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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Quantum Levitation


JonSnow
2011-10-19, 11:24:25
Schönes Experiment zur Levitation.

http://youtu.be/Ws6AAhTw7RA

uweskw
2011-10-19, 11:56:18
wieso Levitation?
Das ist ein Supraleiter in einem Magnetfeld.
greetz

Dicker Igel
2011-10-19, 12:36:00
Jo, darüber kam "früher" im Nachtprogramm von BR (Space Night) immer so 'ne Doku.

http://www.youtube.com/watch?v=ltaQP0-vxUQ

uweskw
2011-10-20, 11:58:36
Wenn dieser Podkletnov eine Supraleiter-Scheibe mit einem Meter Durchmesser bauen konnte, wieso schafft die NASA das nicht, obwohl die schon seit Jahren damit beschäftigt sind?

Glaub ich nicht, leider!

Greetz
U.S.

Dicker Igel
2011-10-20, 12:14:14
Mir ging es ums Supraleiter-Prinzip, nicht um Podkletnow's Experiment, welches auf Grund von fehlenden Beweisen/Bestätigungen wirklich sehr umstritten ist.

uweskw
2011-10-20, 17:08:38
Podkletnow's Experiment ist ja 20 Jahre her. Hat es denn inzwischen schon mal jemand nachstellen können? Kann doch nicht sooooooo schwer sein einen vergleichbar grossen Supraleiter herzustellen. Er hat es ja angeblich in nur 3 Jahren geschaft.

Spasstiger
2011-10-20, 18:26:06
Wenn grundsätzlich ein Effekt da ist, sollte man ihn auch im kleinen Maßstab nachstellen können, man muss nur feiner messen. Und da bei Podkletnow die Auswirkungen wohl sogar sichtbar waren (Rauch, der in eine Tiefdruckzone über dem Supraleiter gezogen wird), hätte das NASA-Team mir ihrer am Ende 50 cm großen Scheibe auch schon deutlich messbare Resultate erhalten müssen. Da man nix mehr gehört hat, wurde das Projekt wohl ergebnislos eingestellt.

Finch
2011-10-20, 21:33:20
Macht es sinn, seinen Platz an der Universität für einen Fake zu riskieren?

Flyinglosi
2011-10-20, 21:41:33
Macht es sinn, seinen Platz an der Universität für einen Fake zu riskieren?

Das klappt ohnehin nicht, weil man dafür wohl niemals ne Finanzierung locker machen könnte..

mAxmUrdErEr
2011-10-20, 21:44:44
Macht es sinn, seinen Platz an der Universität für einen Fake zu riskieren?
Definitiv.
Deine Karriere an der Uni hat ein Ende, aber der Ruhm und die Bewunderung von un- oder halbgebildeten Verschwörungstheoretikern bleiben für immer.

Flyinglosi
2011-10-20, 22:03:28
Definitiv.
Deine Karriere an der Uni hat ein Ende, aber der Ruhm und die Bewunderung von un- oder halbgebildeten Verschwörungstheoretikern bleiben für immer.

Diese Herrschaften kann man aber auch schon mit nem Magnetlager beeindrucken :wink:

Spasstiger
2011-10-22, 16:05:46
Diese Herrschaften kann man aber auch schon mit nem Magnetlager beeindrucken :wink:
Eben. Die Entdeckung von Podkletnov war ein Zufallsprodukt und kein Resultat, auf das sein Forschungsprojekt abzielte. Er hatte ursprünglich eben nicht zum Ziel, Gravitation abzuschirmen, sondern wollte irgendwas mit Supraleitern machen. Er war seine These, dass die beobachteten Effekte aus der Abschirmung von Gravitation resultieren, die ihn und seine Uni in Verruf gebracht haben. Seine Uni wollte wahrscheinlich nicht weiter ein Projekt finanzieren, das von der wissenschaftlichen Gemeinschaft für lächerlich gehalten wird.

Wer übrigens ein bischen mit diamagnetischer Levitation spielen und die zitierten "Herrschaften" beeindrucken möchte: http://www.innomats.de/index.php?cPath=29.
Graphit wird in einem starken Magnetfeld von diesem abgestoßen. Wirkt die Schwerkraft als Gegenkraft, dann schwebt das Graphitplättchen. Erst 2009 wurden Grenzelektronen als Ursache für den Effekt gefunden. Das Experiment dagegen ist schon lange bekannt.

beos
2011-10-23, 21:51:46
Ich wundere mich immer wieder, warum Diamagnetismus mit Anti-Gravitation gleichgesetzt wird :confused:

Flyinglosi
2011-10-23, 23:12:35
Ich wundere mich immer wieder, warum Diamagnetismus mit Anti-Gravitation gleichgesetzt wird :confused:

Was hat das mit Diamagnetismus zu tun? Der Supraleiter schwebt doch, weil beim annähern (Fallen) an den Magneten eine Spannung im Material induziert wird die einen Strom treibt. Und dieser Strom bewirkt im Magnetfeld eine Kraftwirkung. Das ganze erinnert ein wenig an ne Asynchronmaschine.

mfg Stephan

beos
2011-10-24, 00:29:44
Was hat das mit Diamagnetismus zu tun? Der Supraleiter schwebt doch, weil beim annähern (Fallen) an den Magneten eine Spannung im Material induziert wird die einen Strom treibt. Und dieser Strom bewirkt im Magnetfeld eine Kraftwirkung. Das ganze erinnert ein wenig an ne Asynchronmaschine.

mfg Stephan

Dies nennt man Diamagnetismus, da es mit Materialien funktioniert, die keine Magnetische Ordnung haben. Das "schwebende" Material ist kein Supraleiter.

Wenn das angelegte Magentfeld stark genug ist, könntest Du auch ein Lebewesen "schweben" lassen.

uweskw
2011-10-24, 02:16:20
Dies nennt man Diamagnetismus, da es mit Materialien funktioniert, die keine Magnetische Ordnung haben. Das "schwebende" Material ist kein Supraleiter.

Wenn das angelegte Magentfeld stark genug ist, könntest Du auch ein Lebewesen "schweben" lassen.


????

Enweder du erzählst ganz grossen Mist oder ich habe wirklich etwas grundlegendes verpasst. Wer kann wo und wie schweben?

Spasstiger
2011-10-24, 02:35:19
????

Enweder du erzählst ganz grossen Mist oder ich habe wirklich etwas grundlegendes verpasst. Wer kann wo und wie schweben?
Floating Frog @ Youtube (http://www.youtube.com/watch?v=2VlWonYfN3A)
Zur Erklärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Diamagnetismus#Schweben

Und das hat nix mit der elektromagnetischen Induktion (http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion) zu wie Flyinglosi zu erklären versucht, sondern ist ein quantenmechanischer Effekt.

Auch das Schweben eines Supraleiters ist auf Diamagnetismus zurückzuführen. Ein Supraleiter hat aufgrund des Meißner-Ochsenfeld-Effekts im Inneren eine Suszeptibilität von -1 bzw. eine Permeabilität von 0 und ist damit perfekt diamagnetisch. Mit Supraleitern lässt sich ein sichtbares Schweben also schon bei schwachen äußeren Magnetfeldern erreichen, wodurch sie sich für Anschauungszwecke am Besten eignen. Aber das Prinzip lässt sich auf jedes Objekt, jedes Material anwenden. Das Magnetfeld muss nur stark genug sein.

Das im Startposting verlinkte Video mit dem "quantum locking" ist ein speziellerer Fall. Dort wurde ein Siliziumwafer verwendet, der mit einem hauchdünnen Supraleiter überzogen wurde. So dünn, dass ein Magnetfeld mit statistischer Wahrscheinlichkeit hindurchdringen kann, was bei dicken Supraleitern aufgrund des Meißner-Ochsenfeld-Effekts nicht möglich ist (die Eindringtiefe liegt in der Größenordnung von 100 nm). An den Stellen, an denen das Magnetfeld durchdringt, ist das Material nicht supraleitend. Die supraleitenden Gebiete drumherum verdängen diese Durchdringungen des Magnetfelds auf strukturell schwache Stellen im Material, z.B. Korngrenzen in der Kristallstruktur des Siliziumwafers. Jede geringe Verschiebung des Magnetfelds oder des Supraleiters führt dazu, dass die Durchdringungen nicht mehr an den optimalen Stellen stattfinden, wogegen sich der Supraleiter quasi sträubt (es ist energetisch ungünstiger). Deshalb bleibt der Supraleiter ohne äußere Energiezufuhr einfach an Ort und Stelle. Deshalb fällt der Supraleiter auch nicht runter, wenn der ganze Versuchsaufbau auf den Kopf gestellt wird (Magnet oben, Supraleiter unten). Der Supraleiter widerstrebt der Änderung seiner Lage. Je nach Anordnung des äußeren Magnetfelds sind gewisse Freiheitsgrade erlaubt (z.B. Rotation um den eigenen Schwerpunkt).
Mit einfacher Physik lässt sich das alles aber nicht im Detail erklären, es ist Quantenmechanik.

P.S.: Dieses Quantum Locking macht den Siemens Lufthaken möglich. Der ist zwar nicht beliebig platzierbar, aber zumindest in einem bestimmten Wirkungsradius zum Magneten. Oder reibungsfreie Lager, die unabhängig von der Schwerkraft und somit auch im Weltraum funktionieren.