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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was genau ist ein "emanzipierter Mann"? Gibt es emanzipierte Männer überhaupt?


Femanzipiert
2015-01-22, 21:36:00
Ich habe gestern über das Thema Emanzipation nachgedacht und würde euch an meinen Gedanken gerne teilhaben lassen. Mich würden auch eure Gedanken zum Thema sehr interessieren! Also lasst euren Gedanken freien Lauf!

Und zwar frage ich mich, ob der Mann heutzutage trotz Emanzipation emanzipiert ist oder ob ihm noch immer das patriarchalische Mannsbild des frühen 20 Jahrhunderts auferlegt wird!? Was ist überhaupt ein emanzipierter Mann? Gibt es voll-emanzipierte Männer? Wollen Frauen überhaupt voll-emanzipierte Männer oder ertragen sie solche egalisierten "Mannsbilder" einfach nicht?

Was ich jedenfalls feststellen kann, ist, dass Frauen sich emanzipiert haben. Frauen dürfen sich ausprobieren. Sie tragen Anzüge und Männerklamotten, spielen Fußball, boxen, fahren Rennwagen, studieren, machen Karriere, saufen und rauchen, ONSen, Heimwerken, spielen PC usw. :=)

Das akzeptieren wir Männer inzwischen in großer Mehrheit und das finde ich gut!

Bleibt die Frage, ob Männer sich emanzipiert haben? Was passiert, wenn Männer heutzutage versuchen in klassische Frauendomänen vorzudringen?

# Männer, die rhythmische Gymnastik betreiben, kenne ich nicht.
# Männer, die den Kurs "Bauch, Beine, Po" der Volkshochschule buchen, werden belächelt.
# Männer, die YOGA oder Ballett betreiben, gelten allgemeinhin als schwul und tuntig.
# Männer, die temporär mal Hausmann sein wollen, werden von vielen Frauen nicht ernst genommen.
# Männer, die keine Karriere machen sondern den Schwerpunkt auf Familie und Kindererziehung legen, werden von vielen Frauen nicht ernst genommen ("Ernährerqualitäten")
# Männer, die als Kindergärtner arbeiten, sind einem dauerhaften Pädobär-Vorwurf ausgesetzt.
# Männer, die sich "metro" kleiden, werden schnell als schwul und tuntig verunglimpft.

Das waren jetzt nur ein paar exemplarische Beispiele, man könnte noch viel mehr aufzählen. Aber der Eindruck bleibt, dass ein Mann sehr viel enger an das überkommene Männerbild gebunden ist als das bei Frauen der Fall ist. Ist dem so? Was ist eure Meinung zum Thema?

Terrarist
2015-01-24, 13:10:23
# Männer, die rhythmische Gymnastik betreiben, kenne ich nicht.
# Männer, die den Kurs "Bauch, Beine, Po" der Volkshochschule buchen, werden belächelt.
# Männer, die YOGA oder Ballett betreiben, gelten allgemeinhin als schwul und tuntig.
# Männer, die temporär mal Hausmann sein wollen, werden von vielen Frauen nicht ernst genommen.
# Männer, die keine Karriere machen sondern den Schwerpunkt auf Familie und Kindererziehung legen, werden von vielen Frauen nicht ernst genommen ("Ernährerqualitäten")
# Männer, die als Kindergärtner arbeiten, sind einem dauerhaften Pädobär-Vorwurf ausgesetzt.
# Männer, die sich "metro" kleiden, werden schnell als schwul und tuntig verunglimpft.

Das waren jetzt nur ein paar exemplarische Beispiele, man könnte noch viel mehr aufzählen. Aber der Eindruck bleibt, dass ein Mann sehr viel enger an das überkommene Männerbild gebunden ist als das bei Frauen der Fall ist. Ist dem so? Was ist eure Meinung zum Thema?

Anstatt "rythmische Gymnastik" ist dann vllt. Breakdance, anstatt Bauch, Beine, Po an der VHS ist es das Workout im Gym..

Und sich etwas zubereiten und den Haushalt regeln können auch die meisten würde ich behaupten, Wäre schlimm wenn nicht. Vllt. sind sie sogar als Streetworker in einem sozialen Brennpunkt aktiv und beschäftigen sich mit (Problem) Kids.

Im Grunde ändert sich doch nur das Label, nicht die Tätigkeit ansich. Dass "feminine" Label am image des Mannes kratzen ist halt so.

ux-3
2015-01-24, 13:24:51
Ich hatte nie die Absicht, mich zu efrauzipieren. Von daher: wayne!

Monger
2015-01-24, 16:11:18
Hm...



In meinem Yoga Kurs sitzen derzeit vier Männer. Das ist in einem Kurs von knapp 20 Personen eine ziemlich niedrige Quote, aber: auch Männer haben Rückenschmerzen.
(Das Argument ist eh kurios, weil in Indien durfte Yoga traditionell von Frauen gar nicht praktiziert werden)
Die meisten Profiköche sind Männer. Ich kenne mehr Männer die gut kochen als Frauen. Viele Frauen heute können das auch schlicht nicht mehr, vielleicht gerade weil ihre Mutter die Köchin im Haus war.
Ich kenne keinen Mann, der nicht seinen Anspruch aufs Wickelvolontariat wahrgenommen hätte. Ich kenne allerdings nur zwei Männer, die mehr als zwei Monate gemacht haben. Wenn es also wirklich um die Entscheidung Privatleben vs Berufsleben geht, ist die Entscheidung meist eben doch eindeutig.
Dass Männer im Bereich Kinderfrüherziehung nicht als Partner wahrgenommen werden, halte ich für ein Gerücht. Ich habe ein paar Bekannte in dem Bereich, mein Eindruck ist eher dass die umschwirrt werden wie das Licht von den Motten.


