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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sind die Informationen aus Fukushima zuverlässig? Droht ein GAU?


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Botcruscher
2013-11-23, 12:44:53
Weder Tepco noch irgend eine Regierung wird dir die Folgen eines totalen Bruchs der Abklingbecken vorrechnen. Dafür gibt es drei Gründe: 1. Die Atomindustrie wäre sofort tot 2. Panik in der Bevölkerung + politische Wende 3. Evakuierung solcher Menschenmassen ist nicht möglich. Die Mandatsträger haben sich bis dahin lange verpisst.

Die Wassertanks sind eher unwichtig. Ein vergleichbares Großexperiment läuft seit Jahrzehnten mit dem Müll und den Wiederaufbereitungsanlagen.

Surrogat
2013-11-25, 13:19:02
Weiß jetzt nicht wie "seriös" das ist.

Fukushima--beyond urgent

http://www.liveleak.com/view?i=040_1384817880

gesamter Pazifik in 6 Jahren radioaktiv verseucht?
Reicht die Menge an radioaktivem Zeug in Fukushima dafür wirklich aus?

Botcruscher
2013-11-25, 13:54:46
Definiere verseucht. Zum Nachweis wird es ausreichen für viel mehr nicht. Heute schwimmt schon ein vielfaches im Atlantik und der Nordsee rum. Trotzdem ist es nicht gerade gesundheitsfördernd. Man sollte halt nicht zu viel Fisch essen. Gerade bei Plutonium und einer Konzentration in der Nahrungskette wird es den kritisch.

Burgard
2013-11-25, 14:12:54
Definiere verseucht. Zum Nachweis wird es ausreichen für viel mehr nicht. Heute schwimmt schon ein vielfaches im Atlantik und der Nordsee rum. Trotzdem ist es nicht gerade gesundheitsfördernd. Man sollte halt nicht zu viel Fisch essen. Gerade bei Plutonium und einer Konzentration in der Nahrungskette wird es den kritisch.
Da hilft nur eins, die erlaubte Konzentrationsmenge hochsetzen.
Wenn Microgramm nicht mehr ausreicht, dann steigt man Milligramm um als Richtwert.:biggrin:

Die Japaner machen es doch schon so, oder?
Die Grenzwerte wurden doch da auch schon verzehntfach oder irre ich mich?

Geächteter
2013-11-25, 14:43:31
Trotzdem ist es nicht gerade gesundheitsfördernd. Man sollte halt nicht zu viel Fisch essen. .
Nur Mist, wenn es sich dann in "paar" Jahren nicht nur mehr auf Fisch beschränkt.

Da hilft nur eins, die erlaubte Konzentrationsmenge hochsetzen.
Wenn Microgramm nicht mehr ausreicht, dann steigt man Milligramm um als Richtwert.:biggrin:

Die Japaner machen es doch schon so, oder?
Die Grenzwerte wurden doch da auch schon verzehntfach oder irre ich mich?
Ist ja auch kein Problem, die Dosen hochzusetzen, solange keine direkten Strahlenkrankheiten auftreten, aber Onkologen düften in 2 Jahrzehnten zu knappen und hochgefragten Fachkräften weltweit gehören und das dann für die nächsten 10.000 Jahre. Wenn das mal keine Perspektiven sind. Krebs, die neue Volkskrankheit.

Burgard
2013-11-25, 15:20:07
Wenn das mal keine Perspektiven sind. Krebs, die neue Volkskrankheit.
Auch eine Art dem Bevolkerungswachtum Herr zu werden, wobei eigentlich Japan das falsche Land ist. DIe haben ja eh schon Probleme mit dem Personal, was das Alter angeht.

Geächteter
2013-11-25, 16:01:27
Auch eine Art dem Bevolkerungswachtum Herr zu werden, wobei eigentlich Japan das falsche Land ist. DIe haben ja eh schon Probleme mit dem Personal, was das Alter angeht.
Wird sich dann wohl nicht nur auf Japan beschränken.

Burgard
2013-11-25, 16:47:52
Wird sich dann wohl nicht nur auf Japan beschränken.
Klar, aber Japan wird zumindest die Vorreiterrolle spielen,
quasi die Brutstätte des Krebsgeschwüres.

Konami
2013-11-25, 18:22:29
Die Japaner machen es doch schon so, oder?
Die Grenzwerte wurden doch da auch schon verzehntfach oder irre ich mich?
Ja, du irrst dich. Sie haben die Grenzwerte erheblich verschärft.

Der Thunfisch aus dem Pazifik ist übrigens noch bedenkenlos essbar. Zu etwaigen Horrorszenarien kann ich nichts sagen (außer dass sie verflucht unwahrscheinlich sind), aber die bisherigen Messungen lassen absolut keine hysterischen Statements wie "Onkologen düften in 2 Jahrzehnten zu knappen und hochgefragten Fachkräften weltweit gehören" zu.

... Abgesehen davon, dass Onkologen schon heute gefragte Fachkräfte sind. :ugly:

Burgard
2013-11-25, 18:36:48
Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren, aber das ist zumindest mein Kenntnisstand.

Fukushima-Katastrophe: Japan legt hohe Strahlengrenzwerte für Kinder fest (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fukushima-katastrophe-japan-legt-hohe-strahlengrenzwerte-fuer-kinder-fest-a-758410.html)

Es ist eine umstrittene Maßnahme der Verantwortlichen in Tokio: Für Kinder in Japan gilt jetzt der gleiche Strahlengrenzwert wie für deutsche AKW-Mitarbeiter. Das Erziehungsministerium hat nach SPIEGEL-Informationen den Wert für die maximale Dosis festgesetzt. Experten reagieren bestürzt.

EU-Kommission erhöht Strahlengrenzwerte für Lebensmittel aus Japan (http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/eu_kommission_erhoeht_strahlengrenzwerte_fuer_lebensmittel_aus_japan/)

Wenn sich da was geändert hat, um so besser. Meine Informationen sind ja auch schon zwei Jahre alt.

Ich wäre glücklich, wenn ich mich in der Beziehung irren würde.

Konami
2013-11-25, 19:11:01
Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren, aber das ist zumindest mein Kenntnisstand.

Fukushima-Katastrophe: Japan legt hohe Strahlengrenzwerte für Kinder fest (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fukushima-katastrophe-japan-legt-hohe-strahlengrenzwerte-fuer-kinder-fest-a-758410.html)



EU-Kommission erhöht Strahlengrenzwerte für Lebensmittel aus Japan (http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/eu_kommission_erhoeht_strahlengrenzwerte_fuer_lebensmittel_aus_japan/)

Wenn sich da was geändert hat, um so besser. Meine Informationen sind ja auch schon zwei Jahre alt.

Ich wäre glücklich, wenn ich mich in der Beziehung irren würde.
Es ging um Lebensmittel, oder? Grenzwerte um 75% verringert, und die EU ist auch schon nachgezogen... http://umweltinstitut.org/radioaktivitat/allgemeines/grenzwerte-nahrungsmittel-864.html

Abgesehen davon muss man sich bewusst machen, dass ein Grenzwert keinen Dauerzustand beschreibt, sondern ein theoretisches Maximum. Genauso bei dieser Schul-Grenzwerterhöhung. Ist natürlich eine fragwürdige Maßnahme, aber sie hatte wohl das Ziel, dass nicht wegen einer kurzfristig erhöhten Belastung der Unterricht ausfällt. Wurde auch schon wieder rückgängig gemacht, aber natürlich muss man dafür erstmal auf Englisch googlen, weil deutsche Medien sich einen Scheißdreck für Nachrichten interessieren, die nicht "OHGOTT STRAHLENTOD" implizieren... http://articles.latimes.com/2011/may/29/world/la-fg-japan-radiation-children-20110529

Natürlich sind die Kinder eh keinen 3,8 µSv pro Stunde ausgesetzt, sondern durchgängig (mit Ausnahme Fukushimas) <0,2 µSv/h oder <0,1 µSv/h: http://new.atmc.jp/
Pro Jahr ergibt das <1,75 mSv oder <0,88 mSv. Zum Vergleich: Die Hintergrundstrahlung in Deutschland beträgt ca. 2,4 mSv pro Jahr.

Und auch die Lebensmittelgrenzwerte muss man in ihrer Dimension verstehen. Egal ob 600, 1200 oder 5000 Bq/kg, du wirst in deinem ganzen Leben niemals so viel japanischen Fisch essen, dass das irgendeine signifikante Auswirkung hat.

Botcruscher
2013-11-25, 19:25:47
Und auch die Lebensmittelgrenzwerte muss man in ihrer Dimension verstehen. Egal ob 600, 1200 oder 5000 Bq/kg, du wirst in deinem ganzen Leben niemals so viel japanischen Fisch essen, dass das irgendeine signifikante Auswirkung hat.

Die Strahlungsmenge ist nur ein Punkt. Kalium als Hauptquelle ist ein Beta und Gammastrahler. Einen Alphastrahler mit 5000Bq/kg würdest du nicht mehr lustig finden. Dazu kommt noch die hoch toxische Wirkung von Plutonium.

Konami
2013-11-25, 19:30:40
Die Strahlungsmenge ist nur ein Punkt. Kalium als Hauptquelle ist ein Beta und Gammastrahler. Einen Alphastrahler mit 5000Bq/kg würdest du nicht mehr lustig finden. Dazu kommt noch die hoch toxische Wirkung von Plutonium.
Das wird alles (bis auf die chemische Giftigkeit natürlich) in der internen Dosis in Sievert mit einberechnet, mit Hilfe solcher schöner Tabellen: http://www.bfs.de/de/bfs/recht/dosis.html

Botcruscher
2013-11-25, 19:35:25
Na wenn es drin ist dann mag es ja gehen. Der Faktor für alpha ist nämlich 20.

Konami
2013-11-25, 19:49:46
Na wenn es drin ist dann mag es ja gehen. Der Faktor für alpha ist nämlich 20.
Jepp, trotzdem wären 5000 Bq/kg auch bei Alphastrahlung nicht dramatisch, solange es nicht gerade zum täglichen Speiseplan gehört.
5000 Bq Plutonium-238 = 1,15 mSv effektive Gesamtdosis bei Aufnahme durch Nahrung, bei einem Erwachsenen. (bei Cäsium-137: 0,065 mSv)

Botcruscher
2013-11-25, 19:59:34
Cäsium und Strontium reichern sich auf jeden Fall im Körper an. Gerade Strontium geht in die Knochen und schädigt da das Mark. PU wird als Schwermetall auch nicht gut ausgeschieden.
Selbst für Süddeutschland besteht immer noch die Warnung vor Pilzen und Wildschwein.

