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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum verhalten sich so viele Mitmenschen asozial?


Surrogat
2015-04-12, 15:55:56
Eine Frage die mich schon sehr lange beschäftigt, woher rührt asoziales Verhalten und wie kann man die ständige Verbreitung solchen Verhaltens stoppen?

Ich rede hier nicht von irgendwelchen Bevölkerungsgruppen, asoziales verhalten erlebe ich quasi in jeder Schicht, sei es arm oder reich. Leider nehme ich in letzter Zeit eine massive Ausbreitung solchen Verhaltens wahr. Oft zeigt sich asoziales Verhalten im Verhalten auf der Straße, da wird rumgegrölt, unnötig Lärm gemacht, irgendwo hin gepisst, Leute angemacht, Glas zerschlagen, Müll einfach in die Natur entsorgt etc.
Ganz allgemein scheint die Meinung zu herrschen das es doch scheißegal ist wie man sich benimmt, es hat einem ja sowieso keiner was zu sagen und wenn doch dann kommen blöde Sprüche oder auch mal Gewaltandrohung.

So etwas wie Schamgefühl oder Verantwortungsbewußtsein für seine Handlungen scheint nicht mehr zu existieren, wozu auch? Und jeden Tag wird es schlimmer. Wozu denn die Asche und die Kippe im eigenen Auto entsorgen wenn man sie doch nur aus dem offenen Fenster schmeißen muß?

Ich weiß natürlich das Anstand und Manieren heutzutage keine hehren Werte mehr sind, aber muß man sich denn völlig gehen lassen heutzutage?

Was denkt ihr darüber und was für beispiele erlebt ihr so tagtäglich?

Commander Keen
2015-04-13, 20:37:32
Die Ursache liegt meines Erachtens nach in dem immer weiter um sich greifenden Egoismus - asoziales Verhalten ist dann die direkte, sichtbare Folge davon.

Die Frage muß also lauten: Warum werden die Menschen immer egoistischer? Diese Frage kann ich natürlich auch nicht vollständig beantworten, aber mein Erklärungsansatz, ist, dass die Menschen trotz (oder gerade wegen...) des absoluten Überflusses immer unzufriedener werden. Es muß immer noch mehr sein, mehr, mehr. Das führt dann dazu, dass man sich immer egoistischer verhält, um dieses "mehr" zu erreichen.

Ein weiterer Punkt ist, dass einem mit dem Ideal der totalen Selbstverwirklichung durch Lifestyle und Konsum, welche der Kapitalismus predigt, jegliche Empathie abgewöhnt wird. Ich denke daher oft, dass manche Menschen gar nicht mehr realisieren, wie egoistisch und asozial sie sich verhalten. Innere Ruhe und Zufriedenheit kann allerdings niemals dadurch kommen, dass man Anderen - und sei es unbewusst - schadet. Und so entfernt man sich immer weiter von sich selbst ohne das man es merkt.

Eine Lösung hab ich allerdings auch nicht. Letztlich sind wir halt immer noch dämliche Affen. Es wird daher weitergehen wie bisher bzw. noch schlimmer werden, bis es irgendwann halt mal kracht, solange die Menschheit als Ganzes keine höheren Ziele findet und sich untereinander nicht einig wird.

ux-3
2015-04-13, 20:39:42
Was denkt ihr darüber und was für beispiele erlebt ihr so tagtäglich?

Menschen nehmen sich als Maßstab für die Bedürfnisse anderer. Wer z.B. selbst keine Ruhe will, geht auch erst mal nicht davon aus, dass andere Wert darauf legen.

Mit anderen Worten: Hanlon's Razor.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon%E2%80%99s_Razor

Mosher
2015-04-13, 21:01:48
delete.

Text hat nicht so wirklich zum Thema gepasst.

KinGGoliAth
2015-04-13, 21:07:24
- weil es spass bringt
- weil es zum erfolg führt
- weil es ein ideales frustventil ist
- weil es in aller regel ungestraft bleibt (und ggf auch belohnt wird, s.o.)

da spreche ich nicht aus eigener erfahrung sondern rein aus der beobachterperspektive. abgesehen von kleinen ausnahmen wie nachts um 4 nach der party auf dem heimweg einen baum anpissen wenn es zu sehr drückt, aber das ist ja nun wirklich ein minderschwerer fall.

ich für meinen teil bin nicht assi genug, wenn ich mir hier ein paar leute in meiner umgebung angucke dann liegt der "vorteil" dieser eigenschaft leider auf der hand.
wobei sich assig dann natürlich nicht nur aufs leute auf der strasse anspucken bezieht sondern auf alle lebenslagen. umgang mit mitmenschen, verhalten im job, verhalten in beziehungen usw.

these: wäre ich assiger wäre ich besser dran bzw glücklicher (oder erfolgreicher, je nach zusammenhang) und wenn man assi genug ist, ist einem auch egal, dass man assi ist. ein sich selbst verstärkender effekt, genau wie unfähige leute, die nicht erkennen können, dass sie unfähig sind, weil sie selbst dazu zu unfähig sind.

Watson007
2015-04-13, 21:10:44
Asozialität kann man auch immer gut bei Fussballfesten beobachten

Gast
2015-04-13, 21:33:27
abgesehen von kleinen ausnahmen wie nachts um 4 nach der party auf dem heimweg einen baum anpissen wenn es zu sehr drückt, aber das ist ja nun wirklich ein minderschwerer fall.
Ich pisse regelmäßig nachts an Bäume... ist das assi? Ich dachte immer, das wäre Natur!?

wobei sich assig dann natürlich nicht nur aufs leute auf der strasse anspucken bezieht sondern auf alle lebenslagen. umgang mit mitmenschen, verhalten im job, verhalten in beziehungen usw.

these: wäre ich assiger wäre ich besser dran bzw glücklicher (egal unter welchem aspekt des lebens) und wenn man assi genug ist, ist einem auch egal, dass man assi ist. ein sich selbst verstärkender effekt, genau wie unfähige leute, die nicht erkennen können, dass sie unfähig sind, weil sie selbst dazu zu unfähig sind.
Siehst Du die Gründe dafür im Kapitalismus, Ellenbogengesellschaft usw.!?

Timolol
2015-04-14, 00:25:13
Wozu denn die Asche und die Kippe im eigenen Auto entsorgen wenn man sie doch nur aus dem offenen Fenster schmeißen muß?

Ich weiß natürlich das Anstand und Manieren heutzutage keine hehren Werte mehr sind, aber muß man sich denn völlig gehen lassen heutzutage?

Hatte das mal erlebt als jemand vor mir seinen Müll aus dem Autofenster entsorgt hat. Ich war nah dran der Sau hiinterherzufahren bis sie anhält. Aber das war kein Einzeltäter, wenn man so die Straßenränder beobachtet... Asoziale Egoistische Drecksäue.



Was denkt ihr darüber und was für beispiele erlebt ihr so tagtäglich?

Asoziales Verhalten gehört hart bestraft. Nicht irgendwelchen kleinen Kavaliersdelikte welche keinem Schaden zufügen.
Will gar keine Beispiele nennen. Da könnte ich nen ganzes Buch schreiben.

Aber unsere Gesellschaft entwickelt sich in genau die falsche Richtung. :frown:

soLofox
2015-04-14, 09:07:22
Hatte das mal erlebt als jemand vor mir seinen Müll aus dem Autofenster entsorgt hat. Ich war nah dran der Sau hiinterherzufahren bis sie anhält. Aber das war kein Einzeltäter, wenn man so die Straßenränder beobachtet... Asoziale Egoistische Drecksäue.

ein verhalten das ich absolut verabscheue und null nachvollziehen kann.

habe letztens auf nem spaziergang mal einen müllsack mitgenommen und alles aufgesammelt, was ich bzw. wir finden konnten. plastikflaschen ohne ende, zigarettenschachteln ohne ende. sogar bonbon papier (plastikfolie) ohne ende, immer das selbe auf unserer strecke. da ist jemand lang gelatscht vorher, und hat stetig sein bonbon papier einfach entsorgt.

klar, verhältnismäßig ist es in deutschland ja noch sauber. ich möchte gar nicht in einigen anderen ländern spazieren gehen. ich könnte ja schon ausrasten wenn ich hier irgendwo eine batterie auf dem boden liegen sehe :usad:

warum verhalten sich (viele) menschen asozial? weil es ihnen scheiss egal ist und sie nur darauf aus sind, am besten und so einfach/bequem wie möglich zu leben.

Annator
2015-04-14, 09:19:16
ein verhalten das ich absolut verabscheue und null nachvollziehen kann.

habe letztens auf nem spaziergang mal einen müllsack mitgenommen und alles aufgesammelt, was ich bzw. wir finden konnten. plastikflaschen ohne ende, zigarettenschachteln ohne ende. sogar bonbon papier (plastikfolie) ohne ende, immer das selbe auf unserer strecke. da ist jemand lang gelatscht vorher, und hat stetig sein bonbon papier einfach entsorgt.

Das hat unsere Vorstadt mal als Aktion gemacht. Ich war überrascht wieviele da freiwillig mitgemacht haben. Gibt genug gute Menschen. Man merkt sich leider meistens nur die Asozialen.

PHuV
2015-04-14, 09:24:03
:
- weil es zum erfolg führt
:
- weil es in aller regel ungestraft bleibt (und ggf auch belohnt wird, s.o.)

Genau das sind die Punkte. Es gilt halt immer noch der Spruch: "Der Klügere gibt nach!", und die Dummen gewinnen das Feld. Und wenn man etwas sagt, muß man gute Nerven haben und vor allen Dingen auch körperlich gewappnet sein, weil man sofort bedroht oder eben auch geschlagen wird, wenn man etwas sagt. Besonders die PMMH sehen sich immer gleich in der Ehre gekränkt, wenn man sie für ihr Verhalten kritisiert. Vor allen Dingen steht man selbst wenn man Recht hat, immer alleine da, man bekommt hier auch meistens keine Hilfe von den Mitmenschen. Ganz unlustig wird es, wenn man sogar angegriffen wird, sich erfolgreich verteidigt, und man dann plötzlich vor allen als der Böse dasteht, obwohl man das Opfer ist, und nicht die Ursache. :rolleyes:

Palpatin
2015-04-14, 09:31:29
Ich rede hier nicht von irgendwelchen Bevölkerungsgruppen, asoziales verhalten erlebe ich quasi in jeder Schicht, sei es arm oder reich. Leider nehme ich in letzter Zeit eine massive Ausbreitung solchen Verhaltens wahr. Oft zeigt sich asoziales Verhalten im Verhalten auf der Straße, da wird rumgegrölt, unnötig Lärm gemacht, irgendwo hin gepisst, Leute angemacht, Glas zerschlagen, Müll einfach in die Natur entsorgt etc.

Das die Schicht wenig damit zu tun hat stimmt, allerdings behaupte ich mal aus eigener Erfahrung das das Alter schon eine Rolle spielt. Von 16-25 habe ich schon das ein oder andere gemacht das ich jetzt mit 35 nicht mehr tun würde und als asozial empfinde, auch Alkohl spielte dann meistens eine Rolle :rolleyes:.

soLofox
2015-04-14, 09:34:20
alleine alkohol als ausrede zu nehmen ist.... ich lass das wort :)

Surrogat
2015-04-14, 10:00:56
warum verhalten sich (viele) menschen asozial? weil es ihnen scheiss egal ist und sie nur darauf aus sind, am besten und so einfach/bequem wie möglich zu leben.

stimmt zwar, aber der Grund dieser Einstellung interessiert mich, mangelnde Erziehung alleine kanns doch nicht sein, oder?
Eventuell was genetisches?

Von 16-25 habe ich schon das ein oder andere gemacht das ich jetzt mit 35 nicht mehr tun würde und als asozial empfinde...

wenn du dein Verhalten nachträglich als asozial reflektierst, bist du zumindest schonmal kein richtiger Asi, diese ändern sich nämlich meines Erachtens nie und treiben das Spielchen ihr ganzes Leben lang, es sei denn sie kriegen mal einen Schlag vor den Schädel der die graue Zelle darin aus dem Koma reißt

PHuV
2015-04-14, 10:40:13
stimmt zwar, aber der Grund dieser Einstellung interessiert mich, mangelnde Erziehung alleine kanns doch nicht sein, oder?
Meine ich doch. Meine Frau und ich sehen das beispielsweise schon an Kindern, wenn die uns besuchen, oder unseres andere. Da fallen manche Kinder doch deutlich auf, und wenige sind wirklich höflich und nett. Da merkt man in den meisten Fällen auch sofort den Bildungsstand der Eltern.

