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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Indianer, Eroberung


Chemiker
2011-08-25, 07:24:42
Ob es die indianischen Völker noch geben würde hätten sie alle Eindringlinge auf ihren Kontinent schlicht umgebracht? Columbus wäre nicht wiedergekehrt.

Lyka
2011-08-25, 07:29:53
irgendwann kommen neue Forscher :D

btw: erinnert mich an http://www.amazon.de/Germanicus-Drei-Romane-Kirk-Mitchell/dp/3404232046

ngl
2011-08-25, 07:32:53
Nein. Keine Chance. Die Kolonialisierung dauerte bis in die 1980er an. Bis in die frühen 1900er war sie durch gewaltsame Unterdrückung bestimmt. Wenn man den Freiheitskampf der Afrikanischen Staaten hinzuzählt sogar bis in die 1970er. Keine Chance das in 500 Jahren kein anderer Seefahrer den Weg auf sich genommen hätte.

Kladderadatsch
2011-08-25, 09:50:51
kolonialisierung beruht ja nicht zwangsläufig auf vertreibung und totschlag..

jorge42
2011-08-25, 10:02:10
kolonialisierung beruht ja nicht zwangsläufig auf vertreibung und totschlag..da zeigt die amerikanische (Nord und Süd) und die afrikanische Geschichte aber eine andere Realität :freak:

Kladderadatsch
2011-08-25, 10:06:01
da zeigt die amerikanische (Nord und Süd) und die afrikanische Geschichte aber eine andere Realität :freak:
du hast über die zeit noch nicht viel gelesen, oder? in afrika waren ein paar mehr kolonialherren mit ganz unterschiedlichen strategien.

Chemiker
2011-08-25, 10:37:22
Nein. Keine Chance. Die Kolonialisierung dauerte bis in die 1980er an. Bis in die frühen 1900er war sie durch gewaltsame Unterdrückung bestimmt. Wenn man den Freiheitskampf der Afrikanischen Staaten hinzuzählt sogar bis in die 1970er. Keine Chance das in 500 Jahren kein anderer Seefahrer den Weg auf sich genommen hätte.
Die hätten sie dann eben auch getötet. Es wäre nie jemand zurückgekommen.
Hier wäre eine größere Agressivität gegenüber allen Eindringlingen vielleicht sehr nützlich gewesen.

Cyphermaster
2011-08-25, 10:51:51
Die hätten sie dann eben auch getötet. Es wäre nie jemand zurückgekommen.
Hier wäre eine größere Agressivität gegenüber allen Eindringlingen vielleicht sehr nützlich gewesen.Sobald irgendein Überlebender zurückgekommen wäre um von der Existenz des Kontinents zu berichten (und sei es nur ein Seemann auf den vor der Küste ankernden Schiffen, die entkommen wären), wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, daß man statt wenigen Forschern einfach ein größeres, militärisch stark überlegenes Expeditionsheer entsandt hätte, um "die gerechte Strafe Gottes zu den Wilden zu bringen" oder so (Effektiv nur, um die damals heißbegehrten Ressourcen zu erbeuten).

Durch die technische Überlegenheit über die Indianer zu dieser Zeit wäre wohl trotz numerischer Unterlegenheit rasch ein gut verteidigter Brückenkopf etabliert worden, von dem man dann immer weiter in das Land eingedrungen wäre, es ausgebeutet und besiedelt hätte. Und das Ganze hätte für die Indianer sehr ähnlich geendet, wie in der jetzigen Geschichte.

