Timolol
2012-06-23, 22:24:44
Moin,
Arbeite nun schon etwa 4 Jahre im Schichtbetrieb. Sprich 6 Wochen Früh- und Spät im Wechsel mit anschließend 3 Wochen Nacht. Dann das ganze wieder von vorne. Aber so richtig funktioniert das auch nie und man springt zwischen den Schichten hin und her. Es gibt praktisch keinen Rhytmus mehr. Urlaub kann man schlecht planen wie man möchte. Ansich ist das ganze Leben hab ich das Gefühl nach der Firma ausgerichtet. Erschwerend kommt hinzu das ab und an auch an den Wochenenden gearbeitet wird. Nachtschicht fängt sowieso Sonntags an...
Das schlimmste sind aber die ständigen Konflikte unter den Kollegen. Ständig wird man in irgendwelche Streitereien mit reingewickelt aus denen man sich NICHT raushalten kann. Meistens ist es nur Verbaler Scheißdreck. Anders kann mans nicht sagen, assoziale Gossensprache. Jedoch kommts aber auch immer mal wieder zu Handgreiflichkeiten. Da bekommt nen Kollege einfach mal so den Stahlkappenschuh in die Klöten weil Kollege wieder völlig abgespaced ist oder man wird selbst mit Flurfördergeräten Mutwillig übern Haufen gefahren.
Nicht jeder ist so drauf, mit gut der Hälfte kann man hervorragend arbeiten. Aber man kann sich nix raussuchen und so muss ich mich manchmal die Woche mit dem Kollegen durchkämpfen.
Als dann Kollege vor kurzem die Gründe aufgezählt hat wieso Körperverletzung an mir gerechtfertigt ist bin ich auch ziemlich übergeschnappt! Kurz die Meinung gesagt das er nen Dachschaden hat und weggelaufen.
Tun kann man dagegen gar nix! Sachlich Diskutieren über normale Dinge wie Urlaubsplanung oder sonstiges nicht möglich. Gibt doch jedes mal schier Massenkeilereien.
Auf der anderen Seite ist der Job nicht sehr Abwechslungsreich. Auch wenn man effektiv manchmal nur zwischen 1-2h Arbeit hat. Das Gehalt ist trotz allem sehr ansprechend.
Ich hab schon oft starke Gedächtnisslücken oder "hänger". Klar wenn man einfach nur rummsteht oder da sitzt.
In der Ausbildung sah das damals noch ganz anders aus. Die Abteilungen waren froh als ich meine Kreativität ausleben konnte und beschäftigt war. Ja ich war tatsächlich immer in der Werkstatt am wurschteln wie ein Wahnsinniger. Während sich viele anderen Azubis den Aal abgezogen haben.
Jedenfalls hat gegen Ende der Ausbildung der Scheiß eigentlich erst recht angefangen. Die Abschlussprüfung bestand aus nen paar Fetzen Dokumentation. Das Handwerkliche hat 0% gezählt. Konnte mich damit nicht abfinden und hatte entsprechend keine Motivation mehr. Klar bei nahezu jedem ist deren Dokumentation durch 100 andere Hände gelaufen und war entsprechend gut. Ich sehs als Beschiss und Verarsche und habs halt so belassen. War natürlich dementsprechend beschisssen.
Abteilung die einem "zugesagt" hatte wollte einen dann auch nicht mehr.
Ab da fings eigentlich an das sich alles in Kacke verwandelt hat. Ich kanns nicht nachvollziehen da die ersten Jahre alles 1A lief. In einer Abteilung ist man am Ackern und liefert gute Arbeit ab wird aber dann hinterlistig bewertet beim Beurteilungsgespräch. In der Produktion ist eh alles Crap. Die kurze Zeit wo ich in der Erprobung war hat man sich und Kollegen schier kaputt gearbeitet und dann durft man noch mit ansehen wie dein Koordinator vom Cheff assig runtergemacht wurde. Auch Kommentare wie "Soll ich die die Zähne ausschlagen?" schienen wohl normal und an der Tagesordnung zu sein.