Daher: hab da eher einen gemischten Eindruck. Bei den Männern hat sich eindeutig weniger getan als bei den Frauen, aber eben doch ein bisschen was.
Auf Arbeit sieht man es vielleicht am deutlichsten: keiner der jetzt in der Firma frisch anfängt, hat Bock auf Überstunden und > 40 Wochenstunden. Wenn man die fragt: "möchtest du dich nicht stärker einbringen? Bring dich doch da und da ein, dann steigst du auch schneller auf", dann winken die in aller Regel ab.
Das war selbst vor 5 Jahren noch anders. Hauptsache das Häuschen ist bezahlt und die Familie versorgt. Die Leute freuen sich dann besonders auf die Rente, wenn sie sich endlich um ihr Privatleben kümmern können. Das sehen die etwas Jüngeren doch meistens schon recht anders.

FeuerHoden
2015-01-24, 17:42:00
Jeder Single-Mann ist emanzipiert.

Ich muss den Haushalt schmeissen, aber ich kenne keine Single-Frau die von sich aus einen Akkubohrer in die Hand nimmt, geschweige denn etwas 'baut:

derpinguin
2015-01-24, 17:56:39
Ich nehme auch keinen Akkuschrauber in die Hand und baue etwas. Dafür gibt's Handwerker.

FeuerHoden
2015-01-24, 18:03:41
Ich nehme auch keinen Akkuschrauber in die Hand und baue etwas. Dafür gibt's Handwerker.

1. Dann bist du nicht emanzipiert.
2. Bezahlst du die Handwerker auch mit einem Flirt und einem Blick in deinen Ausschnitt?

raschomon
2015-01-24, 18:04:40
...
Dass Männer im Bereich Kinderfrüherziehung nicht als Partner wahrgenommen werden, halte ich für ein Gerücht. Ich habe ein paar Bekannte in dem Bereich, mein Eindruck ist eher dass die umschwirrt werden wie das Licht von den Motten.
[/list]...


Wie schätzt Du diese Männer ein? Treten sie viril auf, wirken sie rein äußerlich sehr männlich oder geben sie sich eher effeminiert, sind sie offen homosexuell? - Die latente und einer reellen Grundlage entbehrende Mißbrauchshysterie geht weder von pädagogisch forschenden Wissenschaftlern, noch von in dem Bereich tätigen Frauen, noch von Vertretern der Polizei- und Justizbehörden aus, sondern von (Helikopter-)Eltern.

p.s.: Der TS-Troll wird hiermit freundlichst gebeten, die Telefonnummernliste der ihm bekannten "ONSenden" Frauen per PN an mich zu übermitteln. Ich möchte seine These nämlich im Feldversuch verifizieren. :)

Simon Moon
2015-01-24, 18:18:53
p.s.: Der TS-Troll wird hiermit freundlichst gebeten, die Telefonnummernliste der ihm bekannten "ONSenden" Frauen per PN an mich zu übermitteln. Ich möchte seine These nämlich im Feldversuch verifizieren. :)

Inwiefern bedeutet eine Frau die ONSst, dass sie nun mit jedem Dahergelaufenen willig in die Kiste steigen würde? :confused:

raschomon
2015-01-24, 18:30:06
Inwiefern bedeutet eine Frau die ONSst, dass sie nun mit jedem Dahergelaufenen willig in die Kiste steigen würde? :confused:

:confused:

Fragen kostet bekanntlich nix. ;)

doublehead
2015-01-24, 18:35:25
Ich nehme auch keinen Akkuschrauber in die Hand und baue etwas. Dafür gibt's Handwerker.

Dito. Diese Schubladendiskussion hier ist mir zu :rolleyes:

Simon Moon
2015-01-24, 19:33:34
:confused:

Fragen kostet bekanntlich nix. ;)

Naja, es ist ja bekannt, dass jede Frau zur Schlampe wird, wenn der richtige Stecher kommt.

lumines
2015-01-24, 20:17:09
Was ist überhaupt ein emanzipierter Mann?

Emanzipation ist doch nichts geschlechtsspezifisches. Mit ein bisschen Lateinkenntnissen kann man sogar den sprachlichen Ursprung erkennen. Mindestens ex wie „aus“ sowie manus wie „Hand“ sind darin enthalten.

Das hatte ich noch im Hinterkopf und nach ein bisschen Recherche scheint das auch der Fall zu sein (http://www.inkrit.de/e_inkritpedia/e_maincode/doku.php?id=e:emanzipation).

Deine Beispiele sind deshalb insofern seltsam, als dass sie nichts mit Unterdrückung zu tun haben. Wer als Mann einen Yoga-Kurs belegt, wird vielleicht belächelt, aber es wird ihm vermutlich niemand aktiv verwehren daran teilzunehmen. Da gibt es dann zwar ganz klar starke Rollenbilder, aber man ist nicht daran gebunden. Und wenn man nicht daran gebunden ist, kann man auch nicht von fehlender Emanzipation sprechen. Schließlich ist man nicht von jemand anderem abhängig.

Monger
2015-01-24, 21:29:22
Jeder Single-Mann ist emanzipiert.

Ich muss den Haushalt schmeissen, aber ich kenne keine Single-Frau die von sich aus einen Akkubohrer in die Hand nimmt, geschweige denn etwas 'baut:
Zur Emanzipation gehört ja auch dazu, etwas nicht tun zu müssen bzw. nicht etwas können müssen (wie z.B. handwerken oder kochen).