Das Einzige, was ihnen einen etwas besseren Stand gegen die Eindringlinge verschafft hätte, nämlich hohe Skepsis und skrupellos egozentrische Verhandlungsführung, sowie eine gesamt-indianische Strategie statt einzelner rivalisierender Clans, paßte halt grundsätzlich nicht zu ihrer Kultur.

jorge42
2011-08-25, 14:06:59
du hast über die zeit noch nicht viel gelesen, oder? in afrika waren ein paar mehr kolonialherren mit ganz unterschiedlichen strategien.hast recht, ich sehe aber, dass egel mit welchen Absichten, Afrika vorne an, von den Kolonialmächten ausgebeutet wurde und immer noch wird. Was aus den eingeborenen Völkern und Kulturen Süd- und Nordamerikas geworden ist, sieht man auch. Aber stimmt die haben immer in Freiheit gelebt und niemand wurde ausgenutzt. :freak: Und ja, dass in Zentral- und Südamerika teilweise dekandente und schon im Untergang stehende Völker existierten als die Conquistadores einmarschierten ist mir auch klar. Nur erzähl mir nicht, man hätte damals nur gute Absichten gehabt.

raschomon
2011-08-25, 16:03:49
...
Durch die technische Überlegenheit über die Indianer zu dieser Zeit wäre wohl trotz numerischer Unterlegenheit rasch ein gut verteidigter Brückenkopf etabliert worden, von dem man dann immer weiter in das Land eingedrungen wäre, es ausgebeutet und besiedelt hätte. Und das Ganze hätte für die Indianer sehr ähnlich geendet, wie in der jetzigen Geschichte ...

Zunächst einmal waren die Europäer natürlich in Bezug auf die Militärtechnik am Beginn des 16. Jhs. weit enteilt. Entscheidend war aber ihr Selbstverständnis, ihr überlegenes Selbstbewußtsein, ihre ideologische Geschlossenheit und ihre tiefe Überzeugung von der eigenen Überlegenheit. Eine Mischung aus christlichem Sendungsbewußtsein, purem Rassismus und dem Gefühl für die Überlegenheit des eigenen Organisationsvermögens, z. B. bei der Handhabung von komplexen sozialen Strukturen oder Hierarchien.

Wenn man aber die Einlassungen des TS im PoWi kennt, dann hört man vor deren Hintergrund bei diesem Threadthema so einige Nachtigallen trapsen. Wir sollen endlich dem Islam wehrhaft und -bewußt entgegentreten, bevor die grünen Massen uns überrennen. Auf diese Quintessenz läuft es hinaus.

ux-3
2011-08-25, 16:07:44
Wir hatten die Grippe! Wie wollten sie die umbringen?

Wenn man aber die Einlassungen des TS im PoWi kennt, dann hört man vor deren Hintergrund bei diesem Threadthema so einige Nachtigallen trapsen. Wir sollen endlich dem Islam wehrhaft und -bewußt entgegentreten, bevor die grünen Massen uns überrennen. Auf diese Quintessenz läuft es hinaus.

Good thinking, Max!

Mr.Magic
2011-08-25, 16:13:38
Ob es die indianischen Völker noch geben würde hätten sie alle Eindringlinge auf ihren Kontinent schlicht umgebracht? Columbus wäre nicht wiedergekehrt.

Haben sie doch versucht. Die auf Columbus Inselchen waren in der zweiten Generation (AFAIR) gegen ihren Halter kurzzeitig sogar halbwegs erfolgreich.
Die erste Florida, Texas etc. Expedition hat gewütet und geplündert, außer als sie auf eine stärkere Nation stießen. Als die zweite Expedition ankam, war diese dank der eingeschleppten Krankheiten praktisch ausgerottet, was später dann eine beliebte Vorgehensweise war. Biologische Kriegsführung 1.0.

ALTAY
2011-08-25, 16:16:42
Soweit ich das aus den Western und Cowboyfilmen mitgekriegt habe, waren die Indianer doch ein sehr aggressives Volk mit dem eine Koexistenz nicht möglich gewesen wäre, die Europäer mussten sich entsprechend gegen diese blutrünstigen Barbaren verteidigen - Ist doch klar, oder? ;)

PS: In Afrika genau das gleiche Spiel, die Missionare kamen mit vielerlei Geschenken und ernteten Hass und Gewalt seitens der Wilden........

