Diskussion zu: Hardware- und Nachrichten-Links des 15./16. November 2014

[Leonidas]

Link zur News:
http://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-1516-november-2014

[Windi]

Für viele Cloud Dienste brauch man ja kaum Rechenleistung.
Häufig geht es ja nur darum einen Server im Internet zu haben, der dauerhaft erreichbar ist.
-ein eMail Server
-online Speicherplatz (Daten, Musik)
-synchronisierte Daten (Telefonbuch, Pinnwand, Terminplaner)
-VPN Tunnel, um vom Smartphone aus geschützt fremde WLANs zu nutzen
-.....

Für solch simplen Sachen dürfte z.B. schon die Rechenleistung eines billig Atom Smartphones reichen. Einfach Display, Akku und Mobilfunk weglassen und dafür den Speicherkartenslot durch einen M.2 Anschluss ersetzen.

Das ganze sollte problemlos für unter 100€ machbar sein. (Schließlich gibt es das Zenphone schon für 139€)

Was fehlt ist eigentlich nur noch die Software.

[Knuddelbearli]

und wieso sollte der Heimserver dann keine CIA Backdoor haben?

[OBrian]

Die Geheimdienste gucken sowieso rein. Aber zumindest der allumfassende Zugriff der privaten Firmen wäre damit etwas verringert. Eliminiert aber auch nicht.

[Leonidas]

Was fehlt ist der generelle Ansatz. Das ein Hersteller fair spielt und Dir einen privaten Homerechner (im Sinne des Wortes) hinstellt, der alles drin hat: Google-Suchmaschine, Auswertung aller möglichen Sensoren, Wikipedia. Aber eben lokal und nicht vernetzt. Updates der Daten kann man sich ja ziehen, aber die Intelligenz und damit die Kontrolle müsste lokal passieren.

Natürlich kostet das was. Aber das wäre dann auch wirklich eine private Maschine.

[OBrian]

Daß jeder sein eigenes Wikipedia zuhause hat wie damals den 24-bändigen Brockhaus (gut, es wäre sicher etwas billiger^^), widerspricht aber auch dem Gedanken des Internets. Bei Wikipedia mag das ja noch halbwegs gehen, weil das meiste Text ist (aber was ist mit den ganzen Bildern?), aber willst Du auch Youtube komplett runterladen? Allein das praktisch jede Sekunde notwendige Synchonisieren würde einen unvorstellbaren Traffic bedeuten. Der Witz beim Internet ist ja, daß alles verfügbar ist, aber nur die gerade abgefragten Daten übers Netz transportiert werden.

Nein, der Ansatz muß sein, daß die Datenerhebung aufhört. Gemacht wird die aber, weil sich damit Geld machen läßt, und das Geld ist ja nötig, um den Laden am Laufen zu halten, anders kommt ja nichts rein. D.h. man müßte z.B. Google einerseits verbieten, Daten zu erheben, andererseits aber auch eine Chance bieten, trotzdem Geld mit ihren Services zu verdienen. Sonst wird das nicht klappen. Wenn Google keine Einnahmen hätte, dann müßte Google den Geschäftsbetrieb einstellen und niemand anders würde das übernehmen können. Einfach Werbebanner zu schalten, die Situation hatten wir ja schon vor einigen Jahren, das pflastert einfach die Webseiten bis zur Unbenutzbarkeit zu, bringt aber kaum was ein, weil sie ineffektiv sind und daher auch nicht viel Wert für den Werbeschaltenden.

Es muß also die Kostenlos-Mentalität abgestellt werden. Seiten wie Wikipedia könnte man evtl. als gemeinnützig auffassen und dann aus öffentlichen Kassen finanzieren, aber sowas wie Youtube ist eigentlich überflüssiger Luxus, muß also von den Nutzern finanziert werden. Ein brauchbares Mikropaymentsystem zu entwickeln, ist noch das kleinste Problem, allerdings müßte man dafür auch Daten erheben, geht ja nicht anders, wie soll man sonst feststellen, wer bezahlt hat und wer nicht? Man könnte dann aber per Gesetz die Verwendung dieser Daten für alles andere als Abrechnungszwecke verbieten, wie im deutschen Datenschutz. Aber wie gesagt, die Leute müssten bereit sein, dafür mit echtem Geld zu bezahlen, nicht nur mit ihren Daten, die den meisten Leuten ja nicht so viel wert sind wie denen, die sie sammeln. Monatsabo für die unbegrenzte Nutzung von Youtube kostet 30 €, einzelnes Video 20 Cent? Würde sicher einen Großteil der aktuellen Nutzer abschrecken.

Was dann bedeutet, daß die Firmen gegen so ein Gesetz Lobbyarbeit machen werden, und welcher Politiker soll das denn dann durchsetzen, gegen den Willen seiner Wähler, denen er offensichtlich nur ihr geliebtes Youtube wegnimmt?