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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Metallischer Wasserstoff: Supraleiter und Suprafluid?


Logan
2011-11-19, 10:29:40
Seit längerem wird ja angenommen das der jupiter im inneren aus metallischen wasserstoff besteht. Nun haben forscher versucht diesen zustand von wasserstoff im labor zurealisieren, und sind dabei auf erstaunliche eigenschften des "metallischen" wasserstoff gestossen. Sowie es aussieht könnte metallischer wasserstoff bei zimmertemperatur supraleitend ( strom fliess ohne widerstand) und suprafluid (flüssigkeit fliesst ohne reibung) sein :eek: Nur hat die sache einen klitzekleinen hacken, um wasserstoff in diesen zustand zu befördern braucht man einen druck von 2,7 megabar :usad:


www.astronews.com/news/artikel/2011/11/1111-026.shtml

sei laut
2011-11-19, 11:02:13
Ich gehe mal davon aus, dass der Druck dauerhaft erhalten bleiben muss, damit der Wasserstoff seine metallischen Eigenschaften beibehält? (wenn nicht, wäre das gigantisch)

Auch wenn da noch viel Spekulation bei ist, spannend ist es allemal.

Chemiker
2011-11-19, 20:29:14
Sehr interessant, vielen Dank.

Ja, der Druck ist zu hoch, um dafür Anwendungen zu finden.

Tigerchen
2011-11-20, 07:31:48
Müßte der Wasserstoff in der Sonne dann nicht auch metallisch sein?

jorge42
2011-11-20, 09:30:24
Wenn er nicht grad an der Fusion Teil nimmt könnte das sein. Der Jupiter war ja einfach zu klein um zu einer Sonne zu werden.

Tigerchen
2011-11-20, 09:42:47
Wenn er nicht grad an der Fusion Teil nimmt könnte das sein. Der Jupiter war ja einfach zu klein um zu einer Sonne zu werden.
Ob das unsere Fusionsreaktorbauer mit im Blick haben?

Flyinglosi
2011-11-20, 11:36:01
Ob das unsere Fusionsreaktorbauer mit im Blick haben?

Nene, die denken an sowas nicht, am besten du informierst sie darüber :rolleyes:

Tigerchen
2011-11-20, 11:46:21
Nene, die denken an sowas nicht, am besten du informierst sie darüber :rolleyes:
Vielleicht klappt daß dann endlich mit der Fusion. 60 Jahre Forschung ohne greifbaren Erfolg.........:frown:

Flyinglosi
2011-11-20, 12:16:33
Vielleicht klappt daß dann endlich mit der Fusion. 60 Jahre Forschung ohne greifbaren Erfolg.........:frown:

Gottseidank, denn so hat die Menschheit auch die Zeit sich geistig weit genug zu entwickeln um eine deart mächtige Energiequelle zu nutzen.

mfg Stephan

Botcruscher
2011-11-20, 13:44:13
Ob das unsere Fusionsreaktorbauer mit im Blick haben?

Fusion wird über Temperatur gemacht nicht über Druck. Deswegen bracht man auch 100mio Grad. Und natürlich sind die Erfolge da.
Gottseidank, denn so hat die Menschheit auch die Zeit sich geistig weit genug zu entwickeln um eine deart mächtige Energiequelle zu nutzen.

Als Waffe haben wir das schon über 50 Jahre.

Tigerchen
2011-11-20, 14:59:17
Fusion wird über Temperatur gemacht nicht über Druck. Deswegen bracht man auch 100mio Grad. Und natürlich sind die Erfolge da.

1. Das weiß ich. Die Frage ist ob da wirklich alle Merkwürdigkeiten von Materie unter hohem Druck mit berücksichtigt sind. Für mich ist es irgendwie kein Erfolg wenn man viel Energie einsetzt um weniger zu erzeugen.


Als Waffe haben wir das schon über 50 Jahre.

2.Schön daß ich von dir über die Wasserstoffbombe belehrt wurde. Man lernt ja nie aus.........:rolleyes:

Cra$h
2011-11-20, 15:42:50
Gottseidank, denn so hat die Menschheit auch die Zeit sich geistig weit genug zu entwickeln um eine deart mächtige Energiequelle zu nutzen.


Ich fürchte da wird so schnell nicht mehr viel passieren und Einstein wird mal wieder Recht behalten...

@TE: Danke für den Link, sehr interessant!

Flyinglosi
2011-11-20, 17:28:28
Als Waffe haben wir das schon über 50 Jahre.

Die Entdeckung der Wasserstoffbome war doch völlig unbedeutend, da sie den Schrecken einer klassischen Atombome nicht mehr weiter gesteigert hat.

Aber die Möglichkeit, ohne großen Aufwand praktisch unbegrenzt Energie zu gewinnen, hebt so manche natürliche Grenze des menschlichen Größenwahnsinns auf.

mfg Stephan

Botcruscher
2011-11-20, 17:30:37
2.Schön daß ich von dir über die Wasserstoffbombe belehrt wurde. Man lernt ja nie aus.........:rolleyes:
Wurdest doch nicht zitiert.:rolleyes:

In einem Tokamak oder Stellarreaktor ist nichts mit Druck.

