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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was tun nach Studium?


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Gast
2015-06-05, 09:58:48
Hallo allerseits,

ich werde dieses Jahr 24 und studiere in München Germanistik im 4. Semester, d.h. ich bin Ende nächsten Jahres fertig (wenn alles wie geplant läuft). Davor habe ich ein duales Studium gemacht und nach wenigen Monaten abgebrochen (die Gründe dafür sind in dem Zusammenhang irrelevant). Mein derzeitiges Studium entspricht vollends meinen Stärken. Allerdings weiß ich auch, dass es sehr schwer ist, mit Sprach- und Literaturwissenschaften nen Job zu finden und auf unbezahlte Praktika bzw. Taxifahren habe ich keine Lust. Außerdem unterfordert mich das Studium und ich möchte auf jeden Fall noch in anderen Bereichen mehr lernen. Es läuft also wohl alles auf ein Zweitstudium hinaus. Ich erhoffe mir von euch hierzu Ideen. Folgendes habe ich mir bereits überlegt:

1. Schauen, dass ich in ein Zweitstudium reinkomme (Problem: Zulassung nicht sicher, nur 4% der Plätze für Zweitstudenten). Interesse besteht an BWL, VWL, zur Not Wirtschaftsinformatik o.ä. Was ich auf keinen Fall möchte, sind extrem mathelastige oder rein naturwissenschaftliche Studiengänge wie (Wirtschafts-)Ingenieurswesen, Mathematik, Physik, Chemie, Bio etc.

2. Nochmal duales Studium. Bietet sich v.a an, da die Fachhochschule für Rechtspflege und öffentliche Verwaltung auch in München ist, wo man u.a. ein duales Studium beim gehobenen Dienst der Polizei oder aber auch zum Diplom-Verwaltungswirt machen kann. Außerdem gibt es ne monatliche Vergütung, weswegen ich nicht parallel arbeiten müsste.

3. Fachfremder Master? Es gibt eine Uni, die z.B. Informatik für Geisteswissenschaftler anbietet. Bin allerdings skeptisch, ob man da wirklich innerhalb von 2 Jahren zum Informatiker ausgebildet wird.

4. ??? Hier kommt ihr ins Spiel. Was gibt es noch für Möglichkeiten? Wo seht ihr Probleme und Chancen? Bin ich zu alt für ein duales Studium bzw. werde bei der Zulassung benachteiligt? Würde sich eine Art gehobene Ausbildung anbieten (falls es sowas überhaupt gibt?)?

Danke im Voraus für konstruktive Vorschläge.

Gast
2015-06-07, 20:45:20
Es läuft also wohl alles auf ein Zweitstudium hinaus. Ich erhoffe mir von euch hierzu Ideen. Folgendes habe ich mir bereits überlegt:

1. Schauen, dass ich in ein Zweitstudium reinkomme (Problem: Zulassung nicht sicher, nur 4% der Plätze für Zweitstudenten). Interesse besteht an BWL, VWL
Sicherlich wäre es nicht verkehrt, dein jetziges Germanistik-Wissen mit Wirtschaft und Business-Englisch zu verknüpfen. Insofern fände ich es durchaus empfehlenswert ein Wirtschaftsstudium zu machen, dessen Schwerpunkt auf sprachlichen Findigkeiten liegt, also Business-Englisch, Rechtspflege, Kommunikation usw.

Du sagst ja, dass deine Stärke im Sprachlichen Bereich liegt, insofern wenn Du etwas mit BWL machen willst, dann auf jeden Fall mit einem Schwerpunkt, der deinen Stärken entgegen kommt. Es gibt doch sicherlich BWL-Studiengänge mit solchen Spezialisierungen, oder?

Ggf. mal an den Fernhochschulen umschauen!
Ich habe auch universitär studiert, aber wenn ich noch mal studieren würde, dann wahrscheinlich DUAL. Das hat den Vorteil, dass Du erstens schon während der Ausbildung bissl Geld verdienst, zweitens praxisorientierter lernst und drittens in 95% der Fälle direkt übernommen wirst.

zur Not Wirtschaftsinformatik o.ä. Was ich auf keinen Fall möchte, sind extrem mathelastige oder rein naturwissenschaftliche Studiengänge wie (Wirtschafts-)Ingenieurswesen, Mathematik, Physik, Chemie, Bio etc.
Dann vergiss Wirtschaftsinformatik.


2. Nochmal duales Studium. Bietet sich v.a an, da die Fachhochschule für Rechtspflege und öffentliche Verwaltung auch in München ist, wo man u.a. ein duales Studium beim gehobenen Dienst der Polizei oder aber auch zum Diplom-Verwaltungswirt machen kann. Außerdem gibt es ne monatliche Vergütung, weswegen ich nicht parallel arbeiten müsste.
Finde ich eine sehr gute Idee! Erstens hast Du i.d.R. sehr gute Übernahme-Chancen, zweitens auch eine langfristige Perspektive. Vom Thema dürfte dir das ja auch sehr entgegenkommen! Ein Kollege, ebenfalls aus dem sprachlichen Bereich, hat ein Duales Studium Verwaltungswirt (Anwärter-Studium) gemacht und dem geht es jetzt besser als allen in der freien Wirtschaft :=)


3. Fachfremder Master? Es gibt eine Uni, die z.B. Informatik für Geisteswissenschaftler anbietet. Bin allerdings skeptisch, ob man da wirklich innerhalb von 2 Jahren zum Informatiker ausgebildet wird.
Nein, wird man nicht. Informatik und "kein Bock auf Mathe" passt auch nicht so recht zusammen ;=)

Eine Alternative wäre eine normale Ausbildung in irgendeinem Bereich, der dir liegt. Es gibt durchaus gute nicht-akademische Ausbildungen, mit denen man gutes Geld verdienen kann. Die Zeiten, als man mit universitärem Studium deutlich mehr verdient hat, sind seit gefühlt zwei Jahrzehnten vorbei.

Eine Berufsakademie vielleicht? Umgangssprachlich auch BA-Studium genannt, auch wenn ein BA-Studium keine akademische Ausbildung ist! Ist so aufgebaut wie ein DUALES Studium und i.d.R. wirst Du vom Betrieb nach der Ausbildung direkt übernommen. Klar, die investieren nicht umsonst in dich! ;) Ist ein guter Kompromiss zwischen Uni-Studium und Gesellen-Ausbildung.


4. ??? Hier kommt ihr ins Spiel. Was gibt es noch für Möglichkeiten? Wo seht ihr Probleme und Chancen? Bin ich zu alt für ein duales Studium bzw. werde bei der Zulassung benachteiligt? Würde sich eine Art gehobene Ausbildung anbieten (falls es sowas überhaupt gibt?)?

Zu alt bist Du nicht.
Ich kenne viele, die erst mit 26 oder gar mit 30 noch 'ne Duale Ausbildung hinterhergeschoben haben. Bewerbungsfristen beginnen aber mindestens ein Jahr früher, insofern müsstest Du langsam zusehen, dass Du dich bewirbst! Bis Ende August hast Du afair noch Zeit! Versuchen kann man es auf jeden Fall. Am besten mehrgleisig. Die Assessment-Center sind aber nicht ohne! :=D Da musst Du viel Zeit für einplanen, damit Du dann die auswendiggelernten 0815-Gutmenschen-Phrasen den Personalern entgegenschleudern kannst :D

Ash-Zayr
2015-06-09, 08:05:54
Das liest sich alles wie das Klischee vom ewigen Dauerstudenten, der zusieht, dass er ja nicht vor 30 sein erstes eigenes Geld verdient....Du hast Null Plan, Du hattest nie einen, und die bisherigen Jahre haben ja offensichtlich Null dazu beigetragen, Dich einem Berufsbild näher zu bringen, das es ja auch noch gar nicht gibt. Du schwankst zwischen Ökonom, Geistes-Laber-Heini, IT Nerd, Oberinspektor, Astronaut, Anwalt, etc.....immerhin weisst Du, was du nicht willst: Taxi fahren...das ist doch schon mal ein Anfang.

Vielleicht machst Du Dir mal Gedanken, wer Du bist, womit Du Dein Leben verbringen möchtest. Einfach immer weiter studieren, weil es Dich im Grunde unterfordert und Du meinst, aus dem Stehgreif jeden Studiengang jedweder Fachrichtung meistern zu können, bedeutet nicht, dass Du damit verpflichtet bist, dieser seltenen Gabe auch zu fröhnen, sonst hast Du Dein Leben im Grunde wirklich als Klischee des im Grunde faulen Dauerstudenten bei Muddi wohnend vergeudet.

Es kann hier keine konstruktiven Vorschläge geben, weil Du Dich als Opfer Deiner Gabe und Deines Intellekt siehst und wild um Dich wirfst mit möglichen Zukünften und Berufen...

Ash

Morale
2015-06-09, 08:10:57
1. Breit bewerben - oder musst du in Stadt x bleiben? Finanzierung?
2. Ist möglich, bewerben sich halt viele drauf, Alter egal. Musst halt überzeugen. Sitzen eh immer viele GeWi Master usw. drin in den Tests.
3. Frag ColinMcLaren, der hat Geschichte studiert und den Master da und arbeitet wohl jetzt sehr erfolgreich im IT Bereich.
4. Ich würde mir erstmal klar machen, was man will, du wirfst hier alles durcheinander, Zweitstudium verschiedene Bereich, Polizei, Verwaltung, Ausbildung, usw. Klingt so nach: " Egal was, Hauptsache Geld, Interessen egal"

kevsti
2015-06-09, 09:26:24
@Ash-Zayr, was mir dir verkehrt? Er zeigt imho sehr deutlich was er will und ihm Spaß macht. Es ist im seltenen Fall so, dass jemand seit Kindestagen ein Traumberuf hat und diesen auch behält und schlussendlich ausführt... Normalerweise wächst man mit dem "erwachsen" werden in seine spätere Tätigkeit herein, man springt von Etappe zu Etappe, immer in die Richtung, bei der man gerade glaubt, dass sie dem am nächsten kommt was man kann und möchte. Und irgendwann sitzt man dann in dem Job, dem einen Spaß macht.
Der TE scheint mir da auf den besten Weg zu sein und möchte sich halt jetzt ein Plan machen, wie seine nächste Etappe aussehen könnte. Und dazu hat er schon einige gute Kriterien sich überlegt.
Also keine Ahnung was du hast - evtl. per se eine schlechte Einstellung zu Studenten?

@TE

Prinzipiell ist es nie verkehrt nen Master dran zuhängen. Du hast dann einfach den höchst möglichen Abschluss (mal von der Promotion abgesehen) den es gibt. Das macht nochmal ein deftigen Gehaltsunterschied, bringt aber auch ggf. die Gefahr überqualifiziert zu sein. Dennoch halte ich es, im Allgemeinen, für doof nach 3 Jahren Bachelor nicht nochmal die 2 Jahre für den Master den Arsch zusammen zukneifen.

Wirtschaftsinformatik geht halt in die völlig andere Richtung, genauso auch wie BWL etc... Aber wenn es dich interessiert? Wieso nicht. Allerdings bist du dann eine sehr spezielle Fachkraft, das kann sowohl gut als auch schlecht sein. Ich meine, eine Firma die nen WIler/BWLer sucht, wird jemand nehmen der sowohl den BA als auch den MA in Wirtschaftsinformatik gemacht hat. Aber dafür hättest du wohl echt gute Chancen, wenn jemand als WIler/BWLer im sprachlichen Bereich gesucht wird.. Ist dann aber wohl seltener.
Mathe ist in WI nicht so dramatisch, da gehts in der WIW (Wirtschaftsingenieurwesen) wesentlich härter zu. Gerade im Master ist das ganze Mathezeugs größtenteils nicht mehr vorhanden. Ich spreche hier aber aus eigener Erfahrung. Das kann von Uni zu Uni anders sein. Ich kenne auch WIler die wissen gerade mal wie man nen PC anmacht... da fragt man sich dann schon, was andere Unis so lehren...
Aber egal welche Wirtschaftsrichtung du einschlagen willst, mit keinem wirst du wirklich schlecht fahren bzw. in jedem Fall deine Berufsaussichten verbessern.

Was duales Studium angeht... Plätze sind natürlich noch schwerer zu bekommen (frühzeitig bewerben!). Ich weiß auch nicht ob es im MA überhaupt Duale Studium gibt, ich kenne das bisher nur von BA Studenten. Positiv ist natürlich, dass man Geld verdient. Aber ob das Konzept mit "wenig neben dem Studium arbeiten" funktioniert, liegt stark an dem jeweiligen Unternehmen. Es gibt ausbeuterische Firmen und es gibt Firmen die ihre Studenten wirklich fördern. Bei den einen schiebst du halt überstunden und machst was studiumfremdes (darfst teilweise währen der Arbeitszeit überhaupt nichts fürs Studium machen) und bei den anderen hast du quasi fast die ganze Arbeitszeit für deine Studiumsaufgaben (bzw. werden die Studiumsnahe Aufgaben gegeben) und wirst aktiv gefördert..
Übernommen wird man idR auch, sofern man sich gut anstellt.

Es ist schwer hier eine Entscheidung zu treffen... Ich würde mich pauschal einfach auf alles Bewerben, was in Frage kommt. Absagen wird es vermutlich eh genügend geben. Und dann sammelst du nochmal aktiv Infos zu den jeweiligen Möglichkeiten und entscheidest dich dann. Wichtig ist dann nur, das du den eingeschlagenen Weg dann auch gehst, sofern dir nicht außerordentliche Steine in dem Weg geschmissen werden. Denn du wirst nicht jünger und "100 abgebrochene Sachen" kommt halt auch nicht so gut an. Außerdem, wenn du das eine nicht packst, wirst du das andere evtl. auch nicht packen... Nen gutes Studium ist kein Zuckerlecken... Aber noch bist du völlig im Rahmen und dir stehen alle Wege offen.

suikoden007
2015-06-09, 09:29:13
Mein ehemaliger Chef ist auch Germanist und bei der Polizei ein hohes Tier.
Die Ausbildung dort / das Studium haben diverse Ex-Kollegen gemacht und fanden es alles toll.

Gehobener Dienst ist schon was feines...dafür muss man aber gemacht sein.
Falls Du die Neigung in Dir siehst diesen Job zu machen, nur zu.

Entwicklungsmöglichkeiten intern gibt es auch recht viele...Vorausgesetzt alle beteiligten spielen mit...Dienstweg und so:cool:

RaumKraehe
2015-06-09, 09:34:24
[x] endlich das Leben genießen.

Sven77
2015-06-09, 09:42:31
[x] endlich das Leben genießen.

Wenn man das nicht während dem Studium macht, macht man was falsch

Ash-Zayr
2015-06-09, 09:50:57
.....evtl. per se eine schlechte Einstellung zu Studenten?

Bingo

hadez16
2015-06-09, 10:16:56
...und ich möchte auf jeden Fall noch in anderen Bereichen mehr lernen. Es läuft also wohl alles auf ein Zweitstudium hinaus....

Genau hier prallen eben Welten und Ansichten aufeinander.

Du willst mehr lernen was in Büchern steht und was Gelehrte so über manche Themen wissen.

Aber vom Leben/Überleben, von Beruf, von Geld verdienen möchtest du wohl nichts lernen.

Der Spagat wäre: Mach eine Berufsausbildung! Das kommt bei Firmen gut an und bringt dich vom Image Langzeitstudent und Fachidiot weg wenn du dich wirklich mal um einen Job bemühen willst.

Ende 20, alles studiert aber doch keine Praxis...kommt nicht so gut.

ux-3
2015-06-09, 10:25:13
bei Muddi wohnend vergeudet.

Um das volle Potential dieses Threads auszuschöpfen, sollten wir dieses Detail noch klären.

Ash-Zayr
2015-06-09, 11:17:52
ach, legt auf meine Laberei bitte nicht so viel Wert, sonst fühle ich mich noch geehrt....ich habe bei Studententum leider eine unspezifische Vorbelastung, deren Urpsung ich nicht kenne, die sich aber einfach in einem konservativen Bild-Stammtisch-Bauchgefühl äussert, dass Studenten eben in meinem Weltbild das Image der Arbeiten-gehen-Verzögerer anhaftet samt dem ansonsten faulem Herumgehänge in Bars und Cafes.....ich weiss, das ist ungerecht und stimmt größtenteils nicht mit der Realität überein, aber gemessen an meinem "straighten" Lebensweg Schule-Abi-Bund-Ausbildung-bisher 23 Jahre Beruf kommen mir eben Konstellation wie hier vom TS beschrieben etwas lapidar vor, und da sage ich: Junge, lerne einen anständigen Beruf und stehe gefälligst morgens um 6 auf und gehe Deinen Lebensunterhalt verdienen.

Hinzu kommt, dass der Markt an Studierten ehe überquillt; Bildung ist inflationär; wer da noch wissend hineinläuft, der will studieren des Studierens wegen; wegen der schönen Jahre, nicht weil er schnell durchkommen will und das eigentliche Ziel eines Berufslebens anstrebt.

hadez16
2015-06-09, 11:47:30
Wenn ich mir die anderen Flame-Threads hier ansehe bei denen man sich darüber wundert was man als studierter Berufseinsteiger bekommt kann ich nur sagen: gehe schleunigst arbeiten.

Ich kenne Leute die mit Germanistik in der IT arbeiten und damit betreut sind Dokus zu schreiben.

Bei mir war es Schule-Abi-Ausbildung-Zivi-Beruf-bisher 5 Jahre Erfahrung, vll bin ich daher auch "versaut"

Was mich auch interessiert...wie lebst du, vor allem von was lebst du? Hotel Mama, kein Auto, kein Saufen/Feiern, keine Hobbies? Von was bezahlst du dein Butterbrot?

Winkekatze
2015-06-09, 12:11:00
Er zeigt imho sehr deutlich was er will und ihm Spaß macht.
Wenn er wüsste was er will und was ihm Spaß macht, würde er dann hier um Rat suchen?

Du (Threadersteller) solltest dir Gedanken darüber machen, was dir wirklich Spaß macht. Du schreibst von Interessen und persönlichen Stärken, über Spaß und Leidenschaft verrätst du nichts.

Bin ich zu alt für ein duales Studium bzw. werde bei der Zulassung benachteiligt? Würde sich eine Art gehobene Ausbildung anbieten (falls es sowas überhaupt gibt?)?
Du bist für nichts zu alt.
Gewöhnliche Berufsausbildungen ließen sich z.B. auf zwei Jahre verkürzen.

Watson007
2015-06-09, 12:36:22
Hinzu kommt, dass der Markt an Studierten ehe überquillt; Bildung ist inflationär; wer da noch wissend hineinläuft, der will studieren des Studierens wegen; wegen der schönen Jahre, nicht weil er schnell durchkommen will und das eigentliche Ziel eines Berufslebens anstrebt.

das ist aber ein vorübergehendes Phänomen. Derzeit gibt es eine massive Verlagerung weg vom Handwerk, rein ins Studium. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen dass es in Deutschland an Kindern mangelt. Und der Zuzug von qualifizierten Ausländern ist gering, die Blucard z. B. war mit 4stelligen Bewerbungszahlen innerhalb eines gesamten (!) Jahres ein Flop. Schon wegen der Sprache ist Deutschland für Ausländer eher uninteressant - noch dazu zahlen die Deutschen schlecht, intelligente Fachkräfte sind ja nicht blöd, wenn die schon alle Zelte abreißen gehen die auch gleich dahin wo sie was verdienen können.

der Fachkräftemangel kann gerne kommen, aber realistisch gesehen ist es wohl frühestens in 10 Jahren soweit (zumindest bei IT-Berufen). Mit dem Fachkräftemangel werden zumindest auch die Gehälter in Deutschland wieder steigen, im europäischen Vergleich liegen die ja niedrig.

Ash-Zayr
2015-06-09, 12:54:33
Dieser sagenumwobenene "Fachkräftemangel" hätte inzwischen gern mal Unwort des Jahres werden dürfen - dieses Schreckgespenst dient doch eigentlich seit gefühlten 10 Jahren lediglich in leeren Schlagabtauschen in der Politik als Anheizer für Zuwanderungsdebatten, Arbeitsmarktpoilitik, Drohmittel, usw. In der Praxis bedeutet es nichts anders, als dass ein Personalbüro einer größeren Firma dann vielleicht die letzten Jahre für eine Stelle nur noch 50 Absagen schreiben muss statt wie früher 90-100? So what.....die Stelle wird dennoch sicher qualitativ gut besetzt, und da man immer noch aus dem Vollen schöpfen kann, unterbezahlt gemessen an der Ausbildung...selbst Schuld Hochschul-Land Deutschland.
Und dass das auf Kosten der Handwerker-Berufe geht, ist auch nicht im Zusammenhang zu sehen...wer studiert, hätte sich ehe nicht die Hände schmutzig gemacht; umgekehrt sind 8 Stunden Büro undf Chef im Nacken ein Alptraum für den Handwerker. Was also bleibt als Erklärung? Genau, das Bildungsniveau ist insgesamt so weit gestiegen, dass sich niemand mehr zum Handwerk berufen fühlt...schöne Scheisse, danke Bildungspoilitik....vielleicht sollte man dann eine Quote einführen, nach der Kinder auf die Hauptschule zwangsrekrutiert werden, damit uns das Handwerk erhalten bleibt....ich warte seit 8 Wochen auf ein fucking Angebot für einen Dachfenster-Einbau....ist nur eine 3-4 Mann Klitsche, ausgebucht bis nach sonstwann....DAS ist das direkte Resultat, das ich sehe als Person, und so ging es mir schon mit zig Haus-Projekten....hatte mal einen Thread dazu vor einer Weile....ich will ja mein Geld loswerden, aber zen-tausende ins Haus investieren...geht nicht, die rücken gar nicht erst an, bieten nicht an, kommen nicht nach....zu wenige, zu klein die Betriebe...picken sich die Rosinen raus. Was macht der Privatmensch? Richtig, pickt sich dann notgedrungen auch die Rosinen raus, und dann kommen die Billig-Polacken rübergerollt für Jobs, oder unser Manfred, der ist doch Maler...kann der nicht mal nach Feierabend....Schwarzarbeit anyone?

Schlussfolgerung im Affekt: Studentenschwemme ist Schuld....aber irgendwie ja auch nicht, denn die sind ja nun mal alle so klug, dass ihnen ja nur dieser Weg bleibt, denen kann man ja gar keinen Vorwurf machen - wenn die als Student unter ihrer Würde schon nicht Taxi fahren würden, dann hätten sie als Endjob sicher niemals die Spirale ins Gülle-Rohr geführt...unlösbar

Ash

ux-3
2015-06-09, 15:21:17
Junge, lerne einen anständigen Beruf und stehe gefälligst morgens um 6 auf und gehe Deinen Lebensunterhalt verdienen.


Wo ist denn da der Sinn? :confused:

Was mich auch interessiert...wie lebst du, vor allem von was lebst du? Hotel Mama, kein Auto, kein Saufen/Feiern, keine Hobbies? Von was bezahlst du dein Butterbrot?

Ja, genau diese Dinge fehlen noch, um den Thread so richtig unterhaltsam zu machen!

Nachtrag: Auf dem Land kann ich den Fachkräftemangel durchaus real beobachten!

Morale
2015-06-09, 15:27:42
Nachtrag, auf dem Land kann ich den Fachkräftemangel durchaus real beobachten!

Fachkräftemangel heißt zu 99%:
Wir zahlen für eine schwere Arbeit 50 Cent mehr als der Mindestlohn und das wird bis zur Altersarmut Rente so bleiben
und/oder
Wir sind hier ne Firma mitten am AdW hier gibt es 1 Kneipe die hat abends bis 22 Uhr auf und da sitzen nur 50+ und sonst ist die nächste Disko 50km+ weit weg (und auch da kommen nur Dorftrottel hin).
Wir finden komischwerweise keine Azubis oder junge Gesellen, warum?

ux-3
2015-06-09, 15:53:05
OK, ich rede von (kleinen) Städten. Fern der Ballungsräume nutzt auch real vorhandene Infrastruktur wenig, um Leute anzulocken.

Wer Fachkräftemangel an Universitätsstandorten erwartet, der ist, naja...

Colin MacLaren
2015-06-09, 16:11:54
Ich habe nach dem Geschichtsstudium den Master Informatik für Geisteswissenschaftler in Chemnitz drangehangen. Wenn Du Dich damit abfinden kannst, dass es mindestens fünf Semester dauert (anders ist kein sinnvoller Studienplan mit einer ernsthaften Vertiefung möglich, da viele Fächer aufeinander aufbauen) ist das meiner Meinung nach die beste Option. Ich arbeite mittlerweile parallel zur Masterarbeit auch in einem Wirtschaftsinformatiker-Beruf. Von meinen Kommilitonen sind alle ebenfalls gut untergekommen. Die Jobsuche mit dem Gewi-Master hatte ich nach anderthalb erfolglosen Jahren und 150 Bewerbungen irgendwann aufgegeben. Nach drei Semestern Info und einer Weiterbildung hatte ich hingegen bei drei Bewerbungen drei Zusagen.

PatkIllA
2015-06-09, 16:25:29
Ich habe nach dem Geschichtsstudium den Master Informatik für Geisteswissenschaftler in Chemnitz drangehangen.In wie weit unterscheidet sich das von normaler Informatik?
Ich kenne jedenfalls auch keinen der Informatik studiert und arbeitslos ist. Wenn man nicht komplett lokal gebunden ist, kann man sich in der Regel die Stelle aussuchen. Für extremen Mangel steigen die Gehälter aber in der Tat zu langsam.

Soviel Mathe fand ich war jetzt nicht im Studium und im Nebenfach Wirtschaftsinformatik ist mir überhaupt nichts forderndes untergekommen.

Junge, lerne einen anständigen Beruf und stehe gefälligst morgens um 6 auf und gehe Deinen Lebensunterhalt verdienen.Und der wäre? Warum um 6 aufstehen, wenn man sich doch auch was mit Gleitzeit suchen kann.

