Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist der Mensch (noch) Teil der Natur?
DarkFox
2012-06-23, 20:31:11
Wenn man sich z.B. die Klimadebatten anschaut fällt ja immer wieder ein Satz: Wir müssen das und das ändern um in X Jahren ähnlich bequem wie heute leben zu können.
Wenn jedoch etwas das unbestreitbar zur Natur gehört, wie bestimmte Tierarten, sich heute so verhält, das wir nach heutigem Stand sagen können, es wird seine Umwelt so verändern, dass es bald zu Problemen für diese Tierart kommen wird, nehmen wird das größtenteils als gerade eben "natürlich" hin.
Ist der Mensch jetzt Teil der Natur und das teilweise dumme Verhalten in Bezug auf die ferne Zukunft nur eine "Laune" der Natur und damit eigentlich nicht veränderbar, bzw. ist es überhaupt wünschenswert daran zu drehen?
Oder sind wir durch unser Bewusstsein der Situation und der Fähigkeit der Folgenabschätzung quasi gezwungen, unser Verhalten jetzt genau abzuwägen? Sind wir der Natur entwachsen und müssen versuchen die Ausschläge in Sachen Ökologie in negative Richtung zu vermindern?
Bsp. Sind wir "verpflichtet" eine vom Aussterben bedrohte Tierart zu retten? Wieso sollte das unnatürlicher sein, wie eine "natürliche" Ausrottung ohne menschlichen Einfluss?
IchoTolot
2012-06-23, 21:00:35
Klar.
Wir sind der Krebs.
GBWolf
2012-06-23, 21:03:47
Wir nehmen uns viel zu wichtig.
Botcruscher
2012-06-23, 21:04:57
Wir sind kein Krebs. Wir haben nur mehr Möglichkeiten als der Rest.
Als typisches Beispiel aus der Vorlesung kommt da der gute alte Biber. Er schafft sich mit seinen Möglichkeiten seinen eigenen Lebensraum. Terraforming mit den Zähnen.
Shink
2012-06-23, 21:18:13
Als sich die Photosynthese durchgesetzt hat, sind wohl sehr viele Arten ausgestorben. Haben die damals ungewöhnlichen Pflanzen, die "giftigen" Sauerstoff in die Atmosphäre gepustet haben, zur Natur gehört?
dreamweaver
2012-06-23, 22:19:08
Natürlich sind wir natürlich.
Und wir sind zu gar nichts verflichtet.
Aber natürlich können wir uns selbst Pflichten auferlegen, was ja überall auf der Welt auch getan wird. Und wir haben die Freiheit zu entscheiden, welche davon Sinn machen und welche nicht.
Im Sinne von moralisch-ethischen Ansichten sowie im Sinne, die Umwelt für uns (und damit auch für andere Spezies) möglichst habitabel zu erhalten, können wir uns entscheiden, welche Teile der Umwelt wir wie versuchen zu schützen.
Finde ich total natürlich. Nur das bei der Spezies Mensch alles um einige Stufen komplexer zugeht, als bei den anderen Spezies auf diesem Planeten.
5tyle
2012-06-23, 23:47:52
Glaube man kann schlecht sagen, dass Menschen nicht Teil der Natur sind. Insbesondere ist der Mensch in Bezug auf Ökologie oder Natursysteme ein großer Einflussfaktor. Der Mensch passt die Natur an seine Bedürfnisse an. Jedoch werden ganz natürliche Vorgänge als fremdartig wahrgenommen bzw. hat man keinen alltäglichen Bezug mehr. Deswegen ist der Mensch auf der einen Seite ein größerer Teil der Natur als zuvor, hat sich aber auf der anderen Seite von seiner gewohnten Lebensweise in relativ kurzer Zeit mehr entfremdet, als man das in der Tierwelt beobachten könnte. Es sei mal dahingestellt inwiefern das positiv oder negativ ist.
Die Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage ist z.B. eine Erfindung des Menschen, der alternative Entscheidungen treffen kann statt nach vorbestimmten Mustern zu funktionieren.. Man tut sich schwierig das als Absicht oder Plan der Natur zu bezeichnen, wo Instinkte wie der Selbsterhaltungstrieb oder den Trieb zur Erhaltung der eigenen Spezies eigentlich das Gegenteil einer Zerstörung beabsichtigen. Auch wenns menschlich sein sollte, nach diesen 'Werten' zu leben. Der Mensch ist vermutlich anpassungsfähiger oder flexibler wie alles andere lebende.
Man könnte auch die Frage stellen: Ist unsere Tier- oder Pflanzenwelt noch natürlich (wenn man sich eine Welt ohne Menschen vorstellt), oder Teil der alternativen Natur, die der Mensch für sie geschaffen/erzeugt hat..
Monger
2012-06-24, 00:24:35
Also erstmal: JEDE Tierart versucht die eigene Ausrottung zu verhindern. Es gibt wohl nichts fundamentaleres in der Biologie als den Überlebenstrieb. Bis runter zu einzelnen Zellen und Viren gilt dieses Prinzip, also ist es auch für uns ganz normal, unseren Lebensraum für unser Überleben zu optimieren. Wir haben halt nur flexiblere Lösungen dafür als viele andere Spezies, und es dürfte nicht viele Wirbeltiere gegeben haben die auf der Erde ähnlich zahlreich waren wie der Mensch.
Wir sind natürlich ein Bestandteil der Natur. Sollte mal wieder ein Meteorit kommen, oder sollte sich irgendeine Spezies durchsetzen die nachhaltig die Atmosphäre verändert (die Sauerstoffatmosphäre unserer Erde ist ja auch erst nach ner Weile entstanden), oder sollte sich zufällig ein passender Virus entwickeln, dann macht die Natur ganz ungestört ohne uns weiter.
Die Erde hat schon schlimmeres als uns durchgemacht.
Das zentrale Argument für einen Erhalt des Ökosystems ist eigentlich: solange wir keine Ahnung was wir tun, sollten wir lieber die Finger vom Ökosystem lassen. Schon die Experimente mit Biosphere I und II haben gezeigt, dass wir von Biologie immer noch erschreckend wenig Ahnung haben.
Wir wissen, dass das ökologische Gleichgewicht so wie es in den letzten paar Tausend Jahren war für uns Menschen recht günstig war. Egal was wir daran ändern: die Wahrscheinlichkeit dass wir unsere Situation (und die des Säugetier-Stammbaums ganz allgemein) damit verbessern, ist ziemlich gering.
Es gibt natürlich Arten, die mit oder ohne uns vor der Ausrottung stehen würden. Pferde z.B. wären ohne Menschen wohl schon ausgestorben, Leoparden und viele andere Katzenarten sind wohl eh eine Nischenevolution.