Auf der einen Seite sieht man die hoch angesehene Weltmarktführende Firma in diesem Segment. Auf der anderen Seite hat sich nach 2,5 Jahren Ausbildung alles in Scheiße verwandelt. Das letzte Ausbildungsjahr war der Anfang. Wenn ich richtig überlege gibt es sicher nen Auslöser dafür. Der Lagerist der mir Zitat: "Die Augen ausstechen" wollte wenn ich was "Falsch Buche"... Empfand ich damals als nicht ernstzunehmen und als Spaß. Scheinbar hat sich dieser aber damals bei meinem Vorgesetzten beschwert ich hätte ihm den Messchieber geklaut... Und was weis ich noch (unverständlich). Ab da gings los mit den schlechten Bewertungen und mit dem ganzen anderen Müll.
Es mag Abteilungen geben wo ich mich sicher Wohlfühlen würde. Hatte in der Ausbildung zum Großteil auch ne Super Zeit.
Aber irgendwie hab ich auch das Vetrauen in die Menschheit verloren. Sehe es eigentlich nicht ein bei so einer Firma weiterzuarbeiten. Als Chef würde ich da mal eine Säuberung durchnehmen wo ein paar Leute abreisen dürfen. Vermutlich hab ich auch nur alle "Firmenghettos" durch.
Ansprechende Stellen fordern natürlich auch mindestens den Techniker, welchen ich nicht habe. Selbst dann hat man wieder stupide Anweisungen zu befolgen was mich einschränkt!
Daher bin ich zum Entschluß gekommen das ich die Firma verlassen sollte und selbständig was machen.
So und da fangen die Probleme an. Ich kann sehr kreativ sein, denke sehr Abstrakt und irgendwie anders. Mit ner gut ausgestatteten Werkstatt kann ich viel anfangen. Habe nen Motorenprüfstand gebaut, Oldtimer restauriert, Ferngesteuerten Rasenmäher gebaut, kleines Offroad Moped gebaut, Verbrennungsmotoren völlig umgebaut, ResonazAuspuffanlagen berechnet geschweißt und mit Prüfläufen optimiert, Zylinderköpfe gedreht usw. usw. Auch sonst hab ich ständig irgendwelchen Projekte gehabt die sich immer weiter gesteigert haben um mich auszulasten.
Leider Gottes bietet sich die Möglichkeit solche handwerklichen Sachen als Hobby oder mal als Beruf auszuführen in absehbarer Zeit nicht wirklich mehr. Meine Familie meint wohl ich brauch das alles nicht (Hatten ja früher soieso nix... usw). Die Räumlichkeiten wurden somit lieber an Familienmitglieder abgegeben anstatt einmal mit mir darüber zu reden.
Stand der Dinge ist nun das ich überhaupt froh sein kann wenn ich meine Ausrüstung und Werkzeug "irgendwie" beibehalten kann.
Insbesondere mein Vater hat es geschafft meine "Passion" völlig zu zerstören.
Ansich hab ich zu nix mehr richtig Bock.
Vorstellen mit 2-3 Leuten zusammenarbeiten kann ich mir ansich sehr gut. Aber ich hab starke Zweifel dass das überhaupt wieder richtig funktionieren kann. Es gab zu viele einschneidende Erlebnisse die mir mein Leben völlig versaut haben.
Ich brauche eine Tätigkeit wo ich selbständig arbeiten kann. Wo ich positives Feedback bekommen kann. Sinnigerweiße sollte ich mir die Arbeit selbst einteilen können. Die Schichterei muss aufhören. Würde mich gerne mit normalen Leute umgeben und nicht nur mit Assozialem Pack. Möchte anderen eine Freude machen. Irgendwas in der Natur scheint mir irgendwie willkommen da ich durch die Schichtarbeit in der Halle teilweise Wochen nicht die Sonne sehe da ich tagsüber schlafe.
Es muss was getan werden. Besser schon gestern. Aber ich hab keine Ahnung! Ganz ohne Geld komm ich net aus sonst hätt ich wohl schon gekündigt.
Es muss definitv ne Tätigkeit sein die mir sinnvoll erscheint! Wo ich ausgelastet bin und in Ruhe dran wachsen kann. Meine Kreativität muss gefordert sein.
Wenn sich nix findet denk ich bin ich in wenigen Jahren völlig kaputt und erreiche nichtmal die 30. Erscheint mir als ziemlich realistisches Szenario.
