Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sony Vaio VGN-FZ31S startet bei Kälte nicht
gammelsauitz
2012-01-23, 14:24:36
hallo
Ich habe seit einiger Zeit Probleme beim Start meines Sony Vaio VGN-FZ31S. Es passierte immer wieder, dass ich den Laptop anschalte, er versucht hochzufahren, der Bildschirm aber schwarz bleibt und der Laptop dann nach etwa 10 Sekunden von selber aus geht. Was auffällig ist, ist dass immer wenn ich auf den "An-Knopf" drücke und anschließend die BLuetooth Leuchte aufleuchtet, der Computer normal startet und immer wenn sie nicht aufleuchtet, es nicht klappt. Mir ist jetzt aufgefallen, dass das Problem immer auftritt, wenn der Laptop kalt ist. Zum Beispiel, wenn ich ihn jetzt im Winter mit zur Uni nehme, startet er am Anfang nicht, wenn ich ihn dann irgendwie auf der Oberfläche auwärme, dann klappt es meist.
Dann gibt es noch ein anderes Problem beim Starten, das seltener auftritt und bei dem ich keine Regelmäßigkeit feststellen konnte. Der PC fährt hoch, bis zum "Windows wird gestartet" Bildschirm. Dann geht er plötzlich ohne Vorwarnung aus und es sieht ungefähr so aus, wie wenn man einem Laptop den Stromstecker rauszieht wenn er gerade läuft.
Die Sache ist ziemlich nervig und es wäre toll, wenn da jemand helfen könnte.
VIelen Dank.
Sentionline
2012-01-23, 16:17:33
Guten Tag.
Nun da gibt es mehrere Ansätze die man durchgehen kann. Wenn der Laptop nur angeht, wenn er aufgeheizt wird, oder Kaltstartprobleme hat, ist das zumeist eine kalte Lötstelle oder poröse Wärmeleitpaste. Dem Problem kommt man also nicht einfach auf die Schliche. Geht der Laptop aus, wenn "Windows wird gestartet" angezeigt wird, dann überhitzt wahrscheinlich der Prozessor/Grafikchip. In dem Falle muss man die Wärmeleitpaste erneuern (Hitzestau wegen poröser Paste). Da zu dem Moment wo der Rechner hochfährt das Bios das PowerManagement in der Hand hat, wird es bei überschreiten einer Temperatur schlicht abgeschaltet. Das wegen der Bluetooth Leuchte...schonmal geschaut ob das Modul villeicht ein Wackelkontakt im Steckplatz hat oder nicht richtig sitzt?
Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass das Netzteil unterdimensioniert oder altersschwach ist. Probeweise beim hochfahren den Akku rausnehmen, ohne Akku liegt am Netzteil deutlich weniger Last an.
Wärmeleitpaste sollte man nach möglichkeit einmal im Jahr erneuern. Wahrscheinlich ist auch der Kühler sehr verdreckt und es liegt mittlerweile ein Teppich drin.
YfOrU
2012-01-23, 16:46:51
Zur Eingrenzung erst einmal folgendes:
1. Notebook ohne Netzteil, also nur über den Akku einschalten
2. Notebook ohne Akku, nur Netzteil einschalten
3. Notebook mit Akku und Netzteil einschalten.
Tritt der gleiche Fehler bei allen drei Kombinationen auf ist es entweder die interne Spannungsversorgung (meistens altersschwache Kondensatoren aufgrund der hohen Temperaturen) oder die GPU (8600M GS). Gerade letztere ist leider die häufigste Fehlerquelle bei Geräten aus diesem Zeitraum.
Hier hilft dann nur ein Austausch der Platine (unwirtschaftlich) oder manuelles Nacharbeiten ("backen") der Platine. Bei dir ist es ziemlich sicher die GPU (Google: nvidia bumpgate). Die GPU (Chip) hat kalte / gerissene Lötstellen und kann deshalb im kalten Zustand nicht mehr zuverlässig initialisiert werden. Daher auch dein Bluetooth Phänomen. Keine GPU -> Ende.
Siehe, und das ist für dich ganz wichtig:
http://www.sony.de/support/de/topics/solutions/53420
Wenn du Glück hast profitierst du noch vom nachträglich verlängerten Garantiezeitraum (da Serienfehler). Also mit Sony in Verbindung setzen, evtl. geht es auch außerhalb des Zeitraums (4 Jahr) auf Kulanz. Wenn das nicht mehr möglich ist dann:
Beim backen wird das Mainboard mit Alufolie eingewickelt und nur der Bereich der GPU freigelassen. Zusätzlich wird die GPU davor mit dünnflüssigen Flussmittel unterspült. -> Backrohr, besser eine exakt regelbare Heißluftpistole und dann eine halbwegs brauchbare Temperaturkurve hinbekommen um den BGA Chip so nachzulöten.
Allerdings ist die Reparatur meist nur dann von längerer Dauer wenn beim Zusammenbau die Kühlleistung des GPU Kühlers verbessert wird. Das geht am besten durch die Integration eines dünnen Kupferblechs.