Chemiker
2012-06-24, 00:37:25
Es gibt nichts außerhalb der Natur. Alles was ist ist Teil der Natur.
aufkrawall
2012-06-24, 00:39:12
Als sich die Photosynthese durchgesetzt hat, sind wohl sehr viele Arten ausgestorben. Haben die damals ungewöhnlichen Pflanzen, die "giftigen" Sauerstoff in die Atmosphäre gepustet haben, zur Natur gehört?
So siehts aus.
Die Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage ist z.B. eine Erfindung des Menschen
Wie kommst du darauf?
Es gibt Nachweise, dass afrikanische Elefanten sich auf ihren ausgeprägten Routen unnötigerweise so an den Futterpflanzen vergangen haben, dass diese nicht mehr richtig nachwachsen konnten, um weiterhin als Nahrungsquelle dienen zu können.
Folge: Starker Populationsrückgang, da zu wenig Nahrung.
Für so etwas könnte man sicherlich zig Beispiele finden, wenn man richtig sucht.
Tiere allgemein sind nicht rücksichtsvoller als der Mensch, nur nicht so erfolgreich.
Also erstmal: JEDE Tierart versucht die eigene Ausrottung zu verhindern.
Eine Tierart versucht gar nichts. ;)
Es gibt Populationen, Rudel/Herden und Einzeltiere.
Aus Selbsterhaltung und anderen Trieben überleben und pflanzen sich diese dann fort.
Dass so die eigene Ausrottung verhindert wird, resultiert daraus, aber keine Tierart verfolgt aktiv dieses Ziel.
5tyle
2012-06-24, 01:04:53
Es gibt Nachweise, dass afrikanische Elefanten sich auf ihren ausgeprägten Routen unnötigerweise so an den Futterpflanzen vergangen haben, dass diese nicht mehr richtig nachwachsen konnten, um weiterhin als Nahrungsquelle dienen zu können.
Sicher, aber hier ist das ein Bereich worauf die Tiere keinen wirklichen Einfluss haben. Der Mensch hat allerdings die Kenntnis über Konsequenzen, hat die Macht das zu ändern und alternative Lösungen parat.
Solange alle Grundbedürfnisse befriedigt sind, gibt es auch keine Probleme bzw. gibt es keinen Selbsterhaltungstrieb für die Zukunft. Rationierung und Gruppenbewusstsein gibt es in der Tierwelt durchaus, allerdings nicht wirklich beim Menschen. Menschen haben im Vergleich zu diesen Tieren Schwierigkeiten, Probleme der Zukunft auf die Gegenwart zu projizieren bzw solche Fähigkeiten verloren.. oder so ähnlich
aufkrawall
2012-06-24, 01:20:44
Rationierung und Gruppenbewusstsein gibt es in der Tierwelt durchaus, allerdings nicht wirklich beim Menschen.
Das hat aber keinen biologischen Grund.
Bei früheren kleineren Menschengruppen gab es sicherlich genau so eine Rationierung und Gruppenbewusstsein wie bei Tiergruppen.
Vikingr
2012-06-24, 01:35:41
Re: Ist der Mensch (noch) Teil der Natur?
Nö, weil er's nie war. -_-' Der Mensch ist Mensch & kein Tier!
Fällt manchen sicherlich schwer, das nur mal kurz so anzunehmen & das ganze von weiter weg zu betrachten, wenn das Gegenteil von klein auf eingehämmert wird. Nur wird's dadurch auch nicht wahrer.. -_-
________________
Edit:
Was meinst du, wen dein Fundi-Geblubber eigentlich noch interessiert?
Kleiner Tipp: Keine Sau.
Ach übrigens: Wenn du tot bist, passiert nichts weiter, außer dass deine Leiche vergammelt. Jo, schön für dich..
Kleiner Tipp: Glaubst du das interessiert mich?;) Es ist einfach nur meine Meinung.
Wenn ich so massiv auf das Atheistengeschwätz hier im Forum reagieren würde, wie manche sogenannten "Hardcoreatheisten" auf das was ich sage, dann hätte ich ja schon längst Amok laufen müssen.;) Wahre Atheisten interessiert es nämlich schlicht nicht, weil es für Sie einfach keinerlei Bedeutung hat, weil sie auch leben was sie glauben. Wieso also einen Gott anklagen, den es doch Ihrer Meinung nach gar nicht gibt?!;) Sehr entlarvend.;):D Solche sind einfach nur suchende. Ich weiß ebenso von vielerlei ehemaligen Atheisten usw., dass all jene, die so gefühlsmäßig massiv darauf reagieren idR. alle schonmal irgendwie in Berührung standen mit Gott & Glauben..sei es Erziehung oder sonstwas..
So, das soll's jetzt aber auch gewesen sein..:tongue::D
aufkrawall
2012-06-24, 02:33:21
Nö, weil er's nie war. -_-' Der Mensch ist Mensch & kein Tier!
Was meinst du, wen dein Fundi-Geblubber eigentlich noch interessiert?
Kleiner Tipp: Keine Sau.
Fällt manchen sicherlich schwer, das nur mal kurz so anzunehmen & das ganze von weiter weg zu betrachten, wenn das Gegenteil von klein auf eingehämmert wird. Nur wird's dadurch auch nicht wahrer.. -_-
Ach übrigens: Wenn du tot bist, passiert nichts weiter, außer dass deine Leiche vergammelt. ;D
Weyoun
2012-06-24, 11:35:19
Was meinst du, wen dein Fundi-Geblubber eigentlich noch interessiert?
Kleiner Tipp: Keine Sau.
Ach übrigens: Wenn du tot bist, passiert nichts weiter, außer dass deine Leiche vergammelt. ;D
Ich bin zwar nicht angesprochen, aber du bist meiner Meinung nach ein fundamentalistischer Atheist. Einer also, der nicht an Gott glaubt aber seine Überzeugungen für die einzig wahre hält. Ich stimme mit Vikingr auch nicht überein, aber ich nehme seine Meinung zur Kenntnis.
Btw. ich bin Agnostiker. Ich gebe zu das die Realität sehr komplex ist und ich das meiste davon nicht verstehe. Ich verstehe aber die meisten oberflächlichen Zusammenhänge der Realität. Das da drüben ist ein Baum. Das da ist die Sonne. Das ist Wasser. Das ist Newtowns F = m * a. Das da ist die Schrödinger Gleichung. Aber die Welt ist viel komplexer als das wir bisher im Sinne der Physik bereits an gültigen Theorien herausgefunden haben.
