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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DDR3-1333 Speicher läuft nur mit 667 MHz?


Disconnected
2013-08-22, 10:20:26
Ich bin kürzlich von einem Z68 Board auf eines mit Z77 umgestiegen. Gigabyte Easytune und CPU-Z zeigen mir 667 MHz an. Im BIOS/UEFI stehen aber 1333 MHz. Ist das ein Auslesefehler? Es handelt sich um irgendwelchen Kingston KVR.

Air Force One
2013-08-22, 10:30:43
667x2=?

Disconnected
2013-08-22, 10:38:27
Das ist mir schon klar. Heißt das, das ist normal und er zeigt mir nur die physikalische Taktrate an?

Spasstiger
2013-08-22, 11:13:05
1333 ist die Datenrate in Megabit/s, 667 ist die Taktfrequenz in MHz. Pro Taktzyklus werden zwei Datenbits übertragen.

Disconnected
2013-08-22, 11:57:32
Ja, OK Taktrate und Double Data Rate. Hat mich bloß irritiert. Kann zu.

Hacki_P3D
2013-08-22, 12:06:18
Langsam!

Die "1333" ist der effektive Takt (in Mhz). ~159Megabyte/s wäre bissl langsam.
Die physikalische Taktrate beträgt hingegen 166Mhz. (DDR3 benutzt 8-fachen Prefetch). Und der Memory Controller <> CPU Bus läuft bei diesem Speicher mit 666Mhz.

Spasstiger
2013-08-22, 13:11:26
Die "1333" ist der effektive Takt (in Mhz). ~159Megabyte/s wäre bissl langsam.
"Effektiver Takt" ist Quatsch, den gibt es nicht. Man könnte höchstens von einer "SDR-äquvialenten Frequenz" sprechen. Das Taktsignal zwischen dem DDR3-Speichercontroller in der CPU und dem DDR3-Interface der Speicherchips hat eine Frequenz von 667 MHz. Da pro Taktzyklus und Datenleitung 2 Bit übertragen werden, kommt man auf eine Datenrate von 1333 MBit/s = 167 MB/s (gerundet). Bei einem Dual-Channel-Speicherinterface hat man insgesamt 128 Datenleitungen und damit 128*167 MB/s an Speicherbandbreite.

RavenTS
2013-08-24, 10:25:23
Falls man sich nicht sicher ist, ob nun die Anzeigen einfach nicht konsistent sind oder der RAM vielleicht doch nur mit einer niedrigen Taktrate fährt, kann man dies doch mit einem Testprogramm wie SiSoft Sandra/AIDA32/Everest o.ä. durchtesten (spezielle RAM-Durchsatztests)

Gast
2013-08-24, 18:16:48
1333 ist die Datenrate in Megabit/s
:eek: Das halte ich für ein Gerücht!

Die Angaben für den Speicher beziehen sich meines Wissens ausschließlich auf den Takt (bzw. auf die Transfers). Ansonsten erkläre uns bitte, wie sich in deiner Philosophie Refresh-Cycles und die Command-Rate auswirken.

Ich glaube zu wissen, wo dein Irrtum begründet liegt. Speicherhersteller unterscheiden in ihren Handouts zwischen MemoryClock und DataRate. Die DataRate wird aber immer in MT/s angegeben. Das steht für MegaTransfers per second und hat mit dem was man im deutschen unter Datenrate versteht gar nichts zu tun. Deswegen schreibst du oben auch plötzlich was von Megabit/s. Das ist vollkommen falsch. Die DataRate wird in MegaTransfers angegeben.

http://download.micron.com/pdf/datasheets/modules/ddr3/jtf8c128_256x64ay.pdf

Das einzige was mir einfällt und was zu deiner Einheit Megabit/s passen würde, ist die Speichertransferrate. Und die ermittelt man nach einer ganz anderen Formel:
http://de.wikipedia.org/wiki/DDR-SDRAM

Die tatsächliche Speichertansferrate, welche dann auch in Megabit/s angegeben wird, ist etwas völlig anderes.

