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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gleichbehandlungsgrundsatz im Job


novl
2014-04-28, 22:22:33
Hallo Zusammen,

in der Hoffnung, das hier jemand mehr BWL / Arbeitsrecht wissen besitzt als ich, folgender Fall:

Ich (+ Kollegen) arbeiten nun seit 3 Jahren (und mehr) in Unternehmen als 3. Level Support, aktuell besteht in unserer Abteilung akuter Personalmangel und so wird seitens Personalleitung händeringend nach Personal gesucht. Durch unsere etwas geschwätzigen Neulinge :) haben wir "alten Hasen" nun mitbekommen, dass das Startgehalt innerhalb unseres Unternehmens um 500 EUR angenhoben wurde und die Personen in Ihrer Probezeit somit gleichviel verdienen als wir fest angestelten mit jahrelanger Berufserfahrung sowie hausinterner Softwareerfahrung. Die Neulinge verdienen dann also nach der Probezeit knapp 400 EUR mehr als wir ohne nur im Ansatz an unser Erfahrung zu kommen.

Hier habe ich nun von dem Gleichbehandlungsgrundsatz gehört, der wie folgt lautet:

Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz gebietet es dem Arbeitgeber, Arbeitnehmer, die sich in einer vergleichbaren Lage befinden, bei Anwendung einer selbst geschaffenen Regelung gleich zu behandeln. Er verbietet nicht nur die willkürliche Schlechterstellung einzelner Arbeitnehmer innerhalb einer Gruppe, sondern auch eine sachfremde Gruppenbildung.

(..)

Der Gleichbehandlungsgrundsatz verbietet es dem Arbeitgeber etwa, ohne sachlichen Grund bestimmten Arbeitnehmern gewisse Leistungen nicht zu gewähren.

Wäre dieser Grundsatz auch im Fall der Gehälte anwendbar?

PS: Betriebsrat haben wir nicht, fällt also weg ;D

basti333
2014-04-28, 22:33:42
Hallo Zusammen,

in der Hoffnung, das hier jemand mehr BWL / Arbeitsrecht wissen besitzt als ich, folgender Fall:

Ich (+ Kollegen) arbeiten nun seit 3 Jahren (und mehr) in Unternehmen als 3. Level Support, aktuell besteht in unserer Abteilung akuter Personalmangel und so wird seitens Personalleitung händeringend nach Personal gesucht. Durch unsere etwas geschwätzigen Neulinge :) haben wir "alten Hasen" nun mitbekommen, dass das Startgehalt innerhalb unseres Unternehmens um 500 EUR angenhoben wurde und die Personen in Ihrer Probezeit somit gleichviel verdienen als wir fest angestelten mit jahrelanger Berufserfahrung sowie hausinterner Softwareerfahrung. Die Neulinge verdienen dann also nach der Probezeit knapp 400 EUR mehr als wir ohne nur im Ansatz an unser Erfahrung zu kommen.

Hier habe ich nun von dem Gleichbehandlungsgrundsatz gehört, der wie folgt lautet:



Wäre dieser Grundsatz auch im Fall der Gehälte anwendbar?

PS: Betriebsrat haben wir nicht, fällt also weg ;D


Ist ja kein Jurist, aber eure "Schlechterstellung" ist ja nicht willkürlich.

Einfach mal versucht zum Chef zu gehen und sagen das man der Meinung ist die eigene Arbeit ist mehr wert (als die eines Berufseinsteigers)?

135i
2014-04-28, 22:34:38
Gehalt ist doch Verhandlungssache. Anders sieht es bei Extras, wie z.B. Weihachstgeld aus. Entweder bekommen alle oder gar keiner.

Edit: Verpfeiff doch die Neulinge, dass über Gehalt gesprochen wurde, ist ein Kündigungsgrund!

Dann kannst Du aufgrund von Personalmangel , die 400€ locker reinholen.

GBWolf
2014-04-28, 22:35:49
Hab mal gelesen, dass es im Zuge der Personalgewinnung erlaubt ist. Imho eine Sache die mal geregelt werden muesste. Waerst du eine Frau koenntest du sicher dagegen klagen.

