Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Salzwasser Ozean auf Ganymed
Avalox
2015-03-13, 08:43:15
Ganymed ist der größte Mond im Sonnensystem und größer als der Planet Merkur.
Nun hat die NASA gestern zu einer Sondersitzung eingeladen, weil die NASA Beobachtungen vorgelegt hat, welche sehr eindeutig auf eine gewaltigen (damit natürlich flüssigen) Salzwasser Ozean unter der permanenten Eiskruste schließen lassen.
So hat man mit dem Hubble Weltraumteleskop über lange Zeit Ganymed beobachtet und die Bewegung der Polarlichter angemessen. Da Ganymed selbst über ein starkes Magnetfeld verfügt und dieses Magnetfeld sich im sich ändernden Magnetfeld von Jupiter bewegt, konnten die Polarlichter als Indikator verwendet werden. Die Beobachtungen lassen nur den Schluss zu, dass das Ganymed Magnetfeld durch einen flüssigen und wahrhaft riesigen Salzwasserozean beeinflusst wird.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/jupitermond-ganymed-hinweise-auf-wasser-ozean-a-1023000.html
Shink
2015-03-13, 09:01:30
Ja, da tut sich viel auf den Monden in unserem Sonnensystem:
Ozeane gibt es vermutlich auf Europa, Kallisto, Titan, Enceladus, Dione, Mimas, Titania, Oberon, Triton, vielleicht auch Caron...
Da wird schon etwas interessantes darin zu finden sein nehme ich mal an.
Herr Doktor Klöbner
2015-03-13, 09:09:04
Da viele der neueren Theorien über die Entstehung des Lebens diese auch auf der Erde in der Tiefsee verorten, sind das alles sehr aufregende Nachrichten.
In den Ozeanen der Jupiter- und Saturnmonde ist Leben um einiges wahrscheinlicher als auf dem Mars, gäbe es Buchmacher wo man darauf setzen könnte, einen Hunderter wäre es mir wert.
Man sollte meiner Meinung nach das teure Prestigeobjekt bemannte Raumfahrt zeitnah einstellen und die freiwerdenden Mittel für Sonden zu diesen Monden umleiten. Ich denke das ist eine gigantische Aufgabe mit enormen technischen Hürden, sicherlich eine Sache von Jahrzehnten, aber die Suche nach Leben auf diesen Monden sollte das nächste Apollo Programm sein, unbemannt natürlich.
Shink
2015-03-13, 09:21:37
Man sollte meiner Meinung nach das teure Prestigeobjekt bemannte Raumfahrt zeitnah einstellen und die freiwerdenden Mittel für Sonden zu diesen Monden umleiten.
Naja, wie sich Astronauten im Weltall verhalten ist natürlich auch eine interessante Geschichte und die Sache mit der unbemannten Raumfahrt wird ja aufgrund technischer Entwicklungen erst immer sinnvoller - anfangs hätte man da eh nichts halbwegs autarkes hingebracht.
Die andere Frage ist natürlich, ob man da derzeit nichts falsches tut mit den Sonden in Umgebungen, in denen Leben recht wahrscheinlich ist. Wäre ja auch blöd, wenn wir dort ein Massensterben auslösen.:freak:
Surrogat
2015-03-13, 09:57:00
normalerweise würde ich ja sagen, so what? Denn nur Wasser alleine reicht noch lange nicht aus um Leben zu erzeugen, da muss auch noch ordentlich Energie dazukommen und die gibts zumindest von der Sonne da draußen nur in homöopathischen Dosen. Allerdings kann die Energie auch woanders her kommen und da gibts ja noch den guten alten Jupiter mit seinen gigantischen Gezeitenkräften, die die Monde recht ordentlich durchwalken, was wiederum einiges an Energie erzeugt.
Ergo, eigentlich alle Voraussetzungen für Leben erfüllt!
Frage mich sowieso schon seit Jahrzehnten wieso die NASA nicht schon Flotten von Sonden auf die Jupiter- und Saturnmonde geschickt hat...
