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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Datenrettung mit GNU ddrescue unter Fedora 20 -- Schritt für Schritt für Einsteiger


Binaermensch
2013-12-20, 11:13:42
Hallo!

Ich möchte die die Daten der defekten Festplatte meiner Freundin retten. Da mir alle Windows-Tools nichts genutzt haben, möchte ich jetzt GNU ddrescue (http://www.gnu.org/software/ddrescue/ddrescue.html) verwenden. Das kommt mir insofern entgegen, da ich mich ohnehin eingehender mit Linux beschäftigen wollte. Nun habe ich also gleich ein "Projekt", an dem ich lernen kann. :)

Die Randbedingungen sind wie folgt:

Ich habe rudimentäre Einsteigerkenntnisse in Linux. Ich weiß was zB "mounten" ist, glaube jedoch nicht, dass ich es auch ohne Anleitung tatsächlich hinbekommen würde.
Mein System ist ein auf die Festplatte installiertes Fedora 20.



Schritt 1 -- GNU ddrescue installieren

Laut der Manpage (http://www.gnu.org/software/ddrescue/manual/ddrescue_manual.html) des Programms sollte es mit ddrescue gestartet werden können. Da mein Terminal den Befehl nicht kennt, nehme ich an, dass ich es erst installieren muss.

Jetzt habe ich es also von einem GNU-Mirror (http://gd.tuwien.ac.at/gnu/gnusrc/ddrescue/) heruntergeladen und auf die Festplatte entpackt. Scheint, als müsste ich es erst kompilieren und installieren. Wenn ich dafür jedoch folgende Anleitung auf ProLinux (http://www.pro-linux.de/artikel/2/1069/2,programme-im-quellcode-die-targz-archive.html) befolge, erhalten ich nur folgendes:

[manuel@localhost ddrescue-1.17]$ ./configure

creating config.status
creating Makefile
VPATH = .
prefix = /usr/local
exec_prefix = $(prefix)
bindir = $(exec_prefix)/bin
datarootdir = $(prefix)/share
infodir = $(datarootdir)/info
mandir = $(datarootdir)/man
CXX = c++
CPPFLAGS =
CXXFLAGS = -W -O2
LDFLAGS =
OK. Now you can run make.

[manuel@localhost ddrescue-1.17]$ make
c++ -W -O2 -c -o arg_parser.o arg_parser.cc
make: c++: Kommando nicht gefunden
make: *** [arg_parser.o] Fehler 127


ABER... ehrlichesagt wäre es mir ohnehin von Anfang an lieber gewesen es als fix und fertiges Paket über den Paketmanager runterzuladen. Leider scheint es das nicht zu geben. Wenn ich im Programm "Software" "rescue" eingebe, wird es mir nämlich nicht vorgeschlagen. Eine kurze Google-Recherche hat jedoch diese Seite (https://admin.fedoraproject.org/pkgdb/acls/name/ddrescue) zu Tage gefördert, die nahelegt, dass das Programm irgendwie doch mit Fedora verknüpft sein sollte.

Kann ich es also doch auch als Paket runterladen? Das wäre ehrlichgesgt ganz klar meine Präferenz.



Danke im Vorraus! :)
Liebe Grüße!

Binaermensch
2013-12-20, 12:22:26
Der Fehler war anscheinend, dass ich gcc nicht installiert hatte. Ich habe es nun geschafft ihn zu installieren. Auch make lief nun ohne Probleme durch.

Fragen kamen mir dabei folgende:

Warum kann ich gcc nicht grafisch installieren, sondern muss die Kommandozeile bemühen? Mache ich da was falsch?


