Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : seltsamer Physikalischer Versuch
Nulltarif
2011-03-16, 17:07:41
moin moin,
seit einiger Zeit versuche ich nun herauszufinden was mir der sogenannte Kreiderippel Versuch bringen soll. Das ganze ist ein Versuch aus der 10 Klasse (Realschule) zum Thema Selbstorganisation in der Natur.
Hier eine Versuchsbeschreibung:
"Material: flache Schale, Wasser, Messer, farbige Kreide
Durchführung: Fülle etwas Wasser in die Schale, raspel mit dem Messer etwas Kreide hinein und rühre gut durch. Wenn sich das Wasser beruhigt hat, rüttle die Schale periodisch eine Minute lang leit hin und her.
Auswertung: Beobachte und beschreibe,was geschieht.
Rüttle dann in die andere Richtung. Was stellst du fest?"
Hab das alles genau so gemacht, aber ich bin mir nicht sicher ob das "Resultat" ist, dass sich die Kreiderippel weiter Bewegen. Aber ich finde das kann man auch ohne den Versuch durchzuführen feststellen. Habt ihr eine Ahnung davon? Ich hab auch schon im Internet geschaut, aber da steht nichts zu dem Thema.
Danke schon mal im Voraus
mfg Nulltarif
MegaManX4
2011-03-16, 19:30:49
Das Einzige was ich dazu sagen kann ist:
Es wundert mich bei solchen Hokus Pokus Aufgabenstellungen nicht im geringsten, dass in letzter Zeit kein brauchbares Material mehr aus den Schulen kommt. Dieser Unsinn greift gerade in den Gymnasien noch viel weiter um sich, man könnte meinen der 68'er Geist läuft Amok.
Sag deinem Lehrer das er, sofern er weiterhin solch Diffusen Mist lehrt, er nur hoffen kann, das die Schüler diesen Unsinn nicht noch in sich aufnehmen. Was soll ich mit Azubis anfangen die Kreide in Wasserschüsseln gießen und dann daraus Schlüsse ziehen sollen? Sind wir hier beim Wahrsagen oder was? Euch Schülern kann man keinen Vorwurf machen, euch zu formen ist die Aufgabe der Älteren. Was mich nur unverständlich den Kopf schütteln lässt ist, wie wenig praxisbezogen die Schulausbildung mittlerweile geworden ist.
Aber ich finde das kann man auch ohne den Versuch durchzuführen feststellen.
Man weiß bei jedem Lehrversuch vorher was rauskommt. Es geht also nicht darum, herauszufinden was passiert.
Solar
2011-03-16, 20:17:37
http://de.wikipedia.org/wiki/Brownsche_Bewegung
naja wohl eher nicht
Spasstiger
2011-03-16, 20:37:55
@MegaManX4: Es geht beim Physikunterricht darum, die theoretischen Grundlagen zu vermitteln und Interesse an experimentellem und wissenschaftlichem Arbeiten zu wecken. Es geht nicht darum, die praktischen Kenntnisse für einen bestimmten Beruf zu vermitteln. Das ist Aufgabe einer Lehre/eines Studiums.
Wenn man die Schüler im Physikunterricht mit Problemen aus der Berufspraxis überfordert, wird sich kaum Jemand für eine technische Ausbildung entscheiden. Wenn Azubis nix auf die Reihe bekommen, ist das die Schuld des Ausbilders, nicht die des ehemaligen Schullehrers. Der Schullehrer soll den Schülern nur sinnvolle Entscheidungshilfen für eine berufliche Zukunft geben, indem er z.B. Interesse an Technik weckt und eine Wissens-Basis schafft, auf der man Fachwissen aufbauen kann.
Juice
2011-03-16, 20:52:39
Ich kenne den Versuch zwar nicht aber ich glaube dabei soll es um die Entstehung von symmentrischen Wellenrippeln gehen.
siehe dazu hier: http://didaktik.physik.fu-berlin.de/home/download/Sandrippel_Nordmeier_Praxis_2006.pdf
hier: http://www.interessand.de/sandphysik/sandphysik5.htm
und hier: http://www.geologie.uni-stuttgart.de/online_kurse/Online_100/Sedimenttrans%2Bstrukturen/Seite9_11.htm
Amarok
2011-03-16, 21:39:38
Und wie man sieht, der Versuch hat genau das bewirkt was er sollte --> nachdenken!