Monger
2015-03-13, 14:29:36
Frage mich sowieso schon seit Jahrzehnten wieso die NASA nicht schon Flotten von Sonden auf die Jupiter- und Saturnmonde geschickt hat...
Ich glaube man unterschätzt leicht, wieviel Manpower hinter jeder Mission eigentlich steckt. Ist ja eben nicht so dass die Sonden alle selbstständig landen, umher fahren, Daten sammeln, interpretieren und man auf der Erde diese nur noch einsammeln muss. Aus den Daten was sinnvolles rauszuholen ist harte Arbeit.
Macht deshalb auch keinen Sinn, baugleiche Sonden im Dutzenderpack rauszuballern. Ist ja auch nicht so dass man einen perfekten Lebensdetektor entwickelt hätte den man in Serienproduktion raushauen kann. Jede neue Mission liefert neue Rückschlüsse darauf wie man die nächste Mission planen sollte.
Die NASA leistet schon gute Arbeit, ist halt nur selten so sexy wie der Mars Rover.
Herr Doktor Klöbner
2015-03-13, 15:16:07
Gefühlt wird mindestens jede 2te eigentlich sinnvolle Mission gestrichen und hier reden wir vom Bereich 1-2 Mrd Dollar.
So bedauerlich das ist, im Gegensatz zu den Summen für Militär oder irgendwelchen Bankenrettungen ist das Geld für Grundlagenforschung mindestens gedeckelt eher mit Tendenz zu Kürzungen.
Ich bleibe dabei, solange die wissenschaftlich vergleichsweise wertlose ISS diese Summen in Beschlag nimmt, sind die Raumfahrtbehörden kaum handlungsfähig. In der Tat gehört hier der Stecker gezogen, stattdessen sollten die Sonden ausschwärmen, nicht nur die Monde von Jupiter/Saturn sind interessante Ziele.
Weiß eigentlich jemand welche Massen die heute verfügbaren Trägerraketen in einen Orbit um einen Jupiter/Saturnmond befördern können ?
Rancor
2015-03-13, 15:28:32
Gefühlt wird mindestens jede 2te eigentlich sinnvolle Mission gestrichen und hier reden wir vom Bereich 1-2 Mrd Dollar.
So bedauerlich das ist, im Gegensatz zu den Summen für Militär oder irgendwelchen Bankenrettungen ist das Geld für Grundlagenforschung mindestens gedeckelt eher mit Tendenz zu Kürzungen.
Ich bleibe dabei, solange die wissenschaftlich vergleichsweise wertlose ISS diese Summen in Beschlag nimmt, sind die Raumfahrtbehörden kaum handlungsfähig. In der Tat gehört hier der Stecker gezogen, stattdessen sollten die Sonden ausschwärmen, nicht nur die Monde von Jupiter/Saturn sind interessante Ziele.
Weiß eigentlich jemand welche Massen die heute verfügbaren Trägerraketen in einen Orbit um einen Jupiter/Saturnmond befördern können ?
wissenschaftlich sinnlose ISS Mission.... Ahja da scheint einer sehr viel Ahnung zu haben...... nicht
Herr Doktor Klöbner
2015-03-13, 16:05:08
Taufliegen in der Schwerelosigkeit schlüpfen zu lassen und auf diesem Niveau befinden sich die ISS Experimente IST sinnlos. Das Problem ist halt, die Wissenschaftler kriegen für die ISS Geld das ansonsten gar nicht zu kriegen wäre. Wenn sie mehr oder weniger offen sprechen ist es der ganz klare Konsens unter den Wissenschafltern, das sie die Mittel lieber anders verwenden würden.
Wer die ISS als ersten angeblich unabdingbaren Schritt der Menschen ins All sieht, sollte seinen Star Trek Konsum ganz erheblich einschränken.
Lokadamus
2015-03-13, 16:09:18
wissenschaftlich sinnlose ISS Mission.... Ahja da scheint einer sehr viel Ahnung zu haben...... nichtDu hast das Wort vergleichsweise ignoriert.