Zurück zum Thema:
Der Mensch ist zwar aus der Natur entstanden, aber mir scheint es so dass er verglichen mit anderen Lebenwesen ziemlich starke Vorteile hat. Mit seinem Gehirn scheint er einen evolutionären Jackpot geknackt zu haben und ist jetzt mittlerweile an allen Teilen der Welt zu finden. Er vernichtet die meisten Ökosysteme. Ich glaube, der Mensch, wenn er mit seinem Expansionstrieb so weitermacht wird irgendwann in 500 Jahren an die ressourcentechnischen Grenzen dieses Planeten stoßen. Der Mensch wird wohl das Ökosystem überleben, aber das Ökosystem den Menschen nicht.
Das Problem, das der Threadstarter mit "wir haben eine Verantwortung um uns zu ändern etc." setzt voraus, dass die Menschen sich auch als "wir" begreifen. Mein Eindruck ist eher, dass "wir" nur eine Ansammlung von Individuen sind. Und jedes dieser Idividuen macht jeder für sich genau das, was es für das beste hält. Es gibt kein echtes "wir" im Sinne von Borg kollektiv, wenn es um altruistische Vorteile geht.
Menschen scheinen sich zu Staaten zusammenzurotten um Vorteile gegen andere Staaten in Punkto Militär, Reichtum, Ressourcen etc. zu gelangen.
Staaten sind nur bedingt altruistisch veranlangt, solange die eigene Wirtschaftsleistung nicht angetastet wird. Man kann zwar lange drüber reden was idealerweise das beste für den Planeten ist, aber reden kann man viel. Klimakonferenzen sind mehr Absichtsbekundungen, solange es auf der Erde nicht wirklich eng wird und jedes Idividuum merkt "Jetzt wirds ernst - wenn _ICH_ jetzt nicht was tue, gehe _ICH_ drauf, d.h. wählen wir mal lieber eine gescheite Staatsführung.".
Aber so lange die Sonne so herrlich wie heute draußen scheint mit blauem Himmel interessierts vermutlich keine Sau außer ein paar Philosophen.
Ich geh jetzt raus in die Natur :) Bis dann...
IchoTolot
2012-06-24, 11:43:18
Wenn ich so massiv auf das Atheistengeschwätz hier im Forum reagieren würde, wie manche sogenannten "Hardcoreatheisten" auf das was ich sage, dann hätte ich ja schon längst Amok laufen müssen.;) Wahre Atheisten interessiert es nämlich schlicht nicht, weil es für Sie einfach keinerlei Bedeutung hat, weil sie auch leben was sie glauben. Wieso also einen Gott anklagen, den es doch Ihrer Meinung nach gar nicht gibt?!;) Sehr entlarvend.;):D Solche sind einfach nur suchende. Ich weiß ebenso von vielerlei ehemaligen Atheisten usw., dass all jene, die so gefühlsmäßig massiv darauf reagieren idR. alle schonmal irgendwie in Berührung standen mit Gott & Glauben..sei es Erziehung oder sonstwas..
Nö.
Auf Bullshit muss man einfach reagieren.
aufkrawall
2012-06-24, 13:12:20
Ich bin zwar nicht angesprochen, aber du bist meiner Meinung nach ein fundamentalistischer Atheist. Einer also, der nicht an Gott glaubt aber seine Überzeugungen für die einzig wahre hält. Ich stimme mit Vikingr auch nicht überein, aber ich nehme seine Meinung zur Kenntnis.
Schön für dich. Nur hat das überhaupt nichts mit Religion zu tun, ob der Mensch noch Teil der Natur ist oder nicht.
Wo kommen wir denn da hin, wenn jetzt bei jeder weltlichen Diskussion irgendwie jemand alles mit der Keule seines Glaubens platt haut...
In dem Sinne: Einfach mal den Rand halten, wenn man nichts zum Thema beitragen kann.
Plutos
2012-06-24, 13:24:11
Schön für dich. Nur hat das überhaupt nichts mit Religion zu tun, ob der Mensch noch Teil der Natur ist oder nicht.
Wo kommen wir denn da hin, wenn jetzt bei jeder weltlichen Diskussion irgendwie jemand alles mit der Keule seines Glaubens platt haut...
In dem Sinne: Einfach mal den Rand halten, wenn man nichts zum Thema beitragen kann.
:rolleyes: Theisten-Bashing ist sooo Mainstream...
Ob der Mensch als Tier gesehen werden kann (und damit wohl fraglos als Teil der Natur gelten würde) oder ob der Mensch etwas fundamental vom Tier verschiedenes ist, ist für die Frage imho sehr relevant. Und neben willkürlichen Definitionen (Gehirnvolumen größer als X/Kann sich die Reihenfolge von X Bildern merken/...) ist die ethisch-moralische Komponente für eine Unterscheidung Mensch-Tier auf jeden Fall hilfreich.
aufkrawall
2012-06-24, 13:33:55
:rolleyes: Theisten-Bashing ist sooo Mainstream...
Und einfach nur platt seine Meinung zu posten, ist sooo dümmlich. :cool:
Ob der Mensch als Tier gesehen werden kann (und damit wohl fraglos als Teil der Natur gelten würde) oder ob der Mensch etwas fundamental vom Tier verschiedenes ist, ist für die Frage imho sehr relevant. Und neben willkürlichen Definitionen (Gehirnvolumen größer als X/Kann sich die Reihenfolge von X Bildern merken/...) ist die ethisch-moralische Komponente für eine Unterscheidung Mensch-Tier auf jeden Fall hilfreich.
Es ging nicht darum, ob der Mensch ein Tier ist oder nicht (biologisch ist er es zweifellos), sondern ob er Teil der Natur ist.
Natur ist klar definiert und da muss man nicht wieder mit seinem Glauben (oder auch nicht Glauben) andere nerven.
Spirou
2012-06-24, 13:34:21
Ist der Mensch (noch) Teil der Natur? Mein Gott, was ist denn das für eine Frage,
wenn man nicht weiß, um welchen Menschen es geht. Meint ihr diesen hier:
http://blog.julian-schmid.at/wp-content/uploads/2009/03/papst1.jpg
Der Zweifel ist berechtigt. Man fragt sich auch, was das für eine Natur ist, die sowas hervorbringt.
Und ist diese Natur jetzt immer noch Teil von ihm oder ist er ihr bereits völlig entschlüpft? Man weiß es nicht.
Ihr stellt vielleicht Fragen. Also echt...
es dürfte nicht viele Wirbeltiere gegeben haben die auf der Erde ähnlich zahlreich waren wie der Mensch.
Sicher? Wir sind ziemlich groß. Gibt es nicht mehr von gängigen kleinen Fisch- Frosch- oder Vogelarten? Gerade bei Fischen dürften eine Menge befruchteter Eier umherschwimmen. Wir sind nur 7 Milliarden.
