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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wasserstoffbombe ohne Fissionszünder?


Avalox
2011-10-31, 09:13:23
Was ich mich eigentlich schon immer frage ist, ob es nicht irgendwann denkbar ist, dass eine Wasserstoffbombe ohne Fissionssprengsatz in den ingenieurstechnischen Bereich rutscht.

deekey777
2011-10-31, 09:54:35
Der Fissionszünder ist nötig, um die Fusion zu starten, oder?

Wenn eine Wasserstoffbombe ohne Fission möglich wäre, wären wir bei der kalten Fusion einen Schritt weiter.

Trap
2011-10-31, 09:59:44
Nach allem was man so lesen kann ist das wohl schon machbar ( http://en.wikipedia.org/wiki/Pure_fusion_weapon ), aber im Moment in nutzbaren Dimensionen kaum besser als nur Sprengstoff, 1/100 der Wirkung der Hiroshima-Bombe bei 3t Gewicht.

Ist im Grunde ein Fusionkraftwerk für Einmalverwendung mit chemischer Energieerzeugung.

Avalox
2011-10-31, 10:38:11
Der Fissionszünder ist nötig, um die Fusion zu starten, oder?


Die Energie der Atombombe ist nötig, um die Fusion zu starten. Eben wegen der hohen Energiedichte der Atomladung. Aber so, wie chemische Laser usw. Fortschritte machen, ist es ja vielleicht mal möglich eine chemische Energiequelle so stark zu bündeln, dass auch damit ein sich selbst erhaltender Fusionsprozess gezündet werden kann.

Nach allem was man so lesen kann ist das wohl schon machbar ( http://en.wikipedia.org/wiki/Pure_fusion_weapon ), aber im Moment in nutzbaren Dimensionen kaum besser als nur Sprengstoff, 1/100 der Wirkung der Hiroshima-Bombe bei 3t Gewicht.

Sehr interessant.

Wie wohl die Ächtung solcher Waffen wäre?

Sven77
2011-10-31, 10:48:31
Die Frage ist rein theoretisch..

a) Warum sollte man was anderes benutzen als einen Fissionszuender? Geringerer Fallout? Sauber ist der Fusionssprengsatz auch nicht. Und wer ne H-Bombe abwirft mach sich sicher keine Gedanken ueber die Unversertheit der Zone in der die Bombe eingesetzt wird

b) Braucht man noch H-Bomben? Der kalte Krieg ist vorbei, selbst grosse Atombomben sind Auslaufmodelle. Taktische Atomwaffen sind dafuer umso wertvoller und inzwischen sogar realtiv "sauber" verglichen zu ihre Vorgaengern..

Avalox
2011-10-31, 11:13:10
Die Frage ist rein theoretisch..


Denke ich nicht. Die reine Wasserstoffbombe muss auch nicht auf solch gigantischer Sprengkraft ausgelegt sein.

Zum einen hätte die reine Fusionsbombe weit weniger und weniger lange strahlenden Fallout, zum anderen sind große Atomwaffen heute natürlich durch das Start Abkommen zwischen Russland und den USA geregelt. Auf der zukünftigen Weltbühne werden allerdings viel mehr Mitspieler auftreten. Ob man alle dazu bekommt solch ein Abkommen zu unterschreiben bezweifel ich stark.

Solch eine Wasserstoffbombe wäre eher einzusetzen. Die konventionellen Waffen sind in den letzten Jahren auch immer größer geworden, bedingt durch den Bedarf unterirdische Bunker zu knacken sind latent auch kleine Atomwaffen im Gespräch, aber eben Stand heute nicht zu argumentieren.

Die alles entscheidende Frage ist, wie würde solch eine Waffe von der Welt wahrgenommen? Fällt sie in die Kategorie, wie heute Atomwaffen, oder gilt diese dann als nahezu saubere Waffe mit ausschliesslich lokalen Folgen?

Monger
2011-10-31, 11:13:43
Die benötigte Energiemenge ist halt schon gewaltig. Chemisch gibt es nichts was eine auch nur annähernd ausreichende Energiedichte hätte. Eigentlich logisch, weil sonst würde man Fusionsprozesse auch irgendwo in der freien Natur auf der Erde beobachten können. Wenn es irgendeine chemische Reaktion gäbe die stärker als die atomaren Kräfte wäre, hätten wir eine sehr andere Chemie.

Die Ideen mit hochenergetischen Lasern und Antimaterie kommt mir vor, wie dem Hasen Pfeffer auf den Schwanz zu streuen: wenn ich technisch in der Lage bin Antimaterie herzustellen und zu speichern, wäre eine Atombombe überhaupt kein Problem.

Glaube deshalb kaum, dass wir da in absehbarer Zeit irgendwelche Fortschritte sehen werden. Zum Glück.

Avalox
2011-10-31, 11:26:04
Die benötigte Energiemenge ist halt schon gewaltig. Chemisch gibt es nichts was eine auch nur annähernd ausreichende Energiedichte hätte. Eigentlich logisch, weil sonst würde man Fusionsprozesse auch irgendwo in der freien Natur auf der Erde beobachten können. Wenn es irgendeine chemische Reaktion gäbe die stärker als die atomaren Kräfte wäre, hätten wir eine sehr andere Chemie.

Na ja. Hochenergetische Laserstrahlen sind in der Natur aber auch eher selten anzutreffen.

Wenn man sieht, dass ein Airborne Laser nun schon sekundenlang im Megawatt Bereich strahlt und dabei ein gesamt Impuls im Minutenbereich angestrebt wird, so sind dieses schon Möglichkeiten, welche man vor kurzen noch nicht hatte.

Trap
2011-10-31, 11:40:05
Die benötigte Energiemenge ist halt schon gewaltig. Chemisch gibt es nichts was eine auch nur annähernd ausreichende Energiedichte hätte.
Das ist kein Problem, solang man die Energie transportieren und konzentrieren kann und man ausreichend Leistung zu Verfügung hat.

Alle existierenden Fusionskraftwerk-Forschungseinrichtungen erzeugen Fusionsreaktionen allein aus chemischer Energie (Kohle->Kraftwerk->Stromnetz->Fusionseinrichtung).