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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches OS für kleinen Fileserver/NAS?


Flusher
2014-07-04, 16:40:51
Hallo zusammen,

ich brauche etwas Beratung beim (neu) Aufsetzen eines kleinen Fileservers und wusste nicht so recht in welchen Bereich ich den Thread setzen soll.

Ich habe folgenden kleinen Mini-Rechner:

- Intel Atom D525MW
- 2 GB DDR3 RAM
- 1 x 2.5" HDD für OS
- 1 x 3.5" HDD für Datem
- 1 x externe Platte für Backup bestimmter Daten
- optional: weiterer PCI SATA Controller zum Anschluss weiterer Platten (RAID 1?)

Ich nutze den Fileserver hauptsächlich in Form von Netzlaufwerken auf mehreren Windows-Rechnen und speichere/lese dort sowohl private Dokumente, als auch sehr viele Medien - MP3s, Videos, Fotos, etc.

Bisher lief auf dem kleinen Rechner ein Windows Home Server 2011, welches mich aber absolut nicht zufrieden stellt. Die Konfiguration finde ich umständlich, das OS frisst sehr viele Ressourcen (vor allem RAM), Wake-On-LAN funktioniert ebenso unzuverlässig wie die automatische Backup-Funktion bestimmter Ordner.

Im Grunde sollte sich an der Nutzung in Form von Netzlaufwerken nichts ändern - damit bin ich sehr glücklich. Ich will nicht ewig mit irgendeiner Linux-Distri rumfrickeln sondern schnell das System aufsetzen, ins Netzwerk einbinden und bestimmte Ordner freigeben, so dass ich sie als Netzlaufwerk einbinden kann an anderen Windows-Rechnern. Eine automatische Backupfunktion wäre wünschenswert. "Sophisticated" Userverwaltung nicht nötig, da sowieso nur ein User.

Hoffentlich hat da jemand von euch ein Tip für mich :)

drdope
2014-07-04, 16:47:38
Kannst dir mal FreeNAS anschauen, allerdings würd' ich da (wegen des wenigen RAMs) auf ZFS verzichten; auf das Bootlaufwerk kannst du ebenso verzichten -> da reicht ein USB-Stick...
--> http://arstechnica.com/information-technology/2014/06/the-ars-nas-distribution-shootout-freenas-vs-nas4free/

lumines
2014-07-04, 17:11:42
Wenn man nicht frickeln will, ist Debian eigentlich immer ein ganz guter Kompromiss, auch wenn die Software da natürlich ein bisschen älter ist. Für Backups könnte dich rsnapshot interessieren. Für Netzlaufwerke, die mit Windows kompatibel sind, brauchst du Samba.

exxo
2014-07-04, 22:32:14
Ein komplettes Linux wie z.B. Debian ist relativ much für dein Anwendingsszenario. Ich würde spontan auch erst einmal Freenas oder NAS4Free empfehlen.

Beide basieren auf BSD und sind genau auf das zugeschnitten was du machen willst.

Beide lassen sich per Webinterface konfigurien und lassen sich mit zusätzlichen packages auch funktional erweitern.

FreeNAS wird z.B. von Heise verwendet bzw. empfohlen, falls dich Referenzen interressieren.

lumines
2014-07-04, 22:52:09
Ein komplettes Linux wie z.B. Debian ist relativ much für dein Anwendingsszenario.

Inwiefern? Die Debian-Minimalinstallation für Server ist doch viel kleiner als ein vorkonfiguriertes FreeNAS. Und Samba einzurichten ist jetzt echt keine Sache. Rsnapshot würde ich auch nicht als besonders kompliziert ansehen.

Ich will jetzt nichts schlechtes über FreeNAS sagen, aber wenn Ars Technica schon schreibt, dass das Webinterface nicht optimal und auch nicht wirklich stabil ist, würde ich doch eher zu SSH greifen. Außer Samba und Backups per z.B. cronjobs wird der TE ja nicht viel mehr machen müssen.

Ati75
2014-07-04, 23:54:43
Kannst dir auch openmediavault (http://www.openmediavault.org/) anschauen. Nutze ich auf meinem Fileserver seit ein paar Monaten. Übersichtliches Webinterface, viele Addons und stabil.

exxo
2014-07-05, 01:04:40
Inwiefern? Die Debian-Minimalinstallation für Server ist doch viel kleiner als ein vorkonfiguriertes FreeNAS.

Ich will jetzt nichts schlechtes über FreeNAS sagen, aber wenn Ars Technica schon schreibt, dass das Webinterface nicht optimal und auch nicht wirklich stabil ist, würde ich doch eher zu SSH greifen.

Ja das mag zwar richtig sein aber vorkonfigurierte NAS Packages sind halt vorkonfiguriert. Also auf einen USB Stoick kopieren und los gehts - Kein gefrickel und gebastel...Alles was man braucht ist da, mehr nicht. Und was Ars da auch behaupten mögen... Naja zumindest auf meiner Box lief FreeNAS gut.

drdope
2014-07-05, 08:41:43
Inwiefern? Die Debian-Minimalinstallation für Server ist doch viel kleiner als ein vorkonfiguriertes FreeNAS. Und Samba einzurichten ist jetzt echt keine Sache. Rsnapshot würde ich auch nicht als besonders kompliziert ansehen.