Toll, die ISS dümpet im Orbit rum und macht Forschungen im Vakuum. Was hat sie herausgefunden? Können wir schneller oder weiter fliegen? Wurden neue Theorien entwickelt? Oder nur Alte bestätigt? Die ISS ist ein Forschungsobjekt, aber genauso viel oder wenig wie Hubble hängt es im Orbit fest. Die Voyager- Sonde ist in diesem Punkt weiterhin interessant, während andere Projekte schon beendet sind.
Nightspider
2015-03-13, 16:28:40
Die Gelder der ISS könnten wunderbar in ATLAST (echter Hubble-Nachfolger) und andere Weltraumsonden gesteckt werden um zB. die Jupitermonde genauer zu untersuchen oder ein Voyager Nachfolger mit viel besseren Instrumenten zu bauen um die Gegenden hinter Pluto genauer zu erkunden. Es wird doch sogar vermutet das Planetengroße Trabanten hinter Pluto rumschwirren könnten ganz am Ende unseres Sonnensystems.
Es gibt jedenfalls noch viele unentdeckte Dinge in unserem Sonnensystem und die ISS schluckt viel Geld, welches man vllt sinnvoller investieren könnte.
Das Hauptproblem ist ja der Geldmangel. Ich hoffe das China und vielleicht Indien zukünftig stärker in Weltraumforschung investieren werden. USA und ESA sind knapp bei Kasse.
Hoch spannend wird es ja auch schon im Juli wenn die Sonde New Horizon am Pluto vorbeifliegt oder wenn nächstes Jahr die Sonde Juno am Jupiter ankommt.
Wir haben von vielen Planeten bzw. Monden noch keine scharfen Bilder und wissen kaum wie es hier und da aussieht. Ein paar hochauflösende Bilder von Europa, Titan, Ganymed und Co. wären sicherlich bahnbrechend.
Surrogat
2015-03-13, 21:13:29
wenn man mal bedenkt das man mit den griechischen Rettungsmilliarden vielleicht schon Leben entdeckt hätte :uponder:
^^
Lokadamus
2015-03-14, 12:37:38
Bei Focus ist heute auch ein Artikel dazu erschienen.
http://www.focus.de/wissen/weltraum/aufregende-beobachtung-hubble-liefert-sensation-jupitermond-besitzt-riesigen-ozean-leben-moeglich_id_4544236.html
Bei solch abgeschotteten Welten muss ich immer wieder an diese Höhle denken.
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hle_von_Movile
Niall
2015-03-14, 12:54:10
normalerweise würde ich ja sagen, so what? Denn nur Wasser alleine reicht noch lange nicht aus um Leben zu erzeugen, da muss auch noch ordentlich Energie dazukommen und die gibts zumindest von der Sonne da draußen nur in homöopathischen Dosen. Allerdings kann die Energie auch woanders her kommen und da gibts ja noch den guten alten Jupiter mit seinen gigantischen Gezeitenkräften, die die Monde recht ordentlich durchwalken, was wiederum einiges an Energie erzeugt.
Ergo, eigentlich alle Voraussetzungen für Leben erfüllt!
Frage mich sowieso schon seit Jahrzehnten wieso die NASA nicht schon Flotten von Sonden auf die Jupiter- und Saturnmonde geschickt hat...
Zumal es in unseren Tiefen auch Leben gibt von denen selbst renommierteste Wissenschaftler bis vor wenigen Jahren dachten: "Da kann nichts leben".
Ich denke wir kratzen mit unserem Wissen immer noch ganz oben an der Spitze des Eisberges was einige Dinge angeht. Auch wenn z.B. Schätzings "Schwarm" Science-Fiction ist, halte ich eines für eine logische Aussage: Wenn es irgendwo intelligenteres Leben als unseres gibt - von dem ich mal persönlich mal ganz schwer ausgehe - wird es sich erst finden lassen wenn es das denn auch will. ... mal so frei und simplifiziert wiedergegeben. :D
Sailor Moon
2015-03-14, 13:54:17
Dann nichts wie los (https://www.youtube.com/watch?v=4R8TiZMM3dM) ;-)
5tyle
2015-03-14, 15:46:35
Mich wundert auch warum man immer nur so ferngesteuerte Spielzeugautos zum Mars sendet und nicht einen Roboter der in der Lage ist langfristige und umfangreiche Untersuchungen anzustellen. Man sollte da echt mal mehr Mut aufbringen. Das Risiko dass eine Mission scheitert ist ja immer da.
