Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : preferierte Geisteshaltung / -Zustand für Verschwörungstheoretiker
proto-Info:
ich wurde als Christ erzogen
wurde dann extrem-Christ
danach esotherisch interessierter
danach philosophisch-religiös-interessiert
nun... als ob ich alles "hinter mir habe", Agnostiker
Wie ich im Forum und von Kollegen öfter lese und höre, sind Verschwörungstheorien. Es geht von potentiellen Weltuntergängen, außerirdischen Besuchen, Dämonenwesen, Reptilienwesen, Gedankenkontrolle, Manipulationen durch Chemikalien, Frequenzen... etc.
Ich versuche hinter diese Konzepte zu kommen, inwieweit Menschen dazu kommen, es zu glauben. Ich habe die üblichen Videos gesehen, werde täglich über mehrere Kanäle (eher sporadisch) über "Dinge informiert, die nicht sein sollten, weil sie unsere Medien unterdrücken"... ich zucke nur mit den Schultern und äußere "Ihr seid nur neidisch, weil euch die Bilderberger/Illuminaten nicht aufnehmen.".
Ich habe Illmuniatus! (Wilson und Shea) mehr als ein halbes Dutzend Mal gelesen, es ist jedesmal ein Vergnügen, aber ob ich beginne, daran zu glauben, ob irgendwas dieser Bücher für mich existiert: es ist absolut irrelevant, ob... irgendwas existiert etc. Ich habe nun 8h+ Fringe hinter mir... kenne die üblichen Fernsehserien... ich seufze, nicke und bleibe bei meinem eher pseudorationalen Bild hängen... "komme nicht davon los"...
Auf Grund der Postings im Forum sowie der Leute um mich herum: Welcher Geisteslage, welche Vorbildung, Vorbereitung erzeugt genau diese Notwendigkeit, diese Dinge in seine Realität zu projezieren?
GBWolf
2013-01-03, 23:50:30
Langeweile.
ich wurde als Christ erzogen
wurde dann extrem-Christ
danach esotherisch interessierter
danach philosophisch-religiös-interessiert
nun... als ob ich alles "hinter mir habe", Agnostiker
Glückwunsch, dann gehörst Du zu den wenig Auserwählten, die das runde Ding auf dem Hals zum Denken verwenden. ;) Ich bin der Meinung, daß jeder, der ehrlich und redlich denkt, etwas Verstand hat, sich vielseitig informiert und einfach nur mit offenen Herzen und Verstand um sich schaut, logische Schlußfolgerungen ziehen kann, eigentlich sich von jeder Art blinden Glaubens und Aberglaubens abwenden müßte.
Zur Frage: Eine Ursache wäre ganz einfach, jeder möchte etwas Besonderes sein, Auserwählt, bestimmt etwas Außergewöhliches zu tun, um von seinem tristen und einfachen Leben eine Hoffnung zu haben. Im Endeffekt geht es wieder um Anerkennung, Liebe, Bestätigung, die man sich auch auf negative Weise holen kann.
Surrogat
2013-01-04, 00:46:48
Langeweile.
bei dir offensichtlich
@Topic: wahlweise Minderwertigkeitskomplexe oder in weniger häufigen Fällen angeborene Paranoia!
Minderwertigkeitskomplexe werden oft kompensiert durch das Einreden einer eigenen Andersartigkeit die natürlich von der gesichtslosen Masse nicht akzeptiert wird und man somit überall ausspioniert uind verfolgt wird, ist gerade heute extrem häufig!
PS: Agnostiker ohne jegliche religiöse Vorgeschichte, den Shice hab ich mir gleich gespart :D
PPS: Oh sehe gerade das PHuV meine Thesen teilweise bestätigt....
(del676)
2013-01-04, 08:46:02
Als Christ erzogen.
Nie an den Schmarrn geglaubt. (natuerlich an das Christkind und den Osterhasen, aber von solch jungem Alter reden wir ja nicht.
Mit 18 endlich aus der Kirche austreten koennen, und nie mehr zurueck geblickt.
