Quartalszahlen zu denken und handeln für Generationen von Bürgern handeln...und das wäre sogar günstiger, weil die Gewinnerwartungen der "Investoren" entfallen würden...
Private Wirtschaft hat eben nix mit Sicherheit oder Versorgungssicherheit zu tun, sondenr dient rein der Gewinnmaximierung für einzlene "Investoren".
PPP ist da auch nicht besser.
Lawmachine79
2011-03-23, 09:37:15
=> Ich bin schockert: Die Feuerwehrleute sind also gezwungen worden dort im verstrahlen Gebiet zu arbeiten.
Da ist nix mehr mit Heldentum. Das ist eine Sorgfaltpflichtverletzung des Vorgesetzten gegenüber seinen Untergebenen...
Jetzt halt dich fest: ich habe mal gehört, daß Feuerwehrleute von ihren Vorgesetzten in brennende Häuser gejagt werden. Obwohl sie zur Feuerwehr gegangen sind, müssen sie in brennende Häuser. Dabei haben sie sich extra einen gefahrlosen Beruf ausgesucht.
MadManniMan
2011-03-23, 09:37:51
Die Japaner machen mir zwar Angst, sympatisch ist aber alle Male, wie sie ihren Kindern den Unfall erklären. (http://www.youtube.com/watch?v=5sakN2hSVxA)
Edith: Schade halt, dass die Jungs von der Atomkraftunfallwehr nicht da waren. Ach, halt mal ... die gibt's gar nicht?
EL_Mariachi
2011-03-23, 09:44:30
Das ist logisch das sich die Radioaktivität ausbreitet, man kann nur hoffen das immer schön ein wind auf den pazifik wehen wird und sich so die radioaktive verseuchung in grenzen hält. Man muss auch immer sehen welche werte sich ausgehend von welcher basis verzehnfacht haben. Eine solche aussage ist nichts wert, ohne das man den ausgangswert weiss.
genau, aufs Meer mit der Strahlung...
Minus und Minus soll sich ja aufheben!
Ich war schockiert, als in einer Doku (arte) gehört habe, daß man seit 1993 keinen Atommüll mehr im Meer entsorgen darf...
Seit dem existiert übrigens das Endlager Problem!
...
DrumDub
2011-03-23, 10:06:43
Da fällt mir ein, welche Stadt in der Nähe von Tschernobyl kann man denn heute bewohnen, ohne eine höhere Krebsrate in Kauf zu nehmen? in kiew jedenfalls nicht: 20 Jahre Tschernobyl (http://oe1.orf.at/artikel/204426)
Spasstiger
2011-03-23, 10:23:03
Laut Erich Wirth vom Umweltbundesamt erreichen die radioaktiven Partikel aus Fukushima heute Deutschland: http://news.google.de/news/story?pz=1&cf=all&ned=de&cf=all&ncl=dqH3ZAtnpav7C6M9YCPayI9W5gDzM.
Von signifkant erhöhter Strahlung ist nicht auszugehen.
drexsack
2011-03-23, 10:49:15
AKW Fukushima komplett evakuiert
Über Reaktor 3 des AKW Fukushima steigt schwarzer Rauch auf. Der Betreiber Tepco ließ das Gelände evakuieren, die Arbeiter mussten das Areal sofort verlassen. Zusätzlich war die Radioaktivität angestiegen. In Tokio raten die Behörden davon ab, dass Kleinkinder Leitungswasser trinken.
Fukushima - Die Arbeiten am schwer beschädigten AKW Fukushima verzögern sich immer mehr: Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) stieg erneut schwarzer Rauch von Reaktor 3 auf. Die Arbeiter mussten den Kontrollraum des Gebäudes verlassen. Der Betreiber der Anlage, Tokyo Electric Power, erklärte kurz darauf, das gesamte Atomkraftwerk sei erneut evakuiert worden.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,752636,00.html
Strahlung in Tokios Wasser übersteigt Grenzwert
Die radioaktive Strahlung aus dem weitgehend zerstörten japanischen Atomkraftwerk Fukushima I sorgt in Tokio für erste Einschränkungen in der Versorgung. In einer Wasseraufbereitungsanlage wurden nach Angaben der Stadtverwaltung erhöhte Werte von radioaktivem Jod festgestellt. Die Behörden gaben eine Warnung heraus: Babys und Kleinkinder sollen demnach kein Trinkwasser mehr zu sich nehmen.
Der Wert für radioaktives Jod 131 habe demnach bei 210 Becquerel pro Liter gelegen. Der Grenzwert für Kleinkinder liegt bei 100 Becquerel, der für Erwachsen bei 300. Das Jod kann sich in der Schilddrüse ablagern und Krebs auslösen. Die Warnung gilt für alle 23 Stadtbezirke sowie das westlich gelegene Tama-Gebiet.
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima276.html
Ich weiss, sensationsgeile deutsche Medien, aber gut klingt es leider mal wieder nicht wirklich.
desert
2011-03-23, 11:05:31
in kiew jedenfalls nicht: 20 Jahre Tschernobyl (http://oe1.orf.at/artikel/204426)
Dort wird über ehemaligen einwohner von pribjat berichtet. Das ist klar das dort eine erhöhtes krebsrisiko herrschte. Die stadt wurde ja auch evakuiert.
desert
2011-03-23, 11:08:38
genau, aufs Meer mit der Strahlung...
Minus und Minus soll sich ja aufheben!
Ich war schockiert, als in einer Doku (arte) gehört habe, daß man seit 1993 keinen Atommüll mehr im Meer entsorgen darf...
Seit dem existiert übrigens das Endlager Problem!
...
Besser als auf das Land, oder? Lasst doch die empörung weg, man kann die situation nicht ändern. Du zeigst ein typisch deutsches verhalten, deine empörung hilft niemanden, ist sogar kontraproduktiv für einen vernünftigen umgang, abschaltung mit der kernenergie, was auch immer. Emotionen vernebeln einem immer nur den blick und behindern einen bei einer entscheidungsfindung.
Warum soll man sich über verantwortungsloses Handeln und Denken von Menschen nicht empören? Das ist schon in Ordnung so.
Spasstiger
2011-03-23, 12:27:30
Verantwortungslos wäre es, das AKW sich selbst zu überlassen. Lieber ein paar tote Fische als viele tote Japaner. Im Pazifik verteilen sich die radioaktiven Partikel sehr schnell sehr weiträumig, so dass die Konzentrationen gering bleiben.
Skusi
2011-03-23, 12:49:35
Ach zum Glück essen die Menschen kaum Fisch
Aber da die Weltmeere ja eh bald tot sind, wayne.:rolleyes:
Sven77
2011-03-23, 12:52:37
Ach zum Glück essen die Menschen kaum Fisch
Aber da die Weltmeere ja eh bald tot sind, wayne.:rolleyes:
Ich glaube du wärst schockiert wenn du wüsstest wieviele Reaktoren offen im Meer liegen..
Spasstiger
2011-03-23, 12:56:23
@Skusi: Ich glaube, du hast jeden Realitätssinn verloren.
Priorität hat am AKW die Kühlung der Brennstäbe, damit es nicht zu großflächigen Kontaminationen hoher Konzentration kommt (und die würde auch dem Meer wesentlich mehr schaden als jetzt). Die im Meer gemessenen Konzentrationen sind bei gleicher Entfernung zum AKW weitaus geringer als an Land und bislang ungefährlich für Mensch und Tier. Die Lebensmittel, die derzeit vernichtet werden, könnte man prinzipiell auch essen, ohne krank zu werden.
desert
2011-03-23, 12:56:41
Ach zum Glück essen die Menschen kaum Fisch
Aber da die Weltmeere ja eh bald tot sind, wayne.:rolleyes:
Und, hast du eine bessere lösung? noe hast du nicht, und ja gar nicht erst bauen hilft uns heute genau 0,0 weiter.
Seid doch nicht immer schuldfixiert, das ist echt widerlich an diesem land. Es sind probleme da, aber das einzige was die bevölkerung interessiert ist, wer angeblich schuld hat. Das zieht sich echt durch viele bereiche in diesem land. Empörung hilft momentan überhaupt nichts, verzögert oft nur notwendige entscheidungen, weil man ja rücksicht nehmen muss auf die empörungsindustrie.
wenn probleme da sind, müssen die Probleme gelöst werden und sich nicht den ganzen lieben tag darüber unterhalten werden, wer schuld hat. So bekommen wir nie probleme gelöst.
Skusi
2011-03-23, 13:01:54
Natürlich habe ich die nicht.
Aber so zu tun, als wäre es Banane das die Suppe jetzt ins Meer läuft,ist imo totale Verharmlosung.Da werden eben nicht nur ein "paar" Fische sterben.
Auch so wie das jetzt abläuft, wird es für die Menschen schwerste Folgen haben.
Ausserdem bin ich nicht schuldfixiert. Das der Betreiber eine Teilschuld trägt, ist für mich offensichtlich. Aber das tut im Moment nichts zur Sache.
Alles was da auf dem Gelände zur Zeit getan wird, ist weit ausserhalb dessen, was man sich trauen würde, wenn die Kraftwerke noch halbwegs ganz wären.Egal wohin die Radioaktivität jetzt geht, die Langzeitschäden in der Region werden enorm sein. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass es mir egal ist ob Fische oder Menschen sterben.Dies ist nur meine bescheidene Meinung.
desert
2011-03-23, 13:07:42
Natürlich habe ich die nicht.
Aber so zu tun, als wäre es Banane das die Suppe jetzt ins Meer läuft,ist imo totale Verharmlosung.
Auch so wie das jetzt abläuft, wird es für die Menschen schwerste Folgen haben.
und? das ändert doch aber nichts an der situation. Es muss gemacht werden, die alternativen sind schlimmer. Niemand sagt das es banane ist, nur uns fehlen die alternativen, also nützt uns alles lamentieren nicht.
Spasstiger
2011-03-23, 13:20:00
Auszüge aus der gestrigen Pressemitteilung des Johann Heinrich von Thünen-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) zu den Folgen der Kontamination für den Pazifik:
Da sich Kontaminationen im Wasser aber sehr schnell verteilen, bleiben die Wissenschaftler bei ihrer Einschätzung, dass im Pazifik keine gravierenden Kontaminationen in Fischen zu erwarten sind.
[...]
Als Beleg für diese Einschätzung liegen den Forschern Daten von britischen Kollegen vor, die diese routinemäßig in der Umgebung der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield erheben. Dort wurden zwischen 1965 und 1985 jährlich beachtliche Aktivitäten an radioaktivem Cäsium mit dem Abwasser in die irische See eingeleitet.
[...]
Gegenüber diesen großen Mengen an eingeleitetem Cäsium sind die langfristigen Folgen für die Fischfauna in der Irischen See als minimal zu bewerten.
[...]
Auf den Pazifik bezogen gehen die vTI-Wissenschaftler davon aus, dass die Cäsium-Aktivitätswerte im Fisch deutlich unter den Werten der Irischen See und der Ostsee bleiben werden. Trotz der jetzt gemessenen hohen Werte im Meerwasser unmittelbar am Reaktor erwartet man im vTI allenfalls geringe Kontaminationen im Fisch aus der Nähe des Reaktors, aber praktisch keine Kontaminationen zum Beispiel im Fanggebiet des Alaska-Seelachses in der Beringsee oder in anderen Bereichen des Pazifiks.
Quelle: http://www.vti.bund.de/no_cache/de/startseite/presse/pressemitteilungen-informationsseite/Pressemitteilung/reaktorunglueck-in-japan-folgen-fuer-das-oekosystem-meer.html
Wir futtern jahrzehntelang Fische aus unseren eigenen Gewässern, die stärker kontaminiert sind als die Fische vor Japan.
MadManniMan
2011-03-23, 14:09:53
Da hat sich jemand die Mühe gemacht, ein Video aus nem Heli von Fukushima aufzubereiten – man sieht massenweise Trümmer herum liegen, was könnte das sein?
http://www.youtube.com/watch?v=KZrP3KlmHto&hd=1
DrumDub
2011-03-23, 14:14:08
teile von der metallaußenhülle der reaktorgebäude.
Hayab
2011-03-23, 14:18:37
Achso ist alles bestens, weil bei uns Ostsee mit Cs-137 und Cs-134 staerker kontaminiert ist als der Pazifik vor Fukushima. :freak:
Spasstiger
2011-03-23, 14:37:01
Achso ist alles bestens, weil bei uns Ostsee mit Cs-137 und Cs-134 staerker kontaminiert ist als der Pazifik vor Fukushima. :freak:
Trotz der stärkeren Kontamination kann hier Fisch heranwachsen, der für den Verzehr unbenklich ist. Es geht darum, eine Relation zu schaffen.
Radioaktivität hast du sowieso überall in der Natur, eine Welt frei von Radioaktivität wäre unnatürlich.
Skusi
2011-03-23, 14:49:19
Als ich klein war, waren die Xylamondämpfe im Garten meines Grossvaters auch unbedenklich.
Spasstiger
2011-03-23, 14:51:20
Ja, am Besten schieben wir alle Panik, brechen alle Maßnahme in Fukushima ab und hoffen auf göttlichen Beistand - oder den Tag des jüngsten Gerichts. :rolleyes:
Sven77
2011-03-23, 14:53:41
Als ich klein war, waren die Xylamondämpfe im Garten meines Grossvaters auch unbedenklich.
Ich rate dir nie den Bayrischen Wald zu besuchen, nach deiner Betrachtungsweise wäre dieser nämlich eine Todeszone
Skusi
2011-03-23, 14:54:55
@spasstiger:Nein.
Aber man sollte alles mit grösster Skepsis betrachten.
Egal von wem die Aussagen kommen.(panikmacher eingeschlossen)
Eigentlich müsste man jetzt erst mal 25 Jahre abwarten und dann weiterdiskutieren.
Skusi
2011-03-23, 15:35:11
Ich rate dir nie den Bayrischen Wald zu besuchen, nach deiner Betrachtungsweise wäre dieser nämlich eine Todeszone
Ja, alles voll harmlos...
http://de.wikipedia.org/wiki/Lindan
Cyphermaster
2011-03-23, 15:57:20
Trotz der stärkeren Kontamination kann hier Fisch heranwachsen, der für den Verzehr unbenklich ist.Der als unbedenklich deklariert ist. Kleiner, aber feiner Unterschied. Denn die Unbedenklichkeit ist nicht immer nach rein medizinisch-biologischer Definition entschieden, sondern in nicht seltenen Fällen auch mal von Industrie- oder Politikinteressen beeinflußt. Ein prüfender Blick auf die geltenden Standards ist da nie verkehrt.
Es geht darum, eine Relation zu schaffen.
Radioaktivität hast du sowieso überall in der Natur, eine Welt frei von Radioaktivität wäre unnatürlich.Dabei stimme ich wieder zu. Ein steigender Level an Radioaktivität ist zwar nie folgenlos, aber der Umfang der zu erwartenden Folgen sollte schon halbwegs vernünftig abgeschätzt werden.