Windi
2012-06-24, 13:49:40
Wenn Tiere die Möglichkeit bekommen ihre eigene Umwelt zu zerstören, dann machen sie das auch.
Bestes Beispiel sind die deutschen Wälder. Dort wurden fast alle großen Jäger ausgerottet. Die Rehe und Wildschweine können sich dort ganz bedenkenlos austoben. Die würden sich dort ungehindert vermehren und alles kahl fressen, bis alles zusammenbricht.
Das ist nun wirklich kein Unterscheidungskriterium zwischen Mensch und Tier.
5tyle
2012-06-24, 16:04:49
Bisher sind geschätzt ca. 500 Millionen Arten ausgestorben. Das sind ca. 99% aller bekannter Tierarten. Die meisten davon die letzten Dekaden oder Jahrhunderte. Nicht mitgezählt sind hier historisch ausgestorbene Tierarten wie Dinosaurier, Mammuts oder Pflanzen. Der Großteil wurde entweder direkt durch den Menschen vernichtet wie z.B. Jagd oder durch die Zerstörung ihres Lebensraums, ebenfalls durch den Menschen.
Von welcher Natur kann man da überhaupt noch sprechen?
Ökologisch betrachtet ist Mitteleuropa eine Wüste bzw. ist unsere Ökologie ein Witz. Das was von der Natur übrig geblieben ist, ist entweder 10000m unterm Meeresspiegel, mitten im Eis, der Wüste, extrem resistent gegen Umelteinflüsse, oder ein Nutztier.
1728 wurde in Preußen die Wildnis abgeschafft. Sollte sich der Leser jetzt verwundert fragen, wie man Wildnis eigentlich "abschafft" – es hat schon seine Richtigkeit. König Friedrich Wilhelm I. setzte nicht etwa eine Heerschar von Soldaten in Gang, um die "Große Wildnis", wie die riesigen Wälder Ostpreußens seit dem Mittelalter genannt wurden, abzuholzen. Er ließ ganz einfach durch königliches Dekret die Verwendung des Begriffs "Wildnis" verbieten, "weil Seine Majestät keine Wildnis in Ihren Landen erkenneten".
Der Soldatenkönig muss seinen Befehlen viel Wirksamkeit zugetraut haben ... Aber in dieser Sprachregulierung kündigte sich bereits an, was Friedrich Wilhelms Sohn und Nachfolger Friedrich II. zwei Jahrzehnte später im Oderbruch ganz real als "Melioration" durchsetzte. Der Flusslauf wurde um fast 30 Kilometer verkürzt. Fruchtbares Ackerland wurde gewonnen; der Staat Preußen brauchte eine ökonomische Grundlage, um seine Bevölkerung – und damit auch die Zahl seiner Soldaten – zu vermehren. Über die Bedenken der Fischer, sie könnten in wirtschaftliche Not geraten und als Steuerzahler ausfallen, ging der König hinweg. "Natur-" oder "Umweltschutz" hat als Argument damals niemand aufgebracht, die Zeitgenossen hätten sich vermutlich gefragt, wozu man eigentlich eine Wildnis schützen solle.
Monger
2012-06-24, 17:07:32
Eine Tierart versucht gar nichts. ;)
Es gibt Populationen, Rudel/Herden und Einzeltiere.
Aus Selbsterhaltung und anderen Trieben überleben und pflanzen sich diese dann fort.
Dass so die eigene Ausrottung verhindert wird, resultiert daraus, aber keine Tierart verfolgt aktiv dieses Ziel.
Gibt auch Tierarten, die die Art über die eigene Existenz setzen, siehe Ameisen. Wenn Ameisendronen ihr genetisches Material verteilen wollen, können sie das nur über den Weg der Königin. Denen ist buchstäblich genetisch eingraviert, sich im Zweifel für das Nest zu opfern.
Will damit nur sagen: die Strategie des Überlebens ist tief in jeder existierenden Art verankert, auf die eine oder andere Weise. Jedes Individuum (und damit auch jede Spezies) die das nicht hat, ist seit langem ausgestorben. Richard Dawkins würde sagen: jedes einzelne Gen strebt nach Unsterblichkeit, indem es sich in möglichst vielen Wirten über möglichst lange Zeit festsetzt. Das ist natürlich keine bewusste Strategie, aber sie ist höllisch erfolgreich. Solange unsere Erde nicht gerade von der Sonne verschluckt wird, gibt es wenig was das Leben hier auslöschen könnte.
Bisher sind geschätzt ca. 500 Millionen Arten ausgestorben. Das sind ca. 99% aller bekannter Tierarten.
...
Ökologisch betrachtet ist Mitteleuropa eine Wüste bzw. ist unsere Ökologie ein Witz. Das was von der Natur übrig geblieben ist, ist entweder 10000m unterm Meeresspiegel, mitten im Eis, der Wüste, extrem resistent gegen Umelteinflüsse, oder ein Nutztier.
Stephen Jay Gould hat dazu auch ein paar interessante Beispiele gebracht. Wenn man sich mal die genetische Vielfalt ansieht, sind alle mehrzelligen Lebewesen allenfalls nur eine Randerscheinung der Evolution. Selbst wenn man mal die Biomasse zusammenzählt, wiegen alle Einzeller wohl immer noch mehr als alle Mehrzeller auf diesem Planeten.
Säugetiere waren eh schon immer eine ziemlich zerbrechliche und hochspezialisierte Evolutionslinie. Hätte es vor 65 Millionen Jahren kein so umwälzendes Naturereignis gegeben, wären Säugetiere wahrscheinlich immer nur noch eine Randerscheinung gegenüber den Reptilien.
Wenn man sich mal anschaut welche Arten von uns bedroht sind, dann sind das in erster Linie eben Wirbeltiere. Dem ganzen Stamm der Insekten und Spinnentiere geht es nach wie vor prächtig. Auch in der Pflanzenwelt setzen wir halt der relativ schmalen Gruppe der Bäume zu. Um auch nur ein Promille der genetischen Vielfalt zu zerstören, müssten wir konsequent Kubikkilometer für Kubikkilometer der Erde desinfizieren. Das ist schlicht unmöglich. Das Artensterben was wir auslösen, ist sehr selektiv, und richtet sich vorallem gegen unseren eigenen Stammbaum.
In diesem Sinne: man sollte nicht an dem Ast sägen auf dem man sitzt. Schon deshalb sollten wir uns für den Artenschutz einsetzen.
dreamweaver
2012-06-24, 17:59:33
Eigentlich sollten wir den gesamten Planeten (inkl. uns selbst) unter Naturschutz stellen.
Eigentlich sollten wir den gesamten Planeten (inkl. uns selbst) unter Naturschutz stellen.