Konami
2013-11-25, 20:07:17
Cäsium und Strontium reichern sich auf jeden Fall im Körper an. Gerade Strontium geht in die Knochen und schädigt da das Mark. PU wird als Schwermetall auch nicht gut ausgeschieden.
Selbst für Süddeutschland besteht immer noch die Warnung vor Pilzen und Wildschwein.
Jo, und deswegen beträgt der Dosiskoeffizient bei Cäsium und Strontium ca. 10-8 Sv/Bq, während er bei anderen Isotopen im Bereich 10-10 oder sogar 10-11 liegt. Das ist ein Faktor 100 bis 1000, der da schon mit drin steckt. Die Leute, die biokinetische Modelle erstellen, haben sicher auch eine grobe Ahnung davon, dass Strontium in die Knochen kommt...

duty
2013-12-08, 12:48:45
mittlerweile ist das gesammt Grundwasser der gesammten
Region sehr stark Kontaminiert ,

ich wußte bereits schon davon als es noch nicht in den Medien bekannt
war (mal etwas hoch scrollen und das Datum meines Post vergleichen) :),
die ganze radioaktive Suppe breitet sich immer weiter in diesem Land Teil und Küste weiter aus ,

habe noch was anderes gesehen der Beton von den Fundamenten der Gebäude ist z.t.
rissig und porös geworden an einigen stellen u.a. auch weit unter den Reaktor Einheit,
die müssen also alles aus den Gebäuden aus holen und wo anderes lagern und die Gebäude z.t. abreißen
das steht in den Medien das Tepco das eh vorhat , Gebäude z.t. abreißen
AKW 1 ist nicht betroffen 2 weiß ich nicht .

Distroia
2013-12-08, 14:47:15
mittlerweile ist das gesammt Grundwasser der gesammten
Region sehr stark Kontaminiert ,

ich wußte bereits schon davon als es noch nicht in den Medien bekannt
war (mal etwas hoch scrollen und das Datum meines Post vergleichen) :),
die ganze radioaktive Suppe breitet sich immer weiter in diesem Land Teil und Küste weiter aus ,

Du bist aber ein ganz schlauer, wenn du das vorher schon gewusst hast. Und nachdem du das so früh schon prophezeit hast, wäre es ja auch blöd gewesen, wenn das denn nicht eingetreten wäre, sonst hättest du ja unrecht gehabt. Wenn es nicht eingetreten wäre, müsstest du jetzt nichtssagende Beiträge schreiben, ohne Links oder irgendwelche handfesten Tatsachen, in denen du so tun würdest als wäre was ganz ganz schlimmes passiert.

Die Medien haben ja sowieso nichts gewusst. Die haben so getan als wäre alles ganz harmlos und haben viel zu wenig darüber berichtet. Aber du warst natürlich viel schlauer und hast alles vorhergesagt. :up:

-

Aber jetzt mal im Ernst. Neben den ganzen Horrormeldungen verdient es auch mal eine gute Nachricht hier erwähnt zu werden:

FUKUSHIMA: Rice farmers sense glimmer of hope after nuclear disaster (http://ajw.asahi.com/article/globe/feature/rice/AJ201311220012)

Farmers near Fukushima plant begin rice harvesting for first time since accident (http://mainichi.jp/english/english/newsselect/news/20131008p2a00m0na009000c.html)

Es wird zum ersten mal wieder Reis in einigen dekontaminierten Gebieten im Umkreis von 20-30 km angebaut. Etwa 1/3 der Evakuierten sind übrigens nach etwa 1 Jahr wieder zurückgekommen (was natürlich von den Medien total ignoriert wurde - gute Nachrichten aus Fukushima will kaum jemand hören). Der Reis ist bereits geerntet und auf Radioaktivität getestet worden und die Werte lagen unter den Grenzwerten.

Botcruscher
2013-12-08, 14:53:01
Und welche Dosis steckt da drin?

duty
2013-12-08, 15:06:44
Du Es wird zum ersten mal wieder Reis in einigen dekontaminierten Gebieten im Umkreis von 20-30 km angebaut. Etwa 1/3 der Evakuierten sind übrigens nach etwa 1 Jahr wieder zurückgekommen (was natürlich von den Medien total ignoriert wurde - gute Nachrichten aus Fukushima will kaum jemand hören). Der Reis ist bereits geerntet und auf Radioaktivität getestet worden und die Werte lagen unter den Grenzwerten.
das zeug hat sich ja in der ganzen Region verteilt also im Wasser,Boden in den Bäumen ist es,
teilweise auch in der Luft wenn es windig ist,
die haben sehr lange gebraucht um es halbwegs unter Kontrolle zu bekommen und es tritt immer
noch Radioaktivität aus ,
länger als 3 Stunden 1 x pro Jahr würde ich mich da nicht aufhalten reicht das , also die Leute die da wieder zurück gekommen sind haben nur noch eine Lebenserwartung von mx 10 Jahren also ca. 10 Jahre,
es gibt keine Guten Nachrichten aus Fukushima wenn man so will ,
diese stellt man aber gerne da damit das alles nicht so schlimm aussieht .

Distroia
2013-12-08, 15:26:52
Und welche Dosis steckt da drin?

Ich weiß nicht, ob es genauere Informationen gibt. Deswegen kann ich nur sagen: unter dem Grenzwert (100 Bq/kg).

Cyphermaster
2013-12-09, 10:49:27
Der Reis ist bereits geerntet und auf Radioaktivität getestet worden und die Werte lagen unter den Grenzwerten.Deshalb hat die Regierung ja auch mittlerweile einige dieser Grenzwerte erhöht.

Wäre ja schön, wenn das alles so schnell gehen würde, aber dem ist leider nicht so. Noch heute müssen immer wieder geschossene Wildschweine bei uns (z.B. in Thüringen/Bayern) entsorgt werden, weil sie über Pilze usw. massiv Radioaktivität akkumuliert haben, und sogar die Mitte der 80er nach dem GAU in erhöhten Grenzwerte um den Faktor 2-3 oder gar mehr überschreiten. Und das ist jetzt schon 20 Jahre her, und die Prpjat-Sümpfe deutlich weiter weg als Fukushima Daiichi von diesen Reisfeldern...

Solange niemand so richtig weiß, wo da aus diesen Atomruinen wieviel strahlendes Material noch immer ausgetragen wird und wohin, sind auch die (kleinflächigen und auch nur auf kleinen Gebieten wegen des Aufwands betreibbaren) Dekontaminierungen nichts, was einen wirklich nennenswerten Fortschritt darstellt. Keiner weiß, ob sich die Radioaktivität nicht wieder aus aufbaut, über Staub, Regen, Grundwasser usw..
Das Ganze ist imho mehr eine wichtige psychologische, symbolische Botschaft, damit die vielen Betroffenen weiterhin eine positive Perspektive behalten. Deshalb wohl auch Reisfelder und nicht Gemüse oder was Anderes.

Acid-Beatz
2013-12-09, 10:56:49
Wobei du Tschernobyl nicht so einfach mit Fukushima vergleichen darfst: Das gravierende an Tschernobyl war der Graphit-Brand, der durch seine Thermik die Partikel in hohe Strömungsschichten der Luft geblasen hat und es so zu einer kontinentalen Ausdehnung gekommen ist, zusätzlich hat Regen in den stark belasteten Gebieten hier die Partikel wieder ausgewaschen.


Greez

duty
2013-12-09, 11:07:58
nee kann man auch nicht zu mal die Russen damals es besser organisiert hatten und nicht ganz so Hilflos dastanden weniger wertvolle Zeit verstrichen ist und in ruhe arbeiten könnten und nicht ständigen Erdbeben in der Region ausgeliefert sind Japan ist eh ein sehr unruhiges Land was Erdbeben an geht , die tektonische Platten .

Distroia
2013-12-09, 13:36:06
Deshalb hat die Regierung ja auch mittlerweile einige dieser Grenzwerte erhöht.

Die Grenzwerte für Reis wurden vor einem Jahr von 500 auf 100 Bq/kg gesenkt - das ist, glaube ich, sogar niedriger als in der EU. Davon war hier natürlich nichts zu hören.


Wäre ja schön, wenn das alles so schnell gehen würde, aber dem ist leider nicht so. Noch heute müssen immer wieder geschossene Wildschweine bei uns (z.B. in Thüringen/Bayern) entsorgt werden, weil sie über Pilze usw. massiv Radioaktivität akkumuliert haben, und sogar die Mitte der 80er nach dem GAU in erhöhten Grenzwerte um den Faktor 2-3 oder gar mehr überschreiten. Und das ist jetzt schon 20 Jahre her, und die Prpjat-Sümpfe deutlich weiter weg als Fukushima Daiichi von diesen Reisfeldern...

Man sollte generell vorsichtig sein mit dem Vergleich zwischen Fukushima und Tschernobyl. Das Ausmaß ist ein ganz anderes, auch wenn das in der Wahrnehmung der meisten (noch) nicht angekommen ist. Es ist nur ein Bruchteil der Strahlung ausgetreten, die Verbreitung lief anders (siehe Acid-Beatz) und ein großer Teil ist im Meer gelandet.


Solange niemand so richtig weiß, wo da aus diesen Atomruinen wieviel strahlendes Material noch immer ausgetragen wird und wohin, sind auch die (kleinflächigen und auch nur auf kleinen Gebieten wegen des Aufwands betreibbaren) Dekontaminierungen nichts, was einen wirklich nennenswerten Fortschritt darstellt. Keiner weiß, ob sich die Radioaktivität nicht wieder aus aufbaut, über Staub, Regen, Grundwasser usw..

Das ist wohl wahr, soweit man das im Moment abschätzen kann. Das Problem ist wahrscheinlich weniger das noch austretende Material (das dürfte eher wenig sein), sondern das Material das sich noch im Boden befindet. Aber es reicht zumindest für die aktuelle Ernte. Man muss eben weiter die Werte beobachten, aber das tut man ja sowieso.

Das Ganze ist imho mehr eine wichtige psychologische, symbolische Botschaft, damit die vielen Betroffenen weiterhin eine positive Perspektive behalten. Deshalb wohl auch Reisfelder und nicht Gemüse oder was Anderes.

Natürlich ist das vor allem als psychologische Botschaft zu verstehen. In einem anderen Artikel stand, dass der Tenno für sich und seine Angestellten einen großen Teil des Reises geordert hat. In der Gegend gibt es auch hauptsächlich Kleinbauern für die das nur eine Nebenerwerbsquelle ist. Es geht also tatsächlich vor allem darum ein Zeichen zu setzen. Aber worin liegt genau das Problem an dieser Tatsache? Das entscheidende ist doch einfach nur die Nachricht, dass es überhaupt möglich ist, etwas in dem Gebiet anzubauen.