Als nächstes wäre dann wohl make install an der Reihe. Da dieser Schritt jedoch laut dem og. Artikel auf Prolinux evtl. nicht-reversibel ist, warte ich damit bis ihr mir bestätigt, dass ich GNU ddrescue nicht auch als Paket installieren kann. Wie gesagt, https://admin.fedoraproject.org/pkgdb/acls/name/ddrescue legt nahe, dass es das doch als Paket geben sollte. :)

Avalox
2013-12-20, 12:34:48
ddrescue und auch das dd_rescue sind Bestandteil der
SystemRescueCD einem aus der Box fertigen Linux LiveSystem für den Zweck.

http://www.sysresccd.org


Ist dann zwar nicht der Anspruch deiner Frage aber sehr rund für den Zweck.

Nagelbrett
2013-12-20, 18:09:04
Als nächstes wäre dann wohl make install an der Reihe. Da dieser Schritt jedoch laut dem og. Artikel auf Prolinux evtl. nicht-reversibel ist,
Du kannst das auch einfach in ein eigenes Verzeichnis installieren, das du dann zum Deinstallieren nur zu löschen brauchst. Das geht, indem du beim configure-Aufruf den prefix (also den gewünschten Installationspfad) mitgibst. Wie man sieht, installiert er es standardmäßig nach /usr/local.
Damit du es leicht löschen kannst, bietet es sich an, es z. B. nach /opt/ddrescue zu installieren, damit du alles auf einmal löschen kannst, ohne erst die dazugehörigen Dateien zwischen eventuellen anderen Programmen raussuchen zu müssen
./configure --prefix=/opt/ddrescue
make
make install

und zum Deinstallieren dann:
rm -rf /opt/ddrescue


Natürlich musst du es dann über die absolute Pfadangabe starten (/opt/ddrescue/bin/ddrescue), da /opt/* standardmäßig nicht im Suchpfad der Shell (die Umgebungsvariable PATH) für ausführbare Programme auftaucht. Wenn du das ändern willst, musst du es hinzufügen:
export PATH=$PATH:/opt/ddrescue/bin
Das kannst du auch automatisch beim Start der Shell machen lassen, indem du es in die Datei ~/.profile (oder /etc/profile) einträgst.

Lokadamus
2013-12-20, 18:39:22
ddrescue und auch das dd_rescue sind Bestandteil der
SystemRescueCD einem aus der Box fertigen Linux LiveSystem für den Zweck.

http://www.sysresccd.org


Ist dann zwar nicht der Anspruch deiner Frage aber sehr rund für den Zweck.Da sollte auch Testdisk drauf sein, was hier und da sehr gut helfen kann. Welche Programme hast du ausprobiert?

Binaermensch
2013-12-20, 18:56:04
Danke, das ist ein sehr hilfreicher Tipp. So kann ich sicherstellen, dass ich mir nicht das System vollmülle.


Eine kurze Zwischenfrage: Ist es sicher die Festplatte abzustecken, wenn Sie nicht gemountet ist und nur unter /dev/sdX aufscheint?

Nachtrag:
Da sollte auch Testdisk drauf sein, was hier und da sehr gut helfen kann. Welche Programme hast du ausprobiert?Ich habe bislang nur probiert sie unter Windows zu mounten und den Inhalt zu kopieren. Nachdem selbst "Unstoppable Copier" eingefroren ist und ich einen Hardwaredefekt nicht länger ausschließen wollte, habe ich beschlossen den Inhalt der Festplatte zu sichern bevor ich noch weitere Schreibzugriffe wage. So kam ich dann auf GNU ddrescue.

Lokadamus
2013-12-20, 18:59:18
:| Im laufenden Betrieb?
Theoretisch sollte es kein Problem sein, da alle aktuellen HDDs (Sata) Hotplug- fähig sein sollen. Aber ich vertrau ihnen nicht so ganz.
Ansonsten ja, da du damit selber wohl nichts machst und so kein Zugriff darauf stattfindet.

Wegen Live-CDs, da gibt es ansonsten noch "RIP" (= Recovery is possible).
http://freecode.com/projects/recoveryispossible <-- hoffentlich die aktuelle Seite ;(

Edit: Ok und dann aus dem erzeugten Image rauskopieren, was noch geht.

