Frage zur Konfabulation von Split-Brain Patienten

[Hellstaff]

Hallo Leute!

Zuerst möchte ich die (etwas verwirrende) Problemstellung vorstellen http://books.google.at/books?id=6vKFEk1FqFwC&pg=PA99&lpg=PA99&dq=konfabulation+split+brain&source=bl&ots=sMOZJnt-hy&sig=0xrT7YgaqXlPJV01oWROBe5dstk&hl=de&ei=yMZYTvyOEYfl4QTvqZ2sBQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CC8Q6AEwBA#v=onepage&q=konfabulation%20split%20brain&f=false

Dazu hätte ich eine konkrete Frage: Ich habe nicht verstanden, wie die rechte Gehirnhälfte die Instruktion "Finde das passende Bild" (hier die Schneeschaufel) überhaupt wahrnimmt und sich richtig entscheidet.

Gibt es in der rechten Hemisphäre eine "Instanz", die das zu Wege bringt, denn das Sprachzentrum ist ja eingentlich in der linken Hälfte lokalisiert.

Nach einem Buch das ich gerade lese - Das Gehirn von David Linden - kann nur die linke Hemisphäre sprechen, die rechte bleibt stumm. Ist meine Interpretation richtig, wenn ich sage, dass auch die rechte Gehirnhälfte ein Sprachzentrum besitzt, es aber nur auf stumm geschalten ist. Dann würde sich meine Frage von oben beantworten.

Die Schlussfolgerung der Konfabulation - der geschichtenerzählenden Funktion des linken Cortex - finde ich übringens sehr interessant.

MfG

Hellstaff

[Hellstaff]

Mir ist noch eine Frage aufgekommen: Der Patient sieht doch mit der linken Hemisphäre doch die Hühnerkralle (als Bild) und die Kärtchen "Huhn" und "Schaufel". Die Schneeszene (in meinem Buch ist es eine schneebedeckte Scheune) sieht nur die rechte Gehirnhälfte.

Hat sich der Patient nur aus dem Bild "Hühnerkralle" und den Kärtchen ""Huhn" und "Schaufel" eine (beliebige) Geschichte zusammengereimt, oder ist die schneebedeckte Scheune irgendwie (subkortikal) in die Geschichte miteingeflossen? Ich würde ja sagen, denn die Erklärung des Patienten dreht sich doch um die Scheune. Man kann könnte sich aus den 3 Bildern sicherlich viele andere passende Geschichten zusammebasteln.

[Marscel]

Dazu hätte ich eine konkrete Frage: Ich habe nicht verstanden, wie die rechte Gehirnhälfte die Instruktion "Finde das passende Bild" (hier die Schneeschaufel) überhaupt wahrnimmt und sich richtig entscheidet.

Wie der Versuch im Detail ablief, wird hier ja nicht erzählt. Möglicherweise bedurfte es so einer Anweisung nicht einmal - jede Hirnhälfte hat ja ein Sehzentrum für das Auge auf der anderen Seite und die Motorik für eine der Hände. Reicht, um zur richtigen Karte zu greifen - die Hirnhälfte des Betroffenen sollte man für fähig genug halten, dass die einzig sinnvolle Ausdrucksmöglichkeit, also zu der Karte mit dem Gesehenen zu greifen, auch ohne sprachabhängige Aufforderung funktioniert.

Hat sich der Patient nur aus dem Bild "Hühnerkralle" und den Kärtchen ""Huhn" und "Schaufel" eine (beliebige) Geschichte zusammengereimt [...]?

Bewusst wahrscheinlich nicht, aber wenn die eine Hirnhälfte um die Information "du hast da auch eine Schneeschaufel ausgewählt" zusätzlich zu "du warst es, der auch das Huhn ausgewählt hat" reicher wird, wird die Informationslage konsistent gemacht. Wie die synaptische Regelung dahinter aussieht, weiß man meines Wissens noch nicht. Aber ein Gehirn neigt bei Konflikten zu solchen Dingen, von Gapfilling bis Halluzinationen.