Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linux auf Rechner zuschneiden... (für unbedarfte)
DraconiX
2012-08-13, 09:02:06
Hiho,
...ich möchte erstmal sagen das ich relativ "unbefleckt" in der Linux Welt bin. Hab zwar schon einige Distris aufgesetzt, aber nie wirklich tiefer in das System geblickt. Das möchte ich jetzt ändern.
Ich habe mehrere zIgel ThinClient Rechner hier rumstehen, welche alle über CF HDD verfügen mit jeweils 4GB. Mein Gedanke ist nun ein Linux speziell auf die Kiste zuzuschneiden um möglichst geringen Speicherplatz zu verbrauchen und dennoch eine Grafische Oberfläche zur Verfügung zu haben.
Da fängt es dann schon bei den Treibern an. Gibt es eine Möglichkeit wirklich nur die Treiber in seine "eigene Distri" zu laden die man auch wirklich nur braucht?! Also ich brauche da ja nun keine Sata Treiber etc, ich hoffe ihr wisst was ich damit meine.
Und wo finde ich einen Überblick über die wirklich benötigte Software für das Grundgerüst und diejenige die einfach nur auf dem System schlummert und nicht aktiv ist?!
Wo fängt man an sein eigenes Image einer Distri zu erstellen?! Währe da das beste man nimmt sich ein System heraus, passt sich sein Linux auf diesem an und verteilt das dann? Kann man aus seinem System ein installierbares Image erstellen?!
Viele Fragen, ich weiß... aber ich hoffe mir kann geholfen werden. Bin da sehr lernwillig :freak:
drdope
2012-08-13, 09:26:41
Ich würde mir an deiner Stelle mal Arch-Linux und dessen Doku anschauen, daß läßt sich sehr gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Gentoo wäre auch eine Option, allerdings macht die Kompiliererei auf dem Thin-Client vermutlich wenig Spaß; das ist imho für deutliche fixere Maschinen "gemacht" (oder man kompiliert auf einem anderen Rechner per distCC).
Einen Minimalsatz an Treibern (die nennen sich unter Linux "Kernelmodule") erreicht man, wenn man sich seinen eigenen Custom-Kernel kompiliert.
Geh aber mal davon aus, das eine Erst-Install, bis sie Rund läuft, schon mal ein paar Wochen dauern kann (inkl. Doku verinnerlichen, Webrecherche, FAQs/Howtos lesen); da kann u.A. der Frustfaktor zwischenzeitlich sehr ansteigen -> da muß man sich dann durchbeißen.
;)
Ich würde nicht am Kernel rumfummeln. Das lohnt nicht.
Wenn du Debian oder Arch Linux (gentoo würde ich nicht nehmen, die ganzen Quellpakete brauchen zuviel Platz) als Minimalsystem installierst wirst du bei etwa 1GB oder weniger enden.
Wenn du den restlichen Speicherplatz nur für Sachen verwendest, die du wirklich brauchst, regelmäßig nach Updates die alten Pakete löschst usw. solltest du mit 4 GB locker auskommen.
Shink
2012-08-13, 17:56:45
Ich würde nicht am Kernel rumfummeln. Das lohnt nicht.
Wenn du Debian oder Arch Linux (gentoo würde ich nicht nehmen, die ganzen Quellpakete brauchen zuviel Platz) als Minimalsystem installierst wirst du bei etwa 1GB oder weniger enden.
Wenn du mit möglichst wenig Aufwand möglichst glücklich werden willst:
Lubuntu benötigt laut eigenen Aussagen 700MB Festplattenspeicher und 128MB Ram und es läuft alles, was unter Ubuntu läuft:
https://help.ubuntu.com/community/Lubuntu/GetLubuntu
https://wiki.ubuntu.com/PrecisePangolin/ReleaseNotes/Lubuntu#System_Requirements
Du musst halt nach Updates Pakete und vor allem alte Kernelversionen kicken. Ob das mit einem Igel funktioniert, weiß ich natürlich nicht.