Edit: Scheiße im falschen Bereich gepostet
Grüßle
Arbeite nun schon etwa 4 Jahre im Schichtbetrieb. Sprich 6 Wochen Früh- und Spät im Wechsel mit anschließend 3 Wochen Nacht. Dann das ganze wieder von vorne. Aber so richtig funktioniert das auch nie und man springt zwischen den Schichten hin und her. Es gibt praktisch keinen Rhytmus mehr. Urlaub kann man schlecht planen wie man möchte. Ansich ist das ganze Leben hab ich das Gefühl nach der Firma ausgerichtet. Erschwerend kommt hinzu das ab und an auch an den Wochenenden gearbeitet wird. Nachtschicht fängt sowieso Sonntags an...
Das schlimmste sind aber die ständigen Konflikte unter den Kollegen. Ständig wird man in irgendwelche Streitereien mit reingewickelt aus denen man sich NICHT raushalten kann. Meistens ist es nur Verbaler Scheißdreck. Anders kann mans nicht sagen, assoziale Gossensprache. Jedoch kommts aber auch immer mal wieder zu Handgreiflichkeiten. Da bekommt nen Kollege einfach mal so den Stahlkappenschuh in die Klöten weil Kollege wieder völlig abgespaced ist oder man wird selbst mit Flurfördergeräten Mutwillig übern Haufen gefahren.
Nicht jeder ist so drauf, mit gut der Hälfte kann man hervorragend arbeiten. Aber man kann sich nix raussuchen und so muss ich mich manchmal die Woche mit dem Kollegen durchkämpfen.
Als dann Kollege vor kurzem die Gründe aufgezählt hat wieso Körperverletzung an mir gerechtfertigt ist bin ich auch ziemlich übergeschnappt! Kurz die Meinung gesagt das er nen Dachschaden hat und weggelaufen.
Tun kann man dagegen gar nix! Sachlich Diskutieren über normale Dinge wie Urlaubsplanung oder sonstiges nicht möglich. Gibt doch jedes mal schier Massenkeilereien.
Auf der anderen Seite ist der Job nicht sehr Abwechslungsreich. Auch wenn man effektiv manchmal nur zwischen 1-2h Arbeit hat. Das Gehalt ist trotz allem sehr ansprechend.
Ich hab schon oft starke Gedächtnisslücken oder "hänger". Klar wenn man einfach nur rummsteht oder da sitzt.
In der Ausbildung sah das damals noch ganz anders aus. Die Abteilungen waren froh als ich meine Kreativität ausleben konnte und beschäftigt war. Ja ich war tatsächlich immer in der Werkstatt am wurschteln wie ein Wahnsinniger. Während sich viele anderen Azubis den Aal abgezogen haben.
Jedenfalls hat gegen Ende der Ausbildung der Scheiß eigentlich erst recht angefangen. Die Abschlussprüfung bestand aus nen paar Fetzen Dokumentation. Das Handwerkliche hat 0% gezählt. Konnte mich damit nicht abfinden und hatte entsprechend keine Motivation mehr. Klar bei nahezu jedem ist deren Dokumentation durch 100 andere Hände gelaufen und war entsprechend gut. Ich sehs als Beschiss und Verarsche und habs halt so belassen. War natürlich dementsprechend beschisssen.
Abteilung die einem "zugesagt" hatte wollte einen dann auch nicht mehr.
Ab da fings eigentlich an das sich alles in Kacke verwandelt hat. Ich kanns nicht nachvollziehen da die ersten Jahre alles 1A lief. In einer Abteilung ist man am Ackern und liefert gute Arbeit ab wird aber dann hinterlistig bewertet beim Beurteilungsgespräch. In der Produktion ist eh alles Crap. Die kurze Zeit wo ich in der Erprobung war hat man sich und Kollegen schier kaputt gearbeitet und dann durft man noch mit ansehen wie dein Koordinator vom Cheff assig runtergemacht wurde. Auch Kommentare wie "Soll ich die die Zähne ausschlagen?" schienen wohl normal und an der Tagesordnung zu sein.