Hinzu kommt, dass der Markt an Studierten ehe überquillt; Bildung ist inflationär; wer da noch wissend hineinläuft, der will studieren des Studierens wegen; wegen der schönen Jahre, nicht weil er schnell durchkommen will und das eigentliche Ziel eines Berufslebens anstrebt.Und welche Ausbildung hat so gute Verdienstmöglichkeiten und Jobsicherheit? Zumindest mit einem Studium aus dem MINT-Bereich ist man auf absehbare Zeit ziemlich weit vorne.

Colin MacLaren
2015-06-09, 16:57:13
In wie weit unterscheidet sich das von normaler Informatik?

Kaum. Man hat einenkleineren Kernbereich als im Bachelor Informatik (eigentlich nur Algorithmen und Datenstrukturen + Seminare) und kann sich den Rest nahezu frei aus dem kompletten Angebot der Fakultät zusammenbauen. Das ermöglicht eine klare Schwerpunktsetzung, dafür verliert man etwas in der Breiten. Der Vorteil ist, dass man Mathe abwählen kann (je nach Fächerwahl eine gute oder eine sehr dumme Idee), schneller durch ist und einen Master bekommt. Dadurch ist es kein Zweitstudium, man ist Bafög-berechtigt und kann danach direkt als voller Wissenschaftlicher Mitarbeiter einsteigen oder promiveren, sofern man daran interessiert ist (haben zwei Kommilitonen gemacht).

Vorlesungen und Prüfungen sind identisch zu den normalen Informatikern.

Sven77
2015-06-09, 16:59:00
Junge, lerne einen anständigen Beruf und stehe gefälligst morgens um 6 auf und gehe Deinen Lebensunterhalt verdienen.

Und weil ich darauf keinen Bock habe, habe ich studiert

del_4901
2015-06-09, 17:30:20
Der Vorteil ist, dass man Mathe abwählen kann (je nach Fächerwahl eine gute oder eine sehr dumme Idee)
Das ist ne ganz dumme Idee, ohne Mathe kann man vllt. etwas friemeln aber nicht programmieren.

Morale
2015-06-09, 17:39:10
Gibt genug fachinformatiker die nicht nur frickeln sondern gescheit programmieren. Was man braucht ist oft etwas abstraktes denken. Aber mathe eher nicht (sofern nicht Forschung).

Watson007
2015-06-09, 18:11:09
Der Vorteil ist, dass man Mathe abwählen kann (je nach Fächerwahl eine gute oder eine sehr dumme Idee), schneller durch ist und einen Master bekommt.

wenn das so einfach ist hätte ich es vielleicht auch machen sollen :confused: Bei uns in angewandter Informatik gab es 3 Semester Mathe (nicht abwählbar)... und hätte ich 1 Jahr später angefangen hätte ich nur 2 Semester Mathe machen müssen. Jedenfalls, aus Mathe war ich komplett raus und hat mich Zeit gekostet... das es sinnlos war würde ich nicht sagen, aber man hätte auch einiges verbessern können.

lumines
2015-06-09, 18:14:34
Entscheidend ist doch, was man letztendlich programmiert. Für manche Sachen muss man wenige mathematische Kenntnisse haben. Bei anderen Sachen ist das dagegen einfach eine Voraussetzung. Nur weil man irgendetwas programmieren kann, heißt das ja nicht, dass man automatisch alles umsetzen kann. Ein Fachinformatiker wird dir keinen Compiler bauen können. So als extremes Beispiel.

PatkIllA
2015-06-09, 18:19:51
In den allermeisten Fällen geht es doch eher darum die schon vorhandene Komponente auszuwählen, die jemand mit Ahnung bereits programmiert hat.
Wirklich Hardcore-Mathe Sachen muss man verdammt selten programmieren und dann ist man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der erste.

Man bekommt auch problemlos einen Abschluss ohne Ahnung von Mathe oder Programmieren zu haben. Eigentlich ist Programmieren eh mehr Handwerk und ein Studium übertrieben.

lumines
2015-06-09, 18:44:36
[…], die jemand mit Ahnung bereits programmiert hat.

Wo wir wieder dabei sind, dass es davon abhängt, was man letztendlich überhaupt vorhat. Je nach dem könnte man dieser „jemand“ nämlich selbst sein. Oder eben nicht.

PHuV
2015-06-09, 19:02:25
Das ist ne ganz dumme Idee, ohne Mathe kann man vllt. etwas friemeln aber nicht programmieren.
Watt? :confused: Dann geh man in die freie Wirtschaft. Das meiste, was Du dort programmierst, ist locker ohne Mathe machbar. Und wenn Du es mal doch brauchen solltest, für diverse Auswertungen und Statistiken, reichen solide Grundkennrisse aus.
Entscheidend ist doch, was man letztendlich programmiert. Für manche Sachen muss man wenige mathematische Kenntnisse haben. Bei anderen Sachen ist das dagegen einfach eine Voraussetzung. Nur weil man irgendetwas programmieren kann, heißt das ja nicht, dass man automatisch alles umsetzen kann. Ein Fachinformatiker wird dir keinen Compiler bauen können. So als extremes Beispiel.
Ich hab nicht mal abgeschlossen, und trotzdem Compiler gebaut. ;) Und nun? Wenn man sich einliest und nicht gerade blöde ist, kann man sich in fast alles eigentlich einarbeiten.
In den allermeisten Fällen geht es doch eher darum die schon vorhandene Komponente auszuwählen, die jemand mit Ahnung bereits programmiert hat.
Wirklich Hardcore-Mathe Sachen muss man verdammt selten programmieren und dann ist man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der erste.

Man bekommt auch problemlos einen Abschluss ohne Ahnung von Mathe oder Programmieren zu haben. Eigentlich ist Programmieren eh mehr Handwerk und ein Studium übertrieben.
Richtig. Und wenn ich mir die Frischlinge von der Uni so ansehen, da ist teilweise auch viel Ahnunglosigkeit dabei, wie man programmiert und dokumentiert, und wie man so ein Projekt überhaupt aufbaut. Da ist teilweise ein Fachinformatiker der IHK besser ausgebildet.

Disconnected
2015-06-09, 19:03:08
Ich habe auch studiert und es hat sich nicht wirklich gelohnt.

PHuV
2015-06-09, 19:08:43
Ein Studium wird auch oftmals vom Wissen und Können her schlichtweg überbewertet! Ein Studium garantiert nicht, daß man später im Berufsleben auch entsprechend wirken kann oder für die ausgewiesene Stelle geeignet ist. Es zeigt nur, daß Du ein gewisses Spiel erfolgreich mitgemacht hast. Es sollte normalerweise komplexes und abstraktes Denken geschult haben, was doch ein großer Vorteil ist.

Disconnected
2015-06-09, 19:15:46
Komplexes und abstraktes Denken beherrschen Inselbegabte auch. Und was können die sich davon kaufen?

lumines
2015-06-09, 19:25:33
Ich hab nicht mal abgeschlossen, und trotzdem Compiler gebaut. ;) Und nun? Wenn man sich einliest und nicht gerade blöde ist, kann man sich in fast alles eigentlich einarbeiten.

Natürlich, kann man alles.

Das steht aber eben nicht auf dem Plan eines Fachinformatikers; an den meisten Unis dagegen schon eher, wenn man Informatik studiert.

EPIC_FAIL
2015-06-09, 19:31:22
Zum Thema:

Eine Ausbildung würde natürlich immer gehen, da ist man mit 24 auch nicht zu alt. Aufgrund deiner Vorbildung ist eine Verkürzung auf 2 Jahre problemlos möglich, allerdings muss der Arbeitgeber zustimmen.
Bedenken sollte man aber, dass der Verdienst je nach Ausbildung später nicht so gut sein wird wie im Studium.

Sven77
2015-06-09, 19:34:08
Ich habe auch studiert und es hat sich nicht wirklich gelohnt.

Dann war es das falsche Studium

Spasstiger
2015-06-09, 20:19:56
Und welche Ausbildung hat so gute Verdienstmöglichkeiten und Jobsicherheit? Zumindest mit einem Studium aus dem MINT-Bereich ist man auf absehbare Zeit ziemlich weit vorne.
Oder andersrum gesagt: Ohne ein Studium im MINT-Bereich bleiben einem manche Positionen verwehrt. Ein Arbeitskollege von mir hat auf seine Ausbildung und seinen Techniker nach einer Phase der Berufstätigkeit noch ein Bachelor- und ein Master-Studium draufgelegt und sagt, dass sich das Studium für ihn gelohnt hat.
Für das, was ich in meinem Ingenieursalltag erlebe, braucht man aber tatsächlich seltenst die Fachkenntnisse aus dem (Uni-)Studium. Trotzdem bleibt die formale Hürde, um bei Einstellungsverfahren berücksichtigt zu werden.
Im MINT-Bereich lohnt sich ein Studium, weil der Abschluss wie eine Eintrittskarte gehandelt wird.

Mit Germanistik als Basis stelle ich es mir aber auch schwer vor, in Butter und Brot zu kommen. Am Besten noch während dem Studium eine berufsrelevante Nebentätigkeit oder Praktika ausüben und so in Kontakt mit potentiellen Arbeitgebern kommen. Dann brauchts evtl. auch kein Anschlussstudium.

Disconnected
2015-06-09, 20:25:06
Dann war es das falsche Studium
Studiere Informatik, haben sie gesagt, dann wirst du dich vor Angeboten kaum retten können, haben sie gesagt. Vielleicht sollte ich lieber eine Ausbildung zum Serienmörder machen, in ein IS-Camp gehen oder eine satanische Loge gründen.

Es war nicht das falsche Studium, es ist die falsche Realität.

Kladderadatsch
2015-06-09, 20:26:38
eine universität bildet traditionell wissenschaftler (und mediziner) aus. wer an der uni eine berufsausbildung erwartet, wird (noch) enttäuscht. aber unsere politik schafft es sicherlich noch, sogar die klassische berufsausbildung an die uni zu bringen. dann schießt das niveau endlich durch die decke.

Spasstiger
2015-06-09, 20:27:53
In meinem Freundeskreis haben viele Informatik o.ä. studiert und die sind allesamt quasi ohne Pause nach dem Studium in eine qualifizierte Vollzeittätigkeit gekommen.

PatkIllA
2015-06-09, 20:29:01
Studiere Informatik, haben sie gesagt, dann wirst du dich vor Angeboten kaum retten können, haben sie gesagt. Vielleicht sollte ich lieber eine Ausbildung zum Serienmörder machen, in ein IS-Camp gehen oder eine satanische Loge gründen.

Es war nicht das falsche Studium, es ist die falsche Realität.Was passt denn nicht? ich kenne niemanden mit abgeschlossenem Informatikstudium der jemals Probleme hatte eine Anstellung zu finden. Nicht mal indirekt von gehört.
Selbst von Abbrechern habe ich nie was in der Richtung gehört.

In meinem Freundeskreis haben viele Informatik o.ä. studiert und die sind allesamt quasi ohne Pause nach dem Studium in eine qualifizierte Vollzeittätigkeit gekommen.
Eben. Und normalerweise auch unbefristet.

Disconnected
2015-06-09, 20:39:40
Was passt denn nicht? ich kenne niemanden mit abgeschlossenem Informatikstudium der jemals Probleme hatte eine Anstellung zu finden. Nicht mal indirekt von gehört.
Selbst von Abbrechern habe ich nie was in der Richtung gehört.


Ich habe mein Studium (FH) schnurstracks ohne größere Probleme gut abgeschlossen. Etliche meiner Kommilitonen wurden ausgesiebt, haben den Studiengang gewechselt oder wesentlich länger gebraucht als ich. Also kann ich schon mal nicht der allerschlechteste gewesen sein. Nach dem Studium hatte ich fast ein halbes Jahr gesucht. Der Job war nett, aber nicht sonderlich toll bezahlt, anschließend war ich in den Fängen von Ausbeutern und bin jetzt (befristet) im ÖD gelandet. Hier langweile ich mich zu Tode, die meisten Menschen um mich rum sind langsam, schwer von Begriff und arbeitsscheu. Das, was ich hier verdiene, bekommen andere als Einstiegsgehalt nach dem Studium (wenn man den Berichten so glauben darf). Und ich lebe in garantiert keiner strukturschwachen Region. :mad:

Morale
2015-06-09, 20:53:56
Also irgendwas passt dann bei dir nicht, Disconnected.

Informatik ist doch abseits von Medizin wirklich noch ein gesuchtes Fach.
Ich bin auch im öD (Unbefristet) und habe eine EG10 (was hast du?) und das nur mit IT-Ausbildung.
In München sind z.b. die viele Stellen im öD (idR unbefristet) unbesetzt, weil ich keiner findet, der für eine EG10/11 mit Bachelor in Informatik dort anfängt.
Wer ne halbwegs gute Note hat, Praktika (wichtiger) und halbwegs was kann, der kann hier leicht für 45.000-50.000 anfangen.

lumines
2015-06-09, 21:02:25
Das, was ich hier verdiene, bekommen andere als Einstiegsgehalt nach dem Studium (wenn man den Berichten so glauben darf). Und ich lebe in garantiert keiner strukturschwachen Region. :mad:

Dafür hat man im öffentlichen Dienst andere Vorteile. Das kann man so direkt doch gar nicht vergleichen.

Loeschzwerg
2015-06-09, 21:04:52
der kann hier leicht für 45.000-50.000 anfangen.

Das schaffst wunderbar mit Ausbildung (ohne Abi!) und wenigen Jahren Arbeit. Damit bist du sogar nützlicher für das jeweilige Unternehmen als ein frischer Student, denn du weißt wie der Hase läuft.

Morale
2015-06-09, 21:05:18
Wenn er nur befristet ist, lösen sich ja alle Vorteile des öD eigentlich auf

Disconnected
2015-06-09, 21:08:30
Ich bin befristet und Vorteile sehe ich keine, nie wieder ÖD. Ansonsten weiß ich auch nicht, warum was schief läuft. Vielleicht weil ich seit zehn Jahren ein Jack of all Trades bin und kein Spezialist: Entwickler, Sysadmin, Netzwerktechniker, Testautomation, VMWare (als es noch kaum jemand verwendet hat), etc.

Eigentlich habe ich auch die Schnauze voll vom (Arbeits)leben. Vielleicht kaufe ich mir von meinem verbliebenen Geld einfach einen Sportwagen und fahre mit 300 km/h gegen eine Mauer. End of Story. :D

Uller
2015-06-09, 22:06:07
Das schaffst wunderbar mit Ausbildung (ohne Abi!) und wenigen Jahren Arbeit. Damit bist du sogar nützlicher für das jeweilige Unternehmen als ein frischer Student, denn du weißt wie der Hase läuft.

Weitere wenige Jahre später:
- ist man mit Ausbildung und 2x wenigen Jahren Arbeit immer noch in der Region von 45.000-50.000€.
- kann man mit Studium sein Gehalt verdoppelt haben und ist bei 90.000-100.000€.

Wobei beides nur in manchen Firmen funktioniert, bevorzugt in Konzernen.

Sven77
2015-06-09, 22:10:19
Das schaffst wunderbar mit Ausbildung (ohne Abi!) und wenigen Jahren Arbeit. Damit bist du sogar nützlicher für das jeweilige Unternehmen als ein frischer Student, denn du weißt wie der Hase läuft.

Jap, solche haben wir auch in der Firma. Und die bekommen dann, obwohl sie 10 Jahre in der Firma sind, so nen Traumtänzer wie mich vorgesetzt der beim Einstieg direkt 20% mehr verdient und weisungsbefugt ist :D Und in ein paar Jahren wechsel ich wieder, bekomme mehr Asche und der Ausgebildete sitzt dann immer noch hier, da sein Status Quo in der anderen Firma nix wert ist.

noid
2015-06-09, 22:11:31
Weitere wenige Jahre später:
- ist man mit Ausbildung und 2x wenigen Jahren Arbeit immer noch in der Region von 45.000-50.000€.
- kann man mit Studium sein Gehalt verdoppelt haben und ist bei 90.000-100.000€.

Wobei beides nur in manchen Firmen funktioniert, bevorzugt in Konzernen.

Richtig, ohne Studium bleibt dir aber auch in einigen Bereichen einfach der Zugang verwehrt. Muss jetzt nicht mal nen Konzern sein, aber ab einer gewissen Größe kannst du spitzentoll sein wie du magst.

Watson007
2015-06-09, 23:13:06
das Problem mit ner Ausbildung ist wenn man später wechseln muss und die Ausbildung anderswo kaum was wert ist, zB weil man die Ausbildung in ner kleinen Klitsche gemacht hat oder weil Studierte bevorzugt werden... und Ihr solltet nicht immer nur vom Süden ausgehen, im Norden zB siehts schlechter aus.

Gast
2015-06-10, 00:06:56
Weitere wenige Jahre später:
- ist man mit Ausbildung und 2x wenigen Jahren Arbeit immer noch in der Region von 45.000-50.000€.
- kann man mit Studium sein Gehalt verdoppelt haben und ist bei 90.000-100.000€.

Jo, weil jeder Akademiker heutzutage nach ein paar Jährchen Berufserfahrung seine 100k € bekommt ;D sowas ist nur in speziellen Konstellationen möglich: guter Tarifvertrag, x Jahre Berufserfahrung, Personalverantwortung... und solche Stellen werden leider immer seltener. Realität ist noch immer die , dass die meisten Ingenieure nicht über die 60k € kommen... mal vom Berufsstress abgesehen (nach der Arbeit den Kopf frei haben, Weiterbildungen usw.)

Gast
2015-06-10, 00:14:18
das Problem mit ner Ausbildung ist wenn man später wechseln muss und die Ausbildung anderswo kaum was wert ist, zB weil man die Ausbildung in ner kleinen Klitsche gemacht hat oder weil Studierte bevorzugt werden... und Ihr solltet nicht immer nur vom Süden ausgehen, im Norden zB siehts schlechter aus.
Deswegen macht man seine Ausbildung auch nicht in irgendeiner nichtssagenden Klitsche, sondern am besten bei einem Unternehmen mit Renommee. Ich kenne genug Leute bei mir im Bekanntenkreis, die mit einer guten betrieblichen Ausbildung (Fachinformatiker, Mechatroniker, Handwerker Heizungsbau usw.) mehr Geld monatlich heimschleppen als Ingenieure & Juristen.

Leute, seht es doch ein: Die Zeiten, als ein Studium was besonderes war, nähern sich dem Ende. Eine Ausbildung kann zweckdienlicher sein. Alternativ eine Berufsakademie bzw. ein Duales Studium.

Ash-Zayr
2015-06-10, 07:30:57
also das mit der IT Ausbildung/Studium....wir sind ja nicht mehr in der Pionierzeit des Computers, wo die ersten Absolventen der damals auch noch völlig neu entstandenen Berufsbilder sofort meistbietend vom Markt rekrutiert wurden, um die zarten Blüten der IT Anfänge einer Firma zu betreuen, bedienen, schulen, usw,
Heute ist IT Allgemeingut, vieles sogar schon Allgemeinwissen....und der ITler meist nicht mehr als der "IT Fuzzi" in einer Firma. Das sind keine Spitzenpositionen mehr, das ist quasi der Hausmeister der IT. Er kann froh sein, wenn er nicht jeden Tag unter den Schreibtischen der Kollegen herumkriechen muss, um einen neuen Desktop aufzustellen und zu verkabeln; manchmal darf er auch den ganzen Tag im Schaltschrank verbringen...aber an ganz guten Tagen kann er in seinem Büro-Kabuff bleiben, dämliche Kollegen-Tickets abarbeiten oder den Server mal neustarten.....

Das ist kein Premium-Berufsbild mehr!

Ash

hadez16
2015-06-10, 08:05:04
also das mit der IT Ausbildung/Studium....wir sind ja nicht mehr in der Pionierzeit des Computers, wo die ersten Absolventen der damals auch noch völlig neu entstandenen Berufsbilder sofort meistbietend vom Markt rekrutiert wurden, um die zarten Blüten der IT Anfänge einer Firma zu betreuen, bedienen, schulen, usw,
Heute ist IT Allgemeingut, vieles sogar schon Allgemeinwissen....und der ITler meist nicht mehr als der "IT Fuzzi" in einer Firma. Das sind keine Spitzenpositionen mehr, das ist quasi der Hausmeister der IT. Er kann froh sein, wenn er nicht jeden Tag unter den Schreibtischen der Kollegen herumkriechen muss, um einen neuen Desktop aufzustellen und zu verkabeln; manchmal darf er auch den ganzen Tag im Schaltschrank verbringen...aber an ganz guten Tagen kann er in seinem Büro-Kabuff bleiben, dämliche Kollegen-Tickets abarbeiten oder den Server mal neustarten.....

Das ist kein Premium-Berufsbild mehr!

Ash

Bei dem klassischen Beruf (Turnschuh-)Administrator gebe ich dir da recht. Den Spruch "Hausmeister der IT" habe ich auch schon oft benutzt.

Irgendwer muss das Haus administrieren. Sei es die Blumen gießen oder das AD pflegen.

Früher wollte ich auch unbedingt "Administrator" werden (boah ey!), Heute ist das für mich keinesfalls mehr eine erstrebenswerte Stelle und überdurchschnittlich bezahlt muss sie auch nicht mehr sein.

Übrigens, ich glaube wir haben erfolgreich den Troll gefüttert.

Loeschzwerg
2015-06-10, 08:20:22
Jap, solche haben wir auch in der Firma. Und die bekommen dann, obwohl sie 10 Jahre in der Firma sind, so nen Traumtänzer wie mich vorgesetzt der beim Einstieg direkt 20% mehr verdient und weisungsbefugt ist :D Und in ein paar Jahren wechsel ich wieder, bekomme mehr Asche und der Ausgebildete sitzt dann immer noch hier, da sein Status Quo in der anderen Firma nix wert ist.

Einer mit Studium kann wegen mir wirklich viel Kohle einschieben, aber dann hat er auch entsprechend was zu leisten :)
Das Problem ist nur viel zu oft die Erwartungshaltung frischer Studienabgänger und die elendige Hochnäsigkeit...

Und genau wegen dieser Personen geht es meinem Arbeitgeber u.a. so mies :( Keine Erfahrung und kein Gespür dafür wie die Firma und die Mitarbeiter funktionieren.

Neulich habe ich mich mit einem jungen Studenten (Maschinenbau o.ä.) unterhalten: "Ich studiere nicht um später zu Berufsantritt lediglich Untergebener zu sein" :freak: Danke für das Gespräch.

Hübie
2015-06-10, 08:30:38
Das Problem - oder vielmehr die Ursache - ist dass man im Studium tatsächlich solche Märchen erzählt bekommt von wegen man sei gleich wer wenn man Bachelor ist.
Ich habe mich letztes Jahr mit meinen 34 Jahren noch einmal für ein Studium entschieden. Bisher hörte ich schon von mehreren Professoren und Lehrbeauftragten dass man ein Stecher der Nation sei. Die jungen, unerfahrenen glauben dass sogar und vor allem bilden die sich ein was besseres zu sein.
Na ja denen wird schnell der Kopf gewaschen wenn es wirklich um Skill geht. Ich höre regelmäßig dass ich schon Ingenieur sein könnte bei dem was ich weiß und es anwende. Bleibe aber bescheiden denn lernen sollte man immer.
Und es gibt immer jemanden der besser ist als du selber.

Grundsätzlich sollte man sich schon im Studium einen Plan machen und Gespräche führen, an Unternehmen und Organisationen herantreten. Dann hängt man danach nicht in der Luft. Optionen halt.

Backbone
2015-06-10, 08:43:13
Siehs mal so: Auch Consulter werden gebraucht. Diese Firmen benötigen jedes Jahr Frischfleisch das sie durch ihren Wolf drehen können....

Morale
2015-06-10, 10:32:04
Heute ist IT Allgemeingut
70-90% der Menschen in DE können den PC anschalten und den FF öffnen ohne sich gleich 3 Viren einzufangen. Das wars dann auch schon.
So meine Erfahrung.
Die Bundesmerkel mit Internet=Neuland bringt es mMn gut auf den Punkt, in wie weit der normale Bürger sich mit PC und Co. auskennt.
Als ich noch Student war, hab ich für 30-50 Euro/h (je nach Schwere) PC Probleme gelöst und PCs zusammengebaut, Drucker eingerichtet, WLAN usw.
Notebook ins WLAN bringen, wie geht das denn?
Office installieren? Keine Ahnung.
Oh mein Paket ist da (hab zwar keins bestellt). Mal die Exe aufmachen...

IT/Internet SOLLTE für jeden kein Ding sein, so ist es aber nicht.
Die "ganz alten" haben idr eh keinen Plan (~50+).
Die jungen (~u22) bekommen heute alles vorgekaut und fertig serviert.

Das ist kein Premium-Berufsbild mehr!
Was ist schon ein Premium Berufsfeld?
Porno Darsteller?
PC-Spieletester?

90% der Menschen da draussen arbeiten mehr oder weniger wegen der Kohle.
Wenn der Job einen dann nicht ganz ankotzt, dann hat man ja schon den Jackpot ;)

Ok etwas hart, aber was ist denn an Admin falsch?
Ja, man krabbelt mal unter den Tisch, ja man hat ab und an den Super DAU vor sich.
Aber der IT Bereich ist doch noch mit am besten was Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Bezahlung angeht.
Oder will man lieber Handwerk lernen, muss dann ahrt arbeiten für 1800 brutto?
Oder Koch immer schön abends/am WE arbeiten für 2000 brutto?
Büroausbildung, 1750 brutto.
Und doofe Aufgaben hat man da auch.