"Verschwoerungstheorien", Ufos/Ausserirdische sind auch nicht wirklich meines (auch wenn es Aufgrund der schieren Groesse des Universums, ganz sicher ausserirdisches Leben gibt, aber mit Ufos besuchen und Leute entfuehren halte ich fuer ziemlichen Bloedsinn).
Allerdings sollte man mit dem Begriff Verschwoerungstheorie sehr behutsam umgehen. Ich denke sehr wohl, dass Politiker allesamt korrupte Saecke sind, und idr. nichts Gutes im Schilde fuehren. Das waere ja auch eine "Verschwoerung". Nur leider tauchen dazu quasi taeglich neue Beweise auf. ;)
Dasselbe mit der Waffenlobby ...
Wurschtler
2013-01-04, 09:58:40
"Ihr seid nur neidisch, weil euch die Bilderberger/Illuminaten nicht aufnehmen.".
Wie wärs, gründen wir unseren eigenen Club?
Die Super-Illu-Berger!
Wer ist dabei?
Surrogat
2013-01-04, 10:02:36
Wie wärs, gründen wir unseren eigenen Club?
Die Super-Illu-Berger!
Wer ist dabei?
du meinst wir gründen unseren eigenen Verschwörerverein? :upara:
@Topic: den Glauben an AUsserirdische würde ich nicht als VT sehen, dann eher die konkrete Theorie das wir von ETs regiert werden o.ä. aber nicht den Glauben an Ausserirdische an sich
du meinst wir gründen unseren eigenen Verschwörerverein? :upara:
@Topic: den Glauben an AUsserirdische würde ich nicht als VT sehen, dann eher die konkrete Theorie das wir von ETs regiert werden o.ä. aber nicht den Glauben an Ausserirdische an sich
Der Glaube, dass es KEINE Außerirdischen gäbe, wäre eher eine VT. ;)
Aber ansonsten mMn alles was wie "ich wurde entführt und die haben mir Dinge in den Popo gesteckt" aussieht.
Ich denke, dass allgemein (und laienhaft) gesprochen eine latente psychische Instabilität dazu führt, dass man Erklärungen im Mystischen sucht. Sei es das "Finden zum Glauben", zB zur Rechtfertigung eines Schicksalsschlages, oder die Wahnvorstellungen, man wurde von UFOs entführt, um dem evtl tristen eigenen Leben einen Hauch von Exklusivität zu verleihen.
Damit stelle ich zwar UFO-, Chemtrail- Sekten-, Religions-"Spinner" (etc) auf eine gemeinsame Stufe der psychischen Labilität und erkläre sie daher für verrückt, meine das aber nicht einmal böse.
Menschen sind nunmal keine Maschinen, sie funktionieren nicht ohne Fehler, und viele haben eben solche Fehler in ihrer 'kortikalen Matrix'.
Wenn es diesen Menschen hilft, mit dem Alltag zurecht zu kommen -und sie das bitte, und selbstverständlich scheitert es daran, ihre "Spleens" privat ausleben,keinen anderen damit Schaden-, dann sehe ich kein Problem dabei.
Auch keinen Grund, auf sie "herab" zu schauen.
Iceman346
2013-01-04, 10:26:13
Religiöse Menschen oder Leute die an alle möglichen Verschwörungstheorien glauben kann ich ebenfalls nicht wirklich verstehen. Ich habe da einfach absolut keinen Zugang zu. Wobei mein Werdegang völlig anders war (nicht religiös erzogen, nicht getauft, in der Schule evangelischen Reliunterricht besucht mangels Alternativen). Ich habe auch in meinem Umfeld keine Leute die wirklich stark gläubig sind von denen ich was ableiten könnte.
Ich kann vom rationalen Standpunkt her durchaus verstehen, dass Religion bzw. der Glaube an eine externe Macht und ein Leben nach dem Tod Leuten Halt geben kann, für mich selbst ist der Glaube aber schon so irrational, dass bei mir kein Effekt zu erwarten wäre.