Für mich ist soetwas überhaupt kein Hokuspokus! Physik lebt vom Experiment!
Es ist gerade ine Porblem der heutigen Zeit, dass Grundwissen über die Physik/Chemie usw. viel zu kurz kommt.
Und wäre dann nicht auch Goethe zu lesen oder Mozart zu hören sinnlos? Ist ja auch nicht "praxisbezogen"....
MegaManX4
2011-03-16, 22:27:33
@MegaManX4: Es geht beim Physikunterricht darum, die theoretischen Grundlagen zu vermitteln und Interesse an experimentellem und wissenschaftlichem Arbeiten zu wecken. Es geht nicht darum, die praktischen Kenntnisse für einen bestimmten Beruf zu vermitteln. Das ist Aufgabe einer Lehre/eines Studiums.
Wenn man die Schüler im Physikunterricht mit Problemen aus der Berufspraxis überfordert, wird sich kaum Jemand für eine technische Ausbildung entscheiden. Wenn Azubis nix auf die Reihe bekommen, ist das die Schuld des Ausbilders, nicht die des ehemaligen Schullehrers. Der Schullehrer soll den Schülern nur sinnvolle Entscheidungshilfen für eine berufliche Zukunft geben, indem er z.B. Interesse an Technik weckt und eine Wissens-Basis schafft, auf der man Fachwissen aufbauen kann.
Ich sags mal so: in der DDR wusste jedes Kind durch den Unterricht im Schulgarten wie man eine Pflanze eintopft. Sowas wird heute nicht mehr gelehrt.
Auch Experimente im Physikunterricht können praxisbezogen sein! Ich sehe es als einen großen Fehler an, das das heutige Schulsystem fast nur(!) darauf aufgebaut ist, wer am schnellsten am meisten auswendig lernen kann.
Durch die heutigen Lehrmethoden, die teilweise meiner Meinung nach schon esoterische Züge tragen, sind wir gezwungen eine immer strengere Auswahl vorzunehmen. Erst letztens hatten wir eine Realschülerin die trotz Geographie und Geschichte jeweils mit "Gut" benotet war, nicht mal wusste wo die Normandie liegt...
Grundsätzlich ist der Ausbilder selbstverständlich verantwortlich für die Ausbildung seiner Schützlinge. Welche Strategie man dabei fährt ist eine andere Frage. Bei uns wird z.B. jeder Azubi mit dem Führergedanken "beseelt" um in späteren Extremsituationen sicherstellen zu können, das es immer einen gibt der in der Lage ist eben jene Situationen, im Zweifel auch selbstermächtigt, zu bewältigen. Uns nützen keine Voll-Ausgebildeten Fachidioten die bei der ersten Streßsituation nicht mehr handlungsfähig sind.
Hier liegt natürlich eine große Verantwortung bei der Vorauswahl.
MegaManX4
2011-03-16, 22:41:44
Und wie man sieht, der Versuch hat genau das bewirkt was er sollte --> nachdenken!
Für mich ist soetwas überhaupt kein Hokuspokus! Physik lebt vom Experiment!
Es ist gerade ine Porblem der heutigen Zeit, dass Grundwissen über die Physik/Chemie usw. viel zu kurz kommt.
Und wäre dann nicht auch Goethe zu lesen oder Mozart zu hören sinnlos? Ist ja auch nicht "praxisbezogen"....
Was hat der Versuch wirklich bewirkt? Zuerst hat der Schüler bei Wikipedia nachgeschaut und dann im einem Forum nachgefragt, nur damit er im Zweifel keine schlechte Zensur bekommt.
Ich kann mich noch gut an die Experimente in meinem Physikunterricht erinnern. So gut wie keines davon hat in irgendeinerweise einen Zweck erfüllt. Was hat man also gemacht? Formeln gebüffelt und ein wenig gerechnet, schon war das "gut" erkauft. Ich bin der Meinung das, wenn man Schützlingen ein nutzbares Resultat liefert, der Anreiz zur gewissenhaften Durchführung am Größten ist.
Was ich auch nicht verstehe ist, das z.B. ein Schüler, der im Mathematik schlecht ist, mit Förderkursen zugepflastert wird, nur damit er z.B. von einer "5" auf eine "4" kommt. Dann kann derjenige auch nicht besser Mathe und wird nie ein Raketenforscher werden...
Der gleiche Schüler ist nun aber gut in...sagen wir mal Biologie oder Sprachen. Genau dort sollte man den Schüler fördern, genau dort wo er eh schon stark ist.