Ich will jetzt nichts schlechtes über FreeNAS sagen, aber wenn Ars Technica schon schreibt, dass das Webinterface nicht optimal und auch nicht wirklich stabil ist, würde ich doch eher zu SSH greifen. Außer Samba und Backups per z.B. cronjobs wird der TE ja nicht viel mehr machen müssen.

Ich denke das gibt sich beides kaum was, bei Debian ist vermutlich der administrative Aufwand etwas höher, speziell wenn man mit Linux nicht vertraut ist; bei FreeNAS ist man potentieller schneller am Ziel, braucht aber ggf. potenterer und handselektierte Hardware (Stichwort Umfang der HCL von BSD), um ein stabiles und Performances System zu bekommen.

Hinsichtlich Stabilität und Performance kann ich zu FreeNAS nichts negatives sagen, hatte aber auch ein 6x4TB ZFS mit 16GB ECC-RAM auf einen Supermicro-Board mit einem Quadcore-Xeon (http://www.meisterkuehler.de/forum/pc-systeme/33543-vorstellung-drdopes-freenas-zfs-fileserver-a-k-a-projekt-twin-towers.html) am Start.
:biggrin:

sei laut
2014-07-05, 11:31:49
Als Backuplösung bietet sich noch backuppc an. Ein sehr mächtiges Werkzeug mit Webfrontend.

Statt Netzlaufwerken mit Samba wäre noch WebDav eine Option (lassen sich auch als Netzlaufwerk einbinden) - man hat nicht die Quälerei mit der Samba Konfiguration, dafür mit der des Webservers. :D

exxo
2014-07-05, 23:37:14
bei FreeNAS ist man potentieller schneller am Ziel, braucht aber ggf. potenterer und handselektierte Hardware (Stichwort Umfang der HCL von BSD), um ein stabiles und Performances System zu bekommen

Also ich hatte FreeNAS auf der letzten rotz Hardware am laufen. Das war ein ASrock Board mit Intel GM41 Chipsatz und einer alten Q8400 CPU mit 4GB RAM.

Wer kein ZFS als Dateisystem nutzt, benötigt für FreeNAS und NAS4free wirklich nix dolles. ein ausrangiert PC reicht.

Wer mehr machen will als Shares und DLNA, sollte sich sicherlich eher Debian etc anschauen. Wenn es halt Quick und Easy für die weiter oben genannten Anwendungen sein soll reichen diese NAS Distributionen auf jeden Fall. Gut finde ich das man für NAS4Free, FreeNAS und Openmediavault keine Linux/BSD Kenntnisse benötigt.

Rooter
2014-07-06, 11:21:24
Wake-On-LAN funktioniert ebenso unzuverlässigDa kann aber das installierte OS nichts für, da würde ich eher mal nach einem BIOS-Update schauen.

MfG
Rooter

Flusher
2014-07-20, 23:04:31
Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Vorschläge. Ich werde es mal mit FreeNAS probieren, allerdings erscheint mir das ja durchaus potente Hardware zu benötigen. Wird das auf einem kleinen Atom-System überhaupt lauffähig sein?

Flusher
2014-07-23, 10:21:16
Habe FreeNAS jetzt auf einem Stick zum laufen gebracht, allerdings kann ich nur eine Partition meiner 3 TB grossen Platten importieren, die zweite Partition die 1 TB gross ist, erscheint gar nicht bei den Datenträgern. Ist das normal?

suikoden007
2014-07-23, 10:39:51
Ich kann Dir nur nochmals raten dir OpenMediaVault anzuschauen.

Ich hatte euch ca. 3 Wochen unterschiedliche "Do-it-Yourself"-NAS Systeme gestestet, und OMV ist mit Abstand das beste System, das mir untergekommen ist.
Stabil, intuitiv, sehr gutes Forum und und und.

Es lohnt sich wirklich.

Gruss
Suiko

Flusher
2014-08-04, 15:03:25
Ich kann Dir nur nochmals raten dir OpenMediaVault anzuschauen.

Ich hatte euch ca. 3 Wochen unterschiedliche "Do-it-Yourself"-NAS Systeme gestestet, und OMV ist mit Abstand das beste System, das mir untergekommen ist.
Stabil, intuitiv, sehr gutes Forum und und und.

Es lohnt sich wirklich.

Gruss
Suiko

Hab jetzt OMV mal installiert, FreeNAS scheint doch eher etwas für ausgewachsene Fileserver Konfigurationen zu sein.

Wie genau konfiguriere ich OMV dass es nach einer Weile ohne Zugriff in Standby wechselt und bei Zugriff wieder aufwacht (WOL pattern match) ? Der Intel Atom zieht zwar nicht allzu viel Strom, trotzdem muss er ja nicht dauernd laufen - erhöht die Lebensdauer und schont den Geldbeutel+Umwelt

eskay
2014-08-04, 19:58:12
Hi,

habe selber OMV auf einem Pogo laufen, langt für meine Belange dicke, seit 1.0 (0.6) ist es, gerade von der Installation unter Wheezy her, richtig einfach geworden.

Die Standby-Konfiguration erledigst du mit dem Plugin "openmediavault-autoshutdown", zu finden unter den Erweiterungen.

WOL findest du bei "Netzwerk" unter der entsprechenden Karte. Der genaue Modus muss evtl. aber von Hand eingetragen werden.

Beste Grüße