Eventuell was genetisches?
Ich meine, es ist der Bildungsgrad und die Erziehung, dazu kommt noch die Kultur bzw. Umgebung. Asiaten treten hier beispielsweise anders auf als Osteuropäer oder Araber und Türken. Oder vergleiche mal Iraner und Araber, ein himmelweiter Unterschied. Die werden ja gerne immer wegen dem Islam in einen Topf geworfen, obwohl Iraner Perser sind, und keine Araber. Iraner habe ich bisher beispielsweise auch immer als höfliche Menschen erlebt.

Und ein intelligenter Mensch wird Höflichkeit als Kontrollmöglichkeit eher vernunftbegabt einsetzen als ein Prolet, dem eh alles egal ist. Oh, mit so einer Äußerung habe ich mich im Osten kurz nach der Wende sehr beliebt gemacht. :tongue: Da war ich dann der Assi.

Der Eulenträger von Athen
2015-04-14, 10:45:57
Ich glaube, das Problem rührt auch mit von der Überbevölkerung her. Asoziale Idioten gab es schon immer, nur werden es eben immer mehr in der Anzahl, so dass man ihnen öfter über den Weg läuft. Es gibt eben immer weniger Platz für immer mehr Menschen. Früher konnten sie dadurch ihre Gewohnheiten ausleben, ohne direkt jemanden zu stören. Heute ist man einfach zu beengt.

Außerdem fällt mir auf, je älter ich werde, desto weiter sinkt meine Toleranzgrenze.

Mr.Fency Pants
2015-04-14, 11:02:16
Die Ursache liegt meines Erachtens nach in dem immer weiter um sich greifenden Egoismus - asoziales Verhalten ist dann die direkte, sichtbare Folge davon.

Die Frage muß also lauten: Warum werden die Menschen immer egoistischer? Diese Frage kann ich natürlich auch nicht vollständig beantworten, aber mein Erklärungsansatz, ist, dass die Menschen trotz (oder gerade wegen...) des absoluten Überflusses immer unzufriedener werden. Es muß immer noch mehr sein, mehr, mehr. Das führt dann dazu, dass man sich immer egoistischer verhält, um dieses "mehr" zu erreichen.

Ein weiterer Punkt ist, dass einem mit dem Ideal der totalen Selbstverwirklichung durch Lifestyle und Konsum, welche der Kapitalismus predigt, jegliche Empathie abgewöhnt wird. Ich denke daher oft, dass manche Menschen gar nicht mehr realisieren, wie egoistisch und asozial sie sich verhalten. Innere Ruhe und Zufriedenheit kann allerdings niemals dadurch kommen, dass man Anderen - und sei es unbewusst - schadet. Und so entfernt man sich immer weiter von sich selbst ohne das man es merkt.

Eine Lösung hab ich allerdings auch nicht. Letztlich sind wir halt immer noch dämliche Affen. Es wird daher weitergehen wie bisher bzw. noch schlimmer werden, bis es irgendwann halt mal kracht, solange die Menschheit als Ganzes keine höheren Ziele findet und sich untereinander nicht einig wird.

Sehr schön formuliert, das sehe ich auch so.

Generell denke ich auch, dass so eine Verhaltensweise aus einer Unzufriedenheit mit sich selbst entsteht. Da suchen die Leute dann Erfüllung und Sinn in Form von Lifestyle, Konsum und dem Festhalten an Menschen und Beziehungen, nur um dann festzustellen, dass sie dadurch mittel- und langfristig nur noch unzufriedener werden. Nur wer sich selbst liebt und mit sich selbst im Reinen ist, wird das auch auf andere Menschen übertragen können.

PHuV
2015-04-14, 11:25:27
Generell denke ich auch, dass so eine Verhaltensweise aus einer Unzufriedenheit mit sich selbst entsteht.
Hier könnte man ja dann wirklich böse unterstellen, daß unsere heutige Zivilisation mehr Unzufriedenheit schafft, weil die Leute einfach mehr Zeit haben, unzufrieden zu sein. ;) Wenn man sich die Situationen nach den Weltkriegen ansieht, wo die Menschen um das blanke Überleben kämpften, hier hatten die Menschen gar keine Zeit, über so etwas nachzudenken.

Trotzdem würde ich hier nicht tauschen wollen. Die Frage ist dann, müssen wir dann automatisch asoziales Verhalten hinnehmen oder nicht. Steigt asoziales Verhalten bei einer Wohlstandsgesellschaft oder nicht? Ich glaube, daß diese Dinge nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben müssen.

Ein aktuell gut zu beobachtendes Phänomen:
Visa für Hongkong: Peking bremst die Shopping-Chinesen (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/hongkong-visa-begrenzung-fuer-festland-chinesen-a-1028297.html)

Mr.Fency Pants
2015-04-14, 11:42:24
Hier könnte man ja dann wirklich böse unterstellen, daß unsere heutige Zivilisation mehr Unzufriedenheit schafft, weil die Leute einfach mehr Zeit haben, unzufrieden zu sein. ;) Wenn man sich die Situationen nach den Weltkriegen ansieht, wo die Menschen um das blanke Überleben kämpften, hier hatten die Menschen gar keine Zeit, über so etwas nachzudenken.

Trotzdem würde ich hier nicht tauschen wollen. Die Frage ist dann, müssen wir dann automatisch asoziales Verhalten hinnehmen oder nicht. Steigt asoziales Verhalten bei einer Wohlstandsgesellschaft oder nicht? Ich glaube, daß diese Dinge nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben müssen.

Ein aktuell gut zu beobachtendes Phänomen:
Visa für Hongkong: Peking bremst die Shopping-Chinesen (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/hongkong-visa-begrenzung-fuer-festland-chinesen-a-1028297.html)

Es gab und gibt immer Menschen, die ihr persönliches Glück von materiellen Dingen oder anderen Menschen abhängig gemacht haben. Je mehr Zeit und Geld dafür zur Verfügung steht, desto stärker ist dies in meinen Augen jedoch. Besonders in der aktuellen hektischen Zeit, wo das Zur-Ruhe-kommen immer schwerer fällt.

hesTeR-
2015-04-14, 11:58:41
weil die leute einfach keine gesellschaftlichen konsequenzen fürchten müssen, weil wir alle zu bequem geworden sind und zu politisch korrekt.

Wenn man früher im Tante emma laden was geklaut hat, ging das einmal im dorf rum was denn mit Familie xyz nicht stimmt der Sohn hat geklaut.

heute passiert einfach nichts.

das Selbe beispiel gibt es doch bei 10000000 mio sachen.

keiner übernimmt mehr verantwortung für sich oder die die man kennt, immer ist jemand anderes schuld.

#44
2015-04-14, 12:04:20
Einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch. Die soziale Kontrolle funktioniert deutlich schlechter. Die Strukturen sind weniger dicht, Eltern und Kinder sind in völlig verschiedenen Personengruppen vernetzt, Leute kennen immer häufiger nichtmal ihre Nachbarn - dann fällts auch leicht auf die Meinung/das Befinden der Anderen zu scheißen. Selbst wenn jemand was sagt kann man demjenigen gegenüber völlig ungehemmt reagieren ohne Konsequenzen aus seiner Ingroup fürchten zu müssen.

Surrogat
2015-04-14, 12:11:49
Steigt asoziales Verhalten bei einer Wohlstandsgesellschaft oder nicht? Ich glaube, daß diese Dinge nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben müssen.

Nun ja, ich denke nicht das z.b. in Nordkorea an den Ampeln von Straßenkreuzungen regelmäßig größere Müllberge liegen, die von den wartenden Autofahrern dort hinterlassen werden :freak:

Also irgendwie hat der Wohlstand schon einen Einfluß, denke ich mal. Alleine die Sicherheit sich um nix kümmern zu müssen, ist schon ein Faktor der dazu führt.

Watson007
2015-04-14, 12:22:27
ich rege mich ja immer in Dortmund nach den Fußballfesten auf, wieviel Müll dann öffentlich rumliegt. Da wird dann auch ungeniert gegen Gebäude gepisst und ähnliches

Fußballjünger sind ganz schlimm was Asozialität angeht

PHuV
2015-04-14, 13:09:03
Hast Du diese Probleme nicht immer bei Großveranstaltungen wie Konzerten, Messen, Volksfesten etc.?

Watson007
2015-04-14, 13:17:14
Fußball zieht besonders die Unterschicht an

ShadowXX
2015-04-14, 13:24:11
warum verhalten sich (viele) menschen asozial? weil es ihnen scheiss egal ist und sie nur darauf aus sind, am besten und so einfach/bequem wie möglich zu leben.
Sie verhalten sich asozial weil Sie bemerkt haben das sich soziales Verhalten nicht bezahlt macht.....
Das ist wie mit dem Fass und dem Tropfen.....

Topha
2015-04-14, 13:32:28
Es fließt wohl auch die wachsende Anonymität mit hinein (merkt man ja auch an Trollen im Internet, bzw. das viele Sachen schreiben, die sie wohl RL nicht sagen würden).

Man bewegt sich ja in der Öffentlichkeit teilweise schon sehr unsichtbar, natürlich von der Größe der Stadt in der man lebt abhängig. Dadurch gehen einfach viele kleine Rituale verloren, die einen "sozialisieren". Als Beispiel nehme ich hier einfach mal das "Guten Tag" (Grüß Gott, Moin, Gück Auf, Servus etc...) das man mit Blickkontakt und kurzer Geste austauscht, wenn man sich beim spazierengehen außerhalb der größeren Ortschaften begegnet.

Ist wohl vielerorts und vielerseits aus der Mode gekommen. Aus eigener Erfahrung kann ich da Irland nennen, wo Menschen jeden Alters und Aussehens sich eine kurze Grußformel zuwerfen, oft auch innerorts wenn sich zufällig die Blicke treffen (wobei die Iren auf ihre Art auch sehr asozial sein können ;) )

In Deutschland fällt das oft schwer, Jüngere und Gleichaltrige reagieren oft, nun ja, anders als höflich und ältere Generationen trauen sich oft gar nicht mehr den Blickkontakt zu suchen, dabei dient das Grüßen doch auch zur Klarstellung, dass man harmlos ist und nicht feindlich gesonnen.

Hierzulande habe ich das Gefühl, das Höflichkeit und Freundlichkeit nur noch im Bereich der Dienstleister zu finden ist, und auch da teilweise nur aus Angst, dass die Bedienten sich sonst beschweren (Gastronomie, Supermärkte, Bäcker etc.). Je gehobener z.B. das gastronomische Etablissement, desto zuvorkommender die Art der Angestellten, andererseits aber wachsende Verachtung seitens der Gäste.

Und da die Welt (die echte, nicht das Netz ;))zwar täglich kleiner, im gleichen Tempo aber auch anonymer, wird, wird sich das wohl auch nicht so schnell ändern. Viele der hier schon ein paar mal als Beispiel genannten pöbelnd rumlaufenden Betrunkenen benehmen sich ja auch nicht immer so, sondern eher dann, wenn Sie wissen, dass ihre Ehegatten/Eltern/Arbeitskollegen/Arbeitgeber das wahrscheinlich nicht mitbekommen.

skanti
2015-04-14, 14:09:57
schönes Thema und viele gute Meinungen dabei.