DrumDub
2011-03-23, 16:22:24
Super-GAU versus Panikmache (http://www.n-tv.de/Spezial/Super-GAU-versus-Panikmache-article2927076.html)
Premium
2011-03-23, 16:25:31
"Das Gebiet um den Reaktor ist verloren"
http://www.tagesspiegel.de/wissen/das-gebiet-um-den-reaktor-ist-verloren/3979116.html
Experte wirft Japan Falschinformation vor
http://www.handelsblatt.com/technologie/energie-umwelt/umwelt-news/experte-wirft-japan-falschinformation-vor/3979178.html
sw0rdfish
2011-03-23, 16:32:16
Laut Erich Wirth vom Umweltbundesamt erreichen die radioaktiven Partikel aus Fukushima heute Deutschland: http://news.google.de/news/story?pz=1&cf=all&ned=de&cf=all&ncl=dqH3ZAtnpav7C6M9YCPayI9W5gDzM.
Von signifkant erhöhter Strahlung ist nicht auszugehen.
Eine erhöhte Strahlung wird man sicherlich nicht nachweisen können. Auch in Kalifornieren konnten die radioaktiven Partikel aus Japan
"nur" per Massenspektrometer nachgewiesen werden. Also kam selbst da fast nichts an.
DrumDub
2011-03-23, 16:40:53
"Das Gebiet um den Reaktor ist verloren"
http://www.tagesspiegel.de/wissen/das-gebiet-um-den-reaktor-ist-verloren/3979116.html interessantes interview. danke.
Konami
2011-03-23, 16:58:03
Super-GAU versus Panikmache (http://www.n-tv.de/Spezial/Super-GAU-versus-Panikmache-article2927076.html)
Das ist schon wieder so himmelschreiendes FUD, dass es beim Lesen wehtut. Können wir hier bitte einen Filter einrichten, der Links zu spiegel.de und n-tv.de automatisch blockiert?
Und was ist eigentlich Beta-Gamma-Strahlung?
Sven77
2011-03-23, 17:01:27
Wenn der Name Pflugbeil drin vorkommt, einfach direkt ignorieren
MadManniMan
2011-03-23, 17:06:19
Welches Problem hast Du mit Pflugbeil?
EvilOlive
2011-03-23, 17:06:48
Wenn der Name Pflugbeil drin vorkommt, einfach direkt ignorieren
Warum sollte man den Präsidenten der Gesellschaft für Strahlenschutz und zudem promovierten Physiker einfach ignorieren? :confused:
Sven77
2011-03-23, 17:09:56
Schon vor Fukushima war der Mann ein Garant für FUD, er verdient ja auch sein Geld damit
MadManniMan
2011-03-23, 17:11:39
*seufz* Quellen für FUD von ihm?
Sven77
2011-03-23, 17:13:58
Doku: Tschernobyl - der Millionensarg und eigentlich alle Auftritte der letzten Wochen in der sich der Herr bemüht sich zu profilieren mit offensichtlicher Panikmache..
Sailor Moon
2011-03-23, 17:15:25
edit: Wurde schon genannt. Die Millionensarg-"Doku". Das ging wirklich gar nicht. Davor gab es schonmal einen Bericht ("Tödlicher Pakt"), in dem er nicht gerade glücklich agiert hat.
Gruß
Denis
uweskw
2011-03-23, 17:19:02
Warum sollte man den Präsidenten der Gesellschaft für Strahlenschutz und zudem promovierten Physiker einfach ignorieren? :confused:
weil er nicht von der Lobby gekauft wurde. Also sind seine Äusserungen nicht kalkulierbar. Der will doch tatsächlich mit Tatsachen und Warheiten aufwarten.
Sven77
2011-03-23, 17:20:11
weil er nicht von der Lobby gekauft wurde. Also sind seine Äusserungen nicht kalkulierbar. Der will doch tatsächlich mit Tatsachen und Warheiten aufwarten.
Ich mach mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt
Der Mensch verdient sein Geld damit in den Medien präsent zu sein.. mehr muss man dazu nicht sagen
Warum sollte man den Präsidenten der Gesellschaft für Strahlenschutz
Die hat er selbst gegründet, so kann ich auch Präsident der Gesellschaft für Ostseeschutz werden...
Spasstiger
2011-03-23, 17:21:06
Wenn der Dr. Pflugbeil der lateinischen und der deutschen Sprache mächtig ist und unter einem Super-GAU einen auslegungsüberschreitenden Unfall versteht, dann hat er doch recht.
Nur weil irgendwelche Boulevardblätter den Begriff "Super-GAU" mit apokalyptischen Bilder illustrieren und dadurch falsche Assoziationen herbeiführen, ist das kein Grund, Leute zu diskreditieren, die den Begriff in ihrer eigentlichen Bedeutung verwenden.
Konami
2011-03-23, 17:23:53
Warum sollte man den Präsidenten der Gesellschaft für Strahlenschutz und zudem promovierten Physiker einfach ignorieren? :confused:
In dem Artikel kommt immerhin auch ein anderer promovierter Physiker vom Helmholtz-Institut zu Wort, der einen seriöseren Eindruck macht. Und plötzlich ist die Welt gar nicht mehr so schön schwarz-weiß (bzw. in dem Fall pechschwarz) wie vorher.
Ach, ich vergaß: Jeder, der eine andere Meinung hat als man selbst, ist ja entweder strohdumm oder gekauft. Premium-Logik™. ;)
Sailor Moon
2011-03-23, 17:25:48
Wenn der Dr. Pflugbeil der lateinischen und der deutschen Sprache mächtig ist und unter einem Super-GAU einen auslegungsüberschreitenden Unfall versteht, dann hat er doch recht.
Das ist ja auch völlig unbestritten, ändert aber nichts daran, dass Herr Pflugbeil grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen ist. Bedeutet ja nicht zwangsweise, dass alles falsch wäre.
Gruß
Denis
Pinoccio
2011-03-23, 17:55:00
Es gibt in Deutschland leider keine Leute, die sich beruflich mit Strahlenschutz bzw. Kernreaktortechnik auseinandersetzen und Ahnung haben, aber unabhängig sind. Entweder sind sie bei den großen 4 Kernkraftbetreibern angestellt (oder einem angehängten PR-Institut etc.) oder bei Greenpeace (und anderen, GP ist nur ein prominentes Beispiel). Und diese finanzielle Abhängigkeit merkt man halt mehr oder weniger. Selbst Ranga Yogeshwar, von vielen gelobt für seine sachlichen Kommentare, ist finanziell verbandelt.
(Die auch hier präsente Kategorie Nixblicker mit null Ahnung aber ganz viel Meinung mal ganz außen vorgelassen.)
Abgesehen davon ist die Faktenlage, darüber, was im Kraftwerk vor sich ging bzw. immernoch geht, äußerst dünn. (Abgesehen von der Vermutung, daß außerdem nciht alles richtig ist/war.)
mfg
Stormtrooper
2011-03-23, 18:25:46
Es gibt in Deutschland leider keine Leute, die sich beruflich mit Strahlenschutz
So?
Und zu was zählen deiner Meinung nach studierte Phsyiker bei Berufsfeuerwehren oder der Bundeswehr? :confused:
Pinoccio
2011-03-23, 18:28:24
So?
Und zu was zählen deiner Meinung nach studierte Phsyiker bei Berufsfeuerwehren oder der Bundeswehr? :confused:Die zitieren nur hal
mfg
-]Vips[-
2011-03-23, 19:54:16
Warum streitet ihr den rum?
TEPCO hat zwecks Kostengründen auf die Wartung ihrer Anlagen geschissen und jetzt ermorden sie ihre Angestellten und verseuchen ein paar km² von Japan. Alles halb so wild! Die Explosionen war ein Teil des Sicherheitskonzeptes, man wollte die Pumpen durch gezielte Schockwellen wieder in Gang bringen und die Rauchsäulen sind ein Zeichen dafür, dass sie erfolgreich waren.
Weiters verlegten sie ein Starkstromkabel, wodruch sie die Glühbirnen im Kontrollraum wieder zum leuchten brachten. Jetzt kann das japanische Volk wieder in Sicherheit wiegen Alles läuft, die verseuchung des Grundwassers und der Nahrungsmittel ist auch nur halb so schlimm und selbstverständlich ein Teil des Sicherheitskonzeptes. Jetzt kann man ohne schlechtes Gewissen den kühlen Blattspinat und Salat zu Kühlung auf die Reaktoren werfen und die Feuerwehrautos spritzen das Dressing drauf, soll die Wärme besonders gut ableiten.
Als nächstes rückt das Essstäbchengeschwader aus um mit ihren Hightech-Bambusstäbchen die Hitze vom Reaktor weg zu trommeln. Falls das nicht hilft, kommen die Special-Geishas und kühlen den Reaktor mit ihren Sonnenschirmen. Falls das auch nicht helfen sollte schreitet Godzilla zur Hilfe ein und pustet den Reaktor kühl.
TEPCO hat ein wirklich standfestes Sicherheitskonzept und je mehr es an den Reaktoren raucht umso mehr haben sie die Situation unter Kontrolle. TEPCO macht es dem Vatikan bei der Papstwahl nach....wenn weißer Rauch aufsteigt sind wir erfolgreich.
Matrix316
2011-03-23, 19:58:23
Was würde denn passieren, wenn die Kerne schmelzen und auf das Kühlwasser treffen? Machts dann BOOOOOOOOOOOOM oder steigt nur Rauch auf? :uponder:
Exxtreme
2011-03-23, 20:01:45
Was würde denn passieren, wenn die Kerne schmelzen und auf das Kühlwasser treffen? Machts dann BOOOOOOOOOOOOM oder steigt nur Rauch auf? :uponder:
Es steigt Dampf auf.
Spasstiger
2011-03-23, 20:03:21
Anscheinend ist in so einem Reaktor nicht genügend waffenfähiges Material vorhanden, damit es so richtig BOOOOOOOOOOOOM machen kann.
Matrix316
2011-03-23, 20:08:29
Naja, bei Tschernobyl hieß es ja, wenn das geschmolzene auf das Wasser darunter getroffen wäre... mehr als BOOM zumindest.
Ach ja, laut T-Online ist auch Plutonium ausgetreten:
http://nachrichten.t-online.de/akw-fukushima-hochgiftiges-plutonium-aus-akw-ausgetreten-/id_45197718/index
MadManniMan
2011-03-23, 20:14:37
Für BOOOOOM bedarf es IIRC etwa 80 % Uran, Brennstäbe sind mit ~ 4 % angereichert.
Was aber passieren kann: bei der großen Hitze des Urans kommt es zu einer physikalischen (schlagartige Änderung des Aggregatzustands) Explosion des Wassers. Je nach Umgebung kommt noch die Abtrennung des Wasserstoffs hinzu und dann gibt's lustig Knallgas.
Also macht es ordentlich RUMMS und Zeugs fliegt durch die Gegend – eine schmutzige Bombe quasi.
Spasstiger
2011-03-23, 20:14:59
Ich hab bei Wikipedia gestöbert:
Auch ein Kernreaktor enthält je nach Größe ein Vielfaches der kritischen Masse an Spaltstoff. Der Spaltstoff ist jedoch räumlich verteilt angeordnet und mit anderen Materialien durchsetzt, z. B. mit nicht spaltbaren Isotopen, Hüllrohren, Kühlmittel, Neutronen-Absorbermaterial – allerdings auch mit Moderatoren. Eine unkontrollierte Kritikalität wird hier durch mehrere voneinander unabhängige Sicherheitseigenschaften und -einrichtungen verhindert, die (entweder durch Entzug des Moderators oder durch Einbringen von Absorbern) den Reaktor unterkritisch machen können.
Das mögliche Zustandekommen einer kritischen Masse im oben beschriebenen Sinn, also einer genügend großen kompakten Ansammlung von reinem Spaltmaterial, spielt aber bei der Vorsorge gegen schwere Unfälle mit Kernschmelze eine Rolle; neuere Reaktorentwürfe haben, um eine solche Rekritikalität zu verhindern, einen Core-Catcher (Kernfänger).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Masse#Kernreaktoren
Fukushima hat keinen Core-Catcher.
127.0.0.1
2011-03-23, 20:20:19
Darum pumpen sie ja Borsäure rein wie blöd. Eine Rekritikalität ist zwar nicht besonders wahrscheinlich, aber eben auch nicht auszuschliessen.
Spasstiger
2011-03-23, 20:22:20
Also sowas wie ein Restrisiko vom Restrisiko.
Eine Wasserstoffexplosion, das die ganze Suppe in der Gegend verteilt, wäre aber auch nicht viel besser.
Konami
2011-03-23, 20:23:15
Vips[-;8642116']Warum streitet ihr den rum?
[snip]
Ich kann nicht für die anderen sprechen, aber ich für meinen Teil "streite rum", weil ich genervt bin von der ganzen Desinformation. Jeder dreht sich die Welt zurecht, wie sie ihm gefällt, und darf dann in TV und Print seinen Bullshit verbreiten und beim Publikum völlig irrationale Ängste erzeugen. (Siehe Iodtabletten & Geigerzähler)
Ich will selber nix verharmlosen und steh der Atomkraft sehr kritisch gegenüber, aber ich finde, man sollte trotzdem realistisch bleiben. Man kann keine vernünftige Entscheidung auf der Basis von Radikalismus fällen. Differenzieren lautet das Stichwort.
Und ja, die inzwischen eingetretene Verseuchung ist schlimm, aber auch das muss man im Maßstab sehen. Wirtschaftlich ist es ein großer Schaden, aber solange die Gesundheitsbehörden ihren Job machen, wird es keine Horrorbilder von mutierten Babys geben.
Außerdem macht die Dosis das Gift: Wer einmal verstrahlten Spinat isst, hat nix zu befürchten*. Und es besteht immer noch die Hoffnung, dass sich die Strahlungswerte bald wieder normalisieren.
* Wobei ich da sagen muss, dass ich mir nicht ganz sicher bin. Könnte sein, dass gegessenes Iod-131 schon in geringeren Mengen das Krebsrisiko erhöht. Weiß da jemand mehr?
desert
2011-03-23, 22:46:04
* Wobei ich da sagen muss, dass ich mir nicht ganz sicher bin. Könnte sein, dass gegessenes Iod-131 schon in geringeren Mengen das Krebsrisiko erhöht. Weiß da jemand mehr?
kommt auf die dosis an :) ein leicht leicht verseuchter spinat wird es nicht erhöhen und wenn du 4 wochen wartest ist fast keine radioaktivität mehr vorhanden. Iod 131 hat eine halbwertszeit von gerade mal 8 Tagen.
-]Vips[-
2011-03-23, 22:59:46
Vielleicht interessierts jemanden
Graphing Erdbeben und Strahlenschutz Daten in Japan
http://fleep.com/earthquake/
Deathstalker
2011-03-23, 23:03:40
Vips[-;8642511']Vielleicht interessierts jemanden
Graphing Erdbeben und Strahlenschutz Daten in Japan
http://fleep.com/earthquake/
Tokio unterhalb der Durchschnittsstrahlung in Deutschland, nicht schlecht.
Spasstiger
2011-03-23, 23:14:05
Tokio liegt auch tiefer als Deutschland im Schnitt (d.h. mehr Atmosphäre zwischen Weltraum und Erdboden) und weiter vom magnetischen Pol entfernt (d.h. bessere Schirmung durch Erdmagnetfeld).
Deathstalker
2011-03-23, 23:27:25
Auch wenn das absolut korrekt ist. Spielt in Deutschland aber nicht die erste Geige. Ansonsten hätten wir nicht ein Strahlengefälle vom schwächeren Norden zum Süden hin sondern umgekehrt. Radon macht den Kohl fett. Über Reste des letzten Stresstests für Atommeiler sprechen wir lieber nicht.