@Topic: den Glauben an AUsserirdische würde ich nicht als VT sehen, dann eher die konkrete Theorie das wir von ETs regiert werden o.ä. aber nicht den Glauben an Ausserirdische an sich
"Glaube" an Außerirdische ist erstmal reine Statistik. Bei so vielen Sternen im Universum ist es einfach statistisch extrem unwahrscheinlich, dass wir auf dem einzigen belebten Planeten leben.
Dagegen dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass Außerirdische
a) aktuell zur gleichen Zeit wie wir leben,
b) eine technische Möglichkeit gefunden haben die extremen Entfernungen im Weltall zu überwinden und
c) aus irgendeinem Grund unser Sonnensystem bzw. unseren Planeten gefunden haben und besuchen
extrem gering sein.
@Topic: wahlweise Minderwertigkeitskomplexe oder in weniger häufigen Fällen angeborene Paranoia!
Minderwertigkeitskomplexe werden oft kompensiert durch das Einreden einer eigenen Andersartigkeit die natürlich von der gesichtslosen Masse nicht akzeptiert wird und man somit überall ausspioniert uind verfolgt wird, ist gerade heute extrem häufig!
Gut, aber wie würdest Du Dir dann den Sachverhalt erklären, daß es früher genau so war, daß sich diese Art von Leute damals schon ausspioniert gefühlt hatten, und da war noch nichts mit Internet, Handy, Videoüberwachung und Co.
Ob der Minderwertigkeitskomplex so gut paßt, weiß ich nicht. Gerade die Fanatiker und Gläubigen - egal ob religös, pseudointellektuell oder esoterisch - treten doch sehr selbstbewußt und vehement auf. Das durfte ich in zig Diskussionen miterleben, daß sie doch sehr überzeugt von sich und ihrer Meinung sind. Ich glaube nicht, daß sich das alleine durch Kompensation erklären läßt. Als Faktor sicherlich ja, aber nicht als Ursache.
Die Kernfrage ist doch, warum wird eine absurde Behauptung einer eher naheliegenden Erklärung vorgezogen wird. Wenn jemand Minderwertigkeitskomplexe hat, könnte er sich doch trotzdem intensiver mit dem Thema beschäftigen und Wissen ansammeln. Wo ist dann die Kopplung Minderwertigkeitskomplex auf die Intelligenzleistung, wenn Du verstehst, was ich meine. ;)
@Topic
Es gibt dazu zwar viele Bücher, aber leider kommen die alle nicht so richtig auf den Punkt, was die Ursachen solches Denkens sein könnten. Selbst das Buch übernatürlich? natürlich!: Warum wir an das Unglaubliche glauben (http://www.amazon.de/%C3%BCbernat%C3%BCrlich-nat%C3%BCrlich-Warum-Unglaubliche-glauben/dp/3827425433/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1357292780&sr=1-1) oder Magisches Denken: Wie es entsteht und wie es uns beeinflusst (http://www.amazon.de/Magisches-Denken-Wie-entsteht-beeinflusst/dp/350215158X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1357292822&sr=1-1) greifen das meiner Meinung nach nur unvollständig und unbefriedigend auf. Sie sind leider einseitig und oberflächlich auf, genau wie diverse Bücher über Verschwörungstheorien.
Ich würde es mal schlicht und einfach auf Bequemlichkeit schließen. Jeder kennt das doch selbst, wenn man sich für etwas interessiert, muß man sich damit beschäftigen. Das fängt doch schon an, wenn man sich etwas kaufen möchte. Da gibt es die eine Fraktion, die einfach irgendwas kauft, ohne zu hinterfragen. Dann ist das natürlich genau das beste und tollste Gerät von allen, steht dann aber oft im Widerspruch zu den Problemen, die sie dann haben. :rolleyes: (kennen wir doch als Techniknerds zu gut diesen Typ).
