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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Redhat Enterprise Linux - Hardware (CPU, Board etc.) tauschen


J0ph33
2011-10-08, 18:22:34
Hiho

im Moment führe in meinem Institut Simulationen auf einem alten Athlon64 3000+ aus. Das dauert mir tlw. entschieden zu lange.

Nun hab ich mal bei unserer IT-Abteilung nachgefragt, ob sie mir nicht ein wenig was besseres hinstellen könne, bin aber, gelinde gesagt, auf taube Ohren gestoßen. Der Tausch der HW sei nicht so einfach möglich, und überhaupt, da würde man mindestens eine Woche wieder alles neuinstallieren müssen etc. Typische "wir haben kein Bock drauf und erzählen daher BS"-Aussagen.

Nun meine Frage: Wenn ich an dem PC einfach selbst Board+CPU+Ram tausche, was macht besagtes Redhat-System dann beim Booten? Wieviele Treiber hat er selbst an Board, was müsste ich nachinstallieren und wie schwierig würde sich das gestalten? Habe leider ausgesprochen wenig Erfahrung mit Linux, vorallem mit Redhat.

Dank im Voraus. :)

sun-man
2011-10-08, 18:37:43
Moin,

also dazu gehört etwas mehr als nur "Was würde passieren". Grundsätzlich müsste man mal klären welche Version da läuft oder welchen Patchstand aktiv ist. Danach evtl mal die Hardwareliste durchforsten ob die Sachen auch supported sind.
Es gibt auch (zumindest unter Unix) einige Softwaredinge die an die Hardware (unter Sparc die HostID) oder die Mac gebunden sind. Ich kann teiweise gut verstehen warum an so alte Schätze keiner ran will. Aber wenn du andere Harwdare hast ? Warum installierst Du nichts einfach darauf das gewünschte OS ?

J0ph33
2011-10-08, 18:47:53
Mmh...wie finde ich die Version am schnellsten raus?

Die Idee wäre folgende: Ich liebäugle damit, das in der Sig stehende System aufzurüsten, Richtung Sandy-Bridge. Übrig behalten würde ich als CPU+Board+RAM. Das könnte ich dann prinzipiell in den Rechner am Institut bauen.

Sollte meine Simulations-Software (Silvaco ATLAS) mehrere Kerne unterstützen, wäre das ein gehöriges Speed-Update, das mir viel Zeit ersparen würde.

Lokadamus
2011-10-08, 19:32:34
Mmh...wie finde ich die Version am schnellsten raus?mmm...

uname -a dürfte dir den Kernel anzeigen. Wenn es kein selbstkompilierter Kernel ist, kannst du daran eventuell schon den Patchlevel erkennen.

Die Frage ist, wie die Kiste installiert wurde (selbst kompilierte Sachen wie Kernel bzw. Treiber oder reine Netzwerk bzw. CD- Installation). Das einfachste wäre wohl ein Image zu erzeugen und auf dem neuen System testweise booten zu lassen.
Es könnte aber sein, dass du aufgrund einer anderen HDD eine Fehlermeldung beim Booten erhälst.

J0ph33
2011-10-08, 19:46:54
Sind wir jetzt schlauer? (siehe Anhang)

Ich denke, das war eine verhältnismäßig normale CD-Install.

Gast
2011-10-08, 19:57:32
Sind wir jetzt schlauer? (siehe Anhang)

Ich denke, das war eine verhältnismäßig normale CD-Install.


Der Kernel ist sehr sehr alt. Allerdings pflegt RedHat seine Distributionen sehr lange.

Ich würde bei einem Hardwarewechsel neu installieren. Zumindest wenn man kein RedHat-Spezialist ist.

Lokadamus
2011-10-08, 20:06:44
mmm...

Soweit ich es sehe, ist die Kiste auf dem Stand von 2009. Sandy Brigde ist erst 2011 rausgekommen, was bedeutet, es könnte zwar laufen, wird aber keine erhöhte Performence aus dem Sandy Brigde Chipsatz ziehen können, da die Treiber dafür nicht vorhanden sind.
Ein Update würde ich mir aber auch 2x überlegen, da zuerst ein Image gezogen werden sollte. Das Update/ Upgrade auf eine aktuelle Version dürfte zwar fehlerfrei laufen, aber ob deine Simulationssoftware danach noch läuft, ist eine andere Frage.
In wie weit du bei diesen Enterprise Versionen ein Update machen kannst, weiß ich allerdings nicht.

