Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aktuelle Kompaktboxen und deren Tiefgang
Gast23
2011-05-27, 17:20:48
Hallo,
ich habe mich gewundert, wieso es seit einiger Zeit kaum Kompaktlautsprecher gibt, die richtigen Tiefgang bieten, sprich unter 40hz kommen. Wenn man richtig tiefen Bass will ist man entweder auf Standboxen angewiesen oder muss sich einen Sub dazustellen.
Man findet zwar immer mal wieder LS die trotz winzigem 15cm Tiefmitteltöner eine untere Frequenz von sagen wir mal 35hz behaupten, allerdings wird hierbei nicht dazugeschrieben bei wieviel db dies erreicht werden soll. (Soviel ich weiß sind -+3db ein einigermaßen aussagekräftiger Wert). Entsprechend dünn klingen solche LS dann. Dies ist meiner Meinung nach einfach den kleinen verbauten Chassis geschuldet. Ein geringes Gehäusevolumen ist letztenendes auch nicht förderlich für den Bass.
Und hier meine Frage:
Wieso ist dies so? Ich meine früher gab es ja auch große Kompakte mit großem Tieftöner ab 20cm aufwärts, die durchaus dem Highend-Segment zuzurechnen waren. Sind diese LS technisch überholt oder verstehe ich da etwas falsch? Und diese LS kamen auch tatsächlich ziemlich tief wie ich einige male erfahren durfte. Ok es fehlte manchmal der Punch aber dafür wird man dann mit einem Bassfundament belohnt, der imo jede Musikrichtung aufwertet.
Eine Sache noch: alle Welt spricht davon, dass ein hoher Wirkungsgrad wünschenswert ist (Lautstärke, geeignet für schwache Verstärker). Die Kehrseite ist jedoch soviel ich weiß, dass man dadurch Tiefgang opfert. In Zeiten von Verstärkern mit Leistungsüberschuß kann man doch getrost wirkungsschwächere LS nehmen um nicht den Bass nach unten zu beschneiden oder nicht?
ps.:Bin nur interessierter Hififan und absolut kein Experte, deshalb bin ich dankbar für jede Anregung/Korrektur
Grüße
Gibt es alles, du musst nur an den richtigen Stellen gucken.
Kompaktbox mit 40cm Tieftöner und 25 Hz unterer Grenzfrequenz: http://www.me-geithain.de/studio/index.php?option=com_content&view=article&id=5&Itemid=31&lang=de
Gast23
2011-05-27, 17:44:10
@Trap:
Erstmal danke.
Das ist allerdings ein aktiver LS bzw. Monitor und damit doch recht speziell (und wahrscheinlich auch teuer). Ich bezog mich eher auf passiv Hifi-LS für den normalo-User also eher den mainstream. Hätte ich vielleicht dazuschreiben müssen.
Gruß
Mainstream ist Heimkino, da ist ein Subwoofer immer dabei und die anderen Lautsprecher sind dazu passend gebaut (ohne Tiefton).
Stereo-Mainstream sind irgendwelche schmalen Lautsprecher (damit es schick aussieht und die Frau es genehmigt...), damit hat man keine Chance auf Kompaktlautsprecher mit Bass.
Praktische Lautsprecher gibt es so gut wie nur noch im Profi-Bereich, entweder Studio, PA oder Installation. Vollbereich so gut wie ausschließlich für Studio.
@Trap:
Heimkino ist ne andere Baustelle. Surround ist ja heutzutage gut bedient.
Zitat: "Stereo-Mainstream sind irgendwelche schmalen Lautsprecher (damit es schick aussieht und die Frau es genehmigt...), damit hat man keine Chance auf Kompaktlautsprecher mit Bass." Zitat Ende.
Das habe ich doch im Anfangspost gemeint.
Die Frage ist nur wieso? Wollte hierbei eigentlich eine Diskussion darüber anregen. Eventuell Erfahrungen austauschen.
Wenn man sich viele Heim-LS aus den 70 bis etwa Anfang der 90er ansieht dann ging der Trend doch eher zu großen "all purpose" Stereo-Kompakten für den Heimgebrauch.