Mir setzt die Ignoranz und der pure Egoismus auch ziemlich zu.
Hier in Frankfurt erlebt man das ziemlich oft in öffentlichen Verkehr, dass absolut keine Rücksicht mehr genommen wird. Die ältere Dame die kaum laufen kann wird keinen Platz mehr angeboten, es wir dauf den Boden gerotzt usw.
Ich bin selbst noch nicht alt, 32, aber wehe ich hab damals was dummes gemacht. Bevor ich daheim angekommen bin wusste es schon meine Großeltern "Das Enkelchen vom Paul soso".
Hier hatte man direkt die gesellschaftliche Konsequenz des handelns. Da gab es auch mal eine auf den Deckel vom Nachbar wenn man was angestellt hat. Heute bauen die Kids scheiße und der Nachbar muss befürchten, dass er zu Rechenschaft gezogen wird. Absolut verrückt wohin sich das entwickelt. Daher freue ich mich umso mehr, wenn ich nette und höfliche Menschen treffe, davon gibt es nämlich auch ne ganze Menge. Der Blick auf diese darf nur nicht verloren gehen.

PHuV
2015-04-14, 14:28:50
Meiner Meinung nach nimmt die Assozialität stark zu, je mehr Menschen auf einen Haufen leben. Da kann man eher in einer anonymen Masse mit seinen Handlungen untertauchen, als in einem kleinen Dorf, wo man sich immer wieder alle Nase lang über dem Weg läuft. In kleineren Gemeinschaften ist ja die Wahrscheinlichkeit, daß man jemanden braucht, den man auch kennt, eher gegeben, als in einer großen Gemeinschaft.

Wurschtler
2015-04-14, 14:44:19
Als Hauptursache sehe ich vor allem die anti-autoritäre Erziehung der 68er. Die Auswirkungen sind mittlerweile schon sehr drastisch.
Wie soll z.B. ein Respekt vor dem Alter entstehen, wenn nicht mal den Respekt vor den eigenen Eltern als Autoritätsperson lernt?

RaumKraehe
2015-04-14, 14:45:37
Weil wir in einem asozialen Gesellschaftssystem leben das eben auch asoziales Verhalten fördert und belohnt. Warum sollten sich da die Menschen anders verhalten?

Sie Bild-Foto-Reporter. Es ist eben wichtiger Geld für ein Foto eines Unfalles zu bekommen als den Menschen zu helfen.

Mr.Fency Pants
2015-04-14, 15:02:00
Als Hauptursache sehe ich vor allem die anti-autoritäre Erziehung der 68er. Die Auswirkungen sind mittlerweile schon sehr drastisch.
Wie soll z.B. ein Respekt vor dem Alter entstehen, wenn nicht mal den Respekt vor den eigenen Eltern als Autoritätsperson lernt?

Jaja, bei solchen "Argumenten" kommt mir dann immer das Zitat von Sokrates in den Sinn:

"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Filp
2015-04-14, 15:03:43
Als Hauptursache sehe ich vor allem die anti-autoritäre Erziehung der 68er. Die Auswirkungen sind mittlerweile schon sehr drastisch.
Wie soll z.B. ein Respekt vor dem Alter entstehen, wenn nicht mal den Respekt vor den eigenen Eltern als Autoritätsperson lernt?
Kennst du wirklich wen der antiautoritär erzogen wurde und weißt du wirklich was antiautoritäre Erziehung ist? In der Regel wissen die die damit um sich werfen weder was das ist noch hatten sie jemals Kontakt damit und dein 2. Satz spricht auch dafür ;)


Sie verhalten sich asozial weil Sie bemerkt haben das sich soziales Verhalten nicht bezahlt macht.....
Das ist wie mit dem Fass und dem Tropfen.....
Ich komme sehr gut durch die Welt indem ich mich sozial verhalte und mir gegenüber verhält sich auch keiner asozial. Woran liegt das jetzt? ;)

Wurschtler
2015-04-14, 15:20:06
Kennst du wirklich wen der antiautoritär erzogen wurde und weißt du wirklich was antiautoritäre Erziehung ist?

Das sind diejenigen Eltern, die ihre Rotzlöffel nicht im Griff haben. ;)

Exxtreme
2015-04-14, 15:21:40
Was asozial ist liegt immer im Auge des Betrachters. Und die Definition ändert sich ständig je nach Zeitgeist oder geographischer Lage.

Was die Gründe für "asoziales Verhalten" sind? In meinen Augen eine Mischung überbordender Wohlfahrtsstaat und es wird zu viel toleriert aufgrund politischer Korrektheit. Der Wohlfahrtstaat sorgt dafür, dass man sich gar nicht mehr um das eigene Leben kümmern muss. Steuerfinanzierte Wohlfahrtsindustrie erledigt das und der Steuerzahler haftet für das Versagen diverser Individuen. Und zweitens, "asoziales Verhalten" gilt heutzutage nicht mehr als asozial sondern wird von irgendwelchen dahergelaufenen steuerfinanzierten Geistes"wissenschaftlern" als so eine Art Schrei nach Hilfe umgedeutet. Da kann man die Sau rauslassen wie man will und man ist immer ein Opfer der Umstände etc.

Filp
2015-04-14, 15:22:50
Das sind diejenigen Eltern, die ihre Rotzlöffel nicht im Griff haben. ;)
Diese Kinder gehen dann bei uns in die Gruppe, allerdings wurde von denen keiner antiautoritär erzogen, eher verprügelt, vernachlässigt oder einfach nur gar nicht erzogen.

McDulcolax
2015-04-14, 15:32:16
Was asozial ist liegt immer im Auge des Betrachters. Und die Definition ändert sich ständig je nach Zeitgeist oder geographischer Lage.

Was die Gründe für "asoziales Verhalten" sind? In meinen Augen eine Mischung überbordender Wohlfahrtsstaat und es wird zu viel toleriert aufgrund politischer Korrektheit. Der Wohlfahrtstaat sorgt dafür, dass man sich gar nicht mehr um das eigene Leben kümmern muss. Steuerfinanzierte Wohlfahrtsindustrie erledigt das und der Steuerzahler haftet für das Versagen diverser Individuen. Und zweitens, "asoziales Verhalten" gilt heutzutage nicht mehr als asozial sondern wird von irgendwelchen dahergelaufenen steuerfinanzierten Geistes"wissenschaftlern" als so eine Art Schrei nach Hilfe umgedeutet. Da kann man die Sau rauslassen wie man will und man ist immer ein Opfer der Umstände etc.

aha. und wenn es keinen wohlfahrtsstaat mehr gibt und die menschen halt irgendwie zurechtkommen müssen, dann werden die straßen wieder sauber, keiner gröhlt mehr rum und alle machen einen auf friede-freude-eierkuchen.

Filp
2015-04-14, 15:34:52
aha. und wenn es keinen wohlfahrtsstaat mehr gibt und die menschen halt irgendwie zurechtkommen müssen, dann werden die straßen wieder sauber, keiner gröhlt mehr rum und alle machen einen auf frieder-freude-eierkuchen
So kann man sich eben seine Welt zurechtdrehen und hat gleich eine passende Erklärung für alles was nicht in sein Weltbild passt, bzw. nicht verstanden wird.

PatkIllA
2015-04-14, 15:42:45
Habt ihr da auch Zahlen?
Ich hab jetzt nicht das Gefühl, dass mehr Müll rumliegt. Gewalttaten gehen seit Jahrzehnten zurück, Umweltbewusstsein ist sicher auch höher als vor ein paar Jahrzehnten. Frauen und Minderheitenrechte sind weitgehend akzeptiert.
Dass man sein Kinder zur Erziehung nicht mehr blau schlägt ist sicher auch ein Fortschritt.

Ich sage jetzt nicht das alles gut ist, aber dieses früher war alles besser geht mir voll auf den Sack. Wo und wann würdet ihr denn Leben wollen wenn nicht im 21. Jahrhundert in Westeuropa?

Sven77
2015-04-14, 15:45:57
Ich sage jetzt nicht das alles gut ist, aber dieses früher war alles besser geht mir voll auf den Sack. Wo und wann würdet ihr denn Leben wollen wenn nicht im 21. Jahrhundert in Westeuropa?

Ja, das frage ich mich auch immer wieder.. solche Gedanken kommen oft von Menschen die sich in der Midlife-Crisis befinden. Zu jung um weise zu sein, zu alt um cool zu sein ;D

Turiz
2015-04-14, 15:48:47
Ja, das frage ich mich auch immer wieder.. solche Gedanken kommen oft von Menschen die sich in der Midlife-Crisis befinden. Zu jung um weise zu sein, zu alt um cool zu sein ;D
:biggrin: Pass ja auf. Surrogat ist beinahe 2 m groß und hat ordentliche Muckis. :weg:

McDulcolax
2015-04-14, 15:56:17
Habt ihr da auch Zahlen?
Ich hab jetzt nicht das Gefühl, dass mehr Müll rumliegt. Gewalttaten gehen seit Jahrzehnten zurück, Umweltbewusstsein ist sicher auch höher als vor ein paar Jahrzehnten. Frauen und Minderheitenrechte sind weitgehend akzeptiert.
Dass man sein Kinder zur Erziehung nicht mehr blau schlägt ist sicher auch ein Fortschritt.

Ich sage jetzt nicht das alles gut ist, aber dieses früher war alles besser geht mir voll auf den Sack. Wo und wann würdet ihr denn Leben wollen wenn nicht im 21. Jahrhundert in Westeuropa?


+1.
aber die jugend von heute ist verwöhnt, verweichlicht und verdorben:tongue:

Commander Keen
2015-04-14, 18:36:46
Was asozial ist liegt immer im Auge des Betrachters. Und die Definition ändert sich ständig je nach Zeitgeist oder geographischer Lage.

Was die Gründe für "asoziales Verhalten" sind? In meinen Augen eine Mischung überbordender Wohlfahrtsstaat und es wird zu viel toleriert aufgrund politischer Korrektheit. Der Wohlfahrtstaat sorgt dafür, dass man sich gar nicht mehr um das eigene Leben kümmern muss. Steuerfinanzierte Wohlfahrtsindustrie erledigt das und der Steuerzahler haftet für das Versagen diverser Individuen. Und zweitens, "asoziales Verhalten" gilt heutzutage nicht mehr als asozial sondern wird von irgendwelchen dahergelaufenen steuerfinanzierten Geistes"wissenschaftlern" als so eine Art Schrei nach Hilfe umgedeutet. Da kann man die Sau rauslassen wie man will und man ist immer ein Opfer der Umstände etc.

Naja. Asoziales Verhalten ist in keinster Weise vom Grad des Wohlstands (=Bankkonto) abhängig. Oftmals sind es gerade die selbsternannten "Leistungsträger", die auf rücksichtsvolles Verhalten komplett scheißen - haben sie ja nicht nötig, denn sie sind sooo wichtig.

Festzuhalten bleibt, Assis gibt es quer durch alle Gesellschaftsschichten, egal ob arm oder reich. Den ärmsten jetzt auch noch den letzten Rest zum erträglichen Leben zu nehmen, nur damit man sich selber auf die Schulter klopfen kann und am Ende noch 5% mehr Jahresnetto hat, fände ich wiederum ziemlich asozial.

Ich würde auch nicht sagen, dass früher alles besser war. Dafür fehlt mir in der Tat die Lebensspanne um das zu beurteilen. Aber selbst mit meinen 3,5 Jahrzehnten möchte ich behaupten, dass die Ellbogengesellschaft, der Egoismus zugenommen hat - auch wenn die Lebensumstände an sich nachwievor nicht so übel sind, wenn man einen einigermaßen guten Job abseits des Niedriglohnsektors hat.

Pirx
2015-04-14, 18:46:18
Ich schätze mal, daß es im Endeffekt unserem derzeitigen, dem Egoismus huldigenden Gesellschafts- und Wirtschaftssystem geschuldet ist.

ux-3
2015-04-14, 19:31:03
Wo und wann würdet ihr denn Leben wollen wenn nicht im 21. Jahrhundert in Westeuropa?

"Wo und wann würdet ihr denn leben wollen, wenn nicht Ende der 30iger Jahre in Westeuropa?" Das hat man damals auch gesagt. Und dennoch wäre man mit der Wahl rasch unglücklich geworden. Von daher sind die 60iger Jahre vielleicht doch keine so schlechte Wahl. OK, keine PC-Spiele, kein Indernetz... :freak:
Dafür aber ein ruhiges und sicheres Restleben in zunehmendem Wohlstand.

