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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Distri als Server-OS??


Hübie
2014-07-29, 12:36:04
Moin Leute.

Ich steige endlich in die Linux-Welt ein und will vorrangig VMs auf einem Host-OS installieren und diese vernetzen (5 physische Adapter vorhanden). Welche OS ist da empfehlenswert? Habt ihr Tipps was ich beachten muss?
Hab mir eine Bastelkiste zusammengestellt:

Athlon64 X2 3800+ (S939 mit AMD-V:freak:)
ASUS A8R32 MVP Deluxe (2 GBit-LAN onboard)
4 GB DDR-400 DRAM
250 GB HDD (kommt noch was größeres rein)
GeForce 9800 GT
2*PCI-LAN-Karte
1*PCI-WLAN-Karte

Ich bin momentan bei Fedora, aber vielleicht habt ihr als Experten eine bessere Idee. Links zu Lektüre ist auch gern gesehen.
Dann brauch ich auch noch eine Empfehlung für einen Switch der möglichst günstig ist aber mein Vorhaben nicht behindert. Router ist ein ASUS RT-65U.

Danke schon mal :smile:
Wenn Fragen sind: fragt:D

Ganon
2014-07-29, 12:43:05
Also was genau willst du machen? Du willst auf dieser Kiste 5 VMs einrichten? Oder nur zum testen? Weil zum produktiven Einsatz dürfte das etwas schwachbrüstig werden, je nachdem was du machen willst. Dort währen vllt. "seichtere" Ansätze wie Docker empfehlenswerter.

Also prinzipiell brauchst du für die virtuellen Maschinen nicht unbedingt auch 5 Netzwerkkarten. Eine Netzwerkkarte kann problemlos mehrere IPs haben. Außer natürlich du willst auf jede VM mit einer extra Leitung zugreifen.

Und wenn du Fedora schon kennst, kannst du dir ja mal CentOS anschauen. Das ist quasi Fedora als Server-Variante.

Hübie
2014-07-29, 13:11:52
Nein nein. Nicht produktiv. Nur zum kennenlernen hier bei mir Zuhause :) Daher die schwache Hardware. Hat mich nichts gekostet.

Das ich 5 physische Karten verbaue hat einfach den Grund dass es eben etwas näher an der Realität ist. Virtuell ists dann halt doch hier und da mal was anderes.
CentOS werde ich mir dann auf jeden Fall ansehen. :up:
Mir gehts hauptsächlich ums kennenlernen von Befehlen, die Vernetzung und halt das Fernsteuern.

Wollte das Ding jetzt erst mal installieren und dann mit putty oder so drauf rumhacken.

drdope
2014-07-29, 13:56:03
Du könntest dir auch mal den (kostenlosen) VMWare ESXi anschauen als Hostsystem (da reicht als Bootdrive ein USB-DOM oder eine SD-Karte) anschauen; aber vorher evtl. mal die HCL konsultieren, ob deine Hardware dafür ausreicht.

Die 5 NICs und den Switch, so wie auch die stromfressende GPU, kannst du dir sparen.
Den ganzen Netzwerkkram kannst du auch über virtuelle LAN-Adapter/Switches ESXi-intern regeln -> das macht in einem privaten Szenario wenig bis keinen Sinn.

Ganon
2014-07-29, 13:58:46
Das ich 5 physische Karten verbaue hat einfach den Grund dass es eben etwas näher an der Realität ist.

Im Regelfall teilen sich eher alle VMs ein Netzwerkinterface.

Cyv
2014-07-29, 15:05:03
Im Regelfall teilen sich eher alle VMs ein Netzwerkinterface.
Korrekt.
Ich lasse auf meinem Server (Signatur) Ubuntu laufen. Da ich Spiele-PC und VM-Host zusammengelegt habe ist auch eine grafische Oberfläche dabei. Ubuntu-Server nutzt mittlerweile die gleichen Pakete wie die normale Ubuntu-Installation, nur als Minimalonstallation.

Ich bin damit recht zufrieden. Öfter und schneller Updates als Debian und grundsätzlivh aktuellere Pakete. Als Anfänger gibts für Ubuntu auch viel zu lesen und einfach Hilfe in Foren.