Jetzt ist man ja fast auf einen Sub angewiesen wenn man keine Stand LS will. Das es hierbei immer mal wieder Ausnahmen gibt ist klar. Studiomonitore, PA usw. wollte ich bewußt ausklammern, da diese ja vom Hersteller nicht als Hifi vertrieben werden. Otto Normalo wird auch kaum nach solchen Sachen ausschau halten ,da man da doch ein bisschen mehr Ahnung haben muss...
Gast23
2011-05-27, 19:57:21
Gast war ich.
Bevor die Sache mit der Optik (schick usw.) nochmal als Grund für kleine Kompakte kommt: ich schätze der Markt für große Kompakte wäre trotzdem vorhanden.
Gast Berlin
2011-05-27, 21:36:11
zb.
Victa 300, 1 x 170 mm Tief-Mitteltöner, 1 x 20 mm Hochtonkalotte
Übergangsfrequenz 3.500 Hz
2 Wege Regalbox, Bassreflex
80 / 140 Watt
4-8 Ohm
34-38000 Hz
http://www.heco-audio.de/index.php?id=heco_victa
die neuen Modelle mit 25mm Hochtöner heißen Victa II
und sowas in der Richtung gibt es auch von anderen Herstellern
Gast23
2011-05-27, 22:28:05
@Gast Berlin:
Die Victas kenn ich. Gibt ja auch ähnliche von Magnat, Canton usw. Meinte aber etwas größere Kompakt-LS mit Tieftönern ab ca 20cm. Trotzdem danke für den Hinweis.
Gruß
Du meinst etwas in der Art wie die Canton CT 1000 (http://www.hifi-wiki.de/index.php/Canton_CT_1000). Eine solche Box ist im gesamten europäischen Raum so gut wie unverkäuflich. Damit sie vernünftig klingt, muss sie zwingend an die gleiche Stelle im Raum wie ein Standlautsprecher, für das Regal oder auf ein Sideboard an der Wand macht sie eben viel zu viel Bass. Und Box auf Ständer nimmt genauso viel Platz weg wie eine Standbox, mit den Kosten für einen guten Ständer (warten wir hier einmal auf viele schlechte Witze) bist du gar teurer als bei einer Standbox. Zumal der dicke Bass auch eine mächtige Front bedeutet.
Es gibt natürlich noch wenige Anbieter mit solchen Modellen, aber die sind entweder sehr teuer wie eine Harbeth M40 (http://www.inputaudio.de/inhalt/deutsch/p_harbeth/05_m40.shtml) oder Spendor SP100 (http://www.spendoraudio.com/HTML/SP100R2_main.html) oder billiger Müll wie die Pioneer CS 7070 (http://www.amazon.de/Pioneer-CS-7070-Lautsprecher-Paar-schwarz/dp/B00005OOJO). Der Rest geht bei größeren Boxen den Weg, den Bass mit mehreren etwas kleineren Chassis zu erzeugen oder packen den TT auf die Seite.
Gast23
2011-05-28, 00:10:47
@Gast:
danke, sowas in der Art meinte ich. Muss jetzt aber nicht unbedingt ein gewaltiger 31cm TT sein. So um die 20-25cm können ja auch reichen:
Bsp. oldie but goldie:
canton gle 70:
http://www.hifi-wiki.de/index.php/Canton_GLE_70
Keine Ahnung ob die so tief runter geht aber dürfte allemal im grünen Bereich liegen. Diese müsste aufgrund der einigermaßen kompakten Ausmaße ja auch weniger problematisch bei der Aufstellung sein.
Oder Heco superior 600
http://www.hifi-wiki.de/index.php/Heco_Superior_600
und viele andere LS aus der Zeit.
Denke mal durch etwas Wandabstand könnte man bei solchen LS auch ein eventuelles Dröhnen in den Griff bekommen.
zb.
Victa 300, 1 x 170 mm Tief-Mitteltöner, 1 x 20 mm Hochtonkalotte
Übergangsfrequenz 3.500 Hz
2 Wege Regalbox, Bassreflex
80 / 140 Watt
4-8 Ohm
34-38000 Hz
http://www.heco-audio.de/index.php?id=heco_victa
die neuen Modelle mit 25mm Hochtöner heißen Victa II
und sowas in der Richtung gibt es auch von anderen Herstellern
Die packen nicht mal 50Hz bei -3 dB.