Tech_FREAK_2000|GS
2014-04-28, 22:39:47
Gehalt ist doch Verhandlungssache. Anders sieht es bei Extras, wie z.B. Weihachstgeld aus. Entweder bekommen alle oder gar keiner.

Edit: Verpfeiff doch die Neulinge, dass über Gehalt gesprochen wurde, ist ein Kündigungsgrund!
[...]
Meines Wissens ist das explizit kein Kündigungsgrund...

Ich würde mich mit dem Chef in Verbindung setzen, wenn er euch nicht mehr zahlen will; Ist anscheinend klar wie der Hase läuft.
Oder die Neulinge werden eben nicht über die Probezeit hinaus kommen.

basti333
2014-04-28, 22:41:42
Edit: Verpfeiff doch die Neulinge, dass über Gehalt gesprochen wurde, ist ein Kündigungsgrund!


Genau, wie eine kleine beleidigt Zicke zum Chef rennen, damit wird man bestimmt sehr weit kommen.....nicht :rolleyes:

135i
2014-04-28, 22:44:39
Meines Wissens ist das explizit kein Kündigungsgrund...
Ok.

Zitat vom Threadsteller: "Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz gebietet es dem Arbeitgeber, Arbeitnehmer, die sich in einer vergleichbaren Lage befinden, bei Anwendung einer selbst geschaffenen Regelung gleich zu behandeln" Zitat Ende

In vergleichbarer Lage waren die Neueinsteiger , also wenn bei denen unterschiedlichen Einstandsgehälter zustandegekommen wären , bei gleichem Tätigkeitsspektrum, da wär' s sicher anfechtbar.

135i
2014-04-28, 22:46:12
Genau, wie eine kleine beleidigt Zicke zum Chef rennen, damit wird man bestimmt sehr weit kommen.....nicht :rolleyes:

Und hier 'rumjammern ;)

Philipus II
2014-04-28, 22:57:18
Schon die unterschiedliche Marktlage könnte ausreichende Begründung sein. Der Arbeitnehmer, der jetzt eingestellt wird, wird dringend benötigt und hat dementsprechende Verhandlungsmacht. Irgendein Fähigkeitenunterschied findet sich auch immer. Kurz: Vergiss es. Bewirb dich woanders und kündige, sobald du eine Zusage hast. Frag einfach die neuen, wo sie vorher waren, und fülle die Lücke dort wieder:biggrin:

novl
2014-04-28, 22:57:38
Fakt ist, das ich natürlich anstrebe an dieser Stelle mehr Gehalt zu fordern. Mir stellt sich jetzt eben nur die Frage wie man das aktuell am elegantes bewerkstelligen kann. Zum Chef gehen ist nicht drin, dafür ist das Unternehmen zu groß. Nächste Ansprechpartner sind bei mir Abteilungsleiter und Teamleiter.

PS: In unsere Abteilung ist das Gehalt kein Geheimnis. Ebenso werden Gespräche diesbezüglich auch im Unternehmen gebilligt.

@Phillipus, ddas Problem ist nur, daß mir mein Job Spaß macht und das will ich nicht aufgeben ;)

135i
2014-04-28, 23:15:55
Fakt ist, das ich natürlich anstrebe an dieser Stelle mehr Gehalt zu fordern. Mir stellt sich jetzt eben nur die Frage wie man das aktuell am elegantes bewerkstelligen kann..



@Phillipus, ddas Problem ist nur, daß mir mein Job Spaß macht und das will ich nicht aufgeben ;)

Woanders bewerben und mit neuem AV und entsprechend Mehrgehalt in der Tasche pokern.
Aber auf Dauer wirst Du in Deiner jetzigen Firma nicht glücklich.
Alle 5-6 Jahre Wechsel ist gut für die Seele.