Spasstiger
2011-03-23, 23:40:33
Ansonsten hätten wir nicht ein Strahlengefälle vom schwächeren Norden zum Süden hin sondern umgekehrt.
Das liegt denke ich maßgeblich am Höhenunterschied (Höhe über Normalnull).
Radon macht den Kohl fett. Über Reste des letzten Stresstests für Atommeiler sprechen wir lieber nicht.
Kohlekraftwerke tragen stärker zur Hintergrundbelastung bei als AKWs. Radon ist sicherlich ein Punkt.
Surrogat
2011-03-23, 23:47:13
Fukushima hat keinen Core-Catcher.
AFAIK gibts doch bis jetzt überhaupt keine AKWs mit Core Catcher, das ist doch nur ein theoretisches Konzept
Edith: ok, die beiden chinesischen Reaktoren die 2011 ans Netz gingen haben wolh einen, angeblich :rolleyes:
Kohlekraftwerke tragen stärker zur Hintergrundbelastung bei als AKWs. Radon ist sicherlich ein Punkt.
Frei austretendes Radon ist sogar ein ganz großer Punkt, eigentlich dürften nämlich einige Landstriche gar nicht mehr bewohnt werden, weil da Unmengen Radon ausgasen, stört aber wohl nicht wirklich jemanden. Die Leute werden erst hysterisch wenn es Strahlungspartikel aus Japan auf Deutschland regnet :ulol:
Deathstalker
2011-03-23, 23:50:18
Das liegt denke ich maßgeblich am Höhenunterschied (Höhe über Normalnull).
Kohlekraftwerke tragen stärker zur Hintergrundbelastung bei als AKWs. Radon ist sicherlich ein Punkt.
Eigentlich wollte ich mit dem Gefälle Nord-Süd auf Radon zusätzlich hinweisen.
Nicht alle Deutschen müssen sich wegen ihres Kellers sorgen.
Das mit Normalnull, mir wäre neu, daß 400 Meter Unterschied eine Halbierung der Strahlung bedeutet.
Und mit dem Stresstest meinte ich auch eher Ukraine. Aber das zusätzliche Cs ist zu vernachlässigen, da die Deutschen eh mehr zum Arzt rennen oder mit dem Jet fliegen.
Ich fand bisher eigentlich den Blog zu Japan ganz gut:
http://zettelsraum.blogspot.com/
Jedenfalls fühlte ich mich bisher tierisch verarscht von Tagesschau und Spiegel. Die kann man ja nurnoch gemeingefährlich nennen.
MadManniMan
2011-03-24, 11:09:56
Irgendwie nehmen Qualität und Takt neuer Informationen rapide ab – erst wird noch groß über die Evakuierung und den schwarzen Rauch (LOST!!) geschwurbelt, heute kommen selbst von der GRS keine Informationen mehr.
Konami
2011-03-24, 11:21:59
Irgendwie nehmen Qualität und Takt neuer Informationen rapide ab – erst wird noch groß über die Evakuierung und den schwarzen Rauch (LOST!!) geschwurbelt, heute kommen selbst von der GRS keine Informationen mehr.
Naja, der Rauch stieg wohl nur vorübergehend auf. Ich schätze mal, dass sich seitdem einfach nicht wahnsinnig viel getan hat.
In Tokyo ist das Leitungswasser derweil wieder trinkbar(er):But its survey conducted Thursday showed that the levels dropped to 79 becquerels at the purification plant in question, located in the Kanamachi district of Katsushika Ward, Tokyo officials said.
http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/80684.html
soLofox
2011-03-24, 11:26:41
was ist mit den drei arbeitern?
Drei Arbeiter in Fukushima gefährlich verstrahlt
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima286.html
zwei von denen sollen wohl in kontaminiertem kühlwasser gestanden haben. 170 bis 180 mSv sollen sie abbekommen haben. die grenze wurde aber doch auf 150 mSv festgelegt in fukushima, haben 20-30 mSv mehr eine so heftige auswirkung?!
haben 20-30 mSv mehr eine so heftige auswirkung?!
Nein, die Dosis überschreitet nur den japanischen Grenzwert und ist allein deshalb eine Meldung wert. In Deutschland wäre das Limit 250 mSv.
Denen ist das Wasser in die Schuhe gelaufen und hat die Haut der Füße besonders verstrahlt (kein Schutz mehr um alpha- oder beta-Strahlung abzuhalten). Das gibt dann wahrscheinlich eine Strahlenverbrennung.
Konami
2011-03-24, 11:45:31
Nein, die Dosis überschreitet nur den japanischen Grenzwert und ist allein deshalb eine Meldung wert. In Deutschland wäre das Limit 250 mSv.
Denen ist das Wasser in die Schuhe gelaufen und hat die Haut der Füße besonders verstrahlt (kein Schutz mehr um alpha- oder beta-Strahlung abzuhalten). Das gibt dann wahrscheinlich eine Strahlenverbrennung.
Alphateilchen kommen durch die Haut nicht durch.
Aber ich frag mich bei dieser Meldung, wie es sein kann, dass das Wasser einfach in den Anzug reinläuft... Sollte der nicht etwas dichter sein? :|
EvilOlive
2011-03-24, 12:05:02
Alphateilchen kommen durch die Haut nicht durch.
Aber ich frag mich bei dieser Meldung, wie es sein kann, dass das Wasser einfach in den Anzug reinläuft... Sollte der nicht etwas dichter sein? :|
Die Leute dort tragen auch keine Schutzanzüge nach westlichem Standard, schau dir mal die SPON-Bilderserie an:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-66056.html
uweskw
2011-03-24, 12:18:06
Die Leute dort tragen auch keine Schutzanzüge nach westlichem Standard, schau dir mal die SPON-Bilderserie an:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-66056.html
klar Mann, hast du ne Ahnung was so Anzüge kosten? Irgendwo muss doch mal gespart werden....
Nur gut dass bei uns da eine ganz andere Mentalität herrsch.
edit:
Zu den Grenzwerten: Da war doch mal was dass es großen Unterschied macht ob eine bestimmte Dosis auf eine Woche verteilt aufgenommen wird oder über ein Jahr... Hat da wer Infos zu? Habe darüber schon lange nichts mehr gehört.
Irgendwie nehmen Qualität und Takt neuer Informationen rapide ab – erst wird noch groß über die Evakuierung und den schwarzen Rauch (LOST!!) geschwurbelt, heute kommen selbst von der GRS keine Informationen mehr.
Immerhin haben sie jetzt wieder Licht im Kontrollzentrum:biggrin: (hatte ich heute früh auf Google-News gelesen)
Modulor
2011-03-24, 13:30:23
Irgendwie nehmen Qualität und Takt neuer Informationen rapide ab – erst wird noch groß über die Evakuierung und den schwarzen Rauch (LOST!!) geschwurbelt, heute kommen selbst von der GRS keine Informationen mehr.
Normalität kehrt ein,das Interesse läßt einfach nach.Solange es da nicht "richtig" kracht wird Quantität und Qualität der medialen Präsenz Stück für Stück nachlassen.
In 6 Monaten steht da zwar immer noch ein lebensbedrohliches strahlendes Monster mit dem gerungen wird aber den Rest der Welt wird es nicht mehr interessieren weil sie sich an die Lage gewöhnt hat und andere Ereignisse stattgefunden haben.
Und spätestens in 2 Jahren wird "Fukushima" global für verantwortliche und beteiligte Politiker,Investoren,Energieversorger genau die selbe Bedeutung für deren Entscheidungen haben wie "Tchernobyl" - nämlich gar keine.
Spasstiger
2011-03-24, 13:40:08
Auf NHK World (japanischer, englishsprachiger TV-Sender) macht Fukushima-I immer noch 90% des Programms aus.
Zum Thema Schutzanzug: Um eine Strahlenverbrennung zu erleiden, muss kein direkter Hautkontakt bestehen. Und kein Anzug, in dem man manuelle Arbeiten verrichten könnte, schützt effektiv vor Gammastrahlung. Ein Strahlenschutzanzug dient in erster Linie dazu, radioaktive Partikel vom Körper fernzuhalten.
Wobei die TEPCO schon vermutet, dass Wasser in die Kleidung eindrang. Wenn diese Vermutung geäußert wird, haben die Arbeiter wohl keine Überschuhe getragen, die nahtlos in den Anzug übergehen. In dem Fall können sich radioaktive Partikel aus dem Wasser auf der Haut, in den Socken und im Innenfutter der Schuhe wie bei einem Filter ablagern und ansammeln.
Angesichts der geringen Dosis unter 200 mSv bleibt aber zu hoffen, dass die Verbrennungen keine bleibenden Schäden hinterlassen.
P.S.: Informationsschrift zur Behandlung von Strahlenverletzten (http://www.sapros.ch/images/supplier/220/pdf/02869_21_d.pdf).
Konami
2011-03-24, 13:43:53
edit:
Zu den Grenzwerten: Da war doch mal was dass es großen Unterschied macht ob eine bestimmte Dosis auf eine Woche verteilt aufgenommen wird oder über ein Jahr... Hat da wer Infos zu? Habe darüber schon lange nichts mehr gehört.
Ja, das ist so. Was willst du sonst für Infos?
Das deutsche Notfall-Limit für Arbeiter von 250 mSv wäre auch auf ein Leben verteilt wahrscheinlich ziemlich egal. Aber wenn man so eine Dosis in kurzer Zeit abkriegt, ist das Krebsrisiko schon signifikant erhöht und AFAIK kann sich auch das Blutbild schon ändern (weniger weiße Blutkörperchen).
Auf NHK World (japanischer, englishsprachiger TV-Sender) macht Fukushima-I immer noch 90% des Programms aus.
....
Während man bei uns nach der großen Nicht-Informationsflut schon fast wieder zur Normalität übergegangen ist, obwohl das Problem weiterhin akut ist, wie immer.
DrumDub
2011-03-24, 14:27:59
Ich fand bisher eigentlich den Blog zu Japan ganz gut:
http://zettelsraum.blogspot.com/
danke für den link. :)
Konami
2011-03-24, 15:26:39
Jepp, das Blog ist interessant, vor allem der Eintrag über die schiere Angst, die Kindern eingeflößt wird (http://zettelsraum.blogspot.com/2011/03/aus-dem-lehrerzimmer-der-kampf-gegen.html):Ein Drittel der 5. Klasse ist inzwischen abwesend; Panikattacken, Nahrungsverweigerung oder Schlafmangel.
Mir ist selber erst vor kurzem wieder "Die Wolke" eingefallen, und wie ich nach dem Lesen auch dachte, das wäre eine realistische Darstellung der Gefahren. :ugly: Da ist es dann natürlich kein Wunder, wenn sich die Wahrnehmung etwas verzerrt...
Spasstiger
2011-03-24, 15:44:13
Jepp, das Blog ist interessant, vor allem der Eintrag über die schiere Angst, die Kindern eingeflößt wird (http://zettelsraum.blogspot.com/2011/03/aus-dem-lehrerzimmer-der-kampf-gegen.html):
aber was dieser Tage in der Schule meiner zwei Kinder (5.+6. Klasse, normale öffentliche Schule, bürgerliche Ecke im Nordwesten Berlins) abgeht, spottet jeder Beschreibung.
[...]
Innerhalb einer Woche haben die beiden im Unterricht jeweils drei Filme zu Atomkatastrophen gesehen (eine vom Schulministerium über Tschernobyl, einen Spielfilm über eine (Atom?-)giftwolke in Deutschland und einen über, glaube ich, Hiroshima; mit geburtsdefekten Lämmchen und haufenweise Vebrennungen in schwarzweiß), 1x Strahlenschutzanzüge aus Alufolien enworfen, 2x an japanische Kinder, denen der Strahlentod droht, geschrieben, gefährliche Nahrungsmittel diskutiert, Milchpulver gehortet und an unzähligen Monologen der Lehrkräfte und der Stuhlkreisteilnehmer über ihre Angst vor dem Atom und dem Krebstod teilgenommen.
[...]
Ein Vater wurde angeschrieen, weil er Ingenieur ist ("solche wie Sie..."), als er vergeblich versuchte, neben der pädagogischen Fragwürdigkeit auch die inhaltlich-technische Seite ("Supergau, millionen Tote, unendliches Leid, Strahlenwolken") zu hinterfragen.
Das klingt so absurd, dass ich nicht weiß, ob ich den Beitrag ernst nehmen kann. :crazy2:
Konami
2011-03-24, 15:57:48
Das klingt so absurd, dass ich nicht weiß, ob ich den Beitrag ernst nehmen kann. :crazy2:
Stimmt, auch da stellt sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit. Aber angenommen, die haben eine "Themenwoche" veranstaltet, um das Ganze mit den Kindern zu besprechen, und angenommen die Lehrer sind selber zum Teil besorgte Mütter... Schon möglich.
Und wie gesagt, Bücher/Filme wie "Die Wolke" spielen mit den Emotionen.
MarcWessels
2011-03-24, 16:24:30
In "Die Wolke" fand ich das plattgefahrene Kind eigentlich schlimmer als die Verstrahlten.
Sven77
2011-03-24, 16:28:15
In "Die Wolke" fand ich das plattgefahrene Kind eigentlich schlimmer als die Verstrahlten.
