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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschäftsidee aus dem CC2 - Solarstrom Gelddrucker


Avalox
2012-04-02, 22:50:12
Im CC2 ist eine Idee zum Gelddrucken aus dem Solarboom benannt worden.

Die Idee dabei ist, dass man sich Solar Dummy Zellen ohne Funktion auf das Dach nagelt und dann Strom aus dem Stromnetz wieder zurück in das Stromnetz speist.

Die Idee ist zwar nicht so ganz neu. Aber wie wird eigentlich verhindert, dass genau dieses so getan wird?
Ist alles verplombt und hermetisch vergossen, sodass tatsächlich keine Kontakte mehr sich im Zugriff befinden? Wird monatlich eine Solaranlage von der unabhängigen Solarstrombetrugsstelle kontrolliert?

Pinoccio
2012-04-02, 22:59:36
Wieviel kostet dich denn Strom im Einkauf? Und wieviel die Anlage? Und wieviel Strom kann sie maximal liefern?

mfg

Avalox
2012-04-02, 23:05:24
Wieviel kostet dich denn Strom im Einkauf? Und wieviel die Anlage? Und wieviel Strom kann sie maximal liefern?

mfg

Defekte Solarzellen bekommt du noch Geld, weil du Sondermüll abnimmst.
Kaufen tust du die kWh Strom für 18Cent, verkaufen tust du diese gleiche kWh Strom für bis 57Cent (bisher). Vielleicht schaffst man es ja auch ein Gewerbe anzumelden und so an günstigeren Industriestrom zu gelangen. Was für den Bauer mit Kuhstall. Vergütet wird eine Einzelanlage beliebig hoher Leistung.
Brauchst noch eine Photozelle, damit es auch mal schwankt, wenn eine Wolke drüber zieht und nachts deine "Solarzellen" nicht zur Hochform auflaufen.

Philipus II
2012-04-02, 23:55:59
Die Idee ist eigentlich ziemlich gut.

Hauptrisiken:
- eigener Stromverbrauch steigt plötzlich extrem im Vergleich zu vorher
- irgendeiner plappert, z.B. der, der die defekten Panele liefert

Frucht-Tiger
2012-04-03, 09:14:43
Versteh ich nicht, was hindert dich denn sonst am Subventionsbetrug, Versicherungsbetrug oder Steuerhinterziehen?

Mit dem gleichen Argument könnte ich auch alten Damen die Handtasche klauen, die sind ja langsam und erwischen mich nie :D

Und die Versorger haben deinen Verbrauch schon im Auge, z.B. wird ja auch auf das Trinkwasser/Abwasser Verhältnis geachtet, um nicht angemeldete Brunnen zu finden.

Jonny1983
2012-04-03, 09:32:42
Es werden auch Werte aus Nachbarorten gesammelt.
Da darfst du schon mal nicht aus der Reihe tanzen und musst auch auf Wolkenbildung etc. achten.
Zudem wird der zusätzliche Stromzähler ja auch abgenommen. Da wird auch drauf geschaut wie was verbunden ist.
Strom für 18cent gibts nicht mehr. Für 57cent kannst du den heute auch nicht mehr verkaufen.
Einspeisevergütung April 2012 = 19,50cent.

Avalox
2012-04-03, 12:50:44
Welches Interesse hat denn der Versorger diesen Sachverhalt zu kontrollieren?
Er verdient doch selbst an diesen Konstrukt drei mal mit.

Zum ersten verkauft er dir den normalen Strom.
Zum zweiten bekommt er seinen EEG Aufwand für die Abnahme deines solargewandelten Stroms vergütet.
Zum dritten verkauft er den dann mehrwertig gewandelten "Ökostrom" auch noch teurer an den Verbraucher.

Wenn es auffällt, wird der Energieversorger sagen: "Ja, ist halt das Risiko, wenn man den Markt so aufmacht. Da ist die Politik gefragt. Er fand das EEG schon immer scheiße und hat das auch schon immer gesagt."

Und Frucht-Tiger, ich denke über eine Moral sollte man als Schranke gar nicht erst nachdenken. Regeln welche nicht kontrolliert und sanktioniert werden, braucht man gar nicht erst aufstellen.

Zudem die Leistung der kleinen Minianlagen auf den privaten Dächern eh im Delta einer normalen Familie untergeht. Erst Recht, wenn man ein gutes Argument hat. Dann heizt man eben elektrisch.


Welchen Kontrollmechanismus sieht das System EEG eigentlich vor? Wer kontrolliert denn, wie die Anlagen? Wer geht dieser Aufgabe nach und wie wird es realisiert? Ist ein Betrug tatsächlich so einfach möglich, wie er sich darstellt?


Und natürlich kann man noch für 12 Jahre für 54Cent den Strom verkaufen. Die aktuellen Vergütungen gelten für 20 Jahre, für im aktuellen Monat errichteten Anlagen. Ein Grund, weshalb seit bekannt werden der Absenkung der Grenze ein wahrer Boom von Solaranlagen im Frühjahr dieses Jahres eingesetzt hat.
Gewerblichen Strom kauft man heute in Deutschland durchaus noch für 16, 17Cent.

Pinoccio
2012-04-03, 23:56:24
Natürlich kannst du betrügen. Und nicht jeder Betrug zum Schaden der Allgemeinheit fällt halt auf. So wie Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung oder halt Subventionsbetrug.
Und dass weder kontrolliert wird noch sanktioniert - das ist nicht so.

