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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PC geht bei Kaltstart nach 5 Sekunden aus


Kaltstart-Gast
2012-05-04, 09:16:33
Hi Leute,

ich habe seit einigen Tagen ein mysteriöses Problem mit meinem PC. Vorab erstmal die relevanten Daten zum System:

- Netzteil 750 W (kein NoName!)
- Asus P5K
- Intel Core2Quad Q6600 @ 3,0 GHz
- 4 GB RAM

Der PC ist Baujahr 2007 und hängt an einer Mehrfachsteckdose mit On/Off-Schalter.
Seitdem ich den PC 2008 übertaktet und mit besseren Kühlern ausgestattet habe, läuft jeder Start so ab, dass der PC nach dem Einschalten direkt anspringt, dann aber sofort wieder ausgeht und nach ein, zwei Sekunden dann von alleine wieder angeht und ganz normal hochfährt.
Da der PC von dieser kleinen Macke seitdem aber absolut stabil und problemlos läuft, habe ich mich nie weiter damit auseinandergesetzt.


Eine weitere kurze Vorbemerkung noch:
Wenn ich den PC nicht nutze, ist die Mehrfachsteckdose an der er hängt meist ausgeschaltet. Wenn ich diese Steckdose dann einschalte, gehen manchmal sofort die Leuchten auf dem Mainboard, sowie Maus und Tastatur an ... manchmal bleibt aber auch alles dunkel und geht erst an, sobald ich den PC einschalte. Woran das liegt und ob das normal ist, weiß ich nicht.


Um jetzt zum eigentlichen Problem zu kommen:
Seit dieser Woche ist es so, dass wenn der PC den ganzen Tag nicht lief und ich abends die Steckdose einschalte, dass manchmal die Leuchten auf dem Mainboard und die Tastatur und Maus sich anschalten und anfangen zu blinken ... an, aus, an, aus, an, aus ... ganz so, als würde die Stromversorgung nicht aufrechterhalten werden können.
Wenn ich den PC dann einschalte, startet er, schaltet sich aber nach wenigen Sekunden (Monitor erhält nicht mal ein Signal), wieder aus, geht dann von alleine wieder an, geht dann wieder aus ... und so weiter und so fort.
Bis gestern hat es dann immer geholfen den PC nochmal komplett aus- und dann wieder einzuschalten. Dann ist er immer zuverlässig hochgefahren.

Gestern aber hat auch das nicht mehr geholfen und der PC ist aus diesem An-Aus-Wechsel garnicht mehr rausgekommen. Ich habe dann testweise einzelne Komponenten ausgebaut bzw. abgesteckt (HDDs, DVD-Laufwerk, Grafikkarten, RAM-Riegel) ... alles ohne eine Veränderung.

Dann habe ich einfach mal die Mainboard-Batterie rausgenommen und wieder eingesetzt, um das BIOS zu resetten .... und siehe da! Der PC fährt sofort wieder ganz normal an!
Ich habe danach dann das BIOS gleich wieder auf die alten übertakten Einstellungen umgestellt und auch das war kein Problem. Der PC wird nun wieder, genau wie früher, wieder ganz normal hoch und läuft auch völlig stabil.


Um jetzt endlich mal zur finalen Frage dieses Beitrags zu kommen:
Hat irgendwer eine Idee, woran das liegen kann? :D

Das Netzteil schließe ich mal aus, da die angezeigten Spannungen im BIOS alle gut aussehen.
Hat das Mainboard vll 'nen Knacks weg? Ist die Mainboard-Batterie vll leer? Was kann es sonst sein?

Ich bin mal gespannt ob und wie der PC sich heute Abend verhält, wenn ich nach Hause komme....


Vielen Dank im Voraus schon mal an jeden für's Lesen dieses nicht ganz kurzen Beitrages und noch viel mehr Dank im Voraus für jeden sachdienlichen Hinweis zur Ergreifung des Fehlers! :)

Kaltstart-Gast
2012-05-04, 17:13:16
So, ein kleines Update, da ich jetzt zu Hause bin.

Eben hab ich die Mehrfachsteckdose eingeschaltet .... PC, Tastatur und Maus haben gleich fröhlich wieder rumgeblinkt ... also an, aus, an, aus, an, aus......

Beim Versuch den PC einzuschalten, kam dann gar keine Reaktion. Der PC hat nicht mal versucht sich einzuschalten.
Nach mehrfachem Drücken hingegen ist er dann zwar angegangen, aber im selben Moment auch gleich wieder ausgegangen und ausgeblieben ... so als wäre die Spannung sofort wieder weg.

Nachdem ich auch dieses Spiel mehrfach wiederholt habe, wurden die Abstände zwischen dem An-Aus etwas länger und etwas länger, bis er so nach dem ca. zehnten Versuch tadellos ansprang und jetzt auch wieder absolut stabil läuft.


Ich persönlich würde ja vermuten (und vor allem HOFFEN *g*), dass dies ein weiterer Hinweis auf die Batterie sein könnte .... oder würdet Ihr das anders deuten?

KinGGoliAth
2012-05-04, 18:08:29
was für ein netzteil ist es denn? "kein noname" ist keine konkrete aussage. wenn das netzteil auch schon 5 jahre auf dem buckel hat ist es auch nicht mehr ganz frisch.

hast du einen usb hub mit aktiver stromversorgung am rechner angeschlossen?

alles andere kannst du per steckdosenleiste mit knopf ein- und ausschalten aber den rechner selber solltest du mal an eine normale steckdose anschliessen bzw nicht jedes mal komplett vom strom abklemmen. da habe ich auch schon merkwürdiges verhalten beobachten müssen. ausserdem hast du so den vorteil standby nutzen zu können.

Kaltstart-Gast
2012-05-04, 18:25:27
Hi und erstmal danke für Deine Antwort. :)

Es handelt sich bei dem Netzteil um ein "be quiet! BQT E5".
(Wie ich eben gesehen hab, hat das doch nur 700W und nicht 750W, aber egal.)


Nein, ich hab keinen USB-Hub angeschlossen. Das einzig, was an den PC angeschlossen ist, sind Bildschirm, Tastatur, Maus, 'ne Teufel-Anlage und der Router.

Den PC habe ich zum Test schon direkt an die Steckdose gehängt, allerdings mit dem gleichen Ergebnis. Aber ich kann ja gerne mal ausprobieren, ihn dauerhaft am Strom zu lassen und mal abzuwarten, was passiert.

Was meinst Du denn mit "merkwürdiges Verhalten"?
Bisher hatte ich meine PCs immer an Mehrfachsteckdosen dran und bisher noch nie einen Unterschied festgestellt.

Gast9t99
2012-05-04, 22:25:23
[x] Batterie vom Mobo ersetzen.

Du hast ja selbst festgestellt, daß der PC nach dem Ausbau der Batterie erstmal wieder tadellos startete.

Daß die USB-Geräte anspringen, nachdem der PC vom Netz getrennt war, ist völlig normal. Selbst wenn du den Powerknopf noch nicht gedrückt hast, kriegt dein Mainboard schon Strom. Anders wären Features wie Wake-on-Lan/Wake-on-USB etc. nicht realisierbar.
Dein PC befindet sich quasi auch im ausgeschalteten Zustand im 'Standby'. Sobald du den PC runterfährst kriegen die USB-Geräte einen Ausschaltbefehl und schalten sich ab. Das hält aber nur solange an, wie die Stromzufuhr nicht tatsächlich getrennt wird. Danach schalten sie sich automatisch ein, sobald sie über das Mobo Strom bekommen. Egal ob der Powerknopf bereits gedrückt wurde oder nicht.

Wenn das mit der Batterie nichts bringt, dann mußt du dir ein anderes Netzteil zum Testen besorgen. Auch leistungsfähige PSUs halten manchmal nicht, was der Hersteller verspricht.

PS: Der Cold-Boot-Bug wurde bei vielen 775-Boards dadurch ausgelöst, daß man im BIOS den Speichertyp vorgibt. Also zB. DDR2-800. Laß von dieser Einstellung mal komplett die Finger weg. Der Speicher wird auch bei default-Einstellung korrekt erkannt. Auch VDimm und Timings lassen sich einstellen OHNE den Speichertyp vorzugeben. Verantwortlich für dieses Problem sind imho diverse Chipsätze von intel, welche eigentlich nur ddr3 unterstützen und dann nachträglich doch noch ddr2-kompatibel gemacht wurden, weil sich ddr3-ram seinerzeit am Markt noch nicht durchsetzen konnte. Es wird dir möglicherweise auffallen, das Tools wie CPU-Z deinen Speicher als DDR3 Typ identifizieren, wenn du den Speichertyp im BIOS offen läßt. Imho gaukelt das BIOS dem Chipsatz vor, es handelt sich um DDR3 Ram. Falls du diesen 'Workaround' nicht möchtest und den Speichertyp im BIOS vorgibst, kriegst du automatisch den Cold-Boot-Bug, da der Chipsatz dann mit einem korrigierten Microcode neugestartet werden muß.

Um zu testen, ob dein Chipsatz von diesem Problem betroffen ist, kannst du beim nächsten CMOS-Reset mal alles auf default belassen und NUR den Speichertyp (zB. DDR2-800) vorgeben. Dann trennst du den PC vom Netz und schaust, ob der Cold-Boot-Bug da ist. Die Wahrscheinlichkeit liegt imho bei nahezu 100%.

Jedenfalls war es bei meinem alten ASUS P5Q so. Der P45 und der P35 Chipsatz unterstützen sowohl DDR2, als auch DDR3 Ram. Die default Spannung für DDR3 liegt bei 1,5 Volt, während DDR2 gemäß Jedec 1,8 Volt benötigt. Meine Vermutung: Um Schäden zu vermeiden wird der Chipsatz bei einem Kaltstart zunächst versuchen den Speicher mit 1,5Volt anzusprechen. Das schlägt bei DDR2 fehl und es folgt ein kurzer 'Reboot' und im zweiten Anlauf versucht er es dann mit 1,8Volt.
Dies kann man sich sparen, wenn man den Speichertyp nicht vorgibt. Ich weiß es nicht - aber ich glaube, daß für diesen Fall im BIOS der ASUS-Boards ein kleiner Trick angewendet wird, wo der Speicher dem Chipsatz einfach als DDR3 gemeldet wird (so daß kein Reboot erforderlich ist), aber gleichwohl das Board die Spannung auf 1,8 Volt erhöht.
Vorteil: Der Cold-Boot-Bug entfällt - aber möglicherweise meldet CPU-Z dann DDR3 als Speichertyp. Das war mir damals aber ziemlich egal.