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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : der Islamist als 'role model'


Tindal Gelb
2012-10-05, 20:24:19
Gelegentlich kann man sie ja auch hier sehen. Moslems, die sich durch ihr Äußeres gleichsam dem Fundamentalismus zugeneigt präsentieren. Bei Männern wird dies ja primär durch einen seltsam gestutzen Bart symbolisiert. Ich weiß nun nicht, in welcher Tradition dieser Bart steht, ich vemute aber, daß die Träger sich durch den Bart abgrenzen wollen, sich dadurch als zu dieser westlichen Kultur nicht unbedingt zugehörig ausweisen.

Kann es aber sein, daß die westliche Popkultur sich schon längst dieses Bartes bemächtigt hat, er dadurch in gewisser Weise auch entwertet wurde, was allerdings noch nicht wirklich angekommen ist.

Ich habe heute viel Musik gehört, und mußte feststellen, daß der Bart schwer in Mode ist.

3 Beispiele:

HushHush
http://cartouche-blog.de/
http://www.youtube.com/watch?v=6H9O7jxTrcI&feature=related

Kadavar
http://www.youtube.com/watch?hl=en&v=UFWj6eD5NQ4

Knife City
http://www.youtube.com/watch?v=H1nbKgdBAJk&feature=related

:)

raschomon
2012-10-10, 20:57:02
Glaube ich eigentlich nicht. Derzeit ist der Grad der kulturellen Befruchtung des Westens durch den Nahen Osten bzw. den islamischen Kulturkreis nahe Null. Nun, für die Renaissance des Bartes in der westlichen Welt seit ein paar Jahren - das Phänomen ist nicht so ganz neu! -, dafür habe ich auch keine plausible Erklärung. Aber Mitte des vergangenen Jahrzehnts, als die Hipsterkultur ihre Anfänge nahm und noch weit von einem Trend, geschweige denn einem Hype entfernt war, habe ich mal eine amüsante Theorie zur Rückkehr der Kinnmatte gelesen.

Ging in etwa so: It's a womans/girls world in our times. Die Kerle sind durch den Bedeutungs- und Machtzuwachs junger Frauen in der Öffentlichkeit der westlichen Welt zutiefst verunsichert. Sie wissen im Grunde nicht mehr wie sie mit dieser veränderten Rollenzuschreibung umgehen sollen, auf den ersten Blick liegen alle Vorteile bei den Frauen, die Männer sind auf der ganzen Linie auf dem Rückzug. Diese desillusionierende Einsicht führt jetzt zu einer (eigentlich höchst gesunden) Sche*ßegal-Haltung bei den jüngeren Männer - Motto, wenn wir es euch, den Frauen, sowieso nicht recht machen können und uns dies wahrscheinlich auch in Zukunft nicht gelingt, dann ist auch unser Aussehen als auf euch zugeschnittenes Lockmittel und Attraktivitätsmerkmal ziemlich bedeutungslos geworden. Wir können dementsprechend aussehen wie es uns in den Sinn kommt, ob glatt, ob mit Bart, ob mit rasiertem Kopf oder Dreadlocks - we don't give a dime. Und der Bart war eben über viele Jahrzehnte - eigentlich seit den 1920ern - im Westen ein körperästhetischer Fauxpas erster Güte - aber sowas von "out". Der "neue" Bart ist demnach nichts anderes als ein symbolischer Stinkefinger in Richtung überzogene weibliche Anspruchshaltung. Also mir gefällt die These irgendwie. ;)

Tony Gradius
2012-10-10, 21:08:09
Verschieb einer mal den Quark ins PoWi. Das geht hier nicht gut.....

Tindal Gelb
2012-10-10, 21:24:54
Na ja ich glaube ja auch nicht an das, was ich da geschrieben habe. Ich hätte es halt nur sehr interessant gefunden, wenn dieser symbolisch aufgeblähte Bart durch westliche Kulturproduktion auf gleichsam informeller Basis okkupiert und, wie ich schrieb, in seinem Symbolgehalt dadurch entwertet worden wäre. Das wäre ja nicht nur außerst subversiv, sondern schlichtweg auch eine angemessene Reaktion auf religiös motiviertes Verhalten.

Deine These halte ich für ebenfalls nicht richtig, denn dagegen spricht der Drang des modernen Mannes, sich von seinen Brusthaaren zu befreien. Das ist keine shiceegal-Haltung, sondern bewußt, weil es der mainstream so verlangt. Also ich tue das nicht, aber im TV oder Kino sieht man keine männlichen Brusthaare mehr. Selbst der doofe, alte Beimer war am Sonntag in der Lindenstraße ohne Brusthaare, sofern ich es in der Kürze richtig gesehen habe. lol

PoWi wäre schlecht, weil ich da nicht mehr schreibe.

Colin MacLaren
2012-10-10, 22:17:18
Ein Bart stelle evolutionsbiologisch eine Drohgeste dar und symbolisiert Männlichkeit. Seit den 70ern setzte im Zuge des Feminismus eine gewisse Verteufelung alles Männlichen ein, so dass die Mehrheit der Männer zu arschkriechenden Weicheiern mutierte.

Mittlerweile kommt es auch im Nicht-PickUp-Mainstream an, dass die Frauen aber eigentlich "echte Kerle" bevorzugen und da signalisiert der Bart eine gewisse Rückkehr zur Maskulinität, wenigstens in der Optik. Das ist ein genereller Trend, der eben vom "Rap-Industry-Standard" über den mehr oder weniger gepflegten "Henri Quatre" bis hin zur handbreiten Salafisten-Matte ist da alles dabei.