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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieviel bringt eine geringe Speicherlatenz heuzutage bei einer Haswell CPU?


Gast
2013-09-04, 00:01:14
Also z.B. CL8 anstatt CL11?


Lohnt sich das?
Und falls ja, in welchen Fällen lohnt sich das?



Und macht höher getakteter Speicher nicht mehr Sinn?
Z.B. DDR3-1866 anstatt DDR3-1600.

Leonidas
2013-09-06, 23:37:27
Beides macht kaum noch Sinn außer für die Optik. Die Caches der heutigen CPUs sind so gut, daß Speicherlatenzen und auch Speichertaktungen kaum noch mehrbare Differenzen ergeben.

joe kongo
2013-09-10, 15:15:21
Moderator Tesseract hat ein paar Benches in einem CPU limitierten Spiel gemacht. Man sieht, das es sich durchaus stark auswirken kann.

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=9912067#post9912067

Gast
2013-09-10, 18:21:23
Moderator Tesseract hat ein paar Benches in einem CPU limitierten Spiel gemacht. Man sieht, das es sich durchaus stark auswirken kann.

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=9912067#post9912067


Oh danke, du hast die ja auch schön zusammengefasst.
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=9912028#post9912028


Aber jetzt würde mich noch interessieren, was die folgenden Werte bedeuten.
20/20/1333 10-12-12-31-1T 176

Was bedeuten insbesondere die erste und zweite Zahl?
Die dritte ist klar.
Und der andere Zahlenblock 10-12-12-31-1T ist auch klar, Speichertimings.
Und die letzte Zahl sind die erzielten fps.

joe kongo
2013-09-10, 22:08:32
Bei den Benchmarks wurden auch CPU und Cache Frequenz variiert.
Die erste Zahl entspricht dem CPU Takt, die zweite dem des Cache (Uncore).
Im Grunde sind das die Multis vom 100MHz BCLK.

20 / 20 bedeuten 2GHz CPU und 2GHz Cache

Gast
2013-09-11, 00:16:22
Danke für die Antwort.


Dann bringt die Speicherlatenz aber nicht viel.
Denn praktisch sind nur diese beiden Settings bei gleichem CPU und Speichertakt, aber mit unterschiedlichem Speicherlatenztwert CL7 anstatt CL10:

20/20/1333 10-12-12-31-1T 176
20/20/1333 07-07-07-21-1T 180

Alle anderen Testdaten haben einen unterschiedlichen CPU und Speichertakt, womit die Latenz nicht mehr verglichen werden kann.


Und 180 fps anstatt 176 fps ist ein Anstieg um 2 % mehr Frames bei einem CL Unterschied von 3, was viel ist, wenn man die Mehrkosten für derartigen CL7 Speicher zu CL10 Speicher berücksichtigt.Für das Geld kriegt man höher getakteten Speicher und da bringt es dann wirklich etwas, wie die Tests zeigen.

Aber trotzdem Danke für den Hinweis.

Zafi
2013-09-11, 01:43:58
Moderator Tesseract hat ein paar Benches in einem CPU limitierten Spiel gemacht. Man sieht, das es sich durchaus stark auswirken kann.

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=9912067#post9912067

Ich glaube du hast den Benchmark falsch verstanden. Abgesehen davon scheinst du auch auf den falschen Benchmark zu verlinken.

Du verlinkst auf Lowkeys Posting / Benchmark. Was ich da raus lese ist 1,8 % mehr Frames, wenn man den Speichertakt bei Dual-Channel um 50 % steigert. Und 3,5 % mehr Frames, wenn man den Speichertakt bei Single-Channel um 50 % steigert. Eine unterschiedliche Speicherlatenz wurde hier gar nicht gebenchmarkt. Die Timings wurden lediglich angepasst, um eine annähernd gleiche Speicherlatenz bei den unterschiedlichen Taktraten zu erreichen. Zum Beispiel CL 7 bei 1600 MHz entspricht 8,75 ns. Und CL 10 bei 2400 MHz entspricht 8,33 ns.

Falls du tatsächlich die Benchmarks von Tesseract meinst, die überwiegend mit verstellten CPU-Multiplikator und Cache-Multiplikator vorgenommen wurden, dann beziehst du dich vermutlich auf die beiden DDR3-1333 Benchmarks mit 10-12-12-31-1T und 07-07-07-21-1T, um kürzere Latenzzeiten zu rechtfertigen. Aber auch hier ist eine massive Leistungssteigerung notwendig, um einen geringen Gewinn von nur 2,2 % mehr Frames zu erwirtschaften (176 fps vs. 180 fps). Empfindest du das tatsächlich als eine starke Auswirkung?