Cyphermaster
2013-12-09, 15:43:49
Man sollte generell vorsichtig sein mit dem Vergleich zwischen Fukushima und Tschernobyl. Das Ausmaß ist ein ganz anderes, auch wenn das in der Wahrnehmung der meisten (noch) nicht angekommen ist. Es ist nur ein Bruchteil der Strahlung ausgetreten, die Verbreitung lief anders (siehe Acid-Beatz) und ein großer Teil ist im Meer gelandet.Das sehe ich anders. Sicher gibt es Unterschiede, aber was die Kontamination anbelangt, ist das in Fukushima beileibe noch nicht abgeschlossen, und deshalb würde ich die Aussage mit "nur ein Bruchteil der Strahlung" nicht unterschreiben.
Das ist wohl wahr, soweit man das im Moment abschätzen kann. Das Problem ist wahrscheinlich weniger das noch austretende Material (das dürfte eher wenig sein), sondern das Material das sich noch im Boden befindet. Aber es reicht zumindest für die aktuelle Ernte. Man muss eben weiter die Werte beobachten, aber das tut man ja sowieso.Wieso "noch im Boden befindet"? Der Reis stammt doch von einem speziellen, extra dekontaminierten Gebiet -ich vermute, sonst hätte man auch die 500 Bq/kg nicht einhalten können.
Aber worin liegt genau das Problem an dieser Tatsache? Das entscheidende ist doch einfach nur die Nachricht, dass es überhaupt möglich ist, etwas in dem Gebiet anzubauen."Problem" direkt keines. Nur, daß leider dieses Beispiel weder übertragbar ist, noch bei genauerem Hinsehen mehr als ein Symbol ist, so wie du es gerne sehen möchtest. Denn man kann leider nicht ganze Landstriche dekontaminieren, genau wie Grundwasser und Meerwasser. Es ist weder ein echtes Zeichen einer Verbesserung, noch eine echte Perspektive für die Zukunft der Region. Ob das also eine "gute Nachricht" ist? Emotional gesehen ist es aber sicher ein kleiner Lichtstrahl, der die bewundernswert unerschütterliche Motivation der Leute aufrecht erhält, und dementsprechend eine gute Idee gewesen.

Distroia
2013-12-09, 19:12:30
Das sehe ich anders. Sicher gibt es Unterschiede, aber was die Kontamination anbelangt, ist das in Fukushima beileibe noch nicht abgeschlossen, und deshalb würde ich die Aussage mit "nur ein Bruchteil der Strahlung" nicht unterschreiben.

Du spekulierst also darauf, dass in Zukunft noch etwas freigesetzt wird (durch einen weiteren Unfall), um meine Behauptung "es ist nur ein Bruchteil der Strahlung ausgetreten" zu widerlegen. Entweder wir reden vom jetzt-Zustand oder wir reden davon, was noch passieren kann. Dann müssen wir uns aber auch im Klaren sein, dass wir uns dann auf einer spekulativen Ebene empfinden.

Das ist mehr oder weniger der aktuelle Stand. Andere Quellen sprechen von 900 TBq und 5600 für Tschernobyl.

http://ieeexplore.ieee.org/stamp/stamp.jsp?reload=true&arnumber=06056644

Wieso "noch im Boden befindet"? Der Reis stammt doch von einem speziellen, extra dekontaminierten Gebiet

Ich rede natürlich von den tieferen Schichten und dem Material das sich im Grundwasser befindet bzw. vom Grundwasser transportiert worden ist. Dekontaminieren kann man ja nur die Oberfläche.

ich vermute, sonst hätte man auch die 500 Bq/kg nicht einhalten können.

Wie oft denn noch? Es sind 100 Bq/kg - der Grenzwert wurde vor einem Jahr von 500 auf 100 Bq/kg gesenkt. :mad:

Es wäre schön, wenn wir ein für alle mal klarstellen könnten, dass die Grenzwerte nicht erhöht wurden im Vergleich zur Zeit vor dem Unglück. Dieser Mythos hält sich so verdammt hartnäckig, dass man sich wirklich die Frage nach dem Warum stellen muss.

"Problem" direkt keines. Nur, daß leider dieses Beispiel weder übertragbar ist, noch bei genauerem Hinsehen mehr als ein Symbol ist, so wie du es gerne sehen möchtest. Denn man kann leider nicht ganze Landstriche dekontaminieren, genau wie Grundwasser und Meerwasser.

Wer redet denn von ganzen Landstrichen? Natürlich nur die stark kontaminierten Gebiete und ganz besonders die bewohnten Gebiete und Anbauflächen - es ist ja auch nicht so, dass dort alles verstrahlt ist. Es gibt Hotspots aber auch Stellen an denen die Werte fast auf normalem Niveau sind.

Cyphermaster
2013-12-09, 22:12:21
Du spekulierst also darauf, dass in Zukunft noch etwas freigesetzt wird (durch einen weiteren Unfall), um meine Behauptung "es ist nur ein Bruchteil der Strahlung ausgetreten" zu widerlegen. Entweder wir reden vom jetzt-Zustand oder wir reden davon, was noch passieren kann. Dann müssen wir uns aber auch im Klaren sein, dass wir uns dann auf einer spekulativen Ebene empfinden.

Das ist mehr oder weniger der aktuelle Stand. Andere Quellen sprechen von 900 TBq und 5600 für Tschernobyl.

http://ieeexplore.ieee.org/stamp/stamp.jsp?reload=true&arnumber=06056644Spekulation? Man ist sich ja noch nicht mal wirklich sicher, wieviel Wasser die pro Tag von wo in die Anlage kriegen, und wo genau das dann hingeht. Geschweige denn, ob der Zustand der Anlagen das jetzt geplante Entfernen der verbliebenen Brennelemente ohne größere weitere Probleme erlaubt, oder dabei wieder neue Emissionen zu verzeichnen sind. Wenn die Reaktoren entfrachtet und eingesargt sind, kann man final Bilanz ziehen. Solange diese Ruinen wie aktuell nicht wirklich dicht und in stabilem Zustand sind, genau wie die Auffangtanks und ein nicht unbeträchtlicher weiterer Anteil der eingerichteten "Infrastruktur", ist das, was da bisher rauskam, nur ein Zwischenstand. Auch ohne weitere Unfälle.
Wie oft denn noch? Es sind 100 Bq/kg - der Grenzwert wurde vor einem Jahr von 500 auf 100 Bq/kg gesenkt. :mad:

Es wäre schön, wenn wir ein für alle mal klarstellen könnten, dass die Grenzwerte nicht erhöht wurden im Vergleich zur Zeit vor dem Unglück.Ja, es ist richtig: Man hat die nach dem Unglück erhöhten Grenzwerte wieder abgesenkt, weil kurzlebigere Isotope mittlerweile zu einem Teil zerfallen sind.
Wer redet denn von ganzen Landstrichen? Natürlich nur die stark kontaminierten Gebiete und ganz besonders die bewohnten Gebiete und Anbauflächen - es ist ja auch nicht so, dass dort alles verstrahlt ist. Es gibt Hotspots aber auch Stellen an denen die Werte fast auf normalem Niveau sind.Schon das flächendeckende Vermessen mit ausreichender Genauigkeit, um Hotspots finden zu können, dürfte sich schwierig gestalten. Hotspots können sich auch leicht per Wind und Wetter "verlegen" oder deren Kontamination durch Verkehr sich verteilen. Das Ganze ist leider nicht statisch.

Ich sage nicht, daß die Region ein nuklearer Vorhof zur Hölle ist; ich würde nur dringend davor warnen, das Ganze schon jetzt langsam auf die leichte Schulter nehmen zu wollen.

Burgard
2013-12-16, 23:47:35
Japan mit Stilllegung von Fukushima überfordert (http://www.morgenpost.de/web-wissen/article122976360/Japan-mit-Stilllegung-von-Fukushima-ueberfordert.html)

Die Atomruine in Fukushima muss stillgelegt werden, doch nun wird deutlich: Japan fehlt dafür das technische Know-how: Das Land ist dringend auf die Hilfe ausländischer Experten angewiesen.
Von Yuri Kageyama

Trap
2013-12-17, 00:13:35
Japan mit Stilllegung von Fukushima überfordert (http://www.morgenpost.de/web-wissen/article122976360/Japan-mit-Stilllegung-von-Fukushima-ueberfordert.html)
Ganz toller Artikel...

Behauptet "Japan ist nach Überzeugung von Experten nicht in der Lage...", aber verrät nie welche Experten die Aussage eigentlich getroffen haben.

Surrogat
2013-12-17, 13:53:50
mal ne dumme grundsätzliche Frage, gibts eigentlich keine Möglichkeit Radioaktivität schneller abzubauen in dem man Energie zuführt damit der Zerfall eben schneller vorangeht?
Wenig Ahnung von Physik, nur so eine Idee...

looking glass
2013-12-17, 14:07:43
Transmutation ist die Theorie hinter dem "weniger schädlich" machen (letztlich soll aus einem lang anhaltendem Strahler, ein Strahler mit geringerer Halbwertzeit werden), allerdings ist die praktische Umsetzung nicht mal wirklich im experimentellen Grundlagenforschungsbereich weit gediehen.

aths
2013-12-17, 15:37:52
mal ne dumme grundsätzliche Frage, gibts eigentlich keine Möglichkeit Radioaktivität schneller abzubauen in dem man Energie zuführt damit der Zerfall eben schneller vorangeht?
Wenig Ahnung von Physik, nur so eine Idee...
Wäre das so einfach, würde es bereits gemacht.

Surrogat
2013-12-17, 15:51:18
Wäre das so einfach, würde es bereits gemacht.

ich nahm nicht an das es einfach wäre ;)

looking glass
2013-12-17, 16:38:23
Es ist vor allem teuer, wenn ich mich recht erinnere, wollten die in England die erste Versuchsversion bezüglich Transmutation zum experimentieren bauen, schon die sollte im hohen einstelligen Milliardenbereich kosten in der Planungsphase.

Praktisch werden daraus dann bestimmt so 15 bis 20 Milliarden für etwas, das nicht für den Produktiveinsatz gedacht ist, kannst dir dann hoch rechnen, was eine Produktivanlage kosten würde und davon bräuchte man ja einige.

Das ist mit den heutigen Politikern nicht zu machen, oder nur mit so einem Druck, das Du ihnen im Grunde die Waffe an den Kopf halten müsstest (was anderes, wird, denke ich, bei der grassierenden Pöstchen und Kofferschieberei, in c.a. 10 Jahren nicht mehr funktionieren).

Distroia
2013-12-17, 19:31:09
Spekulation? Man ist sich ja noch nicht mal wirklich sicher, wieviel Wasser die pro Tag von wo in die Anlage kriegen, und wo genau das dann hingeht. Geschweige denn, ob der Zustand der Anlagen das jetzt geplante Entfernen der verbliebenen Brennelemente ohne größere weitere Probleme erlaubt, oder dabei wieder neue Emissionen zu verzeichnen sind. Wenn die Reaktoren entfrachtet und eingesargt sind, kann man final Bilanz ziehen. Solange diese Ruinen wie aktuell nicht wirklich dicht und in stabilem Zustand sind, genau wie die Auffangtanks und ein nicht unbeträchtlicher weiterer Anteil der eingerichteten "Infrastruktur", ist das, was da bisher rauskam, nur ein Zwischenstand. Auch ohne weitere Unfälle.