Es ist ein Grundkonzept der Wirtschaft, des Militärs, der Forschung: Man verstärkt die Linie/Front/Grundlage die die meiste Aussicht auf Erfolg hat. Alles andere verschwendet nur Ressourcen. Warum also einen schlechten Matheschüler mit 4h Mathe quälen, während "Englisch" oder "Biologie" für ihn eine wahre Freude ist? Diese Fächer darf er dann aber nur mit einer h bedienen. Aber ich schweife ab.
Juice
2011-03-16, 22:50:53
Und was hat das jetzt mit dem Physik-Unterricht zu tun? Also wenn man sich über Esoterik in der Schule beschwert, meinetwegen, aber in Physik? Da gehts um logisches Denken und Vorstellungsvermögen. Was daran schlecht sein soll, musst du mir erklären. Selbst als Auszubildender sollten diese Eigenschaften sehr nützlich sein. Oder sucht ihr euch nur Leute, die man indoktrinieren kann, in jeder Situation zumindest fähig zu sein Entscheidungen zu fällen, egal ob richtig oder falsch?
Es ist ein Grundkonzept der Wirtschaft, des Militärs, der Forschung: Man verstärkt die Linie/Front/Grundlage die die meiste Aussicht auf Erfolg hat. Alles andere verschwendet nur Ressourcen. Warum also einen schlechten Matheschüler mit 4h Mathe quälen, während "Englisch" oder "Biologie" für ihn eine wahre Freude ist? Diese Fächer darf er dann aber nur mit einer h bedienen. Aber ich schweife ab.
Und Schwachstellen im System(hier menschliches Denken) zu verbessern ist natürlich völlig sinnlos, solange man sein Stärken kennt...
[...]Erst letztens hatten wir eine Realschülerin die trotz Geographie und Geschichte jeweils mit "Gut" benotet war, nicht mal wusste wo die Normandie liegt...[...]
Vielleicht solltest du dazu sagen um welchen Beruf es denn überhaupt ging!? Ich tippe auf Tourismusbranche!?
MegaManX4
2011-03-16, 23:16:28
Und was hat das jetzt mit dem Physik-Unterricht zu tun? Also wenn man sich über Esoterik in der Schule beschwert, meinetwegen, aber in Physik? Da gehts um logisches Denken und Vorstellungsvermögen. Was daran schlecht sein soll, musst du mir erklären. Selbst als Auszubildender sollten diese Eigenschaften sehr nützlich sein. Oder sucht ihr euch nur Leute, die man indoktrinieren kann, in jeder Situation zumindest fähig zu sein Entscheidungen zu fällen, egal ob richtig oder falsch?
Und Schwachstellen im System(hier menschliches Denken) zu verbessern ist natürlich völlig sinnlos, solange man sein Stärken kennt...
Ganz im Gegenteil, wir suchen Leute die auch in jungen Jahren schon in der Lage sind ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Der Markt gibt das momentan her, und daraus bedienen wir uns. Das ist aber auch immer eine Frage des Marktsegments, eine Reinigungsfirma wird das vielleicht anders sehen, und grundsätzlich ist die Ausbildungsmethodik ja auch immer ein Spiegel der Führungetage.
Bei uns gilt der Leitspruch "Jede Wahl ist eine gute Wahl!", das steht sogar in unseren Ausbildungsheften. Die Erklärung dazu lautet ungefähr so (habs ne weile nicht mehr in der Hand gehabt): "Eine Wahl zu treffen kann sowohl gute als auch schlechte Folgen haben, keine Wahl zu treffen führt immer zu schlechtem".
Um seine Stärken zu kennen, muss man seine Schwächen kennen. Was das Schulische angeht, weiß das jeder Schüler spätestens in der 8. Klasse Realschule.
Wir legen keinen großen Wert auf Zensuren, solange eine extrem schlechte Leistung durch eine andere extrem gute Leistung ausgeglichen wird.
Erst letztes Jahr haben wir einen Azubi eingestellt der in Mathematik eine 5 hatte, dafür in Englisch auf 1 stand. Sein Ausbildungsberuf als IT-Systemelektroniker bedingt laut Empfehlung wenigstens eine 3 in Mathe...Wir sehen das anders, und wieso gerade der IT-S nun besonders gut Mathe können muss, konnte mir bisher auch keiner erklären. Selbst der Lehrplan der Berufsschule gibt da keinen Hinweis. Gerade in der Zeit der heutigen kontextbasierten Systeme sehe ich da keinen Zusammenhang. Aber das ist meine persönliche Meinung.