Virtualisieren würde ich mittels KVM. Das ist einfach und läuft sehr knackig. Virsh ist gut zu bedienen. alternativ bei einer grafischen Oberfläche den virt-manager nutzen. Das ist wirklich spielend leicht ;)

Hübie
2014-07-29, 15:46:57
So auf anraten eines Freundes hin habe ich ubuntu genommen. Nicht zuletzt wegen der großen, aktiven community, die ich nerven kann ;D
Installiert hab ich den Spaß schon mal. Nun muss ich mich reinlesen wie ich die Netzwerkkarten und die VM-Clients einrichte.
Ich sitze jetzt hier vor der shell und hab kein Plan was zu tun ist X-D Gibt's ne nette (kostenlose) Lektüre die ihr mir empfehlen könnt?

Mir wurde halt gesagt dass man mit echten LAN-Adaptern besser simulieren kann da dass Einrichten von virtuellen Netzwerkadaptern simpel sei. Wie dem auch sei ich kann ja jederzeit aus- / einbauen wie es passt ;)

drdope
2014-07-29, 16:07:35
Wofür brauchst du denn konkret das Host-OS? (imho belegt das nur unnütz ein einen Sata-Port und erzeugt zusätzlichen Adminaufwand).

Ich würd' im Ubuntu-Wiki anfangen zu lesen...
--> http://wiki.ubuntuusers.de/KVM

Die LAN-Adapter fressen nur unnütz Strom; sowas macht nur Sinn, wenn man Link-Aggregation betreiben will oder eine "physische" und/oder organisatorische Trennung von bestimmten Netzwerksegmenten erreichen will (z.B. damit die VMs der Personalabteilung, die Systeme/den Storage der F&E nicht erreichen können).

Avalox
2014-07-29, 16:16:58
So auf anraten eines Freundes hin habe ich ubuntu genommen.


Die Server Version, nicht die Desktop Version hoffentlich.

Zudem http://wiki.ubuntuusers.de/Personal_Firewalls?highlight=Firewall

Hübie
2014-07-29, 16:21:39
Das ist ein Trainingsziel mit getrennten Netzen zu arbeiten. Aber Schritt für Schritt. Bin schon auf ubuntuusers.de, Danke :up: Ist ja mittlerweile gut dokumentiert und man wird an die Hand genommen. Meine letzten Versuche waren 2006, da sah alles noch ganz anders aus.

Das Host-OS soll erst mal dazu dienen bash kennenzulernen aber eben auch die Möglichkeit offerieren schnelle Wechsel der (Gast-) Betreibssysteme zu vollziehen. Ich komme aus der Windows-Welt und habe da alles mögliche in VMs gepackt (mit VM-Ware), aber das is halt völlig anders (allein durch die GUI läuft vieles anders ab).

@Avalox: Aber selbst verständlich Server ;)

drdope
2014-07-29, 16:37:12
Das Host-OS soll erst mal dazu dienen bash kennenzulernen aber eben auch die Möglichkeit offerieren schnelle Wechsel der (Gast-) Betreibssysteme zu vollziehen. Ich komme aus der Windows-Welt und habe da alles mögliche in VMs gepackt (mit VM-Ware), aber das is halt völlig anders (allein durch die GUI läuft vieles anders ab).


In dem Falle sollte der ESXi mit dem vCenter GUI für dich imho deutlich "heimischer" anfühlen, als eine bash...
--> http://www.sysadmintutorials.com/images/st/vmware/vcenter-5/update-manager/esxi-5-upgrade/19-vcenter-5-esxi5-upgrade.png

Ich würd' einfach mal beides testen, die VMs beider Systeme sollten eigentlich kompatibel untereinander sein (Stichwort Open Virtualization Format).

ravage
2014-07-29, 16:42:52
ESXi ist auch sehr viel näher an der Praxis. Du kannst dir dann immer noch Linux in einer VM installieren und damit rum spielen. Du wirst aber möglicherweise Probleme mit deinen Netzwerkkarten bekommen, wenn es nicht gerade Intel Pro Karten sind. Bei meinem Server (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=502010) mit onBoard Realtek Karte hat sich der ESXi geweigert diese zu erkennen.

Lokadamus
2014-07-29, 17:17:03
Würde auch ESXi vorschlagen. Das wird in Firmen gerne eingesetzt.
Alternativ kannst du dir noch Virtualbox anschauen, womit sich dein Vorhaben auch lösen lassen sollte.
https://www.virtualbox.org/manual/ch06.html <-- VLan

Trap
2014-07-29, 18:23:36
Wenn du Interesse an Buzzword-compliance hast (und nicht wirklich unterschiedliche Betriebssysteme brauchst):
https://coreos.com/ - Container statt VMs

drdope
2014-07-29, 18:51:31
ESXi ist auch sehr viel näher an der Praxis.