Abgesehen davon - der potentielle Gewinn wäre mir zu klein.
Mit 80 m² Anlagenfläche (etwa Einfamilienhaus) und optimaler Lage bist du in der Größenordnung von 10 MWh im Jahr. Optimistischer Einkauf für 15 Cent und 20 Cent Einspeisevergütung (Satz für aktuelle gebaute Analgen) ergeben 500 Euro im Jahr. Abzüglich Investition.
Und wenn du sowas gewerblich aufziehen willst, bist du ganz schnell auch bei einem angedrohten Strafrahmen von mehreren Jahren Knast.

mfg

Avalox
2012-04-04, 09:26:31
Abgesehen davon - der potentielle Gewinn wäre mir zu klein.
Mit 80 m² Anlagenfläche (etwa Einfamilienhaus) und optimaler Lage bist du in der Größenordnung von 10 MWh im Jahr. Optimistischer Einkauf für 15 Cent und 20 Cent Einspeisevergütung (Satz für aktuelle gebaute Analgen) ergeben 500 Euro im Jahr. Abzüglich Investition.
Und wenn du sowas gewerblich aufziehen willst, bist du ganz schnell auch bei einem angedrohten Strafrahmen von mehreren Jahren Knast.


Das wäre ja immerhin noch 3000€ p.a. für die selbe Anlage bei früherer Anmeldung.
Aber wie auch immer, du scheinst ja im Thema stecken. Sind denn EEG Betrugsfälle im Bereich Solarstrom bekannt?
Gibt es niemanden, der solche Anlagen sich spontan, sporadisch ansieht?

Ich denke tatsächlich, dass die Motivation für jemanden, bei dem die eigne Solaranlage nicht die vorher optimistisch kalkulierte Leistung und damit Ertrag erbringt, sehr schnell geneigt sein könnte mit Netzstrom seine Bilanz zu verbessern. Das würde natürlich nur bei entsprechenden Altverträgen wirtschaftlich funktionieren.

mofhou
2012-04-05, 20:03:14
Im CC2 ist eine Idee zum Gelddrucken aus dem Solarboom benannt worden.

Die Idee dabei ist, dass man sich Solar Dummy Zellen ohne Funktion auf das Dach nagelt und dann Strom aus dem Stromnetz wieder zurück in das Stromnetz speist.

Die Idee ist zwar nicht so ganz neu. Aber wie wird eigentlich verhindert, dass genau dieses so getan wird?
Ist alles verplombt und hermetisch vergossen, sodass tatsächlich keine Kontakte mehr sich im Zugriff befinden? Wird monatlich eine Solaranlage von der unabhängigen Solarstrombetrugsstelle kontrolliert?
Ich arbeite zur Zeit auf dem Finanzamt und muss dich leider enttäuschen, das wurde schon probiert und ist aufgeflogen ;)(Die Dunkelziffer kenne ich aber natürlich nicht und die waren eher simpel gebaut).

Zephyroth
2012-04-13, 14:51:17
Auf einfachem Weg funktioniert das sowieso nicht. Damit Strom auch wieder in das Netz rausfließt (und somit Geld bringt) muß die Spannung etwas höher sein. Du brauchst also einen Wechselrichter mit Hochsetzsteller dafür, eine einfache Leiterschleife funktioniert nicht.

Abgesehen davon ist so ein Manöver einfach zu durchschauen, man vergleiche einfach die Stromrechnungen, dann fliegt sowas schneller auf als man denkt...

Grüße,
Zeph

sei laut
2012-04-13, 20:06:52
Naja, man müsste das mind. über 2 Haushalte laufen lassen, damit es nicht so schnell auffliegt.
Wobei hier das Problem ist, dass man den Strom nur innerhalb des Hauses weiterverzweigen kann, wenn man eine Leitung zum Nachbarhaus zieht, könnten die anderen Nachbarn stutzig werden. ;D
Hm, wobei "wir verlegen hier nur unser Netzwerkkabel" .. den meisten dürfte das als Antwort langen.

basti333
2012-04-13, 21:38:22
Und natürlich kann man noch für 12 Jahre für 54Cent den Strom verkaufen. Die aktuellen Vergütungen gelten für 20 Jahre, für im aktuellen Monat errichteten Anlagen. Ein Grund, weshalb seit bekannt werden der Absenkung der Grenze ein wahrer Boom von Solaranlagen im Frühjahr dieses Jahres eingesetzt hat.
Gewerblichen Strom kauft man heute in Deutschland durchaus noch für 16, 17Cent.
AFAIK sieht der akteulle gesetzesentwurf eine absenkung rückwirkend zum 1. April vor, zumindest für Dachanlagen. Und selbst wenn man es noch schafft. Zur zeit bekommt man man wie viel? 25 cent? 28 cent? (54 cent sind es schon lange net mehr) Und man zahlt ca. 23-26 cent für den Strom. Mit sich das rechnet muss man schon ordentlich auf die kacke hauen. Viele risiken für die paar ocken. Es ist ja auch nicht umsonst sich kaputte module aufs dach zu schrauben, kostet alles geld.

Wenn man eine bestehende anlage mit höherer einspeisevergütung manipulieren will kommts ja aufs gleiche raus. Die alten module sind längst nicht mehr so viel wert, erst recht nicht unter der hand, und schrottmodule muss man auch irgendwo her bekommen. Mehr strom kann man am ende auch nicht einspeisen, weil das auffallen würde. Alles in allem also viel aufwand für keinen soo großen ertrag. Noch dazu mit risiken verbunden.

Wenn man technisch so begabt ist um sowas alleine machen zu können, sollte man vielleicht eher darüber nachdenken sich eine PV-Anöage aufs dach und eine Batterie in Keller zu stellen, da ist schon bald günstiger als steckdosenstrom. Da kann man den energieversorger ganz legal vor die haustür kotzen.

Und wie einige schon gesagt haben, leichter ist es seine haftpflicht oder hausrat versicherung über den tisch zu ziehen.