Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vakuum Ballon
Avalox
2012-04-04, 11:36:50
In folgenden Bericht beschreibt ein Designer seine Idee eines privaten Urlaubs- Zeppelins.
Da er wohl weiß, dass seine Zeppeline zu klein sind für das angestrebte Gewicht, schlägt er vor, dass man kein Traggas verwendet, sondern die Zeppeline evakuiert.
http://dvice.com/archives/2012/03/zeppelin-house.php#6
Ist es denn inzwischen überhaupt mal jemanden geglückt, eine Ballonhülle zu entwickeln, welche auf der einen Seite leicht genug ist um zu fliegen und stabil genug, um den äusseren Luftdruck bei einem inneren Vakuum auszuhalten? Sprich hat es inzwischen jemand auf der Welt geschafft einen Vakuum Ballon fliegen zu lassen?
Zephyroth
2012-04-04, 11:57:29
Die Idee hatte ich schon als 10-Jähriger, allerdings war mir damals schon klar, das es wohl an der notwendigen Stabilität scheitern würde...
Bei Überdruck in einer Hülle wird diese auf Zug beansprucht und kann flexibel und leicht wie ein Seil sein. Um Druckkräfte (bei Unterdruck) aufnehmen zu können, muß diese aber starr sein, was zwangsweise ein hohes Gewicht mit sich bringt...
Grüße,
Zeph
FeuerHoden
2012-04-04, 12:30:54
Das seriöseste was ich finde ist die Wikipedia Seite die du wahrscheinlich schon gefunden hast: http://en.wikipedia.org/wiki/Vacuum_airship
Alles andere zu dem Theam befindet sich auf Seiten wie Esowatch oder wahrheiten.org die alle den gleichen Artikel über eine Firma Namens Vacuucraft bringen wobei diese angebliche Firma nichtmal eine eigene Webpräsenz hat.
Kann mir jemand sagen/vorrechnen wieviel Volumen Vakuum man bräuchte um zb. 1 kg zu heben? Soviel Volumen wie 1 kg Luft unter dem normalen Atmosphärendruck einnimmt? Ich komme auf ~780l was inetwa 4 Badewannen entspricht, wenn ich keine Denkfehler habe ist das weitaus weniger als ich dachte.
Edit: Alternativ bräuchte man also ein 200l Gefäß dessen Konstruktion nicht mehr als 250g wiegen dürfte damit sich dieses selbst heben könnte, richtig?
Crop Circle
2012-04-04, 12:50:44
Das seriöseste was ich finde ist die Wikipedia Seite die du wahrscheinlich schon gefunden hast: http://en.wikipedia.org/wiki/Vacuum_airship
Alles andere zu dem Theam befindet sich auf Seiten wie Esowatch oder wahrheiten.org die alle den gleichen Artikel über eine Firma Namens Vacuucraft bringen wobei diese angebliche Firma nichtmal eine eigene Webpräsenz hat.
Kann mir jemand sagen/vorrechnen wieviel Volumen Vakuum man bräuchte um zb. 1 kg zu heben? Soviel Volumen wie 1 kg Luft unter dem normalen Atmosphärendruck einnimmt? Ich komme auf ~780l was inetwa 4 Badewannen entspricht, wenn ich keine Denkfehler habe ist das weitaus weniger als ich dachte.
Edit: Alternativ bräuchte man also ein 200l Gefäß dessen Konstruktion nicht mehr als 250g wiegen dürfte damit sich dieses selbst heben könnte, richtig?
Sind richtig deine Rechnungen. Kommt halt auf den Wert der Luftdichte an.
Wishy
2012-04-04, 13:17:48
Um mal die Kraft des Luftdrucks deutlich zu machen: Wasserglas mit Postkarte (http://www.youtube.com/watch?v=NjyW8-7ZK9E&feature=results_video&playnext=1&list=PL729489A689EAA55B)
Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit möglich ist sowas in größerem Maßstab herzustellen. Was mit diesen ollen Kohlenstoffanoröhrchen (http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffnanor%C3%B6hren) allerdings zum Beispiel möglich ist kann ich nicht beurteilen. ;-)
Nighthawk13
2012-04-04, 13:51:18
Theoretisch müsste das im großen Maßstab gehen: Kugelvolumen r^3, Kugeloberfläche r^2.
=> Die Gesamtkraft auf die Struktur steigt nur mit r^2, der Auftrieb mit r^3.
FeuerHoden
2012-04-04, 13:58:27
Je größer die Kugel, umso größer müsste die Wandstärke ausfallen und somit steigt das Eigengewicht stärker an als die Verdrängungswirkung durch das Vakuumvolumen.
Ich denke dass es mit kleineren Objekten einfacher wäre, noch immer nicht möglich, aber etwas weniger unmöglich. ;)
Silent3sniper
2012-04-04, 14:14:44
Bierfass (Metall) mit kochendem Wasser füllen und verschließen.
Bierfass mit kaltem Wasser abspritzen.
Zerstörung betrachten.
Idee des Vakuum Ballons verwerfen. ;D
Surrogat
2012-04-04, 15:08:39
Bierfass (Metall) mit kochendem Wasser füllen und verschließen.
Bierfass mit kaltem Wasser abspritzen.
Zerstörung betrachten.
Idee des Vakuum Ballons verwerfen. ;D
http://www.youtube.com/watch?v=ID7-Yvzt0NI
Avalox
2012-04-04, 21:52:15
kleineren Objekten einfacher wäre, noch immer nicht möglich, aber etwas weniger unmöglich. ;)
Na wer weiß, vielleicht muss die Struktur ja gar nicht aus sich selber statisch stabil sein. Vielleicht ist es möglich eine Gegenkraft elektrisch zu erzeugen. Na wie auch immer.
Bis heute scheint es jedenfalls in der Materialkunde nicht den hinreichenden Durchbruch gegeben zu haben. Ich habe auch nichts fliegendes finden können. Obwohl das Prinzip ja durchaus Charme hätte.
Spasstiger
2012-04-05, 12:41:53
Ich sehe den großen Vorteil gegenüber einem Gas nicht. Selbst wenn das Gewicht der Hülle vernachlässigbar wäre, ist die resultierende Kraft (Auftriebskraft - Gewichtskraft) von einem Vakuum nur um rund 17% größer als die von nicht brennbarem Helium.
Je größer die Kugel, umso größer müsste die Wandstärke ausfallen und somit steigt das Eigengewicht stärker an als die Verdrängungswirkung durch das Vakuumvolumen.
Das Gegenteil ist der Fall. Das Volumen steigt mit der dritten Potenz zum Durchmesser, die Wanddicke weit weniger.
Gipsel
2012-04-05, 15:21:16
Ich sehe den großen Vorteil gegenüber einem Gas nicht. Selbst wenn das Gewicht der Hülle vernachlässigbar wäre, ist die resultierende Kraft (Auftriebskraft - Gewichtskraft) von einem Vakuum nur um rund 17% größer als die von nicht brennbarem Helium.
Sign.
Oder anders, ein mit Helium gefüllter Ballon/Zeppelin erreicht schon ~86% des Auftriebs des gleichen Volumens Vakuum. Die fehlenden paar Prozent bekommst Du locker durch das bei einer Gasfüllung unnötige Zusatzgewicht des Druckbehälters wieder raus. Und wenn man es gefährlicher liebt, mit Wasserstofffüllung wäre man schon bei 93% und könnte das Gas doch glatt auch noch für den Antrieb der Motoren benutzen. :freak:
FeuerHoden
2012-04-05, 15:25:41
Das Gegenteil ist der Fall. Das Volumen steigt mit der dritten Potenz zum Durchmesser, die Wanddicke weit weniger.
Ich meinte dass um die gleiche Stabilität zu erreichen die Wandstärke steigen müsste da sie neben dem hohen Außendruck auch immer mehr sich selbst tragen müsste.
Die Wandstärke einer Glühbirne ist stark genug um sich selbst zu tragen, aber die selbe Wandstärke auf Erdgröße hochskaliert dürfte selbst ohne nennenswerte Belastung von sich aus kollabieren.
Eisenoxid
2012-04-05, 16:24:50
http://www.youtube.com/watch?v=hgdMA7kUR8M
Sagt wohl alles :p auch wenn der Wagen wohl nicht darauf ausgelegt war...
Kampf-Sushi
2012-04-05, 17:34:47
Naja, wer weiß? Vielleicht würden das ein paar Verstrebungen im inneren ja auch schon lösen. Wenn man die Stabilität einer Hülle gewährleisten möchte, gibt es bestimmt bessere Möglichkeiten als einfach die Wand dicker zu machen.
Wüsste jetzt aber auch nicht wo der große Vorteil wär. Klar, Helium ist nicht sonderlich günstig und Wasserstoff explosiv. Aber moderne Materialien sind ja sicher auch nicht so billig.
Avalox
2012-04-05, 22:09:49
Ich sehe den großen Vorteil gegenüber einem Gas nicht.
Was ich dort interessant finde ist, dass man einfach Umgebungsluft einlassen und dieses wieder durch eine Pumpe absaugen kann. Damit ließe sich der Auftrieb ausgezeichnet kontrollieren.
Piffan
2012-04-06, 10:37:58
Das Wandmaterial müsste extrem steif sein, kämen vielleicht Keramiken in Frage. Die Steifigkeit könnte nur helfen, wenn der Druck absolut gleichmäßig von allen Seiten einwirkt. Sobald Scherwinde auftreten, käme es zu Biegkräften und da wäre Keramik wieder höchst angreifbar.
Solche Gedankengänge sind mit Sicherheit nicht neu, daher: Ginge es, gäbe es das schon längst.
Bakelit
2012-04-06, 11:40:01
Machbar ist das durchaus aber eher ein akademisches Spielfeld, es ist relativ teuer und sicherheitstechnisch schwankt es zwischen heikel: Implosionsgefahr bis angenehm: keine Prallhöhe.
Die Konstruktion könnte man sich simplifiziert so vorstellen: für den Grundkörper lässt man bspw. einen Langbogen um seine Sehne rotieren, alle paar Winkelgrade baut man einen weiteren Langbogen an diese Sehne, quer zwischen den Langbögen werden noch Spanten bzw. Stringer angebracht und auf diese Konstruktion dann eine faserverstärkte Folie, angelehnt an den klassischen Flugzeugrumpf bzw. starre Luftschiffe.
Natürlich muss man den ganzen Spass dann in mehrere Rümpfe aufteilen oder Doppelhüllen verwenden, damit es nicht bei jeder Kollision mit einem Specht zu einer katastrophalen Implosion kommt.
Dazu käme dann noch das Problem der Höhenregulierung. Hinreichend starke Kompressoren sind viel zu schwer, somit wäre eine Mischkonstruktion notwendig. Z.B. Vakuumauftriebskörper flankiert mit thermalen Auftriebskörpern, die sehr gut regulierbar sind.
Über das Kostenkapitel braucht man natürlich nicht zu reden, denn diese Konstruktion ist natürlich drastisch teurer als ein Heliumluftschiff, zumal Helium dank neuer Quellen in Polen, Tadschikistan und den auf den Markt geworfenen strategischen Sinnlosreserven der USA spottbillig ist und auch auf absehbare Zeit bleiben wird.
Trotzdem wäre es schon eine sehr nette Fingerübung für angehende Ingenieure an Universitäten..
FeuerHoden
2012-04-06, 11:55:27
Naja 2.5g Gewicht für ein 2l Gefäß halte ich für unmachbar.
Es gibt doch so ein besonders leichtes hitzebeständiges NASA Material das fast nur aus Luft besteht aber ich komme gerade auf den Namen nicht, iirc hat dieses Material den besten Mix aus Festigkeit pro Gewicht.
Was ich dort interessant finde ist, dass man einfach Umgebungsluft einlassen und dieses wieder durch eine Pumpe absaugen kann. Damit ließe sich der Auftrieb ausgezeichnet kontrollieren.
Das geht mit Gas auch.
Einfach das Helium aus einem flexiblen Auftriebskörpern absaugen und unter Druck in einem Behälter speichern -> Weniger Verdrängung -> Weniger Auftrieb.
Das dürfte zudem einfacher/schneller sein, als es mit Vakuumpumpen je machbar wäre.
Ich meinte dass um die gleiche Stabilität zu erreichen die Wandstärke steigen müsste da sie neben dem hohen Außendruck auch immer mehr sich selbst tragen müsste.
Die Wandstärke einer Glühbirne ist stark genug um sich selbst zu tragen, aber die selbe Wandstärke auf Erdgröße hochskaliert dürfte selbst ohne nennenswerte Belastung von sich aus kollabieren.
Die relative notwendige Wandstärke ist kleiner. Das ist z.B. auch bei Kuppelbauten der Fall.
Es gibt doch so ein besonders leichtes hitzebeständiges NASA Material das fast nur aus Luft besteht aber ich komme gerade auf den Namen nicht, iirc hat dieses Material den besten Mix aus Festigkeit pro Gewicht.
Aerogel (http://de.wikipedia.org/wiki/Aerogel)
Avalox
2012-04-06, 12:43:33
Das geht mit Gas auch.
Einfach das Helium aus einem flexiblen Auftriebskörpern absaugen und unter Druck in einem Behälter speichern -> Weniger Verdrängung -> Weniger Auftrieb.
Das dürfte zudem einfacher/schneller sein, als es mit Vakuumpumpen je machbar wäre.
Die Vakuumpumpe überwindet dort 1Bar. Die Pumpe im Gas Ballon müsste den Druck, der Gasbehälter überwinden. Ich denke mal bestimmt 100 bis 200 Bar. Ganz abzusehen davon, dass natürlich der Ballon jegliche Form verliert, vermutlich nicht mal stabil bleibt.
Sowenig wie ich einen Vakuum Ballon kenne, so wenig kenne ich ein Ballon oder Luftschiff System, in welche das Auftriebsgas "zurück" gepumpt wird.
Ganz abzusehen davon, dass natürlich der Ballon jegliche Form verliert, vermutlich nicht mal stabil bleibt.
Im Inneren von Starrluftschiffen wird der Auftrieb durch das Traggas in Gaszellen erzeugt, die im Gegensatz zu halbstarren Luftschiffen und Prallluftschiffen keinen Beitrag zur Form des Schiffes zu liefern brauchen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Starrluftschiff)
Sowenig wie ich einen Vakuum Ballon kenne, so wenig kenne ich ein Ballon oder Luftschiff System, in welche das Auftriebsgas "zurück" gepumpt wird.
Wenn es das nicht geben sollte, ist es wohl schlicht nicht nötig oder sinnvoll. Denn im Gegensatz zum Vakuumluftschiff wäre es schon länger machbar.
Botcruscher
2012-04-06, 13:43:13
Die Vakuumpumpe überwindet dort 1Bar. Die Pumpe im Gas Ballon müsste den Druck, der Gasbehälter überwinden. Ich denke mal bestimmt 100 bis 200 Bar.
Kommt schon hin aber du uebersiehst den Wirkungsgrad. Einmal auf 200bar pumpen kostet weniger Energie als sich an das Vakuum ran zu arbeiten. Die Pumpe pumpt dann eine lange Zeit eben fast nichts, muss aber auf voller Leistung arbeiten.
FeuerHoden
2012-04-06, 15:42:59
Die relative notwendige Wandstärke ist kleiner. Das ist z.B. auch bei Kuppelbauten der Fall.
Aerogel (http://de.wikipedia.org/wiki/Aerogel)
Relativ, ok ist gekauft. :)
Und Aerogel steht im Guinnes Buch der Rekrode als der leichteste Feststoff mit der geringsten Dichte und als der beste Isolator. Täusche ich mich oder wäre Aerogel somit das bestmögliche Material um so einen Vakuum Ballon zu bauen?
Avalox
2012-04-07, 11:04:50
Ich kenne Starrluftschiffe. Auch die Gaszellen im Starrluftschiff werden nur komplett aufgeblasen.
Wenn es das nicht geben sollte, ist es wohl schlicht nicht nötig oder sinnvoll. Denn im Gegensatz zum Vakuumluftschiff wäre es schon länger machbar.
Na, ich weiß nicht.
Um mal auf die Hindenburg zurück zu kommen. Dieses Luftschiff war für Helium gebaut worden, da Wasserstoff den Zeppelinwerken natürlich zu gefährlich war. Als dann Helium im Einkauf immer teurer wurde, wurde die Hindenburg auf Wasserstoff umgebaut und nicht auf eine alternativ vorstellbare "Helium Rückgewinnung".
Auch die neuen Zeppelin NT Modelle entlassen das Gas in die Umwelt und wenn man sich die
wie SciFi anmutenden weltweiten Transport Luftschiff Fantastereien ansieht, dann werden zwar Klimmzüge gemacht um diese trotz Auftrieb in Bodennähe zu bekommen, aber eine Rückgewinnung des Helium haben diese Konzepte alle nicht.
Kommt schon hin aber du uebersiehst den Wirkungsgrad. Einmal auf 200bar pumpen kostet weniger Energie als sich an das Vakuum ran zu arbeiten. Die Pumpe pumpt dann eine lange Zeit eben fast nichts, muss aber auf voller Leistung arbeiten.
Ich glaube, jetzt hast du gerade das Perpetuum Mobile erfunden.
Man nimmt eine 200Bar Druckflasche mit in den Weltraum und lässt das Gas in das Vakuum auströmen und koppelt einen Generator dran. Dahinter wird das ausströmende Gas wieder aufgefangen und mit weniger Energieaufwand, als der Generator liefert wieder auf 200Bar in eine andere Druckflasche komprimiert.
FeuerHoden
2012-04-11, 13:46:39
http://www.abload.de/img/aerogelbrickqt0o.jpg
2,5 Kg schwerer Ziegelstein getragen von 2g Aerogel. Rausgefischt aus den Tiefen des beeindruckende Bilder Threads.
Also wenns mit dem Material nicht geht, dann gehts gar nicht.
Nighthawk13
2012-04-16, 11:03:51
Ich vermute mal, das Aerogel wird relativ "undicht" sein durch die poröse Struktur. Man bräuchte noch ein Dichtungsschicht.
Aber für grosse Baugrössen wird ohnehin die Stützstruktur im Innern der Hauptgewichtsanteil sein.
Noch ein Gedanke: Wenn man Solarzellen und Vakuum-Pumpe (zum Diffusions-Ausgleich) gewichtsmässig mittragen kann, kann man theoretisch ewig in der Luft bleiben.
FeuerHoden
2012-04-16, 12:04:05
Lt. Wikipedia kann es auch zum abdichten verwendet werden da die Struktur zwar Porös, die einzelnen Poren aber sehr klein sind.
Gipsel
2012-04-16, 19:08:27
http://www.abload.de/img/aerogelbrickqt0o.jpg
2,5 Kg schwerer Ziegelstein getragen von 2g Aerogel. Rausgefischt aus den Tiefen des beeindruckende Bilder Threads.
Also wenns mit dem Material nicht geht, dann gehts gar nicht.
Mal eine kleine Rechnung:
1 Liter Volumen (macht nur Auftrieb für ~1,3g, man benötigt also mehr, um die 2g Aerogel zu tragen) hat eine minimale Oberfläche von ~484cm². 1 bar Luftdruck entspricht ziemlich gut einer Belastung mit 1 kg pro Quadratzentimeter. Denkt man sich den "Vakuumballon" aus zwei Halbkugeln zusammengesetzt, dann wird die Kontaktfläche der beiden Halbkugeln mit grob 121kg belastet. Der Ziegel hätte also auf einem sehr, sehr viel kleinerem Block Gel stehen müssen.
Kurz, das Gel ist viel zu brüchig. Der Ziegel würde übrigens auch auf einem kleinen Alu-(Hohl-)Zylinder gleicher Höhe stehen, der nur 1g wiegt. ;)
Ich kenne Starrluftschiffe. Auch die Gaszellen im Starrluftschiff werden nur komplett aufgeblasen.Soweit ich weiß, waren die Gaszellen nicht unbedingt prall, sprich, die konnten sich teilweise beim Aufstieg ausdehnen, womit der Auftrieb weniger stark abfiel. Sogar Prallluftschiffe blasen möglichst kein Traggas aus (das müßten sie erst oberhalb der Prallhöhe), sondern regulieren den Überdruck im Innern mit luftgefüllten "Ballonets", die lassen also nur Luft ab beim Aufsteigen, welche beim Abstieg wiederum mit Luft befüllt wird (mittels Kompressor, okay Gebläse, man benötigt ja nur 5 mbar Überdruck), um den Überdruck im Innern zu gewährleisten. Der Hauptverlust an Traggas geschieht vermutlich durch Diffusion durch die Wände (ist bei Helium und Wasserstoff ziemlich hoch, deswegen sind Helium-Luftballons entweder mit einer Metallschicht versehen [und selbst durch die diffundiert das langsam], extrem dick oder nach einer Stunde platt), solange man nicht Gas ablassen muß, weil man plötzlich ein viel geringeres Gesamtgewicht tragen will. Und gerade hier würde sich ein kleiner Kompressor anbieten, der das Traggas dann in ein paar Druckflaschen zwischenspeichert. Helium ist halbwegs teuer, ich denke schon, daß sich das lohnen würde (an Unis/Forschungseinrichtungen betreibt man zumindest in der Physik üblicherweise Heliumrückgewinnungsanlagen).
Edit:
Cargolifter wollte die Masse des Luftschiffes zu jedem Zeitpunkt grob konstant halten. Die wären nie leer geflogen/gefahren. Wenn die die 160t Last nicht vollbekommen hätten, wäre die Differenz jeweils mit Ballastwasser ausgeglichen worden, nicht durch Ablassen von Traggas. Das System ist noch einfacher.
Ich glaube, jetzt hast du gerade das Perpetuum Mobile erfunden.
Man nimmt eine 200Bar Druckflasche mit in den Weltraum und lässt das Gas in das Vakuum auströmen und koppelt einen Generator dran. Dahinter wird das ausströmende Gas wieder aufgefangen und mit weniger Energieaufwand, als der Generator liefert wieder auf 200Bar in eine andere Druckflasche komprimiert.
Das Problem ist ein praktisches. Eine Pumpe, die 1 kg Gas pro Sekunde von 1 bar auf 200bar komprimiert, ist kleiner und leichter, als eine, die 1 kg Gas pro Sekunde von 5 mbar auf 1 bar komprimiert. Die Pumpleistung (in l/s) muß bei der Vakuumpumpe Faktor 200 größer sein. Die Pumpengröße skaliert damit zwar nicht linear, aber sie skaliert. Und da die Pumpvolumina (und auch die beweglichen Teile) größer werden, fällt der mechanische Wirkungsgrad von Vakuumpumpen normalerweise niedriger aus.
Tesseract
2012-04-16, 19:45:06
es wär ja auch ein mehrschichtiges design denkbar. also ein ballon im ballon im ballon im ballon jeweils mit unterschiedlich dichten gasen bis zum vakuum. in dem fall würde auf jede hülle deutlich weniger druck einwirken und man könnte die schichten miteinander verstreben. keine ahnung ob das in summe was bringt - ist mir gerade eingefallen. :D
Gipsel
2012-04-16, 19:49:52
es wär ja auch ein mehrschichtiges design denkbar. also ein ballon im ballon im ballon im ballon jeweils mit unterschiedlich dichten gasen bis zum vakuum. in dem fall würde auf jede hülle deutlich weniger druck einwirken und man könnte die schichten miteinander verstreben. keine ahnung ob das in summe was bringt - ist mir gerade eingefallen. :D
Warum nicht gleich die Luft aus dem Aerogel abpumpen und dann außen abdichten, also aus Aerogel mach Vakuogel. :freak: ;D
ilPatrino
2012-04-17, 09:38:26
Warum nicht gleich die Luft aus dem Aerogel abpumpen und dann außen abdichten, also aus Aerogel mach Vakuogel. :freak: ;D
aerogel ohne lufteinschlüsse gibts zu kaufen (http://www.durex.com/de-at/products/lubes/pages/LubesHomepage.aspx)
Gipsel
2012-04-17, 11:59:13
aerogel ohne lufteinschlüsse gibts zu kaufen (http://www.durex.com/de-at/products/lubes/pages/LubesHomepage.aspx)
Ist ein wenig OT, nicht? Dem Gel dort, fehlt so ein wenig die fraktale Struktur. Zudem sind die Poren dort mit Flüssigkeit aufgefüllt, also längst nicht leer. ;)
ilPatrino
2012-04-17, 19:26:02
ich hab aber nicht angefangen
[/OT]
gut, dann machen wirs etwas gehaltvoller. aerogel ist ein genialer isolator, extrem temperaturstabil und dabei extrem leicht. aber aerogel hat keinerlei stabilität, das zeug ist extrem bruchempfindlich und dabei immer noch deutlich schwerer als luft. also komplett ungeeignet.
ums noch gehaltvoller zu machen: das material einer idealen evakuierten kugelförmige hülle wird nur auf druck belastet, solange keine störung auftritt. je größer ein vakuumballon, desto mehr werden die von außen wirkenden kräfte zu biegekräften, da sich die hüllkurve einer ebene annähert.
soll heißen: je größer der "ballon", desto empfindlicher reagiert er auf störungen. und mit reagieren meine ich *plopp*
Gipsel
2012-04-17, 20:24:52
Ich hatte so ein Aeorogel schon in der Hand, ich weiß, wie bröcklig das ist. Deswegen ja auch mein Hinweis auf Metallkonstruktionen, die bei gleichem Gewicht eine höhere Belastbarkeit aufweisen. ;)
Meiner Antwort an Tesseract mit dem "Vakuogel" sollte doch spätestens im Zusammenhang mit meinen vorherigen Posts hoffentlich entnehmen gewesen zu sein, wie ich die Erfolgsausichten dieses Materials in diesem Zusammenhang und durch Erweiterung auch dieses Schichtballons einschätze.
Annator
2012-05-08, 09:34:02
Es gibt doch dieses private Tiefsee U-Boot das den Druck nur aushält, weil es eine perfekte Kugel ist. Das gleiche müsste doch auch bei dem Vakuum Ballon funktionieren.
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