Das ist wie im Job: zur Gleichberechtigung reicht es eben nicht, wenn fähige Frauen eine Karrierechance haben. Auch unfähige Männer werden ständig befördert, ohne dass sie sich groß anstrengen müssen. Solange das bei Frauen nicht genauso ist...

derpinguin
2015-01-24, 22:03:33
1. Dann bist du nicht emanzipiert.
2. Bezahlst du die Handwerker auch mit einem Flirt und einem Blick in deinen Ausschnitt?
Bist du etwas porno geschädigt?

lumines
2015-01-24, 22:19:51
Zur Emanzipation gehört ja auch dazu, etwas nicht tun zu müssen bzw. nicht etwas können müssen (wie z.B. handwerken oder kochen).

Warum sollte das zur Emanzipation gehören? Ich bin also unabhängig, weil ich mich abhängig mache? Das ergibt doch gar keinen Sinn. Irgendwer muss ja Handwerken oder Kochen und wenn ich das nicht mache, dann offenbar eine andere Person für mich.

ux-3
2015-01-24, 22:30:27
Ich muss den Haushalt schmeissen, aber ich kenne keine Single-Frau die von sich aus einen Akkubohrer in die Hand nimmt, geschweige denn etwas 'baut:

Logisch, die sind schnell weg! Ich kenne nur verheiratete!

Monger
2015-01-25, 00:02:34
Warum sollte das zur Emanzipation gehören? Ich bin also unabhängig, weil ich mich abhängig mache? Das ergibt doch gar keinen Sinn. Irgendwer muss ja Handwerken oder Kochen und wenn ich das nicht mache, dann offenbar eine andere Person für mich.

Emanzipation ist ja nicht gleichbedeutend mit Allmächtigkeit. Geht nicht darum dass du alles kannst. Nach deiner Definition wäre eine Person die sich ihr Auto nicht selber baut nicht emanzipiert, weil sie ist ja vom Autohersteller abhängig.

Wikipedia sagt:

Emanzipation stammt von dem lateinischen emancipatio, was „Entlassung des Sohns aus der väterlichen Gewalt“ bedeutet.

Das hat also etwas mit der Gewährung von Rechten zu tun, mit eigener Entscheidungsgewalt.

Zur Entscheidungsfreiheit gehört die Freiheit etwas tun zu können oder es eben auch zu lassen. Wenn man die Freiheit hat kochen zu lernen, ist das gut. Wenn man die Pflicht hat kochen zu lernen, ist das eine Form von Zwang.
Gegner der weiblichen Emanzipation begründen das ja gerne damit, dass es gewisse Sachen gibt die nur Frauen tun können, und deshalb eine "gute" Frau diese zu tun hat, wie z.B. Kinder kriegen.

Wenn ich als Mann nur dann als guter Mann gelte wenn ich selber mein Regal in die Wand dübeln kann, dann ist das auch eine Form von Rollenzwang.

Ihm
2015-01-25, 01:13:27
Geile Frage für ein Technikforum, wo der Anteil an Kellerkindern, frustrierten Nerd-Singles und Möchtegern-Machos im Vergleich sicherlich höher sein wird. :freak:
Incoming Widerstand in 3...2...1...

Lawmachine79
2015-01-25, 01:21:40
Bleibt die Frage, ob Männer sich emanzipiert haben? Was passiert, wenn Männer heutzutage versuchen in klassische Frauendomänen vorzudringen?

Heheheh, Du hast "vordringen" gesagt :D.

Geile Frage für ein Technikforum, wo der Anteil an Kellerkindern, frustrierten Nerd-Singles und Möchtegern-Machos im Vergleich sicherlich höher sein wird. :freak:
Incoming Widerstand in 3...2...1...
Was machst Du dann hier? Bist Du das androgyne Halbwesen, das den Tag rettet? Oder der Türsteher an der Friend-Zone?

Bist du etwas porno geschädigt?
Wieso stellst Du so eine Frage jemandem, der "Feuerhoden" heisst? Warum glaubst Du, heisst er so? Weil sein Hoden tatsächlich mal gebrannt hat? Würdest Du auch jemanden diese Frage stellen, der "SirCumAlot", "MikeLitoris" oder "ColonelLingus" heisst?

FeuerHoden
2015-01-25, 02:31:15
Bist du etwas porno geschädigt?
Nein.

Kannst du deinen Irrtum mit einem Argument untermauern?
Ich habe genug Frauen im Bekanntenkreis dies genau so machen wenn sie etwas brauchen.

TheGast
2015-01-25, 06:27:51
Wo wir gerade bei Bohrmaschine waren:


Dietmar Wischmeyer - Der Mann mit der Bohrmaschine (https://www.youtube.com/watch?v=cMb4KfhXrws)

erklärt eigentlich alles in 4 Minuten.

Mosher
2015-01-25, 09:42:06
Ich kenne auch einige, die ihre Reize bewusst einsetzen, um irgendwo einen Bonus zu bekommen und daraus auch keinen Hehl machen.

Die eigentliche Frage ist:
Machen sie es, weil wir in einer Männerwelt leben, wo Männer bestimmen, wer vorwärts kommt und wer nicht, oder,

Weil es ein einfacher und wirksamer Weg ist, um kurzfristig Ziele zu erreichen und weil sich immer wieder herausstellt, dass es funktioniert?

Oder gar - mal wieder - etwas zwischendrin?

Ich seh' das so:

Frauen und Männer sind im Allgemeinen nicht gleich. Nicht nur rein biologisch, sondern auch in Betrachtung bestimmter Instinkte und Handlungsweisen, die man mit etwas Vorsicht als "typisch weiblich" oder "typisch männlich" einordnen kann.