Ob es Leben gibt? Vielleicht ist ja Leben nur ein Zyklus in der Lebenszeit eines Planeten wie dem Mars, was ein zeitweise natürlich vorkommendes Phänomen ist. Wenn man was aus den Erkenntnissen mit den Ozeanen lernen kann, dann dass die Phänomene auf der Erde keinesfalls ungewöhnlich sind. Wahrscheinlich ist die Erde sogar viel gewöhnlicher als man denkt, und wer sagt dass es nicht Miniatur-Gasriesen gibt oder riesige Steinplaneten. Offenbar ist Wasser nur ein Faktor, aber für die Entstehung des Lebens scheint der Einfluss von Sonnenlicht bedeutend wichtiger zu sein. Wer sagt, dass sich nur auf Planeten Leben bilden kann, vielleicht wäre das in einem Gasnebel ebenso möglich.
Mal angenommen man findet tatsächlich Anzeichen von Leben, wäre das zwar erstaunlich, aber viel ändern würde das auch nicht. Im Gegenteil wird dadurch die Herkunft des Menschen wohl endgültig entmystifiziert wenn wissenschaftlich bewiesen werden kann, dass es sich um ein natürliches Phänomen handelt. Wenn es im Weltall fortgeschrittenes Leben geben würde, dann hätte man vielleicht schon Anzeichen davon entdeckt. Also glaube ich auch nicht dass das so bald passiert.
Monger
2015-03-14, 18:35:09
Mich wundert auch warum man immer nur so ferngesteuerte Spielzeugautos zum Mars sendet und nicht einen Roboter der in der Lage ist langfristige und umfangreiche Untersuchungen anzustellen. Man sollte da echt mal mehr Mut aufbringen. Das Risiko dass eine Mission scheitert ist ja immer da.
Ich frage mich was du erwartest. Dass man da einen LKW hochschießt? Was genau fehlt dir denn am Mars Rover?
Ich glaube du unterschätzt wie komplex so eine MIssion ist. Die bewegen sich da sehr nah an der Grenze zum technisch machbaren, deshalb geht ja auch ein recht ordentlicher Teil aller Missionen in die Hose.
Der Mars Rover z.B. war das schwerste Gerät was man je auf einem anderen Planeten ausgesetzt hat - zu schwer um ihn mit Fallschirmen landen zu lassen.
Wenn es im Weltall fortgeschrittenes Leben geben würde, dann hätte man vielleicht schon Anzeichen davon entdeckt. Also glaube ich auch nicht dass das so bald passiert.
Gibt so viele Gründe dafür und dagegen dass wir bereits intelligentes Leben hätten entdecken sollen.
Das Weltall ist verdammt groß. Über solche Strecken zu kommunizieren ist wesentlich komplizierter als man vermuten könnte. Wenn uns nicht gerade jemand anpeilt, ist die Chance dort draußen jemanden zufällig zu finden nicht besonders hoch.
5tyle
2015-03-17, 22:08:34
Ich frage mich was du erwartest. Dass man da einen LKW hochschießt? Was genau fehlt dir denn am Mars Rover?
Naja, wieso nicht. Dann hätte man immerhin schon mal einen LKW oben und kann darauf weiter aufbauen.
Allerdings hatte ich da eher Dinge im Sinn die weitergehende Untersuchungen zulassen, z.B. seismische Untersuchungen. Wenn es auf dem Mars mal einen Ozean gegeben hat, dann ist es ja durchaus möglich, dass es da auch unterirdische Höhlensysteme gibt. Selbst den Aufbau des Monds hat man noch nicht vollständig kapiert und nicht mal die Rückseite ist erforscht was ua. an der Energieversorgung scheitert, da sucht man wie auch in der Tiefsee nach Technologien mit denen man 14 Tage ohne externe Energiequelle auskommen kann, denn da kommt die Sonne auch kaum hin.