Samtener Untergrund
2013-09-11, 09:50:14
Die Diskussion hatten wir schon ein paar Mal. Das Ergebnis (http://www.xbitlabs.com/articles/memory/display/ivy-bridge-ddr3.html)ist immer gleich: Es gibt einen messbaren Effekt im einstelligen Prozentbereich, wobei Takt Latenz deutlich schlägt. Da der Effekt so gering und unmerkbar ist, sollte auch der Aufpreis gering sein.

Und so sind wir doch alle zufrieden. Wer auch das letzte Prozent für seinen 3D Mark-Wert rauskitzeln will, kann den Kauf von DDR3 2133 und höher für sich argumentieren, der Rest nimmt möglichst preiswerten DDR3 1600 oder 1866 und fährt gut damit.

joe kongo
2013-09-11, 12:25:53
Was erwartet man für Vorteile in einem Spiel, etwa gleich 10% ?
Wo bleibt dann der Platz für CPU, FPU, Cache, Graka, RAM Speed ?
Ich finde 2% Endergebnis ist sehr viel für die Beteiligung an einem komplexen System.

Gast
2013-09-11, 14:10:08
Was erwartet man für Vorteile in einem Spiel, etwa gleich 10% ?
Wo bleibt dann der Platz für CPU, FPU, Cache, Graka, RAM Speed ?
Ich finde 2% Endergebnis ist sehr viel für die Beteiligung an einem komplexen System.


Das muss immer in Relation zum Preis des Speichers gesehen werden.

1 * 16 GB Kit zu je 8 GB pro Modul von Kingston kostet als
CL10 Speicher mit XMP und lebenslanger Garantie aktuell ca. 109 €

http://geizhals.at/de/kingston-hyperx-blu-dimm-xmp-kit-16gb-khx16c10b1k2-16x-a809884.html

Dem gegenüber steht ein vergleichbarer Speicher mit gleichen Eigenschaften (gleicher Hersteller, XMP, lebenslanger Garantie etc.) aber CL9 für einen Preis von 132 €

http://geizhals.at/de/kingston-hyperx-dimm-xmp-kit-16gb-khx16c9k2-16x-a816555.html


Also ein Preisunterschied von 23 € und das gerademal bei einem CL Unterschied von 1 und nicht 3, wie im Benchmark.
Überschlägt man das Pi maul Daumen und geht von einer linearen Skalierung der Performance aus, dann ist das von den 2 % Leistungssteigerung also nur 1/3, also 2/3 % bzw. 0,66 % mehr Leistung für das eine CL weniger.

Für 0,66 % mehr Leistung 21 % mehr Geld auszugeben lohnt sich IMO absolut nicht, da ist das Geld besser ausgegeben, wenn man sich eine schnellere CPU oder eine bessere GPU kauft.


Fazit:
Eine geringere Speicherlatenz lohnt sich nicht.

Das macht Bestenfalls NUR ausschließlich dann Sinn, wenn man alle Performancevorteile bereits ausgeschöpft hat.
Also:

- schnellste CPU mit Overclocking
- schnellste GPU
- schnellste SSD
- bestes Mainboard
- höchster möglicher Speichertakt einschließlich Overclocking

und wenn man dann noch ~1 % mehr Leistung rausquetschen will, ja, dann kauft man CL9 anstatt CL10.

In ALLEN anderen Fällen macht das aber preislich keinen Sinn, da investiert man besser in die anderen Dinge.

Gast
2013-09-13, 06:21:05
Und falls ja, in welchen Fällen lohnt sich das?
Es lohnt sich tatsächlich. Aber nicht in der Weise, die du vielleicht vermutest.

Und macht höher getakteter Speicher nicht mehr Sinn?Z.B. DDR3-1866 anstatt DDR3-1600.
Nur dann, wenn der höher getaktete Speicher tatsächlich qualitativ auch hochwertiger ist.

Wenn man zB. einen 1600er-Speicher mit sehr guten Latenzen @ 1.5V hat, dann nimmt man imo stattdessen besser keinen 1866er-Speicher mit miesen Latenzen @ 1.65V, sondern 1866er-Speicher mit ebenfalls sehr guten Latenzen @ 1.5V.