Und dann gibt es den anderen Typ, der sich erst mal ausführlich über viel Medien informiert, diskutiert, und dann erst kauft. Das kostet Zeit, Mühe, Nerven, und auch Geld, aber man ist dann mit dem Ergebnis doch zufriedener. Dann sammelt man Erfahrungen damit, überdenkt seine Ansprüche und Bedürfnisse, informiert sich, und kauft sich das nächste. ;)
Und dann gibt es den Typ, der alle nervt und fragt, einfach nur Meinungen übernimmt, und im Endeffekt überhaupt keine Ahnung hat, weil er alles nur vom Hörensagen kennt. Er blendet dann alle mit seinem "Wissen", was er gar nicht hat, und viele hören ihm zu, und finden es u.U. ganz toll! Aber sobald man den hier etwas hinterfragt, bricht das Kartenhaus zusammen. Aber dann ist nicht der Blender der Böse, sondern die anderen, die ihm zuhörten, schieben es dem "Störer" zu, der ihn entlarvt. Na, wer hat hier ein Déjà-vu? :wink:
Ich bin beispielsweise eindeutig der Typ, der erst mal viele Informationen sammelt. Bevor ich was kaufe, lese ich viel, schaue in Zeitschriften, Bücher, frage Experten oder andere nach ihren Erfahrungen usw., und dann entscheide ich. Alle belächeln dann einen, weil man aus vielen Dingen erst mal einen "Staatsakt" macht. Aber ich bin halt einer, der gerne lieber vorher genau überlegt. Meine Frau hat das am Anfang genervt, aber heute schätzt sie das sehr wohl, weil die Neuanschaffungen bei uns sich doch in Grenzen halten, und die Sachen besser halten, als im Bekanntenkreis.
Und genau darin liegt die Kruz, man muß sammeln, sondieren, verwerten. Und es ist dann im Vergleich einfach viel einfacher, Dinge zu übernehmen, egal ob sie gut, falsch, richtig oder schlecht sind. Da ja diese Leute dann ja nicht gerne zugeben, daß sie keine Ahnung haben oder sich damit nicht beschäftigt haben, weil das ja ein Gesichtsverlust bedeutet, und man ja trotzdem mitreden möchte, wird dann selbst eine falsche und überholte Information und Überzeugung vehement und mit Händen und Füßen verteidigt.
Deshalb komme ich zur These, das es in vielen Fällen schlichtweg Faulheit, Bequemlichkeit und mangelnde geistige Beweglichkeit genau dazu führen, alte Scheißhausparolen, Meinungen und Informationen zu übernehmen, egal ob sie widersprüchlich, falsch und überholt sind. Man lebt lieber mit den Unbequemlichkeiten und Problemen im Alltag, blendet die Widersprüchlichkeiten aus, und lebt dafür bequemer. Das man dafür in dem meisten Fällen auf lange Frist dann eher einen höherer Preis bezahlt, spielt keine Rolle, bzw. wird weder erkannt noch gesehen.
Gouvernator
2013-01-04, 11:42:43
Ich war überhaupt nicht religiös erzogen. Erstens weil es ein Land war wo Gott ganz offiziell nicht existiert hat, wenn doch... dann ab nach Gulag. Und zweitens weil niemand in der Familie an Gott geglaubt hat. Im Grunde waren das alles kommunistische Bonzen und Alkoholiker.
Das erste Mal überhaupt wo ich mit sowas wie Verschwörungstheorie konfrontiert wurde war etwa im zarten Alter von 4. Da waren zwei Mädchen im Kindergarten Zwillinge. Deutsche übrigens. Und die haben beim Spielen immer zu mir gesagt es gibt einen "Vater", haben dafür auch das deutsche Wort benutzt und er ist "Gott". Ich wusste weder was "Gott" war noch "Vater" aber der Sinn dahinter war das wir mit außerirdischen Intelligenz zu tun haben über die KEINER mit mir spricht... Das sowas überhaupt existieren KONNTE! Auf jeden Fall so fühlte ich mich musste die Sache gründlich geforscht werden. ;D
Und seit dem gab es immer wieder Sachen die man mit nichts erklären kann. Was drauf deutete das unsere Welt nicht das ist für was wir sie halten. Damals kam dazu noch ein Gefühl das das Leben eigentlich viel zu kurz ist und als Summe unvorstellbarer komplizierter Zusammenhänge, eigentlich viel zu simpel um es SO zu verschwenden. Es muss etwas verborgen sein wovon ich nichts wusste. :biggrin:
GBWolf
2013-01-04, 11:48:42
bei dir offensichtlich
Mag sein, ist trotzdem eine plausible Antwort auf die Ausgangsfrage.