Wollts nicht sagen, aber da gebe ich dir recht.. ;(
Spasstiger
2011-03-24, 22:59:42
Linksammlung zum nuklearen Notstand in Japan in Folge des Tsunamis vom 11.03.2011
Aktuelle Informationen und Verlauf
Aktuelle Entwicklungen und Statusupdates zur Lage der japanischen AKWs, JAIF (Japan Atomic Industrial Forum) (http://www.jaif.or.jp/english/news_index.php?site_kubun=ENGNEWS01)
Grafische Darstellung der Reaktorstatus-Updates des JAIF, Spiegel Online (http://www.spiegel.de/flash/flash-25592.html)
Status of Fukushima Daiichi and Fukushima Daini Nuclear Power Stations after Great East Japan Earthquake, Tokyo Electric Power Company (TEPCO) (http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/index-e.html)
Timeline of the Fukushima nuclear accidents, Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Timeline_of_the_Fukushima_nuclear_accidents)
Informationen zur Lage in den japanischen Kernkraftwerken, Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) (http://fukushima.grs.de/)
NRC Actions on Japan’s Emergency, United States Nuclear Regulatory Commission (U.S. NRC) (http://www.nrc.gov/japan/japan-info.html)
Government Quake Information - Pressekonferenzen, internationale Hilfsangebote und mehr (http://www.47news.jp/feature/government/earthquake/archive.html)
Verlauf von Wasserstand, Temperatur, Druck und Strahlung in den Reaktoren, Daten vom Ministry of Economy, Trade and Industry Japan (METI) (http://atmc.jp/plant/fuel/)
Evolution of #FNPP1 reactors main parameters, dgr4quake.wordpress.com (http://dgr4quake.wordpress.com/fukushima-npp1-parameters/fukushima-npp1-parameters/)
Plots of reactor data Units #1, #2, #3 (Fukushima Daiichi), Jorge Stolfi (http://www.ic.unicamp.br/%7Estolfi/EXPORT/projects/fukushima/plots/cur/Main.html)
Wärmebilder des AKW Fukushima Daiichi, Ministry of Defense Japan (http://www.mod.go.jp/j/approach/defense/saigai/tohokuoki/temp.html)
The Fukushima Daiichi Incident, Matthias Braun, AREVA, Stand 07.04.2011 (http://www.fairewinds.com/sites/default/files/AREVA%20Fukushima.pdf)
Fukushima Nuclear Accident Update Log, International Atomic Energy Agency (IAEA) (http://www.iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html)
Roadmap zu den geplanten Gegenmaßnahmen am AKW Fukushima Daiichi, TEPCO (http://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/11041707-e.html)
Progress status of the "Roadmap towards Restoration from the Accident at Fukushima Daiichi Nuclear Power Station", TEPCO, Stand 17.05.2011 (http://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/11051703-e.html)
Erdbeben und Tsunami in Japan: Die Auswirkungen auf Fukushima und andere Kernkraftwerke, VGB PowerTech e.V. (http://www.vgb.org/tohoku.html)
Report of Japanese Government to the IAEA Ministerial Conference on Nuclear Safety - The Accident at TEPCO's Fukushima Nuclear Power Stations - (http://www.kantei.go.jp/foreign/kan/topics/201106/iaea_houkokusho_e.html)
Special Report on the Nuclear Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station, Institute of Nuclear Power Operations (INPO), gehostet bei cryptome.org (http://cryptome.org/0005/daiichi-inpo.pdf)
Nachrichtendienste
Kyodo News (http://english.kyodonews.jp/)
NHK World Website (http://www3.nhk.or.jp/nhkworld/)
NHK World Livestream (http://www.ustream.tv/channel/nhk-world-tv)
Reuters - Nachrichten aus Japan (http://www.reuters.com/places/japan)
Daily Yomiuri (http://www.yomiuri.co.jp/dy/index.htm)
Diskussionen und Analysen
Zettels Raum, Blog mit aktueller Berichterstattung und Analysen zur nuklearen Krise in Japan (http://zettelsraum.blogspot.com/)
Eine Zusammenfassung der Probleme bei Fukushima I, physikBlog (http://www.physikblog.eu/2011/03/21/eine-zusammenfassung-der-probleme-bei-fukushima-i/)
Board zum Unfall von Fukushima, physikBlog (http://fukushima.physikblog.eu/)
Videoblog zu den Ereignissen in Fukushima, Maggie und Arnold Gundersen, Fairewinds Associates (http://www.fairewinds.com/updates) (Mirror) (http://vimeo.com/user6415562)
(http://www.fairewinds.com/updates)
gau-japan.de, Blog mit Analysen zur nuklearen Krise in Japan (http://www.gau-japan.de/)
All Things Nuclear, Blog der Union of Concerned Scientists (UCS) (http://allthingsnuclear.org/)
Inoffizielle Bewertung der Lage und Empfehlung für Maßnahmen in Fukushima Daiichi durch die NRC, Der Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/wissen/die-taegliche-dosis-9/4037614.html)
EX-SKF, blogspot.com (http://ex-skf.blogspot.com/)
Deutschsprachige Seite eines Sicherheitsexperten für Nukleartechnik mit leicht verständlich erklärten Theorien zur Krise in Fukushima, www.tec-sim.de (http://www.tec-sim.de/)
Häufig gestellte Fragen, www.tec-sim.de (http://www.tec-sim.de/component/content/article/43/64-fragen)
Info on #FNPP1 and Irradiation, dgr4quake.wordpress.com (http://dgr4quake.wordpress.com/)
(http://dgr4quake.wordpress.com/)
Strahlungsmessungen und Prognosen in Japan
Gesamtübersicht der radiologischen Situation bis zum 13. Mai 2011 (KW 18/19), GRS (http://fukushima.grs.de/sites/default/files/Radiologischer_Lagebericht_Stand%2020110513_1230.pdf)
(http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/Gesamt%C3%BCbersicht%20der%20radiologischen%20Situation%20bis%20zum%2013.%20Mai% 202011)
Gesamtübersicht der bisherigen und aktuellen radiologischen Situation, GRS, Stand 10.05.2011 (http://fukushima.grs.de/sites/default/files/Radiologischer_Lagebericht_Stand%2020110510_1230.pdf)
Trend of Radiation in the Environment around Fukushima Daiichi NPS, JAIF (http://www.jaif.or.jp/english/news_index.php?site_kubun=ENGNEWS01&item_str=trend%20of%20radiation)
Monitoring of Radioactive Concentrations in Nearby Sea of Fukushima Daiichi NPS, JAIF (http://www.jaif.or.jp/english/news_index.php?site_kubun=ENGNEWS01&item_str=Monitoring%20of%20Radioactive%20Concentrations%20in%20Nearby%20Sea)
Radiation dose measured in the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station, TEPCO (http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/f1/index-e.html)
Influence to surrounding environment (seawater/air/others), TEPCO (http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/f1/index2-e.html)
Survey map of Fukushima Daiichi Nuclear Power Station, TEPCO (http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/f1/index3-e.html)
Reading of environmental radioactivity level, Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology Japan (MEXT) (http://www.mext.go.jp/english/incident/1303962.htm)
Realtime radiation data collected via the System for Prediction of Environment Emergency Dose Information(SPEEDI), Nuclear Safety Divison des MEXT (http://www.bousai.ne.jp/eng/)
Sammlung und grafische Aufbereitung von Werten aus Regierungsangaben (http://eq.wide.ad.jp/)
Weitere Sammlung von Messwerten und Karten (http://eq.sakura.ne.jp/)
Übersichtliche Sammlung der Messwerte aus den Veröffentlichungen von japanischen Ministerien (http://atmc.jp/)
Prognose über die kummulierte Äquivalenzdosis in Fukushima, NSC (Nuclear Safety Commision), Stand 24.03.2011 (http://www.nsc.go.jp/info/110323_top_siryo.pdf)
Karten des MEXT mit Schätzung der kummulierten Äquivalenzdosis im ersten Jahr nach dem Unglück, 3DCenter.org (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8703432&postcount=3100)
Evaluation of Environment Radiation Monitoring Results, NSC (http://www.nsc.go.jp/NSCenglish/mnt/index.htm)
Map of Radiation Measurements by Greenpeace team, Google Maps (http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF8&hl=en&t=h&msa=0&msid=216097317933419817421.00049f79dd8efb50bf317&ll=37.62946,140.581055&spn=0.761327,1.647949&z=9&source=embed)
Karte mit Dosisleistungen in Japan, NHK (http://www3.nhk.or.jp/news/genpatsu-fukushima/houshasen/index.html)
Karte mit Aktivität im Meer vor Fukushima, NHK (http://www3.nhk.or.jp/news/genpatsu-fukushima/houshasen/index2.html)
Strahlungsmessungen und Prognosen im Rest der Welt
Radiation Network (derzeit nur Werte aus den USA) (http://radiationnetwork.com/)
Radioaktivitätsmessnetz des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) (http://odlinfo.bfs.de/)
Spurenmessstelle Schauinsland, Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) (http://www.bfs.de/de/ion/imis/luftueberwachung.html)
Animierte Weltkarte mit zeitlicher Abfolge der Nachweise von künstlichen Radionukliden aus Fukushima durch das Radioaktivitätsmessnetz der CTBTO (http://www.bfs.de/de/ion/animation.gif)
Mögliche Ausbreitung der radioaktiven Wolke nach einem Reaktorunfall in Fukushima, EURAD-Projekt, Rheinisches Institut für Umweltforschung (RIU) (http://www.eurad.uni-koeln.de/index.html)
Ausbreitung der radioaktivem Wolke nach dem FLEXPART-Modell, Weather Online (http://www.woweather.com/weather/news/fukushima?LANG=us&VAR=niluhemis133&HH=0&LOOP=1)
Foto- und Videomaterial
Fukuichi Live camera (Reaktor 1 im Vordergrund), TEPCO (http://www.tepco.co.jp/en/nu/f1-np/camera/index-e.html)
Archiv der Aufnahmen der alten TEPCO-Webcam (Reaktor 4 im Vordergrund)
(http://fucamfu.brainkiller.org/)
Fotosammlungen bei cryptome.org
Fotosammlung Teil 1, hochauflösende Luftaufnahmen des Kraftwerks von der Air Photo Service Co. Ltd. Japan, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp/daiichi-photos.htm)
Fotosammlung Teil 2, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp2/daiichi-photos2.htm)
Fotosammlung Teil 3, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp3/daiichi-photos3.htm)
Fotosammlung Teil 4, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp4/daiichi-photos4.htm)
Fotosammlung Teil 5, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp5/daiichi-photos5.htm)
Fotosammlung Teil 6, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp6/daiichi-photos6.htm)
Fotosammlung Teil 7, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp7/daiichi-photos7.htm)
Fotosammlung Teil 8, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp8/daiichi-photos8.htm)
Fotosammlung Teil 9, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp9/daiichi-photos9.htm)
Fotosammlung Teil 10, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp10/daiichi-photos10.htm)
Fotosammlung Teil 11, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp11/daiichi-photos11.htm)
Fotosammlung Teil 12, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp12/daiichi-photos12.htm)
Fotosammlung Teil 13, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp13/daiichi-photos13.htm)
Fotosammlung Teil 14, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp14/daiichi-photos14.htm)
Fotosammlung Teil 15, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp15/daiichi-photos15.htm)
Fotosammlung Teil 16, cryptome.org (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp16/daiichi-photos16.htm)
Fukushima Daiichi Nuclear Power Station Unit 3 on August 24, 2011 (http://cryptome.org/eyeball/daiichi082411/daiichi082411.htm)
Fukushima Daiichi Nuclear Power Plant 29 August 2011 (http://cryptome.org/eyeball/daiichi082911/daiichi082911.htm)
Fukushima Daiichi NPS Photos 9 September 2011 (http://cryptome.org/eyeball/daiichi090911/daiichi090911.htm)
Fukushima Daiichi NPS 12 September 2011 (http://cryptome.org/eyeball/daiichi091211/daiichi091211.htm)
Fukushima Daiichi NPS 15-16 September 2011 (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-091711/daiichi-091711.htm)
Fukushima Daiichi NPS 8 October 2011 Photos (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-100811/daiichi-100811.htm)
Fukushima Daiichi NPS Photos 12 Nov 2011 (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-111211/daiichi-111211.htm) (erster Besuch des Kraftwerks durch Journalisten seit dem Unglück)
Fukushima Daiichi NPS Photos 19 Nov 2011 (http://cryptome.org/eyeball/daiichi-111911/daiichi-111911.htm)
Cryptome Nuclear Power Plants and WMD Series, cryptome.org (http://cryptome.org/nppw-series.htm)
Wärmebilder des AKW Fukushima Daiichi, Ministry of Defense Japan (http://www.mod.go.jp/j/approach/defense/saigai/tohokuoki/temp.html)
Videos des AKW Fukushima Daiichi, Ministry of Defense Japan, gehostet bei Youtube (http://www.youtube.com/user/modchannel)
Inside report from Fukushima nuclear reactor evacuation zone (http://www.youtube.com/watch?v=yp9iJ3pPuL8)
Video shows tsunami crashing into Fukushima nuclear site, CNN (http://edition.cnn.com/2011/WORLD/asiapcf/04/09/japan.nuclear.reactors/index.html)
Video von der Probenentnahme aus dem Abklingbecken von Reaktor 4 + Fotos, Blog von Martyn Williams (http://martynwilliams.posterous.com/spent-fuel-pools-at-fukushima-daiichi)
Video: "Remote-controlled helicopters, vehicles helping at Fukushima Daiichi", Network World @ Youtube (http://www.youtube.com/watch?v=rW_CaBaK0bo)
Fotos und Videos für die Presse, TEPCO (http://www.tepco.co.jp/en/news/110311/)
Fotos aus dem Browns Ferry Atomkraftwerk, das ebenfalls Siedewasserreaktoren von General Electric nutzt, Tennessee Valley Authority (http://www.tva.gov/news/pix/index.htm)
Videos von Erkundungen des Inneren der Reaktorgebäude 1-3 durch PackBots von iRobot am 18. und 19. April 2011 (http://spectrum.ieee.org/automaton/robotics/industrial-robots/videos-of-packbots-inside-fukushima-reactors)
Videos der beschädigten Gebäude aufgenommen durch ferngesteuerte Flugdrohnen (Honeywell T-Hawk) am 15. April 2011, the Atlantic (http://www.theatlantic.com/technology/archive/2011/04/videos-from-the-drones-that-flew-into-fukushima/237982/)
Video von einer Besucherführung durch ein AKW in Fukushima, mirrorthis2010 @ wat.tv (http://www.wat.tv/video/japan-fukushima-first-nuclear-3m61x_31wod_.html)
Archivbilder des AKW Fukushima Daiichi (inkl. Bauphase) (http://www.houseoffoust.com/fukushima/phototour.html)
Hintergrundwissen
Reactor Concepts Manual | Boiling Water Reactor (BWR) Systems - Enthält grafische Darstellung der Reaktoren in Fukushima-I (http://www.nrc.gov/reading-rm/basic-ref/teachers/03.pdf)
BWR/6 - General Description of a Boiling Water Reactor, General Electric, gehostet von cryptome.org (http://cryptome.org/0003/ge-bwr6.zip)
Baupläne des AKW Oyster Creek, dessen Reaktor baugleich zu Fukushima Daiichi Block 1 ist (http://adamswebsearch2.nrc.gov/IDMWS/ViewDocByAccession.asp?AccessionNumber=ML011270300)
Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi (Fukushima-I), Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushima-Daiichi)
Kernkraftwerk Fukushima-Daini (Fukushima-II), Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushima-Daini)
Auslegungsstörfall (GAU), Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Auslegungsst%C3%B6rfall)
Siedewasserreaktor, Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Siedewasserreaktor)
Corium, Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Corium_%28Reaktortechnik%29)
Nachzerfallswärme, Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Nachzerfallsw%C3%A4rme)
Decay Heat Estimates for MNR, McMaster University Ontario (http://www.nuceng.ca/papers/decayhe1b.pdf)
Kernspaltung und Nachzerfallswärme, Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) (http://www.grs.de/aktuelles/kernspaltung-und-nachzerfall)
Was ist eine Kernschmelze?, Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) (http://fukushima.grs.de/aktuelles/was-ist-eine-kernschmelze)
Radioaktive Stoffe im Brennstab, Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) (http://www.grs.de/aktuelles/radioaktive-stoffe-im-brennstab-und-gef%C3%A4hrdungspotenzial-von-strahlung)
Informationsschrift zur Behandlung von Strahlenverletzten (http://www.sapros.ch/images/supplier/220/pdf/02869_21_d.pdf)
Strahlenbelastung durch das Reaktorunglück von Tschernobyl, Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) (http://www.bfs.de/de/bfs/druck/uus/jb2002_Reaktorunfall.pdf)
Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung, Jahresbericht 2009, Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) (http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-201103025410/3/JB_Umweltradioaktivitaet_2009.pdf)
Resolution of Generic Safety Issues (NUREG-0933), U.S. NRC (United States Nuclear Regulatory Commission) (http://www.nrc.gov/reading-rm/doc-collections/nuregs/staff/sr0933/)
Hazards of Storing Spent Fuel, The New York Times (http://www.nytimes.com/interactive/2011/03/12/world/asia/the-explosion-at-the-japanese-reactor.html)
Eliminating the Possibility at Chernobyl 4 of Recriticality with Positive Feedback, Charles D. Bowman, Los Alamos National Laboratory (http://www.osti.gov/bridge/servlets/purl/263918-f2Q5cb/webviewable/263918.pdf)
Radionuklide in Japan - Wie gefährlich radioaktiv belastete Lebensmittel sind, Zeit Online (http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-03/japan-fukushima-lebensmittel)
Uran im Trink- und Mineralwasser, Broder J. Merkel (TU Bergakademie Freiberg) (http://www.cut-os.de/downloads/Vortrag_Merkel_internet.pdf)
Behörden, Organisationen, Unternehmen
International Atomic Energy Agency (IAEA) (http://www.iaea.org/)
Nuclear and Industrial Safety Agency (NISA) (http://www.nisa.meti.go.jp/english/)
Nuclear Safety Commision of Japan (NSC) (http://www.nsc.go.jp/index.htm)
Tokyo Electric Power Company (TEPCO) - Betreiber der betroffenen Atomkraftwerke (http://www.tepco.co.jp/en/index-e.html)
Japan Atomic Industrial Forum (JAIF) (http://www.jaif.or.jp/english/)
Ministry of Defense Japan (http://www.mod.go.jp/)
Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology Japan (MEXT) (http://www.mext.go.jp/english/)
Ministry of Economy, Trade and Industry Japan (METI) (http://www.meti.go.jp/)
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) (http://www.bfs.de/bfs)
Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) (http://www.grs.de/)
Deutsche Botschaft Tokyo (http://www.tokyo.diplo.de/)
United States Nuclear Regulatory Commission (NRC) (http://www.nrc.gov)
United States Environmental Protection Agency (EPA) (http://www.epa.gov/)
AREVA (http://www.areva.com/)
Fairwinds Associates Inc. (http://www.fairewinds.com/)
Union of Concerned Scientists (UCS) (http://ucsusa.org/)
Institute of Nuclear Power Operations (INPO) (http://www.inpo.info/)
Sonstiges
Windprognose für Japan, Schweizer Fernsehen (http://meteo.sf.tv/sfmeteo/prognosen_japan.php?q=japan)
Reaktionen japanischer AKW-Betreiber, JAIF, Stand 03.04.2011 (http://www.jaif.or.jp/english/aij/member/2011/2011-04-03a.pdf)
Stärke des Erdbeebenes bei den AKWs Fukushima Daiichi und Fukushima Daini, TEPCO (http://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/11040103-e.html)
Durchführungsverordnung (EU) Nr. 297/2011 der Kommission vom 25. März 2011 zum Erlass von Sondervorschriften für die Einfuhr von Lebens- und Futtermitteln, deren Ursprung oder Herkunft Japan ist, nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima, Kommission der Europäischen Union (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:080:0005:0008:DE:PDF)
Verordnung (EURATOM) Nr. 2218/89 des Rates vom 18. Juli 1989 zur Änderung der Verordnung (Euratom) Nr. 3954/87 zur Festlegung von Höchstwerten an Radioaktivität in Nahrungsmitteln und Futtermitteln im Falle eines nuklearen Unfalls oder einer anderen radiologischen Notstandssituation (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CONSLEG:1989R2218:19890725:DE:PDF)
Internal NRC Documents Reveal Doubts About Measures to Ensure U.S. Plants Survive Fukushima-Type Events, UCS (http://www.ucsusa.org/news/press_release/internal-nrc-documents-reveal-doubts.html)
Cryptome Nuclear Power Plants and WMD Series, cryptome.org (http://cryptome.org/nppw-series.htm)
Kommentierte Linksammlung der Tagesschau, tagesschau.de (http://www.tagesschau.de/ausland/linksammlungjapan100.html)
Evakuierungszonen in Fukushima, 3DCenter.org (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8682403&postcount=3019)
Veröffentlichung der Regierung zur Hochsetzung des Schweregrad des Atomunfalls auf die Höchststufe INES 7, MEXT (http://www.nisa.meti.go.jp/english/files/en20110412-4.pdf)
IAEA-Handbuch zur internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse INES, IAEA (http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/INES-2009_web.pdf)
Fukushima Link Collector, Weitere Linksammlung (http://fukushima.prypjat.de/)
Kitamura experience in Evacuation Life, JAIF (http://www.jaif.or.jp/english/news_index.php?site_kubun=ENGNEWS01&item_str=Kitamura%20experience%20in%20Evacuation%20Life)
Vorschläge für Links sind herzlich willkommen!
