Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Carmack Interview auf SPON!
Logan
2011-09-26, 14:42:28
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0,1518,787621,00.html
Sehr cooles interview wie ich finde, am besten gefällt mir diese stelle.
... SPIEGEL ONLINE: Id Software veröffentlicht den Quellcode von Spielen nach ein paar Jahren. Werden Sie das weiterhin tun, nachdem ihr Studio von Zenimax aufgekauft wurde?
Carmack: Das war eine meiner größten Sorgen vor dem Kauf, dass die Anzugträger sagen würden: "Warum zum Teufel sollten wir etwas verschenken?" :up: Der scheint die typen nicht zu mögen :D
00-Schneider
2011-09-26, 14:49:10
Auch für Konsolenhasser hat er eine Antwort parat:
SPIEGEL ONLINE: Ein Spiel zu entwickeln dauert lange und ist teuer. Kommt irgendwann der Punkt, an dem es sich nicht mehr lohnt, an dem die Entwicklung mehr kostet, als man je damit verdienen wird?
Carmack: Auf mobilen Geräten haben wir diese Situation schon. Nehmen Sie das iPad 2: Es hat vielleicht die halbe Rechenkraft einer Xbox 360. Wenn mir jemand sagen würde, ich soll eine unglaubliche Grafik-Engine dafür entwickeln, um alle Fähigkeiten auszunutzen, würde das 10 Millionen Dollar kosten. Das wäre keine kluge Investition. Die Engine wäre überholt, sobald sie rauskommt, weil die Entwicklung ein paar Jahre dauern würde. Auf den Konsolen dagegen tun wir noch immer, was wir können. Wir holen immer noch mehr heraus. Mit High-End-PC, die heute schon zehnmal so mächtig sind wie aktuelle Konsolen, könnte man das nicht machen. Im besten Fall würde man eine Million Stück verkaufen und damit viele Millionen Dollar verlieren. Und es würde länger dauern, als "Rage" zu entwickeln, was uns sieben Jahre gekostet hat.
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Also alles eine reine Kostenfrage extra Content für den PC zu entwickeln. Laut dieser Aussage sind reine PC-Titel auch kaum noch profitabel.
Konsolenversionen sind also sehr gut für reine PC-Spieler, da durch diese der Content ihrer PC-Version mitfinanziert wird.
Leonidas
2011-09-26, 15:59:39
Die richtigen PC-Spiele sind nach wie vor profitabel. Der Markt ist halt nur unendlich viel breiter und damit verkauft sich nicht mehr die x-te Aufwärmung und der größte Marketingschrott so einfach wie früher.
Seine Aussage ist eher reine Highend PC Titel sind nicht mehr profitabel. Und das macht ja durchaus sinn, denn schon Multiplattform AAA Titel außerhalb CoD/GTA/BF werfen kaum noch Gewinn ab.
Die Spiele sind halt zu schlecht.
Qualität setzt sich immer durch, auch bei neuen Reihen wie Mass Effect oder Bioshock.
Das stimmt in dieser Form schonmal nicht. Es ist eher das Marketing das sich immer durchsetzt.
Call of Duty ist zB in Deutschland der einzige Shooter, den man in Film und Fernsehen bewerben kann, da der Titel mittlerweile selbst bei Menschen ohne Internetaffinität ein Begriff ist. Wenn sie vor der Wahl stehen CoD oder BF zu kaufen, werden sie immer zu CoD greifen. Egal wie schlecht der derzeitige Ableger ist und wie gut dessen Konkurrenz
Kladderadatsch
2011-09-28, 09:50:15
Auch für Konsolenhasser hat er eine Antwort parat:
SPIEGEL ONLINE: Ein Spiel zu entwickeln dauert lange und ist teuer. Kommt irgendwann der Punkt, an dem es sich nicht mehr lohnt, an dem die Entwicklung mehr kostet, als man je damit verdienen wird?
Carmack: Auf mobilen Geräten haben wir diese Situation schon. Nehmen Sie das iPad 2: Es hat vielleicht die halbe Rechenkraft einer Xbox 360. Wenn mir jemand sagen würde, ich soll eine unglaubliche Grafik-Engine dafür entwickeln, um alle Fähigkeiten auszunutzen, würde das 10 Millionen Dollar kosten. Das wäre keine kluge Investition. Die Engine wäre überholt, sobald sie rauskommt, weil die Entwicklung ein paar Jahre dauern würde. Auf den Konsolen dagegen tun wir noch immer, was wir können. Wir holen immer noch mehr heraus. Mit High-End-PC, die heute schon zehnmal so mächtig sind wie aktuelle Konsolen, könnte man das nicht machen. Im besten Fall würde man eine Million Stück verkaufen und damit viele Millionen Dollar verlieren. Und es würde länger dauern, als "Rage" zu entwickeln, was uns sieben Jahre gekostet hat.