Dem Stimme ich größtenteils zu. Allerdings kann man im Moment davon ausgehen, dass der allergrößte Teil doch schon in irgendeiner Form ausgetreten ist, und dementsprechend in die Berechnungen eingeflossen ist. Ich habe mal gelesen, dass 99% schon im Monat des Unglücks ausgetreten sein sollen. Allerdings kommt mir diese Zahl auch etwas hoch vor.

Wir wissen, dass wir nicht viel wissen. Im Anbetracht dessen ist es schon auffällig, wie viele bei der Frage, welche folgen sich noch ergeben, oft wie selbstverständlich vom worst-case-Szenario ausgeht, oder zumindest von einer ziemlich pessimistischen Szenario - das trifft weniger auf dich zu, du gehörst eher zu den gemäßigten.


Schon das flächendeckende Vermessen mit ausreichender Genauigkeit, um Hotspots finden zu können, dürfte sich schwierig gestalten. Hotspots können sich auch leicht per Wind und Wetter "verlegen" oder deren Kontamination durch Verkehr sich verteilen. Das Ganze ist leider nicht statisch.

Ich sage nicht, daß die Region ein nuklearer Vorhof zur Hölle ist; ich würde nur dringend davor warnen, das Ganze schon jetzt langsam auf die leichte Schulter nehmen zu wollen.

Ich sage auch nicht, dass es einfach oder billig wird. Und ich glaube auch, dass es in vielen Fällen erst Sinn macht, wenn die größte Gefahr gebannt und das Schlimmste ausgestanden ist.

Distroia
2013-12-17, 21:19:55
Es ist vor allem teuer, wenn ich mich recht erinnere, wollten die in England die erste Versuchsversion bezüglich Transmutation zum experimentieren bauen, schon die sollte im hohen einstelligen Milliardenbereich kosten in der Planungsphase.

Praktisch werden daraus dann bestimmt so 15 bis 20 Milliarden für etwas, das nicht für den Produktiveinsatz gedacht ist, kannst dir dann hoch rechnen, was eine Produktivanlage kosten würde und davon bräuchte man ja einige.

Naja, die Zahlen sind ganz schön hoch gegriffen. Es gibt da mehrere geplante Projekte. Zu dem hier habe ich die meisten Informationen gefunden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rubbiatron

"Als Gesamtkosten wird für eine erste Anlage zur Transmutation von einem Investitionsvolumen von 383 Mio. € und Betriebskosten von 20 Mio. €/Jahr[8] ausgegangen. Mit der von CERN vorgeschlagenen Anlage[9] von 1.500 MW thermischer Leistung können Transurane und minore Aktiniden mit einer Rate von 402 kg/Jahr abgebaut werden. Da zum Kritikalitätsausgleich bei dieser speziellen Anlage Thorium hinzugefügt wird, entstehen auch 175 kg/Jahr Uran-233, so dass die Aktinidenmenge effektiv nur um 227 kg/Jahr reduziert wird. Die 2010 in der Bundesrepublik betriebenen 17 Kernkraftwerke produzierten jährlich 370.000 kg hochradioaktiven Abfall, dessen Radiotoxizität und erforderliche Lagerzeit hauptsächlich von den darin enthaltenen 3.700 kg minoren Aktiniden und Transuranen, insbesondere Plutonium, bestimmt wird.[10] Nur diese sind nach Abtrennung (Partitioning) und erneuter Mischung mit Thorium in die vom CERN vorgeschlagene Anlage einzufüttern und werden mit der oben genannten Rate reduziert. Daraus ergibt sich eine erforderliche Zahl von 3.700/227 = 16 ständig laufenden „Transmutern”."

...

"In einer gründlichen Studie der Nuclear Energy Agency der OECD[11] wird ein Szenario mit modernen Transmutern für Deutschland und andere Länder komplett durchgerechnet. Dabei wird für Deutschland der Brennstoffkreislauf bis zum damals (2009) geplanten Ausstieg simuliert, um die genaue Zusammensetzung der Abfallmenge zu bestimmen. In einem zweiten Schritt wird der Abbau durch 8 Transmuter (jeweils 840 MW thermische Leistung), die ab 2030 mit 40 Jahren Laufzeit arbeiten und 3 weiteren Transmutern, die ab 2070 den Output der vorherigen Transmuter verarbeiten, berechnet."

Pinoccio
2013-12-17, 21:54:19
Es ist vor allem teuer, wenn ich mich recht erinnere, wollten die in England die erste Versuchsversion bezüglich Transmutation zum experimentieren bauen, schon die sollte im hohen einstelligen Milliardenbereich kosten in der Planungsphase.Das Konzept taugt nur für Kernbrennstoffe, nicht jedoch für den ganzen anderen Dreck, der dabei entsteht.

mfg

looking glass
2013-12-17, 22:09:58
Es geht ja auch "nur" um die Verringerung, Strahler die nach 1000 Jahren ihr hohes Gefährdungspotential verlieren, statt erst nach 100.000 ist halt die Größenordnung, soweit ich das mal mitbekommen habe.

Nicht falsch verstehen, aber 1000 Jahre bekommt man mit überlebenden Warnungen das ein Gebiet nicht betreten und ein Stoff nicht gehoben werden soll, noch hin, schon eine Null mehr und man hat mal eben die ganze relevante Menschheitsgeschichte drin verstaut.

x-force
2013-12-17, 22:17:55
Nicht falsch verstehen, aber 1000 Jahre bekommt man mit überlebenden Warnungen das ein Gebiet nicht betreten und ein Stoff nicht gehoben werden soll, noch hin, schon eine Null mehr und man hat mal eben die ganze relevante Menschheitsgeschichte drin verstaut.

naja wenn man wollte könnte an auch eine art pyramide bauen, irgendwas supermassives. die übersteht auch 10k jahre. ensprechende inschriften eingeschlossen.

noid
2013-12-17, 22:30:23
Es geht ja auch "nur" um die Verringerung, Strahler die nach 1000 Jahren ihr hohes Gefährdungspotential verlieren, statt erst nach 100.000 ist halt die Größenordnung, soweit ich das mal mitbekommen habe.

Nicht falsch verstehen, aber 1000 Jahre bekommt man mit überlebenden Warnungen das ein Gebiet nicht betreten und ein Stoff nicht gehoben werden soll, noch hin, schon eine Null mehr und man hat mal eben die ganze relevante Menschheitsgeschichte drin verstaut.

1000 Jahre sind ne Menge Holz. Wenn man überlegt, dass die Japaner über 500Jahre alte Warnhinweise ihrer Vorfahren "übersehen" haben...

Eigentlich müsste man sowas wie eine Religion ins Leben rufen, die Nuklearphari oder sowas. Die Methode ist das ganze hirnwäsche-artig ins Gehirn Vieler zu brennen. Alles Andere geht doch nach dem Motto "too much text, didn't read. lol" unter.

Eisenoxid
2013-12-18, 03:52:43
naja wenn man wollte könnte an auch eine art pyramide bauen, irgendwas supermassives. die übersteht auch 10k jahre. ensprechende inschriften eingeschlossen.
Das setzt vorraus, dass die Inschriften in 10k Jahren noch jemand lesen und verstehen kann.

Zudem kann es immer unvorhergesehene Ereignisse geben, die so eine Anlage gefährden könnten - auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering sein mag. z.B. Erdbeeben, Kriege usw.
Die Pyramiden stehen zwar schon sehr lange, aber sicherlich sind zahlreiche Risse und Spalten vorhanden, durch die Material hätte austreten können.

Salz ist zur Lagerung im Grunde gar nicht so schlecht. Solche Salzvorkommen sind meist schon sehr alt und haben sich lange Zeit nicht verändert. Zudem können sie sich selbst "abdichten". Das Problem bei den bisherigen Stollen ist, dass man durch das Angraben des Salzes die Möglichkeit geschaffen hat, dass Wasser eingringen kann. Und das ist natürlich Gift für ein solches Lager.

Andere Möglichkeiten sind Ton und Granitgestein. Dabei haben alle Vor- und Nachteile.
Ich hab mal gelesen, dass Australien theoretisch sehr gut geeignet wäre, weil es tektonisch sehr inaktiv ist und das dortige Grundgestein (glaube Granit) seit Jahrmillionen unverändert. Das wären sehr stabile Bedingungen. Leider ist die politische und rechtliche Seite ein anderes Thema.

http://www.bfs.de/de/endlager/standortfindung/wirtsgesteine.html

No.3
2013-12-18, 08:25:37
Die Pyramiden stehen zwar schon sehr lange, aber sicherlich sind zahlreiche Risse und Spalten vorhanden, durch die Material hätte austreten können.

und bei den Ägyptischen Pyramiden hat man ja auch nichts unversucht gelassen ins Innere zu gelangen.

Surrogat
2013-12-18, 09:43:55
und bei den Ägyptischen Pyramiden hat man ja auch nichts unversucht gelassen ins Innere zu gelangen.

mal ganz davon abgesehen das die Strahlung auch den härtesten Beton schnell mürbe macht, Chernobyl lässt grüßen

Burgard
2013-12-20, 11:12:52
Auch wenn die Quelle etwas fragwürdig ist.

Nach einem Rettungseinsatz bei der Atomkatastrophe in Fukushima sind 51 US-Matrosen an Krebs erkrankt.

Die Männer verklagen nun das Unternehmen Tepco auf Schadensersatz, weil sie nicht über die Kontaminierung des Meerwassers informiert wurden.

Die jungen Männer leiden unter verschiedenen Krebsarten wie Schilddrüsenkrebs, Hodenkrebs, Hirntumoren und Leukämie.

LInK (http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/19/51-us-matrosen-erkranken-nach-fukushima-einsatz-an-krebs/)

Philipus II
2013-12-20, 16:17:41
Die Seite ist kompletter Müll. Solange es dafür keine andere Quelle gibt, glaueb ich das nicht. Selbst nachdenkseiten, Pi-News und Co sind da als Quellen besser.

Konami
2013-12-20, 16:23:08
Auch wenn die Quelle etwas fragwürdig ist.



LInK (http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/19/51-us-matrosen-erkranken-nach-fukushima-einsatz-an-krebs/)
Sorry, das klingt einfach nur unglaubwürdig. 50 Leute kriegen innerhalb kurzer Zeit nach dem Einsatz Krebs davon, weil Krebs ja auch so eine kurzfristig und deterministisch auftretende Sache ist, selbst wenn sie einer so hohen Dosis ausgesetzt gewesen wären.

Whatever, auf Reddit gibts ein paar Kommentare von direkt involvierten Soldaten, hier (http://www.reddit.com/r/navy/comments/1swxab/51_sailors_from_uss_ronald_reagan_suffering/) in dramatisch mit Großbuchstaben und motherfucking swearing, und hier (http://www.reddit.com/r/navy/comments/1ssfm0/another_20_navy_sailors_uss_ronald_reagan_crew/) ein bisschen nüchterner. Bin mal gespannt, was rauskommt. Vor Gericht werden die Leute ihre Behauptungen ja belegen müssen.

