Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewinnspanne Brötchen
JesusFreak_83
2011-08-30, 14:10:49
Hallo,
gestern kam, warum auch immer, die Diskussion auf, wie hoch die Gewinnspanne (also der Reingewinn) im Durchschnitt pro verkauftes Brötchen liegt. Meine ex war Konditorin und da habe ich irgendwas mit 400% aus den Lehrbüchern im Hinterkopf. Das erschien den anderen aber zu hoch.
Ist hier jemand vom Fach und weiß da ne genauere Zahl?
Dank und Gruß
JesusFreak
Watson007
2011-08-30, 14:20:56
meinst du belegte Brötchen oder in Urform?
JesusFreak_83
2011-08-30, 14:24:51
Urform
Surrogat
2011-08-30, 14:26:36
da musst du Tigerchen fragen, der ist vom Fach
Der ist Konditor und kein Bäcker.
Tigerchen
2011-08-30, 14:48:36
Der ist Konditor und kein Bäcker.
Stimmt. Müßte ich den Chef fragen wenn ich morgen wieder arbeite.
Wobei die Preise für Großkunden und die Läden schon unterschiedlich sind. Da fängt es nämlich schon an kompliziert zu werden. Wir haben schon Altenheime beliefert wo uns das einzelne Brötchen oder auch Schnittbrot kaum Gewinn gebracht haben. Dafür aber die Konditoreiartikel.
Das mit den 300% oder 400% ist so eine ganz grobe Form der Kalkulation. Diese Prozente werden dann auf den Materialpreis geschlagen. Hört sich erst mal toll an. Nur gibt erstens der Markt diesen Aufschlag oft nicht her. Und zweitens ist der Ratenschwanz an Kosten die man hat genauso bombastisch. Darum sinkt ja auch die Zahl der backenden Betriebe seit den 80ern.
Inquisitor
2011-08-30, 14:52:54
afaik sind die 300% oder 400% nur nen grober Richtwert der Kalkulation Rohstoffkosten zu Umsatz. Da fehlen ja noch etliche andere Kostenfaktoren um auf den Gewinn zu kommen.
Aber Achtung: Die Aussage beruht auf gefährlichem Halbwissen ;-)
JesusFreak_83
2011-08-30, 14:57:37
Ja es geht ja auch nur um nen "groben" Wert. +/- 0,3-0,5% :freak:
drexsack
2011-08-30, 15:08:48
Neulich in "Verarbeitung pflanzlicher Produkte" hiess es, dass der Rohstoffpreis für ein Weizenbrötchen ~ 1% vom Endpreis ausmacht. Das entscheidene sind daher wohl eher die übrigen Kosten, und Berechnung mit dem Rohstoffpreis als Basiswert tendenziell sinnfrei.
sun-man
2011-08-30, 16:43:22
Naja, der "Rohstoffpreis" ist ja auch nicht das wichtigste. Wenn Du dann noch Personal, Strom, Pacht/Miete und Co zahlen darfst. Da musst am Tag schon einiges verkloppen um auf 1500€ "Gehalt" am Ende des Monats zu kommen.
So ein Crepes mit Zimt&Zucker hat vermutlich noch einen besseren "Rohgewinn".
Berni
2011-08-30, 21:48:28
Naja, der "Rohstoffpreis" ist ja auch nicht das wichtigste.
Wird aber gerne für Preiserhöhungen herangezogen. Ich glaube da was gehört zu haben dass wegen der schlechten Ernte (?) bald Preiserhöhungen nötig werden wegen der Rohstoffkosten. Wenns nur 1% ausmachen würde wäre das ja dann ein ziemlich hirnrissiges Argument...
Everdying
2011-08-30, 22:03:50
Wird aber gerne für Preiserhöhungen herangezogen. Ich glaube da was gehört zu haben dass wegen der schlechten Ernte (?) bald Preiserhöhungen nötig werden wegen der Rohstoffkosten. Wenns nur 1% ausmachen würde wäre das ja dann ein ziemlich hirnrissiges Argument...
Dann hat die Zeitung/Fernsehen mist erzählt. In seriösen Medien steht überall, dass die Ernteausfälle kaum Auswirkungen auf die Endpreise haben, es sei denn die Ernteausfälle sind so gravierend und großflächig (europaweit), dass ein Angebotsengpass droht. Die Rohstoffpreise werden vom internationalen Getreidemarkt beeinflusst.
Aber wie oben erwähnt.... auch wenn die Rohstoffpreise steigen würden, würde das nicht viel ändern, da die Personal-, Miet-, Stromkosten etc die Preistreiber sind.
drexsack
2011-08-31, 14:42:09
Wird aber gerne für Preiserhöhungen herangezogen. Ich glaube da was gehört zu haben dass wegen der schlechten Ernte (?) bald Preiserhöhungen nötig werden wegen der Rohstoffkosten. Wenns nur 1% ausmachen würde wäre das ja dann ein ziemlich hirnrissiges Argument...
Das wäre es in der Tat. Natürlich können die Kosten gestiegen sein, aber am Weizenmehl wird es sicher nicht liegen.
mofhou
2011-08-31, 14:47:49
Wird aber gerne für Preiserhöhungen herangezogen. Ich glaube da was gehört zu haben dass wegen der schlechten Ernte (?) bald Preiserhöhungen nötig werden wegen der Rohstoffkosten. Wenns nur 1% ausmachen würde wäre das ja dann ein ziemlich hirnrissiges Argument...
Das ist gute PR, so kann man einen 3ten dafür verantwortlich machen, dass man die Preise erhöht. Dass man die Preise sowieso erhöhen musste, kann man dann verschweigen.
@topic:Ich würde die Gewinnspanne von Brötchen vielleicht auf maximal 100% schätzen, damit verdient man heutzutage doch nichts mehr.
Palpatin
2011-08-31, 14:52:17
Wird aber gerne für Preiserhöhungen herangezogen. Ich glaube da was gehört zu haben dass wegen der schlechten Ernte (?) bald Preiserhöhungen nötig werden wegen der Rohstoffkosten. Wenns nur 1% ausmachen würde wäre das ja dann ein ziemlich hirnrissiges Argument...
Es gibt Lebensmittel bei denen es deutlich mehr als 1% ausmacht.
drexsack
2011-08-31, 15:42:10
Das stellt ja auch keiner in Frage.
Saugbär
2011-08-31, 16:55:56
Kosten für einen Burger bei MD (ohne Lohnkosten etc.):
Hamburger: 12 Cent
Cheeseburger: 14 Cent
Von daher kann es mit dem Brötchen vom Materialpreis her nicht weit her sein.
Und wenn es dem Bäcker trotzdem zu teuer ist, backt er halt kleinere Brötchen. Die Vorschrift für ein Mindestgewicht bei Brötchen wurde 1957 abgeschafft.:eek: Im "Osten" war das Gewicht bis 1989 vorgeschrieben(45-50gr).
Ein Kilo fertiger Teig hat ca. 18-22% Ausbackverlust.
Eine Tonne Weizen kostet ca 200€ und reicht für ca 24.000 50g Brötchen.
Anders sieht es aus, wenn der Bäcker wenn der Bäcker Fertigmischungen kauft oder gar Brötchen-Rohlinge tiefgekühlt.
Geh mal zum Segmüller und frag die mal nach deren Gewinnspanne. Da schlackert man mit den Ohren :|
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