Annator
2014-04-29, 07:37:53
Beim Gehalt zählt jedem das Seine und nicht jedem das Gleiche. Solange der Arbeitgeber einen Grund vorlegen kann warum bestimmte Personen mehr bekommen ist das erlaubt. Heißt also, selber verhandeln!

maximum
2014-04-29, 08:05:08
Edit: Verpfeiff doch die Neulinge, dass über Gehalt gesprochen wurde, ist ein Kündigungsgrund!


Ist es nicht. (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/gerichtsurteil-arbeitnehmer-duerfen-offen-ueber-ihr-gehalt-reden-a-711601.html)

Morale
2014-04-29, 08:08:52
Zum Chef gehen ist nicht drin, dafür ist das Unternehmen zu groß.
Aber keinen Betriebsrat?
Wo sonst, wenn nicht im good old stalin osten, wo AN sich auspressen lassen und sich dann wundern, das der böse meckerwessi mehr verdient....

PS:
Nicht zu ernst nehmen ;)

Oid
2014-04-29, 08:14:50
Laien-"meinung":
Für mich klingt das so, als hätte der AG einen guten Grund, den neuen mehr Geld zu zahlen.

Gehalt ist Verhandlungssache. Und wenn Leute, die deine Arbeit machen, "händeringend" gesucht werden, dann ist doch auch deine Verhandlungsposition nicht so schlecht, oder? Bitte vergiss aber nicht, dass deine Infos bezüglich des Gehalts der "Neulinge" auf Gerüchten und Kantinentratsch basieren. Ich würde das Thema bei eventuellen Verhandlungen mit keinem Wort erwähnen. Wenn das eine Fehlinformation war, steht man schnell dumm da :)

Haarmann
2014-04-29, 08:20:36
novl

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gilt sehr wohl - auch in der BRD.

Morale
2014-04-29, 08:22:00
Man kann eh nicht mehr Geld verlangen, weil der andere auch mehr hat.
Wenn muss man mit den eigenen Leistungen überzeugen.
Geht man zum Chef und sagt: "Hey, der neue hat ja 400 brutto mehr, das will ich auch" lacht der einen nur aus. Das bringt nix.

400 Euro mehr und kein BR hört sich übrigens nach: Start bei 1000 brutto und dann 1400 brutto...

Morale
2014-04-29, 08:22:52
novl

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gilt sehr wohl - auch in der BRD.
Klar sieht man ja am besten bei den Leiharbeitern! ;D

Was "gleiche" Arbeit ist muss man erstmal vor Gericht beweisen, viel SPaß.

btw

Gebietet der Gleichbehandlungsgrundsatz, dass „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ gezahlt wird?

Nein, der Arbeitgeber kann seine Arbeitnehmer für gleiche Arbeit ungleich entlohnen, ohne damit gegen den arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz zu verstoßen.
http://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Gleichbehandlung.html

DaHard
2014-04-29, 08:38:46
Stichwort Leiharbeiter
Teilweise verdienen die mehr als ein Festangestellter
Gerade in der Metall und Elektroindustrie.
Stichwort Brangenzuschlag, nach 6 Wochen 90% Gehalt von denn Mindestlohn was in der aktuellen Firma gezahlt wird.
Zum ersten hat der Leiharbeiter eine 35 Stunden Woche in diesem Bereich, aber es wird mit der Firma mit gezogen z.B. in der Schicht, 37,5 Stunden werden das in der Regel gemacht.
Samstag ist oftmals freiwillig, dann kommen noch Zuschläge wie Verpflegungspauschale netto dazu.
Wer sich etwas auskennt steht oft in Zeitarbeit sehr gut da.

Erlebe ich oft hier bei uns in der Firma in der Produktion. Ich bin in der I.T. Abteilung tätig und ein Freund in der Produktion.

Von daher ist Zeitarbeit nicht unbedingt schlechter. Je nach dem wie man es händelt eine gute Sache und man kann Geld verdienen.

Morale
2014-04-29, 08:44:56
Wer sich etwas auskennt steht oft in Zeitarbeit sehr gut da.