Würde auch ESXi vorschlagen. Das wird in Firmen gerne eingesetzt.

Kann ich so unterschreiben!

Was anderes als Bare-Metal-Virtualisierung macht imho keinen Sinn.
Den Ubuntu-Server kannst du besser als VM realisieren.

Eines der Ziele einer VM-Umgebung ist sich Admin- & Migrationsaufwand zu sparen = der Server gehört in eine einfach migrierbare VM, damit er bei einem Hardwarewechsel nicht neu eingerichtet/konfiguriert werden muß (ist zwar unter einem Linux/Unix rel. simpel im vergleich zu Windows, aber bedeutet im Zweifelsfall halt mehr Downtime als nötig wäre).

Mit dem vSpehre Management Interface (leider sehr teuer, wenn du nur spielen willst) kannst du z.B. VMs im Betrieb auf andere ESXi Hosts migrieren (= 0 Downtime).
;)

sei laut
2014-07-29, 18:59:34
Wenn du Interesse an Buzzword-compliance hast (und nicht wirklich unterschiedliche Betriebssysteme brauchst):
https://coreos.com/ - Container statt VMs
Container bekommt er in jedes Linux rein. Aber wenn er einsteigt, sollte er nicht damit anfangen.
ESXi ist im Grunde totaler Overkill. Dann hat er einen dedicated VM Server - nur wozu? Wäre auch für Linux + KVM - gibt ja auch da eine rudimentäre GUI Anwendung.
Und bevor er ESXi nimmt, kann er auch Proxmox nutzen: http://www.proxmox.com/de/
:D
(ja, bin kein ESXi Fan - VMWare hats nicht anders gewollt)

Hübie
2014-07-29, 19:06:58
Puh. Ne Menge Info bisher. Ich lese noch weiter.
Eure Vorschläge werden früher oder später angesehen, aber erst mal hab ich mich auf eines festgelegt und möchte da erst mal gewisse Grundregeln beherrschen.

Mal blöd gefragt: geht ein PC über den POST hinaus wenn eine Graka fehlt? :| Dann könnte ich ja alles mit putty machen...

nalye
2014-07-29, 19:17:14
Wenn Du wirklich lernen willst, dann empfehle ich Gentoo oder Arch, die Lernkurve ist unglaublich steil aber genauso frustrierend. Als Host OS dann OpenVZ

Terrarist
2014-07-29, 19:21:49
Wunder mich dass noch niemand CentOS 7 genannt hat..

Hübie
2014-07-29, 19:45:48
Doch wurde genannt

Und wenn du Fedora schon kennst, kannst du dir ja mal CentOS anschauen. Das ist quasi Fedora als Server-Variante.

;) @nalye: Frust hat bei mir eher die Wirkung etwas hinzuschmeißen wenn ich es nicht wirklich machen muss. Und hier gehts rein ums Hobby bzw. um zu sehen was geht und was nicht.

drdope
2014-07-29, 19:51:34
ESXi ist im Grunde totaler Overkill. Dann hat er einen dedicated VM Server - nur wozu? Wäre auch für Linux + KVM - gibt ja auch da eine rudimentäre GUI Anwendung.

Das dumme daran ist imho, daß es ein wenig den Sinn der Virtualisierung kontakariert.
Zweck der virtualisierung ist es doch (u.A.) die Hardware von den darüber liegenden OS inkl. deren Dienste los zu lösen, damit man bei anfallenden Migrationsarbeiten nicht wieder OS & Services neu einrichten muß (spart redundante Arbeit).
Wenn man das nicht machen will, kann man auch gleich VirtualBox, VMWare Workstation oder Parallels nutzen...

Das schöne am ESXi ist halt, daß er sehr schnell aufgesetzt und einsatzbereit ist (ca. 15min).

Mal blöd gefragt: geht ein PC über den POST hinaus wenn eine Graka fehlt? :| Dann könnte ich ja alles mit putty machen...