MegaManX4
2011-03-16, 23:23:55
Vielleicht solltest du dazu sagen um welchen Beruf es denn überhaupt ging!? Ich tippe auf Tourismusbranche!?
Das Mädel hatte sich auf eine Stelle zur Ausbildung als Personalreferentin beworben. Der Grund der Ablehnung war aber, das sie nur 6 unserer Bundesländer aufzählen konnte. Damit war sie für diese(!) Stelle ungeeignet. Beim sichten von Bewerbungsunterlagen sollte derjenige dann schon wissen aus welcher Region die Person kommt.
Grundsätzlich sollte das aber nur als Beispiel dienen, wie sehr die schulische Ausbildung auf das Auswendiglernen abzielt. Bis zur Klassenarbeit hat das Wissen dann gereicht, danach war es weg. Und hey, ich erwarte gar nicht das jeder alle Bundesländer sofort aufsagen kann, aber die Hälfte sollte schon drin sein, gerade wenn es um die eigene Heimat geht.
Aber selbst das sind Nebensächlichkeiten. Wichtig ist, das das Profil des Bewerbers auf den Beruf passt. Deswegen durchläuft auch jeder potentielle Azubi bei uns, selbst wenn das Gespräch über die Allgemeinheiten eher schlecht verlief, unseren Ausbildungspark. Dort werden sachen wie Teamfähigkeiten getestet usw. Wenn jemand dort brilliert aber beim Allgemeinwissen ein wenig patzt, stehen die Chancen nicht schlecht auf einen Ausbildungsplatz.
PS: Wir sind ein Sicherheitsunternehmen das hauptsächlich im militärischen/humanitären Bereich tätig ist. Aus vertraglichen Gründen darf ich öffentlich leider nicht mehr als das sagen. Wenigstens sind die Ausbildungsmethoden keine Verschlusssache :).
Flyinglosi
2011-03-16, 23:27:24
Meiner Meinung nach sollte man die Schulbildung nicht nur auf die berufliche Laufbahn hin ausrichten. Zb. gehört meiner Meinung nach auch ne ordentliche Ausbildung (auch im naturwissenschaftlichen Bereich) dazu um vernünftige Politische Entscheidungen bei Wahlen treffen zu können. Und auch beim verantwortungsvollen Konsum sollte man schon ungefähr wissen, wie gewisse Dinge funktionieren.
Zb. hat mir letztens ne Freundin bei Ikea erklärt, sie könne die Plastikschneidbretter nicht kaufen, da die doch sicher von Kindern hergestellt werden. Tja ich hab ihr dann gesagt, dass das Kind maximal die Spritzgussmaschine bedienen kann ;-)
mfg Stephan
Juice
2011-03-16, 23:28:49
@MegaMan
Ja gut da ist viel Wahres dran, aber ich denke manchmal ist es wohl doch besser auf die Entscheidung einer höheren Instanz zu warten, als gezwungenermaßen selbst Beschlüsse zu fällen, die möglicherweise wirtschaftlichen Schaden verursachen können.
Wenn bei euch z.B. Mathematik eine Nebenrolle spielt heißt das ja lange noch nicht, dass es für die Persönlichkeit unerheblich ist. Gerade wenn es um Finanzen geht, auch wenn es nur die Persönlichen sind, ist ein gewisses Maß an mathematischem Wissen einfach notwendig, um möglichst selbständig durchs Leben zu kommen. Von daher ist eure Sichtweise natürlich gerechtfertigt und vollkommen nachvollziehbar, aber für das tägliche Leben abseits des Berufslebens nicht immer anwendbar. Die Schule hat aber natürlich die Aufgabe, jeden Schüler auf alle Bereiche des Lebens vorzubereiten.
[...]
Grundsätzlich sollte das aber nur als Beispiel dienen, wie sehr die schulische Ausbildung auf das Auswendiglernen abzielt. Bis zur Klassenarbeit hat das Wissen dann gereicht, danach war es weg. [...]
Okay, ich hatte dich so verstanden, dass es wichtiger ist zu wissen, wo welches Land/Region liegt, als zu wissen, was Integralrechnung ist oder was es mit den newtonschen Axiome auf sich hat.