Du meinst wer Glück hat und zu den 2-3% gehört.
Die meisten Firmen mit gutem Tarifvertrag haben keine normalen Zeitarbeiter sondern Schwesterfirmen oder Werksverträge.
Frag mal die Leute bei Daimler.

GSXR-1000
2014-04-29, 09:14:41
Hallo Zusammen,

in der Hoffnung, das hier jemand mehr BWL / Arbeitsrecht wissen besitzt als ich, folgender Fall:

Ich (+ Kollegen) arbeiten nun seit 3 Jahren (und mehr) in Unternehmen als 3. Level Support, aktuell besteht in unserer Abteilung akuter Personalmangel und so wird seitens Personalleitung händeringend nach Personal gesucht. Durch unsere etwas geschwätzigen Neulinge :) haben wir "alten Hasen" nun mitbekommen, dass das Startgehalt innerhalb unseres Unternehmens um 500 EUR angenhoben wurde und die Personen in Ihrer Probezeit somit gleichviel verdienen als wir fest angestelten mit jahrelanger Berufserfahrung sowie hausinterner Softwareerfahrung. Die Neulinge verdienen dann also nach der Probezeit knapp 400 EUR mehr als wir ohne nur im Ansatz an unser Erfahrung zu kommen.

Hier habe ich nun von dem Gleichbehandlungsgrundsatz gehört, der wie folgt lautet:



Wäre dieser Grundsatz auch im Fall der Gehälte anwendbar?

PS: Betriebsrat haben wir nicht, fällt also weg ;D
1. Offensichtlich gilt bei euch kein Haustarifvertrag oder ähnliches, sondern sämtliche Arbeitsverträge sind einzelvertragliche Vereinbarungen. Hier gilt generell die Vertragsfreiheit. Beide Seiten haben den Vereinbarungen zugestimmt. Ein Zwang hierzu ist nich zu erkennen.
2. Nachrangige vereinbarungen bei neuen Arbeitsverträgen bewirkt nicht automatisch eine Anpassung von Altverträgen. In beide Richtungen gilt Vertragsfreiheit. Auf diesen Sachverhalt bezieht sich auch das von dir zitierte gesetz.
Somit duerfte die Frage ausreichend beantwortet sein.

GSXR-1000
2014-04-29, 09:16:28
novl

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gilt sehr wohl - auch in der BRD.
Es gilt vor allem vertragsfreiheit. Auch in der BRD.

GSXR-1000
2014-04-29, 09:24:15
Du meinst wer Glück hat und zu den 2-3% gehört.
Die meisten Firmen mit gutem Tarifvertrag haben keine normalen Zeitarbeiter sondern Schwesterfirmen oder Werksverträge.
Frag mal die Leute bei Daimler.
Es ist ermüdend, da du offensichtlich kein anderes Thema kennst und bei jeder (auch unpassenden) gelegenheit damit kommst.
Was dein Vorredner sagte ist absolut korrekt.
Hinzu kommt, das gerade ZA immens von der neuen Reisekostenrichtlinie profitieren. Das macht übers jahr je nach konstellation extrem was aus, so das du in summe am ende in tatsächliche vielen fällen eine besserstellung hast.

Die Vorteile der neuen Richtlinie können die MA zum einen über die steuerfreie VMA (wo die nachweispflichten deutlich aufgeweicht wurden und auch die stundensätze arbeitnehmerfreundlich angepasst) als auch durch die ebenfalls steuerfreie Fahrtkostenerstattung (nach ENTFERNUNGSkilometern *0,6 EUR, nicht mit 30 cent wie beim "normalen Arbeitnehmer) stattfinden. Viele ZA Firmen machen das auch.
Und selbst wenn nicht, sind für jeden Arbeitstag im Kundeneinsatz in der Steuererklärung der VMA und die Entfernungskilometer mit 60 cent in Abzug zu bringen. Wie gesagt, das macht übers Jahr verdammt viel aus.
Und am ende steht tatsächlich oft eine besserstellung.