Zufälligerweise habe ich diese Webseite entdeckt
http://www.robex-allianz.de/ueber-robex/demo-missionen/
http://www.robex-allianz.de/ueber-robex/
die mit den Demomissionen ein bisschen illustriert wird wie das konkret aussehen könnte. Man hat in der Tiefseeforschung Technologien und Anwendungen die in der Raumfahrt bis dato noch gar nicht eingesetzt wurden. Z.B. gibt es das hier für Bohrungen in Meerestiefe: http://www.marum.de/MARUM-MeBo_2.html Sowas könnte man auch auf dem Mars oder so einsetzen.
Dabei sollen Konzepte der Tiefseeforschung mit Konzepten der Raumfahrt sinnvoll zusammengeführt werden. Wie man auch sieht, wurde schon 1970 ein Rover eingesetzt auf dem Mond, natürlich war der Vergleichsweise eine Blechschüssel mit dem was es heute gibt aber trotzdem. Was aber in der Zukunft liegt sind ggf. sogar autonome Systeme die über Jaher operieren könnten. Ein Roboter (http://www.robex-allianz.de/raumfahrt-technologien/)könnte dabei ähnliche Aufgaben wie ein Geologe übernehmen.
Man könnte weiterhin schon auch versuchen z.B. ein dauerhaftes Observatorium auf dem Mars oder auf anderen Planeten einzurichten. Wenn es auf Ganymed einen Ozean gibt dann wird man da noch Jahrzehnte dran rumforschen, und je schneller man entsprechende Systeme besitzt, umso besser. Letztenendes macht das auch den Weg dazu frei extraterrestrische Ressourcen oä. eines Tages nutzen zu können.
Gibt so viele Gründe dafür und dagegen dass wir bereits intelligentes Leben hätten entdecken sollen.
Übrigens sucht man nach Strategien um auf Exoplaneten Leben zu entdecken. Ein Ansatz ist hier beschrieben http://www.pro-physik.de/details/news/7628191/Leben_auf_anderen_Planeten_erkennen.html Es wird die Zusammensetzung der Atmosphäre untersucht, durch die charakteristische Zusammensetzung könnte angeblich sogar ein direkter Nachweis gelingen.
anddill
2015-03-17, 22:32:19
Auf der Rückseite des Mondes scheint die Sonne genauso viel wie auf der Vorderseite. Und ein Mondrover ist Kinderkram, bei 1,5s Signallaufzeit ist der komplett fernsteuerbar.
InsaneDruid
2015-03-17, 22:50:04
Was heist "fast"? Es ist. Lunochod 1&2 haben es ja gezeigt.
EDIT: stand da nicht grade fast? ^^
Monger
2015-03-18, 22:04:47
Naja, wieso nicht. Dann hätte man immerhin schon mal einen LKW oben und kann darauf weiter aufbauen.
Naja, versuch mal einen LKW auf der Erde aus dem Flugzeug zu werfen und heil zu landen. Schon das ist nicht einfach. Der Mars Rover ist mit Abstand das schwerste Gerät was man je auf den Mars gebracht hat.
Der Mars vereint zwei blöde Eigenschaften: er hat eine recht ordentliche Gravitation, aber eine sehr dünne Atmosphäre. Mit einer dicken Atmosphäre könnte man mit Fallschirmen landen, oder sogar mit Flügeln in einen Gleitflug übergehen. Auf der Venus wäre eine Landung überhaupt kein Problem - wenn man denn Materialien hätte die die Atmosphäre überstehen. Auf dem Mars hat man unterhalb von ein paar 100 km/h schnell einen Strömungsabriss, ein Fluggerät mit ordentlicher Nutzlast für so eine Atmosphäre zu bauen ist die Hölle.
Ganz ohne Atmosphäre wäre fast besser, da müsste man sich nicht mit Reibung, Wind und Turbulenzen rumschlagen. Im Prinzip geht es wohl nicht anders wie mit dem Mars Rover vorgemacht: es braucht einen Skycrane, der genügend Schub entwickeln kann um die Last runterzubremsen und passgenau zu platzieren.