Ist die Bewahrung des Status Quo überhaupt Naturschutz? Die Natur macht alles mögliche, nur nicht den Status Quo bewahren.
Avalox
2012-06-24, 22:18:35
Die Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage ist z.B. eine Erfindung des Menschen,
Überhaupt nicht.
Fressen, scheißen, ficken bis es nicht mehr geht ist das natürlichste auf der Welt.
Werfe ein paar Bananen in das Terrarium mit Küchenschaben, schütte mal Zucker in die Pfütze. Es wird alles aufgefressen, viel Dreck gemacht und ungezügelt vermehrt.
Bis zum Jahr 1700 war die Weltbevölkerung sehr stabil im Jahr 1000 vor Christus nicht deutlich anders, als im Jahr 1000 nach Christus.
Als Hildegard von Bingen durch das Land lief, welches später mal Deutschland sein sollte, lebten in ganz Deutschland gerade mal 1 Million Menschen. Hier wollt gar niemand leben. Zu kalt, zu entbehrlich.
Ab dem 18. Jahrhundert explodierte plötzlich das Bevölkerungswachstum des Menschen.
Denn es hat jemand Zucker in unsere Pfütze geworfen. Der Mensch erkannte den Wert der fossilen Brennstoffe. Seit der Zeit war der Mensch nicht mehr auf den durch den atmosphärischen CO2 Kreislauf beschränkten Brennstoff angewiesen.
Der Mensch reagierte als Masse, wie das Bakterium, oder die Küchenschabe. Nicht anders.
Was man nicht vergessen darf ist, der Mensch ist der letzte seiner Art. Alle anderen Spezies der Gattung Homo sind schon längst ausgestorben.
Der Mensch hat zwar den Geist um die Folgen zu erkennen, aber bisher sieht es nicht danach aus, dass er es auch tut.
dreamweaver
2012-06-25, 08:52:05
Ist die Bewahrung des Status Quo überhaupt Naturschutz? Die Natur macht alles mögliche, nur nicht den Status Quo bewahren.
Naturschutz = Status Quo?
Selbst wenn, das hat doch schon im ganz Kleinen damals angefangen, als die ersten Menschen begannen, ihre Äcker zu bestellen. Wer einen Acker hat, wird darauf achten, daß er möglichst fruchtbar bleibt. Mittlerweile ist der gesamte Planet unser Acker. Teils direkt, teils indirekt.
Was heisst denn überhaupt Status Quo? Über lange Zeiträume werden wir uns immer anpassen müssen. Aber wenn die Zeiträume lang genug sind, werden wir damit wohl kaum ein Problem haben.
Aber Vorgänge, wie z.B. die Sache mit dem asiatischen Karpfen, der durch eine Überschwemmung von Zuchtteichen in den Mississippi gelang und sich dort ungehemmt vermehrt und zu einem großen Problem geworden ist, sind im Sinne der dortigen Menschen/Umwelt wohl schon regulierungsbedürftig.
Natürlich könnte man auch einfach zugucken und den Karpfen sich so stark vermehren lassen, bis er sich selbst die Nahrung weggefressen hat und vielleicht selbst ausstirbt. Aber ob die Fischereiindustrie und deren Menschen Lust haben, so lange Zeiträume abzuwarten, ist wohl fraglich. Wie zuträglich so eine Situation den Flüssen dort oder den Great Lakes ist bzw. wäre, steht nochmal auf einem anderen Blatt.
Logan
2012-06-25, 09:30:16
Der mensch ist natürlich ein teil der natur, und nicht nur das, er ist der nächste schritt in der evolution. Seit milliarden von jahren ist der mensch das erste lebewesen das die fesseln abgelegt hat und auch mal einen schritt weiter macht und guckt was hinter dem horizont liegt.
Naturschutz = Status Quo?
Bewahrung der bestehenden Fauna und Flora = Status Quo erhalten!
Der Siegeszug des Killerkarpfen fällt nicht unter Naturschutz. Aber in der Natur entstehen und zerfallen mitunter Land- und Seeverbindungen, die solche Neuzugänge erlauben und alles verändern.
dreamweaver
2012-06-25, 10:01:27
Es kommt aber dabei auf die Zeiträume an. Das sich der Planet und damit die Umwelt immer verändern wird ist klar. Wir können ja z.B. nicht die Plattentektonik aufhalten. Und selbst wenn solche Veränderungen wie mit dem Karpfen ohne Ursache des Menschen auftreten, ist es doch nur ganz natürlich, daß wir versuchen unsere Umwelt kurz und mittelfristig in einem Zustand zu erhalten, der es uns erlaubt uns anzupassen oder einen momentan für Gut empfundenen Status solange wie möglich zu erhalten.
... es ist doch nur ganz natürlich, daß wir versuchen ... einen momentan für Gut empfundenen Status solange wie möglich zu erhalten.
Dann ist doch alles in Ordnung! :biggrin:
Denn genau DAS machen wir doch, wenn wir uns mit aller Kraft und Ausbeutung aller Ressourcen solange wie möglich auf angenehm empfundene Art an der Spitze halten wollen.
Damit wird die Industrialisierung des Planeten zu einer ganz natürlichen Sache, und ihr Fortbestand wird Naturschutz!
Weyoun
2012-06-25, 11:11:43
Naja, wenn solche Diskussionen über "Industrialisierung ist Teil der Natur" anstehen, stelle ich dann mal die ketzerische Frage:
Brauchen wir die grüne Natur überhaupt wirklich? Der Mensch konsumiert sein Ökosystem Erde. Denken wir das doch mal zu Ende, wenn die Ressourcen verbraucht sind und Grün mehr zur Zierde des Hauses gebraucht wird. Das wird irgendwann in den nächsten Jahrhunderten der Fall sein. Ich stelle mal einfach eine zufällige Zahl in den Raum: In 500 Jahren wird es soweit sein.
Nehmen wir mal an, das Szenario tritt ein: Ist die Technologie des Menschen soweit, dass er das globale Ökosystem ersetzen kann? Z. B riesige Terraforming-Anlagen, die CO_2 aus der Luft holen und wieder in Sauerstoff aufspalten, das Kohlenstoff für z. B. industrielle Produkte weiterverwerten?
In dem Szenario würde der blaue Planet vom Weltaus gesehen nicht mehr blau-grün-gelb erscheinen, sondern blau-weiß/grau-gelb. Na und? Für Ökofanatiker ist das natürlich tragisch und das Ende der Welt, wenn die meisten Arten ausgestorben sind und wir deren Funktion durch unsere Technologie komplett ersetzt haben - aber ich würde das mit einem Achselzucken hinnehmen denn die Menschheit gibt es immer noch und gedeiht weiter. Was die Luftqualität angeht, muss sie nicht unbedingt schlecht sein: Entweder sind die Wolkenkratzer mit guten Filteranlagen ausgestattet oder jeder zahlt für seine eigene Glaskuppel. Ob dann das ganze Ökosystem draußen zusammengebrochen ist, ist eigentlich völlig egal, der Mensch kann an dem Punkt auch ohne das natürliche Ökosystem leben - eben weil er sein eigenes geschaffen hat.