135i
2014-04-29, 10:07:30
Das künftige Motto heisst also mehr Pendeln, somit ist es z.B. für die Bayern lukrativer, in Hamburg die Zeitarbeit anzutreten . :rolleyes:
Da verschleiss ich doch besser das Auto, als mich auf der Arbeit, joo , clever muss man sein :D

DaHard
2014-04-29, 10:37:26
Dummes Geschwätz
Seit es die neuen Tarifverträge in den Zeitarbeitsfirmen gibt für Metall und Elektro stehen die Leiharbeiter ziemlich gut da und müssen auch nicht unendlich fahren.

Glaubt ihr alles was die Presse da in die Welt verkündet?

Fakt ist bei uns in der Firma haben wir genug Leiharbeiter den es ziemlich gut geht, und kommen nicht mal weit weg
In schnitt 30 km Region und das ist für jeden echt zumutbar.

GSXR-1000
2014-04-29, 10:42:33
Das künftige Motto heisst also mehr Pendeln, somit ist es z.B. für die Bayern lukrativer, in Hamburg die Zeitarbeit anzutreten . :rolleyes:
Da verschleiss ich doch besser das Auto, als mich auf der Arbeit, joo , clever muss man sein :D
Man sollte sich schon mit der Thematik beschäftigen.
Branchenzuschläge sind ein Punkt.
Und derjenige der normal zur arbeit pendelt (wie die allermeisten) aber nur 30 cent pro kilometer bekommt oder aber absetzen kann, und keine VMA bekommt oder abesetzen kann, verschleisst sein auto natürlich weniger als der der 60 cent pro kilometer bekommt und VMA... ja ne ist klar. das ist pure logik...

novl
2014-04-29, 10:45:39
Danke soweit für den Input, ich denke da geht wohl nichts an einem altmodischen Personalgespräch vorbei. ;D


@ All die meinen das man im Westen mehr verdient.

Das ist mir durchaus bewusst, falls jemand Plauen nicht kennt, das Städtchen ist nicht einmal 15 Kilometer von der Grenze zu Bayern entfernt.

Fakt ist aber auch, dass ich schon viele Jobs in meinem Arbeitsleben hatte und mich alle anderen (trotz Mehrgehalt) hart angekotzt haben.
Das is der erste Job an dem ich Spass habe, ebenso bin ich eine heimatbezogene Person. Das zählt für mich mehr als mehr Scheine.

Damit ist übrigens auch eure unterbewusste Frage beantwortet bezüglich Personalmangel, die wandern alle gen Westen ;)

Breegalad
2014-04-29, 11:00:35
Wir haben das Thema mal im Betriebsrat mit der Geschäftsführung diskutiert.
Ist ein Unternehmen mit vielen selbst ausgebildten Mitarbeitern, die wenigen externen bekommen teils deutlich mehr.
Die GF sträubte sich mit Händen und Füßen, dem BR-Vorsitzenden Einblick in die Lohntabellen zu gewähren.
Und sie beharrte auf dem Standpunkt, Vertragsgestaltung sei allein ihre Angelegenheit, wolle aber zukünftig mehr Fingerspitzengefühl aufbringen.

clm[k1]
2014-04-29, 11:22:13
Wir haben das Thema mal im Betriebsrat mit der Geschäftsführung diskutiert.
Ist ein Unternehmen mit vielen selbst ausgebildten Mitarbeitern, die wenigen externen bekommen teils deutlich mehr.
Die GF sträubte sich mit Händen und Füßen, dem BR-Vorsitzenden Einblick in die Lohntabellen zu gewähren.
Und sie beharrte auf dem Standpunkt, Vertragsgestaltung sei allein ihre Angelegenheit, wolle aber zukünftig mehr Fingerspitzengefühl aufbringen.
Dann gründet einfach einen Wirtschaftsausschuss. Dem muss der AG Einblick gewähren, und der kann anschließend dem BR berichten. Im WA können auch nicht-br-mitglieder sein.

Aber auch in diesem Fall kann der BR nur tätig werden, wenn es in gewissen Fällen ein wirklich krasses misverhältnis bei den Gehältern gibt - und auch das nicht zwingend mit Erfolg.