Das hört sich immer alles so einfach an, aber man kratzt da schon sehr an der Grenze des heute technisch machbaren.
Für weiter entfernte Planeten und Monde kommt halt schlicht noch das Problem mit der Reisezeit. Es ist nicht so abwegig, dass Sonden die heute losgeschickt werden von späteren Sonden aufgrund effizienterer Antriebstechnik überholt werden. Mal davon ganz abgesehen dass Transferfenster halt nicht regelmäßig offen stehen.
kevsti
2015-03-19, 07:31:22
Die Setzung von Prioritäten ist halt gebunden an die persönlichen Wünsche von möglichen erfolgen bzw. Resultaten einer Mission/Handlung.
Alle die sich hier wünschen, dass ISS abgeschaltet, Griechenland sich selbst überlassen und das Militärbudget der USA um 99% gesenkt wird, wollen doch nur die Sensation lesen "Hey, es gibt wirklich außerirdisches Leben".
Eine Sensation wäre das wirklich. Aber der Nutzen? Ok wir wissen nun, dass es da irgendwelche kleine "Tierchen" gibt... Und nun? Haben wir Haufen Geld in die Klärung der Frage gesteckt, bis auf die Befriedigung der Neugier, sehe ich keinen kurz- oder mittelfristigen Nutzen dabei. Da halte ich die ISS mit ihren "kindischen" Schwerelosigkeits-Experimenten für wesentlich nutzbringender. Auch die Rettung eines Staates und das Millitärbudget der USA finde ich da sinnvoller. Warum, will ich gar nicht so ausführlich diskutieren. Mir geht es mehr darum, dass ich den Sinn nicht sehe Millionen zu investieren um möglicherweise die Frage zu klären ob es kleine "Tierchen" irgendwo, auf einem Mond/Planeten, 100km unter einer dicken Eisschicht gibt. Möglicherweise können uns diese Tierchen in ganz ferner Zukunft wirklich etwas bringen, aber dazwischen stehen noch einige Technologiesprünge und Ethische Fragen...
Also die Frage an die Kritiker anderer kostenintensiver Unternehmungen: Was versprecht ihr euch dabei, wenn wir Milliarden in Sonden investieren, die dann möglicherweise in 5-10 Jahren uns sagen könnten "Ja es gibt da ein paar "Tierchen""?
mercutio
2015-03-19, 08:34:18
Mal ganz abgesehen davon, dass es technisch derzeit nicht machbar ist, sich durch eine 50 km dicke Eisschicht zu schmelzen und danach noch 10-20 km tief (!) zu tauchen, um den Grund eines Ozeans zu erreichen, um dann dort ein paar Quadratkilometer nach Leben abzusuchen.
Alleine schon der Druck, gegen den man da kämpfen muss und dabei soll die Sonde auch noch Daten übermitteln. Bei den Dimensionen von Eis und Wasser geht das nicht mit Funk, also braucht es ein stabiles 70 km Kabel, was alleine schon Tonnen wiegen wird...
Davon kann man ja nur träumen, aber erleben werden wir das nicht mehr. Vielleicht unsere Kinder...
Avalox
2015-03-19, 09:07:46
Das ist immer noch ein Ozean auf einem kleinen Mond. Der Druck in 10km oder 20km Tiefe natürlich der Fallbeschleunigung entsprechend. Allerdings sind die spekulierten Ozeane auch entsprechend tiefer. Eben bis zu 100km, welches dann eben den Druckverhältnissen in der Tiefsee der Erde etwas übertreffen. Aber auch nicht um Grössenordnungen. Genau deshalb wird ja über Leben so spekuliert.
Surrogat
2015-03-19, 09:40:33
Also die Frage an die Kritiker anderer kostenintensiver Unternehmungen: Was versprecht ihr euch dabei, wenn wir Milliarden in Sonden investieren, die dann möglicherweise in 5-10 Jahren uns sagen könnten "Ja es gibt da ein paar "Tierchen""?
