Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gibts das: EFI-Shell booten und ne grafische Oberfläche nutzen?
Hübie
2011-09-07, 23:03:07
Hi Leute.
Ihr kennt ja sicher die Vorzüge von EFI und der Möglichkeit direkt in ein OS zu booten ohne loader zu nutzen.
Ich bin noch nicht so recht schlau daraus geworden. Meine Vorstellung:
Ich boote mit einem USB (3.0?) Stick direkt vom BIOS per F8 und innerhalb von ein paar Sekunden bin ich in einer Oberfläche wie es das Chromebook mit Chrome OS (http://en.wikipedia.org/wiki/Google_Chrome_OS) bietet.
Wäre das möglich sowas zu realisieren? So als energiesparender Schnellstart sozusagen.
Wenn ja: Wie stell ich das an?
Wenn nein: Schade. Unnützes feature.
ExpressGate? (http://expressgate.asus.com/noflash.html)
Shink
2011-09-08, 10:06:35
Ich bin noch nicht so recht schlau daraus geworden. Meine Vorstellung:
Ich boote mit einem USB (3.0?) Stick direkt vom BIOS per F8 und innerhalb von ein paar Sekunden bin ich in einer Oberfläche wie es das Chromebook mit Chrome OS (http://en.wikipedia.org/wiki/Google_Chrome_OS) bietet.
Ich verstehe das ebenfalls nicht: Angeblich unterstützen halbwegs moderne MBs ja EFI. Warum kann ich nicht damit ein auf der Festplatte installiertes OS booten? Oder ginge das irgendwie?
A public beta release of Splashtop OS (version 0.9.8.1) now enables notebooks and netbooks to freely install Splashtop within the Windows environment. A pre-boot menu will be created for those with non-integrated hardware. Served as a companion to the Windows operating system, user can boot to original Windows or Splashtop.
Klingt ja vielversprechend. Funktioniert das wirklich so einfach? Und wenn ja - warum kann ich so nicht mein Ubuntu booten?
PatkIllA
2011-09-08, 10:10:02
Ich verstehe das ebenfalls nicht: Angeblich unterstützen halbwegs moderne MBs ja EFI. Warum kann ich nicht damit ein auf der Festplatte installiertes OS booten? Oder ginge das irgendwie?Wenn der EFI Loader an der richtigen Stelle liegt sollte das EFI das auch finden und starten können.
Oder du hast eine Shell, wo dich dann zum Loader navigierst.
Lokadamus
2011-09-08, 10:15:08
Ich verstehe das ebenfalls nicht: Angeblich unterstützen halbwegs moderne MBs ja EFI. Warum kann ich nicht damit ein auf der Festplatte installiertes OS booten? Oder ginge das irgendwie?mmm...
Hä? EFI ist der Nachfolger vom alten Bios. Du kannst jederzeit dein installiertes OS weiterhin normal starten.
So weit ich es verstanden habe, versteckt sich hinter EFI fast ein Minibetriebsystem. Dadurch können schon Sachen geladen werden, bevor das installierte OS überhaupt angefasst wird. Aber es kann weiterhin das installierte OS starten. Hast du dein MB getauscht und ein vorher erstelltes Image installiert? Dabei könnte es zu einigen Problemen kommen, bei einer Neuinstallation sollte dies nicht auftreten.
Im EFI- Bios mal nachschauen, ob es da einen Legacy- Punkt hat und dieser aktiviert ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Extensible_Firmware_Interface
Shink
2011-09-08, 10:59:58
Hä? EFI ist der Nachfolger vom alten Bios. Du kannst jederzeit dein installiertes OS weiterhin normal starten.
OK, was ich meinte: Ala Splashtop oder Chrome OS wesentlich schneller in die grafische Oberfläche starten.
PatkIllA
2011-09-08, 11:02:59
OK, was ich meinte: Ala Splashtop oder Chrome OS wesentlich schneller in die grafische Oberfläche starten.
Das liegt dann aber dem OS und weniger an EFI.
Warum benutzt ihr kein SuspendToRAM? Da ist auch ein schnelles EFI noch am initialisieren während man schon wieder in seinem gewohnten OS ist.
Lokadamus
2011-09-08, 11:12:08
OK, was ich meinte: Ala Splashtop oder Chrome OS wesentlich schneller in die grafische Oberfläche starten.mmm...
Wenn das http://de.wikipedia.org/wiki/Splashtop das richtige ist, steht hier auch schon der Hauptgrund: Es verwendet Bootsplash, SquashFS, Blackbox (Fenstermanager), SCIM und den Linux Kernel 2.6.
Hast du dir jemals Blackbox/OpenBox/Fluxbox angesehen? Die Dinger machen wirklich nur das, was sie machen sollen: Fenster zeichnen und verwalten. Diese Window Manager sind sehr schnell geladen im Gegensatz zu Gnome und KDE.
Shink
2011-09-08, 12:07:53
Hast du dir jemals Blackbox/OpenBox/Fluxbox angesehen? Die Dinger machen wirklich nur das, was sie machen sollen: Fenster zeichnen und verwalten. Diese Window Manager sind sehr schnell geladen im Gegensatz zu Gnome und KDE.