Auf der einen Seite sieht man die hoch angesehene Weltmarktführende Firma in diesem Segment. Auf der anderen Seite hat sich nach 2,5 Jahren Ausbildung alles in Scheiße verwandelt. Das letzte Ausbildungsjahr war der Anfang. Wenn ich richtig überlege gibt es sicher nen Auslöser dafür. Der Lagerist der mir Zitat: "Die Augen ausstechen" wollte wenn ich was "Falsch Buche"... Empfand ich damals als nicht ernstzunehmen und als Spaß. Scheinbar hat sich dieser aber damals bei meinem Vorgesetzten beschwert ich hätte ihm den Messchieber geklaut... Und was weis ich noch (unverständlich). Ab da gings los mit den schlechten Bewertungen und mit dem ganzen anderen Müll.
Es mag Abteilungen geben wo ich mich sicher Wohlfühlen würde. Hatte in der Ausbildung zum Großteil auch ne Super Zeit.
Aber irgendwie hab ich auch das Vetrauen in die Menschheit verloren. Sehe es eigentlich nicht ein bei so einer Firma weiterzuarbeiten. Als Chef würde ich da mal eine Säuberung durchnehmen wo ein paar Leute abreisen dürfen. Vermutlich hab ich auch nur alle "Firmenghettos" durch.
Ansprechende Stellen fordern natürlich auch mindestens den Techniker, welchen ich nicht habe. Selbst dann hat man wieder stupide Anweisungen zu befolgen was mich einschränkt!
Daher bin ich zum Entschluß gekommen das ich die Firma verlassen sollte und selbständig was machen.
So und da fangen die Probleme an. Ich kann sehr kreativ sein, denke sehr Abstrakt und irgendwie anders. Mit ner gut ausgestatteten Werkstatt kann ich viel anfangen. Habe nen Motorenprüfstand gebaut, Oldtimer restauriert, Ferngesteuerten Rasenmäher gebaut, kleines Offroad Moped gebaut, Verbrennungsmotoren völlig umgebaut, ResonazAuspuffanlagen berechnet geschweißt und mit Prüfläufen optimiert, Zylinderköpfe gedreht usw. usw. Auch sonst hab ich ständig irgendwelchen Projekte gehabt die sich immer weiter gesteigert haben um mich auszulasten.
Leider Gottes bietet sich die Möglichkeit solche handwerklichen Sachen als Hobby oder mal als Beruf auszuführen in absehbarer Zeit nicht wirklich mehr. Meine Familie meint wohl ich brauch das alles nicht (Hatten ja früher soieso nix... usw). Die Räumlichkeiten wurden somit lieber an Familienmitglieder abgegeben anstatt einmal mit mir darüber zu reden.
Stand der Dinge ist nun das ich überhaupt froh sein kann wenn ich meine Ausrüstung und Werkzeug "irgendwie" beibehalten kann.
Insbesondere mein Vater hat es geschafft meine "Passion" völlig zu zerstören.
Ansich hab ich zu nix mehr richtig Bock.
Vorstellen mit 2-3 Leuten zusammenarbeiten kann ich mir ansich sehr gut. Aber ich hab starke Zweifel dass das überhaupt wieder richtig funktionieren kann. Es gab zu viele einschneidende Erlebnisse die mir mein Leben völlig versaut haben.
Ich brauche eine Tätigkeit wo ich selbständig arbeiten kann. Wo ich positives Feedback bekommen kann. Sinnigerweiße sollte ich mir die Arbeit selbst einteilen können. Die Schichterei muss aufhören. Würde mich gerne mit normalen Leute umgeben und nicht nur mit Assozialem Pack. Möchte anderen eine Freude machen. Irgendwas in der Natur scheint mir irgendwie willkommen da ich durch die Schichtarbeit in der Halle teilweise Wochen nicht die Sonne sehe da ich tagsüber schlafe.
Es muss was getan werden. Besser schon gestern. Aber ich hab keine Ahnung! Ganz ohne Geld komm ich net aus sonst hätt ich wohl schon gekündigt.
Es muss definitv ne Tätigkeit sein die mir sinnvoll erscheint! Wo ich ausgelastet bin und in Ruhe dran wachsen kann. Meine Kreativität muss gefordert sein.
Wenn sich nix findet denk ich bin ich in wenigen Jahren völlig kaputt und erreiche nichtmal die 30. Erscheint mir als ziemlich realistisches Szenario.
Edit: Scheiße im falschen Bereich gepostet
Grüßle