Es würde eine der Ur-Fragen der Menschheit beantworten, nämlich: Sind wir allein?
Die Existenz von "Tierchen" auf einem anderen Planeten oder Mond, wäre der beweis dafür das wir es nicht sind. Solche Antworten sind mehr wert als man mit Geld bezahlen kann!
mercutio
2015-03-19, 09:40:35
Ich bezweifle auch nicht, dass es Leben geben kann, vor allem, wenn die Monde einen festen Kern haben, der vulkanisch aktiv ist (vgl. Black Smokers in unseren Ozeanen). Zumindest bei Europa kann man wohl davon ausgehen. Könnte es btw. auch noch andere Gründe geben, warum das Wasser unter dem Eis flüssig ist?
Aber wie soll man durch das Eis kommen?
Und dann muss man vermutlich am Grund dieses Ozeans ein paar Quadratkilometer absuchen, um überhaupt Black Smoker oder vergleichbares zu finden.
Und bevor das alles stattfinden kann, muss der angepeilte Mond gründlich untersucht werden, dass man nicht auf unlösbare Probleme trifft, wie zB das Kabel ist zu kurz, das Wasser zu heiß, Strahlung zu hoch, starke Beben auf der Eisoberfläche, etc... Das alleine dürfte schon Jahrzehnte dauern.
@surrogat: Wem ist diese Antwort mehr Wert, als alles Geld der Welt? Ich könnte mir vorstellen, dass es einen mächtigen Religionsstreit bei uns auslösen würde. Vielleicht würden religiöse Fundamentalisten eine solche Mission, die nach Leben sucht, sogar sabotieren.
Avalox
2015-03-19, 09:44:16
Es würde eine der Ur-Fragen der Menschheit beantworten, nämlich: Sind wir allein?
Die Existenz von "Tierchen" auf einem anderen Planeten oder Mond, wäre der beweis dafür das wir es nicht sind. Solche Antworten sind mehr wert als man mit Geld bezahlen kann!
Na ja.
Es wäre ein Schritt, insbesonderer, wenn man dieses im Detail betrachten kann. Also nach Ähnlichkeiten sucht.
Auf der anderen Seite sind die "Mars Fossilien" schon heute ein ziemlich starkes Indiz.
Mit Funden im Sonnensystem würde natürlich gleich die Frage und Vermutung aufkommen, ob das Leben von einem Planten zum anderes gewandert ist. Was ja allen Anschein durch Meteoriteneinschläge und dadurch aufgewirbeltes Material gar nicht so unwahrscheinlich ist. Damit würde man zwar wissen, dass im Sonnensystem Leben existiert, wie wo entstanden und wie häufig im Universum wäre dann noch nicht unbedingt beantwortet.
Surrogat
2015-03-19, 09:47:07
@surrogat: Wem ist diese Antwort mehr Wert, als alles Geld der Welt? Ich könnte mir vorstellen, dass es einen mächtigen Religionsstreit bei uns auslösen würde. Vielleicht würden religiöse Fundamentalisten eine solche Mission, die nach Leben sucht, sogar sabotieren.
alleine das wäre es schon wert, die angebliche Einzigartigkeit der menschheit zu brechen und damit mancher religiösen Verblendung den Boden zu entziehen
Wems das wert ist? Verdammt vielen menschen, glaubs mir...
Moman
2015-03-19, 14:12:47
Es würde eine der Ur-Fragen der Menschheit beantworten, nämlich: Sind wir allein?
Die Existenz von "Tierchen" auf einem anderen Planeten oder Mond, wäre der beweis dafür das wir es nicht sind. Solche Antworten sind mehr wert als man mit Geld bezahlen kann!
Richtig,
und solange deren Existenz nicht bewiesen ist sollten wir annehmen das wir es sind.
Bis jetzt ist alles reine Spekulation die auf Theorien basiert.
Villeicht ist Leben woanders garnicht so selten, villeicht aber doch, villeicht sind wir einzigartig:biggrin:
Und wenn wir es wären, ja dann.........