Gast
2013-12-21, 20:07:39
Es stellt sich hier schon einmal die Frage, was Du mit DDRESCUE bezweckst!? Bzw. wie sieht der genaue IST-Zustand aus?

Grundsätzlich handelt es sich bei DD um kein Tool um Dateien zu rekonstruieren sondern lediglich um ein Tool das Datenträger/Laufwerke 1:1 kopiert.

DDRESCUE eignet sich dazu eine 1:1-Kopie eines Datenträgers anzufertigen. Ein "normales" DD versucht bei einer 1:1-Kopie jeden Sektor zu lesen. Allerdings bricht DD bei defekten Sektoren ab. DDRESCUE macht das nicht.

Zudem hat so ziemlich jede Distribution DDRESCUE als fertiges Paket im Angebot. Auf den entsprechenden Live-CD's müssen nur die Repositories freigeschaltet werden. Oder man greift zu fertigen Lösungen wie oben bereits genannt oder z. B. zu http://ubuntu-rescue-remix.org/

Binaermensch
2013-12-22, 12:48:26
Hallo zusammen!

Also erstmal der aktuelle Zwischenstand: Nach einigen Hürden (die jedoch nichts mit ddrescue an sich zu tun hatten) habe ich das Programm zum Laufen bekommen. Seit Freitag-Abend läuft nun die Datensicherung, aktuell sieht's so aus als sollte das Image Montag-Abend komplett sein.

Hürden mit denen ich konfrontiert waren waren:

Automount deaktivieren (fstab editieren ist als Noob auch nicht so einfach)
Elektrischer Wackelkontakt der defekten Quell-Festplatte.


Leider habe ich erst jetzt wieder Gelegenheit mich zu melden. Wegen dem erwähnten Wackelkontakt (/dev/sdc „verschwand“ immer wieder) rühr ich die Kiste nämlich nicht mehr an. Ich hoffe nur, dass die Quell-Festplatte noch für die erforderliche Zeit durchhält. Hin und wieder beginnt sie nämlich zu pfeifen, dass mir Angst und Bange wird.


@Gast:
Genau diese 1:1-Kopie von der du sprichst ist mein Ziel. Hauptsache ich bekomm die Daten mal runter von der Platte solange sie noch lebt. Um die Wiederherstellung kümmere ich dann später.


@Lokadamus:
Die Festplatten sind SATA, sind jedoch über einen SATA-USB-Adapter an dem USB-Port angeschlossen. Hotplugging müsste also kein Problem sein.

Kann ich Festplatten abstecken wenn sie nur noch unter /dev/sdX erscheint, oder muss ich noch etwas anderes machen? (Sie zB auch aus /dev/ entfernen?)


Anderes Thema:
Außerdem stellt sich mir die Frage wie ich jene Festplatten die von der ganzen Datenrettungsaktion komplett unberührt bleiben sollen /dev/sda und /dev/sdb) am besten vor irrtümlichen Tippfehlern schützen kann. Sie mit dem rm-Befehl aus /dev/ zu entfernen sollte diesen Zweck erfüllen. Könnt ihr das bestätigen?

Gast
2013-12-22, 23:58:35
im verzeichnis /dev herumszulöschen ist keine gute idee.

fehler vermeidest du indem du die beteiligten laufwerke genauestens ermittelst:

cat /proc/partitions

zeigt die alle festplatten incl. der partitionen

hdparm -i /dev/sdX

zeigt dir u.a. die modellnummer des devices an

kopieren mittels dd:

dd if=/dev/sdx of=/dev/sdx bs=4K

if = input file = quellfestplatte
of = output file = zielfestplatte

PHuV
2013-12-25, 19:14:35
Es gibt so viele gute Windows-Tools, die das besser und effizienter können als das Linux-Gemurkse. :rolleyes:

Zudem würde ich zu keinem Zeitpunkt eine NTFS-Partition mit Linuxmitteln retten. NTFS ist vom MS geschützt, und alle NTFS-Zugriffe bergen das Risiko, das System bzw. die Platten kaputt zu machen, da NTFS per Reward-Engineering entwickelt wurde.