Lies auch mal hier:
"In an ideal world there should be no latency, but in performance tests using a setting of 1T is shown to be quicker than 2T for synthetic benchmarks. Whether a user can feel the difference (in essence it adjusts peak bandwidth as well) is debatable, but the slower the kit as standard, the more of a difference will be felt between the two options."
http://www.anandtech.com/show/6372/memory-performance-16gb-ddr31333-to-ddr32400-on-ivy-bridge-igp-with-gskill

Auf deutsch:
Je schlechter der Speicher insgesamt (Takt und Timings) performt, umso deutlicher macht sich ein Rückfall auf 2T bemerkbar.

Wieso redet hier plötzlich jemand von der Command Rate:
Je geringer die Latenzen und je besser die Timings (@ 1.5V), desto besser selektierte Chips hat man eingekauft und desto geringer wird imo die Wahrscheinlichkeit, daß man bei einem späteren Speicherupgrade (Stichwort: Vollbestückung und IMC) zusätzlich zu den unterirdischen CAS-Werten auch noch auf 2T zurückgehen muss.

Leonidas meinte oben, daß der Cache bei heutigen CPUs solche Unzulänglichkeiten glattbügelt. Diese Ansicht teile ich nicht. Alle Geräte, welche über DMA-Transfers unmittelbar auf den Hauptspeicher zugreifen (Grafikkarten, SSDs, Caching-Algorithmen für SSDs, Ramdisks, Netzwerkkarten etc.), profitieren vom CPU-Cache in keinster Weise.

http://en.wikipedia.org/wiki/Direct_memory_access

Gast
2013-09-13, 09:40:46
Leonidas meinte oben, daß der Cache bei heutigen CPUs solche Unzulänglichkeiten glattbügelt. Diese Ansicht teile ich nicht. Alle Geräte, welche über DMA-Transfers unmittelbar auf den Hauptspeicher zugreifen (Grafikkarten, SSDs, Caching-Algorithmen für SSDs, Ramdisks, Netzwerkkarten etc.), profitieren vom CPU-Cache in keinster Weise.

http://en.wikipedia.org/wiki/Direct_memory_access

Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber da hast du natürlich recht.
Bezüglich DMA könnte das tatsächlich etwas bringen.

Lowkey
2013-09-13, 10:20:26
Speicherkauf ist so eine Sache:

1.) DDR3-2133 zum Preis von DDR3-1600 zu kaufen erhöht kaum die Leistung, aber irgendwo den Werterhalt.
2.) Low Voltage oder Low Profile macht selten Sinn. Speicher mit 1.35v braucht kaum ein Watt weniger und nicht jedes Board mag Speicher unter 1.4v. Und ebenso supportet nicht jedes Board den Power Down Modus.
3.) Sämtlicher Speicher auf dem Markt wird mit garantierten Timings ausgeliefert, aber praktisch sind meistens bessere Timungs machbar.
4.) Sämtlicher DDR3 Speicher besteht heutzutage aus fast identischen Chips, also ein DDR3-1600 Modul hat oft dieselben Chips wie ein DDR3-2400 Modul. Es wird selektiert, doch heute dürfte die Qualität von langsamem DDR3-1600 sehr gut sein.
5.) Zwar brauchen kaum 5 Spiele mehr als 4 Gbyte (64bit) im System, aber Windows nutzt den restlichen Speicher als Cache, was die SSD schont und die Ladezeiten reduziert.

=> DDR3-1600 oder 1866 bei 1.5v ist daher der Günstigste und daher vom P/L auch der beste Speicher.


PS: Es gibt Anwendungen und Spiele, die eben vom schnellen Speicher profitieren. Schneller Speicher hat zumindest keinen negativen Effekt wie zB. SMT/HT

Gast
2013-09-13, 11:30:16
5.) Zwar brauchen kaum 5 Spiele mehr als 4 Gbyte (64bit) im System, aber Windows nutzt den restlichen Speicher als Cache, was die SSD schont und die Ladezeiten reduziert.

Angesichts der kommenden Konsolen die selbst 8 GB RAM haben, würde ich für den PC heute eher auf 16 GB RAM setzen.
Grund für 16 GB anstatt 8 GB ist der, dass PC Ports oft schlecht programmiert wurden und das OS mit allen seiner zusätzlichen Komponenten die noch nebenbei laufen kein schlanker Unterbau sind und somit mit einem Overhead zu rechnen ist, der durch mehr als 8 GB RAM kompensiert werden sollte, wenn man auf die nächsten 5 Jahre gesehen auf der sicheren Seite sein möchte.