Wären wir dann ungeheuer Wertvoll?;D
Moman
kevsti
2015-03-20, 06:34:19
alleine das wäre es schon wert, die angebliche Einzigartigkeit der menschheit zu brechen und damit mancher religiösen Verblendung den Boden zu entziehen
Wems das wert ist? Verdammt vielen menschen, glaubs mir...
Wait wait... Geld ausgeben um einen Staat aus dem Dreck zuziehen und damit eingehend auch Millionen von Menschen ist puh. Aber Geld ausgeben um zu beweisen das wir nicht einzigartig sind und dadurch ein Armageddon in uralten religiösen Kreisen auslösen und dadurch Millionen von Menschen ihren Glauben zu stehlen? :freak:
Also ich würde das eher als negative Nebenwirkung einer möglichen Findung von außerirdischen Leben empfinden.
Aber davon ab, denke ich, dass es gar keine so große religiöse Schockwelle auslösen würden. Ich bin kein Theologe, aber ich gehe stark davon aus, das denen genug einfällt... Schon oft genug in der Geschichte wurden die Religion durch wissenschaftlichen Erkenntnissen erschüttert. Hat es wirklich was gebracht? Wohl kaum. Natürlich sind heute viel weniger Menschen religiös als noch vor ein paar Jahrhunderten. Dies würde ich aber nicht diesen Erkenntnissen (wie Erde ist nicht der Mittelpunkt, sondern Sonne) zuschreiben.
Auch sehe ich, wie gesagt, nicht den Nutzen darin einigen Millionen Menschen wohl möglich vor den Kopf zu stoßen...
Ich sehe also immer noch nicht den Nutzen der Klärung dieser uralten Frage in Richtung "Nein, sind wir nicht" (alle andere ist ja nicht beweisbar). Du hast mir eher nen Grund geliefert, diese Frage nicht zu beantworten :biggrin: Aber wir sind wohl bloß einfach verschiedener Ansichten :wink:
RoNsOn Xs
2015-03-20, 11:38:45
Jaja immer schön wirtschaftlich denken. Alles menschengemacht.
Diesem Religionsquatsch gehört endlich eindeutig die Grundlage entzogen und das hätte nach anfänglichem Kaos eben längerfristig gesehen nur positive Vorteile.
Schätze doch mal wie viele Menschen (um mit dir auf Augenhöhe zu texten) bei Kriegen um Religion umgekommen sind.
Eigtl hat dies ja einen positiven Nebeneffekt. So stieg die Weltbevölkerung durch die Kriege nicht ganz so schnell, was eben der Erde und damit uns besser kam und kommt.
kevsti
2015-03-21, 12:13:47
Ja aber meinst du die terroristischen Religionen sterben, nur weil irgend nen Lebewesen (angeblich) außerhalb der Erde gefunden wurde? Dort gehts dort gar nicht so sehr um den glauben an einen Gott der alles auf der Erde und NUR der Erde erschuf... Zudem sind die diese radikalen und gewaltbereiten Anhänger doch so easy zu manipulieren... Dann heißt es eben, dass die Meldung ein Fake ist etc... Irgendwas wird denen schon einfallen... um ihre Gotteskriege zu rechtfertigen, sofern es eben überhaupt nötig ist.
Ich meinte aber was völlig anderes... Es gibt ein Haufen Menschen die religiös sind und dadurch ein Halt im Leben finden. Manche Menschen brauchen das halt. Und ich finds ok. Die tun mir dadurch ja nichts und ihnen geht es besser dadurch - und das ist das wichtige. Ich kenne übrigens auch einige Christen die offen und ehrlich egal ist ob es Gott gibt und auch nicht die Kirche besuchen. Ihnen geht es aber um die Gemeinschaft, um die Werte. Warum so etwas kaputt machen wollen? Verstehe ich nicht... Lasst die Leute glauben was sie wollen... Solang sie aus diesem Grund kein Krieg führen, aber genau die das tun - die scheren sich nen Dreck darum ob es nun ein Tierchen auf Ganymed oder sonst wo gibt...
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