Lokadamus
2013-12-25, 19:35:14
Es gibt so viele gute Windows-Tools, die das besser und effizienter können als das Linux-Gemurkse. :rolleyes:

Zudem würde ich zu keinem Zeitpunkt eine NTFS-Partition mit Linuxmitteln retten. NTFS ist vom MS geschützt, und alle NTFS-Zugriffe bergen das Risiko, das System bzw. die Platten kaputt zu machen, da NTFS per Reward-Engineering entwickelt wurde.Die Windows- Tools hat er doch alle durch und die sind alle früher oder später weggesemmelt.

NTFS ist mittlerweile nicht mehr das Problem. Der Zugriff dürfte unter Linux mittlerweile stabil sein und bei FreeBSD mit dem 10er verbessert worden sein.
Achja, er rettet nicht das Filesystem, mit dd bzw. ddrescue zieht er ein komplettes Image der HDD, egal, welches FS eingesetzt ist.
Man kann auch sagen, dass dd nur von Block xxx bis Block xxxxxx alle Sektoren kopieren soll. Der Sinn sei mal dahingestellt, aber es geht. Sowas ist ganz praktisch, wenn es um den MBR geht (ziehe nur den ersten Sektor).

PHuV
2013-12-26, 02:38:06
Die Windows- Tools hat er doch alle durch und die sind alle früher oder später weggesemmelt.
Tja, was sind bitte schön "alle"? Ich glaube das erst mal nicht, weil eines von den guten Tools funktionierte bei mir und den zig Platten immer. Gut, die meisten davon sind kostenpflichtig, aber er kann mir nicht erzählen, daß diese nicht funktionieren. Da vermute ich eher, das Problem sitzt vor dem Computer.
Ich möchte die die Daten der defekten Festplatte meiner Freundin retten. Da mir alle Windows-Tools nichts genutzt haben
Was sind bei Dir "alle"? Schon mal diese probiert?

Wenn die Festplatte noch tut, kommst Du mit diesen Tools definitiv weiter als mit Linux-Mitteln.

Testdisk mit PhotoRec
GetDataBack for NTFS
Paragon Festplattenmanager Pro 14
Ontrack EasyRecovery Professional
PC-Welt - Diese Gratis-Tools retten im Notfall Ihre Daten (http://www.pcwelt.de/ratgeber/Dateien-wiederherstellen-Gratis-Tools-zur-Datenrettung-46951.html)

Wie rettest Du überhaupt? Über einen PC, wo die Platte drin ist, oder hast Du einen 2.PC zur Datenrettung zur Verfügung?

NTFS ist mittlerweile nicht mehr das Problem. Der Zugriff dürfte unter Linux mittlerweile stabil sein und bei FreeBSD mit dem 10er verbessert worden sein.
Da habe ich andere Erfahrungen, und ich zerschiesse mir sehr wohl noch heute mit Linux NTFS-Partitionen.

Achja, er rettet nicht das Filesystem, mit dd bzw. ddrescue zieht er ein komplettes Image der HDD, egal, welches FS eingesetzt ist.
Man kann auch sagen, dass dd nur von Block xxx bis Block xxxxxx alle Sektoren kopieren soll. Der Sinn sei mal dahingestellt, aber es geht. Sowas ist ganz praktisch, wenn es um den MBR geht (ziehe nur den ersten Sektor).
Wie Du es richtig sagtest, mit dd kann man nur eine ganze Platte (mit all den Fehlern) klonen, oder den MBR. Für den MBR gibt es so viele bessere Tools als dd, die auch die Filestruktur unter NTFS beachten.
Und einmal dd falsch angewendet, eine Pipe oder Umlenkung oder ein Parameter falsch gesetzt, und die erzeugten Daten sind Müll. Und gerade jemand mit "rudimentären" Kenntnissen in Unix sollte die Finger davon lassen, besonders wenn er Daten auf einer Platte noch retten will.

