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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Poes "Der Fall Valdemar" (die Kraft des Geistes über die eigene biologischeExistenz)


Lyka
2012-09-08, 19:51:52
Guten Abend, werte Mitmetaphysiker und Biologen

:biggrin:

Derzeit genieße ich einmal wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit der Geschichten E.A. Poes und gestern abend erneut die faszinierende Geschichte "Der Fall Valdemar", hier in Übersetzung, nachzulesen.

http://gedichte.xbib.de/kurzgeschichte_Poe_Der+Fall+Valdemar.htm

Und wieder einmal stellt sich mir die Frage, die Poe damit aufwirft:

Ist der Geist, die Seele (was man auch immer damit beschreiben mag), stark genug, den körperlichen Tod (zwar nicht) zu trotzen(, aber dennoch so weit hinauszuschieben), dass er für sehr sehr lange Zeit den Körper "zusammenhält"... die Frage, ob die Hypnose tatsächlich funktionieren würde.

Meine biologisch-skeptischen Kenntnisse und Vorstellungen sagen hier ganz klar "nein", im Hintergrund bohrt hier allerdings die Frage, in wie weit wir dem Geist eine klare Schwäche, also als reines materialistisches "Ding", als "Software unseres Körpers" sehen oder doch ihm Kräfte unterstellen dürfen, die nicht nachvollziehbar sind.

:freak:

mAxmUrdErEr
2012-09-08, 23:47:33
Guten Abend, werte Mitmetaphysiker und Biologen

:biggrin:

Derzeit genieße ich einmal wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit der Geschichten E.A. Poes und gestern abend erneut die faszinierende Geschichte "Der Fall Valdemar", hier in Übersetzung, nachzulesen.

http://gedichte.xbib.de/kurzgeschichte_Poe_Der+Fall+Valdemar.htm

Und wieder einmal stellt sich mir die Frage, die Poe damit aufwirft:

Ist der Geist, die Seele (was man auch immer damit beschreiben mag), stark genug, den körperlichen Tod (zwar nicht) zu trotzen(, aber dennoch so weit hinauszuschieben), dass er für sehr sehr lange Zeit den Körper "zusammenhält"... die Frage, ob die Hypnose tatsächlich funktionieren würde.

Meine biologisch-skeptischen Kenntnisse und Vorstellungen sagen hier ganz klar "nein", im Hintergrund bohrt hier allerdings die Frage, in wie weit wir dem Geist eine klare Schwäche, also als reines materialistisches "Ding", als "Software unseres Körpers" sehen oder doch ihm Kräfte unterstellen dürfen, die nicht nachvollziehbar sind.

:freak:
Du gehst davon aus, dass "Geist" und Körper getrennt voneinander sind, was nicht der Fall ist.

Wenn du im Wald ein Wild anschießt, welches dich kurz vorher sieht, dann läuft das Wild noch nen guten Weg weg von dir weil's Angst hat und Adrenalin im Blut. Wennst es dich nicht sieht, kippt es immer sofort um, außer dein Schuss war wirklich scheiße.

Gibt keinen Grund, warum das beim Mensch anders sein sollte. Brauchst nur genug Wille, Angst oder sonstwas, um ausreichend Hirnchemie zu produzieren und ein paar Sekunden länger zu halten bevor du stirbst.

Neurosphere
2012-09-09, 00:57:55
Geht andersrum übrigens auch.

Ich habe vor ein paar Monaten eine Reportage gesehen bei der von einem Mann berichtet wurde der, nachdem seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hatte, suizid begehen wollte. Er schluckte daraufhin irgendwelche Tabletten die er fand und brach zusammen. Er wurde gefunden und in ein Krankenhaus eingeliefert.

Dort wusste man nicht welche Preparate er eingenommen hatte, allerdings waren seine Lebenzeichen drastisch reduziert. Puls, Blutdruck usw waren lebensbedrohlich abgesunken.

Man fand dann in seiner Wohnung die Packungen zu den Tabletten und sie waren völlig harmlos. Einzig und allein sein Verstand, der sich sicher war zu sterben, hatte so hohen Einfluss auf die Körperfunktionen das er beinahe wirklich gestorben wäre. Man schaffte es dann irgendwie ihn aufzupepeln und machte ihm begreiflich das er nicht sterben würde, daraufhin ist er sehr schnell genesen.


Warum sollte dir also nicht in manchen Situationen in denen du sicher bist zu sterben dir gerade das nicht den letzten "Stoß" geben?

Lyka
2012-09-09, 01:00:31
Die Sache ist halt... du stirbst, Krebs, irgendne miese Krankheit, Gift etc. und tatsächlich würde z.B. Hypnose funktionieren...?

Dicker Igel
2012-09-09, 01:37:56
Wenn es der Organismus tatsächlich schafft die Krankheit zu bekämpfen(oder auf einem verträglichen Level zu halten), aber die Psyche vom Betroffenen zu labil dafür ist, könnte es imo funktionieren, wenn man durch die Hypnose den entsprechenden Glauben erfolgreich suggeriert.

