PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überbevölkerung -> Epidemie?


Schiller
2011-06-03, 16:40:13
Ich stelle mir innerlich schon lange die Frage was passiert, wenn die Bevölkerung der Erde weiter so rasant wächst. Wie wird man die Massen versorgen? Werden die Menschen aus geburtenstarken Ländern auswandern in geburtenschwache? Was passiert, wenn es 10 Milliarden Menschen auf der Erde gibt und alle davon einen westlichen Lebensstil haben wollen. Was wird passieren, wenn Asien sich nicht mehr zu Gunsten des Westens ausbeuten lässt. Wer gleicht dann diese Differenz aus?

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/8/8a/World-pop-hist-de-2.png/551px-World-pop-hist-de-2.png

An große Weltkriege glaube ich nicht mehr, eher an Epidemien, natürlich oder künstlich verursacht.

Die elementarste Frage ist die der Ressourcen. Nicht nur, dass hohe Nachfragen hohe Preise verursachen, können auch schlechte Ernten etc. zu weiterem Hunger führen. Naja, vielleicht ist das auch schon die "Lösung" der Überbevölkerung.

Ich frage mich auch wozu so eine hohe Bevölkerungsanzahl in Zeiten der Automatisierung notwendig ist.

Das sind meine Gedanken zu dem Thema.

Was denkt ihr?

Avalox
2011-06-03, 16:49:40
Die elementarste Frage ist die der Ressourcen. Nicht nur, dass hohe Nachfragen hohe Preise verursachen, können auch schlechte Ernten etc. zu weiterem Hunger führen. Naja, vielleicht ist das auch schon die "Lösung" der Überbevölkerung.


Na es gibt ja ein paar ganz interessante Fakten.

Der ökologische Fußabdruck, also wie viel wird dem Ökosystem heute zugemutet liegt, bei weit über eins. Ich denke 1987 ist dort die Grenze erreicht gewesen.
Seitdem wird dem Ökosystem Erde mehr entnommen, als sich regenerieren kann.

Würde die Menschheit auf dem Niveau der westlichen Staaten einpegeln, wäre dieses bei weit über vier Erden die notwendig wären.

Legt man dort aber den Maßstab von Indien an, dann würde heute nur 1/2 Erde benötigt werden.

Die Erde ist nicht überbevölkert, es gibt nur einige auf der Erde, welche maßlos über ihre Verhältnisse leben.

Der Hunger auf der Welt hat nicht zu, sondern eher abgenommen. Der % Anteil von hungernden auf der Welt ist mit dem Bevölkerungswachstum stark gesunken.

Schiller
2011-06-03, 16:54:00
Aber was passiert, wenn sich Indien und China dem westlichen Standard weiterhin nähern? Denn das passiert gerade Schritt für Schritt. In China sogar zu schnell.

PatkIllA
2011-06-03, 17:01:05
Beim Menschen gibt es ja die biologisch paradoxe Situation, dass mit steigendem Lebenstandard die Zahl der Kinder abnimmt. In vielen Staaten geht schon seit einiger Zeit die Bevölkerung zurück bzw. das Wachstum kommt von der stark steigenden Lebenserwartung bei gleichbleibenden Geburten.

Philipus II
2011-06-03, 17:02:58
China hat bereits erkannt, dass weiteres Bevölkerungswachstum keine gute Idee ist und tritt dem aktiv entgegen.
Grosse Wanderungsbewegungen werden militärisch verhindert, denke ich. Die entwickelten Länder werden ihren Wohlstand nicht verteilen. Trotzdem wird unser Lebensstandard aufwändig zu erhalten sein.

Schiller
2011-06-03, 17:06:09
Beim Menschen gibt es ja die biologisch paradoxe Situation, dass mit steigendem Lebenstandard die Zahl der Kinder abnimmt. In vielen Staaten geht schon seit einiger Zeit die Bevölkerung zurück bzw. das Wachstum kommt von der stark steigenden Lebenserwartung bei gleichbleibenden Geburten.Bei der Erhöhung des Lebensstandards nimmt aber auch der Ressourcenverbrauch zu, wie Avalox geschrieben hat.

Die Frage ist ob sich der Lebensstandard entgegengesetzt dem Bevölkerungswachstum entwickelt, um den Ressourcenverbrauch konstant zu halten oder ob es irgendwann zum Crash kommt.

DeadMeat
2011-06-03, 17:39:38
China hat bereits erkannt, dass weiteres Bevölkerungswachstum keine gute Idee ist und tritt dem aktiv entgegen.
Grosse Wanderungsbewegungen werden militärisch verhindert, denke ich. Die entwickelten Länder werden ihren Wohlstand nicht verteilen. Trotzdem wird unser Lebensstandard aufwändig zu erhalten sein.

In China wird zt sogar wieder diskutiert wie die Folgen der 1 Kind Politik evtl wieder ausgleichen kann. Die haben in ihren vorraussagen schon rauslesen können das es evtl sogar zu gut funktioniert hat.