135i
2014-04-29, 11:39:59
Man sollte sich schon mit der Thematik beschäftigen.
Branchenzuschläge sind ein Punkt.
Und derjenige der normal zur arbeit pendelt (wie die allermeisten) aber nur 30 cent pro kilometer bekommt oder aber absetzen kann, und keine VMA bekommt oder abesetzen kann, verschleisst sein auto natürlich weniger als der der 60 cent pro kilometer bekommt und VMA... ja ne ist klar. das ist pure logik...

Nach Deinem Kommentar , bezüglich Zuschläge, vetrete ich mittlerweile den Standpukt, dass sich Zeitarbeit mehr lohnt , als Festangestellter. Bekommt ja für die gleiche Fahrtstrecke , mehr Zuschläge.
Ich denke und hoffe doch , viele Festangestellte hier im Forum, werden sicher auch umdenken und ein "Hoch" auf die Zeitarbeit prosten.

DaHard
2014-04-29, 11:43:30
Wenn ich das von TE richtig verstehe bekommt er schon ein Hungerlohn.
Schon mal daran gedacht was später mit deiner Rente passiert?
Das klingt im Rentenalter stark nach Hz4, da kaum was eingezahlt wird. Da ist das egal wie viel spass der Job macht, aber später willst du doch auch was zu beißen auf dem Tisch haben.

Die ganzen Levelsupporter verdienen unterste*Existenzgrenze. Mein Bruder hat auch gerade mal nen 1000 Netto.

Viel spass bei der Rente später, aber dass muss jeder für sich selbst entscheiden.

Thema Zeitarbeit
Wer sich in der Thematik nicht sonderlich auskennt, sollte lieber schweigen.
Denn es hat sich da hingehend viel getan und es ändert sich jährlich.

Man kann statt Entfernungspauschale auch eine Verpflegungspauschale vereinbaren.
Dass wird Netto ausgezahlt und hat den Vorteil das man das Fahrgeld wiederum bei der Steuer gelten machen kann.

Ergo so steht ein Leiharbeiter auch mal besser da als ein Festangestellter.

Beispiel
Gehen wir davon aus dass ein Leiharbeiter 10 Euro verdient und für sein erscheinen noch 6 Euro netto an Tag dazu bekommt
Bei 20 Tagen im schnitt pro Monat noch mal 120 Netto mehr auf dem Lohnstreifen.

135i
2014-04-29, 11:47:11
@ All die meinen das man im Westen mehr verdient.

Das ist mir durchaus bewusst, falls jemand Plauen nicht kennt, das Städtchen ist nicht einmal 15 Kilometer von der Grenze zu Bayern entfernt.

Fakt ist aber auch, dass ich schon viele Jobs in meinem Arbeitsleben hatte und mich alle anderen (trotz Mehrgehalt) hart angekotzt haben.
Das is der erste Job an dem ich Spass habe, ebenso bin ich eine heimatbezogene Person. Das zählt für mich mehr als mehr Scheine.

Damit ist übrigens auch eure unterbewusste Frage beantwortet bezüglich Personalmangel, die wandern alle gen Westen ;)

Als Thüringer , bin seit über 20 jahren im Westen und werde es bis zur Rente hoffentlich auch bleiben.
Aufgrund des besseren Verdienst , hab ich zusammen mit den Eltern um die Jahrtausendwende gebaut, seit einiger Zeit abbezahlt, und werde im Rentenalter, wieder zurück in die Heimat ziehen.
Bis dahin tingle ich durch Bayern/ Baden Württemberg. Sich als Angestellter/Arbeiter auf einen Ort fixieren, ist auf die Dauer nicht rentabel., Heimat hin oder her.

novl
2014-04-29, 12:40:03
Wenn ich das von TE richtig verstehe bekommt er schon ein Hungerlohn.
Schon mal daran gedacht was später mit deiner Rente passiert?
Das klingt im Rentenalter stark nach Hz4, da kaum was eingezahlt wird. Da ist das egal wie viel spass der Job macht, aber später willst du doch auch was zu beißen auf dem Tisch haben.