Bin mit meinen 42.000 (in 1,5 Jahren neue Stufe 46000, wenn die Abschlüsse im Durchschnitt liegen) sehr zufrieden. Da lache ich auch über das 10x "Mein PC ist so langsam"

Mosher
2015-06-10, 11:13:05
Unsere Firma hat das mit der IT so gelöst, dass sie Leute, die Interesse an dem Thema haben und ein paar Fertigkeiten mitbringen, schult, und sie 20%-50% IT mitmachen lässt.

So bei mir zB neulich geschehen. Werde jetzt ein paar Monate 50% IT machen und 50% sonstige Projektarbeit. Danach ist dieses IT-Projekt vermutlich abgeschlossen und das Tagesgeschäft rückt wieder in den Mittelpunkt. Ich selbst bin sehr glücklich damit, da mir die Abwechslung sehr wichtig ist und ich daran zugrunde gehen würde, immer nur das Gleiche zu tun.

Der Vorteil dieser Vorgehensweise seitens der Firma ist, dass man kein Geld an einen Voll-ITler verschwendet, der mit Elektronik nichts am Hut hat und gleichzeitig den Stärken der Elektroingenieure in die Hände spielt.

Bei größeren Firmen ist das wohl kein Thema, aber hier in so einer kleinen Firma versucht man halt, sein Personal so effizient einzusetzen wie möglich, ohne jemanden zu melken, oder für jeden Bereich "Spezialisten" anzuheuern, die dann teils nur Däumchen drehen, weil es einfach keine Arbeit gibt.

Auch die meisten unserer Vertriebler haben ein abgeschlossenes Elektro-Studium und sich das kaufmännische irgendwo anders angeeignet.

Aber auch wir haben DAUs in der Firma, die sich fröhlich Viren ziehen, die keine Programme installieren können und sich nicht trauen, ihre Kiste aufzuschrauben, um Erweiterungskarten zu installieren.

PatkIllA
2015-06-10, 11:22:22
@Mosher
und dann kommt da ein unwartbarer Haufen Softwaremüll raus, der nur so von Fehlern und Sicherheitslücken wimmelt. Kommt bei IT-Leuten schon häufig genug vor. Bei fachfremden Ingenieuren schon fast die Regel.

Godmode
2015-06-10, 11:24:24
Mehrere Möglichkeiten:
- Job suchen
- selber was auf die Beine stellen
- weiter studieren
- nichts tun

Mosher
2015-06-10, 11:33:58
@Mosher
und dann kommt da ein unwartbarer Haufen Softwaremüll raus, der nur so von Fehlern und Sicherheitslücken wimmelt. Kommt bei IT-Leuten schon häufig genug vor. Bei fachfremden Ingenieuren schon fast die Regel.

Noch ca. 20 Mitarbeiter mehr und es gäbe sicher Platz für reine IT-Leute, aktuell ist das ja noch überschaubar.

Ich will nicht sagen, dass "ich" besser bin, oder dass ITler nutzlos sind, aber in bestimmten Firmenstrukturen hat man lieber einen "Elektrotypen, der IT kann", als einen "ITler, der Elektro kann" und entsprechend fallen auch die Stellenausschreibungen aus.

Watson007
2015-06-10, 11:45:14
Aber der IT Bereich ist doch noch mit am besten was Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Bezahlung angeht.
Oder will man lieber Handwerk lernen, muss dann ahrt arbeiten für 1800 brutto?


würde ich so nicht mehr unterschreiben. Der Fachkräftemangel ist zur Zeit im Handwerksbereich größer als in den IT-Berufen. Das kann man ja auch an den steigenden Studentenzahlen ablesen, die zu Lasten der Handwerksberufe gehen.

Janni
2015-06-10, 12:00:59
Grundsätzlich sollte man sich schon im Studium einen Plan machen und Gespräche führen, an Unternehmen und Organisationen herantreten. Dann hängt man danach nicht in der Luft. Optionen halt.
Absolute Zustimmung. Die Umstände ändern sich nicht, nur weil man gerade mal den Bachelor eingesackt und die letzten Hausarbeiten abgegeben hat. Es kann auch mal ganz nützlich sein, die ein oder andere Sause fallen zu lassen und sich Zeit für sich zu nehmen.

Es wird gerne mal unterschätzt, wie sehr diese Seite der Selbstorganisation den Studenten eigentlich entgegenkommt und ich bin äußerst dankbar, das dem so ist. Faustregel: wenn es etwas gibt, dass man sich auch nur im geringsten vorstellen kann nach dem Studium zu machen, dann hin da, informieren und ggf. ein paar Tage hospitieren!

Mosher
2015-06-10, 13:03:22
Kann ich auch so unterschreiben. Es hilft ungemein, während des Studiums Kontakte zu knüpfen und Chancen wahrzunehmen. Viele Leute, die ich kannte, gingen halt den leichten Weg und arbeiteten entweder gar nicht oder ließen sich von einem Verwandten einen fachfremden Sommerjob besorgen, der zwar gut bezahlt war, aber sonst keinerlei Nutzen brachte.

Es gibt/gab so viele interessante und gut bezahlte Werkstudentenstellen, HiWi-Stellen und mich wunderte es jedes Mal, wie diese so lang unbesetzt bleiben konnten.
Diese Stellen waren für mich das wichtigste am ganzen Studium, da man damit

1.) Kontake knüpft, auch zu Professoren, Doktoranden, Firmen
2.) Einen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten nach dem Studium bekommt
3.) Sich durch entsprechende Leistung bereits einen Platz sichern kann und sich die Bewerbungspanik spart.

Morale
2015-06-10, 13:07:59
würde ich so nicht mehr unterschreiben. Der Fachkräftemangel ist zur Zeit im Handwerksbereich größer als in den IT-Berufen. Das kann man ja auch an den steigenden Studentenzahlen ablesen, die zu Lasten der Handwerksberufe gehen.
Wenn man als IT-ler nicht an eine "gammlige" Region gebunden ist, bekommt man ziemlich sicher einen Job, der weniger hartes arbeiten bei mehr Geld beeinhaltet.
Und ein IT-ler ist ja nicht zwangsweise ein Studierter (wobei die Anfänger Zahlen null aussehen, die Abgänger sind ziemlich gleichbleibend, eben weil es nicht alle packen).

Mein Studium habe ich wegen Nachwuchs unterbrochen (derzeit gehts an der FernUni weiter - läuft so lala mit Kind ;)) und konnte zwischen mehreren Jobangeboten auswählen. Das war jetzt nicht der "deluxe Google 60k brutto zum Einstieg" Job dabei, aber schon ein paar gute (auch mit mehr Geld als jetzt - aber öD unbefristet ist halt sehr sicher). Und das halt zwar mit IT Ausbildung (2005 abgeschlossen), aber danach ganz anderem Arbeitsbereich.

Grivel
2015-06-10, 13:31:21
Das Problem - oder vielmehr die Ursache - ist dass man im Studium tatsächlich solche Märchen erzählt bekommt von wegen man sei gleich wer wenn man Bachelor ist.

t.

In der Schweiz interessiert es eine Wurst ausserhalb der Grundlagenforschung (mit wenigen Ausnahmen) ob du einen FH Bachelor / Master oder ETH Master vorweisen kannst.
Selbst das Geld was du siehst ist Äquivalent. Ich habe lange überlegt ob ich nach meinem FH BSc hier noch einen Master anhänge und mich dann nur aufgrund der internationalen Anerkennung dazu durchgerungen.

Es gibt für mich als El-Ing. keinen Vorteil. Es hocken in diesem Land hier auch genug BSc FH Leute an wichtigen Stellen. Aber vielleicht haben wir ein besseres Bildungssystem - was ich aber nicht beurteile, da ich nie in D studiert habe.

Wenn bei uns ( =Schweiz) von "hochwertiger Ausbildung mit dem Bachelor" geredet wird, so trifft das zumindest in den Ingenieurswissenschaften zu. (Nicht für eine Uni!) Oder es arbeiten hier tausend dullis zu Traumlöhnen und halten ohne Know How die Schweiz an der Front.

PatkIllA
2015-06-10, 13:31:53
Viele Leute, die ich kannte, gingen halt den leichten Weg und arbeiteten entweder gar nicht oder ließen sich von einem Verwandten einen fachfremden Sommerjob besorgen, der zwar gut bezahlt war, aber sonst keinerlei Nutzen brachte.Damals bei mir war es relativ üblich direkt in der IT zu arbeiten. Da hab ich vor 15 Jahren auch schon 12€ die Stunde verdient. Dafür war es auch üblich deutlich länger als die Regelstudienzeit zu studieren. Da hat man direkt Erfahrung gesammelt und kam mit 2 Tagen Arbeiten pro Woche schon über die Runden. Die lange Studienzeit war auch für niemanden ein Problem bei der Jobsuche.

Morale
2015-06-10, 13:38:20
Damals bei mir war es relativ üblich direkt in der IT zu arbeiten. Da hab ich vor 15 Jahren auch schon 12€ die Stunde verdient. Dafür war es auch üblich deutlich länger als die Regelstudienzeit zu studieren. Da hat man direkt Erfahrung gesammelt und kam mit 2 Tagen Arbeiten pro Woche schon über die Runden. Die lange Studienzeit war auch für niemanden ein Problem bei der Jobsuche.

Also die meisten, die ich kenne machen das auch so.
Gibt aber auch imemr welche, die wollen lieber 1,0 Abschluss + Regelstudienzeit oder haben kein Bock auf arbeiten, weil sie ja eh studieren.
Da kann man schon Probleme bekommen, weil keiner brauch einen Informatiker, der zwar eine 1,x hat und in RSZ fertig wurde, aber praktisch weniger kann als ein FI im 2 LJ...
Gerade an der Uni lernt man ja auch viel Theorie (und hat idR kein Praxissemester), die einem dann in der Praxis oftmals nicht soviel hilft.

Mosher
2015-06-10, 14:14:00
Damals bei mir war es relativ üblich direkt in der IT zu arbeiten. Da hab ich vor 15 Jahren auch schon 12€ die Stunde verdient. Dafür war es auch üblich deutlich länger als die Regelstudienzeit zu studieren. Da hat man direkt Erfahrung gesammelt und kam mit 2 Tagen Arbeiten pro Woche schon über die Runden. Die lange Studienzeit war auch für niemanden ein Problem bei der Jobsuche.


Ist es mMn auch heute nicht, kommt aber sicher auf die Firma an.
Ich bin ziemlich überdurchschnittlich lang unterwegs gewesen, da ich auch sau früh von zu Hause in eine andere Stadt gezogen bin, dort ein abgebrochenes Abi nachmachen musste etc. Auch danach ging es erstmal holprig weiter, aber ich habe stets nebenher gearbeitet und dadurch Erfahrungen und Kontakte gesammelt. Durchaus nicht im Heuschreckenverfahren, Firmentreue (wenn es denn passt) ist mir kein Fremdwort.

Meinen jetzigen AG hat das alles nicht die Bohne interessiert, denn er kannte mich ja schon lange vorm Abschluss und man hatte genug Zeit, sich gegenseitig zu beschnuppern.
Deswegen halte ich auch nichts von "Kaffe kochen bei Siemens" als Studententätigkeit, da man dort nicht so wirklich zeigen kann, was man kann. Dann lieber in einer kleineren Firma ingenieursnahen Tätigkeiten nachgehen, im Team arbeiten, sich einbringen, Initiative zeigen und direkt fragen, wie es mit einer Übernahme aussieht. Bei einer wachsenden Firma ist das im Prinzip schon ein sicherer Job, wenn man denn geeignet ist.

Dafür finde ich es dann auch ok, wenn man bisschen länger mit dem Studium braucht.

Oid
2015-06-10, 18:12:15
Was ich auf keinen Fall möchte, sind extrem mathelastige oder rein naturwissenschaftliche Studiengänge wie (Wirtschafts-)Ingenieurswesen, Mathematik, Physik, Chemie, Bio etc.
Wenn es fordernd sein soll, wirst du um die Naturwissenschaften aber nicht herum kommen :D

Hübie
2015-06-10, 21:44:06
Omg. Sowas wie Freizeitwiasenschaft X-D Hahahaa

Zocker84
2015-06-11, 13:05:43
Hm, ein weiteres Studium will finanziert werden und bedeutet wieder jahrelanger Verzicht auf "hohes" Gehalt. Wenn du damit klar kommst - warum nicht. Ansonsten würde ich mich erst mal entspannen und einen auf Arno Dübel (YouTube wenn du ihn nicht kennst) machen. Dabei kannst du dir dann entspannt einen passenden Job suchen, z.B. etwas mit Kundenbetreuung, wo du deine kommunikativen Fähigkeiten nutzen kannst. Das machst du dann mindestens 40h die Woche unter hohem Druck, bis du 67 bist. Dann darfst du in Altersarmut auf das Ende warten.

Deswegen ist der Vorschlag von Raumkrähe jetzt das Leben endlich zu genießen, der beste Vorschlag. Neben oben erwähntem, machst du das wenn du dann einen Job hast, am Besten genauso wie die meisten Arbeitnehmer es machen: Kündige innerlich, Dienst nach Vorschrift, immer pünktlich Feierabend machen... ;D

Wenn du keinen Plan hast, welcher Job es denn sein soll: Grenze die Auswahl auf z.B. 5 Dinge ein und mach jeweils 1-2 Wochen Praktikum um zu gucken, was auf dich zukommt.

The_Invisible
2015-06-11, 16:08:26
Jap, solche haben wir auch in der Firma. Und die bekommen dann, obwohl sie 10 Jahre in der Firma sind, so nen Traumtänzer wie mich vorgesetzt der beim Einstieg direkt 20% mehr verdient und weisungsbefugt ist :D Und in ein paar Jahren wechsel ich wieder, bekomme mehr Asche und der Ausgebildete sitzt dann immer noch hier, da sein Status Quo in der anderen Firma nix wert ist.

Naja, muss nicht die Regel sein, ich habe als normaler Matura(Abi) Abgänger auch gerade einen neuen mit Bachelor in Wirtschaftsinformatik vorgesetzt bekommen, ehrlichgesagt habe ich mir mehr erwartet. ER hatte zwar im Studium viel Java, konnte aber ersatzweise nichtmal bei unsem jBoss Portal was ausbessern bzw. Linux war ihm sowieso fast fremd, da denke ich mir schon WTF :freak: Ich hatte zwischendurch auch mal einen von Australien mit abgebrochener Matura/Abi, der war wirklich gut unterwegs, musste aber leider wieder zurück.

So ein Abschluss ist eben nicht alles, vor allem nervt es mich dann wenn die (frischen) dann mit gehobener Nase durch die Gegend spazieren aber von Praxis keine Ahnung haben und falsche Entscheidungen getroffen werden. Noch schlimmer sind die Absolventen die einfach nur geldgeil sind weil sie ja quasi zu gut für alles sind. Dann gibts natürlich auch welche die wirklich gut und ihr Geld wert sind, haben wir alles schon gehabt.

Eine Firma die nur nach Zeugnissen geht macht sowieso was falsch, ich sehe mir da lieber Referenzen an. Naja, jeder wie er will :wink:

Sven77
2015-06-11, 16:17:10
Naja, muss nicht die Regel sein, ich habe als normaler Matura(Abi) Abgänger auch gerade einen neuen mit Bachelor in Wirtschaftsinformatik vorgesetzt bekommen, ehrlichgesagt habe ich mir mehr erwartet.

Natürlich meinte ich Abgänger die dann auch Berufserfahrung haben. Die überholen generell Nichtstudierte dann relativ schnell.

Eine Firma die nur nach Zeugnissen geht macht sowieso was falsch, ich sehe mir da lieber Referenzen an. Naja, jeder wie er will :wink:

Keiner wollte je mein Zeugnis geschweige denn mein Diplom sehen ;D

Morale
2015-06-11, 16:25:17
Nun Informatik und gerade WI hat ja nix mit Linux am Hut.
Ich kenn Informatiker die können den PC einschalten und gut.
Wo im Studium kommt das denn vor?
Meine Studentin hier in der IT studiert Computerlinguistik, die hat von PCs 0 Ahnung (als sie heir angefangen hat).
Kann man auf der einen Seite beklagen, auf der anderen ist ein Studium (gerade UNI) keine Ausbildung und eben viel Theorie, gerade in Deutschland, wo Informatik eben aus der Mathematik hervorgegangen ist (INFOrmation + MatheMATIK) im Gegensatz zu US/UK wo es eben Computer Sciene heißt, wegen EIT. In DE sind viele Proffs doch saugeil dadrauf hauptsache viel (math.) Theorie in einen reinzublasen.

Sven77
2015-06-11, 16:29:12
In DE sind viele Proffs doch saugeil dadrauf hauptsache viel (math.) Theorie in einen reinzublasen.

Mit recht.. 99% des anderen Zeugs kann man auch autodidaktisch lernen und das wird auch von einem erwartet.

Colin MacLaren
2015-06-11, 16:40:50
Nun Informatik und gerade WI hat ja nix mit Linux am Hut.
.

Ist hier in der Uni anders. Die hardwarenahen Sachen, die verteilten Systeme, die IT-Sicherheit und die Betriebssysteme machen sehr viel mit Linux. Es werden Grundlagen gelehrt und dann mit Beispielen untermauert. Die sind dann oft in Linux. Kommandozeile, Berechtigungswesen, Bash, vor allem viel linux-spezifisches C, ect. - das fiel da immer mit ab. Nach Betreibssysteme und Rechnernetze hatte man schon 50% des LPIC 1 abgedeckt.

Hübie
2015-06-11, 19:27:36
Also hier unterscheidet man grundlegend technische Informatik, Medieninformatik oder anwendungsorientierte Informatik. Ich habe ehrlich gesagt auch eher meine Stärken in der Praxis. Aktuell konstruieren wir mit Inventor und während ich das nach einer Woche schon alles im Kopf entwerfe, zusammensetze und bemaße stehen beinahe alle anderen mit Fragezeichen vorm Prof. Geht's dann um Finanzierung, Controlling und Investition streich ich eher die Segel.
So ergänzt man sich. Das wünsche ich mir später auch von meinem Team auf Arbeit.

Disconnected
2015-06-11, 19:58:32
Im Studium lernt man primär, sich selbständig Wissen anzueignen. Du kannst auch als Mathematiker, Physiker, Chemiker in der IT anfangen. Bissl Linuxgefrickel bekommt man auch selbst hin, wenn man sich eingehend damit beschäftigt. Das ist kein Hexenwerk.

Ich habe allerdings mit meinen letzten beiden Jobs voll ins Klo gegriffen. Bin wohl Arschkartenbesitzer auf Lebenszeit. :mad:

Hübie
2015-06-11, 20:10:24
Wie meinst du ins Klo gegriffen? Falsche Versprechen bekommen?

Disconnected
2015-06-11, 20:14:42
Mehr oder weniger. Job Nr. 1 hat zwar Spaß gemacht und ich habe viel gelernt, der AG aber ein Ausbeuter, Job Nr. 2 ist zwar etwas besser bezahlt (ÖD) aber todlangweilig. Ich habe mittlerweile einen bore out.

noid
2015-06-11, 20:27:14
Mehr oder weniger. Job Nr. 1 hat zwar Spaß gemacht und ich habe viel gelernt, der AG aber ein Ausbeuter, Job Nr. 2 ist zwar etwas besser bezahlt (ÖD) aber todlangweilig. Ich habe mittlerweile einen bore out.

Wobei - wenn man nicht gefordert ist, dann kann man sich doch weiterbilden bzw herumspielen? Nein?

Disconnected
2015-06-11, 20:35:53
Weiterbilden mache ich immer nur zweckgebunden. Auf der grünen Wiese mir irgendwas aneignen ist nicht effizient. Dinge, die ich nicht benötige, vergesse ich in nullkommanix. Und nein Informatik ist nicht mein Hobby (ich kenne Leute, die sich privat Linux und Exchange Server hinstellen). Wenn es erforderlich ist, kann ich mir *alles* aneignen, aber ich verschwende meine Ressourcen nicht für Dinge, die ich nie brauche (z.B. MSCE Zertifikate).

Morale
2015-06-11, 21:03:28
Mehr oder weniger. Job Nr. 1 hat zwar Spaß gemacht und ich habe viel gelernt, der AG aber ein Ausbeuter, Job Nr. 2 ist zwar etwas besser bezahlt (ÖD) aber todlangweilig. Ich habe mittlerweile einen bore out.
Was?
Der erste Job war schlechter bezahlt als der öd? Was war das denn für eine krauter Bude?
Und du wohnst nicht mitten in der Pampa in Mecklenburg-Vorpommern?

Sony ich kenn das absolut anders.

Gast
2015-06-11, 22:42:33
Selten so einen Bullshit gelesen wie er hier vom Stapel gelassen wird.

Ja, es gibt Disziplinen in der Informatik, die sind autodidaktisch lernbar. Was man aber im Informatikstudium lernt ist - neben der Fähigkeit wissenschaftliche Arbeiten zu lesen und den Inhalt umzusetzen - insbesondere das selbständige Problemlösen und dabei den Überblick zu behalten. Das bekommen nicht mal alle Informatiker hin - geschweige denn Leute, die so was nie richtig kennengelernt haben.

Warum hier manche den Mathematikanteil an der Informatik runterreden ist mir nicht ganz klar. Nichttriviale Probleme lassen sich nicht mit Feld-Wald-Wiesen Schulmathematik lösen. Bei anspruchsvollen Projekten ist relativ schnell Schluss mit dem autodidaktischem Wissen, und bei weniger anspruchsvollen kommt nicht durchdachter Unsinn raus, der vor Problemen noch so strotzt. Informatik ist Mathematik. Nichts anderes.

Ich bekomme es ständig mit Quereinsteigern aus der Mathematik/Physik/Chemie/Biologie zu tun, die meinen, mit dem bisschen "Informatik" aus ihrem bisherigen Studium könnten sie den studierten Informatikern Konkurrenz machen - so wie das hier einige vertreten. Bei manchen funktioniert das, beim Großteil aber eben nicht. Bei ersteren liegt das aber an der Person und deren Fähigkeiten, und nicht am Inhalt.

Hübie
2015-06-12, 09:15:04
Mehr oder weniger. Job Nr. 1 hat zwar Spaß gemacht und ich habe viel gelernt, der AG aber ein Ausbeuter, Job Nr. 2 ist zwar etwas besser bezahlt (ÖD) aber todlangweilig. Ich habe mittlerweile einen bore out.

So etwas solltest du kommunizieren. Vielleicht gibt es Förder- oder Aufstiegsmöglichkeiten.
Oder du kotzt ran um was neues zu finden. Wenn ungebunden würde ich das sogar weltweit probieren.

Screemer
2015-06-12, 11:30:22
würde ich so nicht mehr unterschreiben. Der Fachkräftemangel ist zur Zeit im Handwerksbereich größer als in den IT-Berufen. Das kann man ja auch an den steigenden Studentenzahlen ablesen, die zu Lasten der Handwerksberufe gehen.
das kann man zur zeit leider so unterschreiben. ich hab auch studiert und in letzter zeit viel kontakt mit dem handwerk. die jammern alle, dass es keinen nachwuchs gibt und sie so viel zu tun hätten. die markanteste aussage war, dass wir uns im handwerk darauf einstellen können termine ein halbes bis dreiviertel jahr vorher auszumachen.

Morale
2015-06-12, 11:39:24
das kann man zur zeit leider so unterschreiben. ich hab auch studiert und in letzter zeit viel kontakt mit dem handwerk. die jammern alle, dass es keinen nachwuchs gibt und sie so viel zu tun hätten. die markanteste aussage war, dass wir uns im handwerk darauf einstellen können termine ein halbes bis dreiviertel jahr vorher auszumachen.
Und schmeißt du jetzt dein Studium für ne Lehre 500 brutto bei der lokalen Handwerkerbude um danach 50-60h bei max. 2000 brutto zu verdienen?
Glaube kaum.

Ja, es gibt einen Handwerkermangel.
Aber warum?
Weil der Verdienst null zum Aufwand steht.

Gerade auch im Hinblick auf 50+

The_Invisible
2015-06-12, 14:09:14
Und schmeißt du jetzt dein Studium für ne Lehre 500 brutto bei der lokalen Handwerkerbude um danach 50-60h bei max. 2000 brutto zu verdienen?
Glaube kaum.

Ja, es gibt einen Handwerkermangel.
Aber warum?
Weil der Verdienst null zum Aufwand steht.

Gerade auch im Hinblick auf 50+

Natürlich, keiner will sich heutzutage mehr die Hände schmutzig machen aber einen Batzen verdienen. Manche fühlen sich ja schon genötigt wenn sie mal einen Switch oder ähnliches in einen 19" Schrank einbauen müssen ;D

Das Schlimme ist ja das die heutige Jugend fast gezwungenermaßen ein Studium macht um ja nicht sowas machen zu müssen (denken sie sich halt). Da wird dann halt auch mal ein Fach genommen was einem dann gar nicht interessiert, was dann rauskommt kann man sich denken.

Freue mich in ein paar Jahre dann schon auf diplomierte Frisöre und Tischler...

Watson007
2015-06-12, 14:14:52
steigen die Gehälter im Handwerksbereich denn nicht bei diesem Fachkräftemangel?

Morale
2015-06-12, 14:41:54
Natürlich, keiner will sich heutzutage mehr die Hände schmutzig machen aber einen Batzen verdienen. Manche fühlen sich ja schon genötigt wenn sie mal einen Switch oder ähnliches in einen 19" Schrank einbauen müssen ;D

Das Schlimme ist ja das die heutige Jugend fast gezwungenermaßen ein Studium macht um ja nicht sowas machen zu müssen (denken sie sich halt). Da wird dann halt auch mal ein Fach genommen was einem dann gar nicht interessiert, was dann rauskommt kann man sich denken.

Freue mich in ein paar Jahre dann schon auf diplomierte Frisöre und Tischler...
Naja, was heißt Hände schmutzig und Batzen Geld.