Ich entferne der Übersichtlichkeit halber von Zeit zu Zeit redundante Links, wenn dieselbe Information auch über mehrere andere Links in der Liste erreichbar ist.
Nicht länger von mir gepflegte Listen
Siehe http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=9052007&postcount=3445.
desert
2011-03-24, 23:25:11
Das klingt so absurd, dass ich nicht weiß, ob ich den Beitrag ernst nehmen kann. :crazy2:
Naja, wenn ich mich an die aufgezwungenen Demos in der schule erinne, die gegen den 2. Golfkrieg stattfanden. Wir waren anderer meinung und durften dafür nachsitzen und in der zeit unsere meinung überdenken. ob wir uns nicht doch dem protest gegen den imperlialismus der USA anschliessen wollen.
Kann ich mir ehrlich gesagt sehr gut vorstellen bei unserem linksverseuchtem lehrern in deutschland, war schon erschreckend zu sehen wie fast alle schüler unreflektiert die meinung der lehrkräfte übernommen haben und eigentlich für saddam hussein protestiert haben. Es vertrat keiner mehr eine eigene oder gar abweichende meinung, damit war man geächtet, und und vorallem besonders von den lehrkräften. Komischerweise sackte unsere kleine widerstandsgruppe bei der nächsten zeugnisvergabe doch deutlich in den zensuren ab. Fiel uns leider erst nach ein paar jahren auf, das das doch korrelierte. wir waren damals knapp 500 schüler und nur knapp 15 haben sich dem schulweiten protest verschlossen und bestanden auf einer eigenen meinung.
Wenn ich mich noch erinnere, herrschte eine richtige amerikafeindliche stimmung bei uns an der schulung. Alle naselang waren plötzlich workshops, ag usw. die uns für die boshaftigkeit der usa sensiblisieren sollten.
Also ja, unseren lehrkräfte traue ich sowas leider zu. Sind halt grösstenteils alles grüne/linke wähler.
Spasstiger
2011-03-24, 23:44:35
Naja, wenn ich mich an die aufgezwungenen Demos in der schule erinne, die gegen den 2. Golfkrieg stattfanden. Wir waren anderer meinung und durften dafür nachsitzen und in der zeit unsere meinung überdenken. ob wir uns nicht doch dem protest gegen den imperlialismus der USA anschliessen wollen.
Gut, die gabs bei uns auch, gingen aber von den (älteren) Schülern aus. Ein Bekannter hat damals bei einer von Schülern organisierten Demo eine ziemlich eindrucksvolle Rede auf dem städtischen Marktplatz gehalten und die ganze Schülerschaft in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen. Die Lehrer waren da nur Statisten.
Ich komme übrigens aus BaWü, wo Lehrer eher rechts- als linksorientert sind, zumindest die älteren Lehrer. ;)
Wenn ich so zurückdenke, ging in meiner Schulzeit überhaupt sehr viel von den Schülern aus. Einen Internetanschluss für den Computerraum haben wir auch erst bekommen, als der oben erwähnte Bekannte bei einer öffentlichen Veranstaltung der damaligen Kultusminsterin Schavan auf die Missstände an unserer Schule öffentlich aufmerksam machte. Am nächsten Morgen wurde er ins Rektorat zitiert, wo er einem wutentbrannten Schulleiter gegenüberstand. Immerhin gabs kurz darauf Internet an der Schule. ;D
Rancor
2011-03-25, 00:39:45
Was ist eigentlich mit den Bildern der US-Sonde. Die sollte ja angeblich das Innere der zerstörten Reaktorgebäude filmen. Irgendwie hat man nachdem Einsatz nichts mehr davon gehört....
Vermutlich sind die Druckbehälter alle kaputt, die Kerne schon lange geschmolzen ^^ und Tepco verschleiert es nur :freak:
Ne mal im Ernst... gibt es da garkeine Infos drüber? Ich konnte jetzt im Netz auf die schnelle nichts brauchbares finden
Spasstiger
2011-03-25, 00:42:48
Was ist eigentlich mit den Bildern der US-Sonde. Die sollte ja angeblich das Innere der zerstörten Reaktorgebäude filmen. Irgendwie hat man nachdem Einsatz nichts mehr davon gehört....
Sind möglicherweise diese Bilder: http://bigdustup.blogspot.com/2011/03/infrared-ir-thermal-images-of-fukushima.html.
Vermutlich sind die Druckbehälter alle kaputt, die Kerne schon lange geschmolzen ^^ und Tepco verschleiert es nur :freak:
Dagegen sprechen normale Luftstrahlungswerte in Tokyo und sinkende Belastungen des Trinkwassers. Wenn natürlich die Tepco auch alle privaten Livestreams sabotiert und Betreiber von Kläranlagen besticht ...
/EDIT: Laut NHK World lag die Aktivität des Wassers, in dem sich zwei Arbeiter Strahlungsverbrennungen zugezogen haben, 10.000-mal so hoch wie bei Reaktor-Kühlwasser im Normalbetrieb. 9 MBq pro cm³, was 9 GBq pro kg entspricht (9.000.000.000 Bq/kg). Als Vergleich: In der EU liegt der Grenzwert für Lebensmittel bei 600 Bq/kg. Wenn das Wasser mit Cs-137 kontaminiert ist, könnte jeder aufgenommene Liter davon über die gesamte Zerfallszeit im Körper zu einer Äquivalentdosis von 130 Sv führen. Bei einer Halbwertszeit von 30 Jahren sind das 340 µSv pro Liter und Stunde. Das Wasser soll übrigens 15 cm hoch gestanden haben. Ein menschlicher Körper mit einer Projektionsfläche von geschätzten 0,07 m² wäre dort über die Luft einer Strahlung von rund 1,8 mSv/h ausgesetzt gewesen.
/EDIT2: Sind "nur" 3,9 MBq/cm³ statt 9 MBq/cm³ wie oben von mir angenommen: http://www3.nhk.or.jp/daily/english/25_18.html.
Die NISA (Nuclear and Industrial Safety Agency) wirft der TEPCO vor, im Gebäude, in dem sich die zwei Arbeiter Strahlungsverbrennungen zugezogen haben, keine ausreichenden Messungen vorgenommen zu haben.
Außerdem wird jetzt die Sperrzone schleichend auf 30 km ausgeweitet: http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/80957.html.
Die japanische Regierung bittet die Leute im Ring 20-30 km um Fukushima-I herum, denen bislang lediglich ein Aufenthalt in geschlossenen Gebäuden empfohlen wurde, die Gegend freiwllig zu verlassen. Die Versorgung mit Gütern könne nicht sichergestellt werden.
China hat ein Einfuhrverbot für Lebensmittel aus fünf japanischen Präfekturen erlassen:
BREAKING NEWS: China bans imports of food from 5 Japanese prefectures
http://english.kyodonews.jp/
/EDIT3: Jetzt spricht Ministerpräsident Naoto Kan auf der aktuellen Pressekonferenz (19:30 Uhr JST).
Zu Lage in Fukushima meint er, dass die Lage nach wie vor ernst sei und immer noch kein Grund für Optimismus bestehe. Die gegenwärtigen Maßnahmen zielen darauf ab, eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
Das dürfte Wellen bei den deutschen Medien schlagen.
uweskw
2011-03-25, 12:34:39
...
Die NISA (Nuclear and Industrial Safety Agency) wirft der TEPCO vor, im Gebäude, in dem sich die zwei Arbeiter Strahlungsverbrennungen zugezogen haben, keine ausreichenden Messungen vorgenommen zu haben.
...
Soll mir keiner erzählen dass die nicht gemessen hatten.
Dass die veröffentlichten Messwerte kein stimmiges Bild abgeben ist doch fast allen klar.
Das dürfte Wellen bei den deutschen Medien schlagen.
Da ist das Interesse doch schon fast eingeschlafen.
Macht sich doch keinen die Mühe die vorhandenen Daten zu analysieren und in Kontext zu stellen.
Surrogat
2011-03-25, 13:01:08
und dann noch die Schuld den armen Schweinen selbst geben, als wenn denen ihr leben nix wert wäre :rolleyes:
Ich kann mir rigendwie nicht vorstellen das geschultes personal so dumm vorgehen würde...
Modulor
2011-03-25, 13:32:34
Ich kann mir rigendwie nicht vorstellen das geschultes personal so dumm vorgehen würde...
Deswegen karrt man ja "normale" Feuerwehrleute aus anderen Regionen ran.
Fach-und sachkundiges Personal geht da freiwillig überhaupt nicht bei! Die Fachkräfte aus den anderen 50 japanischen AKWs wissen natürlich genau das der Tod in Fukushima lauert...
RaumKraehe
2011-03-25, 13:35:36
Deswegen karrt man ja "normale" Feuerwehrleute aus anderen Regionen ran.
Fach-und sachkundiges Personal geht da freiwillig überhaupt nicht bei! Die Fachkräfte aus den anderen 50 japanischen AKWs wissen natürlich genau das der Tod in Fukushima lauert...
In Tschernobyl wurde eine weitere Wasserstoffexplosion dadurch verhindert das extrem geschultes Personal das auch genau wusste das sie das nicht überleben werden in den Keller gegangen sind und dort durch das extrem verseuchte Löschwasser geschwommen!! sind um ein Ventil zu finden und das Wasser aus dem Keller laufen zu lassen.
Aber sie haben es getan und der Welt einen sehr großen Dienst erwiesen.
Lawmachine79
2011-03-25, 13:39:57
In Tschernobyl wurde eine weitere Wasserstoffexplosion dadurch verhindert das extrem geschultes Personal das auch genau wusste das sie das nicht überleben werden in den Keller gegangen sind und dort durch das extrem verseuchte Löschwasser geschwommen!! sind um ein Ventil zu finden und das Wasser aus dem Keller laufen zu lassen.
Aber sie haben es getan und der Welt einen sehr großen Dienst erwiesen.
Krasse Typen...
Jepp, das Blog ist interessant, vor allem der Eintrag über die schiere Angst, die Kindern eingeflößt wird (http://zettelsraum.blogspot.com/2011/03/aus-dem-lehrerzimmer-der-kampf-gegen.html):
Mir ist selber erst vor kurzem wieder "Die Wolke" eingefallen, und wie ich nach dem Lesen auch dachte, das wäre eine realistische Darstellung der Gefahren. :ugly: Da ist es dann natürlich kein Wunder, wenn sich die Wahrnehmung etwas verzerrt...
Und genau diese Brandstifter laufen auch hier im Forum durch die Gegend.
Das klingt so absurd, dass ich nicht weiß, ob ich den Beitrag ernst nehmen kann. :crazy2:
Wenn man sich ansieht, was hier im Forum abgeht, ist das durchaus realistisch.
MadManniMan
2011-03-25, 14:09:33
Nur peripher mit der eigentlichen Katastrophe im Zusammenhang, aber in Anbetracht der offensichtlichen Relevanz für uns hier in D:
Bauernopfer für Brüderles "Das Moratorium is hier halt wegen den Landtagswahlen: Der BDI-Mensch Schnappauf nimmt seinen Hut (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,753166,00.html) und muss künftig stempeln gehen. OK, ein Teil des letzten Satzes stimmt so nicht ...