DDR 3-1333 (1333 MT/s) = 667MHz = PC3-10700

Der letzte Wert ist dann tatsächlich an die theoretische PeakTransferrate geknüpft (in diesem Fall aufgerundet).

joe kongo
2013-08-25, 04:41:05
666MHz Frequenz am Datenbus
1333 MegaTransfers/s wegen DDR
8 Byte pro Transfer wegen Modulbreite
-> 1330 MT/s x 8 Bytes = 10600 Bytes/s Datenrate

Spasstiger
2013-08-26, 08:17:13
DDR3 ist keine bestimmte Datenbreite inhärent (gibt z.B. unterschiedlich breite DDR3-Chips für Grafikkarten und DIMMs), somit versteht man unter Datenrate zunächst mal die serielle Datenrate einer Leitung.
Die Einheit "Transfers pro Sekunde" ist bei RAM unüblich, sondern wird eher im Zusammenhang mit Intels QPI verwendet, ggf. auch noch AMDs Hypertransport.
Außerdem ist das doch alles Korinthenkackerei, ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass 1333 nicht für eine Taktfrequenz steht. Es gibt bei DDR3-1333 kein Taktsignal mit einer Frequenz von 1333 MHz.

Wenn ihr DDR3-1333 mit einer Speicherbandbreite von 10700 MB/s gleichsetzt, dann müsst ihr noch betonen, dass ihr damit DDR3-DIMMs meint. Bei DDR3-Chips für Grafikkarten geht diese Rechnung nicht auf.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Nicht alles, was bei Wikipedia steht, ist korrekt oder gar gängige Lehrmeinung. Z.B. ist die Behauptung bei Wikipedia Quatsch, dass DDR2 und DDR3 von mehreren Chips nacheinander gelesen wird, wodurch sich der externe Takt erhöhen soll. Das DDR3-Interface ist in jedem einzelnen Chip integriert und jeder Chip wird mit dem hohen externen Takt angesteuert (667 MHz bei DDR3-1333). Ich mache mir auch nicht mehr die Mühe, Wikipedia-Artikel zu korrigieren, weil 50% meiner Verbesserungen eh nicht übernommen werden.

Gast
2013-08-26, 21:33:53
Die Einheit "Transfers pro Sekunde" ist bei RAM unüblich
Eigentlich nicht. ;)

Außerdem ist das doch alles Korinthenkackerei, ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass 1333 nicht für eine Taktfrequenz steht. Es gibt bei DDR3-1333 kein Taktsignal mit einer Frequenz von 1333 MHz.
Wenn man beim Speichertakt zwischen Chiptakt und Transfertakt unterscheidet, vielleicht doch. Umso wichtiger ist es, daß man in der Sprache genau bleibt. Es ist imo nicht haltbar, den Wert in Megabit/s umzudeuten. Damit stiftet man noch mehr Verwirrung. Und am Ende weiß niemand mehr, wovon überhaupt noch die Rede ist. Soweit ich das beurteilen kann, geht es bei den 1333 schlicht um die DataRate, welche eine vom Chiptakt zu unterscheidende Frequenz hat.

Bei der Einheit MT/s steht völlig offen, wieviele Bits pro Sekunde übertragen werden. Es wird nur eine Aussage getroffen, wieviele Transfers generell pro Sekunde möglich sind.
Und dieser Wert hängt unmittelbar mit dem Chiptakt zusammen. Ein Chiptakt von realen 667 MHz ermöglicht bei diesem Speichertyp 1333 MT/s. Es ist also auch eine Frequenz - nur eben nicht der Chiptakt, worüber wir uns vermutlich alle einig sind. Unpräzise wird es, wenn man sich über den Speichertakt unterhält und die einen hierunter den Chiptakt und die anderen den 'Transfertakt' verstehen.

Nicht alles, was bei Wikipedia steht, ist korrekt
Deswegen habe ich ja auch ein Handout von micron verlinkt. War mir schon klar, daß auf einen Wiki-Link in einem Nerd-Forum unmittelbar allergische Symptome folgen.... Rötung der Haut, nervöse Zuckungen bis hin zu Übelkeit und Erbrechen. :D

Ich mache mir auch nicht mehr die Mühe, Wikipedia-Artikel zu korrigieren, weil 50% meiner Verbesserungen eh nicht übernommen werden.
Wenn du im Rahmen einer solchen Verbesserung in dem Artikel die MT/s in Megabit/s umgedeutet hättest, wäre es irgendwo sogar nachvollziehbar. :devil: Außerdem ist es für jeden schwer eine Verbesserung als richtig zu erkennen, wenn sich das Falsche bereits in einem Artikel manifestiert hat. Im Zweifel wird man sich aus psychologischen Gründen vermutlich immer gegen die Verbesserung entscheiden.
Da mußt du vermutlich an einer verbesserten Dokumentation deiner Verbesserungsvorschläge arbeiten.