Gibt halt Berufe, die machen einen a) körperlich kaputt und/oder b) werfen nix ab (gerade im Hinblick aufs Alter beides schlecht -Altersarmut usw.). Gerne kombiniert mit miesen Arbeitszeiten.

Finde ich daher nicht verwunderlich, wenn Fliesenleger, GasWasserScheiße, Dachdecker, Bäcker, Köche usw. gesucht werden.

Früher war das noch etwas anders, da hatte der Handwerker zwar auch kein Millionärsleben, konnte sich aber (teilweise natürlich auch Verzicht) ein gutes Leben + Rente leisten.
Was bekommt man heute für 2000 brutto? Pfandflaschen sammeln im Alter.
steigen die Gehälter im Handwerksbereich denn nicht bei diesem Fachkräftemangel?
Nein, die Firmen wenden sich dann an unsere Bundesmutti und verlangen dann, dass unbedarfte Ausländer mehr geködert werden.
Markt (Angebot-Nachfrage) funktioniert in der Praxis eben idR nur in eine Richtung.
Gibt es zuviele AN, dann zahlen die AG wenig.
Gibt es zuwenig AN, dann versuchen die AG alles erdenkliche daran etwas zu ändern (ohne mehr Geld zu zahlen)

Disconnected
2015-06-12, 16:34:03
Was?
Der erste Job war schlechter bezahlt als der öd? Was war das denn für eine krauter Bude?
Und du wohnst nicht mitten in der Pampa in Mecklenburg-Vorpommern?

Sony ich kenn das absolut anders.
Ja, das war ein absoluter Saftladen, der mich (und auch meinen neuen Chef) vollkommen verarscht hat. Es hieß "Am Anfang" bekomme ich erstmal weniger, bis ich mich richtig eingearbeitet habe. Tja, darauf konnte ich ewig warten. Wollte dann weg, doch die sind mir zuvor gekommen. Habe die Schweine daraufhin erfolgreich verklagt. Abgesehen davon hatten sie sehr viele äußerst fähige Leute dort, die garantiert woanders wesentlich mehr verdient hätten, aber irgendwie schienen die alle unter dem Stockholm-Syndrom zu leiden.

Jedenfalls habe ich wohl zur Jobsuche absolut kein Talent oder Glück und nein, ich wohne nicht in Mecklenburg-Vorpommern, sondern bin im selben Bundesland wie Du beheimatet.

So etwas solltest du kommunizieren. Vielleicht gibt es Förder- oder Aufstiegsmöglichkeiten.
Oder du kotzt ran um was neues zu finden. Wenn ungebunden würde ich das sogar weltweit probieren.
Habe ich längst, sowas gibt es nicht, außerdem bin ich befristet. Wenn ich mich hier aber so umsehe, strotzen die meisten nur so vor Inkompetenz: Admins, die bei VMware den Unterschied zwischen Snapshot löschen und auf Snapshot zurücksetzen nicht kennen; Entwickler, die anstatt Bugs zu fixen lieber neue völlig idiotische Features einbauen, die noch mehr Probleme verursachen. Die eiern jetzt seit über einem Jahr auf der Stelle rum. Ich fange jetzt gerade mit der Jobsuche an, aber ich hasse diese Prozedur, weil es wahrscheinlich wieder eine Serie von Niederlagen wird. Dem Job nachziehen habe ich schon vor zehn Jahren gemacht. Hier gibt es eigentlich theoretisch auch genug. Weltweit? Keine Ahnung, wenn ich es nicht mal hier schaffe, was Gescheites zu finden...

Morale
2015-06-12, 16:38:24
Du willst zwar anscheinend nicht mehr öD, aber:
z.B.
http://www.polizei.bayern.de/wir/stellenangebote/index.html/208148

Haben idR ganz interessante Aufgaben + verbeamten auch, mit A11 z.b. liegt man nach ein paar Jahren bei 2500 netto (PKV schon abgezogen). Dazu absolute Sicherheit.

Generell München (weiß nicht wie gebunden du bist), da findet eigentlich ejder einen Job mit min. 42000+ brutto. Man muss ja auch nicht hier bleiben, aber mal so als Consultant arbeiten und dann später Inhouse, z.b. SAP hat man auch "schnell" seine 80.000

Disconnected
2015-06-12, 16:46:56
München ist aber auch ein verdammt teures Pflaster. Meine Cousine wohnt dort.

Morale
2015-06-12, 17:19:02
Klar woanders ist billiger. Aber Leben kann man hier auch. Hab Frau und Kind und kann die von meinem öd Gehalt ernähren. Als Single hat man da noch weniger Probleme.
Als Info schnell 2500 netto, singlebude 800 bis 1000 bleiben 1500 übrig.

Disconnected
2015-06-12, 17:25:33
So viel weniger habe ich hier auch nicht "übrig" (wenn Du das nur auf die Miete beziehst).

Morale
2015-06-12, 17:39:37
AlsoAlso in München unbefristet plusplus ggf interessantere aufgaAufgaben

PS scheiß handyHandy software

Lokadamus
2015-06-12, 19:07:19
Kann man auf der einen Seite beklagen, auf der anderen ist ein Studium (gerade UNI) keine Ausbildung und eben viel Theorie, gerade in Deutschland, wo Informatik eben aus der Mathematik hervorgegangen ist (INFOrmation + MatheMATIK) im Gegensatz zu US/UK wo es eben Computer Sciene heißt, wegen EIT. In DE sind viele Proffs doch saugeil dadrauf hauptsache viel (math.) Theorie in einen reinzublasen.Für Programmierer ist die Sache mit Mathe wichtig, um zu erkennen, was abgekürzt werden kann. Ein "Vollpfosten" haut für alles eine neue Variable rein, egal, wofür. Jemand, der Mathe verstanden hat, erkennt ansatzweise, was gekürzt und doppelt benutzt werden kann.
Und jemand, der es verstanden hat, haut dir eine Sache um die Ohren, wo man überlegt, was macht er da eigentlich. Aber das Ergebniss ist richtig, egal, welche Werte man nimmt. ;)

Nebenbei kann ein guter Info- Knödel dadurch auch ableiten, wie lange die Bandbreite oder die DB bzw. Datensicherung auf Tape XY reicht.Ich bekomme es ständig mit Quereinsteigern aus der Mathematik/Physik/Chemie/Biologie zu tun, die meinen, mit dem bisschen "Informatik" aus ihrem bisherigen Studium könnten sie den studierten Informatikern Konkurrenz machen - so wie das hier einige vertreten. Bei manchen funktioniert das, beim Großteil aber eben nicht. Bei ersteren liegt das aber an der Person und deren Fähigkeiten, und nicht am Inhalt.Kommt eben auf die Firma drauf an, wo man war. Hab an dem einen Kollegen sehen können, dass Nichtwissen und Geschleime mehr bringen kann als Kompetenz. ;(

interzone
2015-06-15, 22:43:04
Für Programmierer ist die Sache mit Mathe wichtig, um zu erkennen, was abgekürzt werden kann. Ein "Vollpfosten" haut für alles eine neue Variable rein, egal, wofür. Jemand, der Mathe verstanden hat, erkennt ansatzweise, was gekürzt und doppelt benutzt werden kann.
Und jemand, der es verstanden hat, haut dir eine Sache um die Ohren, wo man überlegt, was macht er da eigentlich. Aber das Ergebniss ist richtig, egal, welche Werte man nimmt. ;)(
:freak:

Null Erfahrung in komplexen Projekten gesammelt. Keinen Kundenkontakt oder schlichter Coder, der Teilaufgaben lösen muss ohne Prozesse verstehen zu müssen.
Oder noch im Studium/Ausbildung? :biggrin:

noid
2015-06-15, 23:21:50
:freak:

Null Erfahrung in komplexen Projekten gesammelt. Keinen Kundenkontakt oder schlichter Coder, der Teilaufgaben lösen muss ohne Prozesse verstehen zu müssen.
Oder noch im Studium/Ausbildung? :biggrin:

Verstehe deine Antwort nicht zu dem Post, aber meinst du das?

http://weknowmemes.com/wp-content/uploads/2012/02/coding-while-learning-it-at-college.jpg

del_4901
2015-06-16, 12:07:41
Er meint wohl eher das:
https://sourcemaking.com/files/sm/images/spagett.jpg

Mosher
2015-06-16, 12:22:22
Der gude alde Spaghetticode.

Ich denke bei Mathematik und Informatik eher daran, welchen Faktor (Multiplikator) die Mathematik wohl zur allg. Leistungssteigerung in der Informationstechnik beigetragen hat und bin dann froh, dass es wohl doch in der Geschichte der Informatik ein paar Menschen gab/gibt, die nicht der Meinung sind, Mathematik wäre nur überflüssiger Ballast in ihrer Disziplin.

Als "Coder" braucht man's vielleicht wirklich nicht, aber dann bitte nicht beschweren, wenn man nicht ernst genommen oder eben nur als "Coder" gesehen wird.

Morale
2015-06-16, 12:38:23
Weil das Thema Mathematik von mir kam:
Mathematik ist natürlich wichtig, fragt sich nur in welchem Umfang.
Keine Frage, wenn man ein tieferes Verständins von Informatik haben will, ggf. auch in der Forschung arbeitet, dann kommt man um vieles nicht herum.
Das sind aber die wenigsten heute.
Es gibt Hochschulen da hat man 20 ECTS Mathe und andere, da hat man 40 ECTS + nochmal 20 aus Pflichtwahlfächern. Dann noch die FHs im speziellen, wo viel Theorie gar nicht erst dran kommt. DIe Informatiker da sind für fast alles aber auch geeignet.
Die Technischen Informatiker haben z.b. (so kenne ich das) auch idR weniger Mathematik (und andere - Ing. halt), schlechtere Entwickler sind das idR auch nicht.

Mosher
2015-06-16, 12:46:18
Ja, da ist was dran. Es gibt ja Studiengänge wie Technische Informatik, Technomathematik, Theoretische Informatik, die dann eher was für Leute sind, die sich intensiv mit Mathematik auseinandersetzen wollen.

Ich frage mich dann jedoch, was denn sonst die Studieninhalte für "normale" Informatik sein sollen, wenn man den Matheanteil reduzieren will.
Evtl. noch mehr Wahlfächer, um sich auf eine Richtung zu spezialisieren. CUDA, Mustererkennung, Prozessorprogrammierung etc. wären da Kandidaten. Sowas passt aber dann eher in's Masterstudium.

Schwierig.

EPIC_FAIL
2015-06-16, 18:50:30
Ich frage mich dann jedoch, was denn sonst die Studieninhalte für "normale" Informatik sein sollen, wenn man den Matheanteil reduzieren will.




Man kann Algorithmendesign in unendlicher Tiefe behandeln. Ist auch imho "interessanter" als reine Mathematik.

maximAL
2015-06-16, 19:52:14
Was?
Der erste Job war schlechter bezahlt als der öd? Was war das denn für eine krauter Bude?
Fast jedes KMU in Ostdeutschland?
Ich frage mich dann jedoch, was denn sonst die Studieninhalte für "normale" Informatik sein sollen, wenn man den Matheanteil reduzieren will.
Algorithmen und Datenstrukturen sowie Komplexität? Daran krankt es meiner Erfahrung nach bei nicht-Informatikern in der Softwareentwicklung am häufigsten. Oft fehlt die Fähigkeit zur Abstraktion von Problemen in allgemeine Datenstrukturen und Algorithmen, sodass alle Probleme mit sehr viel redundantem und unwartbarem Code erschlagen werden. Mangelndes Verständis von Laufzeitkomplexität für ebenso zur unwartbarem Code, der voll von irgendwelchen "offensichtlichen" Mikrooptimierungen, aber trotzdem katastrophal ineffizient ist. Und Rekursion ist Teufelszeug ;D
Genau diese Dinge werden in einem Informatikstudium vermittelt und unterscheiden letztendlich zwischen einem richtigen Softwareentwickler und einem Programmierer, der ein paar Prozesse automatisiert.

Mosher
2015-06-17, 08:00:25
Also ich bin ja kein studierter Informatiker und erhebe auch nicht diesen Anspruch an mein Können, aber mir sind Komplexität und Datenstrukturen durchaus ein Begriff.

Ich kenne die Zugriffszeiten meiner Hardware, ich weiß, ob vertikale oder horizontale Arrays besser geeignet sind und ich kann bei den meisten Operationen den Aufwand in Assemblerzeilen abschätzen. Sowas gehört für mich zur Grundausstattung eines jeden, der programmieren will und finde es erstaunlich, dass das anscheinend nicht selbstverständlich ist.

Ich würde meine allg. Programmierkenntnisse jetzt nicht so weit oben ansetzen, da ich ja aus der Elektroecke komme und von daher andere Schwerpunkte habe. Mein Wissen über Informatik beschränkt sich auf ein paar Grundkurse, Berufspraxis und Eigenstudium, aber ohne Kenntnis über Komplexität wäre ich völlig unbrauchbar in meinem Job.

Watson007
2015-06-17, 10:12:41
er wohnt in München, dort würde er wahrscheinlich auch mit ner IT-Ausbildung (statt Studium) ohne Probleme einen Job bekommen.

in ländlicheren Gegenden mit höherer Arbeitslosigkeit (mehr Konkurrenz) würde ich zu dem höheren Abschluss raten, und das ist das Studium.

Man sollte für das, was man machen will, auch immer die Arbeitslosenzahlen in der eigenen Region berücksichtigen. Mehr Arbeitslosigkeit = mehr Konkurrenz, ergo höherer Bildungsabschluss nötig um einen Job zu finden.

prinzipiell sehe ich ein Studium schon höherwertiger als eine Ausbildung an... das Problem ist eher das Studium finanziell zu stemmen. Bei der Ausbildung hängt es davon ab, bei welcher Firma man sie macht... bei kleinen Klitschen ist die IT-Ausbildung nahezu wertlos, dort arbeitet man eher als billige Arbeitskraft, mit wenig variierendem technischen Einsatzfeld.

zu dem Thema oben: als Datenbankentwickler - was ja sehr häufig ist - würde man prinzipiell auch mit ner reinen Ausbildung als Programmierer (und ohne Mathe-Kenntnisse) auskommen, aber die Firmen werden immer die Studierten bevorzugen - zumindest in Gegenden mit höherer Arbeitslosigkeit, wo sie sich das leisten können.

mit ner reinen IT-Ausbildung würde ich raten nach spätestens zwei Jahren zumindest die Firma zu wechseln, um keinen technischen Tunnelblick zu entwickeln. Es kann sein dass man mit ner Ausbildung übernommen wird, aber bei anderen Firmen könnte man es ohne Studium später schwer haben -> ergo besser nach 2 Jahren wechseln.

Morale
2015-06-17, 10:20:00
Fast jedes KMU in Ostdeutschland?
Disconnect kommt ja aus Bayern.
Dazu EG9 zum Einstieg sind im TV-L Ost 2536 brutto.
Gibt es da wirklich Buden im Osten, die einem Informatiker noch weniger zahlen?
Dass man keine 55000 wie in den wirtschaftlich starken Regionen bekommt ist klar, aber so an 3000 hab ich schon gedacht.

Backbone
2015-06-17, 10:55:48
Es ist in der Tat so, dass hierzulande der Öffentliche Dienst mindestens auf Augenhöhe mit "normal großen" Firmen steht. Das betrifft die große Mehrzahl der Unternehmen bis 100 Mitarbeiter, was wiederum rund 90% aller Unternehmen sind.
Freilich gibts hier auch andere, aber es ist bei weitem nicht so, dass der ÖD weg vom Schuss wäre. 3000 brutto im Monat für den Einstieg werden wohl nur einige wenige bezahlen. Und das auch nur dann wenn es eine besondere Qualifikation/Berufserfahrung gibt.

Morale
2015-06-17, 11:25:47
3000 brutto im Monat für den Einstieg werden wohl nur einige wenige bezahlen.
Wir reden schon von studierten Informatikern und nicht Fachinformatikern?
Dann wundert mich im Bezug "aufn Osten" nix mehr.

Gast
2015-06-17, 19:30:28
Wir reden schon von studierten Informatikern und nicht Fachinformatikern?
Dann wundert mich im Bezug "aufn Osten" nix mehr.
Im Osten gibts halt den starken "Fachkräftemangel". Mal gucken, wie lange sie noch genug Leute finden. Hinziehen aus den alten Ländern wird wohl keiner, bleiben also nur noch die Einheimischen und die Polen und Tschechen. Wobei bei dem miesen Lohnniveau selbst diese spätestens in 5 Jahren kein Interesse mehr haben dürften. Dann müssen sich die Möchtegern-KMU-Chefs sich was einfallen lassen oder ihren Dreck selber für 'n Ei und 'n Appel machen.

maximAL
2015-06-17, 21:20:08
...
Ich wollte auch nicht behaupten, dass nicht-Informatiker davon grundsätzlich keine Ahnung haben (oder Informatiker davon immer Ahnung haben...). Aber ich denke doch, dass es da eine Tendenz gibt.

Dazu EG9 zum Einstieg sind im TV-L Ost 2536 brutto.
Gibt es da wirklich Buden im Osten, die einem Informatiker noch weniger zahlen?
Die gibt es vereinzelt, aber als Informatiker bekommt man im ÖD typischweise auch mehr als E9. Eher E11 mit Bachelor oder FH-Diplom bzw. E13 mit Master oder Uni-Diplom. Und da wirds abseits von großen, tarifgebundenen Unternehmen schon dünn. Ich liege immer noch unter E11 - "Wir sind immer noch ein privatwirtschaftliches Unternehmen." :rolleyes:

EPIC_FAIL
2015-06-17, 21:23:14
Stellen für den höheren Dienst sind aber schon sehr selten. Als Master/Uni-Diplomer ergibt aber quasi nur diese Art der Eingruppierung "Sinn". Allgemein bezahlt der ÖD am zweitschlechstesten von allen Branchen wenn man der Heise-Umfrage vor 5 Jahren Glauben schenken möchte.

maximAL
2015-06-17, 21:45:03
Stellen für den höheren Dienst sind aber schon sehr selten.
Also ich hab noch keinen Informatiker im ÖD getroffen, der weniger als E11 hatte. Allerdings waren die Leute auch alle an Hochschulen oder Forschungsinstituten. Vielleicht sieht das bei irgendwelchen Behörden anders aus.

Morale
2015-06-17, 21:51:23
Die gibt es vereinzelt, aber als Informatiker bekommt man im ÖD typischweise auch mehr als E9.
Also hier in München steigt man frisch von der Hochschule idR in EG9 ein.
Die Stellen drüber sind idR mit BE verknüpft, so lese ich das jedenfalls immer auf interamt und Co.
Ja, idR Behörden bzw. halt keine "Forschungstellen".
Ich liege immer noch unter E11
Bist du nicht FI? Oder verwechsel ich mal wieder die Leute?
Aber im "Osten" kann man ja schon von EG8 gut leben (Mein Papa ist im mD in Brandenburg und der kann es sich gut gehen lassen)

maximAL
2015-06-17, 22:30:03
Bist du nicht FI?
Nö, ich bin Dipl. Inf. (FH).

Morale
2015-06-17, 22:35:58
Dann hab ich das vertauscht/mich vertan.
Bin ja selber in EG10 mit Ausbildung, aber halt München (frisst Gehalt auf - wobei es ganz ok ist) ;)

GBWolf
2015-06-18, 08:34:43
Dann hab ich das vertauscht/mich vertan.
Bin ja selber in EG10 mit Ausbildung, aber halt München (frisst Gehalt auf - wobei es ganz ok ist) ;)


E9 oder 10 ist ja auch das Minimum, dass der ÖD FIs auch Turnschuhadmins zahlen sollte.

Was die Stadt München da ausschreibt, Diplom Informatiker mit E10 ist ja schon frech und verdient ignoriert zu werden, da zahlen kleine Kreisgemeinden mehr!

hadez16
2015-06-18, 09:26:56
Während ihr euch basht hat der TS schon ein duales Studium beim Küfer um die Ecke begonnen...

oder ist an seinem Trollfutter erstickt

Disconnected
2015-07-02, 21:02:51
Also eingeladen wird man relativ leicht, wie ich feststelle. Danach aber sofort ausgesiebt.

Hübie
2015-07-02, 22:41:41
Vielleicht stimmt was mit deinem Auftreten nicht. Lass dich mal checken. Nicht Freunde und Bekannte sondern Profis. So ziemlich jeder Personaldienstleister bietet da auch Beratungsgespräche an (kosten nicht die Welt).
Will dir damit nicht auf den Schlips treten, aber es wird ja eine Ursache haben. Leider sind viele deutsche Unternehmen verbohrt bzw. sind deren Personaler kranke Spießer voller Vorurteile die über ihre Ohnmacht frustriert den letzten Scheißkerl in die Firma holen - Hauptsache inkompetent genug - nur um dem "Alten" eins auszuwischen. ;D

ps: Ich mag keine Personaler. Versuche stets an den vorbei in ein Job zu kommen.

Morale
2015-07-02, 23:03:53
Also einladen tut man idR nur, wenn man auch halbwegs interessiert ist, die Leute, jedenfalls Fachleute nicht PA haben ja auch anderes zu tun.

PHuV
2015-07-03, 10:23:57
Will dir damit nicht auf den Schlips treten, aber es wird ja eine Ursache haben. Leider sind viele deutsche Unternehmen verbohrt bzw. sind deren Personaler kranke Spießer voller Vorurteile die über ihre Ohnmacht frustriert den letzten Scheißkerl in die Firma holen - Hauptsache inkompetent genug - nur um dem "Alten" eins auszuwischen. ;D
Das ist vielleicht auch regional abhängig. In Berlin habe ich viele schlechte Erfahrungen gemacht, und die sind da wirklich auch scheiße drauf.

Disconnected
2015-07-03, 17:38:06
Vielleicht stimmt was mit deinem Auftreten nicht. Lass dich mal checken. Nicht Freunde und Bekannte sondern Profis. So ziemlich jeder Personaldienstleister bietet da auch Beratungsgespräche an (kosten nicht die Welt).
Will dir damit nicht auf den Schlips treten, aber es wird ja eine Ursache haben. Leider sind viele deutsche Unternehmen verbohrt bzw. sind deren Personaler kranke Spießer voller Vorurteile die über ihre Ohnmacht frustriert den letzten Scheißkerl in die Firma holen - Hauptsache inkompetent genug - nur um dem "Alten" eins auszuwischen. ;D

ps: Ich mag keine Personaler. Versuche stets an den vorbei in ein Job zu kommen.

Das ist gar nicht so abwegig und ich fühle mich auch nicht auf den Schlips getreten. Ich bin nicht so wirklich gesellschaftsfähig, das weiß ich. Schließlich war Informatik zu der Zeit, als ich beschloss, das zu studieren eher was für Kellerkinder denn für Hipster. Leider sehe ich auch keine Möglichkeiten, da was zu ändern. Ich war auch noch nie in der Situation, dass ich zwischen mehreren Angeboten wählen konnte. Ich musste immer das nehmen, was übrig blieb.

Und Personaler kann ich auch nicht ab. Wenn Sie einen mit ihren Anfängerfragen aus "Personalführung für Dummies" nerven. Und wenn "Soft Skills" bedeutet, Leute mit Belanglosigkeiten zuzutexten, die sie überhaupt nicht interessieren...

Fuck it!

Hübie
2015-07-03, 17:47:38
Kannst ja Teile eines Programms schreiben, ein PAP samt Doku des Codes machen und das als Exposé an Chefs versenden. Dann sehen die wie du arbeitest. Kommunikation ist da eher nebensächlich wenn du alleine umso besser arbeitest. Jemandem was aufzuzwingen ist Mist. Da fühlst du dich nicht wohl und bist nicht produktiv. Was genau kannst du denn? Momentan wird ja stark nach Informatikern gefragt die Elektronik verstehen.

Disconnected
2015-07-03, 17:54:25
Was ich kann? Nun, ich bin ein Jack-of-all-trades, wohlwollend auch Generalist genannt. Ich hatte leider nie die Gelegenheit, mich auf etwas zu spezialisieren.

Mosher
2015-07-03, 18:07:57
Was ich kann? Nun, ich bin ein Jack-of-all-trades, wohlwollend auch Generalist genannt. Ich hatte leider nie die Gelegenheit, mich auf etwas zu spezialisieren.

Positiv ausgedrückt: Du kannst alles (vieles) ein bisschen.
Negativ ausgedrückt: Du kannst nichts richtig gut.

Wie willst du dich verkaufen, wie siehst du dich selbst?
Bist du neugierig, lernfreudig, autodidaktisch veranlagt?

Kannst du Beispiele aufzählen, in denen du eine oder mehrere dieser Eigenschaften bereits unter Beweis gestellt hast?

Findest du es schwieriger, ein dir "halbwegs" bekanntes Thema stärker zu vertiefen, oder dir ein völlig unbekanntes Thema vom Fleck weg neu zu erarbeiten?

Du musst nicht alles wissen, aber wenn du kein Spezialist in - was weiß ich... Automatisierungstechnik - bist, solltest du dich vielleicht nicht auf eine Stelle als Systemingenieur bei der Firma Automatic House Inc. bewerben.

Gute Chancen wirst du vermutlich eher bei wachsenden, jungen Firmen haben, die nicht unbedingt auf Spezialisten warten, sondern einfach auf Leute, die *Bock* haben, und die dann innerhalb der Firma ihrer Stärken und Vorlieben entsprechend hochgezüchtet werden. Ist ja in beider Interesse, aber klappt eben nur, wenn du ein paar der oben genannten Eigenschaften mitbringst.

Viel Glück, bleib' am Ball.