Der Punkt ist, dass allein ein großer TT auch nicht viel bringt, das Gehäuse muss ebenso groß sein. Ist es das nicht, muss entzerrt werden.
Es gibt von Nubert einige Kompakte, zB die NuBox 381, die hat einen 20 cm TT. Für die gibt es dann auch die ABL-Module, welche den Frequenzgang nach unten erweitern. Das kann man aber auch selbst per EQ, wenn man einen hat, der sich einigermaßen programmieren lässt. Ohne Entzerrung per EQ gibt es auch mit 20 cm TTs keinen großartigen Tiefgang.
Es gibt durchaus nicht-Säulen-LS mit Tiefgang - nur sind die eben vom Volumen her ebenso groß. Die Physik konnte man früher wie heute nicht überlisten.
Die beiden alten Cantons und Hecos schaffen ihre 20Hz auch lange nicht bei -3 dB und gehen nur deshalb vergleichsweise tief herunter, weil sie im ggs zu Bassreflex-LS sehr langsam abfallen. Bei einer Bassrefelx-Box passiert unterhalb der Grenzfrequenz so gut wie nichts mehr, bei einem geschlossenem LS passiert der Abfall zwar früher, aber dafür langsamer. Bass fehlt am Ende da aber auch, bedingt durch das kleine Gehäuse. Da hat man dann eben etwas mehr Tiefbass auf Kosten eines früheren Abfalls.
Gast23
2011-05-28, 00:50:19
@hmx:
was ist deiner Meinung nach vorzuziehen (mal von Stand-LS abgesehen)?
Im Endeffekt steht dann der kurze knackige Punch des BR-LS gegen das voluminöse Bassfundament des geschlossenen Systems. Ich für meinen Teil bevorzuge aufgrund meines Musikgeschmacks letzteres und ich denke viele sehen (oder hören) es genau so. Für techno Jünger wären die geschlossenen wohl nichts.
So einfach ist das alles nicht. Die Aussagen von hmx sind natürlich richtig, aber das ist nur der technische Hintergrund für eine Tendenz. Tendenziell sind Bassreflexboxen weniger präzise, aber voluminöser im Bass als geschlossene Boxen, das muss für ein konkretes Modell aber nichts bedeuten. Tendenziell hat ein Auto mit Hinterachsantrieb auch weniger Antriebskräfte in der Lenkung und damit ein besseres Fahrverhalten. Aber mache das einmal Audi klar.
Über 20cm wird es bei einer Zweiwegebox problematisch, der TT muss bei den meisten HT so hoch spielen, dass dann bei der Übernahme bei noch größeren Chassis bereits Richtungseffekte auftreten. Ein 20er hat jedoch enorme Hübe zu liefern, wenn man von ihm tiefe Bässe in hoher Lautstärke will. Selbst wenn er das noch packt, nehmen unweigerlich die Verzerrungen zu, da es sehr schwierig ist, über einen so großen Bereich das Magnetfeld des Antriebs stabil zu halten. Allerdings sind gerade da durch den Einsatz von modernen Analyseverfahren, die zuerst in der Automobilindustrie zum Einsatz kamen, bei den Chassis erhebliche Fortschritte erzielt worden. Deshalb kann ein 20er in einer Aktivbox mit genug Schub und einer ordentlichen Überwachung deutlich mehr liefern, als dies vor 10 Jahren möglich gewesen wäre.