Psychopat
2014-01-01, 13:42:27
Gerade bei Fefe gelesen: Neue Kernschmelze in Fukushima? klick (http://www.turnerradionetwork.com/news/146-mjt)
Warnung, da steht viel Müll auf der Seite. Die wesentliche Meldung ist, das es neuen Rauch gibt. Ich hab ein bisschen gegoogelt, konnte aber keine zweite Quelle finden. Also keine Ahnung wie seriös das ist.

Andere News die ich sehr wohl glaube:
Obdachlose werden zum aufräumen in Fukushima rekrutiert. Natürlich mit so niedrigem Lohn, das der für Essen und Schlafplatz draufgeht. klick (http://de.euronews.com/2013/12/31/endlich-arbeit-putzjob-in-fukushima-/)

Und zu guter letzt:
Grundwasser wird immer mehr verseucht. klick (http://de.ria.ru/society/20131227/267560706.html)

Gouvernator
2014-01-01, 15:39:01
War doch so was von klar vorher.
Nach dem Stromausfall haben sie das Wasser ins Schwimmbecken geschüttet bis es nicht mehr ging. Jetzt wo das Gelände voll mit Behältern steht kann nichts mehr nachgeschüttet werden, natürlich wird es jetzt heiß und fängt an zu brennen... Wenn das Wasser weg ist das gibt dann schönes Feuerchen.

PS.
Auf der Seite dort sind auch interessante Mitschnitte vom Flugzeugträger der in der Nähe von Fukushima war. Während alle anderen innerhalb von 10km evakuieren mussten, sagt der Kapitän als sie 10 Meilen davor schwimmen "Ach, da gibt's kleine Schwierigkeiten mit dem Kraftwerk in den News...", natürlich ohne zu sagen nuklearer Kraftwerk. Und dann redet er so um den heißen Brei herum "wir hatten so 'ne Aktivität auf unseren Detektoren", "... ach ja und jetzt haben wir diese Aktivität in unserem Lüftungssystem". :biggrin:
QHuz4kUZ_zA

Surrogat
2014-01-01, 15:44:27
War doch so was von klar vorher.
Nach dem Stromausfall haben sie das Wasser ins Schwimmbecken geschüttet bis es nicht mehr ging. Jetzt wo das Gelände voll mit Behältern steht kann nichts mehr nachgeschüttet werden, natürlich wird es jetzt heiß und fängt an zu brennen... Wenn das Wasser weg ist das gibt dann schönes Feuerchen.

kannst du das mal so schreiben das es irgendjemand ausser dir versteht?

Geist
2014-01-08, 18:10:17
Erkrankte US-Soldaten verklagen Tepco

71 US-Soldaten haben Klage gegen den Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima in Japan eingereicht. Grund: Sie alle sind erkrankt - nach einem Einsatz in dem Gebiet des Pazifiks, in das Tepco zuvor radioaktiv verseuchtes Wasser eingelassen hatte.

http://www.tagesschau.de/ausland/us-soldaten-fukushima100.html


Wenn deren Erkrankung tatsächlich von dem Rettungseinsatz her kommt - nicht nur das Radioaktive Kühlwasser wurde ins Meer gleitet, sondern der größte Teil der ausgetretenen Radioaktivität wurde vom Wind auf das Meer hinausgetragen - dann wirft das ein weiteres schlechtes Licht auf Tepco, die japanische Regierung und auch die Führung der US-Streitkräfte, denn die Verantwortlichen wurde von ihren Experten sicher darüber Informiert womit zu rechnen ist! Man hat halt die kleinen Soldaten mal wieder "vergessen" über die Risiken zu informieren...

Burgard
2014-01-08, 18:22:03
Hatte die Meldung ja schon Mitte Dezember gepostet, war aber selber skeptisch, da es von der deutsche-wirtschafts-nachrichten-Redaktion (http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/19/51-us-matrosen-erkranken-nach-fukushima-einsatz-an-krebs/) kam.
So kann man sich irren, scheint wohl doch zu stimmen.
Traurig aber wahr.

DrumDub
2014-01-09, 10:14:01
das hier schient mir eine seite mit seriösen infos zur aktuellen lage zu sein:

http://www.spreadnews.de/category/fukushima/

interessantes zu bergung der brennstäbe aus dem abklingbecken von reaktor 4:

Insgesamt befinden sich 1.533 Brennelemente im Lagerbecken von Reaktor 4. Einige von ihnen sind ungenutzt, während andere bereits abgebrannt sind und dadurch eine höhere Radioaktivität aufweisen. Erschwert werden die Arbeiten durch Deformierungen und Schäden an den Brennelementen (Spreadnews berichtete zuletzt am 27. Dezember 2013.)

Mit der jüngsten Bergung steigt die Zahl der bislang geborgenen Brennelemente auf 133 Stück.

Die Bergungsarbeiten waren am 18. November 2013 begonnen worden. Ihnen vorausgegangen waren umfangreiche Maßnahmen, wie etwa Strukturverstärkungen, die Anbringung eines Schutzmantels am Reaktorgebäude und die Installation eines Krans zum Transfer der Brennelemente.

Die Entfernung aller Brennelemente, die einzeln aus der Halterung gehoben, in einen 22 Einheiten fassenden Behälter transferiert und dieser schließlich auf einem Fahrzeug in das Lagerbecken eines nahe gelegenen Gebäudes geschafft wird, soll bis Ende diesen Jahres abgeschlossen sein. Über die Entwicklungen berichtete die Asahi Shimbun. http://www.spreadnews.de/fukushima-aktuell-alle-alps-filtersysteme-nach-technischem-problem-gestoppt/1137446/

Botcruscher
2014-02-10, 20:44:41
Fukushima radiation levels underestimated by five times - TEPCO (http://rt.com/news/fukushima-radiation-levels-underestimated-143/)

TEPCO has revised the readings on the radioactivity levels at the Fukushima No. 1 nuclear plant well to 5 million becquerels of strontium per liter – both a record, and nearly five times higher than the original reading of 900,000 becquerels per liter.

Im Osten nix neues.

---------
ÜBERRASCHUNG!!! Man wüste es schon über 5 Monate! Klick (http://www.reuters.com/article/2014/02/13/us-japan-nuclear-fukushima-strontium-idUSBREA1C09720140213)

Surrogat
2014-02-11, 09:28:42
ich warte eigentlich nur auf den Tag wo TEPCO sich umbenennt um damit seinen katastrophalen Ruf reinzuwaschen, zumindest für die, die kein Gedächtnis haben :rolleyes:

Surrogat
2014-02-20, 10:47:25
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/atomruine-fukushima-tonnenweise-verstrahltes-wasser-freigesetzt-a-954570.html

Zitat: "Man bitte die Öffentlichkeit um Entschuldigung für den Vorfall"
Na dann ist doch alles gut, oder? :rolleyes:

soLofox
2014-04-03, 13:39:00
wurde wahrscheinlich schon gepostet hier, aber falls nicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Chronik_der_Nuklearkatastrophe_von_Fukushima

eine sehr detallierte chronik der geschehnisse.

Surrogat
2014-04-11, 15:23:01
denn sie wissen nicht was sie tun....

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/fukushima-japan-beschliesst-wiedereinstieg-trotz-protesten-a-963833.html

Pirx
2014-04-11, 16:49:33
Ein Fall für die Irrenanstalt. Da sieht man mal wieder, wie sehr Politiker käuflich und/oder einfach nur total bekloppt und sein können und dann gegen die Interessen aller Menschen handeln.

Atomkraftewerke auf einer Kollisionszone von Kontinentalplatten errichten...:uhammer:

Acid-Beatz
2014-04-11, 19:37:01
Ein Fall für die Irrenanstalt. Da sieht man mal wieder, wie sehr Politiker käuflich und/oder einfach nur total bekloppt und sein können und dann gegen die Interessen aller Menschen handeln.

Atomkraftewerke auf einer Kollisionszone von Kontinentalplatten errichten...:uhammer:

Die haben wohl eine etwas andere Mentalität - man bedenke die Einstellung des deutschen Michels zur Kernkraft, wenn bei uns 45 nur ein Lichtlein aufgegangen wäre.
Auch die Grünen hätten es ohne Kernkraftwerke und Wiederaufbereitungsanlagen in dieser Form nie gegeben aber ja, die Japaner ticken da etwas anders, etwas lächeln und gut ists :rolleyes:


Greez

Sven77
2014-04-17, 12:00:48
denn sie wissen nicht was sie tun....

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/fukushima-japan-beschliesst-wiedereinstieg-trotz-protesten-a-963833.html


Warum nicht sowas... im Prinzip eine geniale Idee..

http://www.engadget.com/2014/04/16/mit-s-concept-for-a-floating-nuclear-plant-claims-to-be-tsunami/

Geächteter
2014-04-17, 17:23:39
ticken da etwas anders, etwas lächeln strahlen und gut ists :rolleyes:
Greez
;D

Botcruscher
2014-04-17, 17:29:33
Warum nicht sowas... im Prinzip eine geniale Idee..

Wenn die Anker versagen wird das Ding im Sturm an der nächsten Küste zerdrückt.

Distroia
2014-04-17, 19:39:03
Wenn die Anker versagen wird das Ding im Sturm an der nächsten Küste zerdrückt.

Genau. Stabile Anker zu bauen ist stellt uns bekanntlich immer noch vor riesige technische Herausforderungen. Deshalb gehen die Dinger auch häufig kaputt, weshalb immer wieder Ölbohrinseln bei Stürmen an der Küste zerdrückt werden. Das passiert ständig, aber die Öl-Lobby manipuliert die Medien, weshalb wir davon nichts erfahren.

Surrogat
2014-04-17, 19:52:40
und der Strom wird dann mit tankern in den nächsten Hafen verschifft oder was?
Und wie gleicht man denn bitte die Wasserstände im Reaktor bei Seegang aus?

Ist sicher alles lösbar, aber den Riesenvorteil sehe ich ad hoc jetzt nicht

Botcruscher
2014-04-17, 20:27:14
Genau. Stabile Anker zu bauen ist stellt uns bekanntlich immer noch vor riesige technische Herausforderungen. Deshalb gehen die Dinger auch häufig kaputt, weshalb immer wieder Ölbohrinseln bei Stürmen an der Küste zerdrückt werden. Das passiert ständig, aber die Öl-Lobby manipuliert die Medien, weshalb wir davon nichts erfahren.

http://www.focus.de/fotos/die-losgerissene-shell-bohrinsel-kulluk-strandete-vor-der_mid_1201771.html

Für mehr hab ich jetzt keine Lust zum suchen. Eine Bohrinsel in einem Taifun, Hurrikan ist auf jeden Fall mehr gefährdet als ein ein Betonklotz an Land.

Distroia
2014-04-17, 20:53:53
http://www.focus.de/fotos/die-losgerissene-shell-bohrinsel-kulluk-strandete-vor-der_mid_1201771.html

Für mehr hab ich jetzt keine Lust zum suchen. Eine Bohrinsel in einem Taifun, Hurrikan ist auf jeden Fall mehr gefährdet als ein ein Betonklotz an Land.