Filp
2015-04-14, 19:37:58
"Wo und wann würdet ihr denn leben wollen, wenn nicht Ende der 30iger Jahre in Westeuropa?" Das hat man damals auch gesagt. Und dennoch wäre man mit der Wahl rasch unglücklich geworden. Von daher sind die 60iger Jahre vielleicht doch keine so schlechte Wahl. OK, keine PC-Spiele, kein Indernetz... :freak:
Dafür aber ein ruhiges und sicheres Restleben in zunehmendem Wohlstand.
Klar für Frauen war es schon super in den 60er Jahren und Kinder in der Schule wurden auch schon super gefördert und gefordert... achnee bestraft war es ja...

ux-3
2015-04-14, 19:45:00
Klar für Frauen war es schon super in den 60er Jahren und Kinder in der Schule wurden auch schon super gefördert und gefordert... achnee bestraft war es ja...

Und wie viele Frauen und Kinder sind hier am diskutieren? Lies nochmal die Frage!

Davon abgesehen kann keiner für heute eine Bestandsgarantie abgeben.

Und meine Schulzeit war wesentlich entspannter als der Scheiß heute! ;)

PatkIllA
2015-04-14, 19:55:49
"Wo und wann würdet ihr denn leben wollen, wenn nicht Ende der 30iger Jahre in Westeuropa?" Das hat man damals auch gesagt. Da stand der Krieg schon vor der Tür. Heute kann sich keiner vorstellen innereuropäisch Krieg zu führen. Selbst in Russland wollte noch niemand einmaschieren.
Dafür aber ein ruhiges und sicheres Restleben in zunehmendem Wohlstand.Der Wohlstand der unter dem eines Verkäufers mit Mindestlohn heute liegt und eine Woche Italienurlaub mit VW Käfer absoluter Luxus war?
Wo man noch an diversen Dingen gestorben ist die man heute behandeln kann? Generell war die Lebenserwartung niedriger und man war buchstäblich verbraucht wenn man das Rentenalter erreicht hat.
Als Frau deutlich weniger Rechte hatte.
Kaum Zugriff auf Verhütungsmittel und jeder Sex enormes Risko von Schwangerschaft und Krankheiten? Von der gesellschaftlichen Achtung mal ganz abgesehen.
Der Dreck von Kraftwerken und Industrie weitesgehend ungefiltert in die Luft und Flüsse abgelassen wurde?
Wo man als Homosexueller massivst ausgrenzt und strafrechtlich verfolgt wurde?

Und wie viele Frauen und Kinder sind hier am diskutieren? Lies nochmal die Frage!Ich halte die Behandlung von Frauen, Kindern, Homosexueller, Andersgäubigen wie sie in 60er üblich war für zutiefst asozial.
Davon abgesehen kann keiner für heute eine Bestandsgarantie abgeben.Der Trend geht aber nach dem zweiten Weltkrieg ziemlich stetig nach oben. Mir fällt ziemlich genau gar nichts mit dem in den 60ern in Deutschland tauschen wollte und dabei wäre ich dort als weißer Heteromann in der besten aller möglichen Positionen gewesen.

ux-3
2015-04-14, 20:00:21
Da stand der Krieg schon vor der Tür. Heute kann sich keiner vorstellen innereuropäisch Krieg zu führen. Selbst in Russland wollte noch niemand einmaschieren.

Du kannst mir heute weitere 50 Jahre zunehmenden Wohlstand garantieren? Das ich mein Leben in Frieden und Würde beenden kann?

Wenn Damals Jetzt wäre, würdest Du all die von Dir gepriesenen Errungenschaften in deinem Leben bekommen. Nicht gut?

Timolol
2015-04-14, 20:09:35
Aus aktuellem Anlass. Habe viel gebrauchtes noch wirklich gutes Zeug zu verschenken bei ebay kleinanzeigen rein. Eine gute Dame sagte mir gestern zu ALLES zu nehmen. Habe nachgehakt für was sie den diversen Krempel braucht. Als Antwort kam zurück für Hilfsbedürftige. Nur sind das mitunter PKW, PC Teile und andere "Luxusartikel".

Der aktuelle Stand ist so. Ich bin extra etwas früher aus der Werkstatt abgezogen um das Zeug zu übergeben. Die Dame hat sich aber nicht wie vereinbart kurz vorher gemeldet. Gekommen ist auch niemand.

Vor 3-4 Tagen das selbe spiel bei meinen Eltern.
Das kann mich echt rasend machen. So funktioniert das Leben nicht. Und dann noch das Dumme Geschwätz dass das Zeug für Hilfsbedürftige ist.
Einfach nur Assozial im allerhöchsten Maß.

PatkIllA
2015-04-14, 20:25:45
Du kannst mir heute weitere 50 Jahre zunehmenden Wohlstand garantieren? Das ich mein Leben in Frieden und Würde beenden kann?Es geht mir nicht um Voraussagen sondern das sich Schönreden der Vergangenheit. Rein gefühlt war man damals evtl. genauso zufrieden, aber rein objektiv ist es nach so ziemlich Maßstab für praktisch alle besser als damals. Für einige Gruppen sogar massiv.

Wenn Damals Jetzt wäre, würdest Du all die von Dir gepriesenen Errungenschaften in deinem Leben bekommen. Nicht gut?Ich kann genannten Errungenschaften jetzt schon geniessen und habe noch Aussicht auf weitere Verbesserungen. Als ITler bin ich sogar noch in der Branche, die noch wie irgendwas anderes in der Menschgeschichte so schnell und umfassend die Welt verändert hat. In der weit überwiegenden Zahl zum besseren.

ux-3
2015-04-14, 20:37:15
Ich kann genannten Errungenschaften jetzt schon noch geniessen und habe noch Aussicht auf weitere Verbesserungen.

Ja. Nur weis heute keiner, wie lange noch. Ich habe das lediglich zu bedenken gegeben, wenn man die heutige Zeit so hoch hält. Deine schlechtgeredete Vergangenheit hat in diesem Land eine sehr langen Periode von Frieden und Wohlstand eingeleitet. Und den Boden für all die von Dir genannten Errungenschaften gebildet. Ob die heutige Zeit das weiterhin vermag, oder ob wir am Ende eines goldenen Zeitalters stehen - wer kann das schon sagen?

PatkIllA
2015-04-14, 20:50:23
Ja. Nur weis heute keiner, wie lange noch.
Kann keiner sagen aber damals ging man doch noch vom unausweislichen Atomkrieg aus. Was spricht denn dafür, dass es zu Ende geht?
Vor die Wahl gestellt vor 50 Jahren anzufangen und dann mit Sicherheit am Lebensende im heute anzukommen oder von jetzt aus 50 Jahre eine ungewisse Zukunft vor mir zu haben nehme ich ohne zu Zögern die Gegenwart.

Ich habe das lediglich zu bedenken gegeben, wenn man die heutige Zeit so hoch hält. Es kann ja noch besser werden. Ich will ja gar keinen Stillstand. Ich finde an einem gesunden Egoismus und der Drang was neues zu machen oder was vorhandenes billiger machen auch nicht schlecht. Das ist doch die Grundlage für unseren Wohlstand und weiteren Fortschritt.

Deine schlechtgeredete Vergangenheit hat in diesem Land eine sehr langen Periode von Frieden und Wohlstand eingeleitet. Und den Boden für all die von Dir genannten Errungenschaften gebildet. Ob die heutige Zeit das weiterhin vermag, oder ob wir am Ende eines goldenen Zeitalters stehen - wer kann das schon sagen?Die Vergangenheit war halt nicht so gut wie sie sich viele schön reden. Es war praktisch nichts besser als heute.

#44
2015-04-14, 21:07:27
Ob die heutige Zeit das weiterhin vermag, oder ob wir am Ende eines goldenen Zeitalters stehen - wer kann das schon sagen?
Im Nachhinein lässt sich das einfach sagen - wenn man weiß wie der Kalte Krieg und die deutsche Besatzung ausgehen.

Wenn man die Sorgen dieser Zeit ausblenden kann weil man Kind/Jugendlicher ist und dann die 80er und 90er als Erwachsener erlebt - dann mag man das durchaus so sehen können.

Aber den Reiz, die Unsicherheit der Zukunft gegen die Sicherheit der Vergangenheit zu tauschen, den sehe ich schon auch...

Commander Keen
2015-04-14, 21:22:11
Man muß schon attestieren, dass unser Lebensstandard aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann mal sinken wird - die Frage ist nur wie weit. Die ersten Folgen davon haben wir doch schon lange: Hartz4, Niedriglohn, steigende statt sinkende Arbeitszeiten, usw.

Es streiten sich halt global gesehen immer mehr Menschen um immer weniger Rohstoffe, das wird auch die Festung Europa über kurz oder lang stärker treffen als bisher. Noch kann der Westen seine Vorherrschaft durch die Kontrolle des Finanzsystems und militärische Stärke halten. Noch.

Die Frage ist außerdem, ob dies der richtige Weg ist, weil es so quasi unausweichlich zu Konflikten kommt. Noch können wir die Konflikte ganz bequem outsourcen, aber irgendwann kommt der Bumerang vielleicht zurückgeflogen. Ich hoffe nur, dass ich bis dahin schon tot bin.

Philipus II
2015-04-14, 21:36:10
Wenn unser Lebensstandard sinkt, dann sind wir da absolut selber Schuld. Wir haben in Deutschland die beste Ausgangslage, unseren Wohlstand zu bewahren. Allerdings haben wir im Rahmen der Demokratie auch die Möglichkeit, diesen Wohlstand an andere abzugeben. Die Frage ist, ob die Mehrheit das tun will oder ob sich die Mehrheit dagegen entscheidet. So oder so - selbst getroffene Entscheidung. Wir können uns aussuchen, wie viel Wohlstand wir wollen.

Die Festung Europa ist in der NATO sicher. Gegen unseren Willen passiert gar nichts.

Commander Keen
2015-04-14, 22:15:23
Wenn unser Lebensstandard sinkt, dann sind wir da absolut selber Schuld. Wir haben in Deutschland die beste Ausgangslage, unseren Wohlstand zu bewahren. Allerdings haben wir im Rahmen der Demokratie auch die Möglichkeit, diesen Wohlstand an andere abzugeben. Die Frage ist, ob die Mehrheit das tun will oder ob sich die Mehrheit dagegen entscheidet. So oder so - selbst getroffene Entscheidung. Wir können uns aussuchen, wie viel Wohlstand wir wollen.

Du meinst also tatsächlich, wenn man brav CDU/CSU wählt wird von alleine alles so bleiben wie bisher? Träum weiter.

Die Festung Europa ist in der NATO sicher. Gegen unseren Willen passiert gar nichts.

Schön, dass du dir da so sicher bist. Die meisten Weltreiche brachen übrigens von innen auseinander, bevor sie von aussen überrannt wurden. Wir sind auf einem guten Weg dahin.

Timolol
2015-04-14, 22:21:17
Wir driften ab. Wie wärs mit nem neuen Thread "Früher war alles besser"?

Der Philip meint das sicher nicht Ernst. Dieses Geschwurbel könnte auch von Oma Merkel, Demenz-Schäuble, oder dem sportlichen Siggi-Gabriel kommen.

ux-3
2015-04-14, 22:44:59
Wir driften ab.

Stimmt. Obwohl der Westen als Ganzes auch nicht gerade sozial ist.

Dieses Geschwurbel könnte auch von Oma Merkel, Demenz-Schäuble, oder dem sportlichen Siggi-Gabriel kommen.

Wolltest Du ein Beispiel für einen sozialen Gesprächspartner geben?

PatkIllA
2015-04-14, 22:49:42
Wir driften ab. Wie wärs mit nem neuen Thread "Früher war alles besser"?Das taucht doch mehrfach im Startpost auf.

Timolol
2015-04-14, 23:08:31
Wolltest Du ein Beispiel für einen sozialen Gesprächspartner geben?