Topic: Wir können ja in zukunft mehr Leute aufnehmen bei uns ist ja in 50 Jahren Platz genug :>

Monger
2011-06-03, 17:50:49
Wenn es einfach nur darum geht entsprechend viele Menschen zu ernähren: das ist an sich eigentlich kein Problem. Gibt noch genügend Optimierungsmöglichkeiten beim Nahrungsmittelanbau. Und wie ja schon gesagt: es gibt eine gewisse Korrelation zwischen Lebensstandard und Geburtenrate, d.h. je besser Bildung und Altersvorsorge, desto geringer die Geburtenquote.

Das andere ist die viel spannendere Frage: was passiert, wenn vorallem der asiatische Raum einen ähnlichen Lebensstandard haben will wie die westliche Welt?

Ich glaube nicht dass das geht, schon rein ökologisch nicht. Indien und China tun sich schon heute mit z.B. genügend Trinkwasser schwer. Wasser ist auch für viele industrielle Prozesse essentiell, wo soll das alles her kommen? Ähnliches gilt für Energieversorgung und Rohstoffe.
Essen, schlafen, trinken ist resourcenmäßig eigentlich relativ günstig, aber wehe irgendjemand will unbedingt ein iPhone.

Ich denke, die westlichen Industrienationen sind eigentlich auf einem ganz guten Weg zu einer vollwertigen Recycling Kultur, und somit über kurz oder lang hin zu einer autarken Versorgung. China und Indien haben diese Wende allerdings noch vor sich, und ich frage mich ob ihnen diese Wende noch vor dem Resourcenkollaps gelingt. Ich bezweifle es stark.

Glaswein
2011-06-03, 19:27:45
Deswegen ist es jetzt dringend an der Zeit, hart und radikal durchzugreifen. Das ist die letzte Möglichkeit etwas zu tun; in ein paar Jahren ist der Zug abgefahren.

Mein Vorschlag: weltweite Durchsetzung der 2-Kind-Politik.
Falls jemand mit einem dritten schwanger wird, ihm die Alternativen lassen: Abtreibung oder 30 Jahre Steinbruch. (Anmerkung: die Wahl dürfte nicht so schwer sein).
Karnikelnester müssen gesellschaftlich als Schande angesehen werden und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Dann werden nur noch wenige mehr als 5 Kinder zeugen, weil sie dann gesellschaftlich unten durch sind. Es muss eine Kultur der kultivierten Zurückhaltung etabliert werden, weg von der Stallkultur und viehartigen Maßlosigkeit.

Das hört sich jetzt radikal und herzlos an, aber seid euch sicher: die Alternativen in ein paar Jahrzehnten sind noch viel unschöner und radikaler.
Mein Vorschlag ist zum Vergleich noch Kindergeburtstag. ;)

Glaswein
2011-06-03, 19:30:24
Der Hunger auf der Welt hat nicht zu, sondern eher abgenommen.

Das halte ich für eine Urban Legend.

Lyka
2011-06-03, 19:31:12
Karnikelnester müssen gesellschaftlich als Schande angesehen werden

erzähl mir von deiner Kindheit, Codinguser...

Monger
2011-06-03, 19:42:40
Deswegen ist es jetzt dringend an der Zeit, hart und radikal durchzugreifen. Das ist die letzte Möglichkeit etwas zu tun; in ein paar Jahren ist der Zug abgefahren.

Du hast wohl nichts von diesem Thread gelesen oder verstanden.

Nicht die 50 Kinder in Kenia machen Probleme, sondern das eine Kind in Südkorea, was sein eigenes Auto haben will. Nicht die 6 Milliarden Menschen treiben diesen Planeten an seine Grenzen, sondern derzeit im wesentlichen die eine Milliarde in den Industrieländern. Selbst wenn nur ein Bruchteil aller chinesischen und indischen Bürger zu den Industriestaaten aufrücken will, haben wir ein Problem.

Das Nahrungsproblem kriegen wir in den Griff. Das Resourcenproblem nicht.

PatkIllA
2011-06-03, 19:48:18
Von den 50 Kindern in Kenia hätte wahrscheinlich auch jedes gerne ein Auto.

Monger
2011-06-03, 19:50:36
Von den 50 Kindern in Kenia hätte wahrscheinlich auch jedes gerne ein Auto.
Ja, nur zynischerweise werden sie nicht in absehbarer Zeit dazu fähig sein, sich ihr eigenes Auto zu bauen. Das südkoreanische Kind schon.

PatkIllA
2011-06-03, 19:51:43
Ja, nur zynischerweise werden sie nicht in absehbarer Zeit dazu fähig sein, sich ihr eigenes Auto zu bauen. Das südkoreanische Kind schon.
Ist Südkorea vom Entwicklungsniveau noch so unterschiedlich zu Deutschland?

Monger
2011-06-03, 19:57:24
Ist Südkorea vom Entwicklungsniveau noch so unterschiedlich zu Deutschland?
Nö. Ist tatsächlich n doofer Vergleich, in der Wirtschaftskraft stehen die mittlerweile auf ähnlichem Niveau wie Japan. Sagen wir mal lieber Thailand.