PS: Ich hoffe du hast nicht versucht den Eintrag im Wiki auf Megabit/s zu ändern, nur um in diesem Thread deine Position zu stärken.... :D

Spasstiger
2013-08-26, 23:23:32
Ich habe Wiki-Korrekturen immer nur bei offensichtlichen Fehlern angebracht und auch stets eine Quelle angegeben. Ich rate bei technischen Artikeln zu den englischen Versionen, die sind besser moderiert als die deutschen Artikel.
Sicherlich ist es nicht falsch, bei RAM auch von Megatransfers pro Sekunde zu sprechen, aber mir persönlich ist das noch nicht oft begegnet. Megabit pro Sekunde dagegen häufig. Vielleicht muss ich mal wieder meine Vorlesungsunterlagen rauskramen.

Auf jeden Fall sind wir uns einig, dass die Sprechweise "effektiver Takt" eher unschön ist, weil ein solches Taktsignal schlicht nicht existiert.

Gast
2013-08-27, 05:01:47
Ich rate bei technischen Artikeln zu den englischen Versionen, die sind besser moderiert als die deutschen Artikel.
Ich hab das auch schon umgekehrt erlebt.

Auf jeden Fall sind wir uns einig, dass die Sprechweise "effektiver Takt" eher unschön ist, weil ein solches Taktsignal schlicht nicht existiert.
'Effektiver Takt' habe ich aber schon oft gelesen. Irgendetwas muß man den Leuten ja vermitteln, damit sie ein Produkt leichter einordnen können.
'Effektiver Takt' kannte ich auch eher im Zusammenhang mit CPUs und deren Multiplikator. Beim Ram wird das jetzt offensichtlich weiterverwendet, was dann zu Irrtümern führen kann (wie beim TS).

Wenn man von Anfang an sauber zwischen Chiptakt, Modultakt und DataRate getrennt hätte, hätte man das im BIOS auch anders bezeichnen können. Jetzt erschrecken sich die Leute jedesmal, wenn sie mit dem unerwartet niedrigen 'Chiptakt' konfrontiert werden. :D

Und eigentlich ist es ja auch nichtmal der wirkliche Chiptakt. Die 667MHz sind eigentlich der Modultakt bzw. der Takt, mit dem die CPU mit dem Speicher kommuniziert. Der tatsächliche Chiptakt liegt bei DDR3-1333 nur bei 166MHz.

Ich glaube es ist am einfachsten, wenn man es bei MT/s beläßt. Und bei den BIOS-Einstellungen muß man sich vielleicht immer mal wieder kurz bewußt machen, daß man dort eigentlich nicht den Takt vom Ram, sondern den Takt vom Speichercontroller (in der CPU) einstellt. Ob das Ram-Modul damit später 1333 MT/s erreicht, hängt vom Modul-Typ (zB. DDR3) ab.

RavenTS
2013-08-27, 21:58:47
Wenn ihr DDR3-1333 mit einer Speicherbandbreite von 10700 MB/s gleichsetzt, dann müsst ihr noch betonen, dass ihr damit DDR3-DIMMs meint. Bei DDR3-Chips für Grafikkarten geht diese Rechnung nicht auf.


Meinst du damit wirklich DDR3-Chips wie sie auch auf DIMMs eingesetzt werden oder GDDR3?

Spasstiger
2013-08-28, 01:04:46
Ich meine damit weder GDDR3, noch DDR3-Chips für DIMMs, sondern DDR3-Chips für Grafikkarten. Bei Samsung wird der mit einem kleinen g am Wortanfang gekennzeichnet:

http://www.samsung.com/global/business/semiconductor/product/computing-dram/catalogue
http://www.samsung.com/global/business/semiconductor/product/graphic-dram/catalogue?iaId=919

Während die DDR3-Chips für Arbeitsspeicher-DIMMs 4, 8 oder 16 Bit breit sind und auf den DIMMs zu 64 Bit oder 72 Bit (ECC) Datenbreite zusammengefasst werden, sind die DDR3-Chips für Grafikkarten stets 16 Bit breit.