Nö, ich habe nur meinen Meinung kund getan. Das wars eigentlich schon.

skanti
2015-04-15, 07:35:09
wir befinden und alle um die 30 und wir nehmen die Welt um uns herum wohl etwas bewusster wahr. Mir fällt es tatsächlich aber auf, dass gerade die Jugend immer unhöflicher wird bzw. respektloser. Statistisch gesehen gehen klar die Fallzahlen zurück, aber die Heftigkeit der Taten ist immens höher.
Mein alter Herr hat mir immer erzählt, dass die sich damals nicht zu knapp eins auf die Nase gegeben haben, aber sobald einer am Boden lag war die Sache geklärt und danach wurde ein Bier gemeinsam getrunken. Heute liest man davon, dass das meist ganz anders aussieht.
Ebenso habe ich eine auf den "Deckel" bekommen, wenn ich nicht mein Umfeld gegrüßt habe.
Ergo haben wir mehr Wohlstand und Sicherheit, aber persönlich stelle ich fest, dass die Menschen immer rücksichtsloser werden.

Annator
2015-04-15, 09:09:13
wir befinden und alle um die 30 und wir nehmen die Welt um uns herum wohl etwas bewusster wahr. Mir fällt es tatsächlich aber auf, dass gerade die Jugend immer unhöflicher wird bzw. respektloser. Statistisch gesehen gehen klar die Fallzahlen zurück, aber die Heftigkeit der Taten ist immens höher.
Mein alter Herr hat mir immer erzählt, dass die sich damals nicht zu knapp eins auf die Nase gegeben haben, aber sobald einer am Boden lag war die Sache geklärt und danach wurde ein Bier gemeinsam getrunken. Heute liest man davon, dass das meist ganz anders aussieht.
Ebenso habe ich eine auf den "Deckel" bekommen, wenn ich nicht mein Umfeld gegrüßt habe.
Ergo haben wir mehr Wohlstand und Sicherheit, aber persönlich stelle ich fest, dass die Menschen immer rücksichtsloser werden.

Ach du siehst die Jugend nur anders, weil dir nur noch die Negativen auffallen. Da hat sich nicht viel verändert.

doublehead
2015-04-15, 09:22:30
Ach du siehst die Jugend nur anders, weil dir nur noch die Negativen auffallen. Da hat sich nicht viel verändert.
Wird wohl langsam Zeit für das Aristoteles-Zitat. :wink:

Mr.Fency Pants
2015-04-15, 10:14:06
Wird wohl langsam Zeit für das Aristoteles-Zitat. :wink:

Das hatte ich auf Seite 2 schon mal angebracht. :D

Avalox
2015-04-15, 10:28:59
wir befinden und alle um die 30 und wir nehmen die Welt um uns herum wohl etwas bewusster wahr.

Ich denke ganz stark, dass sich nicht so sehr die Welt verändert, sondern Du Dich selbst als Teil dieser Welt. Dein Wertekanon ändert sich.

Du wirst alt und schwupps siehst du die Welt so wie du sie beschreibst. Weil du altersbedingt spießig wirst, so wie Generationen zuvor spießig wurden und Generationen danach und selbstverständlich auch die Jugend von Heute spießig werden wird, welche dann die selbe konstante Wahrnehmung der aktuellen Jugend haben wird.

Schon die ersten schriftlichen Aufzeichnungen belegen, dass die Wahrnehmung der Alten, gegenüber den Jungen eigentlich sehr konstant ist.

"Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten"

Keilschrift auf einer babylonische Tontafel 1000 Jahre vor Christi Geburt.

oder

“Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. der alte Sokrates rund 450 v.Chr usw. usw.


Wird wohl langsam Zeit für das Aristoteles-Zitat. :wink:

Hat der auch was dazu gesagt?

Filp
2015-04-15, 10:36:36
wir befinden und alle um die 30 und wir nehmen die Welt um uns herum wohl etwas bewusster wahr. Mir fällt es tatsächlich aber auf, dass gerade die Jugend immer unhöflicher wird bzw. respektloser. Statistisch gesehen gehen klar die Fallzahlen zurück, aber die Heftigkeit der Taten ist immens höher.
Mein alter Herr hat mir immer erzählt, dass die sich damals nicht zu knapp eins auf die Nase gegeben haben, aber sobald einer am Boden lag war die Sache geklärt und danach wurde ein Bier gemeinsam getrunken. Heute liest man davon, dass das meist ganz anders aussieht.
Ebenso habe ich eine auf den "Deckel" bekommen, wenn ich nicht mein Umfeld gegrüßt habe.
Ergo haben wir mehr Wohlstand und Sicherheit, aber persönlich stelle ich fest, dass die Menschen immer rücksichtsloser werden.
Du hast aber mit der Jugend nicht mehr viel zu tun und dir fallen nur diese Dinge auf. Ich arbeite mit Jugendlichen und stelle fest da hat sich nicht viel verändert und schon gar nicht verschlimmert.

PHuV
2015-04-15, 11:33:29
GTA 5 ist an allem schuld... :freak:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=10590329#post10590329

5tyle
2015-04-17, 02:17:22
Nun Asozialität hat ja unterschiedliche Facetten. Das sollte man schon genau ergründen, beobachten, zuhören. Eben genau das sind Fähigkeiten über die manche Leute nur eingeschränkt verfügen, die aber sehr wertvoll sind auch für die gegenseitige Verständigung. Wenn man allerdings irgendwo in der Stadt fremde Personen trifft die sich asozial verhalten, dann wird man da auch nicht viel tun können, sondern man hat dann da eventuell eher einen Anspruch, aber wie weit geht der? Kann man die Welt verändern? Nö.
Allerdings kam auch mir dieser Gedanke, ich habe mir das aber nie zu eigen gemacht, habe schon auch alles und jeden gesehen und mache mir keine Illusionen, dass irgendwer freundlich zu mir ist. Aber ich schätze das durchaus und manche andere Leute tun das auch, aber ich habe das nicht in meinem Anforderungskatalog. Jeder ist halt so wie er ist. Jemanden vorzuschreiben nicht asozial zu sein, bin ich da nicht selbst asozial mit sowas?

Es gibt aber einen Unterschied zwischen plumper Asozialität und schierer Ungerechtigkeit oder sinnloser Destruktion. Reine Asozialität an und für sich, warum sollte man dagegen was haben, wo zieht man die Grenzen, wen macht man dafür verantwortlich? Auch äußere Faktoren können für das Verhalten maßgeblich sein und nur auf den ersten Blick asozial wirken, in Wahrheit steckt mehr dahinter. Oder psychisch Kranke verhauen sich gegenseitig, usw.
Jedenfalls sollte man selbst keine oder wenn überhaupt nur sehr geringe Erwartungen haben. Denn letztenendes wird man sich so nicht bestätigt sehen, und unverbindliche Freundlichkeit ist eben was wertvolles. Und doch gerade dann, wenn man sie nicht oft und überall erfährt und erwartet, dann nimmt man sie erst wirklich wahr.
Natürlich war auch insbesondere auf Massenveranstaltungen asoziales Verhalten Standard und sonst, gehört das zum Programm. Generationenunterschiede spielen sicher auch eine Rolle. Oft hat das aber für die Leute was befreiendes, gerade dann wenn sie lange Zwang ausgesetzt sind. Ich habe das selbst erlebt bei französischen Austauschschülern, die sich immer Normgetreu verhalten müssen und dann einmal in die unbeaufsichtigete Freiheit entlassen, die sonst quasi nie vorherrschte, völlig entfesselt sind. Freundlichkeit erfordert vielleicht irgendwie auch Unverbindlichkeit. Zwang kann auch Asozialität erzeugen oder merkwürdige Normvorgaben.

Allgemein gesellschaftlich betrachtet ist Freundlichkeit gar kein so wichtiger Faktor und es gibt auch keine Notwendigkeit nicht asozial zu sein. Vielleicht brauch der Geschäftsmann eine bestimmte Ordnung und ein bestimmtes Verhalten, oder bestimmte Personen die sich in einem vorgegebenen Verhalten wohler fühlen als ungehemmt dahin zu schwelgen. Ganz klar eine Frage der Persönlichkeit und der Fähigkeit der Außenwahrnehmung bzw. des Selbstbewusstseins. Jedoch hat es schon auch einen soziologischen Einfluss insofern, dass man mit Freundlichkeit nicht unbedingt ans Ziel kommt, noch weniger wie das früher vielleicht mal war, weil Entscheidungen nach anderen Faktoren getroffen werden als reines Verhalten. Oder es wird schlicht und einfach als Umstand betrachtet und weggelassen. Jedenfalls ist der freundliche nachgiebige oft der Depp und durch seine Freundlichkeit hat er nichts gewonnen und nichts verloren.

Alleine am Müll kann man asozialität schwer festmachen. In Sizilien liegt auch überall ein Haufen Müll rum, deswegen sind die Leute dort nicht automatisch asozial, gut vielleicht die einen, aber die anderen werden hoch anständig. Alles eine Frage des Charakters und wie man das selbst nimmt. Asozial können Leute hundertfach mehr sein, auch wenn sie äußerlich und auf den ersten Blick nicht den Eindruck machen, durch ihren Einfluss und ihre Taten, manchmal ohne das überhaupt selbst direkt mitzubekommen.

Mit ein bisschen Lebenserfahrung weiß man, dass man mit Dreistigkeit einfach schneller weiter kommt als mit Freundlichkeit, oder man es einfach geschickt überspielt, Ehrlichkeit und Freundlichkeit kommen auch nur zusammen und wer nicht ehrlich ist, der kann eigentlich nicht unbedingt auch besonders freundlich sein. Manchmal ist gerade eben auch asoziales Verhalten kontrovers und kann ein Ausdruck persönlicher unzufriedenheit sein, muss aber nicht. Aber heute wie vor vielen Jahren stecken oft nur handfeste Interessen dahinter und die Freundlichkeit ist nur eine Fassade. Das war vermute ich schon immer so, und die Menschen mögen aber auch keine Fassaden und kein Schauspiel, oft ist Ehrlichkeit wichtiger, man darf also auch mal seine Unfreundlichkeit und asoziale Seite, seine menschliche Seite zeigen ohne dafür gleich angegriffen zu werden.
Man hat es vor Jahrzehnten früher vielleicht nicht einfach so direkt gezeigt, heute ist man da vielleicht direkter, und das kann auch positive Aspekte haben.

Grestorn
2015-04-17, 07:20:22
@5tyle: Dem kann ich weitestgehend leider nicht zustimmen.

Mein Leben ist angenehmer, wenn sich meine Umgebung nicht asozial benimmt. Und für mich selbst ist Freundlichkeit und nachhaltiges Verhalten wenig aufwand. Bezahlt bekomme ich es damit, dass ich generell eher geschätzt als verachtet werde, d.h. ich bekomme positives Feedback.

Einfach weil ich es von anderen auch so erwarte und weil ich den Typen jeden Morgen auch noch ins Gesicht sehen können will, verhalte ich mich auch dann sozialverträglich, wenn mich dabei keiner beobachtet.

Das Leben wäre insgesamt deutlich einfacher, wenn es weniger Egomanen gäbe, denen andere Menschen und deren Bild auf einen selbst nicht einfach völlig egal wären.

Mark3Dfx
2015-04-17, 07:44:33
8Q44P_Qbq9o

Das Motto des Lebens.

Grestorn
2015-04-17, 08:09:48
Man kann die Welt so sehen, muss aber nicht.

Ich für meinen Teil werde lieber geschätzt als gefürchtet.

Surrogat
2015-04-17, 09:41:04
Wir driften ab. Wie wärs mit nem neuen Thread "Früher war alles besser"?

Tatsächlich geht es hier nicht um "früher war alles besser" auch wenn das im Startpost eventuell so rüberkommen sollte.
Es geht eigentlich nur um das Thema asoziales Verhalten allgemein und nicht darum ob es zugenommen hat oder nicht, das waren nur rein persönliche Eindrücke vom TS selbst, nicht aber die eigentliche Diskussionsgrundlage

PHuV
2015-04-17, 09:45:40
Jedenfalls ist der freundliche nachgiebige oft der Depp und durch seine Freundlichkeit hat er nichts gewonnen und nichts viel verloren.

So paßt es besser. ;) Ich mach heute einfach tit for tat. Ich bin erst mal freundlich, und wenn der andere unfreundlich wird, spreche ich ihn darauf an, und wenn es nicht besser wird, werde ich es auch unfreundlich.

