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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hausverkäufer zahlt seine Notarkosten nicht!


abgenervt
2015-04-27, 13:54:36
Hallo zusammen,

wir haben vor einigen Monaten ein Haus erworben und nun zahlt der Verkäufer seine Notarkosten nicht. Der Notar hat damit gedroht, dass er diese offenen Kosten nun bei uns (Käufern) einholt, da wir laut Notarvertrag Gesamtschuldnerisch haften...


Kennt dieses Problem jemand von Euch? Es kann doch nicht sein das der Verkäufer einfach seine Rechnungen nicht begleicht und wir als Käufer dann dumm aus der Wäsche gucken weil wir die offenen Kosten aufs Auge gedrückt bekommen. Beim Hausverkauf, ist für den Verkäufer eine Menge Geld direkt aufs angegebene Konto geflossen. Geldmangel ist also nicht das Problem!

Danke Euch.

Gruß

hesTeR-
2015-04-27, 14:00:44
scheinbar kann das ja doch sein, wenn der Typ andere verbindlichekietn hatte, ist evtl das Geld schon weg.

Wenn ihr Gesamtschuldnerisch haftet, ist das ja das gute recht vom Notar sich dann an euch zu wenden.

Nimm doch mal selber kontakt zum Verkäufer auf.

abgenervt
2015-04-27, 14:13:39
Das haben wir natürlich bereits getan. Da kommen leider nur Ausreden.

Abe Ghiran
2015-04-27, 14:23:29
Ja, ich kenne sowas ähnliches. Wir haben gerade die Löschung der Grundschuld des Verkäufers beim Amtsgericht bezahlt (ziemlich genau ein Jahr nach dem Hauskauf). Unsere Maklerin hilft uns gerade dabei, das Geld wieder zu bekommen. Im Kaufvertrag ist geregelt, dass die Verkäufer die Löschung ihrer Grundschuld bezahlen aber aus Sicht des Amtsgerichts haftet die Immobilie, also in dem Fall ich als aktueller Besitzer als Zweitschuldner.

Als ich das gegoogelt habe, habe ich sowas auch über Notarkosten gelesen, scheint also ähnlich zu sein (selbiges bei ausstehenden Gebühren/Abgaben an die Stadt).

Man kann sich das Geld dann zivilrechtlich wiederholen. Also Anmahnen, Mahnbescheid, wenn die Gegenseite sich wehrt klagen und das Verfahren gewinnen. Und wenn man Pech hat, sieht man dann immer noch kein Geld, weil Privatinsolvenz, whatever.

Googlen hat auch folgenden Rat zu Tage gefördert: Dem schlechten Geld nicht noch gutes Hinterherwerfen. Bzw. wenn das Haus um die 1-2 Prozent teurer gewesen wäre, hättest du es dann nicht gekauft?

Eco
2015-04-27, 15:39:08
Ist eh ungewöhnlich, dass der Verkäufer die Notarkosten zahlt. Ansonsten, wenn das vertraglich festgehalten wurde und der Verkäufer sich partout nicht rührt -> Anwalt.

bleipumpe
2015-04-27, 15:39:58
Wir haben beim Hauskauf vom Verkäufer ebenfalls einen Teil der Kosten übernommen. Den Notar haben wir aber von Anfang an vollständig bezahlt. Das Geld hat den Kohl auf die Gesamtsumme nicht fett gemacht und die arme Sau musste zusätzlich sogar Umschulden und noch einen neuen Kredit aufnehmen. Uns war das Haus und vorallem die Lage/Grundstück viel wichtiger!
Das hilft im Nachgang zwar nicht aber wie bereits gesagt: hätte man das Haus deswegen nicht gekauft?

Über was für eine Summe reden wir hier eigentlich?

Mr.Fency Pants
2015-04-27, 16:02:38
Wir haben beim Hauskauf vom Verkäufer ebenfalls einen Teil der Kosten übernommen. Den Notar haben wir aber von Anfang an vollständig bezahlt. Das Geld hat den Kohl auf die Gesamtsumme nicht fett gemacht und die arme Sau musste zusätzlich sogar Umschulden und noch einen neuen Kredit aufnehmen. Uns war das Haus und vorallem die Lage/Grundstück viel wichtiger!
Das hilft im Nachgang zwar nicht aber wie bereits gesagt: hätte man das Haus deswegen nicht gekauft?

Über was für eine Summe reden wir hier eigentlich?

Dieses Argument kann ich nicht nachvollziehen. Wenn das so vereinbart war, dass man sich die Notarkosten teilt, dann verzichtest du dann einfach auf die Kohle, weil das Haus dann halt einfach ein bisschen teurer wird? :freak:

Ich würde auch erstmal mahnen und dann den Weg über den Anwalt gehen.

bleipumpe
2015-04-27, 16:05:07
Über was für eine Summe reden wir hier? Wie wahrscheinlich ist, das der offene Betrag am Ende bezahlt wird? Was kostet der Weg an Zeit und Nerven?
Klar kann man das durchziehen. Manchmal lebt man aber auf dem anderen Weg entspannter. Und beim Hauskauf plus "alles für sich schick machen" wird man noch viel Zeit und Nerven brauchen.

Abe Ghiran
2015-04-27, 16:47:50
Über was für eine Summe reden wir hier? Wie wahrscheinlich ist, das der offene Betrag am Ende bezahlt wird? Was kostet der Weg an Zeit und Nerven?
Klar kann man das durchziehen. Manchmal lebt man aber auf dem anderen Weg entspannter. Und beim Hauskauf plus "alles für sich schick machen" wird man noch viel Zeit und Nerven brauchen.

Full ACK! In unserem Fall ist es so, dass der Verkäufer jetzt von Hartz 4 lebt. Es geht um 229€. Im ersten Moment ärgerlich, im zweiten ist es dann halt echt egal. Wir haben jetzt über unsere Maklerin mit ihm Ratenzahlung vereinbart. Wenn da auch nur 1 Cent kommt, freuen wir uns.

@Mr. Fency Pants: Du musst halt immer bedenken, dass du in Vorleistung gehen musst. Und dann hat man 60€ für nen Mahnbescheid oder was weiß ich wie viel für nen Anwalt rausgehauen und sieht möglicherweise trotzdem kein Geld. Was nützt mir ein vollstreckbarer Titel bei jemandem, bei dem es nichts zu vollstrecken gibt. Dann lieber bezahlen und die Nerven schonen.

Die Summe um die es beim Threadersteller geht würde mich auch mal interessieren.

Mr.Fency Pants
2015-04-27, 16:56:25
Bei Kleckerbeträgen würde ich das auch so sehen, aber die Notarkosten liegen zwischen 1,5 und 2%, wenn wir von 1,75% ausgehen und davon, dass jede Partei die Hälfte trägt, dann kommen bei einem Haus von 300.000€ über 2500€ zusammen.

Selbst wenn das Haus nur 100.000€ kosten würde, sind wir bei fast 900€. Dass da Haus noch günstiger als 100.000€ ist, kann ich mir nicht vorstellen. Und bei solchen Summen (ich gehe hier eher von mehr als 200-300€ aus) lohnt es sich schon mal nachzuprüfen.