Das mit dem "Auswendiglernen" würde ich aber unterschreiben ;)
Zu dem Versuch kann ich aber auch nicht recht was beitragen, alleine schon, weil ich nicht weiß, was "die andere Richtung" zu "hin und her" ist.:freak:
Piffan
2011-03-17, 10:26:00
Man sollte mal auf dem Teppich bleiben und überlegen, was die Aufgabe der Schule ist.
Der Schüler hat meist noch keine genaue Perspektive, in so fern ist der Schwatz von "Wichtigem" und "Unwichtigem, da nicht anwendbar" Ausdruck einer selten gehörten Borniertheit.
Später beim Militär gilt Pragmatismus, in der Schule gelten andere Gesetze. Das ist nicht nur meine persönliche Meinung. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, wo man wie in Japan Kinder auf ihre spätere Bestimmung hin drillt. Einerseits vermeidet frühzeitige Sperzialisierung akademisches Proletariat, andererseits sind Menschen totunglücklich, wenn man sie zu früh in eine falsche Schublade gepresst hat. :cool:
Apropo: Wer das Experimentiern und Staunen verlernt hat, hat das Kind in sich verloren. Außerordentlich schade, zeigt aber auch, dass kein Potential da ist bzw. Faulheit und Desinteresse stark sind. Viele Jugendlich haben sich vom RL abgeseilt und lungern lieber im Cyberspace rum oder leben in Spielen. Da stören natürlich simple Experimente enorm.
Piffan
2011-03-17, 10:33:25
Doppelmoppel
Pappenheimer
2011-03-17, 11:10:00
Das Mädel hatte sich auf eine Stelle zur Ausbildung als Personalreferentin beworben. Der Grund der Ablehnung war aber, das sie nur 6 unserer Bundesländer aufzählen konnte. Damit war sie für diese(!) Stelle ungeeignet. Beim sichten von Bewerbungsunterlagen sollte derjenige dann schon wissen aus welcher Region die Person kommt.
sorry aber wenn das der einzige grund sein soll das sie nicht genommen worden ist kann ich nur den kopf schütteln. hier für wird kein studium gebraucht um das nachzuholen. als aufgabe mitgeben das das nachzuholen sei und gut ist.
der mensch wächst mit seinen aufgaben aber das scheinen firmen immer mehr zu vergessen und die 10 fehlenden bundesländer hat man in ein paar stunden im kopf.
edit: boah ey, ich bekomm das bild nicht mehr aus dem kopf, sie sind ungeeignet für diese stelle weil sie von 16 bundesländern nur 6 wußten. wenn das ihr einziges problem war wäre ich höchstpersönlich zum nächsten pc maschiert im internet nach einer deutschlandkarte gesucht und ausgedruckt, hier für sie, bis morgen müssen sie das wissen, fertig.
sorry aber wenn das der einzige grund sein soll das sie nicht genommen worden ist kann ich nur den kopf schütteln. hier für wird kein studium gebraucht um das nachzuholen. als aufgabe mitgeben das das nachzuholen sei und gut ist.
der mensch wächst mit seinen aufgaben aber das scheinen firmen immer mehr zu vergessen und die 10 fehlenden bundesländer hat man in ein paar stunden im kopf.
edit: boah ey, ich bekomm das bild nicht mehr aus dem kopf, sie sind ungeeignet für diese stelle weil sie von 16 bundesländern nur 6 wußten. wenn das ihr einziges problem war wäre ich höchstpersönlich zum nächsten pc maschiert im internet nach einer deutschlandkarte gesucht und ausgedruckt, hier für sie, bis morgen müssen sie das wissen, fertig.
Kaulquappennummerierer eben. Man muss nicht alles wissen, oftmals reicht es wenn man weiss wie man es löst - von solchen Leuten hat man mehr als Wissen ohne Transfervermögen.
Megaman kritisiert eigentlich etwas was er selbst einfordert - äh? ;)
zum Versuch: was waren die Beobachtungen? Vorallem das periodische Schütteln, per Hand?
Dr.Doom
2011-03-17, 13:22:33
edit: boah ey, ich bekomm das bild nicht mehr aus dem kopf, sie sind ungeeignet für diese stelle weil sie von 16 bundesländern nur 6 wußten. wenn das ihr einziges problem war wäre ich höchstpersönlich zum nächsten pc maschiert im internet nach einer deutschlandkarte gesucht und ausgedruckt, hier für sie, bis morgen müssen sie das wissen, fertig.Dazu hab ich vor einigen Tagen die letzten Minuten einer Sendung mit Prof. Lesch gesehen. Dort "kritisierte" er, dass das Wissen, das man sofort aus dem Gedächtnis abrufen kann, in den letzten Jahren im Schnitt leicht abgenommen hat (Präsenzwissen).