Wenn sich die Leute nicht immer gleich feige zurückziehen würden, dann wäre das alles auch kein großes Problem. Wenn die Klügeren immer nachgeben, gewinnen die Dummen die Überhand, und was dann rauskommt, wissen wir alle.

Mosher
2015-04-17, 11:00:09
So paßt es besser. ;) Ich mach heute einfach tit for tat. Ich bin erst mal freundlich, und wenn der andere unfreundlich wird, spreche ich ihn darauf an, und wenn es nicht besser wird, werde ich es auch unfreundlich.

Wenn sich die Leute nicht immer gleich feige zurückziehen würden, dann wäre das alles auch kein großes Problem. Wenn die Klügeren immer nachgeben, gewinnen die Dummen die Überhand, und was dann rauskommt, wissen wir alle.

Ich tue/tat mir bislang immer sehr schwer damit und fuhr eigentlich immer die freundliche Schiene. Oft auch aus Angst, es würde sich falsch anfühlen, mal etwas forscher und vielleicht auch unfreundlich zu handeln.

Da sich dadurch immer mehr und mehr Frust ausgebaut hatte und ich aber jemand bin, der zu jedem Augenblick sein eigenes Verhalten und die Umweltreaktionen darauf analysiert, führte das dazu, dass ich (erst im Rahmen einzelner Experimente), dann aber immer instinktiver auch mal mehr aus dem Bauch heraus handelte, auch wenn das bedeutete, jmd. vor den Kopf zu stoßen oder einfach nur Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

Siehe da: Es funktioniert und vor allem: Es fühlt sich nicht so an, als hätte man Verrat an seinen Idealen begangen. Im Gegenteil, irgendwie stärkt einem das den Rücken, so dass man in Situationen, die absolut keiner Unfreundlichkeit bedürfen, das Maximum an Freundlichkeit abrufen kann, ohne sich ausgelaugt zu fühlen.

Viele haben glaube ich Angst, zu dem zu werden, was sie verabscheuen, wenn man mal jemanden anschnauzt oder sich nimmt, was man braucht.
Das stimmt aber so nicht, man kann nach wie vor in gutem Einklang leben, auch wenn man manchmal austeilt.
Allerdings dauert es Jahre (bei mir zumindest), bis man das akzeptiert, und hat auch hin und wieder Rückfälle.

Bogen zum Thema:
Ich lebe vielleicht noch nicht lange genug, um das beurteilen zu können, aber für mich fühlt es sich so an, als wären vor allem Grundschulkinder sehr viel frecher zu älteren Kindern und würden viel mehr "Kraftausdrücke" gebrauchen.
Nach meiner Erinnerung haben wir uns in der Grundschule entweder vor den benachbarten Gymnasiasten in die Hosen geschissen, oder zumindest so viel Respekt gehabt, dass man einfach keinen von denen mit "Ey, du Opfer" ansprach.
Heute sehe ich Grundschulkinder auf Mauern sitzen, runterspucken, wenn jemand vorbeigeht und "Is' was?" äffen, wenn man was sagt.
Oder 12-jährige Jungs auf Spielplätzen, die auf große Entfernungen mit deutlicher Lautstärke "Schwanz, Fotze, Eier, ficken, blasen, lecken" durch die Gegend brüllen. Gut, unsere Gespräche waren in dem Alter auch nicht tiefgreifender, aber irgendwie haben wir das nicht so in der Öffentlichkeit getan, sondern uns dazu halbstarkerweise irgendwo getroffen, wo nicht all zu viele Menschen waren.

Aber ich denke mir immer wieder, dass sich doch in den letzten 20 Jahren nicht so viel verändert haben kann, oder etwa doch?

Annator
2015-04-17, 12:11:42
Guck dir auch die netten Grundschulkinder an und nicht nur die Spuckenden, Opfer rufenden. :)

Mosher
2015-04-17, 15:55:24
Kann gut sein, dass das meiste von selektiver Wahrnehmung herrührt. Immerhin wird der Sittenverfall ja schon seit Äonen festgestellt.

5tyle
2015-04-17, 16:00:38
Das Leben wäre insgesamt deutlich einfacher, wenn es weniger Egomanen gäbe, denen andere Menschen und deren Bild auf einen selbst nicht einfach völlig egal wären.
Finde ich auch. Aber leider ist es halt nicht so. Ich bin auch nicht für ein Ellenbogenverhalten und mag das auch überhaupt nicht ehrlich gesagt. Ich habe nur nicht (mehr) den Anspruch da irgendwie groß auf andere Leute positiv einzuwirken. Wenn jemand asozial ist, dann muss man damit richtig umgehen können und Strategien entwickeln. Teilweise ist asoziales Verhalten auch irgendwo menschliches Verhalten, wenn meist völlig überflüssig. Mich erinnert das immer an öffentliche Verkehrsmittel und Rumgedränge in den großen Städten zur Rush Hour, ich hatte da nie ein Problem damit aber manche denken halt sie sind besser dran wenn sie sich gegenseitig zerquetschen statt 10min auf den nächsten Zug zu warten oder nur einen schlechten Stehplatz im Eck bekommen, weil man sich zivilisiert der Reihe nach bedient. Ist halt oft immer kein Problem bis man irgendwann dann mal kleine Kinder aus der Menge rausziehen muss die sonst zertrampelt werden. Es ginge aber auch wenn man sich normal verhält, deswegen bekommt man immer noch nen Platz. Mir ist dieses Verhalten völlig unbegreiflich, man reibt sich da nur an der eigenen Hektik auf.

Bei Schulkindern allerdings gehört ein wenig Abhärtung dazu, und manchmal können eher schlechte Erfahrungen auch gut sein. Wenn die sich alle mit Samthandschuhen anfassen, dann werden sie zu Weicheiern und Traumtänzern, und in der Welt geht es nicht immer gerecht zu. Mit Ungerechtigkeit muss man umgehen können und in der Schule lernt man das. Da lernt man aber zusätzlich auch, dass der reine Egomanietrip oftmals nicht zielführend ist und man lernt auch Mitgefühl, vielleicht nicht alle aber zumindest einige. Auch wenns nicht immer einfach ist, je mehr man damit umgehen kann, umso weniger ist es später ein Problem. Bspw. muss man andererseits auch reagieren können wenn man beschissen oder betrogen wird, da sollte man dann nicht nachgeben, es gibt aber Leute die tun das weil sie denken, sie wären damit freundlich zu jemanden, das kann auch nicht unbedingt richtig sein. Man muss auch mal auf den Tisch hauen, kritisieren und einfordern können.

Sven77
2015-04-17, 16:04:04
Fragt doch mal die (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=10593071&postcount=8951) hier... :frown:

Grestorn
2015-04-17, 17:59:16
Dann muss ich wohl ein besonderer Glückspilz sein, dass ich als netter und rücksichtsvoller Mensch doch recht erfolgreich bin...

Solche Aussagen wie die von "Asperger" machen mich nur aggressiv. Statt was zu leisten oder zu können, wollen sie nur mit Gewalt und Rücksichtslosigkeit auf Kosten anderer zum Erfolg kommen. Wie armselig.

Mosher
2015-04-17, 18:11:52
Mit seiner oberen Aussage hat er schon recht. Zumindest wird man es schwerer haben, wenn man sich von jedem auf der Nase herumtanzen lässt.
Man kann aber auch ein netter und rücksichtsvoller Mensch sein und trotzdem, wenn es angebracht ist, auf den Tisch hauen, oder eben mal egoistisch sein.

Das Untere lasse ich unkommentiert, da die Diskussion hier eh schon OT ist und nicht auf PoWi-Niveau heruntergezogen werden soll.

PatkIllA
2015-04-17, 18:17:58
Mit seiner oberen Aussage hat er schon recht. Zumindest wird man es schwerer haben, wenn man sich von jedem auf der Nase herumtanzen lässt.
Man kann aber auch ein netter und rücksichtsvoller Mensch sein und trotzdem, wenn es angebracht ist, auf den Tisch hauen, oder eben mal egoistisch sein. Eben. Mir fällt aus dem persönlich kein Beispiel ein wo ein Arschloch wirklich erfolgreich ist. Viele von denen sind eher die Versager und lassen ihren Frust an anderen aus.

Die Mischung macht's doch. Mit Unterwürfigkeit und Schleimerei kommt aber eben auch nicht weit.
Ich finde es auch kein Zeichen von Respekt oder Rücksicht wenn man bei einer begründeten Problem jemanden nicht die Meinung sagen kann. Je nach Person und Situation muss man Ort, Zeit und Form berücksichtigen.

Grestorn
2015-04-17, 18:18:40
Es ist ein Unterschied zwischen "Rücksichtsvoll sein" und "sich auf der Nase herumtrampeln lassen".

Es ist bezeichnend, dass so viele das gleichsetzen. Und ihr Verhalten damit rechtfertigen, dass sie sich nicht auf der Nase herumtrampeln lassen wollen?!

Mosher
2015-04-17, 18:34:32
Es ist ein Unterschied zwischen "Rücksichtsvoll sein" und "sich auf der Nase herumtrampeln lassen".

Es ist bezeichnend, dass so viele das gleichsetzen. Und ihr Verhalten damit rechtfertigen, dass sie sich nicht auf der Nase herumtrampeln lassen wollen?!
Es ist bezeichnend, wie du den halben Text überliest, oder aber einzelne, aber entscheidende Worte einfach auslässt.

Grestorn
2015-04-17, 18:41:04
Es ist bezeichnend, wie du den halben Text überliest, oder aber einzelne, aber entscheidende Worte einfach auslässt.

Wie kommst Du darauf, dass meine Antwort auf Dich bezogen war? Ich hab Deinen Text wohl gelesen ... und bin auch damit einverstanden. Mein Text sollte eher Zustimmung signalisieren.

Grestorn
2015-04-17, 19:12:45
Ich sehe das genauso kritisch wie Du, aber guck dir doch mal die Chefetagen der meisten Unternehmen an. Sind das dort ehrenwerte Menschen oder sind das Menschen, die dir bei der nächstbesten Gelegenheit das Messer in den Rücken rammen? Ich las erst letztens, dass in den Chefetagen auffällig viele Psychopathen sitzen. Es ist nun mal ein Kampf ums Dasein. Jedenfalls in einer "Leistungsgesellschaft" wie der unseren.

Das ist so, ohne Zweifel. Ich habe viel zu oft mit diesen Menschen zu tun. Psychopaten sind einfach etwas, womit wir umgehen müssen. Es gab sie schon immer, und sie haben unsagbares Leid über die Menschen gebracht.

Interessanterweise scheint es evolutionär von Vorteil zu sein, einen gewissen Anteil an Psychopaten in der Gesellschaft zu haben...

Ich werde mich jedenfalls diesen Menschen nicht anpassen, sondern suche meinen Weg ohne meine Selbstachtung aufzugeben.

Mosher
2015-04-17, 19:30:18
Wie kommst Du darauf, dass meine Antwort auf Dich bezogen war? Ich hab Deinen Text wohl gelesen ... und bin auch damit einverstanden. Mein Text sollte eher Zustimmung signalisieren.

Dann war das wohl ein Missverständnis, sorry.
Ich dachte, du hast dich auf meinen Text bezogen, da ich die Formulierung "Auf der Nase herumtanzen" verwendet hatte.

Meine Antwort war ja auch zustimmend gemeint.

Terrarist
2015-04-18, 09:08:00
Ich rede hier nicht von irgendwelchen Bevölkerungsgruppen, asoziales verhalten erlebe ich quasi in jeder Schicht, sei es arm oder reich. Leider nehme ich in letzter Zeit eine massive Ausbreitung solchen Verhaltens wahr.

Das ist typisch für Düsseldorf. Zugegogen? :D

Surrogat
2015-04-18, 14:28:06
Das ist typisch für Düsseldorf. Zugegogen? :D

weder meinte ich speziell Düsseldorf noch lebe ich da :tongue:

Commander Keen
2015-04-18, 20:49:07
Wobei die Kausalität sowieso eher lauten sollte (unabhängig von Düsseldorf): Je größer die Stadt, desto asozialer. In der anonymen Masse fällt es halt leichter sich aufzuführen wie eine Drecksau, am Dorf, wo jeder jeden kennt, kann man das nicht unbedingt bringen.