Ich verwende LXDE, also OpenBox. Die Bootzeit des OS ist nicht das worauf ich hinaus will: Mein Notebook gurkt beim Einschalten ungefähr 10 Sekunden rum bevor der Grub zum Zug kommt. Dann geht es eh flott weiter. Aber ich dachte mit EFI bekomm ich - was auch immer das Teil vor dem Grub macht - schneller. Sonst käme man ja kaum in 8 Sekunden
Warum benutzt ihr kein SuspendToRAM?
Weil dann mein Akku nach ein, zwei Tagen Nichtbenutzung leer und früher tot ist?
http://rowi.standardleitweg.de/archives/602-Stromverbrauch-bei-Suspend2RAM-Standby.html
Lokadamus
2011-09-08, 12:18:37
Ich verwende LXDE, also OpenBox. Die Bootzeit des OS ist nicht das worauf ich hinaus will: Mein Notebook gurkt beim Einschalten ungefähr 10 Sekunden rum bevor der Grub zum Zug kommt. Dann geht es eh flott weiter. Aber ich dachte mit EFI bekomm ich - was auch immer das Teil vor dem Grub macht - schneller. Sonst käme man ja kaum in 8 Sekunden.mmm...
Kommt auf das Bios drauf an, was es macht. Wenn das Bios immer die Hardware aufs neue entdecken will, dauert es länger, als wenn es vorgesetzt bekommt, das nur an einem Anschluß eine HDD angesteckt ist.
In wie weit du hier was an deinem Bios beeinflussen kannst, weiß ich nicht. EFI wird hier, so fern ein Update für dein Notebook vorhanden ist, wohl nicht soviel bringen. Das müsstest du selber testen.
PatkIllA
2011-09-08, 12:23:25
Weil dann mein Akku nach ein, zwei Tagen Nichtbenutzung leer und früher tot ist?
http://rowi.standardleitweg.de/archives/602-Stromverbrauch-bei-Suspend2RAM-Standby.htmlBei mir reicht das für eine Woche und auch nach 4 Jahren noch halbwegs ordentlich.
Ich nehme den Akku aber raus, wenn er länger auf dem Schreibtisch steht.
Hübie
2011-09-08, 14:16:09
ExpressGate? (http://expressgate.asus.com/noflash.html)
Ja wunderbar aber wie bekomm ich das bei mir? Ich möchte wie gesagt vom USB-Stick booten. Und das möglichst schnell.
Edit: Fehlen euch nun die Worte?? ;D
Die Bootzeit des OS ist nicht das worauf ich hinaus will: Mein Notebook gurkt beim Einschalten ungefähr 10 Sekunden rum bevor der Grub zum Zug kommt.Ja, ein bekanntes Problem. Da kann man die Bootzeit des eigentlichen OS reduzieren wie man will, gefühlt ist es immer noch eine Ewigkeit, die vergeht, bis die Firmware endlich an den Bootloader übergibt.
Verringern kannst du die Zeit in den meisten Fällen nur, wenn du für dich unnötige Hardwarefunktionalität im BIOS- oder EFI-Konfigurationsmenü deaktivierst. Die Standardeinstellung der Mainboard-/Notebookhersteller ist hier eigentlich immer "alles denkbare an". Die Wartezeit mutiert da fast schon zur Qual.
Du solltest Ausschau halten nach:
- SCSI/SAS/SATA/IDE-Controllern mit eigenem Bootrom. Wenn du von den chipsatzintegrierten Controllern bootest, kannst du das beruhigt abschalten. Findest du bei Notebooks aber eher selten.
- PXE-Boot über die integrierte Netzwerkkarte. Wenn du das nicht brauchst, deaktviiere es. Bei meinem Thinkpad hat das ordentlich Zeit gebracht.
- gnadenlos Hardware abschalten, die du nicht brauchst.
Das Problem ist definitiv die Hardwareinitialisierung. So wie es beim BIOS und bei EFI läuft, findet diese praktisch immer zwei Mal statt. Einmal durch die Firmware und dann nochmal durch das Betriebssystem. Eigentlich unnötig, aber leider die aktuelle Realität.
Um da wirklich was zu ändern, hätte die Branche vielleicht mal Coreboot oder ähnliche Ansätze unterstützen sollen. Abgesehen von AMD wird das von den meisten Hardwarefirmen aber weitgehend ignoriert.
Im Mai hatte AMD nun angekündigt, dass man bei künftigen Prozessoren und Chipsätzen (beginnend mit Llano) Coreboot für alle Produktreihen unterstützen möchte. Bisher hat man zwar auch halbwegs regelmäßig dazu beigetragen, aber der Fokus war hier klar bei den Embedded-Lösungen und teilweise Opteron-Servern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Coreboot
http://www.theinquirer.net/inquirer/news/2069286/amd-announces-coreboot-llano-fusion-chips
Ich bin gespannt, wann diese Kontributionen Früchte tragen. Ein Board, das vollständig von Coreboot unterstützt wird, würde ich mir sofort kaufen. Interessant wird aber noch, wie die Mainboardhersteller das aufgreifen. Es reicht nicht, wenn nur AMD die Hardwaredokumentation offen legt und Code schreibt, auch die Mainboardhersteller müssen hier mitspielen. Die waren ja bisher ganz glücklich damit, dass BIOS und EFI das ganze soweit abstrahieren, dass sie ihren darunter liegenden proprietären Code nicht dokumentieren müssen.