Die ganzen Levelsupporter verdienen unterste*Existenzgrenze. Mein Bruder hat auch gerade mal nen 1000 Netto.


Dein armer Bruder, ich bekomme aktuell ~1600 Netto. Mit Benzingeld hab ich damit 1500 raus.


Über Rente mache ich mir keine Gedanken, wer garantiert dir denn bei deiner Bezahlung in 40 Jahre noch deine Rente? Der Staat? Ich muss allein schon bei der Frage lachen.

Aber back2topic.

Edit:
@135i

ich bin leider ein anderer Schlag Mensch als du, das wäre bei mir nicht praktikabel :)
Allein das Feierabendbierschen mit meinen ganzen Freunden aus Kindertagen, wäre nichts was ich verschmerzen möchte.

Spasstiger
2014-04-29, 13:26:38
Biete doch gegenüber deinem Vorgesetzten an, den Neuen einzuarbeiten. Und ein halbes Jahr später kannst du mit deinem Chef über dein Gehalt verhandeln und darauf verweisen, dass durch deine Unterstützung der Neue schnell produktiv werden konnte.

novl
2014-04-29, 13:34:26
Biete doch gegenüber deinem Vorgesetzten an, den Neuen einzuarbeiten.

Wie wüsste ich denn sonst was er verdient? ;)

Kurz: Been there, done that.

Aber danke für die Anregung.

DaHard
2014-04-29, 13:52:14
B2T

Gehalt ist immer eine Verhandlungssache, hier greift das Gleichbehandlungsgesetz nicht.
Denn die gleiche Arbeit bedeutet nicht die gleiche Leistung.
Dann wäre das auch unfair. Wenn einer die gleiche Arbeit macht aber besser darin ist wie ein anderer, warum sollten die beiden dann gleich gestellt werden?

Z.B. im Handwerk, einer macht 100 Teile in einer Stunde, ein anderer macht nur 80. Wäre doch unfair der der 80 Teile macht dad gleiche verdient wie der mit 100.
Dass dient jetzt nur als Beispiel, dies kannst man aber auf alle Berufsgruppen anwenden.

135i
2014-04-29, 15:18:50
B2T

Gehalt ist immer eine Verhandlungssache, hier greift das Gleichbehandlungsgesetz nicht.
Denn die gleiche Arbeit bedeutet nicht die gleiche Leistung.
.

Ist Stundenlohnerhöhung nicht realisierbar und der Threadstarter absolut wechselresistent ist, soll er prozentualen Zuschlag über die Mehrleistung aushandeln.
Dreht er sich eben wie die Maus im Laufrad , da das Bierchen trinken, mit den Freunden , wichtiger erscheint.


@135i
ich bin leider ein anderer Schlag Mensch als du, das wäre bei mir nicht praktikabel :)
Allein das Feierabendbierschen mit meinen ganzen Freunden aus Kindertagen, wäre nichts was ich verschmerzen möchte.

novl
2014-04-29, 15:41:03
Ist Stundenlohnerhöhung nicht realisierbar und der Threadstarter absolut wechselresistent ist, soll er prozentualen Zuschlag über die Mehrleistung aushandeln.


Wäre wohl das praktikabelste.

Dreht er sich eben wie die Maus im Laufrad , da das Bierchen trinken, mit den Freunden , wichtiger erscheint.

Das klingt so negativ ;) Mir ist definitiv Freundschaft und Familie mehr wert, ja.

MarcWessels
2014-04-29, 16:31:24
Seit es die neuen Tarifverträge in den Zeitarbeitsfirmen gibt für Metall und Elektro stehen die Leiharbeiter ziemlich gut daDerer hätte es garnicht bedurft, da Equal Pay überall dort gilt, wo kein Tarifvertrag für die Leihsklaven besteht.

135i
2014-04-29, 18:19:11
Wäre wohl das praktikabelste.



