Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einstieg in Kommandzeilenprinzip von Linux für Noob, der NAS steuern will
MadManniMan
2013-08-13, 12:50:35
Hey Leute,
ich hatte gehofft, nicht mehr allzu häufig mit Kommandozeilen umgehen zu müssen, nun kommt aber der GAU und ich muss zum vernünftigen Verwalten meines neu erstandenen NAS wohl sogar eine völlig neue Welt kennenlernen.
Was ich nach einer ganzen Weile der Recherche herausgefunden habe: mein NAS hat wohl ein Linux drauf :D Außerdem muss ich wohl per telnet bzw. SSH (was wohl Protokolle zur Kommandozeilensteuerung über verschiedene Netzwerkgeräte hinweg sind?) über bspw. Putty (was wohl ein Programm zum nutzen solcher Protokolle ist?) auf mein NAS zugreifen.
Da muss ich dann allerhand kryptisches Zeug eingeben, damit irgendwann das passiert, was ich vor hatte.
Ich möchte aber nur ungern darauf vertrauen, dass mein blindes Abgetipsel schon zum Ziel führen wird. Viel mehr würde ich zumindest die "Grammatik" verstehen, die ich da einhacke ...
Ist diese bei allen Linux...en(?) eigentlich gleich? Kann man da was grundlegendes zum Reinschnuppern anfassen? Oder gibt es gar ein Linux, mit dem ich einfach mal ein bisschen arbeiten (also meinethalben surfen und Medien konsumieren) sollte, damit ich ein gewisses Gefühl für diese neue Welt entwickle?
Matrix316
2013-08-13, 13:01:56
Was ist denn das für ein NAS, was keine grafische Oberfläche hat?
MadManniMan
2013-08-13, 13:13:29
Das ist ein ZyXEL NSA310 (was für ein Scheißname :D) und es hat sogar ein natives und ein Web-UI und es bindet sich auch problemlos in Windows ein, ABER ich will noch zusätzliches Zeug drauf installieren (OwnCloud, BitTorrent Sync), dafür tut das wohl Not!
Watson007
2013-08-13, 13:17:28
bei Bittorrent wäre ich vorsichtig, ich würde eher pyload oder sowas installieren.
MadManniMan
2013-08-13, 13:22:48
bei Bittorrent wäre ich vorsichtig, ich würde eher pyload oder sowas installieren.
BitTorrent Sync nutzt das BT-Protokoll zur verschlüsseltern Internetz-Synchronisierung, hat aber mit Filesharing erstmal nix zu tun :)
Vergiss das was Du mit diesem Gerät vorhast ganz schnell wieder und kaufe dir dafür etwas vernünftiges (Synology oder Qnap). Die dazu gehörende Community ist sehr aktiv und es gibt für fast alles fertige Pakete.
Für Dein Gerät gibt es nichts. D. h. Du musst ggf. Pakete für die CPU kompilieren, Benutzerrechte anpassen, Owncloud in den Apache-Webserver einbinden, Firewall Ports öffnen, SQL (sofern vorhanden) konfigurieren, usw. Du wirst mehr kaputt machen als dir lieb ist. Im Extremfall veränderst Du eine Konfigurationsdatei die das System nicht mehr ordnungsgemäß hochfahren lässt und Du kannst es einsenden. Durfte das schon bei einem Bekannten wiedrherstellen (auch das geht wenn man weiss wie). Einfach neu installieren ist auf diesen Systemen aber definitiv nicht möglich!
MadManniMan
2013-08-13, 14:04:54
Puh ... das ist zwar ein wenig OT, weil ich mir generell ein bisschen Linux überhelfen möchte, aber danke für die Ausführungen!
QNAP und Synology sind für mich beim Kaufentscheid halt ganz schnell raus geflogen, weil vergleichbare Geräte einfach mehr als doppelt so teuer sind. Allein deswegen werden ich dem ZyXEL noch eine Chance geben, aber im Hinterkopf behalten, was Du das gesagt hast.