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Also alles eine reine Kostenfrage extra Content für den PC zu entwickeln. Laut dieser Aussage sind reine PC-Titel auch kaum noch profitabel.
Konsolenversionen sind also sehr gut für reine PC-Spieler, da durch diese der Content ihrer PC-Version mitfinanziert wird.
soll das heißen, es gibt heute weniger potentielle pc-spiele-käufer als früher? warum sonst soll es früher rentabler als heute gewesen sein, ein pc spiel zu entwickeln? (er sagt ja auch, dass heute im vergleich zu früher entsprechend große werkzeugkästen zur verfügung stehen und die technologie=entwicklung immer stärker in den hintergrund rückt) carmacks argument verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz..gescheite pcs seien zu rar, als dass es sich lohnen würde, einen shooter darauf zu programmieren. konsolen eignen sich da besser, da die technisch eben viele jahre stagnieren. warum hat er dann all die jahre auf/für pc entwickelt?
Baalzamon
2011-09-28, 10:25:37
soll das heißen, es gibt heute weniger potentielle pc-spiele-käufer als früher? warum sonst soll es früher rentabler als heute gewesen sein, ein pc spiel zu entwickeln?
Content ist das Stichwort. ;) Früher war es deutlich billiger und einfacher Inhalte zu erstellen.
Cubitus
2011-09-28, 10:34:36
Mit High-End-PC, die heute schon zehnmal so mächtig sind wie aktuelle Konsolen, könnte man das nicht machen. Im besten Fall würde man eine Million Stück verkaufen und damit viele Millionen Dollar verlieren.
Außerdem war das ein Wink auf Crytek ;)
=Floi=
2011-09-29, 02:14:38
die pc basis ist heute imho viel größer. carmack ist wohl wegen QL noch pissed off. (auch hier gibt es diverse knachpunkte)
der soll hald mal auch für den markt programmieren und nicht daran vorbei. seine titel sind für eine kleine nische an spielern und so gut verkaufen sich diese dann auch.
deekey777
2011-09-29, 11:43:55
die pc basis ist heute imho viel größer. carmack ist wohl wegen QL noch pissed off. (auch hier gibt es diverse knachpunkte)
der soll hald mal auch für den markt programmieren und nicht daran vorbei. seine titel sind für eine kleine nische an spielern und so gut verkaufen sich diese dann auch.
Ein Browser-Spiel bzw. ein Browser-Plugin-Spiel wie QL ist also ein am Markt vorbei entwickeltes Spiel?
LovesuckZ
2011-09-29, 11:53:46
Content ist das Stichwort. ;) Früher war es deutlich billiger und einfacher Inhalte zu erstellen.
Früher war die Anzahl an verkauften PCs deutlich geringer. Ein Quake 3 kam Ende 1999 auf dem Markt. 1997 hat sich mein Vater einen PC ohne 3D-Karte für 1500DM gekauft. Das macht heute unter Betrachtung von Inflation annährend 1000€ aus. Heute kommen viel mehr Leute in den Genuß einen starken PC zu haben als es vor 12 Jahren der Fall war.
Es gibt heute wesentlich mehr PC-Spieler als früher. Der Markt ist um ein Vielfaches gewachsen. Quake 3 war ein sozusagen ein Nischenprodukt für eine Nischenkäufergruppe. Wenn man heute also nicht für High-End programmieren könnte, dann stellt sich mir die Frage, wieso ID überhaupt ein Quake 3 rausbrachte.
Carmack erzählt also irgendein Quatsch, um die Entscheidungen aus den letzten Jahren zu rechtfertigen. ID hat eben seinen Glanz verloren.
=Floi=
2011-09-29, 14:36:50
Ein Browser-Spiel bzw. ein Browser-Plugin-Spiel wie QL ist also ein am Markt vorbei entwickeltes Spiel?
ich meinte das setting von rage oder Doom 3. Bei QL finde ich die umsetzung des premium accounts zu teuer und die kostenlosen sacen zu eingeschränkt. Deswegen gibt es zu wenige spieler und das ganze konzept geht nicht auf. Bei QL braucht es viele spieler und freie server wären auch nett gewesen.
Man könnte heute schon sagen, dass die zeiten von echten skillshootern wie QL vorbei sind, wenn ich zur erfolgreichen konkurrenz schaue.
Poekel
2011-09-29, 21:23:08
carmacks argument verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz..gescheite pcs seien zu rar, als dass es sich lohnen würde, einen shooter darauf zu programmieren. konsolen eignen sich da besser, da die technisch eben viele jahre stagnieren. warum hat er dann all die jahre auf/für pc entwickelt?
Es geht imho mehr oder weniger darum, um Engine zu programmieren, die aus der aktuellsten Hardware das Maximum rausholt. Bei Konsolen kann aufgrund der langen Lebensdauer dabei sogar das Risiko, mehrere Jahre daran zu werkeln, gewinnbringend sein, wenn man dadurch tatsächlich besser als die Konkurrenz ist.