Laut Google (und einer Logliste wegen Netzwerktreiber) hast du RedHat 4.8 am Laufen.
http://service.chelsio.com/site-bin/readme.cgi?FILE=linux/t3/README-1.4.1.2
Hier noch ein paar Tipps, wie man die genaue Version auch rausbekommen soll.
http://serverfault.com/questions/89654/what-version-of-rhel-am-i-using
Wie du die installierten Pakete abfragen kannst, weiß ich nicht. rpm oder yum dürften die Paketmanager sein, aber das ist nur geraten.

J0ph33
2011-10-08, 20:10:13
Also Sandy-Bridge soll da nicht in die Kiste, sondern meine aktuelle HW, Yorkfield + P45, das wäre zumindest die Option.

sun-man
2011-10-09, 01:07:58
Vielelicht sollte man sich mal drauf konzentrieren was Linux macht wenn es komplett neue Hardware bekommt. Solaris kriegt bei so nem Umzug gerne mal Probleme mit den Devicepfaden und spinnt dann rum. Mit Linux, speziell RedHat und in dem Alter ? Keine Ahnung. Das Risiko das Ding komplett zu zerlegen ist natürlich vorhanden.
Typische "wir haben kein Bock drauf und erzählen daher BS"-Aussagen.
Immer interessant was Außenstehende da so reininterpretieren. Ohne dein Institut zu kennen reicht da schon ein Wechsel der Adminriege und keiner kennt die Kiste mehr. Keiner installiert mal eben, inkl Lizenzen, ne Vertragskiste inkl neuer Hardware (Bastelhardware) so mal eben neu. Wenn es Dir wichtig ist würde ich von der Bastelei absehen und mich über die Leitung des Institutes oder der Abteilung um neue vertraglich und lizenzrechtlich einwandfreie Hardware kümmern.

Linux ist ne Nummer aufwändiger als Windows und selbst wenn es hier viele Cracks gibt, ohne die Kiste zu kennen, Pakete durchzusehen, Netzwerke und Routen, Patchstände und natürlich Lizenzen ist das ganze eine rein theoretische Sache. Wenn es daneben geht ? Was dann ? Dann hast Du keine Plattform zum testen mehr, die IT Abteilung schmeisst dir die Tür vor der Nase zu und hier kann Dir evtl so auch keiner helfen wenn alles steht.
Mach ein Backup - oder laß einen machen, spiel den auf Deiner Hardware ein und schau was passiert. So mal eben ne Liveumgebung umzubauen ist gewagt.

MFG

Lokadamus
2011-10-09, 03:51:54
Vielelicht sollte man sich mal drauf konzentrieren was Linux macht wenn es komplett neue Hardware bekommt. Solaris kriegt bei so nem Umzug gerne mal Probleme mit den Devicepfaden und spinnt dann rum.

Linux ist ne Nummer aufwändiger als Windows und selbst wenn es hier viele Cracks gibt, ohne die Kiste zu kennen, Pakete durchzusehen, Netzwerke und Routen, Patchstände und natürlich Lizenzen ist das ganze eine rein theoretische Sache. Wenn es daneben geht ?...mmm...

Diese Macke mit den Devicepfaden dürfte jedes Unix- Derivat/ jeder Unix- Clone haben. Das Prob kenne ich beim Wechsel von SCSI nach IDE auf (Umzug von physikalischer in eine virtuelle Maschine), wobei es meistens nur anpassen im Bootmanager und der fstab sind. Danach sollten die Pfade wieder passen. Schlimmer ist, wenn die Kiste bei einem Update weiterhin auf SCSI setzen will und der Bootmanager dadurch wieder falsch konfiguriert wird.

Aus diesem Grund hab ich das Image vorgeschlagen. Image erzeugen und damit auf anderen Systemen rumspielen. Die bisherige Kiste wird dadurch nicht weiter angefasst, aber man kann es auf einer neuen Kiste testen.

Bitte nicht plenken, Leerzeichen sehen einfach doof aus.

J0ph33
2011-10-11, 14:44:25
Immer interessant was Außenstehende da so reininterpretieren. Ohne dein Institut zu kennen reicht da schon ein Wechsel der Adminriege und keiner kennt die Kiste mehr. Keiner installiert mal eben, inkl Lizenzen, ne Vertragskiste inkl neuer Hardware (Bastelhardware) so mal eben neu. Wenn es Dir wichtig ist würde ich von der Bastelei absehen und mich über die Leitung des Institutes oder der Abteilung um neue vertraglich und lizenzrechtlich einwandfreie Hardware kümmern.


Naja, ich hatte schon das Vergnügen etwas intensiver mit den Herrschaften zusammenzuarbeiten, und mein Eindruck war alles andere als positiv.
Ohne das jetzt weiter vertiefen zu wollen, alles was ich bräuchte wäre ein Redhat, ans Netzwerk angeschlossen, mit VNC und SSH (obligatorisch) an Bord. Meine Software kann ich selbst installieren (das ist auch trivial) und die Lizenzen dafür liegen auf einem Lizenzserver.

