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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : USB 3.0 Modus bei Intel H87 Chipsatz nur für USB Datenspeicher verwendbar?


Gast
2013-09-04, 00:35:14
Im Handbuch von ASUS des ASUS H87M-Pro (C2) Modells steht auf Seite 2-14 folgendes:

USB 3.0-Geräte können nur als Datenspeicher verwendet werden.



Bedeutet dies, dass man somit, falls man z.B. eine USB 3.0 fähige Webcam da anschließt, diese dann gar nicht im 3.0 Modus nutzen kann und die dann im langsameren USB 2.0 Modus läuft, was sich auf die fps und Auflösung der Webcam auswirkt?

Wenn ja, dann wäre das ziemlich doof.
Denn gerade Webcams sind hier oft durch USB 2.0 limitiert und könnten durch USB 3.0 profitieren.


Woran liegt das also, dass das nur für Datenspeicher wie Festplatten und USB-Sticks nutzbar ist?

Darkman.X
2013-09-04, 03:20:35
Ich habe das Mainboard nicht, aber ich vermute, dass es eher um die sinnvolle Nutzung von USB 3.0 geht. Außer Festplatten und evtl. HD-Camcorder braucht eigentlich nichts solche Datenraten.

Welche WebCam braucht denn unbedingt USB 3.0? USB 2.0 hat im praktischen Einsatz ca. 30 MByte/sek (240 Mbit/sek). Selbst die verschwenderischen BluRay-Filme haben mit 1080p und 24 fps im Durchschnitt "nur" ca. 35 Mbit/sek. Das wären auf 60 fps hochgerechnet ca. 88 Mbit/sek, also ungefähr 1/3 der praktischen USB 2.0-Leistung. Aber welche WebCam / Video-Codec arbeitet denn bitte mit gigantischen 88 Mbit/sek? WebCams werden primär für Video-Telefonie genutzt. Und welche Upload-Raten hat man durchschnittlich in Deutschland bzw. international? Ich denke, dass VDSL mit 10 Mbit/sek auch international schon Spitzenreiter ist.

Wenn du also bei irgendeiner WebCam etwas von USB 3.0 liest, dann ist das nur dummes Marketing-Geblubber. USB 2.0 limitiert nicht. Und bevor es mit seinen 240 Mbit/sek limitiert, wird eher jede CPU (wahrscheinlich auch GPU) mit dem dekodieren von 240 Mbit-Video-Streams überfordert sein.

Gast
2013-09-04, 04:35:33
Ich habe das Mainboard nicht, aber ich vermute, dass es eher um die sinnvolle Nutzung von USB 3.0 geht. Außer Festplatten und evtl. HD-Camcorder braucht eigentlich nichts solche Datenraten.

USB unterstützt besondere HID Betriebsmodi, es wäre denkbar, dass dieser Chip für diese anderen Geräte wie eben die Webcam keinen HID Betriebsmodus im USB 3.0 Modus anbietet und daher auf USB 2.0 drosselt.

http://en.wikipedia.org/wiki/USB_human_interface_device_class



Welche WebCam braucht denn unbedingt USB 3.0? USB 2.0 hat im praktischen Einsatz ca. 30 MByte/sek (240 Mbit/sek). Selbst die verschwenderischen BluRay-Filme haben mit 1080p und 24 fps im Durchschnitt "nur" ca. 35 Mbit/sek. Das wären auf 60 fps hochgerechnet ca. 88 Mbit/sek, also ungefähr 1/3 der praktischen USB 2.0-Leistung.


Das gilt doch nur für bereits mit z.B. h.264 enkodiertes Material.
Im RAW Modus oder als MJPEG Einzelbilder sieht das ganz anders aus.

Ich habe z.B. eine 2 MPixel USB 2.0 Webcam von Logitech und die liefert eigentlich nur bei einer Auflösung von 800*600 Bildpunkten ein flüssiges Bild.
Bei 1600*1200 Bildpunkten sind das unter 6 fps.

Um bei einer Auflösung von 800*600 Bildpunkten, 24 Bit Farbtiefe 25 fps zu erhalten, braucht man also eine Übertragungsrate von
(800*600*24*25)/(1000^2) = 288 MBit/s im RAW Modus.
Da gerät USB 2.0 schon an seine Grenzen.

Bei einer Auflösung von 1600*1200 Bildpunkten, 24 Bit Farbtiefe und 25 fps sind 1152 MBit/s notwendig oder Standbilder sind garantiert.
(1600*1200*24*25)/(1000^2) = 1152 MBit/s


Und genau so ist das auch bei meiner Webcam, H.264 wird hier nicht benutzt.
Das wäre auch unsinnig, weil bei der Internettelefonie die VoIP Software entscheiden soll, mit welchem Codec das Video gesendet werden soll. Wäre das Videomaterial schon kodiert, dann ist das zwar praktisch für uralte Rechner, aber dann könnte man es nicht mehr erneut mit einem besseren Format kodieren und im Internet ist die Bandbreite der limitierende Faktor, da braucht man die bestmögliche Flexibiität und sollte daher nicht durch veraltete in der Webcam eingebaute Codecs festgefahren sein.

USB 3.0 wäre bei 1600*1200 Bildpunkten im RAW Modus für ein flüssiges Bild also schon notwendig.




Aber welche WebCam / Video-Codec arbeitet denn bitte mit gigantischen 88 Mbit/sek? WebCams werden primär für Video-Telefonie genutzt. Und welche Upload-Raten hat man durchschnittlich in Deutschland bzw. international? Ich denke, dass VDSL mit 10 Mbit/sek auch international schon Spitzenreiter ist.

Siehe oben.

Die Enkodierung übernimmt erst die CPU in Echtzeit.
Die Webcam sendet nicht mehr als MJPEG kodierte Einzelbilder. (Habe nachgesehen)




Wenn du also bei irgendeiner WebCam etwas von USB 3.0 liest, dann ist das nur dummes Marketing-Geblubber.


Nö, kein Bisschen.

Gast
2013-09-04, 04:39:06
Korrektur:


Die Webcam sendet nicht mehr als MJPEG kodierte Einzelbilder. (Habe nachgesehen)


Das mit dem MJPEG ist eigentlich noch gar nicht sicher, es könnte auch sein, dass meine Software das beim Abspeichern noch schnell als MJPEG von der CPU kodieren lies.
Dann wäre das Videomaterial wirklich nur im reinen RAW Modus.

Darkman.X
2013-09-04, 05:45:38
Nun gut.....die Geschichte mit RAW kam mir auch kurz in den Sinn. Ich hatte daraufhin mal schnell bei Logitech (ich kenne keine typischen WebCam-Hersteller) nachgeschaut. Dort wurden die meisten 720p-Modelle auch mit USB 1.1 angegeben, empfohlen 2.0. Daher ging ich davon aus, dass WebCams generell schon irgendeine Komprimierung vornehmen.

Dann verzeih mir bitte für meinen geschriebenen Text.