In Tschernobyl wurde eine weitere Wasserstoffexplosion dadurch verhindert das extrem geschultes Personal das auch genau wusste das sie das nicht überleben werden in den Keller gegangen sind und dort durch das extrem verseuchte Löschwasser geschwommen!! sind um ein Ventil zu finden und das Wasser aus dem Keller laufen zu lassen.
Echt?
Ich hab' da nur noch verschwommene Erinnerungen dran ... aber jetzt, wo Du es sagt, wurde in der Discovery-Doku dieser Teil ausgelassen. Gibt es dazu Lesefutter?
Spasstiger
2011-03-25, 14:14:43
und dann noch die Schuld den armen Schweinen selbst geben, als wenn denen ihr leben nix wert wäre :rolleyes:
Diese Information verbreiten nur die deutschen Medien. In einer Pressekonferenz hat es lediglich geheißen, dass die Arbeiter trotz Warnung vor einer Überschreitung der zulässigen Strahlendosis die Reparaturen fortgesetzt haben. Schuldvorwürfe konnte ich nicht raushören.
Soll mir keiner erzählen dass die nicht gemessen hatten.
Dass die veröffentlichten Messwerte kein stimmiges Bild abgeben ist doch fast allen klar.
Die Arbeiter dort rennen nur mit Dosimetern rum, die die Strahlenbelastung in der Luft messen. Eine Aktivitätsuntersuchung des Wasser wurde vor dem Zwischenfall nicht durchgeführt.
Und inwiefern geben die veröffentlichten Messwerte kein stimmiges Bild ab?
papachrischi
2011-03-25, 16:38:50
In Tschernobyl wurde eine weitere Wasserstoffexplosion dadurch verhindert das extrem geschultes Personal das auch genau wusste das sie das nicht überleben werden in den Keller gegangen sind und dort durch das extrem verseuchte Löschwasser geschwommen!! sind um ein Ventil zu finden und das Wasser aus dem Keller laufen zu lassen.
Aber sie haben es getan und der Welt einen sehr großen Dienst erwiesen.
Ich denke nicht, dass die das aus purer Nächstenliebe getan haben. In der damaligen Sowjetunion herrschten raue Sitten. Da wurde nach Befehl gehandelt ob man wollte oder nicht. Wenn die nicht reingegangen wären, hätte man sie erschossen und andere reingeschickt.
Modulor
2011-03-25, 16:43:04
In Tschernobyl wurde eine weitere Wasserstoffexplosion dadurch verhindert das extrem geschultes Personal...
Das waren nur Reservisten der Roten Armee.
Aber freiwillig gegangen sind sie,ja.
http://motivationsgeschichten.blog.de/2011/03/14/liquidatoren-tschernobyl-10823055/
Echte Spezialisten sind für derartig Aufgaben wohl zu wichtig als daß man sie draufgehen lassen will.Warum auch? Finden sich ja scheinbar immer wieder genug andere Freiwillige die die Suppe auslöffeln die andere der Welt eingebrockt haben...
Sven77
2011-03-25, 16:43:28
In Tschernobyl wurde eine weitere Wasserstoffexplosion dadurch verhindert das extrem geschultes Personal das auch genau wusste das sie das nicht überleben werden in den Keller gegangen sind und dort durch das extrem verseuchte Löschwasser geschwommen!! sind um ein Ventil zu finden und das Wasser aus dem Keller laufen zu lassen.
Aber sie haben es getan und der Welt einen sehr großen Dienst erwiesen.
Da hätte ich gern eine Quelle zu, hab ich noch nie gehört und ich habe mich mit dem Thema schon vor Fukushima beschäftigt.
Mir ist nur der Opfergang von K-19 (http://de.wikipedia.org/wiki/K-19) bekannt..
Lawmachine79
2011-03-25, 17:03:17
Ich denke nicht, dass die das aus purer Nächstenliebe getan haben. In der damaligen Sowjetunion herrschten raue Sitten. Da wurde nach Befehl gehandelt ob man wollte oder nicht. Wenn die nicht reingegangen wären, hätte man sie erschossen und andere reingeschickt.
In Krisensituationen gibt es nichts besseres als Befehl und Gehorsam und klare Strukturen und Hierarchien.
wenn die Vorgesetzten auch was drauf haben
papachrischi
2011-03-25, 17:20:41
In Krisensituationen gibt es nichts besseres als Befehl und Gehorsam und klare Strukturen und Hierarchien.
Das sehe ich ganz genauso. Gerade diese klaren Strukturen scheinen jedoch im Moment in Japan zu fehlen. Nicht nur in Fukushima, sondern im gesamten Überflutungsgebiet scheint Chaos zu herrschen.
Japan ist so eine reiche bevölkerungsstarke Industrienation, da sollte es doch wohl möglich sein, innerhalb kürzester Zeit 1Mio Leute zum aufräumen und helfen in die Krisengebiete zu schicken.
Die Situation erinnert mich alles in allem an New Orleans 2005. Die Amis haben damals auch nichts gebacken bekommen.
Konami
2011-03-25, 17:36:23
Das sehe ich ganz genauso. Gerade diese klaren Strukturen scheinen jedoch im Moment in Japan zu fehlen. Nicht nur in Fukushima, sondern im gesamten Überflutungsgebiet scheint Chaos zu herrschen.
Japan ist so eine reiche bevölkerungsstarke Industrienation, da sollte es doch wohl möglich sein, innerhalb kürzester Zeit 1Mio Leute zum aufräumen und helfen in die Krisengebiete zu schicken.
Die Situation erinnert mich alles in allem an New Orleans 2005. Die Amis haben damals auch nichts gebacken bekommen.
Wie kommst du darauf, dass die Japaner ein Hierarchieproblem hätten?
Das Erdbeben hat einfach so viel Infrastruktur mitgenommen, dass Aufräumarbeiten kaum möglich sind, z.B. ist in breiten Gebieten der Sprit ausgegangen und die Straßen waren/sind unbrauchbar, weil entweder zerstört oder versperrt. Noch dazu haben sich ja einige ausländische Hilfstrupps aus Angst vor der Strahlung vorzeitig verkrümelt. Und das Spendenaufkommen ist ein Witz.
Lawmachine79
2011-03-25, 17:38:40
Das sehe ich ganz genauso. Gerade diese klaren Strukturen scheinen jedoch im Moment in Japan zu fehlen. Nicht nur in Fukushima, sondern im gesamten Überflutungsgebiet scheint Chaos zu herrschen.
Japan ist so eine reiche bevölkerungsstarke Industrienation, da sollte es doch wohl möglich sein, innerhalb kürzester Zeit 1Mio Leute zum aufräumen und helfen in die Krisengebiete zu schicken.
Die Situation erinnert mich alles in allem an New Orleans 2005. Die Amis haben damals auch nichts gebacken bekommen.
Das ist einer der Nachteile einer Demokratie. Für sowas hat man eigentlich ein Kriegs- oder Katastrophenrecht. Niemand geht freiwillig in sowas rein. Das muss eben befohlen werden können. Man kann nicht gutgläubig und blauäugig davon ausgehen, daß es Freiwillige geben wird.
Konami
2011-03-25, 17:46:20
Das ist einer der Nachteile einer Demokratie. Für sowas hat man eigentlich ein Kriegs- oder Katastrophenrecht. Niemand geht freiwillig in sowas rein. Das muss eben befohlen werden können. Man kann nicht gutgläubig und blauäugig davon ausgehen, daß es Freiwillige geben wird.
Wo ist der Bezug zur Realität in Japan? Im Kraftwerk arbeiten derzeit 300 Leute. Und auch wenn die das vielleicht nicht komplett freiwillig machen, braucht mir keiner zu erzählen, dass sie erschossen werden würden, wenn sie sich geweigert hätten.
Gerade in Japan funktioniert das entgegen deinen Behauptungen sogar ziemlich gut, weil da eine andere Arbeitsmoral vorherrscht als in Deutschland und nicht jeder versucht, so wenig wie möglich machen zu müssen.
Lawmachine79
2011-03-25, 18:08:58
Wo ist der Bezug zur Realität in Japan? Im Kraftwerk arbeiten derzeit 300 Leute. Und auch wenn die das vielleicht nicht komplett freiwillig machen, braucht mir keiner zu erzählen, dass sie erschossen werden würden, wenn sie sich geweigert hätten.
Gerade in Japan funktioniert das entgegen deinen Behauptungen sogar ziemlich gut, weil da eine andere Arbeitsmoral vorherrscht als in Deutschland und nicht jeder versucht, so wenig wie möglich machen zu müssen.
Da gebe ich Dir Recht - die japanische Arbeitsmoral und der japanische Patriotismus können so manch systembedingtes Problem abschwächen.
Konami
2011-03-25, 19:05:41
Wie gefährlich radioaktiv belastete Lebensmittel sind (http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-03/japan-fukushima-lebensmittel?page=all) (ZEIT online)
Das nenn ich mal informativ. Ich weiß nicht, ob der Artikel schon gepostet wurde, aber wenn nicht, wird's dringend Zeit. ;) (...no pun intended)
Sumpfmolch
2011-03-25, 19:28:30
Das ist einer der Nachteile einer Demokratie. Für sowas hat man eigentlich ein Kriegs- oder Katastrophenrecht. Niemand geht freiwillig in sowas rein. Das muss eben befohlen werden können. Man kann nicht gutgläubig und blauäugig davon ausgehen, daß es Freiwillige geben wird.
Wenn man weiß, dass es ein Himmelfahrtskommando wird tut man der Menschheit hoffentlich noch was gutes und verpasst dem Befehlsgeber eine Kugel in den Kopf.
(del)
2011-03-25, 20:33:15
Das ist einer der Nachteile einer Demokratie. Für sowas hat man eigentlich ein Kriegs- oder Katastrophenrecht. Niemand geht freiwillig in sowas rein. Das muss eben befohlen werden können.Ich! Ich melde mich freiwillig!
Bei dem Team bei welchem Brüderle den Vorortkoordinator vor Ort unterstützt und falls uns Prof. Dr. Gerd Jäger dahin fährt. Um die Erfolgschancen beachtlich zu vergrößern würde ich mir noch so Kernkraftkompetenezn wie Mappus und Oettinger im Team wünsachen.
WIR SIND MÄNNER, MÄNNER!
Was Super-Gau angeht, es gibt KEINE Hoffnung mehr. Was jetzt noch kommt ist leider nur "PR-Müll".
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,753117,00.html
Woodmaniac
2011-03-25, 21:17:16
Mal ganz blöd gefragt...
Wenn die Brennstäbe wirklich schmelzen und durch den "Reaktor" also die Metallhülle gehen und man dann eine Feuerflüssige Masse mit 2000 grad grad in der Betonwanne hätte wäre es doch selten dämlich dort Wasser draufzuschütten? :confused:
Meinerzeit in der Giesserei hat ein Arbeitskollege eine nasse Tauchglocke in das ca 800 grad heisse Alumium getaucht. -> Resultat: ein Mordsknall und 300 Kg Alu flogen durch die Halle :eek:
Modulor
2011-03-25, 22:01:43
Mal ganz blöd gefragt...
Wenn die Brennstäbe wirklich schmelzen und durch den "Reaktor" also die Metallhülle gehen und man dann eine Feuerflüssige Masse mit 2000 grad grad in der Betonwanne hätte wäre es doch selten dämlich dort Wasser draufzuschütten? :confused:
Das Wassser ist ja schon vorher durch den Versuch es nicht zu einer Kernschmelze kommen zu lassen reingekommen.
Wenn man den Effekt den Du aus der Gießerei kennst verhindern will muß man das Wasser vorher wieder abpumpen - das kommt aber einer Kapitulation gleich und führt zum "Über-GAU" der wahrscheinlich noch katastrophalere Folgen hat als Tschernobyl...
Nichts geht mehr,so oder so.
Besteht die Gefahr des "Durchschmelzens" der Reaktordruckgefäße denn immer noch, hier gibts doch Leute die das ausrechnen können mit der Nachzerfallswärme nach 2 Wochen. Entsteht da noch genug Energie in den Reaktorkernen oder ist das inzwischen ausreichend abgeklungen?
Wenn ichs recht verstanden habe sind wohl die Abklingbecken die echte Gefahr, weil die Dinger praktisch freiliegen. Wenns da auch nur brennt gelangt jede Menge Mist in die Umwelt.
Modulor
2011-03-25, 22:24:38
Besteht die Gefahr des "Durchschmelzens" der Reaktordruckgefäße denn immer noch, hier gibts doch Leute die das ausrechnen können mit der Nachzerfallswärme nach 2 Wochen. Entsteht da noch genug Energie in den Reaktorkernen oder ist das inzwischen ausreichend abgeklungen?
Da ist nichts abgeklungen,die Kacke ist buchstäblich am Dampfen.Dauert im günstigsten Fall mehrere Monate bis mehrere Jahre.Selbst die Castoren die nach Gorleben gekarrt werden strahlen Nachzerfallswärme aus obwohl die darin befindlichen Brennelemente mehrere Jahre alt sind.
Spasstiger
2011-03-25, 22:28:52
Besteht die Gefahr des "Durchschmelzens" der Reaktordruckgefäße denn immer noch, hier gibts doch Leute die das ausrechnen können mit der Nachzerfallswärme nach 2 Wochen. Entsteht da noch genug Energie in den Reaktorkernen oder ist das inzwischen ausreichend abgeklungen?
Die Nachzerfallswärmeleistung von Reaktor 3 liegt derzeit bei rund 4 Megawatt, die von 93 Tonnen Brennelementen ausgehen (Werte basierend auf http://de.wikipedia.org/wiki/Nachzerfallsw%C3%A4rme und http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushima-Daiichi).
Jetzt müsste man noch wissen, welche Wärmeleistung passiv abgeführt wird.
/EDIT: Mal ganz naiv gerechnet, ein 40-Watt-Prozessor gekühlt von einem 930 g schweren Metallklotz stellt das gleiche Verhältnis dar. Gefühlt würde ich sagen: Da wird nix mehr 2000°C warm.
Cyphermaster
2011-03-25, 22:30:13
Besteht die Gefahr des "Durchschmelzens" der Reaktordruckgefäße denn immer noch, hier gibts doch Leute die das ausrechnen können mit der Nachzerfallswärme nach 2 Wochen. Entsteht da noch genug Energie in den Reaktorkernen oder ist das inzwischen ausreichend abgeklungen?Das kann aktuell keiner wirklich sagen - viel zu viele Unwägbarkeiten (edit: Angefangen damit, daß die normalen Abklingkurven nur gültig wären, wenn auch die normale Kühlung nach der Schnellabschaltung stabil aufrecht gehalten worden wäre). Schon gar nicht hier. Es steht aber absolut zu befürchten, daß noch ausreichend Hitze da ist, um die dünne Stahlhaut und die grade mal 2-3 Meter Betonboden zu durchdringen. Genügend Restenergie steckt in so einem Kern locker, und die Bedingungen waren nicht grade optimal für ein so schnelles Abklingen.
Wenn ichs recht verstanden habe sind wohl die Abklingbecken die echte Gefahr, weil die Dinger praktisch freiliegen. Wenns da auch nur brennt gelangt jede Menge Mist in die Umwelt.Da muß es nicht mal brennen, Dampf reicht auch schon.