Nachtrag:

zu den "social Skills":
Man kann die nicht einfach als unwichtig abtun, bzw. sich wundern, dass man ewiger "Kellerbastler" bleibt, wenn man nicht gut mit anderen kann. Technisches Wissen + Können ist eben nur die halbe Miete bei Projektarbeit, vielfach muss da auch verhandelt, geschmeichelt, geführt, motiviert, gestritten... werden. Dieser "Part" ist genau so wichtig und wenn du dafür nicht geeignet bist (ist ja kein Weltuntergang), dann bist du es halt nicht.
Verbessern kann man sich auch in diesem Bereich, aber mMn eher schwer.
Trotzdem würde ich mir da jetzt nicht all zu viele Sorgen machen, sondern eher realistisch zu mir selbst stehen. Auf Zwang den Teamplayer künsteln wird auf Dauer sowieso nicht hinhauen, wenn's Dir nicht im Blut liegt.

Disconnected
2015-07-03, 18:18:06
Mir ist meine Situation sehr wohl bewusst, und Du erzählst mir nichts Neues. Auf dem Papier stimmt alles, daher werde ich auch erhältnismäßig oft eingeladen.

Gescheitert bin ich fachlich an noch gar nichts. Man stelle mir eine Aufgabe und man kann sicher sein, dass sie erfüllt wird. Irren tue ich mich äußerst selten.

Nachtrag zu Social Skills: Mich interessieren die anderen Leute im Grunde genommen überhaupt nicht. Ich bin da eher eine Söldnerseele: Ihr bietet mir gute Bedingungen und ich erfülle meinen Job bestmöglich.

Mosher
2015-07-03, 18:32:43
Nachtrag zu Social Skills: Mich interessieren die anderen Leute im Grunde genommen überhaupt nicht. Ich bin da eher eine Söldnerseele: Ihr bietet mir gute Bedingungen und ich erfülle meinen Job bestmöglich.

Nun, sowas gibt es ja. Einer meiner Kollegen zB ist auch eher der Eigenbrötler und verkauft sich als Freelancer. Hat ein Gewerbe angemeldet und lässt sich projektweise engagieren.

Das dürfte recht nah an das hinkommen, was du beschrieben hast, aber ohne Reputation/Kontakte kannst sowas ja eigentlich vergessen.

Disconnected
2015-07-03, 18:54:21
Freelancer ist nichts für mich. Da muss ich mich zu viel mit rechtlichen/organisatorischen/gesellschaftlichen Angelegenheiten rumschlagen.

Hübie
2015-07-03, 19:07:17
Also ich würde dir Verantwortung geben und dich alleine arbeiten lassen. Ist es in etwa dass was zutrifft? Hast du irgendwas für ein Expose?

Disconnected
2015-07-03, 19:27:28
Nein, ich habe keinerlei Fantasie.

Sven77
2015-07-03, 19:58:46
Nein, ich habe keinerlei Fantasie.

Bewirb dich bei Ubisoft als Gamedesigner

Hübie
2015-07-03, 20:12:35
X-D Hahahaaaa. Wäre ein Anfang.

Mosher
2015-07-03, 20:17:45
Bewirb dich bei Ubisoft als Gamedesigner

;D Oh Mann ;D

Disconnected
2015-07-03, 20:26:53
*Schenkelklopfer*

noid
2015-07-03, 21:02:16
Nein, ich habe keinerlei Fantasie.

QA und/oder Prozesse... dein Ding.

PHuV
2015-07-03, 23:06:32
Meine Tochter fragt jetzt, was tun nach Abi?

Morale
2015-07-03, 23:09:16
Falls ernst gemeint: bisschen spät dran...

PHuV
2015-07-03, 23:35:11
Wie meinst Du das? Sie hat doch erst heute Ihr Zeugnis bekommen. :confused:

lumines
2015-07-03, 23:53:53
Ich glaube, er denkt nur an Bewerbungsfristen für Ausbildungsplätze.

Terrarist
2015-07-04, 22:42:35
Meine Tochter fragt jetzt, was tun nach Abi?

Was kann/interessiert sie denn?

PHuV
2015-07-04, 23:08:06
Genau das, womit man aktuell kaum einen Arbeitsplatz bekommt. :frown:

Terrarist
2015-07-04, 23:35:20
Meistens kommt es auf den Hintergrund an, also wo man ausgebildet wurde/studiert hat und unter wem. Was z.B. den gestalterischen Bereich, Kunst usw. betrifft gibts bei euch im Osten weltbekannte Hochschulen. Kommst du von dort, dann hast du nen Job sicher.

Um dort aufgenommen zu werden braucht man Talent, bedeutet man muss sich vorbereiten und mit einer Top Mappe dort ankommen. Dafür gibt es extra Kurse die man im Vorfeld besucht, die sicherstellen dass man eine gute Mappe hat. Ist natürlich nicht kostenlos.

Morale
2015-07-05, 07:23:21
Wie meinst Du das? Sie hat doch erst heute Ihr Zeugnis bekommen. :confused:
Komm, jetzt trollst du doch, oder bist du echt so naiv:confused:

Ich glaube, er denkt nur an Bewerbungsfristen für Ausbildungsplätze.
Fürs Studium läuft idR auch in 2 Wochen aus.

Duale Studiengänge, Polizei, große Firmen, für 2015 auch schon monatelang alles vorbei.

Klar kann man erstmal 1-2 Jahre GAP Year, FSJ usw. einlegen.

Aber irgendeine Ahnung sollte man doch haben, so "hu jetzt hab ich Abi, wo kommt das denn so plötzlich her, was mach ich nun", das finde ich seltsam.
Und dass PhuV in seinem Alter und mit der Erfahrung auch so auf dem Stand einer Jugendlichen ist, das wundert mich auch.

Genau das, womit man aktuell kaum einen Arbeitsplatz bekommt. :frown:

Das kann ja sehr viel sein...;)

Flyinglosi
2015-07-05, 13:09:39
Wenn sie keine Ahnung hat was sie machen will, ist die Antwort ja eh schon gegeben: Sozialwirtschaft in Berlin oder Wien studieren!

Nach dem Master stellt sie dann aber wieder die selbe Frage!

Argo Zero
2015-07-05, 16:15:39
Bei mir war das irgendwie einfacher mit dem Studium bzw. Fachwirt:
-> Ich brauche Geld für Haus, Essen und co., also welcher Beruf kommt da in Frage?!
-> Es muss mir gefallen!
-> Wo ist ein guter Kompromiss möglich aus Geld und Spaß?!

Denke ich dabei zu pragmatisch? Weil das Lernen von Berufen die es nicht oder zu selten gibt ist für mich vergleichbar mit bunte Bilder malen in der Grundschule...

Gast
2015-07-05, 17:06:13
Was ich kann? Nun, ich bin ein Jack-of-all-trades, wohlwollend auch Generalist genannt. Ich hatte leider nie die Gelegenheit, mich auf etwas zu spezialisieren.

Schon mal darüber nachgedacht, als Teamleiter zu arbeiten.

PHuV
2015-07-05, 17:29:20
Komm, jetzt trollst du doch, oder bist du echt so naiv:confused:


Fürs Studium läuft idR auch in 2 Wochen aus.

Duale Studiengänge, Polizei, große Firmen, für 2015 auch schon monatelang alles vorbei.

Klar kann man erstmal 1-2 Jahre GAP Year, FSJ usw. einlegen.

Aber irgendeine Ahnung sollte man doch haben, so "hu jetzt hab ich Abi, wo kommt das denn so plötzlich her, was mach ich nun", das finde ich seltsam.
Und dass PhuV in seinem Alter und mit der Erfahrung auch so auf dem Stand einer Jugendlichen ist, das wundert mich auch.
Nochmals, sie hat erst letzte Woche die Noten bekommen, und auch das Zeugnis. Da kannst Du Dich vorher auch nicht bewerben oder auf ein Studienplatz bewerben. Was soll daran dann "naiv" sein? Ich hatte damals Bundeswehr machen müssen, somit hatte ich noch Zeit, und mein Ältester hat ein soziales Jahr eingeschoben. Und sie macht vielleicht sowas auch.

Meine Güte, Du bauscht da wieder was auf, was gar nichts ist. :facepalm: Zudem gestehe ich allen Kindern bei mir ein "Gammeljahr" zu, wo sie in Ruhe überlegen dürfen, was sie machen wollen. Ich habe allen den Tipp gegeben, sich einfach mal an den Unis sich in die Vorlesungen zu setzen, und sich vorher (!!!) zu erkundigen, wie das so läuft. Weiterhin steht es ihnen noch offen, sich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben.

BTW: wieviele Kinder hast Du den, die schon so weit sind? :rolleyes: Wer ist hier dann wirklich der Naive?

ux-3
2015-07-05, 17:31:11
Nochmals, sie hat erst letzte Woche die Noten bekommen, und auch das Zeugnis. Da kannst Du Dich vorher auch nicht bewerben oder auf ein Studienplatz bewerben.

Aber man kann schon planen, was man tun wird, wenn man das Zeugnis dann hat. Oder hatte sie nicht mit einem erfolgreichen Abschluss gerechnet?

Mosher
2015-07-05, 18:08:01
Tja, auch wenn "Eigeninitiative" nicht auf dem Lehrplan steht, oder im Abi geprüft wird, so ist es dennoch eine nützliche Eigenschaft für die Zukunftsplanung.
Ich kann echt nicht verstehen, warum junge Menschen immer an der Hand geführt werden wollen, wenn es um ihre Zukunft geht. Es gibt wirklich mehr als genug Möglichkeiten, auf eigene Faust mal hier, mal da zu schnuppern, noch Monate, ja sogar JAHRE bevor man sein Abitur hat.
Und man geht ja wohl aufs Gymnasium in der Erwartung, dass man sein Abitur auch schafft.


Was andesres ist natürlich, wenn man ein bestimmtes Studium anstrebt und noch um den Abischnitt zittern muss, aber ein "Ich hab' jetzt Abi, was soll ich tun?" klingt nicht unbedingt danach.
Dafür, dass du sonst immer Lebenstipps für sämtliche Schieflagen des Lebens übrig hast, ist das nun wirklich eine naive Fragestellung, PHuV

Lawmachine79
2015-07-05, 18:25:33
Um direkt auf die Frage des TS einzugehen: Arbeiten.

Morale
2015-07-05, 18:27:50
Erstmal, da Internet (und man keine verbale/noverbale Kommunikation mitbekommt): Chill, ich meine es nicht böse, bin nur verwundert, da du ja ein doch alter Hase bist und dich auch oft gut auskennst (Psycho"gedöns" ;)), aber in dem Fall dann kannst anders daherkommst.

Nochmals, sie hat erst letzte Woche die Noten bekommen, und auch das Zeugnis. Da kannst Du Dich vorher auch nicht bewerben oder auf ein Studienplatz bewerben
Klar kann man das, das Zeugnis reicht man nach.
Meine kleine Schwester hat sich letztes Jahr auf x duale Studiengänge, Polizei, Bundespolizei, Zoll Aral, Thyssen, Stadt Bochum usw beworben.

Ist ja auch nicht so, dass die Noten plötzlich vom letzten HJ Zeugnis von überall 5 auf überall 1 steigen. IdR sind halt in den Hauptfächer bestimmte Noten gefordert. Wer natürlich bangen muss ob man in Deutsch die 3 bekommt oder doch 4, klar. Aber da kann man sich auch bewerben.

Meine Güte, Du bauscht da wieder was auf, was gar nichts ist.
Du hast doch angefangen ;)
Bei dir liest sich das so, als ob die kleinen Babys jetzt nicht wissen was sie machen sollen.
Die sind doch Erwachsen (oder fast), daher sollte man schon einen Plan haben.
Und ein Plan kann auch dein Tipp sein:
Ich habe allen den Tipp gegeben, sich einfach mal an den Unis sich in die Vorlesungen zu setzen, und sich vorher (!!!) zu erkundigen, wie das so läuft.

Das wäre dann "Ok, ich weiß noch nicht genau, was mir gefällt, ich schaue mir mal ein paar Studiengänge an" (Tipp: Studium generale)
Das ist mMn auch ein Plan.
Bei dir liest sich das so, huch abi, was nun.
So wie die Bahn jedes Jahr vom Winter überrascht wird.

wieviele Kinder hast Du den, die schon so weit sind? Wer ist hier dann wirklich der Naive?
Keins, hab noch 17 Jahre bis meine Volljährig wird ;)
Aber mit fast 30, selber Ausbildung usw abgeschlossen, Kontakt zu anderen Azubis/Studenten, Leuten, Bruder, Schwester usw. weiß ich, dass es wichtig ist sich Gedanken zu machen.
Man muss jetzt nicht seit der 4 Klasse einen Traum haben und das Ding durchziehen, aber auf der Zielgeraden sollte mMn schon mal das nächste Ziel feststehen.

Weiterhin steht es ihnen noch offen, sich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben.
Die sehr guten sind seit letztes Jahr weg und die guten seit Anfang des Jahres, also 2 Monate vor Beginn gibt es kaum noch was und wenn doch, dann sind da mit Recht die Stellen frei.

Lawmachine79
2015-07-05, 18:55:54
(Tipp: Studium generale)

Dafür würde ich 4-5 Pflichtscheine ausfüllen. Es ist teilweise erschrecken, was für eine geringe Allgemeinbildung Leute haben, die sich "Akademiker" nennen dürfen.

Geächteter
2015-07-05, 19:29:44
Du hast doch angefangen ;)
Bei dir liest sich das so, als ob die kleinen Babys jetzt nicht wissen was sie machen sollen.
Die sind doch Erwachsen (oder fast), daher sollte man schon einen Plan haben.
Und ein Plan kann auch dein Tipp sein:

Ein Plan kann man nur haben, wenn man weiß, dass man irgendwo gut drin ist, was zur Zeit noch einigermaßen anständig in Deutschland vergütet wird.
Dazu muss man noch zum gehörigen Teil besser als die Konkurrenz sein, damit man die relativ wenigen Stellen bekommt.
Wenn man frühhzeitig realisiert, dass man aus genetischen Gründen die Arschkarte hat, dann dient erst mal das Abi, um sich etwas Zeit zu verschaffen und zu verdrängen.
Für 10 Euro brutto und weniger kann man sich später noch in der BRD kaputtschuften. Ist so, als würde man in einem Land nur mit Basketball Geld verdienen können, stellt aber fest, dass man nicht schwarz ist und auch nur so hoch wie ein Spiegelei.

Morale
2015-07-05, 19:36:51
Ein Plan kann man nur haben, wenn man weiß, dass man irgendwo gut drin ist, was zur Zeit noch einigermaßen anständig in Deutschland vergütet wird.
Das wäre dann bei vielen Abiturienten aber doch schon zu viel verlangt.

Acid-Beatz
2015-07-05, 20:23:34
Man, man, man, einige meinen auch die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben - die Zeiten ändern sich: "Damals" war es schon aus dem Grund anders, weil bei vielen Leuten vorgegeben war, wohin der Weg geht, z.B elterlicher Betrieb/Landwirtschaft oder es wurde bald genug kommuniziert, dass man nach der Schule für sich selbst zu sorgen hat.
Heute bekommt man auf der einen Seite vorgelebt, dass man ohne Studium nichts ist, deswegen studiert man dann eben "irgendwas", auf der anderen Seite verlässt man immer jünger die Schule, wo der Reifungsprozess eben noch nicht so weit ist.
Ich habe mich auch in einem Studium "versucht", obwohl ich bezüglich meiner Lerngewohnheit ahnen hätte können, dass nichts wird - die Erkenntnis hatte ich dann, nachdem ich gescheitert bin!

@PHuV: Ich würde deiner Tochter zu einer Ausbildung raten, dann hat sie noch ungefähr drei Jahre, wo sie sich das überlegen kann.
Zumindest hier in München hängen hier und da auch mal wieder Plakate rum, wo noch Azubis gesucht werden - auch für namhafte Firmen in meiner Meinung nach guten Ausbildungsberufen.
Ansonsten Vitamin B aktivieren oder einfach mal initiativ Anrufen und bisschen nachfragen - da geht noch einiges!


Greez

PHuV
2015-07-05, 20:43:30
@PHuV: Ich würde deiner Tochter zu einer Ausbildung raten, dann hat sie noch ungefähr drei Jahre, wo sie sich das überlegen kann.
Das haben wir ihr auch vorgeschlagen. Mein Ältester macht es beispielsweise so, er hat erst ein soziales Jahr gemacht, wollte zuerst Kindererzieher werden. Das war dann doch nicht so sein Ding, hat dann im Sozialen Jahr gewechselt in eine Klinik. Macht nun seit 2 Jahren Ausbildung zum Krankenpfleger, findet er für gut, und er wird sich hier direkt nach der Ausbildung mit Studium weiterentwickeln. Er hat zwar seine Zeit gebraucht, aber er hat was gefunden, was er durchziehen kann, und was ihm Spaß macht, und wo er aufbauen kann.

Die Wahl des Berufes, so wie Du es erlebt hast, ist nun mal heute nicht mehr so einfach wie früher.

Mosher
2015-07-05, 20:48:54
Spricht ja nichts dagegen, zu schnuppern, im Gegenteil: Wie soll man sonst wissen, was zu einem passt? Nur: Je früher, desto besser. Man kann keine unnützen Erfahrungen in der Beziehung machen.

PHuV
2015-07-05, 20:52:29
Erstmal, da Internet (und man keine verbale/noverbale Kommunikation mitbekommt): Chill, ich meine es nicht böse, bin nur verwundert, da du ja ein doch alter Hase bist und dich auch oft gut auskennst (Psycho"gedöns" ;)), aber in dem Fall dann kannst anders daherkommst.
Wieso? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich verstehe Deine Kritik hier nicht. Ich lasse hier meinen Kindern eine Menge Freiheiten, so weit wie möglich. Natürlich kläre ich sie auf, und wir diskutieren auch viel miteinander. Aber warum soll ich das dann erzwingen?
Du hast doch angefangen ;)
Bei dir liest sich das so, als ob die kleinen Babys jetzt nicht wissen was sie machen sollen.
Keine Sorge, dem ist nicht so. ;) Sie wollte nur nicht gleich einsteigen, was ich verstehen kann. Man muß ja nicht gleich das Wintersemster einsteigen. Sie jobbt ja bereits schon nebenbei, macht demnächst einen Rucksacktripp im Ausland (was sie sich selbst zum großen Teil finanziert hat), was soll ich da groß dreinreden?

Die sind doch Erwachsen (oder fast), daher sollte man schon einen Plan haben.
Und ein Plan kann auch dein Tipp sein:
Ich kann verstehen, warum es schwierig ist. Und was ist daran so schlimm, wenn ich ihr dann die Zeit zugestehe, es herauszufinden. Ich wäre damals auch froh gewesen, wenn man mir mehr Zeit gelassen hätte, es zu entscheiden.
Das wäre dann "Ok, ich weiß noch nicht genau, was mir gefällt, ich schaue mir mal ein paar Studiengänge an" (Tipp: Studium generale)
Das ist mMn auch ein Plan.
Bei dir liest sich das so, huch abi, was nun.
So wie die Bahn jedes Jahr vom Winter überrascht wird.
Na so ganz ist es ja nicht. Aber sie hat erst mal tief ins Lernen vertieft, was ja auch so richtig ist, erst mal eines nach dem anderen richtig zu erledigen. Sie ist erst 18, und da wissen die meisten ja noch nicht, wie sie ihr Leben gestalten wollen, oder?

Keins, hab noch 17 Jahre bis meine Volljährig wird ;)
Sei froh, vielleicht sieht es bis dahin wieder besser aus. Ganz ehrlich, ich wüßte aktuell auch nicht, was ich studieren sollte.

Aber mit fast 30, selber Ausbildung usw abgeschlossen, Kontakt zu anderen Azubis/Studenten, Leuten, Bruder, Schwester usw. weiß ich, dass es wichtig ist sich Gedanken zu machen.
Man muss jetzt nicht seit der 4 Klasse einen Traum haben und das Ding durchziehen, aber auf der Zielgeraden sollte mMn schon mal das nächste Ziel feststehen.
Finde ich nicht. Gerade in der Zeit ändert sich vieles eben noch. Daher würde ich auch solchen Menschen, wie oben empfohlen, erst zu einer Ausbildung raten.
Spricht ja nichts dagegen, zu schnuppern, im Gegenteil: Wie soll man sonst wissen, was zu einem passt? Nur: Je früher, desto besser. Man kann keine unnützen Erfahrungen in der Beziehung machen.
Richtig. Solange noch keine Verpflichtungen da sind, finde ich das auch vollkommen in Ordnung so. Wir wissen doch heute alle, wie schnell man in den Mühlen des Alltags verschwindet. Wenn ich daß für meine Kinder noch etwas aufschieben kann, tu ich das gerne, solange ich sehe, daß sie trotzdem ihren Weg gehen werden. Sie sitzen ja nicht faul zu Hause herum.

Morale
2015-07-05, 20:58:05
Man, man, man, einige meinen auch die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben
Hab ich nichte behauptet, nur meine Sicht/Meinung geschrieben
"Damals" war es schon aus dem Grund anders, weil bei vielen Leuten vorgegeben war, wohin der Weg geht, z.B elterlicher Betrieb/Landwirtschaft
Landwirtschaft, naja, das ist ja schon etwas her.
Betrieb haben heute sicher auch nicht mehr oder weniger als früher.
auf der anderen Seite verlässt man immer jünger die Schule, wo der Reifungsprozess eben noch nicht so weit ist.
Die Realschule verlässt man seit eh und je mit 15/16, und "wir" haben das auch gepackt.
Heute Abi 17 bzw. 18, d hat man noch ein paar Jahre mehr.

auch für namhafte Firmen in meiner Meinung nach guten Ausbildungsberufen.
Also ich kenne sicher nicht den ganzen Markt, Gott bewahre, aber idR sind die guten früh weg.
Klar vereinzelt gibt es immer was.

Ich würde mit 0 Ahnung,was man in Zukunft machen will aber keine Ausbildung empfehlen.
Da steckt man 2-3 Jahre drin, dann wirklich lieber FSJ o.Ä.

PS:
soll ich das dann erzwingen
Erzwingen natürlich nichts.
Für mich stellte sich das nur so da, dass deine Tochter jetzt absolut planlos ist und du das noch unterstützt, mit dem Hinweis "konnte ja noch nix angehen, da kein Abi in der Tasche"
Da es ja dann doch anders ist, nehme ich alles zurück ;)

Ganz ehrlich, ich wüßte aktuell auch nicht, was ich studieren sollte.
Was aus meiner Erfahrung/Quellen gut geht:
Informatik (hier auch Winfo oder Technische Informatik)
Elektrotechnik
Mathe mit den passenden Vertiefungen, die die Wirtschaft braucht.
Bestimmte Lehramtsfächer
duale Studiengänge sind immer eine sicherere Bank und werden für vieles angeboten

Ausbildungen:
Fachinformatiker
bzw. generell Ausbildungen im MINT Bereich bei größeren Konzernen (bei denen geht eigentlich alles gut und der Verdienst ist auch gut)

Problem (mMn) Bei euch in Berlin oben ist ja dank der Teilung leider nicht mehr soviel Industrie :(

Mosher
2015-07-05, 21:05:04
Richtig. Solange noch keine Verpflichtungen da sind, finde ich das auch vollkommen in Ordnung so. Wir wissen doch heute alle, wie schnell man in den Mühlen des Alltags verschwindet. Wenn ich daß für meine Kinder noch etwas aufschieben kann, tu ich das gerne, solange ich sehe, daß sie trotzdem ihren Weg gehen werden. Sie sitzen ja nicht faul zu Hause herum.

Ok, dann verzeih' mir meinen Post von vorhin, ich dachte, es geht jetzt wirklich um sowas wie eine definitive Entscheidung direkt nach dem Abi, nachdem man sich vorher noch nicht mal umgesehen hat. Das hätte ich nun wirklich naiv gefunden und es hätte irgendwie nicht zu dem Bild, was ich von dir habe, gepasst.

Einfach auf Verdacht eine Ausbildung anfangen halte ich jetzt auch nicht für besonders sinnvoll, wobei das sicher von der Ausbildung und der Branche abhängt. Steht denn wenigstens schon grob irgendwas im Raum?

Irgendwas technisches? Soziales? Kreatives?
Je nach Gebiet gibt es dann nämlich schon unterschiedlich gut geeignete Anlaufstellen, um Erfahrungen zu sammeln.

Aber ich kenne auch ein Mädchen (genauer gesagt meine damalige Freundin mit 16), die nach dem Abi (sie war auf dem sozialwissenschaftlichen Zweig) erst mal 2 Jahre durch die Welt getingelt ist (Eltern ziemlich wohlhabend). Au Pair, einfach so reisen, Rucksackreisen, sowas in der Richtung und dann irgendein Studium in UK angefangen hat. Irgendwas mit Sprachen und Informatik, was das letzte ist, was ich von ihr erwartet hätte ^^ Aber offenbar hat sie durch ihre Reisen zu diesem Fach gefunden und scheint darin aufzugehen.

PHuV
2015-07-05, 21:10:13
Sie möchte ja auch etwas kreativies machen. Sie hatte ja schon ein paar Ideen, Jura (Steßstudium, und nicht kreativ), BWL (total überlaufen, so viele braucht es davon auch nicht). Es kann mal das Stichwort Kunstpädagogik (H4 vorprogrammiert) usw.
Für mich stellte sich das nur so da, dass deine Tochter jetzt absolut planlos ist und du das noch unterstützt, mit dem Hinweis "konnte ja noch nix angehen, da kein Abi in der Tasche"
Da es ja dann doch anders ist, nehme ich alles zurück ;)
Nah, wir diskutieren ja schon da seit einer längeren Zeit darüber regelmäßig.
Problem (mMn) Bei euch in Berlin oben ist ja dank der Teilung leider nicht mehr soviel Industrie :(
Richtig. :(

Und als ich sie auf IT ansprach, meinte sie nur trocken: "Ich mag nicht den Mist machen, den Du machst!".