Etwas plakativ dargestellt:
Mann = Gorilla, brüllt herum, Macht durch Stärke, sticht Widersacher im "direkten Zweikampf" aus. Tut das, um sich aus den sich für ihn erreichbaren Weibchen das für ihn ansprechendste herauszupicken und um seine Machtposition zu bestätigen/auszubauen

Frau = Katze, durchaus schlau, aber intrigant. Lässt sich Zeit, beobachtet, taktiert. Nutzt im entscheide(hihi)nden Moment ihre Stärken, um in die Gunst des Richtigen zu gelangen.


Vielleicht kommen bei dieser Darstellung die Frauen zu schlecht weg, aber ich weiß jetzt nicht, wie ich das anders beschreiben soll. Der Punkt ist jedenfalls:
Verhält sich jemand so, wie oben beschrieben, ist er "ein ganz normaler Mann", oder "eine ganz normale Frau". Ob man das jetzt gut findet, oder nicht, ist egal. Stichwort "Jungs in dem Alter sind halt so" --> Man nimmt es halt gleichmütig hin, akzeptiert es als geschlechtsspezifische Eigenschaft.

Jetzt leben wir in einer Zeit, wo jeder mit seinem eigenen Kopf entscheiden kann, aus diesem jeweiligen Muster auszubrechen. Sei es, weil man eben diese oben angesprochenen Instinkte schlicht nicht hat (="anders, als die anderen ist"), oder, weil man sich bewusst dafür entscheidet, gegen diese Instinkte zu handeln, weil sie einem idiotisch vorkommen.
Ja, man kann in gewissem Rahmen gegen seine Instinkte handeln.


Ich finde, es ist natürlich und gerechtfertigt, dass man "schief angeschaut" oder "belächelt" wird, wenn man sich in irgendeiner Form stark von einer subjektiven "Norm" abhebt. Das ist halt so und damit muss man leben. Die Grenzen zwischen normal und abnormal verschieben sich halt langsam.

Was nicht sein darf, ist, dass man durch Gesetz oder besondere Hürden daran gehindert wird, aus der o.g. Rolle auszubrechen.

Aus diesem Grund haben wir hervorragende weibliche Sportler, männliche Balletttänzer etc.,
um ein paar Beispiele zu nennen. Dieses "belächelt werden" für einige Dinge gehört halt dazu und finde ich nicht weiter schlimm. Im Prinzip ist es genau das gleiche, was mit Homosexuellen passiert. Klar werden die immer wieder mal verarscht, aber so lange ihnen keine Hürden für irgendwas in den Weg gestellt werden, müssen sie halt damit leben, zu den "komischen" zu zählen. Man kann es einer Gesellschaft nicht verübeln, stark abweichendes Verhalten in dieser Form anzumerken.

Ich finde, das ist ein schwieriges Thema und den weisesten dazu passenden Spruch, den ich hierzu rezitieren kann, ist:

Die höchste Form von Toleranz ist die Gleichgültigkeit gegenüber einer Sache

Edit: Noch ein Beispiel:
In einer Wohnsiedlung streicht jeder sein Haus blau. Einer streicht es rot. Und obwohl das Gesetz auf der Seite des roten steht (nehmen wir das einfach mal an), muss er damit rechnen, dass ein paar der anderen "ihn schief anschauen". Es wird ein paar geben, denen das völlig egal ist, ein paar, die sich regelrecht daran stören und ein paar, denen die Angelegenheit höchstens ein kleiner Dorn im Auge ist.

Was nicht sein darf:
Der rote bekommt keine Post, sein Müll wird nicht abgeholt, er zahlt höhere Steuern..

Was sein darf, weil es unter die Entscheidungsfreiheit fällt:
Der rote wird nicht zum Geburtstag von Müller (ein blauer) eingeladen

Aber, wie gesagt, ganz schwieriges Thema. Man kann Menschen nicht zur Toleranz zwingen.

bundesliga-Profi
2015-01-25, 09:46:36
frage mich gerade warum der TE sich hier als Gast anmeldet und seine Frage stellt. Ist er nicht genug emanzipiert und mutig sich als Stammuser zu outen?
Bin mir sehr sicher er ist ein Stammuser

derpinguin
2015-01-25, 10:34:10
Nein.

Kannst du deinen Irrtum mit einem Argument untermauern?
Ich habe genug Frauen im Bekanntenkreis dies genau so machen wenn sie etwas brauchen.
In meinem Bekanntenkreis laufen keine schlampen rum. Die schaffen es sogar andere für Ihre Arbeit zu bezahlen ohne die Titten auszupacken.

FeuerHoden
2015-01-25, 11:40:53
In meinem Bekanntenkreis laufen keine schlampen rum. Die schaffen es sogar andere für Ihre Arbeit zu bezahlen ohne die Titten auszupacken.
Von Titten auspacken war nie die Rede, und du hast noch nie in nem größeren Büro gearbeitet. ;)

derpinguin
2015-01-25, 12:13:12
Nein. Wir arbeiten alle in sackartigen Uniformen in einem Umfeld, dass laut pornoindustrie extrem heiß ist, de facto aber keinen zu irgendwas animiert.

lumines
2015-01-25, 12:53:27
Zur Entscheidungsfreiheit gehört die Freiheit etwas tun zu können oder es eben auch zu lassen. Wenn man die Freiheit hat kochen zu lernen, ist das gut. Wenn man die Pflicht hat kochen zu lernen, ist das eine Form von Zwang.

Wenn sich jetzt eine emanzipierte Frau bewusst für ein absolut konservatives und augenscheinlich unemanzipiertes Leben entscheidet, wäre das dann noch Emanzipation? Wo soll man da zwischen Zwang und wahrgenommene Freiheit unterscheiden?