Binaermensch
2013-12-26, 16:59:46
Hallo zusammen!

es freut mich, dass der Thread zu einem Selbstläufer geworden ist. Danke vielmals für die vielen Tipps!

Erstmal muss ich folgende Infos nachliefern und ein paar Missverständnisse ausräumen:

Meine Aussage, dass ich schon „alle Tools durchprobiert habe“ bezog sich nur auf das Daten-auf-eine-gesunde-Festplatte kopieren. (Das hätte ich aber wohl deutlicher machen sollen, das stimmt!) Mit der Daten-Wiederherstellung habe ich noch garnicht begonnen. Das kann ich erst machen, wenn ich die Rohaten auf einer Festplatte habe, bei welcher nicht mehr die Gefahr besteht, dass sie mir unter dem Hintern wegstirbt.
Konkret habe ich unter Windows probiert: Unstoppable Copier und TeraCopy.
Da sich beim Einsatz dieser Programme nicht nur die Programme an sich, sondern das gesamte Windows 8 aufgehängt (im Sinne von: nicht mehr auf Benutzereingaben reagiert) hat, war meine Wahrnehmung die, dass das Problem nicht die Programme, sondern Windows an sich ist. Windows erschien mir damit für den Job des fehlerhafte-Daten-von-einer-defekten-Festplatte-kopierens pauschal ungeeignet.
Die Festplatte ist nicht mit NTFS sondern mit FAT (vermutlich FAT32) formatiert.
Sowohl die defekte als auch die gesunde Festplatte auf welche die Datenreplikation stattfindet sind SATA-Festplatten die ich mit dem Rechnerüber einen SATA-USB2.0-Adapter verbunden habe.
Ich habe mir jetzt zwischenzeitlich noch eine dritte Festplatte besorgt. Wenn die Rohdaten erstmal von der defekten auf die intakte Festplatte evakuiert wurden, werde ich auch auf ihr noch ein Backup ablegen. Eine Kopie von der Kopie quasi. Sinn: Damit ich wenn ich beim Dateisystem-Retten alles verschlimmbessern sollte eine weitere Kopie habe auf die ich zugreifen kann; und nicht Gefahr laufe wieder die mechanisch und defekte Ursprungsplatte in Betrieb nehmen zu müssen.


Heute Abend bin ich wieder in der Wohnung und kann schauen wieweit die ddrescue fortgeschritten ist.

Der Stand am 22. Dez war der, dass von den 500GB Rohdaten 498GB kopiert waren. An den verbleibenden 2GB an defekten Sektoren war er am rumkauen.

im verzeichnis /dev herumszulöschen ist keine gute idee.

fehler vermeidest du indem du die beteiligten laufwerke genauestens ermittelst:

cat /proc/partitions

zeigt die alle festplatten incl. der partitionen

hdparm -i /dev/sdX

zeigt dir u.a. die modellnummer des devices an

kopieren mittels dd:

dd if=/dev/sdx of=/dev/sdx bs=4K

if = input file = quellfestplatte
of = output file = zielfestplatteFür mich klingt dein Post so als hättest du meinen Post nur überflogen.

Tja, was sind bitte schön "alle"? Ich glaube das erst mal nicht, weil eines von den guten Tools funktionierte bei mir und den zig Platten immer. Gut, die meisten davon sind kostenpflichtig, aber er kann mir nicht erzählen, daß diese nicht funktionieren. Da vermute ich eher, das Problem sitzt vor dem Computer.

Was sind bei Dir "alle"? Schon mal diese probiert?

Wenn die Festplatte noch tut, kommst Du mit diesen Tools definitiv weiter als mit Linux-Mitteln.

Testdisk mit PhotoRec
GetDataBack for NTFS
Paragon Festplattenmanager Pro 14
Ontrack EasyRecovery Professional
PC-Welt - Diese Gratis-Tools retten im Notfall Ihre Daten (http://www.pcwelt.de/ratgeber/Dateien-wiederherstellen-Gratis-Tools-zur-Datenrettung-46951.html)

Wie rettest Du überhaupt? Über einen PC, wo die Platte drin ist, oder hast Du einen 2.PC zur Datenrettung zur Verfügung?