Kommt auf das Board bzw. dessen Bios/EFI an -> ausprobieren...
Solltest du mal in die Verlegenheit kommen, was neues anschaffen zu müssen/wollen:
--> http://geizhals.at/de/supermicro-x10slh-f-retail-mbd-x10slh-f-o-a956637.html
IPMI ist dein Freund; da spart man sich das ganze Muss/Tastatur/Monitor-gefrikkel; Strom & Lan anschließen und du hast schon auf Bios-Ebene Zugriff auf via KVM (in dem Kontext Keyboard/Video/Mouse) over IP.
Damit kannst du auch z.B. Remote ein OS installieren, wie z.B. ESXi auf einem DOM im internen USB3-Port.
:)

Wenn Du wirklich lernen willst, dann empfehle ich Gentoo oder Arch, die Lernkurve ist unglaublich steil aber genauso frustrierend.
:up:

@nalye: Frust hat bei mir eher die Wirkung etwas hinzuschmeißen wenn ich es nicht wirklich machen muss. Und hier gehts rein ums Hobby bzw. um zu sehen was geht und was nicht.

Frust ist maßlos übertrieben... ein bissl Ehrgeiz kann aber nicht schaden.
Beide Distros sind sehr gut dokumentiert.
Vorteilhaft ist, daß du nicht ein fertiges System verstehen mußt, sondern es dir selber - in guter alter Lego-technik Manier = ein Baustein nach dem anderen - selbst zusammenbaust.
Das macht das ganze Anfangs zwar deutlich aufwendiger, aber auch deutlich transparenter.

Hübie
2014-07-29, 20:42:39
Über gentoo habe ich gelesen dass man fast alles selber kompilieren muss. Das frisst Zeit die ich nicht habe und erfordert zudem noch Wissen dass mich jetzt evtl. schon überfordert.

IPMI 2.0 habe ich heute zum ersten Mal gelesen ;D Man lernt nie aus. Investitionen sollen aber erst mal nicht getätigt werden. :smile: Aber ich behalts im Hinterkopf. Scheint ein unschuldig, kleines, nettes Feature zu sein :naughty:

neustadt
2014-07-29, 23:17:54
Ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass du eine Distro mit systemd nimmst. In 1-2 Jahren wird es auf so ziemlich allen Distros Standard sein.
Muss ja nicht sein, dass man sich dann die Hälfte der Systemkommandos neu bei bringen muss.
Für einen Linux Einsteiger sind die Unterschiede zwischen den Distributionen idr. erst mal nebensächlich. Es sei denn man wählt wirklich exotischeres wie z.b. Gentoo. Das würde ich auch niemals einem Linux Einsteiger als erste Distro empfehlen. Wenn man bereit ist viel von Hand einzustellen um Linux von Grund auf zu lernen, dann würde ich da schon eher auf Arch verweisen.

lumines
2014-07-29, 23:20:59
Ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass du eine Distro mit systemd nimmst. In 1-2 Jahren wird es auf so ziemlich allen Distros Standard sein.
Muss ja nicht sein, dass man sich dann die Hälfte der Systemkommandos neu bei bringen muss.

In den ganzen Jahren, in denen ich Linux am Server und Desktop benutzt habe, bin ich nur sehr selten mit den init-Systemen in Kontakt gekommen. Es gibt zwar Unterschiede in der Bedienung, fand ich aber nie gravierend.

neustadt
2014-07-30, 10:19:42
In den ganzen Jahren, in denen ich Linux am Server und Desktop benutzt habe, bin ich nur sehr selten mit den init-Systemen in Kontakt gekommen. Es gibt zwar Unterschiede in der Bedienung, fand ich aber nie gravierend.

Wenn du damit meinst, dass du nur selten ein initscript im Sinne von /etc/init.d/foo restart benutzt hast, OK. Aber die Synatx der Scripte selbst haben sich mit geändert. Wenn man mal eines selbst schreiben muss/will, dann sieht das jetzt doch recht anders aus.

Und Systemd ersetzt neben init noch weitere daemons und tools, wie: ntp, pm-utils, inetd, acpid, syslog, watchdog, cron und atd. Tendenziell werden es in Zukunft mehr, als weniger.

Exxtreme
2014-07-30, 10:31:11
Das schöne am ESXi ist halt, daß er sehr schnell aufgesetzt und einsatzbereit ist (ca. 15min).

Ubuntu Server braucht halt 20 Minuten.

Darkstar
2014-07-30, 23:59:13
Meine Empfehlung: XenServer (http://xenserver.org/overview-xenserver-open-source-virtualization/download.html) von Citrix