"Die „Kulluk„ habe sich bei stürmischer See von einem Schlepper losgerissen und sei auf der unbewohnten Insel Sitkalidak an der Südküste Alaskas gestrandet."

...

Sven77
2014-04-17, 21:31:27
Wenn die Anker versagen wird das Ding im Sturm an der nächsten Küste zerdrückt.

Bist du Ingenieur? Vielleicht sogar für Ankertechnologie? Ich geh davon aus das die das am MIT auch bedacht haben.

und der Strom wird dann mit tankern in den nächsten Hafen verschifft oder was?
Und wie gleicht man denn bitte die Wasserstände im Reaktor bei Seegang aus?

Ist sicher alles lösbar, aber den Riesenvorteil sehe ich ad hoc jetzt nicht

Da gibt es so eine Erfindung, die nennt sich Kabel. Das Konzept ist auch für Japan gedacht wo eben Tsunamis und Erdbeben die Hauptgefahr sind.. das Kontinentalschelf ist nur wenige km vor der Küste Japans, d.h. man müsste gar nicht soweit raus.
Warum muss man Wasserstände bei Seegang ausgleichen? Das Video angeschaut?

Botcruscher
2014-04-18, 13:10:57
Bist du Ingenieur? Vielleicht sogar für Ankertechnologie?
Umwelting.
Ich geh davon aus das die das am MIT auch bedacht haben.
Drittmittel aus der richtigen Ecke. Die basteln auch Mini AKW für den Keller...

Wie viele Bohrinseln sind den so die letzten Jahre gesunken? Wie wirkt sich das Salzwasser auf die Turbinen aus, Brand, Kollision, Terrorismus... Für Atombunker sind 9,0 und Druckfestigkeit an Land auch kein Thema. Da ist man aber sofort bei der Wirtschaftlichkeit. Ein AKW muss billigst sein. Die Briten sind mit ihren 11,5 cent pro kw/h+ Inflationsausgleich auf 30 Jahre wenigsten ehrlich. Das ist nur der Betrieb!!! Endlagerung kommt noch dazu!

Knuddelbearli
2014-04-18, 14:02:41
man macht einfach richtig viel Kabel dran und parkt das ding dann im internationalen Gewässer vor der Ost Küste ^^

oder packt mal wieder ein paar patente von Tesla aus wegen Stromübertragung per Funk :whistle::sneak:

Shaft
2014-08-26, 16:07:02
Wie ist die aktuelle Lage?

DrumDub
2014-08-26, 16:24:00
scheisse.

tMjeKkQLWcc

qOX187ZTrC4

Distroia
2014-08-30, 21:19:46
Wie ist die aktuelle Lage?



Für Aktuelles aus Fukushima kann ich nur Spreadnews empfehlen. Keine übertriebene Panikmache und sehr ausführliche Berichterstattung. Das scheinen die Einzigen zu sein, die auch wirklich wissen worüber sie schreiben.

http://www.spreadnews.de/category/fukushima/

Distroia
2014-11-07, 11:28:34
COMMENTARY: Birth defects never increased in Fukushima Prefecture

http://ajw.asahi.com/article/views/column/AJ201411050012

Botcruscher
2014-11-10, 19:50:11
Staatliche Quelle. Ungefähr so unabhängig wie in der Sowjetunion.

Distroia
2014-11-10, 23:02:02
"Three surveys have targeted expectant and nursing mothers in Fukushima Prefecture following the 2011 accident at the Fukushima No. 1 nuclear power plant.

The first, on which the latest health ministry study group report is based, was conducted by the Japan Association of Obstetricians and Gynecologists; the second is the prefectural government’s health survey of all residents in the prefecture; and the third was carried out by Fukushima Medical University."

Drei verschiedene Studien, zwei davon von keiner staatlichen Institution. Vergleichst du ernsthaft die japanische Regierung mit der der Sowjetunion?

Sven77
2014-11-10, 23:07:14
Keine Sorge, irgendein Aluhut wird demnächst das Gegenteil in seinem Blog behaupten, das wird dann sofort für bare Münze genommen

Gouvernator
2014-11-10, 23:23:31
The university’s survey studied the rates of miscarriages and abortions, which were found to have remained unchanged before and after the nuclear disaster.
Das entlarvt doch schon alles. 100% gelogen. Nämlich in damaligen Nachrichten kam die Meldung das jeder abgetrieben hat wer kann... Sie haben wohl laufend so gründlich abgetrieben, das heute kein Unterschied mehr zum Rest der Japan besteht. Anschließend kehrt man die Abgetriebenen unter den Teppich, so das auch angeblich nicht mehr abgetrieben worden ist... und schon leben sie wieder in ihrer heilen Welt.

Gouvernator
2014-11-11, 07:11:13
Tztztz... Ich hab damals ein Beitrag gesehen. Da saß ne ärmliche junge Frau im Wohncontainer und sagte das sie und all ihre Bekannte würden sofort abtreiben. Es sei denn die Studie könnte stimmen, wenn in Japan generell so viel abgetrieben wird wie nach einem nuklearen Super-Gau... Damit erklärt sich auch ihre überalterte Gesellschaft.

Distroia
2014-11-11, 12:56:51
Falls sich jemand wundert, warum Gouvernator mit sich selbst spricht, meine sarkastische Antwort auf seinen ersten Beitrag wurde kommentarlos gelöscht.

Annator
2014-12-03, 12:12:58
"Atomunfall in der Ukraine"

http://www.welt.de/politik/article134971070/Regierungschef-meldet-Atomunfall-im-Suedosten-der-Ukraine.html

Hoffentlich nichts schlimmes.

127.0.0.1
2014-12-03, 12:14:23
Pressekonferenz, Minister,... Klingt nicht gut :(

soLofox
2015-10-09, 12:01:11
http://cdn4.spiegel.de/images/image-906777-galleryV9-kwxd.jpg

http://www.spiegel.de/fotostrecke/in-der-sperrzone-die-schwarze-haut-von-fukushima-fotostrecke-130818-5.html


wie kann man diese müllsäcke eigentlich direkt am strand lagern?! beim nächsten tsunami wird der ganze rotz doch weggeschwemmt. anstatt das gleich ordentlich abzuschotten und wenigstens halbwegs sicher unterzubringen :facepalm:

Psychopat
2015-10-09, 12:14:02
wie kann man diese müllsäcke eigentlich direkt am strand lagern?! beim nächsten tsunami wird der ganze rotz doch weggeschwemmt. anstatt das gleich ordentlich abzuschotten und wenigstens halbwegs sicher unterzubringen :facepalm:

Ist das nicht die Idee dahinter? Also, dass das beim nächsten Tsunami weggeschwemmt wird? Wie soll man das Zeug denn sonst kostengünstig entsorgen und als Unfall aussehen lassen?

dechosen
2015-10-09, 22:02:39
Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich ja über diese minutiös geordneten Säcke lachen. :(

Gipsel
2017-02-13, 10:05:44
Aus aktuellem Anlaß in das Wissenschaftsforum verschoben. Bitte driftet nicht ins Politische ab!

Danke.

Korfox
2017-02-13, 12:45:48
Der aktuelle Anlass ist dann wohl die Story:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Strahlung-in-Fukushima-Reaktor-zerstoert-Roboter-3622705.html

Verstehe ich das richtig, dass sich da offensichtlich spaltbares Material jetzt den Weg nach draußen freigeschmolzen haben muss, weil anders die Strahlungswerte von 650 S/h nicht zustande kommen könnten?

Die Aussage, dass die Strahlung "genug um einen Menschen binnen Sekunden zu töten" ist ist btw. nur halbwegs korrekt. Man bekommt innert Sekunden eine Strahlendosis ab, die innerhalb weniger Wochen bis Monate zum Tode führt.

Ädith. Und danke fürs rauskramen :).

RaumKraehe
2017-02-13, 13:33:59
Der aktuelle Anlass ist dann wohl die Story:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Strahlung-in-Fukushima-Reaktor-zerstoert-Roboter-3622705.html

Verstehe ich das richtig, dass sich da offensichtlich spaltbares Material jetzt den Weg nach draußen freigeschmolzen haben muss, weil anders die Strahlungswerte von 650 S/h nicht zustande kommen könnten?



Zumindest gilt es nun wohl als sicher das die Masse sich aus dem Druckbehälter gefressen hat. In wie weit die sich auch durch Sicherheitsbehälter gefressen hat ist noch unklar.

-Scud-
2017-02-13, 13:43:22
Englischer Artikel mit Bild "a two-meter hole has been found in the metal grate under a pressure vessel" (http://www.japantimes.co.jp/news/2017/02/03/national/fukushima-radiation-level-highest-since-march-11/)

Korfox
2017-02-13, 13:46:19
Sind unsere Medien da schon wieder 10 Tage hintendran?
Die Fotos sind vom 30.01.2017...
http://photo.tepco.co.jp/en/date/2017/201702-e/170202-01e.html

RaumKraehe
2017-02-13, 14:14:30
Sind unsere Medien da schon wieder 10 Tage hintendran?
Die Fotos sind vom 30.01.2017...
http://photo.tepco.co.jp/en/date/2017/201702-e/170202-01e.html

Das kommt darauf an welche Medien du meinst. Auf Telepolis und diversen anderen Seiten konnte man seid dem 04.01. auch davon lesen.

https://www.heise.de/tp/features/Radioaktive-Strahlung-in-Fukushima-Reaktor-koennte-einen-Menschen-in-einer-Minute-toeten-3617725.html

Korfox
2017-02-13, 15:10:43
Danke. Ich habe das zuletzt tatsächlich nicht mehr richtig verfolgt.

Joe
2017-02-13, 16:04:49
Hab gelesen, das es hauptsächlich Beta Strahlung sein soll, darum kann man wohl draußen nicht so viel messen. Ist ja vergleichsweise leicht zu schirmen.
Wenn sich das Zeug wirklich den Weg frei schmilzt, kann man wohl nur spekulieren wie krass die Konternimationam am Ende sein wird.

deekey777
2017-02-13, 16:14:24
Der aktuelle Anlass ist dann wohl die Story:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Strahlung-in-Fukushima-Reaktor-zerstoert-Roboter-3622705.html

Verstehe ich das richtig, dass sich da offensichtlich spaltbares Material jetzt den Weg nach draußen freigeschmolzen haben muss, weil anders die Strahlungswerte von 650 S/h nicht zustande kommen könnten?

Die Aussage, dass die Strahlung "genug um einen Menschen binnen Sekunden zu töten" ist ist btw. nur halbwegs korrekt. Man bekommt innert Sekunden eine Strahlendosis ab, die innerhalb weniger Wochen bis Monate zum Tode führt.

Ädith. Und danke fürs rauskramen :).

Wegen dieses Artikels habe ich die Moderation ums Verschieben gebeten.
Danke Gipsel.