Es gab vor kurzem noch eine kompakte Canton, die hatte den Bass auf der Seite, die Karat M 35 DC. Gute Box für den Preis. Ansonsten findet man noch im höherpreisigen Segment viele Zweiwegekonstruktionen von Dynaudio, B&W, Sonics und anderen Herstellern mit TTs von 18-22cm, die den Markt der Leute bedienen, die Mehrwegelautsprecher eher ablehnen und besonders auf gute Räumlichkeit achten. Ansonsten gibt es den von dir vermuteten Markt schlicht nicht. Die Leute, die nur einen satten Bass wollen, kommen gut mit den 2.1 Systemen von Teufel & Co. klar und wer eine große Kompakte stellen kann, kann an die gleiche Stelle bei weniger Platzbedarf auch eine Standbox packen. Der Aufpreis für das größere Gehäuse ist heutzutage aufgrund der Fertigungsmethoden recht gering, nur echtes Furnier ist teuer. Und es spricht auch wenig gegen einen Subwoofer, technisch ist ein speziell auf den Tiefton ausgelegter Spieler sogar sehr vernünftig.
@hmx:
was ist deiner Meinung nach vorzuziehen (mal von Stand-LS abgesehen)?
Im Endeffekt steht dann der kurze knackige Punch des BR-LS gegen das voluminöse Bassfundament des geschlossenen Systems. Ich für meinen Teil bevorzuge aufgrund meines Musikgeschmacks letzteres und ich denke viele sehen (oder hören) es genau so. Für techno Jünger wären die geschlossenen wohl nichts.
Ich dachte, dass gerade geschlossene systeme schneller und präziser im bass sind, aber nicht unbedingt den tiefgang und druck eines bassrefelx systems erreichen?
Also für techno eher geschlossen. Mir wurde damals für elektronische musik ein geschlossener subwoofer fürs auto empfohlen.
Gast23
2011-05-28, 10:22:23
@frix:
hmx meinte doch dass der Tiefgang bei geschlossenen LS besser ist?
siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprechergeh%C3%A4use
unter Punkt 1.2 Vorteile
oder
http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?f=16&t=9929
wenns so wär hätten die geschlossenen ja weniger Nachteile. Also Tiefgang+Präzision im Bass? Keine Ahnung.
Vielleicht kann uns da jemand aufklären. Ein Nachteil ist natürlich der im Vergleich zum BR-LS schwächere Bass (weniger Dampf/Punch).
@Gast:
Es gibt ja auch noch Dreiwege-LS. Ok die haben dann andere Nachteile. Aber diese können bei guter Konstruktion/Abstimmung usw. vermieden werden. Ist meines Wissens nach etwas aufwendiger aber bestimmt machbar.
Was die Nachfrage (Markt) für größere Kompakte anbetrifft muss ich widersprechen. Oder wie erklärst du dir sonst, dass ältere LS der beschriebenen Art noch so rege gehandelt werden bzw. noch so beliebt sind?
(Und es liegt afaik nicht nur am Preis). Im übrigen kann man ja die LS auch auf den Regal- bzw. wandnahe Aufstellung hin optimieren. Müssen ja nicht unbedingt Ständer sein.
2.1 Systeme sind aufgrund des Subs sicherlich im Bass leistungsfähiger (sowohl im Tiefgang als auch in der Stärke des Basses). Nicht jeder will aber noch ein drittes Gehäuse aufstellen müssen. Zumal die Aufstellung nicht unproblematisch ist was den Klang anbetrifft (Stereo)
@alle:
Danke für die rege Beteiligung.
ps: Will jetzt die alten Kisten nicht auf biegen und brechen verteidigen. Ich hätte aber heute noch gerne die Wahl ob ich mich für sowas entscheide oder nicht. Ich denke mit der aktuellen Technik könnte man noch einiges aus dem Prinzip rausholen..
Das Bassreflexrohr wird auf eine bestimmte Frequenz abgestimmt. Bis zu dieser Frequenz wird der Tiefbassbereich verstärkt, darunter jedoch fällt der Pegel steiler ab als bei einer geschlossenen Box. Das ist gemeint mit "Steilerer Verlauf der Übertragungsfunktion unterhalb der unteren Grenzfrequenz" bei der Wikipedia. Die Probleme sind jedoch gut beherrschbar und die Vorteile im Bass, gerade was die Ansprüche an den TT geht, absolut gigantisch. Deshalb wirst du bei den meisten kommerziellen Boxen eine BR- oder verwandte Abstimmung wie Variovent oder Passivmembran finden. Allerdings gibt es ein paar Entwickler, die so sehr auf die etwas andere Ansprache des Basses in einem geschlossenen Gehäuse stehen und deshalb ausschließlich solche Boxen bauen. Die Teile sind aber ziemlich teuer, da der Aufwand so hoch ist. Dies gilt auch für andere Prinzipien wie Dipol, Horn oder Transmissionline, die alle ihre besonderen Stärken haben.