Um hier mal meine Andersartigkeit oder hier eher Gleicheit ebenfalls hinzuzufügen, ich bin christlich erzogen aber ausgetreten als ich konnte und ebenfalls Agnostiker.
So besonders scheint das also nicht zu sein. Ebenfalls glaube ich auch dass viele sicher nicht alle Politiker eher an ihren eigenen Vorteil glauben als dass sie was gutes für uns tun wollen.
Und ich bin der Meinung das Religion in 90% der Fälle die Ursache für Konflikte ist.
Alleine deshalb kann ein Gott Religion die Menschen voneinander trennt bzw. unterscheidet nicht gewollt haben. Das ist eher um im christlichen Bild zu bleiben Satans Werk.
Monger
2013-01-04, 11:59:42
Ob der Minderwertigkeitskomplex so gut paßt, weiß ich nicht. Gerade die Fanatiker und Gläubigen - egal ob religös, pseudointellektuell oder esoterisch - treten doch sehr selbstbewußt und vehement auf.
Genau das kann aber Überkompensation sein. Ich finde, man erlebt gerade bei solchen Fanatikern häufig, dass sie auf alles eine Antwort haben, dass sie rhetorisch enorm schlagfertig sind. Sie rationalisieren einen Sachverhalt der eigentlich zutiefst emotional motiviert ist.
Die Kernfrage ist doch, warum wird eine absurde Behauptung einer eher naheliegenden Erklärung vorgezogen wird.
Verschwörungstheorien öffnen - zumindest gedanklich - die Welt für einen Regelbruch. Wenn die Welt nicht das ist was sie scheint, dann sind möglicherweise auch andere Kräfte am Wirken die für einen von Vorteil sein können. Dann ist vielleicht die eigene trostlose Existenz gar nicht in Stein gemeißelt, sondern kann verbessert werden. Ein VT Anhänger fühlt sich ja schon alleine deshalb mal der restlichen Menschheit überlegen, weil er die Wahrheit erkannt hat, also nach Spielregeln spielen kann die andere nicht einmal kennen. Er teilt sich damit eine wichtige Rolle zu - er ist der Held seiner Geschichte, er kam nur noch nicht zum entscheidenden Zug.
Ich glaube nicht daran, dass VTler dumm oder ungebildet sind. Eher im Gegenteil: sie legen eine Menge Kreativität an den Tag um die absurdesten Zusammenhänge plausibel wirken zu lassen. Manche haben eine erstaunliche Menge an Information zusammengetragen. Wir hatten im PoWi ja genügend 9/11 Threads, wo jeder Bauplan der WTC Gebäude Etage für Etage auseinander genommen wurde. Welcher Otto-Normalbürger macht sich so viel Mühe?
Der Glaube an Übernatürliches hat mMn nach immer auch etwas eskapistisches. Es geht nicht um die Wahrheit, es geht darum etwas zu fühlen was eben nichts mit dem Alltag zu tun hat. Eine Welt die voll ist mit Geheimbünden und korrupten Regierungen ist eben nicht nur erschreckend, sondern auch ein bißchen sexy.
Konami
2013-01-04, 12:17:06
Bezüglich des "Geisteszustands"/der Denkweise eines Verschwörungstheoretikers: Mir ist aufgefallen, dass VTler (nicht alle, aber gerade die enthusiastischsten) erstaunlich oft ein recht chaotisches Schriftbild an den Tag legen. Plenken steht an der Tagesordnung, aber auch alle möglichen wirren Kombinationen an Groß- und Kleinschreibung, vielfach multiplen Satzzeichen, usw.