Das sind natürlich harte Worte für einen liebenden Computernerdvater. :usad:
Aber ich werde mich rächen :upara:, spätenstens dann, wenn bei ihr nichts mehr geht (WLAN, Smartphone, Computer, Tablet). Jaja, da ist dann Papa wieder der Held. :uclap:

Meine Anspruch ist ganz einfach:

Schau, daß Du von niemanden abhängig bist
Dir selbst Dein Leben gestalten kannst, daß Du selbstständig agieren kannst
hab Spaß an dem Job
oder schau, daß diese Arbeit irgend was mit Deinen Interessen und Fähigkeiten zu tun hat

Hier wird es schon schwer.

No.3
2015-07-05, 21:24:11
Nochmals, sie hat erst letzte Woche die Noten bekommen, und auch das Zeugnis. Da kannst Du Dich vorher auch nicht bewerben oder auf ein Studienplatz bewerben. Was soll daran dann "naiv" sein?

sorry, das ist naiv !

Wenn man mit der definitiven Suche wartet bis man das Abi-Zeugnis in der Hand hält, dann kann man sich auf eine einjährige Pause einrichten, weil die ganzen Lehrstellen und Studienplätze schon lange vergeben sind.


Aber da das Kind ja nun schon in den Brunnen gefallen ist:

erstmal klären wofür Sie sich interessiert, was sie sich vorstellen könnte, etc. und dann mal konkret in diese Richtung gehen. Und wenn in diesem Gebiet derzeit die Job Chancen schlecht sein: Scheiss drauf! In 3,4,5 Jahren kann alles wieder total anders aussehen!

Gast
2015-07-05, 21:25:44
Tja nun bekommt jemand am konkreten Beispiel mit, wieso Frauen am Ende weniger verdienen als Männer und wieso das keine Diskriminierung ist. Wer keine Lust auf IT-Krams hat und sich für Wiwi zu fein ist muss sich dann in 5-7 Jahren an die eigene Nase fassen.

lumines
2015-07-05, 21:32:45
Was macht sie denn in ihrer Freizeit? Welche Fächer hat sie etwas mehr interessiert als andere?

Wenn sie wirklich etwas Richtung Kunst und Co. machen will, dann würde ich einmal darüber nachdenken, das vielleicht auf Lehramt zu studieren. Das macht die Jobaussichten wahrscheinlich etwas besser. Vielleicht findet man auch Statistiken dazu.

Andererseits kann man natürlich auch einen „langweiligen“ Job / Studium machen, um Geld zu verdienen und seine kreative Ader als Hobby betrachten. Nur, weil man gerne Fotos macht und malt, heißt das ja nicht, dass man damit sein Geld verdienen muss. Man sollte vielleicht auch bedenken, dass das die eigene Kreativität einschränken kann, wenn man gezwungenermaßen damit seinen Lebensunterhalt verdienen muss.

Übrigens wollen viele FHs und Unis für die Bewerbung bei „kreativen“ Studiengängen nicht nur das Zeugnis und den NC sehen, sondern auch ein Portfolio. Wenn sie sich darüber bis jetzt noch keine Gedanken gemacht hat, wird sie in solche Studiengänge vermutlich auch nicht direkt reinkommen.

Wenn man mit der definitiven Suche wartet bis man das Abi-Zeugnis in der Hand hält, dann kann man sich auf eine einjährige Pause einrichten, weil die ganzen Lehrstellen und Studienplätze schon lange vergeben sind.

Na ja, das kommt ja wohl auf den Studiengang und die Uni an. Für Mathe, Physik und Informatik ist hier in der Gegend (NRW) oft gar kein NC und die Einschreibung beginnt kurz nachdem auch die Zeugnisse verteilt werden. Kommt eben immer drauf an, was man machen will. Wenn man das nicht weiß, fallen manche Sachen dadurch bis zum nächsten Semester oder Jahr natürlich weg, das ist klar.

Watson007
2015-07-05, 21:45:53
übrigens habe ich neulich in der Zeitung gelesen dass NRW den Hochschulen künftig 4000 Euro zahlen will für jeden Studenten der sein Studium erfolgreich abschließt.

dürfte meines Erachtens auch dazu führen dass das Studium weiter vereinfacht wird...

Morale
2015-07-05, 21:52:29
Wenn sie wirklich etwas Richtung Kunst und Co. machen will, dann würde ich einmal darüber nachdenken, das vielleicht auf Lehramt zu studieren. Das macht die Jobaussichten vielleicht etwas besser. Vielleicht findet man auch Statistiken dazu.
Lehramt Kunst geht gut, allerdings braucht man dafür auch wirklich eine Begabung, ne geile Mappe usw.
Also da wird keiner aufgenommen, nur weil er Kunst super findet, da muss man schon vorher (sehr) gut sein.

Watson007
2015-07-05, 21:54:09
zu den MINT-Fächern würde ich nicht mehr pauschal raten da es in der IT-Branche meines Erachtens eine altersfeindliche Einstellung gibt und der Markt sehr zersplittert ist in zig Technologien

da wird von den Personalern dann in ganz einfachen Schubladen gedacht: ist schon etwas älter -> braucht demnach länger zum Einarbeiten -> ein oder zwei Technologien die wir benötigen beherrscht er zudem nicht -> ausgesiebt -> nach Fachkräftemangel schreien

mit Blick auf die Tätigkeit mit über 50 würde ich nicht mehr pauschal zur IT raten
mag sein dass in Bundesländern mit geringer Arbeitslosigkeit (und damit weniger Konkurrenz) das noch anders aussieht

Acid-Beatz
2015-07-05, 22:15:53
Hab ich nichte behauptet, nur meine Sicht/Meinung geschrieben
Das war auch nicht direkt auf dich bezogen, sondern der allgemeine Tenor hier bezüglich PHuV und wie unfähig und dumm doch mittlerweile alle Kinder sind.
Wie gesagt, die Schule hat früher sicher auch nicht mehr vermittelt, aber mangels Angebot und sonstiger Indoktrination haben sich gewisse Fragen erst gar nicht gestellt.

Landwirtschaft, naja, das ist ja schon etwas her.
Betrieb haben heute sicher auch nicht mehr oder weniger als früher.
Mag sein, dass das schon ein bisschen her ist, trotzdem habe ich Freunde, die vor dieser Entscheidung gestanden sind - die meisten haben sich dagegen entschieden, den elterlichen Hof weiterzuführen ...
Zu Betrieben würde ich - abgeleitet aus meinem Umfeld - sagen, dass Betriebe unter zehn Mann quasi nicht mehr existieren - ich kannte noch kleine Schreinereien und Elektriker, wo fünf Mann gearbeitet haben - solche Klein(st)-Betriebe kenne ich heute nicht mehr.

Die Realschule verlässt man seit eh und je mit 15/16, und "wir" haben das auch gepackt.
Heute Abi 17 bzw. 18, d hat man noch ein paar Jahre mehr.
Stimmt, da hat man aber gewusst, dass man jetzt arbeiten geht - schau dir doch mal an, wie viele Leute ein leichtes Studium als Buffer einschieben, damit sie sich entscheiden können - man will noch Zeit und selbst, wenn man es nicht schafft, wird das auch akzeptiert.
Bei der Ausbildung hast du einfach da zu sein und dein Ding zu machen - nix mit "Heute hat es dreißig Grad und ich setze mich an den See, weil der Professor eh nur Unsinn redet" .
Abgesehen davon waren die ehrgeizigsten Leute meines Studiums die, die mit 16 nach der Realschule ihre Ausbildung begonnen und bis Mitte 20 gearbeitet haben, dann BOS und Uni - DIE wussten, warum Sie studieren wollen!

Also ich kenne sicher nicht den ganzen Markt, Gott bewahre, aber idR sind die guten früh weg.
Klar vereinzelt gibt es immer was.

Ich würde mit 0 Ahnung,was man in Zukunft machen will aber keine Ausbildung empfehlen.
Da steckt man 2-3 Jahre drin, dann wirklich lieber FSJ o.Ä.
Ich sage mal so, mein Zivildienst "damals", hat mir die Augen geöffnet, dass ich nicht in den sozialen Sektor will - war aber vielleicht auch, weil man eben Zivi war.
Wenn eine junge Person aber weiß, dass eine Richtung machen will, warum nicht - das Wissen nimmt dir keiner mehr und evtl. gibt es ja später mal eine Stelle, wo genau zwei solche Sachen gefragt sind.

Was aus meiner Erfahrung/Quellen gut geht:
Informatik (hier auch Winfo oder Technische Informatik)
Elektrotechnik
Mathe mit den passenden Vertiefungen, die die Wirtschaft braucht.
Bestimmte Lehramtsfächer
duale Studiengänge sind immer eine sicherere Bank und werden für vieles angeboten

Ausbildungen:
Fachinformatiker
bzw. generell Ausbildungen im MINT Bereich bei größeren Konzernen (bei denen geht eigentlich alles gut und der Verdienst ist auch gut)
PHuV und vor allem seine Tochter scheinen ja auch nicht zu wissen, was sie will, sonst würde er vermutlich nicht fragen.

Ich wage hier auch mal zu mutmaßen, dass sie nicht das allerbeste Einser-Abi hat, weil sie sonst einfach einen Studiengang, der ihr zusagt, genommen hätte.
Damit fällt duales Studium vermutlich schon mal flach und über die weitere "Veranlagung", kann man mangels Daten auch nur spekulieren ...
(@PHuV: wo würdest du denn deine Tochter beruflich "einsortieren", unabhängig ob es dir gefällt oder nicht und was sie gerne machen würde?)


Greez

PHuV
2015-07-05, 22:54:59
Ich sage mal so, mein Zivildienst "damals", hat mir die Augen geöffnet, dass ich nicht in den sozialen Sektor will - war aber vielleicht auch, weil man eben Zivi war.
Wenn eine junge Person aber weiß, dass eine Richtung machen will, warum nicht - das Wissen nimmt dir keiner mehr und evtl. gibt es ja später mal eine Stelle, wo genau zwei solche Sachen gefragt sind.
So sehe ich es auch. Wenn man herausfindet, was man nicht will, weil man es schon mal gemacht hat, ist auch viel wert.
Ich wage hier auch mal zu mutmaßen, dass sie nicht das allerbeste Einser-Abi hat, weil sie sonst einfach einen Studiengang, der ihr zusagt, genommen hätte.
Sie bekam eine Auszeichnung, und das bekommt man nur mit nem 1,X Abi. ;)
(@PHuV: wo würdest du denn deine Tochter beruflich "einsortieren", unabhängig ob es dir gefällt oder nicht und was sie gerne machen würde?)
Ist bei ihr wirklich schwierig. Sie würde ja am liebsten Fotografin werden, sie hat da echt Begabung (und dank Papas dicker Kamera), hat hier auch schon ein Praktikum gemacht. Sie kann sehr gut mit Farben umgehen, gestalten liegt ihr auf alle Fälle. Ich hab ihr schon Architektur, Produktdesign nahegelegt, aber zu allem nur hmmm. Sie ist in Mathe besser als ich jemals war, nur Naturwissenschaften liegen ihr seltamerweise überhaupt nicht. Physik und Chemie ist sie wirklich eine Niete, da fällt Ingenieur schon mal flach.

Ich habe übrigens erst vor kurzem von der Tochter meines Chefs, die bei uns aushilft, erfahren, daß wenn man in einem Studiengang mit Mathe scheitert, man gar nichts mehr anderes studieren darf, wo Mathe drin ist. :eek: Ist das wirklich so?

sorry, das ist naiv !

Wenn man mit der definitiven Suche wartet bis man das Abi-Zeugnis in der Hand hält, dann kann man sich auf eine einjährige Pause einrichten, weil die ganzen Lehrstellen und Studienplätze schon lange vergeben sind.
Und, juckt mich doch nicht. Wenn sie dann doch ein Sabbat-Jahr, Zivildienst und Co macht, hat sie doch Zeit. Und die Zeit ist doch nicht verloren, jedes vergangene Jahr wird doch als Wartesemester angerechnet.

Ich hab erst mit 22 erfolglos studiert, mein erster fester (!) Job war mit 28. Meine Zeugnisse waren immer mies, meine Familie war gegen mich, weil ich Abitur machte und studierte, war fast alleine auf mich gestellt (bis auf meine Oma, die mir half) und trotzdem mache ich bis heute mein Ding gutbezahlt. Es kommt doch auf den Menschen an, was er aus seiner Situation macht, und nicht, was die Situation aus Menschen machen möchte. ;) Wer aufgibt, und mit sich machen läßt, hat verloren. Ich hoffe, daß ich meinen Kindern beibringen konnte, genau das nicht zu tun, sondern daß sie selbst ihren Weg so suchen und finden. Mehr kann man als Eltern eh nicht tun.

Wir wissen doch alle heute zu gut, selbst eine gute Ausbildung ist kein Garant für einen Job, geschweige den für eine sichere Zukunft oder für ein glückliches Leben. Letztlich muß man sich entscheiden, es durchziehen, und dann mit der Entscheidung leben lernen, oder wieder sich verändern, mit den entsprechenden Konsequenzen. Ein Patentrezept gibt es hier nicht. Erfolglosigkeit kann sich genau so schnell durch Trends in Erfolg wandeln wie Erfolg in ein Scheitern. Man muß flexibel und achtsam sein, und seine Chancen nutzen.

nalye
2015-07-05, 23:12:04
Falls es was sein sollte kann sie gerne mal bei uns im Marketing rein schnuppern, ließe sich locker machen

Morale
2015-07-06, 07:25:39
Ich habe übrigens erst vor kurzem von der Tochter meines Chefs, die bei uns aushilft, erfahren, daß wenn man in einem Studiengang mit Mathe scheitert, man gar nichts mehr anderes studieren darf, wo Mathe drin ist. Ist das wirklich so?
Nein, das ist nicht so.
Man ist idR nur für das Modul gesperrt.

Wenn das z.b. Mathematik für Ing. 1 ist, dann ist man für das Modul gesperrt, was natürlich viele Studiengänge betrifft. Wenn man Lineare Algebra in Inf. 3x nicht packt, dann kann man z.b. Wirtschaftsinformatik, die ja idR andere Mathemodule haben noch machen.

Hier kann aber auch jede Hochschule frei entscheiden.
Kommt also auf den Inhalt des Modules an, was man endgültig nicht bestanden hat.

Und die Zeit ist doch nicht verloren, jedes vergangene Jahr wird doch als Wartesemester angerechnet.
Wenn sie 1,x mit Auszeichung hat, dann brauch sie doch keine Wartesemester? ;)

PHuV
2015-07-06, 09:42:38
Wenn sie 1,x mit Auszeichung hat, dann brauch sie doch keine Wartesemester? ;)
Doch, weil viele Fächer mit NC doch sehr weit unten sind. Nimm Psychologie in Berlin, NC 1,1. Selbst mit 1,5er Schnitt wartet man hier.

gnahr
2015-07-06, 10:24:02
Hier kann aber auch jede Hochschule frei entscheiden.
Kommt also auf den Inhalt des Modules an, was man endgültig nicht bestanden hat.
merke: es gibt kein einheitliches system wofür sperren existieren. gern wechseln solche kandidaten vor dem dritten versuch die lehranstalt oder gehen gleich ein paar semester ins ausland, absolvieren die harten dinge und lassen sie sich anerkennen. ich war erstaunt wieviele wirtschaftsingenieure zum bsp. mal 2 semester in der tschechisch welt verbracht haben^^

und ansonsten ist es immer wieder erheiternd dass hier fast nur informatik- und wirtschaftsdinge als "zukunftssicher" betittelt werden. es gibt in der realität so viel mehr nieschen die wirklich gut sind. man sollte es halt vermeiden direkt was überlaufenes zu studieren und dazu zählt für mich wi-ing genauso wie informatik oder maschinenbau. lieber etwas an einer schnittstelle suchen zwischen 2 fächern die einem liegen. mal ein studiengangsverzeichnis oder die website einer wunschhochschule blättern und auch den kleineren studiengängen beachtung schenken. im zweifel studiert man eh das eine und landet ganz woanders.
und natürlich sind auch kreative dinge nicht gleich ein "h4-schein" wie andere schrieben. liegt sehr stark am milieu des forum dass viele denken nur mauern verputzen und cnc-maschinen bringen einen durch das leben.

Disconnected
2015-07-06, 10:48:22
Wenn man es sich nicht leisten kann, sollte man das studieren, was eine Zukunft hat. Leider weiß man das vorher selten, da sich innerhalb von fünf bis zehn Jahren viel ändern kann. Man sollte auch nicht zu idealistisch an ein Studium rangehen. Bloß weil man Archäologie studiert hat, macht man im Anschluss daran nicht gleich einen auf Indiana Jones.

PHuV
2015-07-06, 12:08:05
Es gibt aber nun mal leider eine Menge Studiengänge, wo man an einer Hand die künftigen Jobs abzählen kann. Wer braucht den in der Privatwirtschaft einen Politologen, eine Archivar, Archäologen, Sozial- oder Kunstpädagogen? Ich persönlich würde immer einen Job vermeiden, der nur über staatliche Institutionen oder Behörden ausübbar ist, außer man hat dort eine feste Jobzusage. Dann hat man aber hier das große Problem, daß man immer lokal gebunden sein wird, sprich sich nicht überall beruflich niederlassen kann.

Das sind aus meiner Sicht wichtige Frage, die man sich als junger Mensch für seine Lebensplanung beantworten muß.

maguumo
2015-07-06, 15:45:59
Sie ist in Mathe besser als ich jemals war, nur Naturwissenschaften liegen ihr seltamerweise überhaupt nicht. Physik und Chemie ist sie wirklich eine Niete, da fällt Ingenieur schon mal flach.
Das muss nichts heißen. Schulchemie und -Physik hat sehr wenig mit dem zutun mit dem man im Studium konfrontiert wird. Mathe eher auch nicht... Das gibt höchstens einen sehr grob gehaltenen Einblick in die Thematik (und viele Bereiche werden komplett ausgesperrt). Und die Lehrer können auch noch viel verbocken... An den Noten wurde ich da definitiv nichts fest machen. Interesse muss aber schon vorhanden sein, sonst werden wohl fast alle Naturwissenschaftlichen Studiengänge zum Martyrium.

EDIT: Was ich definitiv noch empfehlen könnte währe 1 Jahr Work&Travel. Macht ordentlich Spaß, man sammelt Erfahrungen und Sprachkenntnisse. Die Zeit für sowas hat man später in der Regel nicht mehr.

Morale
2015-07-06, 16:41:10
und ansonsten ist es immer wieder erheiternd dass hier fast nur informatik- und wirtschaftsdinge als "zukunftssicher" betittelt werden. es gibt in der realität so viel mehr nieschen die wirklich gut sind.
Ich kann nur das empfehlen, was ich kenne, macht doch Sinn, oder?
Wenn jemand anders den Nischenstudiengang kennt, wo alle einen Job finden und gutes Geld verdienen, dann soll er ihn ruhig nennen ;)

man sollte es halt vermeiden direkt was überlaufenes zu studieren und dazu zählt für mich wi-ing genauso wie informatik oder maschinenbau.
Was heißt denn überlaufen?
Inforamtik studieren viele, richtig.
Aber erstens ist die Zahl der Absolventen gleichbleibend, zweitens gibt es Informatikstellen in jeder Firma. Natürlich keine Forscherstellen, das ist logisch.

Gast
2015-07-06, 23:15:52
Es gibt aber nun mal leider eine Menge Studiengänge, wo man an einer Hand die künftigen Jobs abzählen kann. Wer braucht den in der Privatwirtschaft einen Politologen, eine Archivar, Archäologen, Sozial- oder Kunstpädagogen? Ich persönlich würde immer einen Job vermeiden, der nur über staatliche Institutionen oder Behörden ausübbar ist, außer man hat dort eine feste Jobzusage. Dann hat man aber hier das große Problem, daß man immer lokal gebunden sein wird, sprich sich nicht überall beruflich niederlassen kann.

Das sind aus meiner Sicht wichtige Frage, die man sich als junger Mensch für seine Lebensplanung beantworten muß.

welche Interessen hat sie denn?
Vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt ein Jahr zu nutzen und Praktika in verschiedenen Bereichen zu absolvieren, die sie interessieren, also z.B. 1 Monat hier, ein Monat da usw.! Dann bekommt man einen realistischen Einblick ob es einem zusagt, denn Vorstellung und Realität weichen oft stark voneinander ab. Das hätte ich nach dem Abi auch machen sollen. Das hätte mir im Nachhinein viel Zeit erspart...

Nakai
2015-07-07, 15:31:23
@PHuV:
Reinher von deiner Beschreibung deiner Tochter, sehe ich ein junges Mädel vor meinem inneren Auge ohne jegliche Interessen für erschaffende oder praktischen Tätigkeiten. Das erinnert mich an etwas.

Viele Mädels/Frauen in meinem Bekanntenkreis haben irgendetwas studiert, nur um es am Ende entweder hinzuschmeißen(meistens nach den ersten beruflichen Erfahrungen), es durchzuziehen, nur um etwas völlig anderes nachzugehen(im Beruf oder Studium). Dabei gingen die Tätigkeiten dieser Individuen sehr weit auseinander. Studium Lehramt, Mathe, BWL, etc. waren alle dabei. Es ist auch kein Problem völlig auf die Fresse zu fliegen, was man in den jungen Jahren ein paar Mal erleben sollte.

Work and Travel oder ein Jahr mehr Erfahrung sammeln. Mittlerweile wird man sehr schnell durch das Studium gepresst und hat mit knapp über 20 schon seinen Bachelor.:)

Dass man damit vom Arbeitgeber als Jungspund kein bisschen ernstgenommen wird, sollte klar sein. Deswegen Erfahrung sammeln sind das A und O. Dass man dadurch ein oder zwei Jahre verlieren kann, sind nicht schlecht. Studium gehört auch zu der "interessantesten" Zeit im Leben.

Wenn deine Tochter in irgendeine Richtung gehen möchte, sollte sie das tun. Sie sollte sich nur bewusst sein, wenn sie in irgendeine Richtung gehen will und relativ unentschlossen ist, dass sie wieder von vorne anfangen muss.

Duales Studium, Ausbildung, diverse Praktika, Work and Travel, egal was...nur kein einfaches Studium ohne praktische Notwendigkeit. Dann steht man eben nach 6 Semester mit seinem Bachelor da und hat keinen Plan was man derzeit gemacht hat. Und das trifft auf fast alle Studiengänge zu...

PHuV
2015-07-07, 23:29:26
@PHuV:
Reinher von deiner Beschreibung deiner Tochter, sehe ich ein junges Mädel vor meinem inneren Auge ohne jegliche Interessen für erschaffende oder praktischen Tätigkeiten. Das erinnert mich an etwas.
Ich weiß ja nicht, was Du da so rein projizierst, Das kann ich definitiv so nicht bestätigen, siehe ihr Kunstprojekt mit Nachbauten vom Architekten Hundertwasser, woran sie 3 Monate baute, und dafür eine 1+ im Abi bekam. ;) Zudem kann sie mittlerweile auch kochen und backen, was für ihre Altersklasse heute auch nicht mehr selbstverständlich ist. Und da wo sie jobbt, muß sie ja auch praktisch anpacken, sonst wäre sie ja schon längst gefeuert worden.

Wenn deine Tochter in irgendeine Richtung gehen möchte, sollte sie das tun. Sie sollte sich nur bewusst sein, wenn sie in irgendeine Richtung gehen will und relativ unentschlossen ist, dass sie wieder von vorne anfangen muss.

Duales Studium, Ausbildung, diverse Praktika, Work and Travel, egal was...nur kein einfaches Studium ohne praktische Notwendigkeit. Dann steht man eben nach 6 Semester mit seinem Bachelor da und hat keinen Plan was man derzeit gemacht hat. Und das trifft auf fast alle Studiengänge zu...
Keine Sorge, darüber reden wir ja die ganze Zeit, das macht sie ja auch so unentschlossen, weil sie es ja gleich richtig machen möchte. Aber wie gesagt, ich habe erst selbst mit 20 herausgefunden, was ich für die Zukunft machen wollte, meine Pläne sahen vorher ganz anders aus. Ich hatte Glück, und bin mit der beginnenden Computerwelle in der Mitte der 80er mitgeschwommen. Leider kann man aktuell leider keine solche Phase erkennen, wo man sich einreihen könnte.

Meine Meinung nach sollte sie erst mal eine Ausbildung mache, wo sie dann fest hat, und dann erst studieren. Aber das kann - so wie ich es bei einigen erlebt hatte - auch in die Hose gehen. Wie ich bereits mehrfach sagte, ich sehe die Kernkompetenz nicht darin, was der Mensch genau für eine Ausbildung macht oder hat, sondern was er in seinem Leben aus all den Sachen selbst gestalten kann. Da wird der erlernte Beruf nur eine Nebenrolle spielen. Es gibt ja heute auch eine Menge Berufs- und Studienabbrecher, die heute trotzdem gut im Berufsleben stehen.

Morale
2015-07-08, 08:42:16
Es gibt ja heute auch eine Menge Berufs- und Studienabbrecher, die heute trotzdem gut im Berufsleben stehen.
Vorweg, ich will durchaus keine Panik machen, sehe das aber so:

Bei solchen Aussagen muss man gucken, wer hat wann was abgebrochen und was ist nun "gut im Berufsleben stehen"

Arbeitslos wird man heute eher nicht, Aldi sucht z.b. bei uns immer jemand für die Kasse oder zum Einräumen, bei ersterem verdient man sogar 2x den Mindestlohn und auch einräumen gibt 12 Euro die Stunde.

Wobei ich nicht mal sagen will, dass sowas dann jeden Abbrecher erwartet.
Man muss da nur differenzieren.
Soll heißen, wer Informatik im 3 Semester abbricht, weil ihm Theo. Informatik einfach nicht liegt und dann eine Ausbildung nachschiebt oder als Quereinsteiger einsteigt, mit entsprechenden Fähigkeiten, der hat es natürlich deutlich leichter als jemand, der erst Asienwissenschaften anfängt, dann zu Germanistik wechselt und das jetzt mit 25 abbricht.