Bei Nachfragen bei Testpersonen wurde dann oft genannt, dass man bestimmte Dinge einfach Nachschlagen bzw "neuerdings" im Internet suchen könne.
Das Ganze führt dann dazu, dass sich Menschen weniger Gedanken um Dinge machen und so eine Art "egal, muss ich nicht wissen/mich drum kümmern"-Mentalität entsteht bzw schon vorherrscht und die Leute dann auch in neuen Situationen quasi nur halb bei der Sache sind.
Fazit: Es ist weniger gut, nur zu wissen, wo man Wissen herbekommen könnte. Präsenzwissen ist besser. :wink:
(EDIT: Ich gehöre leider selber zu "Kann man doch nachschlagern"-Leuten... :tongue: )
Nulltarif
2011-03-17, 13:25:58
Der Versuch ist im Rahmen eines großen Projektes. Jeder Schüler musste sich eines von ca. 30 Themen aussuchen. Ich wurde aus meinem Wunsch Thema herausgelost und hab mich dann für das Thema "Selbstorganisation in der Natur" entschieden. Im Buch hab ich 4 Seiten und 4 Versuche zum Thema gefunden.
Hab mir dann die Versuche "Pickspecht", "Kreiderippel" und "Müslimischung" herausgesucht. Beim vierten Versuch hätte ich mir nen Lautsprecher und einige Materialien dazu kaufen müssen, das war mir dann zu viel Aufwand.
In dem Buch steht nur das was ich am Anfang des Threads zitiert habe, nicht mehr und nicht weniger.
Beim Versuch hab ich das einig brauchbare "Ergebnis" gefunden, dass sich die Kreiderippel nach dem rütteln einfach weiterbewegen, warum dafür aber farbige Kreide verwendet werden muss, ist mir noch unklar.
Ich habe mehrmals nach dem Versuch gesucht also im Internet, habe da aber nichts gefunden.
Lokadamus
2011-03-17, 14:07:43
Beim Versuch hab ich das einig brauchbare "Ergebnis" gefunden, dass sich die Kreiderippel nach dem rütteln einfach weiterbewegen, warum dafür aber farbige Kreide verwendet werden muss, ist mir noch unklar.
Ich habe mehrmals nach dem Versuch gesucht also im Internet, habe da aber nichts gefunden.mmm...
Das heißt, du hast etwas gefunden, was du nicht erwartet hast.
Die farbige Kreide dürfte einen einfachen Grund haben. Nehmen wir einen weißen Teller mit weißer Kreide und machen den Versuch dort. Wahrscheinlich wirst du dann nichts bemerken, weil es so milchig weiß aussieht und du deshalb nichts erkennst ;).
Das du nichts gefunden hat, bedeutet schon mal 2 Sachen:
1.) Einige haben nicht kapiert, was Erziehung bedeutet.
2.) Du hast kein Selbstvertrauen :tongue:.
Poekel
2011-03-17, 17:17:55
Beim Versuch hab ich das einig brauchbare "Ergebnis" gefunden, dass sich die Kreiderippel nach dem rütteln einfach weiterbewegen, warum dafür aber farbige Kreide verwendet werden muss, ist mir noch unklar.
Ich würde mal davon ausgehen, dass deine Beschreibung "die Rippel bewegen sich" etwas wenig ist. Versuch am besten jede Kleinigkeit, auch wenn sie dir noch so unwichtig und alltäglich erscheint, zu beschreiben. Zum Beispiel wie die Rippel sich verteilen, ob sie sich in eine bestimmte Richtung ausrichten (oder nicht), ob sie sich gleichmäßig bewegen, in eine bestimmte Richtung bewegen, ob sie sich zu einem Haufen sammeln oder einfach nur chaotisch durchs Wasser schwimmen. Schon, dass sie überhaupt schwimmen und sich nicht am Boden absetzen ist auch eine Beobachtung (von nem Stein würdest du das wohl nicht erwarten?)