Ansonsten gibt es noch so Zeug wie Puppy Linux, das mit 100MB auskommen soll. Ich wüsste nicht, warum ich mir da ein "zuschnitzen" antun soll.
Wenn es um den Spaß an der Arbeit geht: Arch oder gleich http://www.linuxfromscratch.org.
Aber nicht wundern, wenn du als Unbedarfter dir mit einem Update in ein paar Monaten etwas schrottest.:freak:
Ansonsten gibt es noch so Zeug wie Puppy Linux, das mit 100MB auskommen soll.
Davon würde ich wiederum abraten. Puppy Linux und ähnliche Distributionen verwenden häufig BusyBox. Nichts gegen BusyBox im allgemeinen, bzw. gibt es gute Gründe für BusyBox, aber für einen Einsteiger ist es sicher besser, die Standardtools mit den Standardfehlermeldungen (die man leichter googlen kann) zu verwenden.
drdope
2012-08-14, 07:46:39
Ich würde nicht am Kernel rumfummeln. Das lohnt nicht.
Jein, vom reinen Lerneffekt bzw. Grundverständnis für das System, ist es schon von Vorteil auch dies mal gemacht zu haben.
Von der reinen Performance & Platzersparnis gebe ich dir vollkommen recht.
:)
Wenn du Debian oder Arch Linux (gentoo würde ich nicht nehmen, die ganzen Quellpakete brauchen zuviel Platz) als Minimalsystem installierst wirst du bei etwa 1GB oder weniger enden.
Den Gentoo Portage-Tree kannst du doch problemlos zentral auf einem anderen Rechner hosten (spart das multiple syncen des selbigen) und per NFS auf den Clients einbinden.
Der Rechner könnte dann per DistCC (gleiche Arch) bzw. CrossCC auch als die Pakete für die Thin-Clients kompilieren...
Nur um es mal der Vollständigkeit halber erwähnt zu haben.
;)
Würde von Gentoo im Kontext des Threadstarters auch absehen... Arch würde ich wegen der Rolling-Releases einem Debian vorziehen (ist aber imho auch eine Frage der persönlichen Präferenzen -> das ist das größte Übel und der größte Pluspunkt an "Linux" -> man muß/darf so viele qualifizierte Entscheidungen treffen....
;)
Jein, vom reinen Lerneffekt bzw. Grundverständnis für das System, ist es schon von Vorteil auch dies mal gemacht zu haben.
Von der reinen Performance & Platzersparnis gebe ich dir vollkommen recht.
:)
Wenn man besonderen Fokus auf den Lerneffekt legt, wäre auch gentoo wieder eine gute Idee. :D
Den Gentoo Portage-Tree kannst du doch problemlos zentral auf einem anderen Rechner hosten (spart das multiple syncen des selbigen) und per NFS auf den Clients einbinden.
Ich meinte jetzt eigentlich weniger den Portage-Tree, als
die zusätzlichen dev-Bibliotheken und generell die ganzen Quelltexte der installierten Programme.
Ändert natürlich nichts in Bezug auf deinen Lösungsvorschlag.
Aber wenn ich einen Server für Thin-Clients verwende (wie abwegig, einen Server für Thinclients ;)), dann würde ich die Sache gleich härter angehen und auf dem Server drbl o.ä. installieren und die Rechner über PXE vom Image booten lassen. Dann wäre auch die Administration einfacher. Natürlich alles unter der Voraussetzung, dass mehrere Thin-Clients verwendet werden. Ein Server für einen Client wäre eine eher fragwürdige Entscheidung. :freak:
Würde von Gentoo im Kontext des Threadstarters auch absehen... Arch würde ich wegen der Rolling-Releases einem Debian vorziehen
Ich würde mit der gleichen Begründung Debian vorziehen. :D
(ist aber imho auch eine Frage der persönlichen Präferenzen -> das ist das größte Übel und der größte Pluspunkt an "Linux" -> man muß/darf so viele qualifizierte Entscheidungen treffen....
Ja. Wobei man sich da auch nicht zu sehr von beeindrucken lassen sollte. Die Konsequenzen der Entscheidungen sind imho selten so groß wie sie zuerst erscheinen.
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