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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Asteroid (99942) Apophis


Spasstiger
2013-01-10, 17:35:01
Heute Nacht ist der bekannte Asteroid Apophis wieder mal in der Nachbarschaft der Erde vorbeigeflogen und hat Wissenschaftlern die Möglichkeit für Fotos und Messungen gegeben.
Die ESA hat mit dem Weltraumteleskop Herschel Bilder aufnehmen können und dabei festgestellt, dass Durchmesser und Masse größer sind als bisher angenommen: http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/Herschel_intercepts_asteroid_Apophis.
Man geht nun von 325+/-15 m statt bislang 270+/-60 m Durchmesser und einer 75% größeren Masse aus. Das Rückstrahlvermögen (Albedo) wurde bisher überschätzt, was wohl mit ein Grund für die unterschätzte Größenannahme war. Die neuen Erkenntnisse werden helfen, die Flugbahn genauer zu berechnen, um ein mögliches Risiko für die Erde frühzeitig zu erkennen. 2029 soll der Asteroid ja sogar bis in den Orbit von geostationären Satelliten reinfliegen, was zu einer beträchtlichen Bahnablenkung führen wird.
Hier sieht man auch schön, wie wichtig es ist, in Forschung zu investieren - in dem Fall waren/sind es ja vor allem unsere Steuergelder - , denn von solchen Beobachtungsprogrammen kann das Schicksal der Menschheit abhängen. Vielleicht erleben wir tatsächlich mal den Tag, an dem wir eine Bedrohung aus dem All abwehren müssen und können.

Kladderadatsch
2013-01-10, 17:51:54
http://spaceinimages.esa.int/var/esa/storage/images/esa_multimedia/images/2013/01/herschel_s_three-colour_view_of_asteroid_apophis/12474124-1-eng-GB/Herschel_s_three-colour_view_of_asteroid_Apophis_node_full_image.jpg

new Herschel observations returned a more precise diameter of 325 ± 15 nm?

seaFs
2013-01-10, 18:51:14
new Herschel observations returned a more precise diameter of 325 ± 15 nm?
15 nm wohl eher nicht. Das liegt unter der Wellenlänge des sichtbaren Lichts. Bei Entfernungen von-was-weiß-ich wie vielen hunderttausend Kilometern wäre das eine wunderschöne Genauigkeit.

Gouvernator
2013-01-10, 19:30:49
Vielleicht erleben wir tatsächlich mal den Tag, an dem wir eine Bedrohung aus dem All abwehren müssen und können.
Naja wenn man heute sieht wie UN Fahrzeuge mit UN Geld in Bussen durch Indien fahren und Leute kastrieren... oder wie in China Säuglinge in Mülleimer weggeworfen werden bzw. drakonische Strafe für Kinder verhängt werden. Fragt man sich ob so ein Asteroid nicht doch noch zum Retter der Menschheit erklärt wird.

Kladderadatsch
2013-01-10, 20:02:04
15 nm wohl eher nicht. Das liegt unter der Wellenlänge des sichtbaren Lichts. Bei Entfernungen von-was-weiß-ich wie vielen hunderttausend Kilometern wäre das eine wunderschöne Genauigkeit.
äh, das war ironisch und auf diese lupenreine bildqualität bezogen.;)

Flusher
2013-01-10, 21:04:27
Das traurige ist, dass wir bis Heute nicht mal ein Konzept zur Abwehr eines Asteroiden haben. Wer jetzt an "Armageddon" denkt und meint wir schießen einfach mal ein par Atomraketen drauf der irrt. Unsere Raketen sind nicht in der Lage derartige Massen soweit und so genau ins All bringen. Zudem reicht die Sprengkraft der meisten atomaren Sprengköpfe bei einer oberflächlichen Zündung bei Weitem nicht aus um einen derartigen Brocken zu pulverisieren. Aber nehmen wir mal an, wir schaffen es einen Brocken im Weltall zu sprengen - die Splitterteile würden mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Erde regnen und großflächige Verwüstungen verursachen, wenn nicht gar die gesamte Atmosphäre kontaminieren und uns in die nächste Eiszeit katapultieren.