Timolol
2015-04-18, 21:29:55
Wobei die Kausalität sowieso eher lauten sollte (unabhängig von Düsseldorf): Je größer die Stadt, desto asozialer. In der anonymen Masse fällt es halt leichter sich aufzuführen wie eine Drecksau, am Dorf, wo jeder jeden kennt, kann man das nicht unbedingt bringen.

Jo seh ich auch so. Man brauch sich nur in den Städten umschauen wie es dort aussieht und dann mal mit dem Land vergleichen :rolleyes:

Simon Moon
2015-04-18, 22:14:23
Ein weiterer Punkt ist, dass einem mit dem Ideal der totalen Selbstverwirklichung durch Lifestyle und Konsum, welche der Kapitalismus predigt, jegliche Empathie abgewöhnt wird.

Ich würd den Effekt anders erklären. Durch das ständige, perfekte Bild welches uns in Medien vermittelt wird, kommt man eher unter Druck, als das man das Ziel sich selbst zu verwirklichen effektiv verfolgen kann. Zumindest glaub ich nicht, dass es das Ziel so vieler Menschen wäre, uniform dem Medienideal nach zu rennen. Eher sind Leute, die sich effektiv selbst verwirklichen empathiefähig und haben kein Problem damit, die Regeln des Zusammenlebens einzuhalten.

Aber zurück zum Druck bzw. Medienbild. Das sorgt dafür, dass wir uns öffentlich nur noch von unserer "perfekten Seite" zeigen wollen. Diese Fassade kostet natürlich Kraft und isoliert die Menschen voneinander. Wer Fehler zeigt, wird als Minderwertig angesehen und das gilt es natürlich zu vermeiden. Man soll in sozialen Anlässen/bei der Arbeit gefälligst der Norm entsprechen. Gleichzeitig sind aber gerade diejenigen, welche diese Normen etablieren, auch diejenigen, welche mit dem ungezügelten Kapitalismus in der 3. Welt wüten. Diese Doppelmoral wird vom normalen Menschen durchaus wahrgenommen und dadurch verschwindet natürlich auch das Empfindungsvermögen zwischen sinnvollen Regeln (bspw. Müll in den Mülleimer) und nutzlosen, gesellschaftlichen Konventionen (bspw. Markenklamotten für die soziale Akzeptanz).

Und da ich davon ausgehe, dass die meisten Menschen mit dieser Scheinwelt eigentlich unzufrieden sind und lieber sich selbst sein wollen, ist es auch nicht verwunderlich, dass gegen diesen willkürlichen Wertekanon aus gesellschaftlichen Konventionen rebelliert wird - aber eben, das Unterscheidungsvermögen zwischen sinnvoller Regel und willkürlicher Konvention fehlt.

Also insofern hast du schon recht, dass es ursächlich der Kapitalismus ist. Ich sehe den Effekt aber nicht so, dass die Menschen das nun gezielt wollen, sondern eher, dass es ihnen über die Medien eingeimpft wird. Das bietet dann zumindest auch Lösungsansätze - wobei die nur schwerlich mit unserer aktuellen Wirtschaftsordnung zu verbinden sind. Solange der Kapitalismus - auch bei Gütern wo es keinen Sinn ergibt - auf einberechnete Obsoleszenz setzt (i.e. bei Computern macht es z.b. keinen Sinn, diese für 50 Jahre Laufzeit zu konzipieren, bei einem Rucksack hingegen schon) und auf Umweltschutz im Ausland pfeift, wird sich da nichts ändern. Die Obsoleszenz ist aber Antriebsmotor (denn eine Firma die bspw. Rucksäcke herstellt, die 50 Jahre halten, hat nach 10 Jahren den Markt gesättigt und geht pleite) und Umweltschutz ein Kostennachteil.

Ok, nun schweife ich endgültig ab.

tl;dr: Solange unsere Wirtschaft nach aussen ein Ideal verkörpert, im Hintergrund aber darauf scheisst, muss man sich nicht wundern, wenn das der normale Bürger auch tut.

Timolol
2015-04-18, 22:20:04
Sehr guter Post. Recht kurz und bündig das wichtigste zusammengefasst. :)

Jup die Wirtschaft benötigt Wachstum. Und Wachstum wird nunmal nicht durch soziales Verhalten gefördert.

Commander Keen
2015-04-18, 23:15:02
Ich meinte es schon so, dass die Selbstverwirklichung, die der Kapitalismus predigt, nur in Lifestyle und Konsum besteht. Deswegen auch der Empathieverlust, weil mehr auf oberflächlichen Konsumscheiß geachtet wird (hat er/sie ein iphone, welche Klamotten, welches Auto, wieviele Facebookfreunde, etc pp.) als auf das menschliche. Gegen eine "echte Selbstverwirklichung" im schöpferischen Sinne ist natürlich nichts einzuwenden (solange diese nicht auf Kosten anderer geht). Ich hab das vielleicht nicht besonders elegant fomuliert.

Ich stimme daher deiner Analyse voll zu ;)

Terrarist
2015-04-19, 22:51:49
tl;dr: Solange unsere Wirtschaft nach aussen ein Ideal verkörpert, im Hintergrund aber darauf scheisst, muss man sich nicht wundern, wenn das der normale Bürger auch tut.

Ich würde noch nicht mal sagen dass die Meisten die sich asozial oder politisch inkorrekt verhalten dies bewusst tun, es ist halt eher Gedankenlosigkeit und Routine, auch bedingt durch das Umfeld, jeder will halt cool sein und orientiert sich eben an dem was das Umfeld oder die Gruppe der man sich zugehörig fühlt für cool hält. Klassischer Chauvinismus eben.

Der Eulenträger von Athen
2015-04-20, 12:01:27
Ich halte mich eher an: was du nicht willst, das man dir antut, das füge auch keinem anderen zu. Alles andere ist Heuchelei.

Finch
2015-04-29, 12:39:10
Dann muss ich wohl ein besonderer Glückspilz sein, dass ich als netter und rücksichtsvoller Mensch doch recht erfolgreich bin...





Das muss ich ehrlich gesagt auch sagen. Ich bin bisher mit Höflichkeit und Freundlichkeit sehr erfolgreich gewesen.

RaumKraehe
2015-04-29, 12:47:12
Ich halte mich eher an: was du nicht willst, das man dir antut, das füge auch keinem anderen zu. Alles andere ist Heuchelei.

Das habe ich mir auch gestern Nacht um 23:30 Uhr gesagt als ein paar Besoffene meinten im Hinterhof (da schallt das so schön) eine Geburtstagsparty feiern zu müssen.

Nichts gegen feiern. Nichts gegen 23:30 Uhr. Aber bitte nicht an einem Dienstag wenn gefühlt 80% der Bewohner am nächsten Tag um 6.00 raus müssen. Oder wenn dann 23:30 Uhr dann bitte in der Wohnung.

Und nein ich wollte mir nicht die ganze Nacht anhören wie die über die Fo**en ihrer Freundinen herziehen.

PHuV
2015-04-29, 14:49:14
Das muss ich ehrlich gesagt auch sagen. Ich bin bisher mit Höflichkeit und Freundlichkeit sehr erfolgreich gewesen.
Komm mal nach Berlin, und ich zeige Dir sehr gerne, das hier Höflichkeit und Freundlichkeit teilweise wirklich für den Ar... ist.

Gast
2015-04-29, 15:04:34
Du hast aber mit der Jugend nicht mehr viel zu tun und dir fallen nur diese Dinge auf. Ich arbeite mit Jugendlichen und stelle fest da hat sich nicht viel verändert und schon gar nicht verschlimmert.
Du sagst es ja schon selbst "Ich arbeite mit Jugendlichen".....es ist dein Job Jugendliche so zu sehen. Aus dem Grund kann man Aussagen von dir in diese Richtung auch nicht ernst nehmen.

Eben. Mir fällt aus dem persönlich kein Beispiel ein wo ein Arschloch wirklich erfolgreich ist. Viele von denen sind eher die Versager und lassen ihren Frust an anderen aus.

Ich kenne hunderte Beispiele: fast jeder Politiker (jenseits der Basis), viele viele Top-Manager aber auch viele viele Abteilungs und/oder Sektionsleiter.


Ich werde mich jedenfalls diesen Menschen nicht anpassen, sondern suche meinen Weg ohne meine Selbstachtung aufzugeben.
Wenn du zuviel Rücksicht nimmst, gibst du deine Selbstachtung auf....man merkt es meistens nur nicht.

Das muss ich ehrlich gesagt auch sagen. Ich bin bisher mit Höflichkeit und Freundlichkeit sehr erfolgreich gewesen.
Und vielleicht wärst du noch viel erfolgreicher wenn du nicht so höflich oder freundlich gewesen wärst.....

Ich habe entdeckt das die Leute immer mehr zu AssHoles werden, je "höher" Sie im Beruf die Karriereleiter hoch gestiegen sind, weshalb ich mir selbst geschworen habe so einen "höheren" Job nie zu machen....

Lyka
2015-04-29, 15:05:20
Gerade in Berlin kommt es mir immer so vor, als ob Asozialität immer ein Ausdruck der Panik ist, des Stresses, der Angst vor anderen. Nur in Großstädten habe ich Leute gesehen, die Ihre Kinder bei Rot über die Ampel schleifen, Fahrradfahrer, die über den Fussgängerweg fahren, als ob die Zeitersparnis Sie rettet wird. Zeitersparnis, damit man später sich vom Stress erholen kann.

ux-3
2015-04-29, 18:58:24
Nur in Großstädten habe ich Leute gesehen, die Ihre Kinder bei Rot über die Ampel schleifen, Fahrradfahrer, die über den Fussgängerweg fahren, als ob die Zeitersparnis Sie rettet wird. Zeitersparnis, damit man später sich vom Stress erholen kann.

OMG! Dieses Nest ist eine Großstadt? :eek:

Lyka
2015-04-29, 19:05:43
ich kenne das nicht von meinem Dorf mit <4000 Einwohnern ^^

Finch
2015-04-29, 19:14:24
dort gibt es ja auch nicht sowas wie "Verkehr" ;)

Lyka
2015-04-29, 19:16:09
leider schon, man möchte nicht in der Nähe der Kreuzung wohnen -.- daher sind die Ampeln auch nur "Bedarfsampeln". Dennoch finde ich es auch in der Großstadt falsch, Kinder bei Rot über die Kreuzung zu schleifen

Mosher
2015-04-29, 19:26:37
Ich finde nicht, dass man dieses eilige, rücksichtslose Verhalten generell an Großstädten festmachen kann.

Nürnberg zB (500k Einwohner) ist extrem asozial und deprimierend. Jeder ist gehetzt, freundliche Blicke werden nicht erwidert und man bekommt den Eindruck, jeder versucht nur irgendwie zu überleben, ohne zu anderen in Kontakt zu treten.
Widerlich und trostlos. Ich hasse Nürnberg.

Ganz anders zB Hamburg oder Köln. Dort spüre ich mehr Lebensfreude, mehr Menschlichkeit und in-Kontakt-Treten.

Es gibt bestimmt überall Orte, wo es ganz besonders schlimm oder gut ist, aber es gibt so diesen vorherrschenden Geist in jeder Stadt, den man spüren kann.

Kladderadatsch
2015-04-29, 20:16:57
ack. köln ist in der beziehung wirklich bemerkenswert. auch in der straßenbahn hat wahrscheinlich ein misanthrop seine probleme, in kein freundliches gespräch verwickelt zu werden.

Lyka
2015-04-29, 20:32:17
in Berlin sind halt alle gestresst... augenscheinlich leben die Leute völlig ohne Planung. Man muss einfach nicht 10 Minuten vor der Angst zur Arbeit rennen, aber viele Leute kommen mir so vor.

doublehead
2015-04-29, 21:27:37
ack. köln ist in der beziehung wirklich bemerkenswert. auch in der straßenbahn hat wahrscheinlich ein misanthrop seine probleme, in kein freundliches gespräch verwickelt zu werden.
Köln hat mir in meiner persönlichen Entwicklung sehr gut getan. Während meiner Studienzeit tendierte ich stark zum Eigenbrötler, aber das lassen die Kölner einfach nicht zu, und reissen einen aus der Lethargie. Egal wohin Du gehst, man wird überall freundlich angesprochen. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen.

derpinguin
2015-04-29, 21:41:35
Ist mir in Köln noch nie passiert :ugly:

Lawmachine79
2015-04-29, 21:43:42
Eben. Mir fällt aus dem persönlich kein Beispiel ein wo ein Arschloch wirklich erfolgreich ist. Viele von denen sind eher die Versager und lassen ihren Frust an anderen aus.