Die sind aber nur die offensichtlichste Gefahr, nicht unbedingt die Größte! Wenn es stimmt, was heute in den Nachrichten kam, nämlich daß die Arbeiter, die sich Strahlenverbrennungen im Turbinenraum geholt haben, in Wasser mit fast 4 Millionen Bq/cm³ Aktivität (heute-journal 21.45 Uhr vorhin) gestanden haben, dann Prost Mahlzeit... Das riecht nicht mehr nach Containment-Bruch, das stinkt schon.
Pinoccio
2011-03-26, 00:43:00
/EDIT: Mal ganz naiv gerechnet, ein 40-Watt-Prozessor gekühlt von einem 930 g schweren Metallklotz stellt das gleiche Verhältnis dar. Gefühlt würde ich sagen: Da wird nix mehr 2000°C warm.Die Oberfläche wächst bei gleicher Form mit der zweiten Potenz gegenüber dem Volumen, das mit der dritten Potenz wächst. D. h. bei einem Tausendstel der Masse steht ein Hunderstel der Oberfäche zur Verfügung, also zehnmal so viel.
Das heißt nicht, daß es Probleme geben muss, aber dein Ansatz unterschätzt das Problem der Kühlung deutlich.
At a news conference on Friday, doctors from the institute said that 2 of the workers were standing in radioactive water for about 2 hours and were partially exposed to strong radiation, between 2,000 and 6,000 millisieverts.Quelle: NHK (http://www3.nhk.or.jp/daily/english/26_03.html)
mfg
Alexander
2011-03-26, 00:59:35
Die Oberfläche wächst bei gleicher Form mit der zweiten Potenz gegenüber dem Volumen, das mit der dritten Potenz wächst. D. h. bei einem Tausendstel der Masse steht ein Hunderstel der Oberfäche zur Verfügung, also zehnmal so viel.
Das heißt nicht, daß es Probleme geben muss, aber dein Ansatz unterschätzt das Problem der Kühlung deutlich.
Soll das heißen, dass je größer das Objekt ist, desto schlechter die Wärmeabfuhr und desto wärmer bleibt dieses Objekt? Sollten die Brennstäbe mehr oder weniger zu einem Klumpen verschmolzen sein, dann wäre es demnach noch viel schlimmer und das Risiko des Durchfressens bis zum Grundwasser aufgrund der größeren Temperatur des Objekts (und der daraus resultierenden chemischen Prozesse beim Kontakt mit dem Beton) umso höher. ;(
Es gibt in diesem thread Leute die labern ohne Ende. Und sagen recht wenig. Du kommst hingegen nur hin und wieder vorbei, sagst etwas handfestes und gehts wieder. Gefällt mir.
snutzer
2011-03-26, 02:09:37
Soll das heißen, dass je größer das Objekt ist, desto schlechter die Wärmeabfuhr und desto wärmer bleibt dieses Objekt? Sollten die Brennstäbe mehr oder weniger zu einem Klumpen verschmolzen sein, dann wäre es demnach noch viel schlimmer und das Risiko des Durchfressens bis zum Grundwasser aufgrund der größeren Temperatur des Objekts (und der daraus resultierenden chemischen Prozesse beim Kontakt mit dem Beton) umso höher. ;(
Es gibt in diesem thread Leute die labern ohne Ende. Und sagen recht wenig. Du kommst hingegen nur hin und wieder vorbei, sagst etwas handfestes und gehts wieder. Gefällt mir.
Ist das nicht offensichtlich das eine große Masse schlechter zu kühlen ist als eine kleine?
Denk mal an dünne und dicke Menschen. Na wer würde wohl schneller auskühlen und demnach frieren? Oder an Kinder und Erwachsene. :)
Spasstiger
2011-03-26, 02:34:56
Die Oberfläche wächst bei gleicher Form mit der zweiten Potenz gegenüber dem Volumen, das mit der dritten Potenz wächst. D. h. bei einem Tausendstel der Masse steht ein Hunderstel der Oberfäche zur Verfügung, also zehnmal so viel.
Das heißt nicht, daß es Probleme geben muss, aber dein Ansatz unterschätzt das Problem der Kühlung deutlich.
Stimmt natürlich, diesen Punkt hab ich nicht beachtet. Dann wäre die Relation eher ein 40-Watt-Prozzi ohne Kühler (ich komme auf 40 Watt vs. 3 Gramm).
Es gibt in diesem thread Leute die labern ohne Ende. Und sagen recht wenig. Du kommst hingegen nur hin und wieder vorbei, sagst etwas handfestes und gehts wieder. Gefällt mir.
Es ist schade, wenn detaillierte und mit Quellangaben belegte Recherchen, Denkanstöße und Lageinformationen als Gelaber abgewatscht werden.
papachrischi
2011-03-26, 04:59:23
Wie kommst du darauf, dass die Japaner ein Hierarchieproblem hätten?
Das Erdbeben hat einfach so viel Infrastruktur mitgenommen, dass Aufräumarbeiten kaum möglich sind, z.B. ist in breiten Gebieten der Sprit ausgegangen und die Straßen waren/sind unbrauchbar, weil entweder zerstört oder versperrt. Noch dazu haben sich ja einige ausländische Hilfstrupps aus Angst vor der Strahlung vorzeitig verkrümelt. Und das Spendenaufkommen ist ein Witz.
Das ist z.B. etwas, was ich nicht verstehe. Bezogen auf ganz Japan ist wirklich nur ein geringer Teil zu Bruch gegangen, der Rest des Landes steht ja zum Glück noch.
Desweiteren hat Japan über 100Mio Einwohner. Da wird es doch wohl möglich sein, 500.000 Hilfskräfte auf einmal in die Krisenregion zu schicken oder gar eine Mio, und wenn sie dazu den landesweiten Notstand ausrufen müssten.
Zum Thema Spendenaufkommen: Japan ist eines der reichsten Industrieländer der Welt, wozu brauchen die Spenden? Die können ja bei sich im Land einen Spendenaufruf starten, da wird schon genug zusammenkommen. Wenn die schon nicht zum helfen anrücken, können sie wenigstens ein paar Jen abdrücken für ihre Landsleute.
Das ist z.B. etwas, was ich nicht verstehe. Bezogen auf ganz Japan ist wirklich nur ein geringer Teil zu Bruch gegangen, der Rest des Landes steht ja zum Glück noch.
Desweiteren hat Japan über 100Mio Einwohner. Da wird es doch wohl möglich sein, 500.000 Hilfskräfte auf einmal in die Krisenregion zu schicken oder gar eine Mio, und wenn sie dazu den landesweiten Notstand ausrufen müssten.
Zum Thema Spendenaufkommen: Japan ist eines der reichsten Industrieländer der Welt, wozu brauchen die Spenden? Die können ja bei sich im Land einen Spendenaufruf starten, da wird schon genug zusammenkommen. Wenn die schon nicht zum helfen anrücken, können sie wenigstens ein paar Jen abdrücken für ihre Landsleute.
http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung
Skusi
2011-03-26, 11:00:31
Stimmt natürlich, diesen Punkt hab ich nicht beachtet. Dann wäre die Relation eher ein 40-Watt-Prozzi ohne Kühler (ich komme auf 40 Watt vs. 3 Gramm).
Es ist schade, wenn detaillierte und mit Quellangaben belegte Recherchen, Denkanstöße und Lageinformationen als Gelaber abgewatscht werden.
Nein, deine Linksammlung ist super, thx.
Cyphermaster
2011-03-26, 11:18:26
Desweiteren hat Japan über 100Mio Einwohner. Da wird es doch wohl möglich sein, 500.000 Hilfskräfte auf einmal in die Krisenregion zu schicken oder gar eine Mio, und wenn sie dazu den landesweiten Notstand ausrufen müssten.Manpower alleine hilft nicht. Du kannst mit lauter Leuten, die erst einmal in die Grundlagen des modernen Katastrophenschutzes eingewiesen (bzw. vorhandene aufgefrischt) werden müssen, wenig anfangen. Nachdem du sie eingewiesen hast (was ausgebildetes Personal bindet!), mußt du ihnen passendes Equipment geben (was wohl kaum vorrätig ist), für Transport sorgen (denk dran, die Infrastruktur da oben ist ziemlich hinüber, Helis und Sprit dafür wachsen nicht auf Bäumen), und eine Versorgungslogistik für die Helfer aufbauen (Unterkunft, Wasser, Nahrung, Kommunikation, ggf. Strahlenmeßtrupps).
Das geht eben nicht so einfach, wie viele es sich vorstellen.
Cyphermaster
2011-03-26, 11:29:14
Stimmt natürlich, diesen Punkt hab ich nicht beachtet. Dann wäre die Relation eher ein 40-Watt-Prozzi ohne Kühler (ich komme auf 40 Watt vs. 3 Gramm).Diese ~4MW würden für für T=const. und p=const., also bei weiterhin bestehender Kernstruktur und Kühlung gemäß Auslegung gelten. Bei kollabierender Kernstruktur oder wegfallender Kühlung kannst du von den 4 MW nicht ausgehen. Genauso wenig, wie du von normaler Passivkühlung ausgehen kannst, da du als Wärmetransportmedien sowohl Wasser, Naß-/Trockendampf, Stahl des Druckbehälters, evtl. noch den Stickstoff des Containments und dann den Beton drumrum annehmen mußt. Davon ab gehen noch der Wirkungsgradverlust über die zugebauten bzw. durch Schutt abgedeckten, also nicht oder nur eingeschränkt konvektiv wirksamen Oberflächenanteile (völlig unbekannte Größe), seit der Seewasserkühlung eine unbekannte Salzkruste, die unbekannten Verhältnisse von Wasser und Dampf im Reaktorkern, die Wärme-emittierende Geometrie des Kerns, usw. usf.
Sowas mit einer Fixleistungs-Wärme-Punktquelle und freier Konvektion gleichzurechnen, ist schon sehr, sehr, sehr weit versimpelt und mit einer Menge Annahmen "aus dem Bauch" gemacht.
Alexander
2011-03-26, 11:56:05
Es ist schade, wenn detaillierte und mit Quellangaben belegte Recherchen, Denkanstöße und Lageinformationen als Gelaber abgewatscht werden.
Wieso fühlst du dich angesprochen? Du gehörst zu den wenigen positiven Ausnahmen hier.
Spasstiger
2011-03-26, 12:47:43
Wieso fühlst du dich angesprochen? Du gehörst zu den wenigen positiven Ausnahmen hier.
Danke. Fühlte mich angesprochen, weil ich hier im Thread mit die längsten Postings abgesetzt habe.
@Cyphermaster: Ich bin auch kein Physiker und finde es schade, dass die echten Experten keine Simulationsergebnisse veröffentlichen. Irgendjemand wird doch einigermaßen gut wissen, was passiert, wenn ein unterkritisches Brennelement nicht ausreichend gekühlt werden. Die Größenordnungen sind leider für einen Laien nicht fassbar, es gibt kein Gegenstück aus der direkten Erfahrungswelt.
Inwiefern beeinflußt denn der Wegfall der Kühlung die Entstehung von Nachzerfallswärme? Die statistischen Zerfälle im unterkritischen Zustand sind doch unabhängig vom Neutronenfluss, der vom Kühlmittel beeinflußt werden könnte.
Alexander
2011-03-26, 13:26:52
Danke. Fühlte mich angesprochen, weil ich hier im Thread mit die längsten Postings abgesetzt habe.
Die Länge ist nicht entscheidend. ;) Es gibt hier genug Kandidaten, die ständig ihren Senf dazu geben aber fast nichts zu sagen haben. Du betreibst hingegen oft enormen Aufwand. Den weiß ich zu schätzen.
Und nun lese ich wieder schweigend mit.
Inwiefern beeinflußt denn der Wegfall der Kühlung die Entstehung von Nachzerfallswärme?
Die Nachzerfallsleistung lässt sich nicht abwärts beeinflussen - von Zeit einmal abgesehen. Durch Wasserkühlung dürfte sie geringfügigst ansteigen.
Zur Wärmeableitung eines radioaktiven Materials: Think big - Earth. 4000°C
Philipus II
2011-03-26, 14:56:57
Radioaktiver Zerfall ist afaik von der Temperatur weitgehend unabhängig. Die jetzt neu freigesetzte Energie dürfte daher dem ganz normalen aus der Kurve entsprechen.
Nachteilig sind halt die höhere Starttemperatur, die schlechtere Wärmeabfuhr etc.
snutzer
2011-03-26, 16:00:44
Sumasumarum: Der verschuldete Tebco Konzern hat sich selbst den Todesstoß versetzt. Denn die Sanierung von dem Werk wird nicht billig werden. Dazu kommen bestimmt noch Klagen der Anwohner und Betriebe...
Mal schauen wie es in 10 Jahren dort in der Gegend aussieht. :(
Hayab
2011-03-26, 16:50:59
Sumasumarum: Der verschuldete Tebco Konzern hat sich selbst den Todesstoß versetzt. Denn die Sanierung von dem Werk wird nicht billig werden. Dazu kommen bestimmt noch Klagen der Anwohner und Betriebe...
Mal schauen wie es in 10 Jahren dort in der Gegend aussieht. :(
Da waere ich mir nicht so sicher, noch wird Tepco als ein Wirtschaftsstrategisch wichtiges Unternehmen eingestuft und die ganzen Kosten werden die Steuerzahler tragen, oder das ganze Kapital wird sich schnell unstrukturierten.
Es ist wie mit einen Stueck Hundekot auf dem die Fliegen sitzen, du kannst sie aufscheuchen, aber die werden in 10 Sekunden wieder auf dem Haufen Shice sitzen wie vorher.
Spasstiger
2011-03-26, 16:52:35
Elektrische Energie ist das Fundament moderner Gesellschaften. Deshalb werden Energiekonzerne auch mit Samthandschuhen angefasst.
(del)
2011-03-26, 17:54:50
Sind die Informationen zu dem Thema überhaupt zuverlässig??
http://videos.arte.tv/de/videos/alles_im_griff_-3783544.html
Cyphermaster
2011-03-26, 18:05:35
@Cyphermaster: Ich bin auch kein Physiker und finde es schade, dass die echten Experten keine Simulationsergebnisse veröffentlichen. Irgendjemand wird doch einigermaßen gut wissen, was passiert, wenn ein unterkritisches Brennelement nicht ausreichend gekühlt werden.Prinzipiell, ja. Fallbezogen nein. Es spielen zu viele Dinge eine Rolle, als daß man da in Bereiche käme, die man wirklich als "wissen" bezeichnen kann. Durch den Ausfall der meisten Kern- und Umgebungssensoren sind außerdem die Daten für eine Simulation wahrscheinlich mehr als dürftig. Ich vermute, daß auch Kerntechniker sich in Fukushima im Bereich "Guesstimation" (= 50% Guess, 50% Estimation) bewegen. Man ist quasi zu 95% "blind". Man weiß ja noch nicht mal, ob oder ob nicht das Containment nun ein Leck hat.
Radioaktiver Zerfall ist afaik von der Temperatur weitgehend unabhängig. Die jetzt neu freigesetzte Energie dürfte daher dem ganz normalen aus der Kurve entsprechen.