Die einzige richtige Alternative ist ein Ablenken des Geschosses - aber hier gibt es nichtmal ansatzweise durchdachte Konzepte. Selbst die stärksten Raketen hätten nicht die Schubkraft dazu die Impulsrichtung eines solch dicken Brockens zu verändern.

alkorithmus
2013-01-10, 21:16:03
...

Wir brauchen kein Abwehrsystem.

fdk
2013-01-10, 21:34:02
Das traurige ist, dass wir bis Heute nicht mal ein Konzept zur Abwehr eines Asteroiden haben. Wer jetzt an "Armageddon" denkt und meint wir schießen einfach mal ein par Atomraketen drauf der irrt. Unsere Raketen sind nicht in der Lage derartige Massen soweit und so genau ins All bringen. Zudem reicht die Sprengkraft der meisten atomaren Sprengköpfe bei einer oberflächlichen Zündung bei Weitem nicht aus um einen derartigen Brocken zu pulverisieren. Aber nehmen wir mal an, wir schaffen es einen Brocken im Weltall zu sprengen - die Splitterteile würden mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Erde regnen und großflächige Verwüstungen verursachen, wenn nicht gar die gesamte Atmosphäre kontaminieren und uns in die nächste Eiszeit katapultieren.
Ein Asteroid mit 350m Durchmesser entwickelt beim Aufschlag nicht genug Energie um das Ökosystem nachhaltig zu verändern. Ändert natürlich nichts daran, dass es für die direkten oder indirekten (Tsunamis, Staubentwicklung) Nachbarn des Einschlags ungemütlich wird. Und warum sollten gesprengte Trümmerteile die Atmosphäre kontaminieren? Zum Vergleich: Der Asteroid der fürs Nördlinger Ries verantwortlich ist war ca 1.5km groß.



Die einzige richtige Alternative ist ein Ablenken des Geschosses - aber hier gibt es nichtmal ansatzweise durchdachte Konzepte. Selbst die stärksten Raketen hätten nicht die Schubkraft dazu die Impulsrichtung eines solch dicken Brockens zu verändern.

Wenn der Kandidat früh genug erkannt wird reichen bereits minimalste Δv-Werte aus um ihn die Erde verfehlen zu lassen. Im "Endanflug" wird es dann natürlich schwierig, da man bei einem nicht optimalen Flugprofil natürlich jede Menge Δv benötigt um irgend etwas dorthin zu bringen was in einem Stück an der Oberfläche ankommen soll. (Im Fall einer Bombe oder eines Impaktors natürlich nicht.)

Eidolon
2013-01-10, 22:06:02
Das war der Rage Asteroid, oder? ^^

Knuddelbearli
2013-01-10, 22:15:52
für die Ablenkung von Asteroiden gibt es genug Konzepte manche recht schwachsinnig andere dagegen sehr gut

Problem ist aber das keines davon sofort zur Verfügung steht ( aus Kostengründen ) also man einige Jahre Vorbereitungszeit benötigt.

Finch
2013-01-10, 22:17:35
Jup, nur sollte er für das Rage Szenario ein wenig größer sein.

Spasstiger
2013-01-11, 10:45:16
Die NASA hat den nahen Vorbeiflug vor zwei Tagen auch für Messungen genutzt und schließt anhand der neuen Daten einen Zusammenstoß mit der Erde im Jahr 2036 aus: http://www.nasa.gov/mission_pages/asteroids/news/asteroid20130110.html.
Nächsten Monat fliegt übrigens ein 40-Meter-Asteroid, der letztes Jahr entdeckt wurde (2012 DA14), auch innerhalb des Orbits von geostationären Satelliten an der Erde vorbei. Ein Brocken von der Größe hat wahrscheinlich das Tunguska-Ereignis verursacht.

Surrogat
2013-01-11, 13:30:30
Nächsten Monat fliegt übrigens ein 40-Meter-Asteroid, der letztes Jahr entdeckt wurde (2012 DA14), auch innerhalb des Orbits von geostationären Satelliten an der Erde vorbei. Ein Brocken von der Größe hat wahrscheinlich das Tunguska-Ereignis verursacht.

mit bissl Glück kehrt er vielleicht ein bischen Weltraumschrott weg :freak:

Surrogat
2013-01-14, 11:26:37
Update: Apophis auch 2036 kein Einschlagskandidat: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/asteroid-apophis-kollision-mit-erde-auch-2036-ausgeschlossen-a-877337.html