Bei PCs müsste man sich aber wohl ständig an neue Entwicklungen anpassen, was den Prozess in die Länge ziehen würde, oder aber trotz langer Entwicklungszeit hinter Entwicklern zurückfallen, die einfach ohne Perfektionsgedanken für die aktuellste Hardware programmieren.
Früher war die Anzahl an verkauften PCs deutlich geringer. Ein Quake 3 kam Ende 1999 auf dem Markt. 1997 hat sich mein Vater einen PC ohne 3D-Karte für 1500DM gekauft. Das macht heute unter Betrachtung von Inflation annährend 1000€ aus. Heute kommen viel mehr Leute in den Genuß einen starken PC zu haben als es vor 12 Jahren der Fall war.
Es gibt heute wesentlich mehr PC-Spieler als früher. Der Markt ist um ein Vielfaches gewachsen. Quake 3 war ein sozusagen ein Nischenprodukt für eine Nischenkäufergruppe. Wenn man heute also nicht für High-End programmieren könnte, dann stellt sich mir die Frage, wieso ID überhaupt ein Quake 3 rausbrachte.
Carmack erzählt also irgendein Quatsch, um die Entscheidungen aus den letzten Jahren zu rechtfertigen. ID hat eben seinen Glanz verloren.
Ich denke man kann das Wachstum der PC-Verkäufe nicht mit dem der PC-Spieler vergleichen. Man muss ja mal sehen wie sich die Zusammensetzung geändert hat. Vor gut 10 Jahren gab es nominell 30% weniger Desktop PCs und nur 10% der Mobilen PCs von heute. (http://www.etforecasts.com/products/ES_pcww1203.htm)
Diese Zahlen zeichnen aber ein falsches Bild: Die ohnehin für Hardcoregamer nicht gerade optimalen und daher zurecht oftmals verschmähten Mobilen PCs sind nach dieser Definition nämlich quasi alles was kein PDA oder Smartphone ist.
Die Desktop-Systeme hingegen stehen zu einem guten Teil in Schwellenländern. Viele Systeme werden auch im Geschäftssektor stehen. Apple-Systeme fallen auch mit in diese Aufzählung.
Insgesamt ist seit 2000 das Internet auch für Leute interessant geworden, die vor 2000 nur einen Fernseher hatten.
Kurzum: Ich vermute der Anteil der Spieler die sich für FPS-Titel interessieren ist nicht wesentlich gestiegen.
Dass die Content-Entwicklungskosten hingegen immens gestiegen sind wird niemand leugnen können. Schau Dir mal alles bis ~Half-Life an. Das sind Spiele wo fast jede Textur ohne Vorlage am PC entstand und man statt mit Models mit Prefabs arbeitete, die man relativ schnell und unkompliziert als durchschnittlicher Mapper zusammenbauen und dann beliebig konnte. Heutzutage sind Einzelpersonen in der Lage diese Spiele optisch aufzuhübschen.
Bei aktuellen Titeln kannst Du nicht einfach ein paar Kisten in einen Gang klatschen. Die Leute wollen Abwechslung. Ergo z.B. einen modellierten Mülleimer, dann aber bitte mit richtigem, physikalisch erfasstem Müll drin! Und alles bitte hübsch texturiert. Auch ein Black-Mesa Prefab-Geländewagen tut es nicht mehr. Man braucht hübsch modellierte Fahrzeuge, die man am besten auch benutzen kann und die nicht überall rumstehen, sondern die es in verschiedenen Varianten gibt. Kurzum: Die Entwicklungszeit ist durch gestiegene Contentansprüche massiv gestiegen.
Kladderadatsch
2011-09-30, 12:53:38
Bei PCs müsste man sich aber wohl ständig an neue Entwicklungen anpassen, was den Prozess in die Länge ziehen würde, oder aber trotz langer Entwicklungszeit hinter Entwicklern zurückfallen, die einfach ohne Perfektionsgedanken für die aktuellste Hardware programmieren.
also alles wie immer! ich verstehe carmacks argument leider nur unter dem einen vorwand..
RIPchen
2011-09-30, 17:34:05
Aus meiner Sicht sind halt auch Kopierschutz&Co wichtige Faktoren. Natürlich kaufen nicht alle ein game, die es auch gecracked spielen. Aber ein gewisser anteil kauft sich das Spiel nicht, weil er es gecracked schon genutzt hat. Wenn man diese Nutzer endlich mal zur Kasse bitten kann haben alle was davon. Nicht dass die games dann in caritativer Weise billiger werden, aber sie schaffen mehr Profit und damit mehr Anreiz, für uns alle zahlenden Spieler etwas zu schaffen. Und wenn dabei der ein oder andere Laden mal nicht insolvent wird ist das auch noch eine schöne Folgeerscheinung.
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