Wenn das Thema "Selbstorganisation in der Natur" ist, gehe ich mal davon aus, dass es eine Form von Musterbildung oder Ähnliches geben sollte im Gegensatz zu einfach wild in alle verschiedenen Richtungen schwimmenden Teilchen (du rüttelst dran und auf magische Weise scheinen sich die Rippel selbst zu organisieren).
AlecWhite
2011-03-17, 18:10:45
Mal ne doofe Frage: Farbige Kreide klingt für mich nach mehreren Farben. Hast du nur eine Farbe verwendet oder mehrere?
Nulltarif
2011-03-17, 19:03:49
Mal ne doofe Frage: Farbige Kreide klingt für mich nach mehreren Farben. Hast du nur eine Farbe verwendet oder mehrere?
Ja ich hab verschiedene Farben genommen. Die waren aber bunt vermischt und nicht irgendwie geordnet.
Wenn das Thema "Selbstorganisation in der Natur" ist, gehe ich mal davon aus, dass es eine Form von Musterbildung oder Ähnliches geben sollte im Gegensatz zu einfach wild in alle verschiedenen Richtungen schwimmenden Teilchen (du rüttelst dran und auf magische Weise scheinen sich die Rippel selbst zu organisieren).
Ja, sowas hab ich erwartet. Mal schauen ich versuch das ganze am Wochenende nochmal.
Das du nichts gefunden hat, bedeutet schon mal 2 Sachen:
1.) Einige haben nicht kapiert, was Erziehung bedeutet.
2.) Du hast kein Selbstvertrauen .
Was hat das mit meinem Versuch zu tun?
Lokadamus
2011-03-18, 09:09:06
Was hat das mit meinem Versuch zu tun?mmm...
Es ist dein Versuch. Du sollst es selber lösen und nicht das Internet nach der Lösung abklappern.
Dein Vater sollte dich ebenfalls darauf hinweisen, dass du es ohne das Internet machen solltest. Und einige Member sollten lieber über richtige Erziehung nachdenken. Wenn ich so was lese wie "das heutige Schulsystem fast nur(!) darauf aufgebaut ist, wer am schnellsten am meisten auswendig lernen kann.", dann weiß ich, dass dort ebenfalls nichts hängen geblieben ist. Es geht nicht nur um das Auswendig lernen, sondern auch in der Praxis die Sachen anzuwenden. Das setzt aber Eltern vor raus, die ihre Kinder auch etwas fordern und zum Beispiel fragen, wo der letzte Urlaub war, wo der nächste Urlaub hingehen soll und welche Länder da angrenzen. Naja, wer lieber Blumen umtopft und von Physik nichts wissen will, wird auch kein guter Gärtner werden.
dllfreak2001
2011-03-18, 10:12:03
Wahrscheinlich geht es darum lokale Häufungen zu erkennen...
Beim Lautsprecherversuch denke ich an sowas: http://www.youtube.com/watch?v=Yw4qklgNIxI&feature=related
Piffan
2011-03-18, 12:18:48
Wer war schon mal am Meer, hat die Muße gehabt am Strand die Sandstrukturen zu beobachten? Bei entsprechendem Wetter an der dänischen Küste sieht man manche Musterbilder, die durchaus interessant sind, sowohl unter dem bewegten Wasser wie auch an Land unter Windeinfluss. Hat sich mal jemand Gedanken gemacht, wieso Dünen wandern, wieso die Strukuren im Sand unter Windeinfluss wellig werden?
Es ist kein praktischer Nutzen dabei, es geht um Erkenntnisse. Dass da Genies auch mal einen Nutzen ziehen KÖNNTEN, steht auf einem anderen Blatt.
Das Bewegen des Tellers bringt den größten Effekt, wenn der Füllstand nicht zu hoch ist und das Wasser weniger schwappt, denn vielmehr hin und her fließt. Wie die Wellen am Strand......:wink:
Wer gerne am Strand spazieren geht, wird erahnen, was bei dem Test rauskommten wird. :wink:
Ich kenne den Versuch zwar nicht aber ich glaube dabei soll es um die Entstehung von symmentrischen Wellenrippeln gehen.
siehe dazu hier: http://didaktik.physik.fu-berlin.de/home/download/Sandrippel_Nordmeier_Praxis_2006.pdf
hier: http://www.interessand.de/sandphysik/sandphysik5.htm
und hier: http://www.geologie.uni-stuttgart.de/online_kurse/Online_100/Sedimenttrans%2Bstrukturen/Seite9_11.htm
^ Diesen Beitrag hätte man sich mal etwas näher anschauen müssen @TE.