Hab gelesen, das es hauptsächlich Beta Strahlung sein soll, darum kann man wohl draußen nicht so viel messen. Ist ja vergleichsweise leicht zu schirmen.
Wenn sich das Zeug wirklich den Weg frei schmilzt, kann man wohl nur spekulieren wie krass die Konternimationam am Ende sein wird.
X-D

Unsere Teilchenphysiker können das besser erklärung, aber es dürfte auch viel Gammastrahlung entstehen. Aber so lange das Zeug am Ort bleibt, ist es egal.

Joe
2017-02-13, 20:03:02
Wegen dieses Artikels habe ich die Moderation ums Verschieben gebeten.
Danke Gipsel.


X-D

Unsere Teilchenphysiker können das besser erklärung, aber es dürfte auch viel Gammastrahlung entstehen. Aber so lange das Zeug am Ort bleibt, ist es egal.

Naja, nicht wenns 20m tiefer Grundwasser gibt.

deekey777
2017-02-13, 21:59:58
Sie leiten doch kontaminiertes Kühlwasser in den Ozean. Grundwasser? Ach bitte.

;(

Korfox
2017-02-14, 10:50:29
Hab gelesen, das es hauptsächlich Beta Strahlung sein soll, darum kann man wohl draußen nicht so viel messen. Ist ja vergleichsweise leicht zu schirmen.
Wenn sich das Zeug wirklich den Weg frei schmilzt, kann man wohl nur spekulieren wie krass die Konternimationam am Ende sein wird.
Betastrahlung dürfte meines Erachtens dem Roboter nicht so stark mitspielen. Wie du selbst schreibst: Ist verhältnismäßig einfach zu schirmen... Soweit werden sie gedacht haben.

#44
2017-02-14, 11:03:27
Betastrahlung dürfte meines Erachtens dem Roboter nicht so stark mitspielen. Wie du selbst schreibst: Ist verhältnismäßig einfach zu schirmen... Soweit werden sie gedacht haben.
Wie ich das gelesen habe, ist ja die Kamera ausgefallen - ohne die der Roboter recht nutzlos sein dürfte.
Meine Vermutung wäre, dass es schwierig ist größere mengen Material im Linsensystem unterzubringen, um entstehende Gamma- und Röntgenstrahlung vom Sensor fern zu halten.

Joe
2017-02-14, 11:08:01
Die Kamera ist wohl ein Fertigteil, dass einfach nur eine Strahlungsabhängige Lebenserwartung hat.
Die Strahlung ist wohl einfach so stark, dass die Kamera nach zwei Stunden verbraucht ist.
Afaik haben die Japaner sogar aus dem Verschleiß der Kamera die Strahlung berechnet.

deekey777
2017-02-14, 12:57:15
Betastrahlung dürfte meines Erachtens dem Roboter nicht so stark mitspielen. Wie du selbst schreibst: Ist verhältnismäßig einfach zu schirmen... Soweit werden sie gedacht haben.

Da fliegt bestimmt noch genügend Gammastrahlung rum. In Tschernobyl sollten auch japanische Räumroboter wegen der hohen Strahlung eingesetzt werden, die aber nicht sehr lange durchhielten. Also mussten wieder Menschen in umgebauten Räumfahrzeugen ran.

Erinnert ihr euch noch daran, wie Gras Wasserleitungen beschädigt hat?

Das System Kernkraft funktioniert leider nach dem Straußvogelprinzip: Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass nichts passiert. Atommüll vergraben und hoffen, dass man schon in Rente ist, wenn die Behälter undicht werden.

Cyphermaster
2017-02-14, 13:54:47
Meine Vermutung wäre, dass es schwierig ist größere mengen Material im Linsensystem unterzubringen, um entstehende Gamma- und Röntgenstrahlung vom Sensor fern zu halten.Es ist technisch unmöglich. Gammastrahlung größerer Intensität erfordert so viel Masse-Abschirmung, daß der Rest des elektromagnetischen Spektrums (= das, was die Kamera zur Bilderzeugung nutzt) auch blockiert wäre, die Kamera also komplett blind.
Man könnte versuchen, eine Gammastrahlen-sensitive Kamera statt einer im optischen Spektrumsbereich arbeitenden zu konstruieren. Dann wäre sie zwar immer noch durch die Abschirmung unglaublich schwer und außerhalb des höchstverstrahlten Bereichs ziemlich blind (= insgesamt trotzdem nutzlos), aber zumindest langlebiger.

#44
2017-02-14, 13:55:55
Es ist technisch unmöglich. Gammastrahlung größerer Intensität erfordert so viel Masse-Abschirmung, daß der Rest des elektromagnetischen Spektrums (= das, was die Kamera zur Bilderzeugung nutzt) auch blockiert wäre, die Kamera also komplett blind.
Nichts anderes wollte ich sagen :biggrin:

Mortalvision
2017-02-14, 14:25:35
Wow, so eine Kamera gibt es eigentlich nur in den modernsten Weltraumteleskopen... Das wird wohl keiner für den Einsatz in einer Ruine zahlen.

127.0.0.1
2017-02-14, 14:30:21
Man könnte das Licht durch ein System von Spiegeln auch umlenken, in einer Art Labyrinth, dessen Wände aus dicker Schirmung bestehen. Die Gammastrahlung folgt dem nicht und wird geschirmt. Aber das wäre natürlich ziemlich gross und schwer und klobig, vermutlich also recht unbrauchbar in der Praxis.

#44
2017-02-14, 14:37:06
Und die Blende wäre auch miserabel.

Cyphermaster
2017-02-14, 16:44:27
Wow, so eine Kamera gibt es eigentlich nur in den modernsten Weltraumteleskopen... Das wird wohl keiner für den Einsatz in einer Ruine zahlen.
Wie man bei den zum Räumeinsatz in Tschernobyl umfunktionierten Mondfahrzeugen, mit einer "abgeschirmten" Elektronik versehenen Baufahrzeugen und all den anderen Robotern, die u.a. bei den Vorfällen in "Three Mile Island" zum Einsatz gekommen sind, gesehen hat, ist wegen der viel höheren Strahlung eine nochmal um Dimensionen stärkere Abschirmung als für Raumflüge notwendig, damit es so einen Blechkameraden nicht binnen weniger Stunden "grillt".

Und sogar wenn man das Geld ausgeben will - Schirmung bedeutet Gewicht und Platz. Und sowohl Platz als auch stark belastbare Laufwege sind in solchen Reaktoren schon in völlig intaktem Zustand sehr begrenzt.

uweskw
2017-02-15, 06:54:49
Es ist technisch unmöglich. Gammastrahlung größerer Intensität erfordert so viel Masse-Abschirmung, daß der Rest des elektromagnetischen Spektrums (= das, was die Kamera zur Bilderzeugung nutzt) auch blockiert wäre, die Kamera also komplett blind.
Man könnte versuchen, eine Gammastrahlen-sensitive Kamera statt einer im optischen Spektrumsbereich arbeitenden zu konstruieren. Dann wäre sie zwar immer noch durch die Abschirmung unglaublich schwer und außerhalb des höchstverstrahlten Bereichs ziemlich blind (= insgesamt trotzdem nutzlos), aber zumindest langlebiger.

Ultraschall? Ein Echolot? Sollte man doch schon halbwegs brauchbare Auflösungen hinbekommen. Jedenfalls besser als blind.

Greetz
US

Cyphermaster
2017-02-15, 08:56:42
Ultraschall? Ein Echolot? Sollte man doch schon halbwegs brauchbare Auflösungen hinbekommen. Jedenfalls besser als blind.

Greetz
USAuch diese Systeme müssen geschirmt werden. Das Problem ist, nicht, daß man das nicht könnte, sondern daß die größe der notwendigen Schirmung den Roboter in seinen Einsatzfähigkeiten so einschränkt, daß er für die Gegebenheiten nicht mehr vernünftig einsetzbar ist.

Nur mal so als Größenordnung: Im Normalfall hat man um den Reaktorkern ca. 40cm hochfesten Stahl und ein paar Meter Beton zur Strahlungsreduktion auf Normal-Niveau. Sensoren und Elektronik so zu bauen, daß sie nahe von praktisch unabgeschirmten Brennelement-Resten noch funktionieren, aber gleichzeitig der Roboter klein und leicht genug ist, um in der Enge der teilweise wohl blockierten Zugänge und auf nicht unbedingt allzu hochbelastbaren Untergründen der Ruine arbeiten zu können, ist kein no-brainer. Schon alleine die Funkverbindung zum Roboter mitten in massiv Stahl-armierten und mit zig Metallrohren, Kabeln usw. durchzogenen Betonwänden aufrecht zu halten, erfordert an technischem Aufwand "etwas" mehr als per Funkstummel seinen PC an den Router 5m weiter im Hausflur zu verbinden.

Hier mal ein alter Artikel, wo die Punkte zumindest angerissen werden, und man die Größenordnung des Aufwands erahnen kann. (https://www.nzz.ch/articleE21UR-1.27949)

Korfox
2017-02-15, 09:18:18
Nur mal so als Größenordnung: Im Normalfall hat man um den Reaktorkern ca. 40cm hochfesten Stahl und ein paar Meter Beton zur Strahlungsreduktion auf Normal-Niveau.
Naja. mobil kann man ja durchaus Blei verwenden, was die Abmessung der Schirmung massiv verringern sollte.

-Scud-
2017-02-15, 09:45:16
Ich hätte eher gedacht, dass die Eletronik vom Roboter versagt.
Diese High Radiation Cameras können ne ganze Menge ab: Bsp. (https://www.mirion.com/products/cameras-for-extreme-environments/radiation-tolerant-cameras/r93-high-radiation-camera/)


Class leading radiation tolerance of 2,000,000 Grays (1,000 Grays per hour with Chalnicon tube, 30,000 Grays per hour with Vidicon)
High resolution monochrome cameras
Option of fixed focus lenses or 8-24mm zoom lens
Wide range of viewing heads and interchangeable lens bodies
Dedicated camera control unit offering full remote control of all camera functions

Cyphermaster
2017-02-15, 22:02:56
Naja. mobil kann man ja durchaus Blei verwenden, was die Abmessung der Schirmung massiv verringern sollte.
Verringern, ja, aber eben nicht auf den mm-Bereich runter. Hat leider schon seinen Grund, daß Tschernobyl weiter einfach eingesargt, als mit Robotern abgetragen und für weitere Einlagerung eingedost wird, obwohl der Sarkophag richtig Asche kostet. So wirklich gut sind die Lösungen da noch nicht.

@-Scud-: Die Lebensdauer des gesamten Konstrukts wird sich wohl nach dem schwächsten Glied unter den notwendigen Systemen (Energie, Antrieb, Steuerung, Sensoren) bemessen. Nur die Sensorik alleine ist ja nicht arbeitsfähig.

-Scud-
2017-02-17, 07:48:03
@-Scud-: Die Lebensdauer des gesamten Konstrukts wird sich wohl nach dem schwächsten Glied unter den notwendigen Systemen (Energie, Antrieb, Steuerung, Sensoren) bemessen. Nur die Sensorik alleine ist ja nicht arbeitsfähig.