Ich finde das eigentlich ziemlich interessant.

Thunderhit
2015-01-25, 15:08:54
Ein Ziel der Emanzipation ist es, eine Wahl bei seiner persönlichen Entfaltung zu haben. Wofür man sich am Ende entscheidet ist nicht relevant, wichtig ist es, überhaupt die Wahl zu besitzen.

Zurück zur ursprünglichen Frage: Ein emanzipierter Mann ist für mich einer, der sowohl seine maskuline als auch feminine Seite akzeptiert. Zur femininen Seite zähle ich z.B. Modebewusstsein, besondere Körperpflege (beispielsweise Parfum), kulturelles Interesse (Musical, Oper, Ballett) oder tendentiell weibliche Hobbies (Töpfern, Singen).

Wie immer muss jeder für sich selbst sehen, wie viel er davon haben will. Aber es geht darum, dass er diese Seite an sich nicht verstecken muss bzw. sie offen auslebt.

Gerade beim Modebewusstsein sehe ich für Männer noch viel Nachholbedarf. Das Kleiderangebot für Männer in lokalen Läden ist ein Witz. Auf insgesamt drei Stockwerken sind oft 2 für Frauen, ein halbes dann für Kinder und Männer. Und die Kleidung die es dann gibt, ist meist nur was für coole Checker oder Männer ohne Figur. Vieles so unglaublich grauenvoll und fad. Ich suche keine farbenfrohen Boas, sondern z.B. Pullover die nicht sowohl mein Großvater, Vater und ich tragen würden. Oft bleibt leider nur der Umweg über die Bestellung bei Amazon mit dem damit verbundenen Rücksenden der Artikel, wenn sie nicht passen :/

FeuerHoden
2015-01-25, 18:13:24
Für mich bedeutet Emanzipation dass ich in meinem Alltag auf niemanden angewiesen und von niemandem abhängig bin.

Femanzipiert
2015-01-25, 18:24:44
Zurück zur ursprünglichen Frage: Ein emanzipierter Mann ist für mich einer, der sowohl seine maskuline als auch feminine Seite akzeptiert. Zur femininen Seite zähle ich z.B. Modebewusstsein, besondere Körperpflege (beispielsweise Parfum), kulturelles Interesse (Musical, Oper, Ballett) oder tendentiell weibliche Hobbies (Töpfern, Singen).

Wie immer muss jeder für sich selbst sehen, wie viel er davon haben will. Aber es geht darum, dass er diese Seite an sich nicht verstecken muss bzw. sie offen auslebt.
Das finde ich eine gute Definition! :)
Bei deiner Beschreibung kommt mir sofort "Jean Luc Picard" aus TNG in den Sinn. Das wäre dann ja quasi der Prototyp eines emanzipierten Mannes, oder?

Ich versuche mal eine andere Definition:
Ein emanzipierter Mann ist ein Mann, der sich von der ihm von der Gesellschaft auferlegten Rolle als Mann befreit, so wie sich Frauen von ihrer traditionellen Rolle als Frau befreiten, und selbständig als gleichberechtigtes Individuum wahrgenommen und respektiert wird.

Ein emanzipierter Mann lässt sich z. B. die Erziehung der Kinder nicht vorenthalten, nimmt Elternzeit in Anspruch und teilt sich auch sonst alle weiteren Rechte und Pflichten mit der Partnerin. Er wird nicht finanziell oder/und körperlich ausgebeutet. Er darf seine Gefühle ausleben, also auch weinen und schwach sein. Seine Lebensplanung darf auch bedeuten, dass er auf Karriere verzichtet. Ein emanzipierter Mann trägt nicht ausschließlich die klassischen Kleidungsstücke, die ihm die Gesellschaft als männlich zuweist, sondern diejenigen, die ihm gefallen.


Gerade beim Modebewusstsein sehe ich für Männer noch viel Nachholbedarf. Das Kleiderangebot für Männer in lokalen Läden ist ein Witz. Auf insgesamt drei Stockwerken sind oft 2 für Frauen, ein halbes dann für Kinder und Männer. Und die Kleidung die es dann gibt, ist meist nur was für coole Checker oder Männer ohne Figur. Vieles so unglaublich grauenvoll und fad. Ich suche keine farbenfrohen Boas, sondern z.B. Pullover die nicht sowohl mein Großvater, Vater und ich tragen würden. Oft bleibt leider nur der Umweg über die Bestellung bei Amazon mit dem damit verbundenen Rücksenden der Artikel, wenn sie nicht passen :/
Hier stimme ich dir voll und ganz zu! Männerkleidung ist Trauerthema. Die Auswahl an Männerkleidung ist wirklich verschwindend gering im Vergleich zu derer für Frauen! Männer mit Geschmack brauchen mehr Möglichkeiten, vor allem bei den Farben, Materialien und den Schnitten herrscht pure Tristesse.

Ich habe absolut KEINEN Bock wie „Olivia Jones“ herumzulaufen, aber selbst für deutlich harmlosere bzw. leicht "feminine" Outfits wird ein Mann heutzutage oft beleidigt und ausgelacht! Oder warum wird ein Mann lächerlich gemacht, wenn er z.B. String trägt? Selbst wenn man, wie ich, nur in etwas modischerer Männerkleidung herumläuft, wird man immer wieder blöd angemacht oder völlig bescheuert als "Schwuchtel" beschimpft. Wohlgemerkt ziehe ich mich niemals wie ein Papagei an, sondern kombiniere stilsicher. Vor Jahren habe ich sogar einige Seminare zu diesem Thema besucht, weil mich modische Ästhetik sehr interessiert. Dennoch gibt es immer wieder dieses dümmliche Gekicher und ab und zu aggressive Beleidigungen.