Das ist jetzt etwas einseitig. Wenn (bzw. während) man unter Beobachtung vieler steht, darf man sich nicht wie ein Arschloch aufführen. Auch darf man sich nicht gegenüber Leuten wie ein Arschloch aufführen, die nie in Konkurrenz zu einem stehen werden. Wenn Waschlappen aber "-100" ist und Arschloch "100" sollte man in diesen Situationen aber dennoch bei im Bereich der positiven Zahlen sein ;).
Aber innerhalb des Kreises derer, mit denen man auf Augenhöhe ist, muss man - gerade beruflich - schon an die Grenze des sozial und sonst Erlaubten gehen. Da - sage ich für mich persönlich - mache ich alles, wonach ich noch in den Spiegel gucken kann.
Fazit: man muss definitiv die Fähigkeit haben, sich wie ein Arschloch verhalten zu können. Und was das Frust an anderen auslassen angeht - das hat überhaupt nichts mit "Arschloch" zu tun. Das können auch Weicheier. Denk nur mal an den Typ "manipulativ / intrigant". Diese Leute lassen nie erkennbar Frust an irgendwen aus. Es gibt also sehr vielfältige Möglichkeiten "Arschloch" zu sein.
Ein "Arschloch" ist jemand, der seine Interessen forciert und dabei auch in Kauf nimmt, dass andere dabei Schaden nehmen. Es gibt aber diese Situation, wo Du ohne das nicht weiter kommst, der andere auch nicht und Du weisst, er würde Dir Schaden um weiterzukommen. Und das sind eben die Momente, wo man sich entscheiden muss. WIE man das macht - das ist 'ne Geschmacksfrage. Wenn ich Arschloch sein will, suche ich die offene Konfrontation und sobald es der andere gepeilt hat, ist (fast) alles erlaubt. Ich finde Düsseldorf eigentlich auch kacke. Aber im Vergleich zu Köln ist es das Paradies. Ein Mensch muss so sein, wie die Menschen im Ruhrpott sind. Etwas spröde, direkt - aber dennoch unaufdringlich - aber das Herz am rechten Flecken.

Köln hat mir in meiner persönlichen Entwicklung sehr gut getan. Während meiner Studienzeit tendierte ich stark zum Eigenbrötler, aber das lassen die Kölner einfach nicht zu, und reissen einen aus der Lethargie. Egal wohin Du gehst, man wird überall freundlich angesprochen. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen.
Ich hasse Köln. Die Stadt ist massiv asozial. Die Leute da sind aufdringlich. Wenn sie mich spontan mit ihrem vulgären Minderbemitteltendialekt anspucken - sprechen kann man das ja nicht nennen - kriege ich Bock, jemand mit bloßen Händen zu erschlagen. Ich versuche dann so tun als würde ich schlafen und bete innerlich, dass sie aufhören, bevor ich mich nicht mehr beherrschen kann.

Kladderadatsch
2015-04-29, 22:08:11
Die Stadt ist massiv asozial. Die Leute da sind aufdringlich.
du bist ein nordlicht, oder?

PatkIllA
2015-04-29, 22:19:31
Ein "Arschloch" ist jemand, der seine Interessen forciert und dabei auch in Kauf nimmt, dass andere dabei Schaden nehmen.Wie definierst du denn schaden? Nur weil man sich durchsetzt und der andere nicht hat man ja noch nicht unbedingt geschadet. Vielleicht haben wir auch einfach zu flache Hierarchien.

Wenn ich Arschloch sein will, suche ich die offene Konfrontation und sobald es der andere gepeilt hat, ist (fast) alles erlaubt. Wenn man Konfrontation nicht scheut ist man doch noch lange kein Arsch. Wenn ich Blödsinn mache dann erwarte ich eher das man mir das sagt. Gerne auch direkt und nicht son Rumgeeiere.

Lawmachine79
2015-04-29, 22:28:37
du bist ein nordlicht, oder?
Nope, Ruhrpott.

Wie definierst du denn schaden? Nur weil man sich durchsetzt und der andere nicht hat man ja noch nicht unbedingt geschadet. Vielleicht haben wir auch einfach zu flache Hierarchien.

Naja - Frage der Sichtweise. Aber genau das meine ich. Meine Grenze wäre, wo der andere den Job verliert.

Surrogat
2015-04-29, 23:01:47
Ist mir in Köln noch nie passiert :ugly:

mir auch nicht, tatsächlich empfinde ich die angebliche Freundlichkeit der Kölner nur als aufgesetzt, oft sogar nur deshalb um einen dann später umso schlimmer abzuziehen
Nicht umsonst gibt es das geflügelte Wort vom kölschen Klüngel und den gibt es wirklich, selbst schon zuhauf erlebt
Deswegen ist Köln aber nicht asozialer als irgendeine andere Stadt

Lawmachine79
2015-04-29, 23:06:09
Deswegen ist Köln aber nicht asozialer als irgendeine andere Stadt
Genau. Nicht deswegen :D.

doublehead
2015-04-30, 03:30:45
du bist ein nordlicht, oder?
Nee, aber wenn man sich mal ansieht was er sonst so schreibt, vor allem im POWI, dann weiss ich dass ich auf dessen Meinung nichts geben muss.

Plutos
2015-04-30, 03:49:30
Ich hasse Köln. Die Stadt ist massiv asozial. Die Leute da sind aufdringlich. Wenn sie mich spontan mit ihrem vulgären Minderbemitteltendialekt anspucken - sprechen kann man das ja nicht nennen - kriege ich Bock, jemand mit bloßen Händen zu erschlagen. Ich versuche dann so tun als würde ich schlafen und bete innerlich, dass sie aufhören, bevor ich mich nicht mehr beherrschen kann.

Lange habe ich mich gefragt, warum dieses ghettomäßige Kölnisch-Sprech auf mich so widerwärtig wirkt, jetzt habe ich eine Definition dafür :love4:

ux-3
2015-04-30, 07:06:31
Lange habe ich mich gefragt, warum dieses ghettomäßige Kölnisch-Sprech auf mich so widerwärtig wirkt...

Die Royal Air Force wird sich schon was dabei gedacht haben, als sie für den ersten 1000-Bomber-Angriff gerade Köln ausgesucht hat. :ubash3:


Nee, aber wenn man sich mal ansieht was er sonst so schreibt, vor allem im POWI, dann weiss ich dass ich auf dessen Meinung nichts geben muss.

Passt gut zum Titel.

doublehead
2015-04-30, 16:36:18
Passt gut zum Titel.

Du meinst ich verhalte mich asozial, weil ich mich von jemandem distanziere der hier offen Mordgelüste äussert weil ihm ein Dialekt nicht gefällt?

Lawmachine79
2015-04-30, 17:17:14
der hier offen Mordgelüste äussert
Oh Mann...Du gehörst wohl echt zu den Leuten, denen man alles ganz genau erklären muss. Wenn auf der Packung steht, dass das Popcorn in die Mikrowelle soll, bleibt das Popcorn wohl solange kalt, bis Dir jemand sagt, dass Du sie auch einschalten musst. Da kriege ich echt das Kotzen (nein, ich habe mich jetzt nicht wirklich erbrochen!).
Aber da es wohl nötig ist: "Hiermit stelle ich klar, dass ich nicht tatsächlich beabsichtige, Verwender des vulgären, unterentwickelten rheinischen Dialekts zu ermorden. Nicht heute, nicht morgen und auch nicht an Karneval."

Gast
2015-04-30, 18:09:01
Ist es asozial, wenn ich in gewissen Situationen Notlügen erfinde, um mir Alibi zu verschaffen? z.B. "Mein Onkel ist gestorben" oder "ich lag im Krankenhaus und hatte Blinddarm!" ... ?

Oder über die rote Ampel rüberlaufen, obwohl Kinder daneben stehen? Ist mir zugegeben auch schon passiert, aber nicht absichtlich ^^ Seither achte ich drauf, dass ich auf grün warte...

PHuV
2015-04-30, 19:35:22
Nürnberg zB (500k Einwohner) ist extrem asozial und deprimierend.
Watt? :eek: Ich habe bis vor 4 Jahren 4 Jahre in Nürnberg gewohnt und gearbeitet. Sorry, gegen Berlin kam mir Nürnberg wirklich freundlich vor. Und die haben dort sogar auf Radfahrer achtgegeben.

Lyka
2015-04-30, 19:37:08
ja, das sehe ich auch so. Ich war da öfter im Urlaub -.-'

doublehead
2015-04-30, 21:20:27
Oh Mann...Du gehörst wohl echt zu den Leuten, denen man alles ganz genau erklären muss. Wenn auf der Packung steht, dass das Popcorn in die Mikrowelle soll, bleibt das Popcorn wohl solange kalt, bis Dir jemand sagt, dass Du sie auch einschalten musst. Da kriege ich echt das Kotzen (nein, ich habe mich jetzt nicht wirklich erbrochen!).
Aber da es wohl nötig ist: "Hiermit stelle ich klar, dass ich nicht tatsächlich beabsichtige, Verwender des vulgären, unterentwickelten rheinischen Dialekts zu ermorden. Nicht heute, nicht morgen und auch nicht an Karneval."
Deinen überaus aggressiven Tonfall empfinde ich ebenfalls als vulgär. Da hot wohl jemand übergrosse Schuklappen auf.

Disconnected
2015-05-04, 19:18:16
Berlin ist ja auch das Scheißhaus von Deutschland...

Mosher
2015-05-04, 19:35:28
Watt? :eek: Ich habe bis vor 4 Jahren 4 Jahre in Nürnberg gewohnt und gearbeitet. Sorry, gegen Berlin kam mir Nürnberg wirklich freundlich vor. Und die haben dort sogar auf Radfahrer achtgegeben.
ja, das sehe ich auch so. Ich war da öfter im Urlaub -.-'

Ich war noch nicht oft in Berlin (3 oder 4 mal für jeweils ein paar Tage) und habe daher vielleicht keinen so guten Vergleich.

Nürnbergs Autofahrer sind tatsächlich ziemlich tolerant, auch "Kennzeichenausländern" gegenüber. Da wird man selten angehupt und/oder nicht reingelassen, wenn man an der Kreuzung noch die Spur wechseln will etc.

Aber als Fußgänger und Nutzer der ÖPNV, wo man den Leuten näher kommt, empfinde ich Nürnberg einfach als einzigen Zombie.
Naja, so unterschiedlich können die Erfahrungen sein, oder aber Berlin ist wirklich viel, viel, viel, viel schlimmer, dann möchte ich euch Berlinern mein Beileid aussprechen.

Gast
2015-05-07, 08:22:03
Du meinst ich verhalte mich asozial, weil ich mich von jemandem distanziere der hier offen Mordgelüste äussert weil ihm ein Dialekt nicht gefällt?
Kennst du das Wort "Metapher"? Falls nicht hilft dir google, bing oder wikipedia weiter.

Davon abgesehen ist es tatsächlich so das Norddeutsche es schon asozial finden wenn Sie einfach so angesprochen werden (also einfach so, wenn das ein Verkäufer im Kaufhaus ist, wird es natürlich toleriert.....).

Watt? :eek: Ich habe bis vor 4 Jahren 4 Jahre in Nürnberg gewohnt und gearbeitet. Sorry, gegen Berlin kam mir Nürnberg wirklich freundlich vor. Und die haben dort sogar auf Radfahrer achtgegeben.
Mag sein, aber im allgemeinen, speziell im direkten Kontakt sind Nürnberger schon etwas "schwierig" (hab ne Zeitlang mehrmals pro Jahr 1-2 Wochen Arbeitstechnisch dort verbringen müssen).