Darf ich noch fragen, wie Du das System wiederhergestellt hast? Noch liegen da keine Daten rum, noch will ich nur die Funktionalität und Konfiguration erspielen.
Tesseract
2013-08-13, 14:57:20
was weißt du denn bereits alles über command lines bzw. was willst du genau wissen?
Außerdem muss ich wohl per telnet bzw. SSH (was wohl Protokolle zur Kommandozeilensteuerung über verschiedene Netzwerkgeräte hinweg sind?) über bspw. Putty (was wohl ein Programm zum nutzen solcher Protokolle ist?) auf mein NAS zugreifen.
ja, mit SSL (vergiss telnet, das ist unsicher und veraltet) kannst du dich remote in die shell(command line) eines unix-systems einloggen. in der shell macht man das mit "ssh login@server.name" und bei putty füllt man halt die entsprechenden felder aus. dazu musst du vom zielserver entweder die IP oder den DNS wissen und SSL muss am server natürlich installiert sein und laufen. du verwendest die commandline dann so als würdest du am zielsystem sitzen und kannst dich am ende mit "exit" ausloggen.
Viel mehr würde ich zumindest die "Grammatik" verstehen, die ich da einhacke ...
das basis-konzept ist ziemlich einfach: du führst in der shell programme aus.
wenn du z.B. "ls" eintippst fürst du das programm ls aus, das dir den ordnerinhalt anzeigt. das, was du hinten dran hängst sind dann parameter, die dem programm sagen was es machen soll. "ls -la" führt ls mit den parametern a (alles anzeigen) und l (listenansicht) aus, d.h. inkl. versteckten dateien und einer detailansicht mit nutzerrechten usw.
"man" (manual) ist ein programm, das dir anzeigt, was andere programme machen. "man ls" ist quasi eine anleitung, wie man ls verwendet.
und von diesen programmen gibt es halt hunderte verschiedene die verschiedene dinge tun.
navigieren tust du mit "/" wie bei URLs, nich mit "\" wie in windows. "./" bedeutet "hier wo ich bin" "../" bedeutet "einen ordner über mir".
wenn du z.B. in /home/lol/ bist und "cd ../blub" (change directory) eingibst bist du in /home/blub/. wenn du dann "cd muha/rofl" eingibst bist du in /home/blub/muha/rofl/.
und das aller wichtigste ist der tabulator, der dir wörter autovervollständigt. wenn du nach /home/grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung/rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz willst wird wahrscheinlich ein "cd /ho <tab> gr <tab> ri <tab><enter>" reichen.
achja, das ganze system ist case-sensitive, d.h. /home/Ich ist ein anderer ordner als /home/ich.
von hier an ist es eigentlich hauptsächlich ein kennenlernen der verschiedenen programme und dienste mit denen mann verschiedenste aufgaben erfüllt und wo im system welche dateien liegen bzw. hingehören.
Puh ... das ist zwar ein wenig OT, weil ich mir generell ein bisschen Linux überhelfen möchte, aber danke für die Ausführungen!
QNAP und Synology sind für mich beim Kaufentscheid halt ganz schnell raus geflogen, weil vergleichbare Geräte einfach mehr als doppelt so teuer sind. Allein deswegen werden ich dem ZyXEL noch eine Chance geben, aber im Hinterkopf behalten, was Du das gesagt hast.
Darf ich noch fragen, wie Du das System wiederhergestellt hast? Noch liegen da keine Daten rum, noch will ich nur die Funktionalität und Konfiguration erspielen.