MarcWessels
2011-08-25, 17:51:15
PS: In Afrika genau das gleiche Spiel, die Missionare kamen mit vielerlei Geschenken und ernteten Hass und Gewalt seitens der Wilden........Yep, die wurden mit den Armen links und rechts an zwei mit Hilfe eines Seiles gebogene Bäume gebunden und dann grausam in zwei Teile gerissen.

Poekel
2011-08-25, 18:02:15
Und ja, dass in Zentral- und Südamerika teilweise dekandente und schon im Untergang stehende Völker existierten als die Conquistadores einmarschierten ist mir auch klar. Nur erzähl mir nicht, man hätte damals nur gute Absichten gehabt.
Ob die dem Untergang geweiht waren, ist spekulativ. Gerade Mittel- und Südamerika war durch ein komplexes System aus vorherrschenden Mächten und mit ihnen "verbündeten" Vasallenstaaten gekennzeichnet. Neben den eingeschleppten Krankheiten wird ja auch vor allem die Bündnispolitik der Spanier für den Erfolg der Eroberung Süd- und Mittelamerikas verantwortlich gemacht.

Ohne tausender Alliierter wären die Spanier mit ihren paar 100 Mann wohl niemals in der Lage gewesen, die mittel- und südamerikanischen Kulturen derart schnell zu unterwerfen.

Man muss eben bedenken, dass die amerikanischen Ureinwohner eben keine homogene politische Einheit darstellten, sondern mindestens ähnlich zersplittert waren die die Europäer und sich untereinander teilweise spinnefeind waren. Die Azteken haben ihre Vorherrschaft auch nicht durch gutes Zureden begründet, sondern ebenfalls durch rücksichtslose Machtpolitik, die dann den Europäern in die Hände gespielt hat.

Lyka
2011-08-25, 18:10:46
Yep, die wurden mit den Armen links und rechts an zwei mit Hilfe eines Seiles gebogene Bäume gebunden und dann grausam in zwei Teile gerissen.

Das Geheimnis der Monsterinsel. Ein Klassiker :freak:

ux-3
2011-08-25, 18:25:54
Ein interessanter Aspekt wurde vor einiger Zeit mal in einer Doku erwähnt:

Wir hatten nicht nur die Grippe auf unserer Seite, wir waren auch sonst mit "Haustieren" besser gesegnet. Das kann nur der Wille Gottes gewesen sein.

Viper2011
2011-08-25, 18:28:03
Sehr interessant zu diesem Thema ist auch eine 3-Teilige Doku die auf arte lief.
Gibts bei Youtube zum anschaun. Hier der erste Teil:

http://www.youtube.com/watch?v=xbItkfE7GK4

Und nein, die Indianer hätten auf Dauer nichts machen können. Die Europäer sind hartnäckig und bringen ganz viele Bakterien, Viren und Keime mit, gegen die Ureingeborene außerhalb Europas/Asiens keine Resistenzen entwickelt hatten, da die Tierhaltung und die Art der Tiere mit denen sie zusammenlebten eine völlige andere war.

Taigatrommel
2011-08-25, 18:55:55
Soweit ich das aus den Western und Cowboyfilmen mitgekriegt habe, waren die Indianer doch ein sehr aggressives Volk mit dem eine Koexistenz nicht möglich gewesen wäre, die Europäer mussten sich entsprechend gegen diese blutrünstigen Barbaren verteidigen - Ist doch klar, oder? ;)
Gute Quelle, ähnlich wie in allen Hollywood Schmonzetten die USA immer die weltrettenden Superhelden sind. :up:

ALTAY
2011-08-26, 11:13:21
Den Einfall der Europäer kann man fast wie der "Außerirdische" vorstellen - Man stelle sich vor, man sitzt im idyllischen Mecklenburger-Land im Garten und auf einmal tauchen fremdartige Androiden mit Laser- und Protonenkanonen auf und tragen den halben Hausrat samt Samsung-LCD und Kartoffelkeller raus........

Später kommen dann die bösen Androiden zurück und zwingen einen dazu mit dem Harvester das Tiberium zu ernten. :D