Das klingt so negativ ;) Mir ist definitiv Freundschaft und Familie mehr wert, ja.

Wenn Du mehr arbeitest , als die Neulinge, Deine evtl. künftige Umsatzbeteiligung die 400 Mehreuro der Neueinsteiger gerade so kompensiert,
ist das nicht gerade positiv .
Ob das auf Dauer das Bierchen und die Rostbratwurst in heimischer Atmosphäre abfedert, lass ich jetzt mal Raum stehen.

DaHard
2014-04-29, 19:55:50
Selbst das Bierchen und die Wurst wollen bezahlt werden.
Aber hier muss jeder für sich selbst entscheiden.

Da ich gerne auch für später Privat Vorsorge, muss man auch heute schon ein paar Euros verdienen um sich überhaupt für später ab zu sichern.

MarcWessels
2014-04-30, 02:41:05
Für die meisten wird die Überraschung im negativen Sinne großwerden, wenn sie denn dann im Alter in Rente gehen. Die "Private Vorsorge" freut die Versicherungen und Banken, den Rentner wohl eher nicht.

Morale
2014-04-30, 07:23:14
btw. ~ 3000 Brutto (die 1600 netto des TE (geh mal von SK1 aus) + 400 brutto drauf für quasi ungelernte (also ohne Berufserfahrung - müssen ja anscheinend angelernt werden) lvl 3 Supporter im osten, wow. Nicht schlecht.
Und dafür findet sich keiner? Selbst das normal gehalt ohne die 400 druff ist doch schon "gut"
Lyka macht doch soweit ich weiß Hotline für unter 1000 netto, in berlin

Edit.
level Support Rollen vertauscht. ;)
Aber 3000 ist trotzdem schon gut Holz.

DaHard
2014-04-30, 07:59:56
Für unter 1000 Euro Netto würde meine Arbeitsmotivation nicht so der Brüller sein, da bist du doch fast besser gestellt stempeln zu gehen.
Das kann es doch nicht sein.

Ist doch klar das bei den Dumpinglöhnen nichts in die Kassen gespült werden

135i
2014-04-30, 08:44:10
btw. ~ 3000 Brutto (die 1600 netto des TE (geh mal von SK1 aus)


Aber 3000 ist trotzdem schon gut Holz.

Sind ca. 2450€ Brutto

Morale
2014-04-30, 09:02:33
Ja, die hat der TE + die 400 drauf die die anderen mehr haben = ~3000 ;)
Klammer zu vergessen :)

135i
2014-04-30, 09:42:40
btw. ~ 3000 Brutto [(die 1600 netto des TE ,geh mal von SK1 aus) + 400 brutto drauf] für

:D

DaHard
2014-04-30, 09:43:00
Gang zum Chef und mal ein Gespräch führen
Entweder hat er ein Arschlochchef oder ist einer mit dem man Reden kann.

Gibt nur diese Option in diesem Fall

mii
2014-04-30, 15:22:22
IMHO:

Mehr Geld fordern wegen gesammelter Erfahrung und was man geleistet hat.

Wenn darauf nicht eingegangen wird, etwas neues suchen:

Für die Arbeitgeber ist man substituierbar.

Sollte andersrum genauso betrachtet werden.

Ronny G.
2014-04-30, 15:37:27
habe jetzt nicht den ganzen Beitrag gelesen....aber blump gesagt, kündigen und neu bewerben wenn sich da nix ändert :-D

Ich weiß das klingt völlig unreal, aber dieser Ansatz zeigt der Geschäftsführung vielleicht eher das Prinzipielle Problem an der Sache.

DaHard
2014-05-01, 17:25:53
Ich würde eher einen neuen Job suchen, wenn dort eine zusage kommt und dann erst Kündigen.
Anders herum wäre doof :-)

Maorga
2014-05-01, 17:30:50
Man muss ja nicht unbedingt kündigen bzw. sagen dass man kündigt, aber kann schon mal darauf hinweisen und mehr Geld verlangen und alles andere in der Schwebe halten.