Dazu wird heute alles teurer, kennst du in Berlin mit den Mieten ja sicher auch.

Für mich heißt daher gut im Berufsleben: Job der halbwegs Spaß macht und min. 40.000 abwirft, keine regelmäßigen Überstunden usw.
Als Abbrecher ist das sicher nicht die Norm.

Aber sie ist noch jung, also man braucht keinen geraden Lebenslauf, man sollte ihn halt nicht wirklich "verkacken".

Nakai
2015-07-09, 00:02:47
Ich weiß ja nicht, was Du da so rein projizierst, Das kann ich definitiv so nicht bestätigen, siehe ihr Kunstprojekt mit Nachbauten vom Architekten Hundertwasser, woran sie 3 Monate baute, und dafür eine 1+ im Abi bekam. ;)

Leicht perfektionistisch.:)
Das erinnert mich etwas an mich selbst. Ich bin auch ein sehr kreativer und "künstlerischer" Mensch bzw war das immer meine große Leidenschaft. Habe im Laufe der letzten Jahre einige(>50)(Öl-)Gemälde zusammengepinselt. Ich hätte mich damals auch in Richtung "Kunst" bewegen und damit den dementsprechenden Leistungskurs "Kunst" belegen können, habe mich aber dann damals für LK Physik und Mathe entschieden. Das war ziemlich interessant & knackig. Meine Abinoten waren mediocre. Informatikstudiengänge haben zum Glück meistens keinen sehr hohen NC. Habe technische Informatik(B.Sc.) studiert, und bin mittlerweile am Ende meines Masters. Habe währendessen zwei Veröffentlichungen verfasst und sitze derzeit an meiner Masterarbeit und implementiere "Künstliche neuronale Netze" auf verschiedenen Systemen(CPU, GPGPU, FPGA). Und stehe nun auch auf dem Scheideweg: Was tun nach Studium?

Was ich damit sagen will? Vielleicht wäre es besser etwas zu tun, was auch nachhinein niemals eine schlechte Idee war.

Keine Sorge, darüber reden wir ja die ganze Zeit, das macht sie ja auch so unentschlossen, weil sie es ja gleich richtig machen möchte. Aber wie gesagt, ich habe erst selbst mit 20 herausgefunden, was ich für die Zukunft machen wollte, meine Pläne sahen vorher ganz anders aus. Ich hatte Glück, und bin mit der beginnenden Computerwelle in der Mitte der 80er mitgeschwommen. Leider kann man aktuell leider keine solche Phase erkennen, wo man sich einreihen könnte.

Ist deine Tochter etwas PC-affin? Dann sollte sie definitiv in Richtung Informatik schielen. Es gibt mitterweile verdammt viele Studienrichtungen, da sollte definitv was dabei sein(soziale, wirtschafts, technische, sozial, medien, medizinische, bio, neuro, game design, kunst). Bestimmt gibts noch viele andere Richtungen. Der Wechsel zwischen den Richtungen ist bei Unis und Hochschulen mit einem größerem Informatikstudiums Repertoir meistens kein sonderliches Problem. Ansonsten kann man meistens sein Studium personalisieren. An Hochschulen ist der Praxisbezug deutlich größer, die Theorie und Mathematik wird weniger groß geschrieben(ist dennoch nicht zu unterschätzen; ein eiserner Lernwille bringt einen übers Grundstudium). Desweiteren kann man mit dem Praxissemester schon mal einen Fuss ins Berufsleben setzen. Studiumsqualität ist meistens äquivalent zur Normalo-Uni. Man kann sich in vielen Richtungen entwickeln. Später kann man in vielen verschiedenen Bereichen tätig sein. Informationsverarbeitung wird eh immer wichtiger.

Wenn sie weiterhin kreativ sein will, könnte sie doch nebenher weiter rumkünstlern. Bei Anstellungen im Informatikbereich ist Gleitzeit auch immer sehr groß geschrieben. Damit kann man sein Leben relativ flexibel einteilen, außer mehrere Projekte sind rot und der Überstundenzettel ist nicht gefüllt.

Ahja, wo Informatik draufsteht ist Informatik drin. Und weil es hier auch schon genannt wurde, würde ich tatsächlich in Richtung Informatik gehen.

Ich habe selber schon im automotive und im medizinischen Bereich ausreichende Erfahrungen sammeln können. Und weil Informatik sehr dynamisch ist, kann man sich während seinem Studium noch "aussuchen" wohin die Reise gehen kann.

€: Ahja, selbstverständlich ist Informatik das nächste BWL. Die ganze Hipster-Trollierung im Studium ist tatsächlich nervtötend. Und hierzu einen kleinen Rat wenn Informatik auch schon überlegt wurde, weil ich den Hipster-Rotz nicht leiden kann. Wer Informatik studiert sollte gefälligst programmieren(am besten C/C++) und das damit Verbundene können.

Acid-Beatz
2015-07-09, 08:11:34
Ich weiß ja nicht, was Du da so rein projizierst, Das kann ich definitiv so nicht bestätigen, siehe ihr Kunstprojekt mit Nachbauten vom Architekten Hundertwasser, woran sie 3 Monate baute, und dafür eine 1+ im Abi bekam.
Sagen wir mal so, die eigentliche Kunst ist doch, das bei einem trockenen Thema durchzuziehen - nicht bei einem, das einem gefällt ;)

Keine Sorge, darüber reden wir ja die ganze Zeit, das macht sie ja auch so unentschlossen, weil sie es ja gleich richtig machen möchte.
Kannst ihr ja mal sagen, dass das Leben auch daraus besteht, Erfahrungen in Form von Fehlern zu machen - insgesamt muss der Mensch dahinter stimmen.

Ansonsten kannst du ihr ja mal die Helmholtz (http://www.helmholtz.de)-Seite zum durchstöbern geben - gibt einen schönen Einblick in die verschiedenen Berufsfelder, wo man vielleicht noch garnicht kannte.
Entsprechende Einrichtungen bieten eigentlich auch immer einen tag der offenen Tür und einen Girls-Day an.


Greez

Disconnected
2015-07-09, 20:44:35
Ich hatte vor meinem Studium so einen Test gemacht, wo verschiedene Fragen beantwortet werden mussten. Daraus hat man dann ein paar Vorschläge für Studienrichtungen bekommen. Das meiste war Unsinn wie Bibliothekar oder sowas, aber Informatik war auch drunter. BWL war auch immer gefragt, kombiniert mit Informatik = Wirtschaftsinformatik -> maximum Berufschance und maximum money. War dann leider doch nicht so.

Und ja, heute ist Informatik ziemlich hipsterverseucht. Seinerzeit war das noch eher was für Kellerkinder.

Nakai
2015-07-09, 22:24:27
Und ja, heute ist Informatik ziemlich hipsterverseucht. Seinerzeit war das noch eher was für Kellerkinder.

Jap, die sind natürlich meistens nicht sonderlich intelligent, was sie vor komplexeren Arbeiten schont. Verseuchen natürlich den Job-Markt, was die Löhne drückt. Informatik ist schon lange kein "Nerd"-Studiengang mehr.

Ich habe an der HS als Übungsgruppenleiter gejobt. Zwei Sachen die mir aufgefallen sind. Frauen können im Schnitt besser programmieren, als die Männer. Die Wenigsten haben überhaupt einen Antrieb beim Programmieren und sehen es als nervig an(tendenziell eher die Frauen). Tja.^^:freak:

Ansonsten kann man Informatik immer empfehlen, da die Job-Aussichten gut sind. Der Job is relativ dynamisch und man kann sich in viele verschiedene Richtungen entwickeln.

Morale
2015-07-09, 22:38:14
(am besten C/C++)
Meine Meinung, C/C++ ist sehr maschinennah und eher für ET bzw TI gedacht.
Der normale Informatiker hat idR keine Ahnung von ET, Physik usw.

selbstverständlich ist Informatik das nächste BWL. Die ganze Hipster-Trollierung im Studium ist tatsächlich nervtötend.
heute ist Informatik ziemlich hipsterverseucht.

Naja, die meisten von den fliegen aber in den ersten paar Semestern raus.
Jedenfalls an den meisten Unis und den guten FHs.

Medieninformatik und Co ist dann schon wieder eine andere Sachen, auch Wirtschaftsinformatik kann je nach Hochschule BWL mit bisschen programmieren sein. Das ist natürlich leichter.

Mosher
2015-07-09, 22:44:05
Informatik ist schon lange kein "Nerd"-Studiengang mehr.

Ich habe an der HS als Übungsgruppenleiter gejobt. Zwei Sachen die mir aufgefallen sind. Frauen können im Schnitt besser programmieren, als die Männer. Die Wenigsten haben überhaupt einen Antrieb beim Programmieren und sehen es als nervig an(tendenziell eher die Frauen). Tja.^^:freak:


Ich war auch ein paar Semester lang Übungsgruppenleiter Informatik und kann das weitestgehend bestätigen.

Beim näheren Hinsehen fiel mir auf, dass die Männer eher bereit waren, irgendwelche komischen Dinge zu versuchen, die dann zum Teil einfach nicht geklappt haben, manchmal aber tatsächlich sehr gut waren, während die Damen eher dem bodenständigen, strukturierten und bewährten Ansatz den Vorzug gaben.

Den Antrieb kann man meiner Meinung nach nicht immer so gut herauslesen, denn wer das Programmieren eher als Kunst sieht und seinen Antrieb eher aus seiner Kreativität schöpft, liefert sicher andere Ergebnisse ab, als jemand, dem eher die pure Logik, Struktur und das Konzept Ursache-Wirkung in bijektiver Betrachtungsweise zusagt.

Disconnected
2015-07-09, 22:57:46
Mein Studium ist schon viele Jahre her, daher kann ich nichts dazu sagen. Aber mit Medieninformatik fing dieser ganze Mist an. Haben die nicht alle "was mit Medien studiert" und waren "immer schlecht in Mathe". Gut, ich hatte auch meine Durchhänger in Mathe, allerdings schon im Gym. Im Studium war ich dann besser gewappnet und habe es eigentlich auch recht gern gemocht (außer mathematische Beweise, würg). Wirtschaftsinformatik war dann auch nicht das Wahre, weil der BWL-Teil mich nicht sonderlich interessiert hat. Hätte lieber Technische Informatik studieren sollen, aber egal.

Letztendlich ist das Studium nur Mittel zum Zweck, um besser zu verdienen und das wiederum um ein halbwegs ärgernisfreies Leben zu führen. Je mehr Geld desto unabhängiger und freier.

Leider ist meine Rechnung nicht so ganz aufgegangen, weil die Leute heutzutage lieber Hipster mit "Soft Skills" wollen als Kellerkinder. Nun, ich habe keine, viele andere aber auch nicht. Nur im Gegensatz zu denen weiß ich das.

Morale
2015-07-10, 08:35:39
Also ich bin auch nicht der sozialste Mensch, aber Softskills sind schon wichtig.
Kommt natürlich drauf an, wie man das definiert, also ich denke keiner will einen Arbeitskollegen, der nur vor sich hinbrütet, nie das Maul aufbekommt und nicht im Team arbeiten kann.
Keiner muss der große Redenschwinger oder PowerPoint Master sein, aber man sollte ja nicht noch am Image vom "Kellerkind" Informatiker aus den 90ern hängen

Morale
2015-07-10, 11:00:56
Was heute aber z.b. in der Informatik nicht mehr richtig funktioniert,
weil viel zu viele diesen Weg einschlagen.

Dann lieber Japanologie studieren, da gibt es wenig Absolventen, da muss ja der Job sicher sein und man min. 120.000 im Jahr bekommen...:rolleyes:

Außer Medizin bietet derzeit kein anderer Studiengang so gute Chancen wie Informatik (andere sind natürlich auf ähnlichem Niveau). Natürlich kommt der Erfolg nicht von alleine, nur weil man jetzt studiert, aber wer dort was kann, der findet leicht einen Job mit einer sehr guten Bezahlung.

maguumo
2015-07-10, 11:22:17
Außer Medizin bietet derzeit kein anderer Studiengang so gute Chancen wie Informatik (andere sind natürlich auf ähnlichem Niveau). Natürlich kommt der Erfolg nicht von alleine, nur weil man jetzt studiert, aber wer dort was kann, der findet leicht einen Job mit einer sehr guten Bezahlung.
Kann man so nicht sagen. Wenn man "dort was kann" wird man in vielen Studiengängen von Unternehmen angeworben bevor man überhaupt fertig promoviert hat. Gilt zum Beispiel für fast sämtliche Teilbereiche die man mit Physik und Chemie einschlagen kann. Wenn man wirklich gut ist wird man mit fast keinem naturwissenschaftlichen Studiengang Probleme haben an einen gut bezahlten Job zu kommen.

Acid-Beatz
2015-07-10, 11:30:42
Geld ist nicht alles - es gibt gut bezahlte Jobs, die ich niemals machen würde - selbst meinen momentanen Job würde ich aktuell für viel Geld nicht wechseln wollen ...


Greez

Mosher
2015-07-10, 11:33:31
Gerade in Ingenieursdisziplinen (E-Technik, Informatik) hat man es sehr leicht, über Praktika irgendwo reinzukommen. Muss ja nicht immer gleich Siemens sein, denn dort läuft's natürlich anders, auch wenn viele meinen, dass sie schon quasi übernommen sind, nur weil sie in den Ferien mal dort Kaffee gekocht haben.

Es gibt viele - vor allem kleinere - Firmen, die liebend gerne Werkstudenten, Praktikanten und Bacheloranden/Masteranden einstellen, um "denen mal auf den Zahn zu fühlen".
Gilt natürlich in beide Richtungen.
Als Student hat man den Vorteil, dass man schon während des Studiums viele Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen kann, während die Firmen quasi eine billige Arbeitskraft zum Kennenlernen, Anlernen und mit zusätzlicher Probezeit bekommen. Mehr oder weniger win-win.

Man darf sich halt nicht zu fein für sowas sein und muss eventuell auch aktiv sein Interesse an einer längerfristigen Zusammenarbeit nach seinem Abschluss kundtun, dann geht da was. Kündigen kann man dann immer noch und heutzutage sagt doch niemand mehr was, wenn man in den ersten 3 Berufsjahren 3+ Arbeitgeber hat. Ist doch völlig wurscht, Erfahrung ist Erfahrung. Nur, "irgendwann" sollte man dann vielleicht schon mal erkennen können, ob man nicht vielleicht doch mal ein paar Jährchen länger dort bleiben will.

Geld ist nicht alles - es gibt gut bezahlte Jobs, die ich niemals machen würde - selbst meinen aktuellen Job würde ich aktuell für viel Geld nicht wechseln wollen ...


Greez

Das kommt auch noch dazu.

Morale
2015-07-10, 12:27:48
Stimmt einfach nicht auf das große Ganze,
ich kennen nicht wenige die meinten dies und jenes zu studieren,
wovon es aber gefühlt schon viel zu viele gab.
Es ging um Informatik und nicht um dieses oder jenes!

Wenn man "dort was kann" wird man in vielen Studiengängen von Unternehmen angeworben bevor man überhaupt fertig promoviert hat.
Vor der Promotion kommt ja auch der Master (oder Diplom für die älteren)

Klar dass man "nur" mit Master/Diplom was findet, Promotion ist ja auch nicht die Regel.
Gerade in Physik und besonders Chemie ist es aber andersrum, Chemie soll es ja besonders schwer sein, einen fachnahen Job zu bekommen, ohne Vitamin B und Dr.
Klar, jeder kennt einen der hat nur Master und verdient jetzt 120.000 bei BASF...

Geld ist nicht alles - es gibt gut bezahlte Jobs, die ich niemals machen würde - selbst meinen momentanen Job würde ich aktuell für viel Geld nicht wechseln wollen ...
Das kann man auch nur sagen, wenn es einem relativ gut geht.
Gerade hier in München.

Ich würde auch per se nicht auf die Kohle schauen, aber es ist schon ein Unterschied ob man für 30.000 50h arbeitet oder 35h für 60.000.

hadez16
2015-07-10, 12:50:03
Mit 23 Jahren, nach dem Abi und nach einer Ausbildung steigt man dann ins Berufsleben ein. Sagen wir mal mit gut bezahlten 36.000 im Jahr.

Ein anderer Typ studiert, das dauert dann mal noch 3 Jahre...vielleicht noch 1 Jahr Ausland Besinnungstour Bananen pflücken etc was Studenten-Geister ja auch mal machen...

Dann kommt der mit 27 ins Berufsleben mit vll 50.000 im Jahr.

Der erste Typ hat in den ersten 4 Jahren Netto etwa 90.000 Euro verdient.

Der zweite Typ muss also erstmal etwa 12 Jahre arbeiten bevor sich sein Mehrverdienst gegenüber dem ersten Typ abhebt.

Oder?

Typ 1: 4 Jahre * 1900 Netto ~ 90.000
Typ 2: 2500 Netto mit 600 Euro differenz, 90.000 / 600 ~12 Jahre

Oder rechne ich falsch.

Morale
2015-07-10, 12:53:53
Naja, 27 ist schon "krass", was hat der 8 Jahre gemacht?
Wer studiert Informatik und geht Bananen pflücken? ;)
Eher Praktikum bei Apple, Google usw für 80.000$ im Jahr :)

Natürlich startet der Akademiker leicht benachteiligt. Bei den "guten" Studiengängen ist das aber recht flott wieder drin.

Man muss nicht auf Teufel komm raus studieren, aber es kann sich schon lohnen.
Interessiert sollte man aber auf jeden Fall sein.

EPIC_FAIL
2015-07-10, 12:55:10
Mit 23 Jahren, nach dem Abi und nach einer Ausbildung steigt man dann ins Berufsleben ein. Sagen wir mal mit gut bezahlten 36.000 im Jahr.

Ein anderer Typ studiert, das dauert dann mal noch 3 Jahre...vielleicht noch 1 Jahr Ausland Besinnungstour Bananen pflücken etc was Studenten-Geister ja auch mal machen...

Dann kommt der mit 27 ins Berufsleben mit vll 50.000 im Jahr.

Der erste Typ hat in den ersten 4 Jahren Netto etwa 90.000 Euro verdient.

Der zweite Typ muss also erstmal etwa 12 Jahre arbeiten bevor sich sein Mehrverdienst gegenüber dem ersten Typ abhebt.

Oder?

Typ 1: 4 Jahre * 1900 Netto ~ 90.000
Typ 2: 2500 Netto mit 600 Euro differenz, 90.000 / 600 ~12 Jahre

Oder rechne ich falsch.

Ja grob, es gab mal irgendwo bei Heise ein Vergleich, wann ein studierter Informatiker und jemand mit Ausbildung das gleiche Verdient haben (also die Nettogesamtsumme über alle Arbeitszeit). Der Break-Even-Point war irgendwo bei Mitte 40 gewesen, danach konnte der Studierte mehr verdienen. (Irgendwas mit 3 mio am Ende vs. 2,5 mio)

Asaraki
2015-07-10, 12:55:58
Mit 23 Jahren, nach dem Abi und nach einer Ausbildung steigt man dann ins Berufsleben ein. Sagen wir mal mit gut bezahlten 36.000 im Jahr.

Ein anderer Typ studiert, das dauert dann mal noch 3 Jahre...vielleicht noch 1 Jahr Ausland Besinnungstour Bananen pflücken etc was Studenten-Geister ja auch mal machen...

Dann kommt der mit 27 ins Berufsleben mit vll 50.000 im Jahr.

Der erste Typ hat in den ersten 4 Jahren Netto etwa 90.000 Euro verdient.

Der zweite Typ muss also erstmal etwa 12 Jahre arbeiten bevor sich sein Mehrverdienst gegenüber dem ersten Typ abhebt.

Oder?

Typ 1: 4 Jahre * 1900 Netto ~ 90.000
Typ 2: 2500 Netto mit 600 Euro differenz, 90.000 / 600 ~12 Jahre

Oder rechne ich falsch.

Du vergisst wo die Gehälter dann hingehen.

Morale
2015-07-10, 13:10:39
Der Student hat btw. ja auch ein Einkommen, also mit ein paar Stunden die Woche verdient man (je nach Stadt) leicht seine 500-600 Euro netto, dazu ggf. Bafög (was man nur halb zurückzahlen muss!)

Als ich studiert habe, hatte ich ~1000 Euro, davon musste ich ~300 zurückzahlen.
Macht 700, dazu keine Fahrkarte, billig Mensa, Kino, usw.

Da liegt der (Mehr)-Verdienst des Gesellen dann nur noch bei ~1000 Euro.

Aber wie gesagt, soll ja primär gar ned so um die Kohlen gehen.
Trotzdem ist das wichtig, heute wird alles teurer, Familie usw. kostet alles.
Mein Wohlfühleinkommen liegt (im Raum München) so bei 65.000, das geht mit Ausbildung schwerlich.

Acid-Beatz
2015-07-10, 13:19:29
Das kann man auch nur sagen, wenn es einem relativ gut geht.
Gerade hier in München.

Ich würde auch per se nicht auf die Kohle schauen, aber es ist schon ein Unterschied ob man für 30.000 50h arbeitet oder 35h für 60.000.

Mhm, was ist schon relativ gut - ich weiß es nicht: Ich habe kein Auto, weil es für mich in der Stadt unnütz war und die Arbeit sowieso viel zu weit weg, deswegen bin ich erst mal umgezogen.
Makler + Kaution + erste Miete waren in Summe 4000 €uro, die ich von meinem normalen Gehaltskonto begleichen konnte, ohne dass ich weitere Buffer anfassen musste, ich denke hier kann ich mich erst mal nicht beschweren und alles weitere muss ich jetzt mal schauen, die Miete wiegt schon schwer ...
Auf der anderen Seite will ich momentan eigentlich nur meinen "inneren Frieden", damit ich mich für die Arbeit konzentrieren kann, weil sie mich a) verdammt interessiert, man b) sehr viel lernen kann und ich zu c) guter Letzt noch meinen Lebenslauf bekomme.

Eventuell bleibt man hier auch sein ganzes Leben lang dabei, könnte ich mir auch irgendwie vorstellen - vielleicht sollte man sich nach solchen Firmen umschauen :wink:

Morale
2015-07-10, 13:40:42
Als Single (oder DINK) geht es ja noch.

Wir wohnen zum Glück billig, haben daher nur Fixkosten von 2500 Euro im Monat zu dritt.
In Minga selber wären das leicht 500-800 Euro mehr.

Disconnected
2015-07-10, 14:07:44
Also ich bin auch nicht der sozialste Mensch, aber Softskills sind schon wichtig.
Kommt natürlich drauf an, wie man das definiert, also ich denke keiner will einen Arbeitskollegen, der nur vor sich hinbrütet, nie das Maul aufbekommt und nicht im Team arbeiten kann.
Keiner muss der große Redenschwinger oder PowerPoint Master sein, aber man sollte ja nicht noch am Image vom "Kellerkind" Informatiker aus den 90ern hängen
Nee, so ist das nun auch wieder nicht. Ich arbeite gerne mit fähigen Leuten zusammen, aber wenn das "Team" eben fast ausschließlich aus inkompetenten Idioten besteht, dann geht da überhaupt nix. Ich habe schlichtweg nicht die Nerven, mich mit solchen Leuten rumzuschlagen. Und nein, ich bin nicht sonderlich tolerant, verständnisvoll oder sonstwas.

Und dann noch diese "Personaler" mit ihren privaten/persönlichen Fragen (wahrscheinlich, weil sie sonst nichts dazu beitragen können). Was ich privat mache, geht die doch einen absoluten Kehricht an!

Acid-Beatz
2015-07-10, 15:06:19
Als Single (oder DINK) geht es ja noch.

Wir wohnen zum Glück billig, haben daher nur Fixkosten von 2500 Euro im Monat zu dritt.
In Minga selber wären das leicht 500-800 Euro mehr.
Dieses "Minga" scheint ein teures Pflaster zu sein :biggrin:
Na ja, wie gesagt, man muss sehen, wo sich das alles hinentwickelt - meine momentanen Pläne sind eigentlich "nur" Wissen anzueignen, damit ich dann irgendwann in den nächsten 10 - 15 Jahre wieder in meine geliebte Heimat kann - weg von diesen Isar-Preuß`n :)

Nee, so ist das nun auch wieder nicht. Ich arbeite gerne mit fähigen Leuten zusammen, aber wenn das "Team" eben fast ausschließlich aus inkompetenten Idioten besteht, dann geht da überhaupt nix. Ich habe schlichtweg nicht die Nerven, mich mit solchen Leuten rumzuschlagen. Und nein, ich bin nicht sonderlich tolerant, verständnisvoll oder sonstwas.
Ich denke er meint Softskills in die Richtung, dass man eventuell auch noch eine Information mehr als nötig herausgibt - wenn man zum Beispiel schon ahnt, dass den Anderen diese Information auch betreffen könnte, auch wenn dieser nicht explizit nach danach gefragt hat.

Und dann noch diese "Personaler" mit ihren privaten/persönlichen Fragen (wahrscheinlich, weil sie sonst nichts dazu beitragen können). Was ich privat mache, geht die doch einen absoluten Kehricht an!
"Und warum haben Sie sich ausgerechnet bei unserer Firma beworben" - "Weil mir das Logo so gut gefallen hat, was denn sonst, Spast" :rolleyes:



Greez

Disconnected
2015-07-10, 15:29:02
Ich denke er meint Softskills in die Richtung, dass man eventuell auch noch eine Information mehr als nötig herausgibt - wenn man zum Beispiel schon ahnt, dass den Anderen diese Information auch betreffen könnte, auch wenn dieser nicht explizit nach danach gefragt hat.
Hat er nicht geschrieben, jeder legt das anders aus? Was Du meinst, mach ich selbstverständlich auch. Was ich eher meinte, ist, dass man sich von Leuten mit Offtopic Müll und anderen Belanglosigkeiten zutexten lassen muss. Was interessiert mich, wo ihr im Urlaub wart oder was eure Kinder machen? Ich habe mit diesen Leuten schlichtweg keine gemeinsame Schnittmenge und daher auch kein Bedürfnis, mich mit ihnen über nicht fachliche Dinge zu unterhalten.