Nachteilig sind halt die höhere Starttemperatur, die schlechtere Wärmeabfuhr etc.Das Problem ist, wenn du diese Brennelemente nicht kühlst, daß die Temperatur nach oben geht, genau wie der Druck, und das beeinflußt wiederum das moderierende Wasser im Kern. Es ist viel Wasserstoff ausgetreten, was von den Zirkoniumröhren um die Brennstoffpellets stammt, die bei höheren Temperaturen mit dem Wasser reagieren. Dieses "Verrosten" der Schutzröhren führt zu einer mechanischen Schwächung, und das zum mechanischen Versagen. Die Brennstoffpellets bröseln oder tropfen als Schmelze nach unten und bilden langsam ein Schüttbett am Reaktorboden. Dort unten sind aber keine Bremsstäbe mehr, d.h., der Brennstoff kann theoretisch lokale "Kleinst-Kritikalitäten" ausbilden, was dann eben nicht mehr dem normalen Abklingen entspricht. Wenn genügend Material da ist, kann dieser nukleare Müllhaufen dann auch wieder so heiß werden, daß er den Reaktorbehälter durchschmilzt. Das Ganze ist also eher eine konstruktive als physikalische Sache.
Die Brennstoffpellets bröseln oder tropfen als Schmelze nach unten und bilden langsam ein Schüttbett am Reaktorboden. Dort unten sind aber keine Bremsstäbe mehr, d.h., der Brennstoff kann theoretisch lokale "Kleinst-Kritikalitäten" ausbilden, was dann eben nicht mehr dem normalen Abklingen entspricht.
Bei diesem Siedewasserreaktor werden die Bremsstäbe iirc von unten geführt. Inwieweit das Cadmium runter reicht, weiss ich leider nicht. Und bei kleineren Haufen am Boden sehe ich eigentlich keine Chance, dass die Geometrie kritisch wird.
tam tam
2011-03-26, 20:54:58
Sind die Informationen zu dem Thema überhaupt zuverlässig??
http://videos.arte.tv/de/videos/alles_im_griff_-3783544.html
440 Atomkraftwerke weltweit, 220 in Europa, 58 in Frankreich. Dort werden 4/5 aller sicherheitsrelevanten Wartungsarbeiten an Subunternehmen vergeben. Hinzu kommt die zunehmende Ignoranz der Werks/Firmen-Leitung bei sicherheitstechnischen Fragen und Problemen. Wenn man sich das hier reinzieht, wirds einem nur noch schlecht(besonders ab 26.min!). Das sind tickende Zeitbomben!
Und wieder wird deutlich, wie wichtig es ist, eine solch gefährliche und schwer kontrollierbare Technik wie bei der Atomindustrie nie in Privathand zu geben, da diese wg. der Gewinnmaximierung mit dieser verantwortungslos umgehen. Was ich mich auch frage ist, warum sie überhaupt diesen Energiemarkt privatisiert haben, wenn dieser doch so hohe Gewinne abwirft(in Filmbsp. eDF)?
Birdman
2011-03-26, 21:09:30
, warum sie überhaupt diesen Energiemarkt privatisiert haben, wenn dieser doch so hohe Gewinne abwirft(in Filmbsp. eDF)?
Weil die Politische Gesellschaft die das entschieden oder unterstützt hat, dabei Geld verdiente.
Exxtreme
2011-03-26, 21:19:48
Und wieder wird deutlich, wie wichtig es ist, eine solch gefährliche und schwer kontrollierbare Technik wie bei der Atomindustrie nie in Privathand zu geben, da diese wg. der Gewinnmaximierung mit dieser verantwortungslos umgehen. Was ich mich auch frage ist, warum sie überhaupt diesen Energiemarkt privatisiert haben, wenn dieser doch so hohe Gewinne abwirft(in Filmbsp. eDF)?
Wie gut staatliche Kernkraftwerke funktionieren hat man ja in Tschernobyl gesehen. ;)
Der war echt sehr sehr sehr schlecht, irgendwo sollte doch der "MUß PRIVATISIERUNG VERTEIDIGEN"-Reflex mal aufhören.
Exxtreme
2011-03-26, 22:07:05
Der war echt sehr sehr sehr schlecht, irgendwo sollte doch der "MUß PRIVATISIERUNG VERTEIDIGEN"-Reflex mal aufhören.
Ist kein "Muss Privatisierung verteidigen"-Reflex. Ich halte die Atomenergie allgemein für nicht beherrschbar weil es in erster Linie am Willen mangelt das Zeug sicher zu gestalten. Da ist es völlig egal ob privat oder staatlich. Da haben beide Philosophien versagt.
Sven77
2011-03-26, 22:20:27
Der war echt sehr sehr sehr schlecht, irgendwo sollte doch der "MUß PRIVATISIERUNG VERTEIDIGEN"-Reflex mal aufhören.
Der war sogar sehr gut, wenn man weiss was in Tschernobyl passiert ist, und warum der damalige Schichtleiter so gehandelt hat wie er gehandelt hat..
uweskw
2011-03-26, 23:04:15
Der war sogar sehr gut, wenn man weiss was in Tschernobyl passiert ist, und warum der damalige Schichtleiter so gehandelt hat wie er gehandelt hat..
nu dann erzähl mal....
Sailor Moon
2011-03-26, 23:35:59
Der war sogar sehr gut, wenn man weiss was in Tschernobyl passiert ist, und warum der damalige Schichtleiter so gehandelt hat wie er gehandelt hat..
Die Bedienmannschaft hat, soweit involviert, im Konsens gehandelt. Der Ernst der Lage war bis wenige Sekunden vor der Havarie niemandem bewußt (die Auslösung der Schnellabschaltung als Abschluß des Tests vorgesehen). Dass u.a. Djatlov die Leute unter Druck gesetzt hat, ist eher ein Mythos, der sich durch einige populäre Bücher und faktisch alle TV-Dokumentationen zieht ("Noch ein, zwei Minuten, und alles ist vorbei..."). Genau wie Verstöße gegen die Betriebsvorschriften (die tatsächlich fast ausnahmslos eingehalten wurden bzw. keine katalytische Wirkung hatten), um den Test aus Angst vor Repressionen in jedem Fall durchzuziehen. Die sowjetischen Behörden haben im Zuge der Ermittlungen aber großes Interesse daran gehabt, hier die Sündenböcke zu finden.
In der damaligen Auslegung (inkl. Betriebsvorschriften und Instrumentierung) wäre es auch ohne diesen Test mittelfristig zwangsläufig in einer der Anlagen zu diesen Abläufen gekommen. Kleinere Reaktivitätsstörfälle gab es ja auch wenige Jahre zuvor in Ignalina und St. Petersburg.
Wichtige Ursache für die Havarie war das politische System, durch das insbesondere die Kommunikation von Erkenntnissen gehemmt wurde. Die richtigen Konsequenzen, u.a. aus den Vorgängerereignissen, wurden zwar auf Entwicklerebene (d.h. bei NIKIET) gezogen, aber nicht rechtzeitig umgesetzt.
Gruß
Denis
tam tam
2011-03-27, 01:25:36
Ist kein "Muss Privatisierung verteidigen"-Reflex. Ich halte die Atomenergie allgemein für nicht beherrschbar weil es in erster Linie am Willen mangelt das Zeug sicher zu gestalten. Da ist es völlig egal ob privat oder staatlich. Da haben beide Philosophien versagt.
Laut dieser Dokumentation hat die staatl. Atomindustrie in Frankreich nicht versagt. Und da hat man auch penibel auf die Einhaltung der Sicherheitsvorgaben und deren strengen Kontrollen geachtet. Und das ist im Moment das ganze Gegenteil gegenüber dem Verhalten der privaten Atomindustrie! Und den Vergleich wg. Tschernobyl find ich genauso unpassend(habn auch schon andere Dich darauf hingewiesen).
HarryHirsch
2011-03-27, 01:32:00
Ist kein "Muss Privatisierung verteidigen"-Reflex. Ich halte die Atomenergie allgemein für nicht beherrschbar weil es in erster Linie am Willen mangelt das Zeug sicher zu gestalten. Da ist es völlig egal ob privat oder staatlich. Da haben beide Philosophien versagt.
mMn. ist sie es aber heut zu tage. ist halt alles eine frage des Geldes.
aber wer baut schon freiwillig über 4,50m dicke Wände.
Alexander
2011-03-27, 03:06:15
mMn. ist sie es aber heut zu tage. ist halt alles eine frage des Geldes.
aber wer baut schon freiwillig über 4,50m dicke Wände.
Wem nützt die theoretische Beherrschbarkeit? Relevant ist nur die praktischen Umsetzung. Und die Sicherheitsvorgaben bleiben allzu oft weit hinter den Möglichkeiten. Dazu kommt das Sparen bei Wartung. Modernisierung etc.
Genauso gut könntest du sagen, dass die Welt perfekt sein könnte und man deswegen jederzeit mit viel Bargeld rumlaufen kann. Leider wird man dennoch ausgeraubt, da es den Räuber nicht interessiert was sein könnte. ;)
Gute Nacht
HarryHirsch
2011-03-27, 03:10:25
[...]
Genauso gut könntest du sagen, dass die Welt perfekt sein könnte[...] ;)
Gute Nacht
Wieso könnte? Sie ist es.
Alexander
2011-03-27, 03:14:35
Wieso könnte? Sie ist es.
Jetzt bist du kindisch. Muss das wirklich sein?
Spar dir eine Antwort.
HarryHirsch
2011-03-27, 03:19:48
Ich bin gern kindisch, am liebsten den ganzen Tag.
Und ohne diesen Virus, auch Mensch genannt, ist sie es auch.
SamLombardo
2011-03-27, 08:33:47
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima322.html
Ich glaube der GAU ist mittlerweile super;(
Spasstiger
2011-03-27, 08:52:28
10-Mio.-fach gegenüber normal wären ca. 4 Terabecquerel/kg. Das haben viele Radionuklide geringere Aktivitäten. Den GAU haben wir übrigens schon lange überschritten, es wurden schon vor vielen Tagen große Mengen Radioaktivität in die Umwelt freigesetzt.
/EDIT: 2,9 TBq/kg: http://www3.nhk.or.jp/daily/english/27_12.html (2,9 GBq/cm³ = 2,9 TBq/Liter = 2,9 TBq/kg bei Wasser).
Das kann nur bedeuten, dass da große Mengen an Kernmaterial rumschwimmen. An Arbeiten ist da nicht mehr zu denken, die Strahlenbelastung im Gebäude dürfte weit über 1 Sv/h liegen.
Kane02
2011-03-27, 09:24:31
Mir scheint die können den Unfall jetzt dann hochstufen momentan isser noch mit 5 klassifiziert. SUPER-GAU müsst das ja jetzt sein oder?
snutzer
2011-03-27, 10:38:48
Aber die Leute arbeiten immer noch dran das Problem zu lösen, oder zumindest daran das es nicht schlimmer wird. Auch wenn sie bis zum Hals in der Kacke stehen. Das finde ich erstmal gut. Aber kann es noch schlimmer werden?
Und ausserdem ist so ein bisschen verstrahltes Wasser im Keller doch nicht schlecht. Dort gefährtet es doch niemanden, ausser natürlich die Arbeiter die dort rein müssen.
Ähm, was mir dabei einfällt: Werden dort überhaupt noch Sicherheitsbestimmungen beachtet? Oder Umweltschutzrichtlinien? Hmm.
Spasstiger
2011-03-27, 10:53:11
@snutzer: Das radioaktive Wasser im Turbinengebäude von Reaktor 2 steht 1,5 m hoch und hat eine höhere Aktivität als das waffenfähige Plutonium-239. Ich bin mir ganz sicher, dass momentan Niemand in diesem Gebäude arbeitet.
Die gemessene Aktivität beträgt 2,9 TBq/kg Iod-134, 13 TBq/kg Iod-131, 2,3 TBq/kg Cs-134 und 2,3 TBq/kg Cs-137. Wer da drin rumschwimmt, stirbt binnen kurzer Zeit. /EDIT: Hab teilweise "million" und "billion" vertauscht, außerdem können die Werte so nicht stimmen. Es ist unklar, ob die Angaben auf die gesamte Wassermenge oder auf eine definierte Menge bezogen sind. Muss meine Aussagen also erstmal zurücknehmen.
TEPCO says the radioactive materials include 2.9-billion becquerels of iodine-134, 13-million becquerels of iodine-131, and 2.3-million becquerels each for cesium 134 and 137.
Quelle: http://www3.nhk.or.jp/daily/english/27_12.html
Hier hat man übrigens das so extrem stark kontaminierte Wasser gefunden:
http://www.abload.de/img/fukushima_milliontimesgpra.jpg
P.S.: Wenn 1 ml von diesem Wasser in den Körper gelangen, führt alleine die Cs-137-Aktivität schon zu einer effektiven Äquivalentdosis von 16 Sv in der Halbwertszeit von 30 Jahren. Im ersten Jahr sind es rund 0,7 Sv. Eine Aufnahme von 1 ml führt also binnen weniger Jahre zum Tod.
Surrogat
2011-03-27, 11:14:00
Ähm, was mir dabei einfällt: Werden dort überhaupt noch Sicherheitsbestimmungen beachtet? Oder Umweltschutzrichtlinien? Hmm.
Ich verstehe sowieso nicht welches Ziel die armen Schweine dort vor ort noch erfüllen sollen, was sind denn jetzt bitte noch die Ziele des ganzen?
Erst hat man keinen reingeschickt weil die Strahlung zu hoch war, dann schwirrten ganze Hundertschaften (Techniker, Feuerwehr, Soldaten) da rum und keiner kann mir erzählen das die Strahlung nun weniger ist als vorher.
Vielleicht kann mir einer der "Fachleute" hier mal erklären was denn das theoretische Optimum wäre was in Fukushima noch zu erreichen wäre. Ich kapiers ehrlich gesagt nicht mehr ganz, denn scheinbar ist doch der maximale Schaden schon erreicht und dehnt sich jeden Tag weiter aus. Das die Kerne offen liegen sollte mittlerweile als gesichert gelten, zumindest in einem Reaktor, was kann man da noch machen?
Das die Reaktoren 5 und 6 wieder Strom haben, ist natürlich schon gut, damit funktioniert die Kühlung nun wieder, klar. Aber was hat der Strom effektiv bei den anderen Reaktoren gebracht? Die Sensoren sind eh kaputt und liefern keine sicheren Werte und die Pumpen sind eh über den Jordan, so what?
Sollte nun nicht mit dem Betonsarg begonnen werden?
Nicht falsch verstehen, ich habe wenig Ahnung, bin aber immer offen für Informationen
Cyphermaster
2011-03-27, 11:16:45
Aber die Leute arbeiten immer noch dran das Problem zu lösen, oder zumindest daran das es nicht schlimmer wird. Auch wenn sie bis zum Hals in der Kacke stehen. Das finde ich erstmal gut. Aber kann es noch schlimmer werden?Absolut.
Und ausserdem ist so ein bisschen verstrahltes Wasser im Keller doch nicht schlecht. Dort gefährtet es doch niemanden, ausser natürlich die Arbeiter die dort rein müssen.
Wenn das Wasser dort bleiben würde, und man nicht zufällig genau in diesem Gebäude die Kühlkreisläufe sanieren müßte, um die Pumpen aktivieren zu können...
Ähm, was mir dabei einfällt: Werden dort überhaupt noch Sicherheitsbestimmungen beachtet? Oder Umweltschutzrichtlinien? Hmm.Nope. Obwohl, vielleicht paßt man sie auch einfach an, und sagt dann, man hätte - die zulässige Dosis für die Arbeiter ist ja afair schon wieder nach oben gesetzt worden...
Zumindest die Werte des Cäsiums werden in den nächsten Wochen nicht von allein verschwinden.
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