Und zu "Was die Nachfrage (Markt) für größere Kompakte anbetrifft muss ich widersprechen." Wenn deine Meinung stimmen würde, wäre der gesamte Handel dämlich. Wäre ein Bedarf da, würden die Händler entsprechende Rückmeldungen der Kunden an die Hersteller geben und solche Boxen einfordern. Es gibt jedoch Niemanden, der dies tut und nicht eine einzige Box, wirklich nicht EINE (!!!) Box, die in irgendeiner bedeutenderen Stückzahl in dieser Bauform verkauft würde. Und dies gilt für ganz Europa und Nordamerika. Anderes Beispiel: Momentan ist auch die Nachfrage nach früher obligatorischen Holzoberflächen wie Buche oder Eiche ziemlich am Boden. Deshalb werden die größeren Serien von z.B. Canton oder Nubert nur in Lackoberflächen angeboten. Was meinst du, was Nubert als Direkthersteller von seinen Kunden hören würde, lägen sie damit nicht richtig?
Und gerade Nubert ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Da liest der Vertrieb direkt im Forum mit. Starte dort doch einen Thread, der solch eine Box als Ergänzung zu NuBox oder NuLine einfordert. Wenn Nubert sich damit ein Geschäft verspricht, werden sie so etwas mit Garantie entwickeln. Technisch spricht da nämlich nichts gegen und das Know-How ist absolut vorhanden. Nubert hatte solche Boxen sogar früher im Programm. An die Namen kann ich mich jetzt nicht erinnern, aber die sind mindestens schon 10 Jahre verschwunden.
@hmx:
was ist deiner Meinung nach vorzuziehen (mal von Stand-LS abgesehen)?
Im Endeffekt steht dann der kurze knackige Punch des BR-LS gegen das voluminöse Bassfundament des geschlossenen Systems. Ich für meinen Teil bevorzuge aufgrund meines Musikgeschmacks letzteres und ich denke viele sehen (oder hören) es genau so. Für techno Jünger wären die geschlossenen wohl nichts.
Ich persönlich würde mir eine gute BR-Kompakte kaufen und dann einen guten Subwoofer dazu (muss ja kein großer sein). Zum Musikhören reicht das. Die Alternative wäre eine Nubox 381 (die hat einen 22cm TT) mit ABL-Modul. Dafür brauchst du aber auch einen recht guten Verstärker.
Der Punkt ist, dass wie hier schon gesagt wurde, die Nachteile der BR-LS zwar auf dem Papier existieren, aber in der Praxis nicht die große Rolle spielen, wenn der LS richtig abgestimmt wurde. Die geringere Präzision durch schlechtere Gruppenlaufzeiten (bzw leichte Phasenverschiebungen) hört man im Wohnzimmer eh nicht, da hier die Raumakustik den Klang üblicherweise noch sehr viel stärker verändert.
Und im Endeffekt muss auch ein geschlossenes System gut abgestimmt sein. Wenn der Bass zu früh abfällt hat man da trotz gutem Tiefgangs zu wenig. Die "Knackigkeit" vieler (günstiger) BRs liegt eher darin begründet, dass man dies auf einen Buckel im Oberbass abgestimmt hat.
Kurzum: Für guten Tiefbass mit hohem Pegel ist ein großes Gehäuse nötig. Kompromisse gibt es dann bei beiden Systemen. Selbst gängige Subwoofer sind übrigens sehr klein, im Bezug auf ihren Tiefgang. mein Nubert AW-1000 macht zB 20Hz bei -3dB - das ist aber auch hier nur per Entzerrung möglich.
ps: Will jetzt die alten Kisten nicht auf biegen und brechen verteidigen. Ich hätte aber heute noch gerne die Wahl ob ich mich für sowas entscheide oder nicht. Ich denke mit der aktuellen Technik könnte man noch einiges aus dem Prinzip rausholen..