Da habe ich andere Erfahrungen, und ich zerschiesse mir sehr wohl noch heute mit Linux NTFS-Partitionen.

Wie Du es richtig sagtest, mit dd kann man nur eine ganze Platte (mit all den Fehlern) klonen, oder den MBR. Für den MBR gibt es so viele bessere Tools als dd, die auch die Filestruktur unter NTFS beachten.
Und einmal dd falsch angewendet, eine Pipe oder Umlenkung oder ein Parameter falsch gesetzt, und die erzeugten Daten sind Müll. Und gerade jemand mit "rudimentären" Kenntnissen in Unix sollte die Finger davon lassen, besonders wenn er Daten auf einer Platte noch retten will.GetDataBack gibt es auch für FAT, Nach dem ersten Eindruck den die Webseite bei mir hinterlässt scheint das Programm sehr professionell zu sein. Ich denke, dass ich es damit probieren werde!

PHuV
2013-12-27, 18:57:12
Konkret habe ich unter Windows probiert: Unstoppable Copier und TeraCopy.
Da sich beim Einsatz dieser Programme nicht nur die Programme an sich, sondern das gesamte Windows 8 aufgehängt (im Sinne von: nicht mehr auf Benutzereingaben reagiert) hat, war meine Wahrnehmung die, dass das Problem nicht die Programme, sondern Windows an sich ist. Windows erschien mir damit für den Job des fehlerhafte-Daten-von-einer-defekten-Festplatte-kopierens pauschal ungeeignet.
:

Warum hast dann nicht so Tools wie ein HD Clone usw. benutzt, die können sehr wohl auch sektorweise kopieren.

Wenn Du mit dd usw. arbeitest, sollte man die Zielplatte in der extakt gleichen Größe haben, ansonsten kann die Zielplatte aufgrund Prüfsummenfehler und überstehenden Sektoren Probleme machen.

Am sinnvollsten wäre es gewesen, Du hättest ein Roh-Image (!) der Platte angelegt, was mit den oben genannten Tools möglich ist. Die Datenrettung machst Du dann auf dem Image. Du machst im Prinzip das selbst, nur kann das aufgrund der genannten Probleme zu Schwierigkeiten führen.

Gast
2013-12-28, 13:35:18
Für mich klingt dein Post so als hättest du meinen Post nur überflogen.



Für mich klingt das so als hättest Du als Laie die Grundlagen bereits "geschnallt". Aber wenn jemand schon bei dem Thema Datenrettung direkt mit dem kompilieren anfängt, scheitert, sein scheitern auch noch dokumentiert und den Sachverhalt noch kompilizierter macht als er eigentlich ist. Dann ist wohl jede Mühe umsonst bzw. sind es die Daten wohl nicht wert. :)

Noch einfacher als von mir beschrieben funktioniert das ganze natürlich über eine GUI wie der von HDClone. Die sogar noch mehr kann. Aber damit ist der Laie wohl schon überfordert. ;P

Binaermensch
2013-12-29, 09:55:43
Warum hast dann nicht so Tools wie ein HD Clone usw. benutzt, die können sehr wohl auch sektorweise kopieren.Ich kannte das Tool nicht, bzw. wusste ich nicht welche Windows-Tools sich bewährt haben und auch mit defekten Sektoren umgehen können. Seit ich gelernt habe, dass "Unstoppable Copier" zB keineswegs unstoppable ist, bin ich da etwas vorsichtig.

ddrescue schien mir die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Als ich mir die Manpage ansah, hatte ich das Gefühl, dass sich da jemand wirklich viele Gedanken um das Thema Datenrettung gemacht hat. Wozu also weitersuchen? Vorallem, da ich mich ohnehin mit Linux auseinandersetzen wollte, und da mir Windows aus genannten Gründen unpassend erschien.