Coreboot ist in dem was man damit anstellen kann, enorm flexibel. Es selbst führt wirklich nur die notwendigsten Operationen durch, um den Rechner zu starten und lädt dann einen Payload. Dieser kann auch ein BIOS oder EFI sein (gibt ja Seabios oder Tianocore) oder eben gleich einen Linux-Kernel. In letzterem Fall spart man sich dann eben die doppelte Hardwareinitialisierung.
Nicht, dass es jemand falsch versteht: Abseits von Embedded-Applikationen und vielleicht Servern im HPC-Bereich wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dazu kommen, dass Boards für AMD-CPUs mit Coreboot ausgeliefert werden. Zumindest nicht in absehbarer Zeit.
Es wäre aber schon ein riesiger Fortschritt, wenn der interessierte User selbst die Möglichkeit hätte, Coreboot auf aktuellen Boards zu flashen und ein zu 100% funktionierendes System zu haben.
Hübie
2011-09-19, 09:08:42
öhm. Das ist ja alles sehr informativ, aber hilft mir hier im Thread wenig bis garnicht ;)
Wie es aussieht hat entweder niemand n Plan oder es kümmert einfach niemanden :(
ShadowXX
2011-09-19, 15:07:41
öhm. Das ist ja alles sehr informativ, aber hilft mir hier im Thread wenig bis garnicht ;)
Wie es aussieht hat entweder niemand n Plan oder es kümmert einfach niemanden :(
Nimm dir einfach ein schnell startendes Linux, konfiguriere dieses so das es nicht jedesmal neu die Hardware durchsucht und installiere es auf einen bootbaren USB-Stick.
Da nach kannst du Problemlos vom dem USB Stick booten.
Oder warte auf Windows 8, das soll man von Haus aus auf nen USB-Stick zum Booten übertragen/installieren können.
P.S.
ich hab das mit dem Linux übrigens mal gemacht (als jux)...gebracht hat es nichts, mein Win7 von der SSD bootet schneller.....übrigens auch schneller als ExpressGate von Asus.
Das Problem ist halt der POST und den kann man nicht wirklich abkürzen.
Hübie
2011-09-19, 20:03:14
Also vom *klick* bis ich in Windows unter Opera browsen kann dauert das auch so ~35 sek. Dachte das man das halt auf ~20 sek abkürzen kann. Aber wie es scheint ist das ein unnützes feature.
ich hab das mit dem Linux übrigens mal gemacht (als jux)...gebracht hat es nichts, mein Win7 von der SSD bootet schneller.....übrigens auch schneller als ExpressGate von Asus.Ja, die Vorteile dieses Expressgate-Zeugs konnte ich auch noch nie so recht nachvollziehen. Ich habe ein völlig verkrüppeltes, stinklangsames System, das länger zum Booten braucht als ein vollwertiges Linux oder Windows von einem halbwegs schnellen Datenträger.
Selbst als Notfall-System ist es imho ungeeignet. Da kann ich mir auch einen Stick mit einem richtigen Live-Linux hinlegen und hab dann einen anständigen Browser, alle möglichen Tools und vor allem eine nutzbare Bildschirmauflösung.
Wie es aussieht hat entweder niemand n Plan oder es kümmert einfach niemanden :(Hab dein Startposting jetzt nochmal gelesen. Sehe ich das richtig, dass dich wirklich nur die Zeit nach dem POST interessiert? Dann sieht das natürlich ganz anders aus.
Die Moblin/MeeGo-Leute von Intel haben hier sehr viel Arbeit ins Feintuning des Bootprozesses gesteckt und sind dabei auf den von ihnen unterstützten Plattformen in einen Bereich um die 2-3 Sekunden gekommen.
Hier ein Artikel, der die dabei genommenen Hürden ganz gut beschreibt:
http://lwn.net/Articles/299483/
Ist von 2008, seitdem hat man bestimmt keine Rückschritte gemacht und die Hardware ist auch besser.
https://meego.com/
Im Gegensatz zu sowas wie ExpressGate/Splashtop kann man Meego sogar ganz gut benutzen. Sollte noch am ehesten auf deine geschilderten Anforderungen ala ChromeOS-lilke passen.
Ein Meego-Image (ob jetzt selbsterstellt oder von meego.com geladen) kannst du einfach per dd oder dem Meego Image Creator (mic) auf einen USB-Stick schreiben und davon booten. Richtige Installationen auf einen Stick oder eine Festplatte sind aber genauso möglich und bei dauerhafter Nutzung wohl auch die bessere Wahl, nicht nur geschwindigkeitstechnisch, sondern auch, weil du dann deine Daten und Einstellungen beim Neustart behältst.
"We hate splash screens. By the time you see it, we want to be done.":)
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