Denn genau darum geht es.
Dicker Igel
2011-03-18, 23:14:56
Bei Nachfragen bei Testpersonen wurde dann oft genannt, dass man bestimmte Dinge einfach Nachschlagen bzw "neuerdings" im Internet suchen könne.
Ich habe letztens auch was in der Hinsicht gelesen.
Da ging es um lesen im Netz - da wurde erwähnt, dass durch Hyperlinks der Lesefluß gestört wird und man dadurch nur wenig im Kopf behält.
Wikipedia wäre als Beispiel somit eher kontraproduktiv, wenn man etwas bestimmtes lernen möchte.
Bei einem Schulversuch kann es sich auch um etwas einfaches handeln wie 1. newtonsches Gesetz(Wasser und Kreide behalten ihre Bewegungsrichtung bei) oder die Dichte von Stoffen(die Kreide sinkt aufgrund der höheren Dichte nach dem umrühren wieder zu Boden).
Dein Versuch mit dem Lautsprecher soll wahrscheinlich folgendes sein:
http://www.youtube.com/watch?v=6wmFAwqQB0g&feature=related
Langenscheiss
2011-03-20, 02:18:22
Dazu hab ich vor einigen Tagen die letzten Minuten einer Sendung mit Prof. Lesch gesehen. Dort "kritisierte" er, dass das Wissen, das man sofort aus dem Gedächtnis abrufen kann, in den letzten Jahren im Schnitt leicht abgenommen hat (Präsenzwissen).
Bei Nachfragen bei Testpersonen wurde dann oft genannt, dass man bestimmte Dinge einfach Nachschlagen bzw "neuerdings" im Internet suchen könne.
Das Ganze führt dann dazu, dass sich Menschen weniger Gedanken um Dinge machen und so eine Art "egal, muss ich nicht wissen/mich drum kümmern"-Mentalität entsteht bzw schon vorherrscht und die Leute dann auch in neuen Situationen quasi nur halb bei der Sache sind.
Fazit: Es ist weniger gut, nur zu wissen, wo man Wissen herbekommen könnte. Präsenzwissen ist besser. :wink:
(EDIT: Ich gehöre leider selber zu "Kann man doch nachschlagern"-Leuten... :tongue: )
Da ist schon was wahres dran. Neben diesem "Internet-Effekte" gibt es aber auch noch ein anderes Problem. Je tiefer man nämlich in die Materie einsteigt, desto eher stellt man fest, dass dieses Präsenzwissen oft auch mit äußerst schwammigen Argumentationen verbunden sind, die stellenweise einfach falsch sind. Das absolute Paradebeispiel sind diese "genialen" Vorlesungen über Teilchenpyhsik in den Physik-Bachelor-Kursen. Da bekommt man 1000 Dinge um die Ohren gehauen und gleichzeitig bekommt man fast keine Grundlagen vermittelt, weil die meisten Dinge der Quantenfeldtheorien zu komplex sind, um sie "mal eben" abzuhandeln. Das Resultat ist, dass man nur von Dingen weiß, die irgendwie vom Himmel gefallen sind, womit jegliche Übertragung des Wissens schon fast unmöglich wird. Beispiel:
Wer kennt sie nicht, die berühmte Heisenbergsche Unschärferelation? Würde man einen Menschen fragen, der keine Theorie-Kurse gehört hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese Person mit sowas wie E*t >= h kommen würde. Setzen, 6! Zitiertes Gesetzt ist die Folge einer (groben aber funktionierenden) Näherung der quantenmechanischen zeitabhängigen Störungstheorie (siehe Fermis goldene Regel) und hat nichts mit der Heisenberg-Relation zu tun. Aber genau solche Dinge passieren, wenn man mit diesem Präsenzwissen rumhantiert, und zumindest bei mir und einigen meiner Kommillitonen hat dies eine gewisse Aversion gegen "auswendig gelerntes Präsenzwissen" erzeugt.
Nulltarif
2011-03-25, 19:55:06
So, hier kommt die Auflösung:
Der Versuch sollte zeigen das nachdem man gerüttelt hat, sich die Kreide am Boden ziemlich in der Mitte sammelt. Nachdem man die Struktur zerstört hat und wieder ne Minute rüttelt, sich wieder die Rippel am Boden in der Mitte sammeln.
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