Davon gehe ich ja auch aus. Aber im Heise-Artikel (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Strahlung-in-Fukushima-Reaktor-zerstoert-Roboter-3622705.html) steht:

Die Kamera sei für eine kumulative Belastung von 1000 Sievert konzipiert und fiel innerhalb von zwei Stunden aus.

Sehr allgemeine Aussage. Habe in dem Fall Kamera nur mit Sensorik assoziiert. Gehört ja aber mehr dazu.

/dev/NULL
2017-02-17, 09:08:53
Endoskopkamera? Langes Glasfaser Schlauch Gedingse und die Kamera am "sicheren" Ende?

Kann doch nicht sooo schwer sein, oder?

Simon Moon
2017-02-17, 10:20:32
Die Aussage, dass die Strahlung "genug um einen Menschen binnen Sekunden zu töten" ist ist btw. nur halbwegs korrekt. Man bekommt innert Sekunden eine Strahlendosis ab, die innerhalb weniger Wochen bis Monate zum Tode führt.


Vielleicht nicht grad Sekunden, aber wenn ich so mal nachschaue um mir vorstellen zu können, was ein Sievert für die Gesundheit bedeutet...

http://www.gesundheit.ch/strahlung/
"2 – 6 Sv Schwere Strahlenkrankheit: zusätzlich Haarausfall, dauernde Sterilität, Durchfall, innere Blutungen schwere Infektionen. 35 % Sterblichkeit in einem Monat.
> 6 Sv Strahlentod spätestens nach 14 Tagen. Je höher die Dosis, desto schneller tritt der Tod ein, bei > 50 Sv innerhalb weniger Stunden."


Wobei sich mir da generell ein paar Fragen auftun. Wieso nimmt man bei der Strahlenbelastung der Kamera die Einheit Sievert und nicht Gray? Bzw. versteh ich das Konzept irgendwie nicht wirklich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sievert_(Einheit)
"Basisgröße, die jeweils mit den Wichtungsfaktoren multipliziert wird, ist die Energiedosis, gemessen in der Maßeinheit J/kg mit der besonderen Einheitenbezeichnung Gray (Gy). Dass in einer Dosisangabe Wichtungsfaktoren enthalten sind, wird durch die besondere Einheitenbezeichnung Sievert (Sv) kenntlich gemacht. Die physikalische Maßeinheit bleibt unverändert das J/kg."

So wie ich das nun verstehe, werden also die verschiedenen Strahlungen so gewichtet, dass man schlussendlich in Sievert angeben kann, wie viel J/kg nun von den Organen effektiv absorbiert wird.

Nur, dafür müsste man doch a) die Zusammensetzung und Stärke der Strahlung kennen um dies zu errechnen können oder b) ein Organ haben und nach der Exposition die Verstrahlung messen oder c) einen Sensor haben, der ähnliche Eigenschaften wie ein Organ hat. Aber eine Kamera bzw. ein Roboter ist doch nicht organisch soweit ich weiss.

Wenn ich jetzt nicht völlig auf dem Holzweg bin, können sich doch gerade bei einem Roboter die Wichtungsfaktoren noch stärker ändern. Laienhaft gesagt, ein Roboter der 5cm Blei rundum hat, aber die Elektronik mit mit einem Lüfter kühlt, reagiert stärker auf Alphastrahlung, ein Roboter mit nur 5mm Blei Schutz aber ohne Lüfterkühlung reagiert stärker auf Gammastrahlung. (Also wenn man jeweils die beiden Roboter in Relation zueinander setzt)

Entsprechend, auch wenn man die Relationen der unterschiedlichen Wichtungsfaktoren zu einem biologischen Organismus kennen würde - wenn man nur eine Gesamtbelastung messen kann (was ja so wäre, wenn der massgebende Indikator, wie ich hier gelesen habe, die Zeit bis zum Ausfall der Kamera ist) , kann man ja auch nicht die einzelnen Strahlungs-Anteile herausrechnen und dann wieder in Sievert zurück rechnen.




Und ein anderer Punkt, um nochmal auf obige Belastungstabelle zurück zu kommen - abgesehen von der Strahlendosis ist doch auch die Stärke relevant bzw. sollte bei so enormen Werten an Relevanz gewinnen. Oder unterlieg ich hier einem Trugschluss? Also ich überleg mir das quasi so: Wenn man da bei in einem Wassertopf mit 50° C vor sich hinköchelt, ist man nach 1 - 2h wohl auch gar - wenn der Topf das Wasser aber 100° C heiss ist, dann dauerts wohl nur ein paar Sekunden. Dabei ist die absolute Eneregiedosis (analog Sievert) die bei 100° C übertragen wurde jedoch kleiner.

Conner_Ray
2017-02-18, 17:11:00
So wie ich das nun verstehe, werden also die verschiedenen Strahlungen so gewichtet, dass man schlussendlich in Sievert angeben kann, wie viel J/kg nun von den Organen effektiv absorbiert wird.

Sv ist eigentlich nur für den Strahlenschutz beim Menschen "interessant".
da Alpha/Gamma/Neutronen unterschiedlich "schädlich" sind, langt es bei einer Risikoabschätzung/Triage nicht nur zu sagen "Patient 1 hat 1Gray abbekommen". Deshalb normiert man auf Sievert, da wissen Ärzte z.B besser wie sie die gefahr einzuschätzen haben. dafür ist es aber nötig zumindest in etwas zu wissen wie die Strahlung zusammengesetzt war, man schätzt dann ab so sut es geht.


Wenn ich jetzt nicht völlig auf dem Holzweg bin, können sich doch gerade bei einem Roboter die Wichtungsfaktoren noch stärker ändern. Laienhaft gesagt, ein Roboter der 5cm Blei rundum hat, aber die Elektronik mit mit einem Lüfter kühlt, reagiert stärker auf Alphastrahlung, ein Roboter mit nur 5mm Blei Schutz aber ohne Lüfterkühlung reagiert stärker auf Gammastrahlung. (Also wenn man jeweils die beiden Roboter in Relation zueinander setzt)

Wie gesagt, Wichtungsfaktoren machen eigentlich nur Sinn beim Menschen, da Zellen halt unterschiedlich auf Alpha/gamma/neutronen reagieren, bei gleicher physikalischer Dosis. MMn ist es bei Elekronik egal ob Sv oder Gray. Lass mich da aber gerne belehren.

Und ein anderer Punkt, um nochmal auf obige Belastungstabelle zurück zu kommen - abgesehen von der Strahlendosis ist doch auch die Stärke relevant bzw. sollte bei so enormen Werten an Relevanz gewinnen. Oder unterlieg ich hier einem Trugschluss?
"Stärke" wäre dann so etwas wie die Dosisleistung, also z.B. Gy/min. man akkumuliert die dann aber einfach auf um auf die Gesamtdosis zu kommen. In den Größenordnungen über die wir hier reden ist die Gesamtdosis die entscheidene Größe (mensch und Elektronik). Auch die Energie der einzelnen Strahlenarten spielt da erstmal nur eine untergeordnete Rolle.

Simon Moon
2017-02-18, 21:41:22
Sv ist eigentlich nur für den Strahlenschutz beim Menschen "interessant".
da Alpha/Gamma/Neutronen unterschiedlich "schädlich" sind, langt es bei einer Risikoabschätzung/Triage nicht nur zu sagen "Patient 1 hat 1Gray abbekommen". Deshalb normiert man auf Sievert, da wissen Ärzte z.B besser wie sie die gefahr einzuschätzen haben. dafür ist es aber nötig zumindest in etwas zu wissen wie die Strahlung zusammengesetzt war, man schätzt dann ab so sut es geht.


Wie gesagt, Wichtungsfaktoren machen eigentlich nur Sinn beim Menschen, da Zellen halt unterschiedlich auf Alpha/gamma/neutronen reagieren, bei gleicher physikalischer Dosis. MMn ist es bei Elekronik egal ob Sv oder Gray. Lass mich da aber gerne belehren.

Genau, aber das ist ja genau der Punkt auf den ich hinaus will - wieso wird da der Wert in Sievert angegeben, wenn ein Roboter drin war? Den kann man ja gar nicht wissen, wenn es bei Maschinen keinen Unterschied macht*, sondern nur die Energiedosis in Gray - nicht aber aus welcher Strahlung diese Dosis zusammengesetzt ist.


*Da war dann eben mein Beispiel mit den unterschiedlichen Robotern. Alphastrahlung strahlt ja afair nur recht kurz, wird daher v.a. durch Partikel verteilt -> die werden dann von der Lüftung eingesaugt / Eine dünne Panzerung schützt aber schon

Gammastrahlung ist dann so "richtige" Strahlung -> Die wird aber wird nicht nicht eingesaugt / braucht aber eine dicke Panzerung.

hat man nun "dünne Danzerung + ohne Lüfter" vs. "dicke Panzerung + Lüfter" würde eresterer stärker auf Gammastrahlung anschlagen, letzterer stärkeere auf Alphazerfall. Ob signifikant weiss ich nicht.

Cyphermaster
2017-02-18, 22:12:09
Wie gesagt, Wichtungsfaktoren machen eigentlich nur Sinn beim Menschen, da Zellen halt unterschiedlich auf Alpha/gamma/neutronen reagieren, bei gleicher physikalischer Dosis. MMn ist es bei Elekronik egal ob Sv oder Gray. Lass mich da aber gerne belehren.Nicht nur Gewebe reagiert unterschiedlich auf den Beschuß mit unterschiedlicher Strahlung. Die Unterschiede in Eindringtiefe, Masse/Wellenlänge machen auch bei künstlichen Konstrukten was aus, weil auch diese Materialien unterschiedlich anfällig sind. Sievert dürfte in dem Fall aber auch ziemlich wumpe sein, bei geschirmten Konstrukten kommt ja sehr schnell nur noch Gamma an, und dann kann man auch in Gray rechnen/abschätzen.

Simon Moon
2017-02-18, 22:21:03
Nicht nur Gewebe reagiert unterschiedlich auf den Beschuß mit unterschiedlicher Strahlung. Die Unterschiede in Eindringtiefe, Masse/Wellenlänge machen auch bei künstlichen Konstrukten was aus, weil auch diese Materialien unterschiedlich anfällig sind. Sievert dürfte in dem Fall aber auch ziemlich wumpe sein, bei geschirmten Konstrukten kommt ja sehr schnell nur noch Gamma an, und dann kann man auch in Gray rechnen/abschätzen.

Dann ist Sievert aber strenggenommen schlicht falsch, wenn nicht alle Strahlenbelastung die effektiv da ist, auch in die Rechnung einfliesst. Bzw. das Resultat sogar geschönt. Denn wenn man zurückrechnet von den Sievert und die andere Strahlung entsprechend herausrechnet, die ja gar nicht durch die Schirmung gekommen ist...

joe kongo
2024-11-03, 14:50:37
Japaner bergen erstmals ein kleines Stück vom geschmolzenen Kernbrennstoff.
https://x.com/SStapczynski/status/1852736899070505291