Männern fehlt es da einfach an Entfaltungsmöglichkeiten. Frauen haben jahrelang mehr oder weniger erfolgreich dafür gekämpft in verschiedensten Rollen Anerkennung zu finden. Die Rolle des Mannes ist da leider deutlich eingeschränkter.

Femanzipiert
2015-01-25, 18:30:52
Für mich bedeutet Emanzipation dass ich in meinem Alltag auf niemanden angewiesen und von niemandem abhängig bin.

Du wirst immer auf jemanden angewiesen und abhängig sein: Job, Beruf, Arbeitsamt, Infrastruktur, Demokratie und Recht usw.

Daher erscheint mir deine Definition von "Emanzipation" etwas vage...

Acid-Beatz
2015-01-25, 18:43:07
Bist du etwas porno geschädigt?
Warum liegt hier eigentlich Stroh rum?

Femanzipiert
2015-01-26, 00:03:27
Wenn sich jetzt eine emanzipierte Frau bewusst für ein absolut konservatives und augenscheinlich unemanzipiertes Leben entscheidet, wäre das dann noch Emanzipation? Wo soll man da zwischen Zwang und wahrgenommene Freiheit unterscheiden?

Ein Ziel der Emanzipation ist es, eine Wahl bei seiner persönlichen Entfaltung zu haben. Wofür man sich am Ende entscheidet ist nicht relevant, wichtig ist es, überhaupt die Wahl zu besitzen.


Das ist ein interessanter Aspekt, aber auch nicht ganz unproblematisch!
Oft hört man von Frauen, dass Emanzipation für sie bedeute, dass sie für jeden einzelnen Lebensbereich (bzw. Lebensaspekt) die Wahlfreiheit haben, ob sie nun emanzipiert sind oder nicht, sich also situationsabhängig FÜR oder GEGEN Emanzipation entscheiden. Diese Begründung sehe ich aber kritisch, weil es gleichzeitig auch eine perfekte Legitimierung von Rosinenpickerei ist, nach dem Motto: "Beim Gehalt und Chefpositionen bin ich gerne emanzipiert, bei der Restaurantrechnung und Rentenberechnung aber nicht." Daher sehe ich eine solche Form von "Wahlfreiheit" als gravierende Hürde für ehrliche und gerechte Emanzipation.

Ich bin daher der Ansicht, dass es schon ein gesellschaftliches Leitbild geben sollte und man dieses dann auch konsequent leben sollte... klar, im Bett kann man mal Ausnahmen machen und Machtspielchen/Rollenspiele ausleben, aber im zivilen Leben außerhalb der Schlafkammer sollte man/frau die Emanzipation leben! Zum Beispiel wundere ich mich seit Jahren, warum einerseits in Medien und Politik die "Emanzipation" lauthals beworben wird, andererseits aber im aktuellen Knigge noch immer drin steht, dass der Mann die Restaurantrechnung bezahlt. Was soll sowas? Das ist inkonsequent...

FeuerHoden
2015-01-26, 00:48:32
Du wirst immer auf jemanden angewiesen und abhängig sein: Job, Beruf, Arbeitsamt, Infrastruktur, Demokratie und Recht usw.

Daher erscheint mir deine Definition von "Emanzipation" etwas vage...

In der Feminismus Debatte geht es bei der Emanzipation ausschließlich darum vom anderen Geschlecht emanzipiert zu sein und so betrachte ich das Thema.

Thunderhit
2015-01-26, 06:53:26
Hier geht es aber nicht um Feminismus und was dessen Frauen von Emanzipation verstehen, sondern allgemein um Emanzipation für beide Geschlechter.

Dawn on Titan
2015-01-26, 09:18:12
Wer sich mit solchen Fragen beschäftigt ist sicher nicht emanzipiert.

FeuerHoden
2015-01-26, 13:47:11
Eben. Ich geh meinen Weg und aus.

Lyka
2015-01-26, 13:49:57
"bitte sagt mir, dass ich emanzipiert bin, sonst bin ich es nicht" :uup:

FeuerHoden
2015-01-26, 16:01:54
"bitte sagt mir, dass ich emanzipiert bin, sonst bin ich es nicht" :uup:

Nö. Aber wenn die Frage schon im Raum steht kann mans ja vorzeigen. ;)

Lyka
2015-01-26, 16:06:19
ich habe das auf den TS bezogen :) sorry für mögliche Missverständnisse.

Thunderhit
2015-01-26, 20:35:44
Danke für die geistreichen Kommentare, hat den Thread weit gebracht.

Wer sich mit solchen Fragen beschäftigt ist sicher nicht emanzipiert.

Wir sind hier nicht bei mathematischen Definitionen oder Logik, sondern im sozialen Bereich. Und da sind Definitionen oft schwammig. Darum dieser Thread; um herauszufinden, was unter einem emanzipierten Mann verstanden wird. Ich finde die Frage an sich interessant. Schade, dass einige von euch noch nicht so weit sind, um sinnvoll zur Diskussion beizutragen.

Langlay
2015-01-26, 23:00:27
In meinem Bekanntenkreis laufen keine schlampen rum. Die schaffen es sogar andere für Ihre Arbeit zu bezahlen ohne die Titten auszupacken.


Naja wenn ich so zurück denke wo ich 20-25 war. Hatten einige Mädels in meinem Bekanntenkreis einen guten freund der zwar die wand aber nicht sie anbohren durfte. Und erst sich auch mehr erhofft hat.