Die Wahl hast du doch. Bei Herstellern wie ME-Geithain, Genelec, Mackie, Klein+Hummel, Dynaudio Acoustics, Adam Audio, usw...
Die wollen zwar ein bisschen Geld für, aber im Hifi-Markt kommt man an die gleiche Qualität auch nicht billiger.
Gast23
2011-05-28, 15:18:26
@Gast:
Ich merke Du hast echt Ahnung von der Materie. thx für die ausführlichen Infos.
Der Markt sprich in dem Fall die Hersteller, sind sicherlich alles andere als dämlich. Sie sehen bislang imo nur keine Veranlassung wieder zurück zu gehen. (Entwicklungskosten usw.) Immerhin gibts ja für die Kompakt-Kunden die Möglichkeit sich einen Subwoofer hinzustellen um den Bass zu verbessern.
Außerdem sollen ja viele aktuelle Stereo-LS, nahtlos ans übrige Surroundequipment integrierbar sein siehe z.B. Victa 301 usw.
Leider ist ein zusätzlicher Subwoofer für mich keine Option:
1) da teurer
2) 3 statt 2 Gehäuse und damit verbunden Aufstellungsprobleme
3) nicht jeder Verstärker hat einen sub-out. (ja ich weiß es geht auch über die Lautsprecherterminals).
btw gibts ja auch LS wie die Klipsch RB 81 und der Nachfolger RB 81 II die sehr wohl zeigen, dass es eine Berechtigung für große Kompakte gibt. Ok sind jetzt BR-LS aber gehen doch in die richtige Richtung (8 Zoll woofer, großes schweres Gehäuse, annehmbarer Preis). Diese gehen zwar "nur" bis 44 hz runter haben aber einen enormen Wirkungsgrad, sodaß ich denke, dass hier noch Potential nach unten ist.
@hmx
Gut danke, werd mich mal weiter umschauen, vielleicht kann mich ja ein aktuelles Exemplar in der Praxis überzeugen.
Wobei mir jetzt kein passiver Midfieldmonitor einfällt. Aber die Bauform ist dort natürlich noch recht weit verbreitet, das hätte ich eben ergänzen können. Im Recording gibt es sogar noch die Bauform mit liegendem Mittel- und Hochtöner neben dem Bass.
@Trap:
Wahrscheinlich läufts drauf hinaus, dass ich mich demnächst doch wohl eher beim Studioequipment umsehen muss.
btw: hättest du da nen Tip? Hab mal von den passiven Behringer truth 2031p gehört die zum günstigen Preis einen anständigen Sound machen sollen. Gibts da günstige Alternativen (darf auch etwas teurer sein).?
Gast23
2011-05-28, 15:26:37
Gast war ich eben.
Wie hoch ist denn dein Budget? Ich habe eben ja bereits Midfieldmonitore (http://www.thomann.de/de/midfield_monitore.html) genannt, die sind aktiv, du brauchst dann natürlich einen Vorverstärker, wobei es preiswerte Angebote gibt die Project Pre (http://box-designs.com/main.php?prod=prebox&cat=amplifier&lang=de) oder Pre SE (http://box-designs.com/main.php?prod=preboxse&cat=amplifier&lang=de). Die aktiven Midfield klingen sehr, sehr gut und gehen sehr, sehr tief, sowie sehr, sehr laut.
Gast23
2011-05-28, 15:39:28
Budget wäre so 400-450 max.
Sollten aber wie gesagt passive sein, falls es sowas gibt
Gruß
Wobei gerade in dem Bereich eine aktive Box enorme Vorteile hat. Die von dir schon genannte Behringer Truth 2031 ist aktiv eine echte P/L-Granate. Auch die Nubert NuPro 10 und 20 sind sehr interessant. Passiv sind bei solchen Boxen die Einschränkungen, was Tiefgang und Volumen angeht, physikalisch nicht zu umgehen. Wenn du eine Werkstatt zur Verfügung hast, wäre vielleicht Selbstbau eine Alternative.