In diesem Szenario wären Pflanzenn nur was für Sentimentalisten und Nostalgiker. Wie veraltete Hardware, wie die Mormonen in Utah, die alle Technologie ablehen was über Pferdekutsche hinausgeht. Einfach mal nett zum ankucken - aber in ihrer Funktion für den Menschen veraltet.
In dem Sinne müssen wir nicht das Ökosystem retten, sondern einfach die Technologie weiter vorantreiben. Und die Ökofanatiker und Gutmenschen ignorieren.
Wow. Das war mal eine extreme Idee.
dreamweaver
2012-06-25, 11:13:40
Dann ist doch alles in Ordnung! :biggrin:
Denn genau DAS machen wir doch, wenn wir uns mit aller Kraft und Ausbeutung aller Ressourcen solange wie möglich auf angenehm empfundene Art an der Spitze halten wollen.
Damit wird die Industrialisierung des Planeten zu einer ganz natürlichen Sache, und ihr Fortbestand wird Naturschutz!
Definiere "in Ordnung"
Wir sind aber gerade dabei zu lernen, daß es nicht nützlich und erstrebenswert ist alles Auszubeuten und das wir unser Verhalten dementsprechend zu ändern haben. Aber es gibt immer noch genug Menschen die nach dem Motto leben "nach mir die Sintflut" und dann mit der dummen Ausrede kommen, die Natur verändere sich sowieso. Ist halt ein Lernprozess, so wie alles andere auch.
Alles was irgendwie vorkommt oder passiert ist natürlich. Geht ja gar nicht anders. Aber die Meinung ob ein Vorgang als positiv oder negativ evaluiert wird, ist eben ein Prozess und hängt vom definierten Ziel ab.
Avalox
2012-06-25, 11:39:50
Der mensch ist natürlich ein teil der natur, und nicht nur das, er ist der nächste schritt in der evolution. Seit milliarden von jahren ist der mensch das erste lebewesen das die fesseln abgelegt hat und auch mal einen schritt weiter macht und guckt was hinter dem horizont liegt.
Wie kommst du denn auf die Idee mit dem nächsten Schritt? Die Evolution hat nur einen Plan und der lautet überleben. Überleben durch Anpassung und die Strategie die die Evolution dabei verfolgt ist es zu varieren und diese Varianten dann an der Praxis zu messen. Das Experimente intelligeterer Affe ist nicht mehr als eine Laune der Natur. Bisher eine nicht sehr erfolgreiche Laune auf die Spezies betrachtet und ob der Mensch selbst besser abschneidet als der Rest Homo muss sich erst noch zeigen. Mit 200000 Jahren ist der Mensch noch nicht wirklich lange auf dem Planten.
Monger
2012-06-25, 12:12:58
Naja, wenn solche Diskussionen über "Industrialisierung ist Teil der Natur" anstehen, stelle ich dann mal die ketzerische Frage:
Brauchen wir die grüne Natur überhaupt wirklich?
Wenn wir so weite Kontrolle über unser eigenes Ökosystem hätten, könnten wir ernsthaft über diese Frage nachdenken. Aber dann wohl wirklich frühestens in 500 Jahren.
Sauerstoffsynthese ist technisch machbar, aber der Energieaufwand wäre gigantisch. Wir können ja nichtmal unseren eigenen Energiebedarf decken, wie sollen wir da auch noch unsere eigene Biosphäre versorgen?
Im Grunde ist die Frage ja ähnlich, wie wenn wir auf dem Mars eine Kolonie aufmachen würden. Nach aktuellem Stand der Technik wäre das vielleicht möglich, aber barbarisch aufwendig. Ein paar hundert Menschen zu ernähren wäre wohl kein Problem, aber sechs Milliarden? Dazu wäre eine Industrialisierung notwendig die weit jenseits allem vorstellbaren liegt. Wie da ein ausgeglichener Energiehaushalt rauskommen soll, ist arg utopisch. Das halte ich selbst in 500 Jahren für nahezu ausgeschlossen.
Bis dahin gilt: wenn man etwas nicht versteht und es nicht besser kann: Finger weg!
Logan
2012-06-25, 12:18:10
Wie kommst du denn auf die Idee mit dem nächsten Schritt? Die Evolution hat nur einen Plan und der lautet überleben. Überleben durch Anpassung und die Strategie die die Evolution dabei verfolgt ist es zu varieren und diese Varianten dann an der Praxis zu messen. Das Experimente intelligeterer Affe ist nicht mehr als eine Laune der Natur. Bisher eine nicht sehr erfolgreiche Laune auf die Spezies betrachtet und ob der Mensch selbst besser abschneidet als der Rest Homo muss sich erst noch zeigen. Mit 200000 Jahren ist der Mensch noch nicht wirklich lange auf dem Planten.
Mit nächster schritt meine ich, das sich der mensch quasi einiger fesseln entledigt hat die ihm angelegt wurde. Er agiert nicht mehr strickt nur nach instinkt und ist unberechenbar aus sicht der natur. Auch wen der mensch als solches nicht sehr lange auf diesem planeten wandelt, was er aber in diesen jahrtausenden errungen ist unvergleichbar, atome spalten, gene verändern, erde verlassen usw.
Und genau da sehe ich den nächsten schritt in der evolution, die erde verlassen und sich das universum zu eigen machen, das leben ist nicht mehr nur auf diesen planeten sondern ist dabei sich auszuweiten, vielleicht nicht heute oder in den nächsten jahren, aber sollte wir uns nicht selbst auslöschen, sehe ich die zukunft für den menschen und das leben da draussen.
Nun könnte man ja den menschen wieder auf den boden bringen und sagen, das war alles plan der natur, das leben in die weite des alls zutragen und als mensch sollte man sich bloss nichts drauf einbilden und denken man hätte die natur überlistet, das war alles geplant :D Hoffe du kannst mir folgen, und das klingt nicht allzu konfus :usad:
dreamweaver
2012-06-25, 13:14:18
@ Weyoun
grundsätzlich würde ich das langfristig für ein mögliches Szenario halten. Aber solange wir die Technologie dazu nicht mal ansatzweise haben (und so ein "Umbau" dürfte dann kein Experiment sein, solange wir keine zweite Erde zur Verfügung haben, aber darauf komme ich gleich), sollten wir einen Schritt nach dem anderen machen.