Terrarist
2015-01-27, 05:04:04
Ein Ziel der Emanzipation ist es, eine Wahl bei seiner persönlichen Entfaltung zu haben. Wofür man sich am Ende entscheidet ist nicht relevant, wichtig ist es, überhaupt die Wahl zu besitzen.

Die Wahl hat man ja immer, sofern man bereit ist notfalls die sozialen Strukturen zu verlassen die einen daran hindern könnten.


Zurück zur ursprünglichen Frage: Ein emanzipierter Mann ist für mich einer, der sowohl seine maskuline als auch feminine Seite akzeptiert. Zur femininen Seite zähle ich z.B. Modebewusstsein, besondere Körperpflege (beispielsweise Parfum), kulturelles Interesse (Musical, Oper, Ballett) oder tendentiell weibliche Hobbies (Töpfern, Singen).

Besser wäre doch gar nicht zu evaluieren wie das was man tut, nun auf dem Emanzipations-Barometer abschneidet. Sonst ist man ja wieder Sklave..


Wie immer muss jeder für sich selbst sehen, wie viel er davon haben will. Aber es geht darum, dass er diese Seite an sich nicht verstecken muss bzw. sie offen auslebt.

Kommt halt auf die Abhängigkeit zum sozialen Umfeld/Familie und dessen Toleranz an. Das kann schon wie ein Gefängnis sein wenn es zu homogen oder religiös ist, also alle mehr oder weniger das gleiche tun, ähnliche Hobbies und Ziele haben. Leider scheint der Weg für viele wie vorherbestimmt schwer zu ändern. Nur das große Geld und damit Macht und Anerkennung kann solche Leute da aus dieser Situation retten, damit wäre dann das normalerweise unerreichbare Hauptziel erreicht.

Dawn on Titan
2015-01-27, 07:09:36
Wir sind hier nicht bei mathematischen Definitionen oder Logik, sondern im sozialen Bereich. Und da sind Definitionen oft schwammig. Darum dieser Thread; um herauszufinden, was unter einem emanzipierten Mann verstanden wird. Ich finde die Frage an sich interessant. Schade, dass einige von euch noch nicht so weit sind, um sinnvoll zur Diskussion beizutragen.

Ich finde solche Definitionen relativ unsinning, sie sind maximal geeignet gesellschaftliche Trends zu beschreiben, aber nicht um das Leben eines Menschen zu beschreiben. Wer macht was er will und sich von gesellschaftlichen Zwängen frei macht, ist emanzipiert, auch wenn der lieber Shorts statt String trägt und lieber mit der Motorsäge spielt als Töpfern zu gehen.
Ich würde sagen ein emanzipierter Mann hat es nicht nötig sich über den Typen im metrosexuellen Outfit lustig zu machen um seine eigene Männlichkeit zu bestätigen.

Femanzipiert
2015-01-27, 08:35:16
Naja wenn ich so zurück denke wo ich 20-25 war. Hatten einige Mädels in meinem Bekanntenkreis einen guten freund der zwar die wand aber nicht sie anbohren durfte. Und erst sich auch mehr erhofft hat.

Eine junge Frau - die optisch halbwegs was hermacht - hat es in dieser Richtung nun mal sehr einfach. Wäre ich eine Frau, würde ich die Notgeilheit der Männer wahrscheinlich auch für meine Zwecke ausnutzen. Man muss hierzu aber auch sagen, dass es viel zu viele Männer gibt, die keinen Selbstrespekt vor sich selbst haben. Die verhalten sich wie hungrige Hunde sobald 'ne halbwegs attraktive Frau (= Dose PAL) vorbei läuft... für etwas Hoffnung auf SEX würden viele Männer fast alles tun. Ich behaupte einfach mal, dass es den meisten Männern nicht schaden würde sich morgens einen zu wichsen, damit sie den Tag über klar denken können.

Die Wahl hat man ja immer, sofern man bereit ist notfalls die sozialen Strukturen zu verlassen die einen daran hindern könnten.
Das "Verlassen sozialer Strukturen" wird aber oftmals mit Mobbing und Ausstoßung aus der Gruppe quittiert... Nicht umsonst gibt es Studien dazu, dass Menschen, die sich der Herde nicht unterordnen, es schwer haben und anfälliger für Depressionen bzw. psychische Krankheiten sind... Die Angst vor der gesellschaftlichen Ächtung (=Sanktionierung) führt daher dazu, dass viele Leute auf Individualität scheißen und sich lieber unterordnen. Kann man aber auch verstehen. Die wenigsten haben Bock auf Depressionen und Selbstmord.

Besser wäre doch gar nicht zu evaluieren wie das was man tut, nun auf dem Emanzipations-Barometer abschneidet. Sonst ist man ja wieder Sklave..
Du evaluierst doch auch deine Schulnoten, Arbeitsleistung, Aussehen... es ist etwas blauäugig anzunehmen, dass wir hierbei um Evaluierung rumkämen. Alle Lebensaspekte des Menschen basieren mehr oder weniger auf Evaluierung und damit einhergehender Selbstverbesserung ;)

Ich finde solche Definitionen relativ unsinning, sie sind maximal geeignet gesellschaftliche Trends zu beschreiben, aber nicht um das Leben eines Menschen zu beschreiben.
Genau deswegen diskutieren wir es! Auch um deine Ansichten zu hören und zu evaluieren!

Wer macht was er will und sich von gesellschaftlichen Zwängen frei macht, ist emanzipiert, auch wenn der lieber Shorts statt String trägt und lieber mit der Motorsäge spielt als Töpfern zu gehen.