Wenn Du mit dd usw. arbeitest, sollte man die Zielplatte in der extakt gleichen Größe haben, ansonsten kann die Zielplatte aufgrund Prüfsummenfehler und überstehenden Sektoren Probleme machen.Das habe ich zum Glück noch sichergestellt. :)

Am sinnvollsten wäre es gewesen, Du hättest ein Roh-Image (!) der Platte angelegt, was mit den oben genannten Tools möglich ist. Die Datenrettung machst Du dann auf dem Image. Du machst im Prinzip das selbst, nur kann das aufgrund der genannten Probleme zu Schwierigkeiten führen.Was mache ich im Prinzip selbst? Sry das hab ich jetzt nicht verstanden. :)

Ich habe jetzt mit ddrescue ein bitgleiches Abbild der defekten Festplatte auf eine gesunde, gleich-große Festplatte abgelegt. Davon habe ich dann nochmal ein bitgleiches Backup auf eine dritte Festplatte gezogen. Das bedeutet, dass ich nun mit der Wiederherstellung des Dateisystems auf der zweiten Festplatte beginnen kann.

Für mich klingt das so als hättest Du als Laie die Grundlagen bereits "geschnallt". Aber wenn jemand schon bei dem Thema Datenrettung direkt mit dem kompilieren anfängt, scheitert, sein scheitern auch noch dokumentiert und den Sachverhalt noch kompilizierter macht als er eigentlich ist. Dann ist wohl jede Mühe umsonst bzw. sind es die Daten wohl nicht wert. :)

Noch einfacher als von mir beschrieben funktioniert das ganze natürlich über eine GUI wie der von HDClone. Die sogar noch mehr kann. Aber damit ist der Laie wohl schon überfordert. ;PWas heißt „noch einfacher als von dir beschrieben“? Du hast vorgeschlagen, Daten von einer Festplatte mit defekten Sektoren mit einem Programm zu kopieren, dass bei defekten Sektoren bekanntermaßen abbricht. Dein Vorschlag ist einfach nicht zielführend. Meistens passiert das wenn Leute nur die Betreffzeile, nicht aber den Inhalt eines Posts lesen.

Egal.

Lokadamus
2013-12-29, 10:11:24
Ich habe jetzt mit ddrescue ein bitgleiches Abbild der defekten Festplatte auf eine gesunde, gleich-große Festplatte abgelegt. Davon habe ich dann nochmal ein bitgleiches Backup auf eine dritte Festplatte gezogen. Das bedeutet, dass ich nun mit der Wiederherstellung des Dateisystems auf der zweiten Festplatte beginnen kann.Hast du die HDD einfach mal dumm angeschlossen und als 2. HDD im PC laufen gelassen, so dass ein anderes Windows gestartet wird und du mal gucken kannst, ob du auf die HDD zugreifen kannst?
Wenn es wirklich eine eins zu eins Kopie mit einer identischen HDD ist, kann es sein, dass sie schon als Laufwerk erkannt wird.

Binaermensch
2013-12-29, 10:28:48
Hast du die HDD einfach mal dumm angeschlossen und als 2. HDD im PC laufen gelassen, so dass ein anderes Windows gestartet wird und du mal gucken kannst, ob du auf die HDD zugreifen kannst?
Wenn es wirklich eine eins zu eins Kopie mit einer identischen HDD ist, kann es sein, dass sie schon als Laufwerk erkannt wird.Noch nicht, nein.

Ich gehe davon aus, dass sie als Laufwerk erkannt wird. Die defekte Festplatte wird auch als Laufwerk erkannt. Erst beim Zugriff auf bestimmte Dateien friert Windows ein. Da ich vermute, dass Dateisysteminkonsistenzen der Grund dafür sind, und diese ja durch das bitgleiche Kopieren bei der gesunden Festplatte nun ebenfalls vorliegen, wird dort Windows wohl genau so einfrieren.