Die Erfolgsquote ist dabei übrigens recht hoch, gerade wenn das Notebook nicht komplett hinüber war (also nur temperaturabhängige Probleme hatte). Allerdings ist dabei Vorsicht geboten denn zu heiß darf es natürlich nicht werden. -> Auf ca. 100C gut durchwärmen und dann 180 bis 200 für 3 bis 4 Minuten. Am besten davor mit irgend einem alten Motherboard davor üben* ;). Im Backrohr dauert es auf oberster Schiene direkt unter dem Grill etwas länger (5 - 8 Minuten).
Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=aJI9mSEe-1U&feature=related
*hab das zum Spaß mit einem alten Board gemacht um die maximale Temperatur auszuloten. Auf Anschlag (220C) direkt unter der Heizspindel war Feierabend. Der BGA ist aufgeschwommen und konnte direkt abgenommen werden. Genau so heiß darf es nicht werden sondern etwas darunter ;) Als Hinweis sei noch hinzuzufügen das davor besser alle aufgeklebten Folien vom Motherboard entfernt werden sollten. Die sind für diese Temperaturen nicht geeignet, dem Board selbst schadet es aber nicht.
Guten Tag.
Nun da gibt es mehrere Ansätze die man durchgehen kann. Wenn der Laptop nur angeht, wenn er aufgeheizt wird, oder Kaltstartprobleme hat, ist das zumeist eine kalte Lötstelle oder poröse Wärmeleitpaste. Dem Problem kommt man also nicht einfach auf die Schliche.
Das mit der Wärmeleitpaste ist schon mal kompletter Schwachsinn. So schnell überhitzt nichts, selbst ohne Wärmeleitpaste nicht, zudem würde der Rechner dann noch schneller überhitzen, wenn die Umgebungstemperatur höher ist. Die Symptome sind aber komplett gegensätzlich, bei höherer Temperatur scheint er eher zu starten.
Trockene Wärmeleitpaste stört normalerweise auch nicht großartig, schließlich erstarrt sie in der "idealen" Position, manche Wärmeleitpasten erreichen auch erst nach dem erstarren ihre Leistung. Es entstehen dadurch ja keine zusätzlichen Lufteinschlüsse und es sind ja die Feststoffe, die der Paste einen Großteil der wärmeleitenden Eigenschaften verleihen und nicht jene Stoffe die sie viskos machen.
Viel mehr stört da üblicherweise der verstaubte Kühler, aber auch das führt nicht zum Überhitzen in wenigen Sekunden sondern in der Regel nur zu einem lauteren Lüfter. Überhitzen tritt dann höchstens im Extremfall ein, sprich eine Außentemperatur nahe der maximal zugelassenen Temperatur und gleichzeitig eine recht hohe Last, aber auch das führt normalerweise nicht zu einem Systemabsturz, da die mit Wärmeleitpaste gekühlten Bauteile entsprechende Schutzfunktionen haben und einfach mit verringerter Frequenz weiterlaufen.
Wenn man den Kühler zur Reinigung abbaut sollte man natürlich vor der erneuten Befestigung frische Wärmeleitpaste verwenden, da man höchstwahrscheinlich den Kühler nicht mehr 100% gleich aufsetzen kann und die eingetrocknete Paste sich natürlich nicht mehr an die veränderte Umgebung anpassen kann. So lange der Kühler aber verbaut ist, stört das nicht im geringsten.
Die Idee mit der Lötstelle klingt da schon wesentlich plausibler.
Sentionline
2012-01-23, 19:39:39
Poröse Paste isoliert. Warme Paste gewinnt an Viskosität.
YfOrU
2012-01-23, 20:13:34
Die Idee mit der Lötstelle klingt da schon wesentlich plausibler.
Nur ist es leider keine Idee sondern ein Faktum. Ist eine ganz üble Sauerei denn Nvidia steht bis heute für kaum mehr als einen Bruchteil des verursachten Schadens ein.
Schlussendlich bleibt der Großteil der betroffenen Kunden auf Notebooks mit Totalschaden sitzen. Wobei es hier nicht um Einzelfälle geht sondern um die Mehrzahl der Geräte mit Nvidia dGPU aus diesem Zeitraum.
Gibt massig Geräte die offiziell nicht betroffen sind aber genau die gleichen Ausfallerscheinungen zeigen. Auch bei Sony ist die Liste (http://www.sony.de/support/de/topics/solutions/53420) alles andere als vollständig. Verantwortlich dafür ist alleine Nvidia denn hier wurden Chargen als funktionstüchtig deklariert welche ebenfalls unbrauchbar sind. Für die gibt es dann aber natürlich keine Garantieverlängerung und damit keinen kostenlosen Austausch. Da hier immer das komplette Mainboard getauscht (bzw. neuer BGA aufgelötet werden muss) handelt es sich aus Kundensicht immer um einen wirtschaftlichen Totalschaden.
Wer mehr dazu wissen will:
http://nvidiasettlement.com/
http://www.itproportal.com/2010/10/01/nvidias-bumpgate-settlement-details-revealed/
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.