Ich weiss ja nicht wie das System genau aussieht. Ich kann hier auch nur spekulieren. Oft ist es so, dass ein Backup auf der Platte abgelegt wird. Dies setzt aber voraus, dass das System auch noch bis zu einem bestimmten Punkt bootet. Mit einem Reset-Knopf (sofern vorhanden) lassen sich die meisten Fehlkonfigurationen beheben. Vorsicht ist angebracht, wenn Programme, die Du installieren möchtest aktuellere Versionen von Bibliotheken voraussetzen und Du diese über ein manuelles Systemupdate aktualisieren möchtest. Das Billig-NAS das ich mich bezog war ein WD MyBookLive NAS. Das System war quasi auf der Platte installiert. Zu allem Überfluss auch noch auf einem Fake-Raid. Zu guter letzt war die Platte mit einer Bocksize von 16K formatiert. Das lesen der Platte scheiterte (fast), da alle Distributionen ihre Kernels mit nicht mehr als 4K compilieren.
Grundstätzlich würde ich an deiner Stelle davon Abstand nehmen die NAS als Testumgebung anzusehen und mir irgendein Linux zum Einstieg auf einem normalen Rechner installieren.
Lokadamus
2013-08-13, 17:31:30
Außerdem muss ich wohl per telnet bzw. SSH (was wohl Protokolle zur Kommandozeilensteuerung über verschiedene Netzwerkgeräte hinweg sind?) über bspw. Putty (was wohl ein Programm zum nutzen solcher Protokolle ist?) auf mein NAS zugreifen.
Ist diese bei allen Linux...en(?) eigentlich gleich? Kann man da was grundlegendes zum Reinschnuppern anfassen? Oder gibt es gar ein Linux, mit dem ich einfach mal ein bisschen arbeiten (also meinethalben surfen und Medien konsumieren) sollte, damit ich ein gewisses Gefühl für diese neue Welt entwickle?Telnet dient zur Steuerung eines entfernten Gerätes, aber der Netzwerkverkehr ist nicht verschlüsselt. An dieser Stelle setzt SSH an, wo der Netzwerkverkehr verschlüsselt wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Telnet
Linux/ Unix haben zwar einen grundlegenden Befehlsatz, der eigentlich überall funktioniert. Allerdings gibt es immer wieder Änderungen und Anpassungen, wodurch Parameter zur Verfügung stehen oder mit der Zeit verschwinden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Shell
Ausprobieren kannst du gerne, was du willst. Aber je nach Distro wirst du die Shell eher selten benutzen, weil Ubuntu, OpenSuse und einige andere Distris den Schwerpunkt auf eine einfache Benutzbarkeit legen.
Gentoo ist in diesem Punkt eher das, wo man wirklich alles lernen muss. Das dürfte wiederrum einige vom Umfang her abschrecken, da hier sehr tief in die Thematik eingegangen wird.
Hab mal ein Bild gemacht, auf dem einem Fenster kompiliert gerade Wine 1.7.0 über die Paketverwaltung vor sich hin, im anderen steht der Anfang, was dmesg rauswirft und im letzten eine Übersicht über die eingehängten HDDs, im Hintergrund Firefox.
Nicht sehr spannend würde ich sagen.
...
Ich möchte aber nur ungern darauf vertrauen, dass mein blindes Abgetipsel schon zum Ziel führen wird. Viel mehr würde ich zumindest die "Grammatik" verstehen, die ich da einhacke ...
Ist diese bei allen Linux...en(?) eigentlich gleich? Kann man da was grundlegendes zum Reinschnuppern anfassen? Oder gibt es gar ein Linux, mit dem ich einfach mal ein bisschen arbeiten (also meinethalben surfen und Medien konsumieren) sollte, damit ich ein gewisses Gefühl für diese neue Welt entwickle?
==> http://www.linuxcommand.org/tlcl.php
Ich glaube ich ich habe ihm zu viel Angst gemacht und ihn verscheucht. :(
AnarchX
2013-08-16, 10:29:34
Vielleicht kann man auch einen Bootloader einsetzen, sodass das System zum Experimentieren von einem externen USB-Stick gebootet wird. Falls da etwas kaputt geht, zieht man schnell ein Backup-Image auf den Stick am PC.
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