Klar, die Option eines komplett neuen Rechners ist auch gegeben, und die Institutsleitung könnte ich sogar überzeugen, aber die IT hat mir dann wieder aufbrausend erzählt, dass Bestellung und Lieferung drei Wochen dauern würden und die Installation der "ganzen Software" (also das cleane Redhat mit Netzwerk) bestimmt noch eine weitere Woche. Da fällt man doch vom Glauben ab...und deshalb mein Plan, das mal selbst in die Hand zu nehmen.

mrt
2011-10-11, 18:33:07
mmm...

Diese Macke mit den Devicepfaden dürfte jedes Unix- Derivat/ jeder Unix- Clone haben. Das Prob kenne ich beim Wechsel von SCSI nach IDE auf (Umzug von physikalischer in eine virtuelle Maschine), wobei es meistens nur anpassen im Bootmanager und der fstab sind. Danach sollten die Pfade wieder passen. Schlimmer ist, wenn die Kiste bei einem Update weiterhin auf SCSI setzen will und der Bootmanager dadurch wieder falsch konfiguriert wird.
Deswegen gibts ja seit x Jahren UUIDs und eigene Bootpartitionen

@TS
Überzeug die Institutionsleitung von einem neuen Rechner, alles andere kann nur zu neuen Problemen führen. Du kannst ja vorschlagen, dass du dich um die SW selbst kümmerst, was ich an deiner Stelle auch machen würde bei so einer motivierten IT-Abteilung.

drdope
2011-10-11, 18:43:07
@TS
Überzeug die Institutionsleitung von einem neuen Rechner, alles andere kann nur zu neuen Problemen führen. Du kannst ja vorschlagen, dass du dich um die SW selbst kümmerst, was ich an deiner Stelle auch machen würde bei so einer motivierten IT-Abteilung.

Sehe ich auch so, rechne den Budgetverantwortlichen einfach mal vor, wie lange du pro Tag unproduktiv auf den Rechner wartest und was du pro Stunde kostest, damit sollte dann klar sein, wie lange es dauert bis sich eine Neuanschaffung amortisiert.
;)

sei laut
2011-10-11, 20:45:37
Sehe ich auch so, rechne den Budgetverantwortlichen einfach mal vor, wie lange du pro Tag unproduktiv auf den Rechner wartest und was du pro Stunde kostest, damit sollte dann klar sein, wie lange es dauert bis sich eine Neuanschaffung amortisiert.
;)
Da wäre ich mir nicht sicher. Kommt auf das Institut an.

@J0ph33: Ich hab das Gefühl, du bist der IT-Abteiling auf dem Schlipps getreten, sonst würden die sich anders anstellen. Und du hälst ja offensichtlich wenig von denen.
Wenn du dort anders auftritts, könntest du nicht mehr auf taube Ohren stoßen - ist immer schwierig, gibt da recht eigensinnige Menschen, die extrem empfindlich reagieren und sofort kotzen, wenn Ihnen jemand etwas zu sehr diktiert.

J0ph33
2011-10-12, 13:33:45
Ja, 'offensichtlich' in diesem Thread. Im direkten Gespräch war ich freundlich und habe vorallem intensiv den Konjunktiv bemüht.

btw, habe es geschafft das Ganze mal auf meinem Rechner laufen zu lassen, mit der Windows-Version der Software, die leider bzgl. des Featuresets teilweise dramatisch reduziert daherkommt.
Ergebnis: Ca. 20-facher Geschwindigkeitszuwachs -_-

Xanthomryr
2011-10-12, 15:04:23
Vielelicht sollte man sich mal drauf konzentrieren was Linux macht wenn es komplett neue Hardware bekommt. Solaris kriegt bei so nem Umzug gerne mal Probleme mit den Devicepfaden und spinnt dann rum. Mit Linux, speziell RedHat und in dem Alter ? Keine Ahnung. Das Risiko das Ding komplett zu zerlegen ist natürlich vorhanden.

Also wir haben hier schon öffters einem Linux Server (Debian, Ubuntu) ein neues Herz (Board,CPU,RAM) untergeschoben und hatten da nie Probleme mit (jedenfalls keine die sich nicht beheben ließen).
Allerdings war das auch nie brand neue Hardware.

Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass ein sooo alter RedHat Enterprise Server etwas zickiger ist.
Erhlich gesagt würde ich das bei der Kiste nicht riskieren.

Gast
2011-10-13, 07:55:32
Kannst du nicht einfach auf deinen privat-pc ein aktuelles cent-os mit der sim-software draufmachen und das dann mal testen?