Kurzfristige Ziele (jetzt bis ca. 50 Jahre):
Stabilisierung der Umwelt/des Klimas im Sinne von Erhaltung der "aktuellen" Lebensbedingungen. > Bedingt, daß wir mit der Nutzung von Ressourcen auf diesem Planeten sorgsam umgehen.
Kurz- bis mittelfristige Ziele (20 - 100 Jahre):
Stabilisierung der menschlichen Population.
Bestmöglicher Schutz des Planeten vor globalen Katastrophen. Größte Bedrohung ist da wohl der Einschlag eines größeren Brocken.
Mittelfristiges Ziel (50 - 200 Jahre):
Aufbau einer Strategie das Leben von diesem Planeten unabhängig zu machen, denn
Langfristiges Ziel:
Etablierung und Sicherstellung des "komplexeren" Lebens im Universum.
Daraus folgt, früher oder später ohne diesen Planeten auskommen zu müssen. Strategie wäre hierfür, Leben (nicht unbedingt nur Menschen) von diesem Planeten ins Universum ausbreiten zu lassen. Vermutlich per Generationenschiffe o.ä.. Womit ich dann wieder an den Punkt von oben komme, daß wir mit diesem Planeten keine Experimente veranstalten sollten, so wie das Szenario von Weyoun aufzeigt, solange wir keine Ausweichmöglichkeit haben. Und wenn wir technologisch so weit sein sollten, dann können wir vielleicht lieber Generationenschiffe bauen, die quasi einer Art Minikopie des Planeten gleichen bzw. dann so funktionieren wie Weyoun es aufgezeigt hat und diese dann auf Reisen zu anderen Sonnensystemen schicken. Anstatt gleich mal unseren Planeten komplett umzubauen.
Nö, weil er's nie war. -_-' Der Mensch ist Mensch & kein Tier!Der Mensch ist ein Tier so wie ein Quadrat ein Rechteck ist. Also nur weil der Mensch Mensch ist, folgt daraus nicht, dass er kein Tier ist.
Bsp. Sind wir "verpflichtet" eine vom Aussterben bedrohte Tierart zu retten? Wieso sollte das unnatürlicher sein, wie eine "natürliche" Ausrottung ohne menschlichen Einfluss?
Wenn du das Wort "verpflichtet" in die Anführungszeichen setzt, distanzierst du dich damit von der wörtlichen Bedeutung. Deshalb ist mir der Sinn dieser zur Diskussion gestellten Frage unklar.
Weyoun
2012-06-25, 19:57:44
Wie kommst du denn auf die Idee mit dem nächsten Schritt? Die Evolution hat nur einen Plan und der lautet überleben. Überleben durch Anpassung und die Strategie die die Evolution dabei verfolgt ist es zu varieren und diese Varianten dann an der Praxis zu messen. Das Experimente intelligeterer Affe ist nicht mehr als eine Laune der Natur. Bisher eine nicht sehr erfolgreiche Laune auf die Spezies betrachtet und ob der Mensch selbst besser abschneidet als der Rest Homo muss sich erst noch zeigen. Mit 200000 Jahren ist der Mensch noch nicht wirklich lange auf dem Planten.
Wie definierst du "besser abschneiden"?
Nach allem was mir so einfällt schneidet der Mensch tatsächlich besser ab:
Verglichen mit anderen größeren Lebewesen
- kann sich der Mensch an jedes beliebige Terrain seiner Wahl anpassen und dort überleben, das muss nicht direkt über neue Kiemen passieren - die Fähigkeit Werkzeuge und Kleidung etc. herzustellen zählt m. E. auch als Anpassung (survival of the fittest)
- Überlebenskampf Lebewesen vs. Mensch: Mensch gewinnt mittlerweile durch Technologie immer und wird auch noch besser, Tiere bleiben auf dem bisherigen Stand der Technik und brauchen Genmutationen um sich durchsetzen zu können.
- Bevölkerungswachstum: Ungebremst für den Menschen, der Mensch bremst alle anderen Arten aus und ist nicht auf lokales Terrain beschränkt. Manche Arten vermehren sich zwar schneller, z. B. wilden Hasen - aber die Gesamtpopulation an Hasen auf diesem Planeten sinkt oder bleibt stabil durch natürliche Feinde, Grenzen und dem Menschen.
Das einzige worauf du anspielen könntest ist die Atombombe und selbst da würde ich vermuten, dass einige Bunker unbeschädigt bleiben und man während des nuklearen Winters erfolgreich auf Selbstversorgung innerhalb des Bunkers umsteigen kann - der Mensch sich also nicht mehr vom Planeten tilgen lässt.
Langfristiges Ziel:
Etablierung und Sicherstellung des "komplexeren" Lebens im Universum.
Daraus folgt, früher oder später ohne diesen Planeten auskommen zu müssen. Strategie wäre hierfür, Leben (nicht unbedingt nur Menschen) von diesem Planeten ins Universum ausbreiten zu lassen. Vermutlich per Generationenschiffe o.ä.. Womit ich dann wieder an den Punkt von oben komme, daß wir mit diesem Planeten keine Experimente veranstalten sollten, so wie das Szenario von Weyoun aufzeigt, solange wir keine Ausweichmöglichkeit haben. Und wenn wir technologisch so weit sein sollten, dann können wir vielleicht lieber Generationenschiffe bauen, die quasi einer Art Minikopie des Planeten gleichen bzw. dann so funktionieren wie Weyoun es aufgezeigt hat und diese dann auf Reisen zu anderen Sonnensystemen schicken. Anstatt gleich mal unseren Planeten komplett umzubauen
Ich würde vermuten, dass dieser Umbau mehr ein Prozess über Jahrhunderte ist, der nicht bewusst gesteuert werden kann. Und die Notwendigkeit mit des Umbaus Stück für Stück könnte in dem Maße geschehen wie der Mensch die Ressourcen verbraucht und sie über Jahrhunderte immer teurer werden. Sieht man jetzt sehr schön am Öl: Die natürlichen Rohstoffe gehen zu neige und mittlerweile versucht man für das Öl Ersatzprodukte zu entwickeln, Biodiesel, Ethanol etc.
Solange die Veränderungen in der Natur stetig über Jahrhunderte geschieht, denke ich dass der Mensch sich daran automatisch durch Sachzwänge anpasst. Abrupt stattfindende Veränderungen (z. B. der Golfstrom hört von einem Tag auf den anderen auf zu zirkulieren) in der Natur die sich global auswirken sind meiner Meinung nach unwahrscheinlich.
Vielleicht merken die Menschen individuell das nicht mal, da die Veränderung schleichend über Jahrhunderte geschieht. D. h. die Leute, die einen Unterschied bemerken würden, wären schon längst wieder tot.