Leonidas
2011-06-03, 20:04:34
Staaten mit 60-80M Einwohner wie Südkorea und TH sind nicht das Problem.

Das Problem sind Staaten wie Indien und China, deren Bevölkerungswachstum in 10J soviel (oder mehr!) ausmacht wie die Gesamtbevölkerung von D! Neben China und Indien kommen da auch noch Indonesien, Pakistan, Banglasdesh, Brasilien, Nigeria und Ägypten hinzu. Die sorgen allein für 70-80% des Bevölkerungswachstums auf der Welt.

Glaswein
2011-06-03, 20:52:58
Du hast wohl nichts von diesem Thread gelesen oder verstanden.
Doch, habe ich!


Nicht die 50 Kinder in Kenia machen Probleme

Doch, genau diese 50 Kinder sind das Problem! Es kommt noch hinzu, dass diese Länder zu unfähig sind nachhaltigen Ackerbau zu betreiben. Die brennen ihre eigenen Urwälder ab, laugen durch falsche Anbauweise den Boden aus und es kommt zur Versteppung und Verwüstung. Die Böden dort unten in den Problemzonen sind tot! Wo willst du da unten was anbauen? Die hungern nicht wegen uns, sondern wegen eigener Dummheit.

Europa ist bzgl. Lebensmittel so ziemlich auttark, was ich gut finde und das ohne die eigene Natur abzufackeln. Wir haben trotz nachhaltiger Arbeitsweise einen Überschuss an Lebensmitteln. In Afrika ginge das unter Umständen auch, wenn die Leute dort kulturell anders drauf wären, aber jetzt ist wahrscheinlich eh zu spät.

Zum Problem wird's für uns, wenn die 50 Kinder hierher wollen. Es betrifft uns also sehr wohl und macht es zum Problem. Wohl oder übel müssen wir bald wohl eine große Mauer + Verteidigungsanlagen bauen die uns von Afrika abgrenzen. Ich will meinen Wohlstand nämlich behalten. Und das betrifft nicht nur Afrika, sondern auch China, Indien, Indonesien, Pakistan, Banglasdesh, Brasilien usw... dort lebt nämlich nur ein Bruchteil in den "wohlhabenden" Metropolen und viele würden nur zu gern hierher um an unseren leckeren nachhaltig hergestellten Nahrungsmitteln zu partizipieren!


Das Nahrungsproblem kriegen wir in den Griff.
Das höre ich und meine Vorfahren schon seit 50 Jahren.

noid
2011-06-03, 20:53:06
Staaten mit 60-80M Einwohner wie Südkorea und TH sind nicht das Problem.

Das Problem sind Staaten wie Indien und China, deren Bevölkerungswachstum in 10J soviel (oder mehr!) ausmacht wie die Gesamtbevölkerung von D! Neben China und Indien kommen da auch noch Indonesien, Pakistan, Banglasdesh, Brasilien, Nigeria und Ägypten hinzu. Die sorgen allein für 70-80% des Bevölkerungswachstums auf der Welt.

Ich würde sagen, dass die Anzahl der Menschen nicht das Problem ist - eher der nicht nachhaltige Umgang mit Rohstoffen/Natur um allen "Luxus" zu gönnen.

Monger
2011-06-03, 21:40:02
Zum Problem wird's für uns, wenn die 50 Kinder hierher wollen. Es betrifft uns also sehr wohl und macht es zum Problem. Wohl oder übel müssen wir bald wohl eine große Mauer + Verteidigungsanlagen bauen die uns von Afrika abgrenzen.

Die steht doch schon längst. Die "Festung Europa" ist nur teilweise symbolisch gemeint.

Und das Märchen von den Millionen von Afrikanern die hier alle rüberpaddeln habe ich auch schon vor 15 Jahren gehört. Geändert hat sich seitdem wenig - im Guten wie im Schlechten.

Avalox
2011-06-03, 22:50:20
Das halte ich für eine Urban Legend.

Nein überhaupt nicht. Ist völlig nachvollziehbar offiziell gesichert belegt und sogar für die nächsten Jahrzehnte mit gleicher Tendenz prognostiziert.

http://www.youtube.com/watch?v=JdJbQZrk3VA

Ist ein etwas unpopuläres Thema, da wohl die Not des einen eine Geschäftsgrundlage von anderen ist.

Ausgezeichnete Folge oben übrigens.

Hayab
2011-06-05, 00:43:39
Nein überhaupt nicht. Ist völlig nachvollziehbar offiziell gesichert belegt und sogar für die nächsten Jahrzehnte mit gleicher Tendenz prognostiziert.

http://www.youtube.com/watch?v=JdJbQZrk3VA

Ist ein etwas unpopuläres Thema, da wohl die Not des einen eine Geschäftsgrundlage von anderen ist.

Ausgezeichnete Folge oben übrigens.

Ja, das ist da Problem, dass die Geschaeftsgrundlage viel, viel wichtiger ist als die Gesundheit/Leben der eigenen Bevoelkerung.