Gast23
2011-05-28, 16:15:38
Es gibt auch ne passive Version nämlich die b 2031p:
http://www.behringer.com/DE/Products/B2031P.aspx
im Gegensatz zu den aktiven b 2031a:
http://www.behringer.com/DE/Products/B2031A.aspx
Einee aktive hat mit Sicherheit Vorteile, habe aber erst vor kurzem meinen Verstärker gekauft und will jetzt nicht noch mehr Kohle für Verstärkung ausgeben. Außerdem ist mir das zuviel Frickelzeug was da noch zusätzlich untergebracht werden will. Die Passiven müssen demnach reichen.
Werkstatt ist leider auch keine Vorhanden.
Gruß
Gast Berlin
2011-05-28, 16:21:51
Es gibt auch ne passive Version nämlich die b 2031p:
http://www.behringer.com/DE/Products/B2031P.aspx
im Gegensatz zu den aktiven b 2031a:
http://www.behringer.com/DE/Products/B2031A.aspx
Einee aktive hat mit Sicherheit Vorteile, habe aber erst vor kurzem meinen Verstärker gekauft und will jetzt nicht noch mehr Kohle für Verstärkung ausgeben. Außerdem ist mir das zuviel Frickelzeug was da noch zusätzlich untergebracht werden will. Die Passiven müssen demnach reichen.
Werkstatt ist leider auch keine Vorhanden.
Gruß
TRUTH B1031A
Long-throw 8" (20er) woofer with deformation-resistant Kevlar cone for ultimate bass response
http://www.behringer.com/DE/Products/B1031A.aspx
;)
EPIC_FAIL
2011-05-28, 16:41:45
Eventuell auch mal die KRK RP8 Rokit G2 anschauen. Die fand ich im A/B Vergleich zu den 2031A etwas besser. Hochton war nicht so scharf und etwas pegelfester. Ging im Bass zudem etwas tiefer.
Gast23
2011-05-28, 16:47:30
@Gast Berlin
@EPIC_FAIL
das sind ja wieder aktive. Wenn schon dann passive LS.
Gruß
Klink mich jetzt mal aus.
Dank an alle für Eure Tips und Anregungen.
Wieder ein Beitrag aus Berlin, den sonst keiner versteht. Die aktive B2031 hat nicht einfach nur einen erweiterten Bassbereich. Sie wird auch über die Elektronik linearisiert, deshalb liegt der aktiven Box ein Frequenzschrieb eines freundlichen Chinesen bei, der passiven Variante aber nicht. Ich selber kenne die P nicht, kenne nicht einmal jemanden, der diesen Vergleich gemacht hat. Das ist ein ziemlich schlechtes Zeichen, denn herumliegende Vollverstärker haben auch Musiker zur Genüge. Nebenbei ist die B3031 nicht wirklich besser, ich würde der 2031 den Vorzug geben. Darüber die Yamaha HS80, dann Adam A7x. Ich persönlich würde erst mit der Adam richtig glücklich, könnte aber auch mit der Yamaha leben. Die Behringer ist für das Geld jedoch exzellent, die eben genannte KRK kenne ich leider nicht.
Passiv würde ich über die NuBox 381 nachdenken. Oder wenn gebrauchte Boxen in Frage kommen, schaue dich nach zwei Canton Centern CM 50 oder 705 CM um, die klingen hochkant auch als Stereo sehr ordentlich und haben über die zwei TMT schon ordentlich Wumms. Die Canton M30/35 DC habe ich ja bereits genannt, Bass an der Seite, technisch sind sie soweit identisch mit den kleinen Standboxen der Serie.
Budget wäre so 400-450 max.
Sollten aber wie gesagt passive sein, falls es sowas gibt
Passiv und Kompaktlautsprecher ist noch viel schwieriger. Firmen denen Kompatibilität zu Home-Hifi wichtig ist, bauen keine Kompaktlautsprecher. Firmen denen die technische Seite wichtig ist (und die deshalb Kompaktlautsprecher bauen), bauen fast nur Aktivlautsprecher. Überschneidung ist dazwischen sehr begrenzt.
Die aktiven Behringer sind für ihren Preis gut, zu den passiven hab ich kaum was gelesen. Auf jeden Fall fehlt den passiven die Entzerrung im Tiefbass.
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