Im Grunde ist die Frage ja ähnlich, wie wenn wir auf dem Mars eine Kolonie aufmachen würden. Nach aktuellem Stand der Technik wäre das vielleicht möglich, aber barbarisch aufwendig. Ein paar hundert Menschen zu ernähren wäre wohl kein Problem, aber sechs Milliarden? Dazu wäre eine Industrialisierung notwendig die weit jenseits allem vorstellbaren liegt. Wie da ein ausgeglichener Energiehaushalt rauskommen soll, ist arg utopisch. Das halte ich selbst in 500 Jahren für nahezu ausgeschlossen.
In dem Fall würde ich sogar vermuten, dass statistisch gesehen die Todesrate ansteigen würde, bis die Sache mit der Ernährung wieder stimmt. Aber das auch wieder über Zeiträume von mehr als 50 Jahren und die Marktwirtschaft wird über solche Zeiträume einen entsprechenden Forschungsdruck aufbauen können. (Nahrung wird langsam teuerer, mit der Zeit lohnt es sich, billige alternative Bewirtschaftungsmethoden, die unter Dach funktionieren zu entwickeln.) Ich habe da Weiterentwicklungen der Hydrokultur oder Aerokultur im Blick (LEDs mit Strom durch Atomkraft, Fusion etc.)
Aber ich glaube soweit zu spezifizieren ist nicht möglich, man weiß selten, auf welchem verschlungenem Technologiepfad sich die Menschheit entwickeln wird. Das ist nur ein Szenario unter vielen.
Und um meine Meinung noch mal ein bischen zusammenzufassen: Ich glaube nicht das der Mensch als Kollektiv sich zu irgendwas bewegen lässt, das nicht im Interesse jedes Einzelnen Menschen für sich ist. Ich glaube eher, dass die Menschen und die Politik mehr von Sachzwängen getrieben sind. Der Mensch wird nicht bewusst von heute auf morgen entscheiden wie er seinen Planeten gestaltet. Jedes Individuum wird für sich von der Natur Stück für Stück dazu gezwungen werden, solche Entscheidungen zu fällen. D. h.
In 10 Jahren z. B.: Leitungswasser wird dreckiger -> Wasserfilter installieren,
20 Jahre später heißts dann: Luft wird schlechter in der Umgebung -> Luftfilter installieren,
und so gehts weiter bis zum sprichwörtlichen Aufbau einer Glaskuppel über dem Haus.)
Surrogat
2012-06-25, 23:57:05
@Topic und ohne sonst was gelesen zu haben
Natürlich sind wir ein Teil der Natur, zumindest solange wir sterblich bleiben!
Die Natur ist übrigens um einiges größer als das was auf der Erde rumkraucht und selbst wenn es uns gelänge, was komplett ausgeschlossen ist, alles Leben hier zu beenden, die Natur würde nur drüber lachen und irgendwo weitermachen, so what?
Der einzige dem der Mensch schadet ist er selbst!
DarkFox
2012-06-26, 00:32:06
Wenn du das Wort "verpflichtet" in die Anführungszeichen setzt, distanzierst du dich damit von der wörtlichen Bedeutung. Deshalb ist mir der Sinn dieser zur Diskussion gestellten Frage unklar.
Ich wollte damit andeuten, dass man sich nicht zu sehr am Wort "Pflicht" aufhängen sollte, sondern einfach eine umgangssprachliche Bedeutung annehmen soll.
Gerade gibts ja wieder ein interessantes Beispiel:
Wir trauern: Lonesome George - die letzte Galápagos-Riesenschildkröte - ist gestorben.
Somit ist unser Planet um eine weitere Tierart ärmer. Ursachen für das globale, menschenverursachte Massenaussterben, sind die ungebremste Lebensraumzerstörung, der Klimawandel, Wilderei und die Übernutzung durch den Menschen:
Stimmt euch diese Nachricht genauso traurig wie uns? :((
https://plus.google.com/u/0/107475332228677833748/posts/27qAm2zm6oJ
Durchaus nachvollziehbar, eine Schildkröte ist imo eine liebenswerte Tierart.
Aber andererseits: im Gesamtökosystem spielte dieses Exemplar eine verschwindend kleine Rolle. Ist die Trauer also von rein sentimentalem Wert oder sind solche Ereignisse ein Indiz, dass etwas falsch läuft?
aufkrawall
2012-06-26, 01:02:40
Durchaus nachvollziehbar, eine Schildkröte ist imo eine liebenswerte Tierart.
Aber andererseits: im Gesamtökosystem spielte dieses Exemplar eine verschwindend kleine Rolle. Ist die Trauer also von rein sentimentalem Wert oder sind solche Ereignisse ein Indiz, dass etwas falsch läuft?
Mittlerweile weiß man, dass Ökosysteme komplex sind und das Aussterben einer Art unabsehbare Folgen für dieses haben kann.
Um diese Folgen abzufedern oder gar nicht erst entstehen zu lassen, muss man halt eine möglichst große, natürlich eingependelte Biodiversität erhalten.
Das Einsehen dafür hat sich auch relativ stark durchgesetzt, sofern nicht zu allzu große finanzielle Interessen im Weg stehen.
Öko und Natur sind in, damit lässt sich gut werben und das Image aufpolieren.
Zumal die vermeintliche Natur ja trotzdem meist auch Nutzlandschaft ist.
Ab und zu gibts halt mal medienwirksames Gehype um irgendwelche Arten.
Ansich erstmal vielleicht eher trivial, aber sensibilisiert die Massen hoffentlich etwas mehr fürs große Ganze.
Wie mit der Erderwärmung halt.
Macht also vielleicht so gesehen auch wieder Sinn.
Größter Biodiversitätskiller hier ist die Landwirtschaft: Jede Menge Monokulturen.
Besonders Maisfelder sind quasi Wüsten, da kreucht und fleucht im Vergleich extrem wenig drin.
Das kann in Zukunft noch hässlich werden, bei der steigenden Nachfrage nach Kraftstoffen aus nachwachsenden Energiequellen.
Ich will jetzt nicht mit den Bienen anfangen... ;)
Dicker Igel
2012-06-30, 21:05:41
Ist der Mensch (noch) Teil der Natur?
Nicht nur der Mensch ist ein Teil der Natur, sondern auch "unser" Sonnensystem "und so weiter". In der Hinsicht sind wir quasi Nichts, obwohl wir das nicht haben wollen, aber rein objektiv betrachtet ist es eben so. Dem Ganzen sind wir Menschen egal, wenn "es" denn so fühlen könnte. Aber ob wir ohne einen minimalen Teil vom Ganzen leben können bleibt halt fraglich.
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