Lokadamus
2013-12-29, 10:41:09
Ich gehe davon aus, dass sie als Laufwerk erkannt wird. Die defekte Festplatte wird auch als Laufwerk erkannt. Erst beim Zugriff auf bestimmte Dateien friert Windows ein. Da ich vermute, dass Dateisysteminkonsistenzen der Grund dafür sind, und diese ja durch das bitgleiche Kopieren bei der gesunden Festplatte nun ebenfalls vorliegen, wird dort Windows wohl genau so einfrieren.Bei Dateiinkonsistenzen sollte ein chkdsk unter Windows helfen. Ich tippe eher auf Probleme mit den Köpfen der HDD, aber ich hab die HDD nicht gehört und kann nicht sagen, ob es ein physikalisches Problem ist.

PHuV
2013-12-29, 15:49:24
Bei Dateiinkonsistenzen sollte ein chkdsk unter Windows helfen. Ich tippe eher auf Probleme mit den Köpfen der HDD, aber ich hab die HDD nicht gehört und kann nicht sagen, ob es ein physikalisches Problem ist.
Richtig. Macht die Platte verdächtige Geräusche wie mehrfaches Klacken oder so?

Mit chkdsk /r /f
erkennt Windows defekte Sektoren und marktiert sie entsprechend, so daß sie vom Filesystem bzw. OS nicht mehr wieder angesprochen werden. Vorausgesetzt, die Platte ist physikalisch in Ordnung, kann man damit eigentlich fast alle Probleme wieder beheben. Jedoch kann ein chkdsk sehr lange dauern. Ich habe damit erst kürzlich eine 3 TB-Platte bearbeitet. Sie lief mal so 4 Tage. Ein Formatieren und das Zurückspielen des Backups wäre schneller gewesen, aber ich wolle mal wissen, wie lange das so dauert.

Binaermensch
2013-12-29, 23:28:34
Die Platte klackert nicht, sie pfeift nur manchmal ziemlich laut. Ich denke schon, dass sie einen mechanischen Schaden hat.

Okay, wenn ihr sagt, dass chkdsk die Dateisystemfehler beheben sollte, dann werd ich das dann mal so ausprobieren.

Wie sehe ich nachdem Checkdisk das Dateisystem repariert hat welche Dateien nun vom Festplattendefekt in Mitleidenschaft gezogen worden sind? Das wird wohl die erste Frage sein, die mir meine Freundin stellt wenn ich ihr die Festplatte mit ihren geretteten Daten überreiche...

Ich bin jetzt über Silvester jedoch in Polen. Antworten und Neuigkeiten werde ich also wohl leider erst nach dem 4. Januar liefern können...

PHuV
2013-12-30, 00:57:20
Dazu mußt Du das Logbuch anschauen:
Systemsteuerung -> Verwaltung -> Ereignisanzeige -> Windows-Protokolle -> Anwendung

Unter Quelle suchen nach: Wininit
Hier findet man das Resultat von CHKDSK

Binaermensch
2014-01-05, 20:10:47
Hallo!

Ich bin aus der angekündigten Reise zurück und konnte mich jetzt wieder dem Problem widmen.

Ich habe chkdsk /r /f nun durchlaufen lassen.


Dazu mußt Du das Logbuch anschauen:
Systemsteuerung -> Verwaltung -> Ereignisanzeige -> Windows-Protokolle -> Anwendung

Unter Quelle suchen nach: Wininit
Hier findet man das Resultat von CHKDSKMuss ich etwas bestimmtes machen um das Resultat hier aufscheinen zu lassen?

Chkdsk wurde vor etwa einer halben Stunde beendet, bis jetzt scheint hier allerdings noch nichts auf. Den letzten Eintrag von Wininit habe ich vom September 2013.

Auch unter C:\Windows\System32\winevt\Logs finde ich die Log-Datei nicht.

Google sagt, dass dieses Problem schon andere Nutzer hatten. Sie konnten das Ergebnis von Chkdsk dann jedoch unter c:/bootex.log finden. Bei mir ist jedoch auch das nicht der Fall.