PHuV
2012-09-09, 04:10:23
Na ja, alles hat seine Grenzen, und die sind bei biologischen, chemischen oder physikalischen Prozessen sehr schnell erreicht. Ein Gift beispielsweise wirkt nun eben auf eine spezielle Art und Weise, die nicht so einfach durch "Geisteskraft" gestoppt werden kann. Was sicherlich beeinflußt werden kann, sind Stoffwechselvorgänge, Atmung, Durchblutung, Herzschlag und solche Dinge.

Der Willen spielt jedoch in viele Dingen eine entscheidende Rolle in der Einflußnahme des Körpers, was ja jeder Sportler und Extremsportler, Überlebenskünstler oder andere jeden Tag beweisen. Unter dem Willen darf man sich jetzt aber nicht nur eine geistige Anstrengung vorstellen oder alleine auf das Wollen reduzieren. Willen, so wie ich es meine, bedeutet eine umfassende Fertigkeit und Fähigkeit, seine geistigen Ressourcen so zu bündeln, so daß diese Effekte überhaupt möglich sind. Ein Teil hat uns die Natur vorgegeben, aber ein Teil ist sehr wohl auch erwerbbar und erlernbar, und damit trainierbar. In der RTL II Serie - Stan Lee's Superhumans (http://www.rtl2.de/93169.html) kann man ja einige Menschen kennenlernen, die genau das so schaffen.

Daher kann ich für mich heute sagen, daß ein entsprechend trainierter Wille schon eine wichtige Grundlage darstellt, um beispielsweise auf einer Kippe stehenden Entscheidungen im körperlichen Bereich durchaus eine Richtung vorzugeben. Jedoch halten ich diesen Breite dieses Grates doch für sehr klein.

Dicker Igel
2012-09-09, 05:02:17
Ein Gift beispielsweise wirkt nun eben auf eine spezielle Art und Weise, die nicht so einfach durch "Geisteskraft" gestoppt werden kann. Was sicherlich beeinflußt werden kann, sind Stoffwechselvorgänge, Atmung, Durchblutung, Herzschlag und solche Dinge.

Wenn man besoffen ist, oder andere Substanzen zu sich genommen hat, welche die kognitiven Fähigkeiten einschränken, kann dieser Zustand innerhalb von sehr kurzer Zeit aufgehoben werden. Dies geschieht zB dann, wenn man in eine Situation gerät, welche einen Schock auslöst. Beispielsweise wenn eine andere Person durch einen Unfall verletzt wird, oder man selbst. Es handelt sich dann zwar nicht um tödliches Gift, aber durch das Adrenalin(?) und ? wird "der Rausch" neutralisiert, welcher eigentlich noch viel länger angehalten hätte. Man ist quasi in nullkommanix nüchtern. Dies ist allerdings auch vom Individuum abhängig, inwieweit man es "aushält", oder "kontrollieren" kann(schwierig zu erklären). Der eine wird ohnmächtig, der andere bleibt bei Sinnen, handelt und verspürt danach nur den "Kater". Hat man dagegen Substanzen inne, welche die kognitiven Fähigkeiten erweitern, ändert sich dieser Zustand während der im Beispiel erwähnten Situation nicht. Meiner Meinung nach wird diese Reaktion schon durch "den Geist" "gesteuert", wenn auch unbewußt.

Samtener Untergrund
2012-09-09, 11:56:12
Ich kann mich an die Meldung über eine Studie erinnern, bei der untersucht wurde, ob Sterbende den Tod noch bis zu bestimmten Daten wie Geburtstag oder für sie wichtigen Feiern hinauszögern können. Sie konnten nicht. Leider weiß ich nichts genaueres mehr darüber, dementsprechend schwer fällt es mir, die Studie zu googeln, um sich die Details anzusehen. Aber auch diese dürren Daten reichen aus, um daraus zu schließen, dass es dem Durchschnitt der Bevölkerung nicht möglich ist, per Willen den Tod hinauszuzögern. Was natürlich nichts über den buddhistischen Mönch aussagt, der 50 Jahre Erfahrung in Meditation hat.

Dicker Igel
2012-09-09, 12:40:05
Wie es mAxmUrdErEr schon erwähnte, wenn der Organismus oder das Hirn versagt, oder eines von beiden zu schwach ist, geht nix mehr.

Samtener Untergrund
2012-09-09, 13:15:04
Naja, es besteht schon ein Unterschied zwischen Vermutung und belastbaren Zahlen. Ich habe die Studie jetzt wohl doch gefunden, Geburtstage sind sogar tendenziell knapp 14% tödlicher. (http://www.heise.de/tp/artikel/37/37085/1.html)

Dicker Igel
2012-09-09, 13:46:41
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß ;)