Ich würde sagen ein emanzipierter Mann hat es nicht nötig sich über den Typen im metrosexuellen Outfit lustig zu machen um seine eigene Männlichkeit zu bestätigen.
Das würde dann aber implizieren, dass es so gut wie keine emanzipierten Männer gibt :D

Von Titten auspacken war nie die Rede, und du hast noch nie in nem größeren Büro gearbeitet. ;)
Wie geht das denn in so einem größeren Büro zu? Laufen die Mädels alle mit schulterhochgezogenen Strings umher und heizen den Informatikern ein? :D Erzähl mal ein bisschen aus deinem Erfahrungsfundus...

Ich habe bisher nur in ING-Büros gearbeitet bzw. Praktika gemacht, aber da gibt es keine Frauen. Jedenfalls keine, die als Frau identifizierbar wären... manchmal sehne ich mich nach einem Berufsumfeld, wo es viele Frauen gibt. Im ING-Bereich ist frauenmäßig leider nix los... :(

Wo wir wieder bei Emanzipation wären: Warum studieren nur so wenige "Frauen" INGwissenschaften, dafür aber umso mehr Germanistik? Beklagt wird sich dann auch noch, dass Männer mehr verdienen! Ich hatte jedes Mal einen Dauerständer, wenn ich zur Abwechslung mal meine abgelegene ING-Fakultät verließ und die typischen UNI-Fakultäten (Germanistik, Medizin, RECHT, WIWI) im Stadtzentrum besuchte... als ING-Student verpasst man das Schöne am Studium: die Frauen! Wie war das? Die meisten Paare lernen sich im Studium kennen? Jo, solange man nicht ING ist, mag das stimmen xD

Cyphermaster
2015-01-27, 09:50:39
Besser wäre doch gar nicht zu evaluieren wie das was man tut, nun auf dem Emanzipations-Barometer abschneidet.Ack. Wer penetrant auf irgendwelchen Wertungssystemen rumreitet, hat offensichtlich zu wenig Eier (respektive Eierstöcke). Sonst bräuchte es solche psychologischen Krücken nicht.

Gast
2015-01-27, 12:09:06
Leider ist niemand, weder Mann noch Frau, wirklich emanzipiert. Im Prinzip sind wir alle Sklaven der Gesellschaft. Mit entsprechend viel Geld und einer Scheißegaleinstellung kann man diesen Umstand etwas mildern.

Femanzipiert
2015-01-27, 20:12:54
Ich kenne auch einige, die ihre Reize bewusst einsetzen, um irgendwo einen Bonus zu bekommen und daraus auch keinen Hehl machen.

Gibt es definitiv, aber ganz ehrlich: Wärst Du eine halbwegs attraktive Frau und würdest merken, dass die Kerle alle drauf anspringen und geil auf dich sind, und auch bereit sind viel zu opfern... würdest Du es dann nicht auch ausnutzen? Natürlich darf frau sich dann nicht über fehlende Emanzipation beschweren, denn das wäre bigott.


Die eigentliche Frage ist:
Machen sie es, weil wir in einer Männerwelt leben, wo Männer bestimmen, wer vorwärts kommt und wer nicht, oder
Wir leben doch in keiner Männerwelt mehr. Heutzutage ist es so, dass tendenziell eher die Jungs und Männer in vielen Lebensaspekten benachteiligt werden. Es stimmt zwar, dass in den Gutverdiener-Postionen und Chefsesseln überwiegend Männer sitzen, aber das liegt einzig und allein an der Berufswahl... ich kann ja nix dafür, dass Männer zum Großteil Karrierefächer absolvieren, während sehr viele Frauen sich bei der Berufswahl GEGEN das Geld entscheiden!


Weil es ein einfacher und wirksamer Weg ist, um kurzfristig Ziele zu erreichen und weil sich immer wieder herausstellt, dass es funktioniert?
DAS und Instinkt. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass "wir" die letzten 500 000 in einer Männerwelt gelebt haben. Die menschlichen Verhaltensweisen haben sich in Form von psychogenetischer Codierung drauf eingestellt. Sowas bekommst Du nicht einfach mal schnell innerhalb von zwei Generationen aus den Köpfen der Menschen raus.

Zum Rest deiner Analyse:
Ja, so sehe ich das auch mehr oder weniger.
Ist aber ein schwieriges und umfangreiches Thema. Darüber könnte man dutzende Doktorarbeiten schrieben...

Monger
2015-02-03, 19:40:16
Wenn sich jetzt eine emanzipierte Frau bewusst für ein absolut konservatives und augenscheinlich unemanzipiertes Leben entscheidet, wäre das dann noch Emanzipation? Wo soll man da zwischen Zwang und wahrgenommene Freiheit unterscheiden?

Ich finde das eigentlich ziemlich interessant.
Das ist auch ne berechtigte Frage.

Kann sich ein freier Geist für Unfreiheit entscheiden? Gibt sicherlich genügend Sklaven die nie mit der Freiheit zurecht kamen und lieber in alten Verhältnissen geblieben wären, aber sind die dann emanzipiert?

Ich halte es nicht für unmöglich, dass eine Frau sich bewusst gegen Beruf und Bildung entscheidet, und sich emotional wie finanziell vom Partner (oder wem auch immer) abhängig macht. Mir fällt es sehr schwer zu glauben, dass ein intelligenter Mensch sich bewusst alle Türen bis auf eine zuschlägt. Menschen ändern sich: was heute völlig okay ist, ist es morgen wahrscheinlich nicht mehr. Eine Frau die sich überhaupt nicht um ihre Karriere kümmert, hat eventuell nach einer Trennung ein Leben in permanenter Armut vor sich.

Deshalb: auch wenn Freiheit bedeutet dass einem alle Lebenswege offen stehen, sollte man sich fragen ob die Abfahrt die in die Sackgasse führt tatsächlich eine reale Option ist.