Gipsel
2011-11-20, 19:01:42
In einem Tokamak oder Stellarreaktor ist nichts mit Druck.
Aber bei ICF (Inertial Confinement Fusion, das was man mit den Lasern macht) schon. Und in der Sonne auch ein wenig, denn zumindest unsere ist auch im Kern ein wenig kühler als die 100 Millionen Grad, die man in einem Tokamak/Stellerator benötigt und zudem noch Deuterium und Tritium benutzt, um die Temperatur/Druck zum Zünden der Fusion herabzusetzen.

deekey777
2011-11-20, 19:39:44
Aber bei ICF (Inertial Confinement Fusion, das was man mit den Lasern macht) schon. Und in der Sonne auch ein wenig, denn zumindest unsere ist auch im Kern ein wenig kühler als die 100 Millionen Grad, die man in einem Tokamak/Stellerator benötigt und zudem noch Deuterium und Tritium benutzt, um die Temperatur/Druck zum Zünden der Fusion herabzusetzen.
Ein wenig ist es wie Bischen Motorschaden. :D

Gipsel
2011-11-20, 20:05:07
Ein wenig ist es wie Bischen Motorschaden. :D
Nicht ganz. Das Entscheidende ist sowas wie das Produkt von Druck und Temperatur (ist im Detail natürlich einen Tick komplizierter). Insofern spielt der Druck (bzw. die Dichte) natürlich schon eine Rolle.

deekey777
2011-11-20, 20:21:54
Nicht ganz. Das Entscheidende ist sowas wie das Produkt von Druck und Temperatur (ist im Detail natürlich einen Tick komplizierter). Insofern spielt der Druck (bzw. die Dichte) natürlich schon eine Rolle.
Ach doch. Und du bestätigst das.
Erst der Gravitationsdruck (dem die Kernfusion entgegenwirkt) ermöglicht das Wasserstoffbrennen zu Helium, da die Temperatur sonst nicht ausreicht.

Gipsel
2011-11-21, 02:25:37
Ach doch. Und du bestätigst das.
Erst der Gravitationsdruck (dem die Kernfusion entgegenwirkt) ermöglicht das Wasserstoffbrennen zu Helium, da die Temperatur sonst nicht ausreicht.
Sage ich doch, daß der Druck auch wichtig ist. Habe wohl Deinen Einwurf mit dem "bißchen Motorschaden" mißverstanden.

Eisenoxid
2011-11-21, 15:05:23
Also nochmal im Klartext, da das hier alles etwas missvertändlich war...

Die Sonne ist im Zentrum deutlich kühler als die Temperaturen, die hier auf der Erde für eine Kernfusion benötigt würden (Sonne 15 mio K; ITER 100 mio K).
Das liegt am deutlich niedrigeren Druck, der in einem Tokamak durch das Magnetfeld aufgebaut werden kann (Sonne 200 mrd. bar; Druck der bei ITER herrsch hab ich jetz nicht auf die schnelle gefunden, ist aber in der Größenordnung um 10-100bar (?) )
Durck den hohen Druck schafft es die Sonne auch normalen Wasserstoff zu Helium zu fusionieren. Wir brauchen ja Deuterium und Tritium.

Und es wurde schon mehr Energie bei einer Fusion erzeugt, als reingesteckt wurde.

Bei der eigendlichen Frage, ob Wassersoff in der Sonne in diesem metallischen Zustand vorliegt, muss man nicht nur den Druck, sondern natürlich auch die Temperatur im Auge behalten. Mann bräuchte ein Phasendiagramm (Temp gegen Druck) mit der Kurve für den metallischen Zustand.

Tigerchen
2011-11-21, 15:30:32
Tja. So richtig zu wissen scheint es keiner oder?

Was natürlich die Frage aufwirft ob beim ITER mit gesichertem Wissen oder mit Annahmen gearbeitet wird.

Gipsel
2011-11-21, 21:44:26
Müßte mal nachsehen, aber wenn mich nicht alles täuscht, wird bei Iter mit Drücken von so grob um 1 bar, dafür aber mit Temperaturen von bis zu 300 Millionen Kelvin geplant. Für den Nachfolger DEMO, also die Demonstration zu Möglichkeit der (kommerziellen) Energieerzeugung von etwa 500 MW, sogar ~500 Millionen Kelvin.

Tigerchen
2011-11-22, 14:47:14
Müßte mal nachsehen, aber wenn mich nicht alles täuscht, wird bei Iter mit Drücken von so grob um 1 bar, dafür aber mit Temperaturen von bis zu 300 Millionen Kelvin geplant. Für den Nachfolger DEMO, also die Demonstration zu Möglichkeit der (kommerziellen) Energieerzeugung von etwa 500 MW, sogar ~500 Millionen Kelvin.
Bis DEMO kommt bin ich Geschichte.:eek::biggrin: