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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Panik - Sohn fast erstickt, Eltern lernt das Heimlich-Manöver


PHuV
2012-05-28, 17:34:28
Gestern habe ich lecker Steak gemacht, und mein Jüngster (8) hat sich wohl ein zu großes Stück genehmigt, und fing an, plötzlich wild zu fuchteln und lief bleich an. Er hat sich wohl verschluckt, und konnte durch das zu große Stück nicht mehr atmen, er bekam keine Luft mehr. Glücklicherweise bleibe ich in solchen Situationen erst mal ruhig, fing erst mal an, auf den Rücken zu klopfen, und als das nicht half, und er immer bleicher wurde und meiner Frau die Panik im Gesicht abzulesen war, habe ich zum ersten mal das Heimlich-Manöver (http://de.wikipedia.org/wiki/Heimlich-Man%C3%B6ver) angewendet, was gleich beim ersten Mal funktionierte. Viel später kam dann die Panik bei mir (bei mir dauert das immer etwas).

Ich bin wirklich sehr sehr dankbar, daß es noch mal so glimpflich ablief. Nachdem ich im Internet nochmals nachgelesen habe, was man im so einen Fall tut, wenn nichts funktioniert, oder ob ich das so richtig gemacht habe. Tatsächlich sterben jeden Tag viele Kinder an solchen simplen Erstickungen.

Nach diesem Schock würde ich den meisten Eltern empfehlen, sich damit zu beschäftigen, und vor allen Dingen auch die Geschwister oder die Personen einzuweihen, welche auf die Kinder aufpassen:

Erste HilfeFolge 5: Erstickungsanfall (http://www.focus.de/gesundheit/erstehilfe/erste-hilfe-folge-5-erstickungsanfall_vid_5175.html)
http://www.erste-hilfe-fuer-kinder.de/erste-hilfe/ersticken_babys.html

Es gibt aber auch begründete Bedenken und Kritiken gegen den Griff:

Heimlich-Handgriff und Luftröhrenschnitt (http://www.forumgesundheit.at/portal27/portal/forumgesundheitportal/channel_content/cmsWindow?p_pubid=649758&action=2&p_menuid=63348&p_tabid=4)

Angesichts der Tatsache, daß es mindestens 10 Minuten dauert, bis ein Notarzt vor Ort ist, und das Gehirn nach 3-5 Minuten stirbt, würde ich lieber eine Organverletzung riskieren als den Erstickungstod. Der Heimlich-Griff hat hier glücklicherweise funktioniert.

Vielleicht mögen jetzt einige über mich nur müde schmunzeln, und mir sonstwas unterstellen. Aber nach dem Erlebnis halte ich es doch für wichtig, mal zu schildern, wie schnell so etwas passieren kann, und daß sich jeder mal damit beschäftigt, um für den Notfall bei seinen Kindern gerüstet zu sein. Ich habe gestern nicht lange nachgedacht, und einfach gemacht, und es hat zum Glück hat es geholfen. Mehr wollte ich mir gar nicht ausmalen. :frown:

Lyka
2012-05-28, 17:42:22
Auf jeden Fall. Ich freu mich, dass es bei euch (gut) gewirkt. Das ist einer der Handgriffe, von denen man oft hört, ggf im TV sieht (in Filmen), aber sich normalerweise nie damit beschäftigt :/

Watson007
2012-05-28, 17:53:33
lass ihn auf innere Verletzungen untersuchen.

Bring ihm am besten bei bei trockenem Essen immer etwas hinterher zu trinken, mache ich auch immer.

Rooter
2012-05-28, 20:26:32
Du hast also Heimlich geübt... (sorry, konnte mir dieses Wortspiel nicht verkneifen...)

Aber ernsthaft, zum Glück hat es funktioniert und es geht ihm wieder gut! :eek:
Habe mir die Beschreibung bei Wikipedia durchgelesen und kann nur hoffen dass ich im Ernstfall auch so besonnen reagiere wie du.
Ich finde auch ihr solltet ihn sicherheitshalber auf innere Verletzungen untersuchen lassen.

MfG
Rooter

x-force
2012-05-28, 20:30:26
intuitiv hätte ich das gleiche gemacht, ohne den namen dafür zu wissen

Shink
2012-05-28, 21:32:20
Vielleicht mögen jetzt einige über mich nur müde schmunzeln, und mir sonstwas unterstellen.
Ich weiß ja nicht, was du damit meinst, aber: Mit Kindern kommt man schon in schöne Situationen.

Andere schöne Erkenntnisse meiner letzten Jahre als Vater:
- Ein Kleinkind verträgt weniger als einen Löffel Salz. Wenn es müde wird, sollte man sich Sorgen machen - und ja kein Wasser geben!
- Wenn ein Kind nach einer Kopfverletzung erbricht, sollte man ins Krankenhaus (Gehirnerschütterung)
- Mit Magen-Darmerkrankungen ist nicht zu spassen. Nach ein paar Tagen wird das Kind apathisch und muss intravenös aufgepäppelt werden. "Cola und Salzstangen" sind absolut suboptimal.
- Bei Übelkeit, Nackensteife und Apathie kann auch eine Gehirnhautentzündung der Grund sein.

Den Heimlich-Griff benötigte ich zum Glück nicht, als meine Tochter ein Stück Weißwurst ohne zu kauen runtergeschluckt hat. Nach 30 Schrecksekunden ist das weiche Zeug dann doch im Magen gelandet.

(del)
2012-05-28, 21:34:23
Angesichts der Tatsache, daß es mindestens 10 Minuten dauert, bis ein Notarzt vor Ort ist, und das Gehirn nach 3-5 Minuten stirbt, würde ich lieber eine Organverletzung riskieren als den Erstickungstod. Der Heimlich-Griff hat hier glücklicherweise funktioniert.
Meines Wissens nach dauert es deutlich länger, bis der Gehirntod diagnostizierbar ist. Nach 3-5 Minuten stellen sich erste irreparable Schäden im Gehirn ein aber der Tod ist dann doch noch etwas weiter weg.

Surrogat
2012-05-28, 21:36:53
@TS: Glückwunsch zur überstandenen Krise und zur schnellen und richtigen Reaktion.
Und danke für den Tip, wieder was gelernt!

derpinguin
2012-05-28, 21:40:05
Bezüglich Salz: was soll das Kind denn statt Wasser bekommen?

Shink
2012-05-28, 21:52:15
Bezüglich Salz: was soll das Kind denn statt Wasser bekommen?
Weniger Salz.:freak:
Auf keinen Fall sollten Eltern versuchen, dem Kind große Mengen Leitungswasser einzuflößen. „Man weiß gar nicht, wie viel Salz das Kind zu sich genommen hat. Deswegen sollte man lieber sofort in die Klinik fahren, wo dann langsam, aber kontinuierlich Wasser gegeben wird“, sagt der Toxikologe.
Hab ich auch schon von anderer Stelle gehört.

€:Wobei sich natürlich die Frage stellt: Was genau haben da manche Eltern getan, dass man davor explizit warnen muss?

radi
2012-05-28, 22:14:01
Naja die Eltern geben dem Kind bestimmt keinen ganzen Löffel Salz... Das ist vielmehr das neugierige Kind, das einen unbeaufsichtigten Moment zum Experimentieren nutzt.

Ich hab im Kindergarten (als Zivi) mit nem Kind zusammen Kuchen gebacken. Es stand vor mir auf nem Hocker am Herd und hat mit mir zusammen den Teig gemacht. Als ich mich in den Kühlschrank gebeugt(!) habe, der genau daneben plaziert war (meine Füße haben den Boden nicht verlassen), hat das Kind die eine Herdplatte angeschaltet. Ich habs dann gemerkt als es angefangen hat zu qualmen...

Die Kinder sind so schnell, das is abgefahren...

Eisenoxid
2012-05-28, 22:25:48
Ich glaube, auf das mit dem Salz wird deshalb hingewiesen, weil das wohl in der Vergangenheit teilweise als Brechmittel Verwendung fand...einfach ein Esslöffel Kochsalz und das Kind spuckt.
Funktioniert auch in 95% aller Fälle. Aber wenn es sich eben nicht erbricht kann Nierenversagen die Folge sein.

PHuV
2012-05-28, 22:44:54
lass ihn auf innere Verletzungen untersuchen.


Ich habe zum einen nicht so dolle drücken müssen, daß es rauskam, zum anderen beobachten wir ihn schon die ganze Zeit, sieht so erst mal gut aus.


Habe mir die Beschreibung bei Wikipedia durchgelesen und kann nur hoffen dass ich im Ernstfall auch so besonnen reagiere wie du.

Im Moment :cool:, danach :frown: mimimimi. Ich habe immer noch sein Gesicht vor Augen, wie es panisch bleich anläuft.


Ich finde auch ihr solltet ihn sicherheitshalber auf innere Verletzungen untersuchen lassen.


Siehe oben.

Grey
2012-05-28, 22:48:45
Wusstest du sofort wie der Griff funktioniert? Ich habe direkt an den denken müssen beim Threadtitel, aber ohne Nachschauen nicht mal gewusst wo die Arme genau hin kommen.

Schön, dass es beim Schock geblieben ist.

PHuV
2012-05-28, 22:50:55
@derpinguin

Was sagst Du als Fachmann eigentlich zum Heimlich-Griff?

Wusstest du sofort wie der Griff funktioniert?

Sagen wir es mal so, wenn man jahrelang Kampfkunst und Kampfsport macht, kennt man doch etwas die Anatomie. Dazu noch die ganzen schlechten Filme ;), und ich wußte ungefähr, daß man unter dem Brusbein im Solarplexus ansetzen muß.

Ich weiß ja nicht, was du damit meinst, aber: Mit Kindern kommt man schon in schöne Situationen.


Brauchst Du mir als Vater von 3 Kindern nicht erzählen, aber das was definitiv das negative Highlight. Ich habe immer noch sein bleiches panisches Gesicht vor Augen.

atlantic
2012-05-28, 23:04:18
denselben Handgriff habe ich auch mal anwenden müssen, bei meinem Silent, als er ca. 3 Jahre alt war. Da ging nichts mehr. Nach dem zweiten mal kam heraus, was die Luftwege blockierte. Ein Weingummi-Schlumpf.

Der Ablauf war in etwa: ich unter der Dusche. Mein Großer schiebt den blau angelaufenen Silent ins Bad. Ich schlag S. ein paar mal zwischen die Schulterblätter, ohne Erfolg. Dann habe ich das Telefon meinem Großen gegeben, ihn angewiesen, den Doc in der Nachbarschaft anzutelefonieren. Während er noch am Telefon war, hatte ich dann Erfolg mit dem Griff.

Einziges Problem: er hatte kleine punktartige Einblutungen in der Haut unter den Augen, wohl durch den enormen Druck, der dabei entsteht. Damals sagte der Doc am Tele, wenn das Ding raus ist, wärs ok und ich sollte ihn nur noch eine Weile im Auge behalten. Von KKH war nicht die Rede. Andere Zeiten halt.

Mich hat im Nachhinein gewundert, wie besonnen und unhektisch ich damals funktioniert habe. Vielleicht ist das einfach so, das man, wenns wirklich drauf ankommt, schlicht funktioniert. *schulterzuck*

derpinguin
2012-05-28, 23:04:59
Was soll ich dazu sagen? Heimlich funktioniert und ist okay, wenn man richtig ansetzt.
Jetzt nochmal wegen des salzes: wir machen auch nichts anderes als Flüssigkeit zu geben, warum also kein Wasser?

MaschbauerLRT
2012-05-29, 03:31:52
Ich finde die Reaktionen schon lehrbuchmäßig, erst zwischen die Schulterblätter gehauen und dann den Heimlichgriff angewendet. Zwischendurch auch noch den Notdienst gerufen. Vorbildlicher kann man schon nicht reagieren.

Flüssigkeit geben ist für alle Ersthelfer nicht angeraten.

Zwergi
2012-05-29, 07:05:44
Oha, da hat dein Kleiner Glück gehabt :eek:

Jetzt kommen natürlich alle Eltern aus ihren Löchern gekrochen und berichten, da will ich nicht fehlen *gg*

Mit dem Begriff konnte ich ad hoc nichts anfangen, obwohl schon sehr oft gesehen, wenn auch noch nie anwenden müssen.
Meine Tochter hatte sich aber an einem kleinen Stück Frikadelle verschluckt, während der Umstellung auf "normale" Nahrung. Da war sie ca. 8 Monate alt. Ihr Vater ist panisch im Kreis gerannt und wollte mit der Fernbedienung den Notarzt rufen, ich griff ihr mit dem kleinen Finger in den Hals und angelte das Stück Hack raus. Danach sind wir alle vier erst mal in Tränen ausgebrochen :freak:

Funktioniert der Heimlichgriff denn auch bei so kleinen Kindern oder macht man da eher was kaputt?
Theoretisch weiß ich auch wie ein Luftröhrenschnitt geht, aber wirklich tun würde ich es wahrscheinlich nicht. Das Blut läuft dann in die Lunge ohne passendes Besteck afair.

Ich sollte meine Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen ;(

Thoro
2012-05-29, 08:46:20
@TE: Gratuliere, fein gemacht :)

Grundsätzlich ist meine Erfahrung (und so wird´s bei uns auch in der Sani-Ausbildung gelehrt), dass der Heimlich-Handgriff schon ganz nützlich sein kann, aber definitiv immer vorher die "Schläge" zwischen die Schulterblätter versuchen. Und dabei nicht zu zimperlich sein (so derb sich das jetzt anhören mag).

Beim Heimlich-Handgriff kann man halt schon auch Verletzungen verursachen; die sind aber im Kontext des sonstigen Erstickungstodes definitiv in Kauf zu nehmen (ähnlich halt wie bei einer Reanimation, wo auch in den meisten Fällen einige Rippen brechen).

Beim Luftröhrenschnitt (oben angesprochen) würde ich das Emergency Room/Grey´s Anatomy-Halbwissen mal ganz schnell wieder in der Entertainment-Schublade vertrauen. Jeder der glaubt er kann das mit ein bisschen theoretischem Wissen und ein paar Werkzeugen von daheim im Notfall mal machen sollte sich das - gelinde gesagt - so schnell wie möglich aus dem Kopf schlagen. Lieber einen Erste Hilfe-Kurs machen und das Wissen auffrischen, damit könnte man wirklich mal jemanden retten.

€: @Zwergi: Funktioniert auch bei kleinen Kindern, man muss halt entsprechend vorsichtiger sein, was die Druckstärke betrifft. Je kleiner das Kind, desto sanfter, weil man sonst im Extremfall den ganzen Brustkorb zerquetscht.

Shink
2012-05-29, 08:46:54
Naja die Eltern geben dem Kind bestimmt keinen ganzen Löffel Salz... Das ist vielmehr das neugierige Kind, das einen unbeaufsichtigten Moment zum Experimentieren nutzt.
Ja, bei mir eben auch passiert. Sohn (2 Jahre) stellt sich den Stock zur Küchenzeile, klettert hinauf, schraubt das Salz auf und kippt es sich in den Mund.:freak:
Wer denkt denn an so etwas? Wir waren keine 3 Meter von ihm entfernt...

Wobei: Es geht wohl auch anders (http://www.stern.de/panorama/prozess-fatale-salzpudding-vergiftung-557818.html)

Brauchst Du mir als Vater von 3 Kindern nicht erzählen, aber das was definitiv das negative Highlight. Ich habe immer noch sein bleiches panisches Gesicht vor Augen.
Ja, das Bild der herausquellenden Augen und Adern bei meiner Kleinen werd ich auch nicht vergessen.
Auch nicht schlecht: Mein Sohn hat sich einen ungefähr haselnussgroßen Stein so weit in die Nase geschoben, dass er nicht mehr raus ging.
Da hat schlussendlich eine Nasenspülung geholfen. Wo wir wieder beim Thema Salz sind.:freak:

Jetzt nochmal wegen des salzes: wir machen auch nichts anderes als Flüssigkeit zu geben, warum also kein Wasser?
Das versteh ich ehrlich gesagt auch nicht ganz. Vermutlich soll das Kind erst ordnungsgemäß erbrechen, bevor man beginnt das Salz zu verdünnen.
Das klappte bei mir aber eh ganz gut.:freak:

Thoro
2012-05-29, 09:23:57
Das versteh ich ehrlich gesagt auch nicht ganz. Vermutlich soll das Kind erst ordnungsgemäß erbrechen, bevor man beginnt das Salz zu verdünnen.
Das klappte bei mir aber eh ganz gut.:freak:

Kann mir das auch nur so erklären, dass durch Wassergabe das Salz erst wirklich in den Kreislauf gelangt und eine Intoxikation verursacht, wohingegen man es solange es quasi in einem Klumpen im Magen liegt durch Erbrechen noch relativ leicht herausbekommen kann.

Ich hab aber ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das realistisch ist, weil ja auch unverdünntes Salz nicht ewig im Magen liegen bleibt, sondern vom Körper auch weiterverarbeitet wird.

Käsetoast
2012-05-29, 09:57:28
Ich find's eher erschreckend, dass einige vom Heimlich gar nichts wissen. Der Name muss ja gar nicht bekannt sein, aber die eigentlich sehr naheliegende Möglichkeit des "Herauspressens" von was Verschlucktem gehört doch eigentlich zur Allgemeinbildung und sollte jedem Bekannt sein - viel mehr noch als im Vergleich "hochkomplexe" Sachen wie eine stabile Seitenlage...

Was die "Gefahren" angeht, so würde ich da keinen Gedanken drauf verschwenden. In der Regel ist's wahrscheinlich gefährlicher wenn der Erstickende panisch vom Stuhl fällt oder so. Bei Kleinkindern ist's natürlich ne andere Geschichte...

Im Endeffekt muss man aber dem Thementitel zustimmen - für Eltern sollte das Wissen um diese Technik eine Selbstverständlichkeit sein. Wahrscheinlich hatte jeder von uns als Kind schonmal so ein Erstickungs-Erlebnis weil man was verschluckt hat und da ist es essentiell, dass man als Elternteil helfen kann wenn die Verschluckung auch nach dem auf den Rücken klopfen & Co noch besteht...

Commander Keen
2012-05-29, 10:43:51
Oha, sowas wünsche ich niemanden. Gottseidank nochmal gut gegangen :)

PHuV
2012-05-29, 11:41:42
Ich find's eher erschreckend, dass einige vom Heimlich gar nichts wissen. Der Name muss ja gar nicht bekannt sein, aber die eigentlich sehr naheliegende Möglichkeit des "Herauspressens" von was Verschlucktem gehört doch eigentlich zur Allgemeinbildung und sollte jedem Bekannt sein - viel mehr noch als im Vergleich "hochkomplexe" Sachen wie eine stabile Seitenlage...
:
Im Endeffekt muss man aber dem Thementitel zustimmen - für Eltern sollte das Wissen um diese Technik eine Selbstverständlichkeit sein. Wahrscheinlich hatte jeder von uns als Kind schonmal so ein Erstickungs-Erlebnis weil man was verschluckt hat und da ist es essentiell, dass man als Elternteil helfen kann wenn die Verschluckung auch nach dem auf den Rücken klopfen & Co noch besteht...

Deshalb habe ich doch eine Nacht überlegt, ob ich das hier so posten soll, weil ich ja nicht unbedingt als attention whore wirken will. Mir hat der Vorfall klar gemacht, daß man doch viele Dinge nicht so selbstverständlich nehmen soll, und man immer mit einer Gefahr oder einem Problem rechnen muß. Natürlich kann man nicht alle Gefahren vermeiden oder abgewenden, aber so einfache Dinge kann man doch gut lösen. Das wollte ich einfach nur mal ins Bewußtsein holen.

Im Prinzip hast Du recht, so was sollte man eigentlich als Allgemeinwissen beherrschen. Die Zahl der erstickten Kinder sprechen leider wohl eine andere Sprache. Es gibt ja auch heute noch Eltern, die ihre Kleinkinder mit einer Decke im Bett anstatt eines Schlafsackes versehen, obwohl heute hinreichend bekannt ist, daß Decken und Kissen die Gefahr von plötzlichem Kindstod erheblich fördern.

Thoro
2012-05-29, 14:13:27
Grade der Heimlich-Handgriff hat halt auch einige Jahre unter einem relativ schlechten Ruf gelitten; wurde zB bei uns in Österreich erst so kurz nach 2000 herum wieder in die Sanitäterausbildung mitaufgenommen und ist bei Erste Hilfe-Kursen schon seit sehr langer Zeit entfernt worden. Eine zeitlang wurde sogar explizit davon abgeraten ihn anzuwenden, da die Gefahren zu hoch eingeschätzt wurden.

Das ist halt die Natur des medizinischen Bereichs bzw. vor allem der Notfallhilfe: Sachen die absoluter Usus sind können von einem Tag auf dem anderen aus der Lehrmeinung fliegen, wenn eine entsprechende Studie rauskommt und sind 5 Jahre später auf einmal wieder imperativ, weil die Studie wiederlegt wurde. Da ist halt - meiner Meinung nach - auch relativ viel statistischer Hokuspokus dabei.

Rooter
2012-05-29, 18:49:09
Im Moment :cool:, danach :frown: mimimimi.Sei froh, besser als andersrum. ;(

MfG
Rooter

Morale
2012-05-29, 21:02:59
Grade der Heimlich-Handgriff hat halt auch einige Jahre unter einem relativ schlechten Ruf gelitten; wurde zB bei uns in Österreich erst so kurz nach 2000 herum wieder in die Sanitäterausbildung mitaufgenommen und ist bei Erste Hilfe-Kursen schon seit sehr langer Zeit entfernt worden. Eine zeitlang wurde sogar explizit davon abgeraten ihn anzuwenden, da die Gefahren zu hoch eingeschätzt wurden.

Das ist halt die Natur des medizinischen Bereichs bzw. vor allem der Notfallhilfe: Sachen die absoluter Usus sind können von einem Tag auf dem anderen aus der Lehrmeinung fliegen, wenn eine entsprechende Studie rauskommt und sind 5 Jahre später auf einmal wieder imperativ, weil die Studie wiederlegt wurde. Da ist halt - meiner Meinung nach - auch relativ viel statistischer Hokuspokus dabei.
Und leider hinken wir da in Europa immer ein paar Jahre den Amis hinterher die auf Medizinischem Gebiet die Nase vorne haben.

derpinguin
2012-05-29, 21:11:27
Weil bei uns alles erst von drölfzig Ethik Komitees abgesegnet werden muss.

McDulcolax
2012-05-30, 02:36:48
naja, so ganz ohne ist er ja auch nicht, oder? würd ich als letzte möglichkeit
jederzeit anwenden, aber eben als letzte. und danach auch einen arzt aufsuchen, find ich schon wichtig.
da gibts schon nen unterschied zwischen sanis und eltern.