Zu diesem chaotischen Schreibstil kommt dann eine entsprechende Denkweise...
Das deutet IMO darauf hin, dass es wirklich eine andere Arbeitsweise des Gehirns sein könnte. Eben eine mehr "rechtshemisphärige", wie sie auch Künstler oft haben. Im Gegensatz zum sonst bei uns Nerds eher üblichen "linkshemisphärigen", sequenziell-logischen Denken.
Linke Hirnhälfte: "Aus A folgt B, aus B folgt C. Mehr weiß ich nicht, mehr interessiert mich nicht."
Rechte Hirnhälfte: "A BEDEUTET Z! SEHT IHR ES NICHT? WACHT AUF, IHR SCHAFE!"
;)
Es kommt nicht von ungefähr, daß verschiedene Wahnformen im DSM-IV und IDC-10 als psychische Störungen deklariert sind. Man kann da schon klar sagen, daß einige Leute hier durchaus als psychisch krank definiert werden können.
Gouvernator
2013-01-04, 17:47:02
Der Glaube an Übernatürliches hat mMn nach immer auch etwas eskapistisches. Es geht nicht um die Wahrheit, es geht darum etwas zu fühlen was eben nichts mit dem Alltag zu tun hat. Eine Welt die voll ist mit Geheimbünden und korrupten Regierungen ist eben nicht nur erschreckend, sondern auch ein bißchen sexy.
Du lebst in einer Regenbogen Welt die gefüllt ist mit Mäuschen und Häschen. Jemand wie ich lebt in einer Welt der glaubt oben fliegt ein Adler der dem Häschen den Kopf abbeißt und das Mäuschen verschlingt. Soll der Adler nicht existieren nur weil ich ihn nicht sehe? Ich sehe stattdessen aber tote Überreste...
3l3ctric_ladylov3
2013-01-04, 18:53:51
Du hast einfach einen an der Waffel, mehr nicht :)
FelixPaul
2013-01-04, 19:41:04
Genau das kann aber Überkompensation sein. Ich finde, man erlebt gerade bei solchen Fanatikern häufig, dass sie auf alles eine Antwort haben, dass sie rhetorisch enorm schlagfertig sind. Sie rationalisieren einen Sachverhalt der eigentlich zutiefst emotional motiviert ist.
Verschwörungstheorien öffnen - zumindest gedanklich - die Welt für einen Regelbruch. Wenn die Welt nicht das ist was sie scheint, dann sind möglicherweise auch andere Kräfte am Wirken die für einen von Vorteil sein können. Dann ist vielleicht die eigene trostlose Existenz gar nicht in Stein gemeißelt, sondern kann verbessert werden. Ein VT Anhänger fühlt sich ja schon alleine deshalb mal der restlichen Menschheit überlegen, weil er die Wahrheit erkannt hat, also nach Spielregeln spielen kann die andere nicht einmal kennen. Er teilt sich damit eine wichtige Rolle zu - er ist der Held seiner Geschichte, er kam nur noch nicht zum entscheidenden Zug.
Ich glaube nicht daran, dass VTler dumm oder ungebildet sind. Eher im Gegenteil: sie legen eine Menge Kreativität an den Tag um die absurdesten Zusammenhänge plausibel wirken zu lassen. Manche haben eine erstaunliche Menge an Information zusammengetragen. Wir hatten im PoWi ja genügend 9/11 Threads, wo jeder Bauplan der WTC Gebäude Etage für Etage auseinander genommen wurde. Welcher Otto-Normalbürger macht sich so viel Mühe?
Der Glaube an Übernatürliches hat mMn nach immer auch etwas eskapistisches. Es geht nicht um die Wahrheit, es geht darum etwas zu fühlen was eben nichts mit dem Alltag zu tun hat. Eine Welt die voll ist mit Geheimbünden und korrupten Regierungen ist eben nicht nur erschreckend, sondern auch ein bißchen sexy.
Diese differenzierten Ausführungen fand ich sehr interessant. Danke!
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.