"Und warum haben Sie sich ausgerechnet bei unserer Firma beworben" - "Weil mir das Logo so gut gefallen hat, was den sonst, Spast" :rolleyes:

Greez

Genau sowas! Oder "Was ist Ihre größte Schwäche?" Wenn ich dir Honk das verraten würde, würdest du mich doch nicht einstellen...

ed1k
2015-07-10, 16:04:43
Mit 23 Jahren, nach dem Abi und nach einer Ausbildung steigt man dann ins Berufsleben ein. Sagen wir mal mit gut bezahlten 36.000 im Jahr.

Ein anderer Typ studiert, das dauert dann mal noch 3 Jahre...vielleicht noch 1 Jahr Ausland Besinnungstour Bananen pflücken etc was Studenten-Geister ja auch mal machen...

Dann kommt der mit 27 ins Berufsleben mit vll 50.000 im Jahr.

Der erste Typ hat in den ersten 4 Jahren Netto etwa 90.000 Euro verdient.

Der zweite Typ muss also erstmal etwa 12 Jahre arbeiten bevor sich sein Mehrverdienst gegenüber dem ersten Typ abhebt.

Oder?

Typ 1: 4 Jahre * 1900 Netto ~ 90.000
Typ 2: 2500 Netto mit 600 Euro differenz, 90.000 / 600 ~12 Jahre

Oder rechne ich falsch.

Bedenke dass ein studierter viel krassere Lohnsteigerung erhält. Wenn ich mein Gehaltsverlauf anschaue bin ich nach 2-3 Jahren beim Break-Even. Während des Studiums verdient man natürlich auch schon Geld mit Nebenjobs.

Gast
2015-07-10, 16:28:00
Der Abzubi wird vor allem keine 90k € angespart haben, sondern er wird einen Großteil ausgegeben haben. Ich würde auch nie im Leben die Erfahrung und vor allem intellektuelle Herausforderung eines Studiums gegen eine popelige Ausbildung mit 0815-Job anschliessend tauschen wollen. Nie, nicht einmal für 90k €.

Am Ende des Tages hat der Azubi evtl ein paar Tausend € gespart (die meisten von denen konsumieren ihr Geld in Handys, PC und Autos), dafür habe ich Erfahrungen im besten Alter gemacht, die man nicht für Geld kaufen kann. Azubis aus meinem Freundeskreis wohnen irgendwo in der Vorstadt und deren Freizeitgestaltung besteht 2x pro Jahr aus Urlaub in Spanien und Wochenendsaufen. Die haben sich seit 10 Jahren geistig null weiterentwickelt und verblöden langsam.
Ich hingegen bin jetzt mit 30 bei ca 3000k netto angelangt, da geht noch mehr und der Jobs ist interessant (lerne laufen dazu und interessante Menschen kennen). Viel Spass beim Aufholen. ;)

maguumo
2015-07-10, 16:39:47
!


Vor der Promotion kommt ja auch der Master (oder Diplom für die älteren)

Klar dass man "nur" mit Master/Diplom was findet, Promotion ist ja auch nicht die Regel.
Gerade in Physik und besonders Chemie ist es aber andersrum, Chemie soll es ja besonders schwer sein, einen fachnahen Job zu bekommen, ohne Vitamin B und Dr.
Klar, jeder kennt einen der hat nur Master und verdient jetzt 120.000 bei BASF...




Ich sagte ja wenn man wirklich was auf dem Kasten hat. Ich kenne auch Leute die mit nem Doktor in Biotech nichts vernünftiges finden. Wenn man sich derart spezialisiert und dann mit "naja, das kann man so durchgehen lassen" abschließt kann das natürlich auch ordentlich schief gehen.

PHuV
2015-07-10, 18:06:21
Naja, 27 ist schon "krass", was hat der 8 Jahre gemacht?
Wer studiert Informatik und geht Bananen pflücken? ;)
Ich hab am Samstag einen studierten Biochemie-Master getroffen, er hat mir Pizza serviert in nem Pizza-Schnellimbiß, kein Joke.
Bedenke dass ein studierter viel krassere Lohnsteigerung erhält. Wenn ich mein Gehaltsverlauf anschaue bin ich nach 2-3 Jahren beim Break-Even. Während des Studiums verdient man natürlich auch schon Geld mit Nebenjobs.
Öhm, welcher Berufsgruppe war das genau? Die Zeiten mit krassen Steigerungen sind seit ca. 10 Jahren vorbei, außer man wechselt permanent. Wo man nach meinen Erfahrungen schnell steigern kann ist in juristischen Berufen, alle anderen wie Medizin, Informatik, Ingenieure haben kräftig Federn lassen müssen.

Disconnected
2015-07-10, 18:10:40
In diesem Bereich ist es auch üblich zu promovieren. Diplom oder Master zählen da nicht so.

Watson007
2015-07-10, 19:16:53
Morale geht scheinbar immer von den Ecken Deutschlands aus wo man leicht was findet
komm mal nach NRW und urteile dann ;)

für Verallgemeinerungen was Zukunftsperspektiven in Berufszweigen angeht solllte man nicht nur Gegenden mit geringer Arbeitslosigkeit sondern auch welche mit höherer (und damit mehr Konkurrenz) kennen... oder keine Verallgemeinerungen treffen

Morale
2015-07-10, 22:05:27
Mobil muss man heute natürlich schon sein, keiner kann erwarten dort wo er hockt abgeholt zu werden mit dem 50.000 Euro Job nach dem Bachelor.
Komme selber aus dem Pott und weiß, wie schlecht die Lage da die letzten Jahre geworden ist. Große Firmen gibt es da ja auch kaum mehr und wenn stellen die nicht ein.

Morale
2015-07-10, 22:31:50
Für die meisten da draußen ist das sicher keine Option...
Willst du mitdiskutieren oder nur trollen?
Es geht um Vollzeit also 35-40h und eben der Verdienst dabei, dass man (also alle "Normalen") nicht per se sagen kann, dass Geld absolut egal ist.

btw. schlechter Stundenlohn (soll das 13/14 Gehalt heißen? - dann noch mieser).
Bin in 2 Wochen in Elternzeit, arbeite dann 8 Stunden/Woche mit 9000 brutto im Jahr.
Und verbringe 3 Tage unter der Woche mit meiner kleinen Tochter.
Das kann man sich eben auch nur leisten, wenn das Gehalt stimmt.

Ansonsten steckt man die Kleine 40-50h die Woche in die Krippe, damit Mama und Papa wieder ackern für die Bude, Krippe und Essen.

Morale
2015-07-10, 22:46:57
Dann sollte man netto dabei schreiben...
Gehaltszahlen sind normalerweise brutto...

Aber was red ich mir den Mund fusselig, neuer User, keine sinnvollen Posts ausser "mir reichen doch 900 Euro im Monat, was will man mehr, wozu arbeiten, eigener Anspruch runterschrauben...

Danke fürs Gespäch.
In einem Monat ist der Account gesperrt oder verwaist.

Hamster
2015-07-10, 23:08:15
;D kommst wohl mit anderen Ansichten nicht so ganz klar ;D

Es gibt auch Menschen,
die arbeiten lieber weniger und haben dafür mehr Freizeit.

Bedenke:
1. Die Jungen Jahre kann man mit Geld nicht zurück kaufen
2. Geld ist nur Fiktiv

Schon richtig. Eine gesunde "Work/Life Balance" sollte es schon sein.
Allerdings schneidet man sich mit der Einstellung doppelt, vor allem wenn man mehr verdienen könnte:

In jungen Jahren kaum Geld und im Alter ne Rente unterhalb des Existenzminimums.

Auch nicht erstrebenswert. Aber Grundsätzlich würde ich auch gerne eines Tages auf eine 3-Tage-Woche wechseln, allerdings bei gleichem Gehalt. Naja, wird schwierig, aber ich arbeite daran :D

PHuV
2015-07-10, 23:29:01
Und?, beide Arbeiten mehr als ich mit 15std/Woche,
´so sinds dann im Jahr eben nur 10 800(13./14.)

Aber ich hab Freizeit, das kann einem kein Geld der Welt je wieder geben.
(klar im Alter dann oh ich hab soviel verdient aber in den Jungen Jahren hab ich mich lieber für Geld zum Affen gemacht)


Es ist alles eine frage der eigenen Ansprüche:wink:
Dann wohnst Du aber noch umsonst bei Mutti, die Dir dann noch das Essen macht und die Wäsche wäscht. Und Du kannst Dir nicht die Sachen leisten, die man mit dem mehr an Freizeit nutzen kann. ;)

Terrarist
2015-07-11, 01:12:50
Wieso, sollte ich Vollzeit arbeiten,
wenn mir das Geld auch so reicht.

Schlecht ist was anderes, 10 800 Euro Netto/Jahr bzw. 900 Netto/Monat für eine 15std Woche.
als Vergleich ein ausgelernter z.b. Mechatroniker hat für seine 38,5std/Woche ca. 1750 euro Netto/Monat

Aber wie gesagt ist eben alles der eigenen Anspruch.

btw. meine Wohnung mit 24qm (Single) kostet ca. 130euro:P

(y)

PHuV
2015-07-11, 02:43:13
Wenige Beiträge vorher steht das ich für meine Wohnung nur 130 euro zahle.
Die Wohnung würde ich gerne mal sehen. Ofenheizung und Toilette im Flur oder wie? Schläfst Du mit dem Vermieter oder was?
Freizeit ist nicht gleich Geld,
Aber wenn Jemand unter Freizeit = Sinnlos Geldausgeben versteht,
So war das nicht gemeint, und das weißt Du auch.

Lerne ein Instrument, brauchste Geld, wenn Du es vernünftig machen willst, sei es für Unterricht oder Instrument selbst
Machst Du eine Fortbildung oder anderes, kostet das auch etwas, sei es Lehrmaterial, Unterrichtskosten usw.
Machst Du intensiv Sport, brauchst Du entsprechende Ausstattung, und ein Fitnessstudio kostet auch entsprechend.
Willste Filmen oder Fotografieren, geht der Spaß auch erst ab einer gewissen Investition richtig los
Dann kommt noch daß große Hobby Lesen, Bücher, Comics, die bekommt man ja auch nicht so umsonst
Basteln oder mit viel Lego rumbauen, muß ich mehr sagen..
Computerei und Co kostet auch Geld

Das ist beispielsweise, was ich mehr machen würde, wenn ich mehr Zeit hätte.

Von Urlaub und Reisen habe ich noch gar nicht gesprochen.

Aber um auf deinen Sinnlosen Freizeit=Geld vergleich zu kommen,
Und obwohl du arbeitest kannst dir keinen Maybach Exelero kaufen:P

(Der Exelero ist das einzige was ich wirklich gerne hätte)
Brauch ich nicht, interessiert mich nicht. So ein Ding bringt mich persönlich auch 0% weiter, dagegen die anderen Dinge bereichern mich, und ich lerne immer wieder dazu.

Ich kenne so ähnliche Typen wie Dich. Natürlich weiß ich nicht, wie Du lebst, aber das was ich dann bei diesen Menschen gesehen hatte, hat mich überhaupt nicht angezogen. Klar leben sie "bescheiden", aber so sieht ihr Leben auch aus. Keine Beziehung, öde Langeweile, die mit ebenso langweiligen Aktivitäten überdeckt wird. Hauptsache, es kostet nichts. Sprich, sie machen durch ihre mehr Freizeit auch nicht mehr aus sich selbst und ihrem Leben, im Gegenteil. Es versackt überwiegend in infantile Nichtigkeiten, um sich mit sich selbst zu beschäftigen. Es gibt eine Ausnahme, und der kümmert sich in viel freier Zeit um einen kranken Verwandten.

Also, dann erzähl doch mal ausführlicher, was Du dann mit Deiner ganzen gewonnenen Freizeit so machst.

Morale
2015-07-11, 03:48:42
World of Warcraft kostet 13 Euro und läuft auch auf alten PCs.
Schon ist eh keine Zeit mehr...

PHuV
2015-07-11, 10:52:13
1. nein eine Normale kleine Wohnung:tongue:
Wo ist den das bitte, rein interessehalber. Ich kenne nirgendwo einen Ort, wo man so günstig so eine Wohnung bekommt, außer im Osten in einem sehr kleinen Ort, wo eh keiner hinwill.
Wieso sollte ich jetzt auflisten was ich mache?,
Ich weis doch selbst was ich mache:rolleyes:
Ja aber ich doch nicht. Oder ist da so was geheimnisvolles darin? Ich bin neugierig, kommt, erzähl.

Tut mir leid, Aber da musst du mit deinem Geld ist alles schon selbst nach denken,
wenn das nicht möglich ist, dann Herzlichen Glückwunsch und die Kapitalisten Propaganda hat gut funktioniert.
Was hat eine Familie mit 3 Kindern mit Kapitalisten Propaganda zu tun? :rolleyes: Jedes Jahr, wenn die zur Schule gehen, sind mehrere hundert Euro nur für Schulmaterial und Bücher fällig, weil es ihn Berlin dieses tolle Buchgesetz gibt. Dazu kommen dann noch Fahrkarten für BVG usw. Mit Kindern braucht man sich ums Geldausgeben keine Gedanken mehr machen...

(del)
2015-07-11, 13:35:46
Was hat eine Familie mit 3 Kindern mit Kapitalisten Propaganda zu tun? :rolleyes: Jedes Jahr, wenn die zur Schule gehen, sind mehrere hundert Euro nur für Schulmaterial und Bücher fällig, weil es ihn Berlin dieses tolle Buchgesetz gibt. Dazu kommen dann noch Fahrkarten für BVG usw. Mit Kindern braucht man sich ums Geldausgeben keine Gedanken mehr machen...
Kinder bekommt man weil man sie will, nicht weil ein finanzielles Nullsummenspiel dabei herauskommen soll. Es ist nicht die Aufgabe des Staates Familien den Bauch zu pinseln. Artikel 6 des Grundgesetzes spricht von "Schutz von Ehe und Familie", das ist keine Verpflichtungserklärung für eine gemütliche Alimentation.

PHuV
2015-07-11, 15:41:47
Entschuldige bitte, was ist den daß für ein Schwachsinn? Was hat Deine Äußerung mit dem meiner Antwort zu tun, daß Geldausgeben nichts mit einer wie auch immer unterstellten Kapitalismuspropaganda zu tun hat? :confused:

Wer meint, daß ein 900 € Gehalt mit einer Familie in 24 qm2 gut korreliert, mein Ding ist das nicht.

Ich weiß ja nicht, wie Ihr das so seht, aber für mich war aufgrund meiner Biographie wichtig, eine gute Ausbildung zu machen bzw. sich entsprechend weiterzubilden, um eben mehr verdienen zu können, und damit meinen Kindern den Lebensstandard bieten zu können, wovon ich nur träumte. Jedes Elternpaar möchte doch gerne, wenn es Kinder hat, daß diese es besser haben als man selbst, daß sie sorgenfrei aufwachsen können, alles bekommen, was sie für ihre Entfaltung brauchen, und daß sie dann entsprechend selbstständig und selbstbestimmt ihr Leben führen können.
Es ist nicht die Aufgabe des Staates Familien den Bauch zu pinseln. Artikel 6 des Grundgesetzes spricht von "Schutz von Ehe und Familie", das ist keine Verpflichtungserklärung für eine gemütliche Alimentation.
Falsch! Im Rahmen der Gleichberechtigung und Gleichbehandlung, im Rahmen von Chancengleichheit hat der demokratische Staat sehr wohl diese Aufgabe! Wenn Du das nicht verstehst, solltest Du nochmal in die Schule gehen, und Dich mit der Geschichte ab der Zeit der Aufklärung beschäftigen. :rolleyes: Für eine wehrhafte und stabile Demokratie ist gleiche Bildung essentiell! Es gibt bei uns sogar Gesetze dafür, Du darfst das gerne auch mal noch selbst unter Lernmittelfreiheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Lernmittelfreiheit) nachlesen:
Lernmittelfreiheit oder auch Lehrmittelfreiheit heißt, dass Gegenstände in Bildungseinrichtungen, vor allem Schulbücher, aber auch andere Dinge wie Übungshefte kostenlos bereitgestellt werden.
Ich hab in meiner ganzen Schulzeit zu keinem Zeitpunkt hier irgendwie Geld für Bücher ausgeben müssen, und das sollte meiner Meinung nach eigentlich so bleiben, wenn man den Grundsatz der Bildung für alle in diesem Land ernst nimmt.

Morale
2015-07-11, 16:37:30
Yeah, Streit und der neue Forentroll freut sich.

130 warm für eine Wohnung (nicht WG!) mit 24qm...
Und das in einer Gegend, wo man leicht 18 Euro brutto die Stunde verdienen kann.

Holy Banana, Batman, da klingelt aber mein Bullshitdetector.
Wenn das Commisioner Gordon erfährt...

Vor allem kann man sich solch eine Teilzeitarbeit, ist ja nicht mal eine halbe Stelle, auf den "guten" Jobs gar nicht erlauben, bzw. bekommt es nicht genehmigt, sofern man kein Kind oder kranker Partner usw. hat.
Selbstständig geht noch, aber angestellt sicher nicht, wenn man nicht bei Aldi die Regale einräumt.


Abseits von unserem Troll: Natürlich steht es jedem frei so viel zu arbeiten, wie er mag oder kann. Wenn man mit dem Gehalt dann glücklich wird, ist doch super.
Unser Freund Troll meint aber jeder kommt mit 900 Euro klar, all jene, die das nicht können, haben einfach falsche Prioritäten.

In einer nicht fiktiven Stadt sieht das ganze doch selbst für einen Single so aus:

Kleine Wohnung, die kein Klo im Wohnzimmer (auch die Küche und das Bad) ist:
400 Euro warm
Essen, gesund und selber gekocht, ab und an gutes Fleisch: 200 Euro
Internet, Versicherungen, Handy usw: 50 Euro
ÖPNV: 60 Euro (ja nicht jeder hat die Arbeit neben dran, wenn ich hier noch Auto aufliste wird es noch teuer, also sind die 60 schon im Rahmen)
Weggehen/Hobbies: 100 Euro
Sparen für Neuanschaffungen: 50 Euro
Sparen für Notfälle: 50 Euro
Sparen für Urlaub: 50 Euro

Bin ich schon bei 960 Euro und das ist wirklich ein sehr spartanisches Leben.

Aber bei unserem Trollbuddy sind alle die mehr ausgeben sicher kapitalverseuchte Konsumenten.

So genug Troll gefüttert für den Monat, adios.

Morale
2015-07-11, 17:26:37
Wie gesagt auf deinen Trollbullshit geh ich nicht weiter ein, weiteres Posten kannst du dir sparen, danke.
Werde erstmal älter als 21, danke.

PHuV
2015-07-11, 22:41:39
1. Hier ist der Unterschied, Ich bin glücklich Single
Mit der Einstellung wundert mich das nich, und wir können wir nur hoffen, daß das auch so bleibt. Eine Familie mit Kindern, und 900 € und 24 qm stelle ich mir sehr suboptimal vor.

Und ich hab schon viele getroffen, die behauptet haben, glücklich Single zu sein. Schaut man hinter die Fassade, erkennt man bei den meisten, daß das nur eine dumme Ausrede für sich selbst ist.

2. Welchen den?, alles in den Arsch gestopft zu bekommen?
:
4. Wenn ein Kind alles in de Arsch gestopft bekommt,
wird mit diesem genau das Gegenteil passieren.;)
Wenn Du den Unterschied nicht erkennen kannst, bist Du wirklich ein sehr armer Mensch. :rolleyes:

Es gibt einen Unterschied zwischen "alles bekommen, was sie wollen" und "alles bekommen, was für eine freie Entfaltung notwendig ist". Und das zweite hat überhaupt nichts damit zu tun, was Du unterstellst.

Disconnected
2015-07-12, 10:27:22
Verdammt, ist der immer noch nicht gebannt?

Nakai
2015-07-12, 13:40:08
Ja, wenn er Spaß dabei hat, an der Armutsgrenze zu Leben. Ich verstehe jegliche Reaktion hier auch nicht. Ich habe jahrelang unterhalb diesem Niveau gelebt und das ist möglich. Sicherlich musste ich mich damals noch nicht selbst versichern, aber mit 500~600€ im Monat, kann man als Student über die Runden kommen. Dass dies ziemlich nervig ist, ist klar. Es ist auch klar, wenn man dies über ein paar Jahre gemacht hat, dass man dann keine Lust mehr hat.

Um das Thema wieder einzulenken: Was tun nach Studium? Wenn genug Nerven vorhanden und Mama und Papa einem unterstützen => nochmal studieren. Ansonsten Geld verdienen.

Morale
2015-07-12, 15:26:57
Ich verstehe jegliche Reaktion hier auch nicht.
Die Reaktionen fallen so aus, da er nicht sagt:
"Ich arbeite weniger, weil mir 900 Euro reichen, kann aber durchaus verstehen, wenn das bei anderen nicht so ist und auch für viele gar nicht möglich"
sondern
"Lol alda warum arbeitet ihr so viel Konsumschweine, 900 reichen DICKE, gibt viele die haben soviel Asche nicht mal. "

Letzteres nicht 1:1 sondern die Intention dahinter.

Ich habe jahrelang unterhalb diesem Niveau gelebt und das ist möglich.
Natürlich ist es möglich. Man kann auch von 0 Euro Einkommen in DE leben, kein Problem.

Es ist die Frage, für wen ist das möglich?
Jeder mit Nachwuchs, fällt weg, jeder der nicht in einer billigen Stadt wohnt, wo der Leerstand anscheinend sehr hoch ist (ja lieber Troll auch Genossenschaftsbuden sind normal nicht so billig, jedenfalls nicht überall) fällt auch weg.

Nakai
2015-07-13, 16:58:36
Die Reaktionen fallen so aus, da er nicht sagt:
"Ich arbeite weniger, weil mir 900 Euro reichen, kann aber durchaus verstehen, wenn das bei anderen nicht so ist und auch für viele gar nicht möglich"
sondern
"Lol alda warum arbeitet ihr so viel Konsumschweine, 900 reichen DICKE, gibt viele die haben soviel Asche nicht mal. "

Letzteres nicht 1:1 sondern die Intention dahinter.


Mir ist seine Intention wohl bewusst, mir ist das aber egal. Jedem die eigenen Ansprüche und der eigene Wille, etwas aus seinem Leben zu machen. Und wenn er es nicht versteht, dass es Menschen gibt, die an interessanten und harten Themen arbyten wollen und irgendwann mehr Geld verdienen möchten, damit es einem besser geht, dann ist das eben so. Wir müssen das auch nicht akzeptieren. Also einfach ignorieren und nicht darüber nachdenken.

Disconnected
2015-08-04, 21:45:26
Fuck, bald läuft mein Arbeitsvertrag bei dieser langweiligen Behörde aus und ich finde auch nix gescheites, entweder nur Turnschuh-Admin Jobs oder Sachen, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Das Ganze hängt wie ein Damoklesschwert über mir. Ich überlege, vielleicht nicht doch besser als Entwickler umzusatteln. Aber darin habe ich nicht so viel Praxis. :uconf:

Korfox
2015-08-05, 09:30:44
[...]entweder nur Turnschuh-Admin Jobs oder Sachen, von denen ich noch nie etwas gehört habe[...]
Warum nicht einen Job mit Sachen, von denen du noch nie etwas gehört hast?
Man ist ja in den seltensten Fällen alleine in einer Abteilung und lernen ist immer toll :) (und wenn du feststellst, dass dir das Spaß macht, ständig Sachen zu machen, von denen du erstmal keinen Plan hast, dann kannst du ja auf Consulting umsatteln... [Das ist kein Angriff gegen Consulting! Es gibt Consultants, die mit dieser Situation - die numal häufig gegeben ist - gut umgehen und solche, die das nicht können.]

Disconnected
2015-08-05, 14:24:47
Erfahrungsgemäß wird man dazu gar nicht erst eingeladen, weil man müsste den neuen Mitarbeiter ja erst mal ein paar Monate einarbeiten oder schulen. Und jetzt auf gut Glück mal irgendwie auf der grünen Wiese weiterbilden um irgendwelche obskuren Zertifikate zu bekommen bringt ja auch nichts. Das sollte schon zielgerichtet sein, sonst vergisst man es zu schnell wieder.

Korfox
2015-08-05, 14:54:42
Bewerbungen kosten Porto... wenn man nicht eingeladen wird: ok - wenn man eingeladen wird: Dann muss man im Gespräch überzeugen, dass man sich das schnell aneignen kann (und innert des ersten halben Jahres muss man das dann auch umsetzen).

Meine Erfahrung ist es, dass es nur wenigen Unternehmen wirklich um die ausgeschriebenen 20 Jahre Berufserfahrung bei 10 jährigem Auslandsaufenthalt und maximal 30 Lebensjahren geht, sondern dass es im Endeffekt hintenraus die motivierten sind, die schnell lernen können.

Wenn das eigene Profil halbwegs passt (ich habe jetzt nur im IT-Bereich wirklich Wissen, aber was spricht dagegen, sich mit Kenntnissen in CC für ISO27001-Aufgaben zu bewerben? Völlig(!!) andere Rangehensweise, aber ähnliche Baustelle), sollte man es nicht unversucht lassen.
Das wichtigste ist, dass die Arbeit einen erfüllt und Spaß macht - man verbringt da immerhin rund 50% seines bewussten Lebens.

Asaraki
2015-08-05, 15:20:33
Der Abzubi wird vor allem keine 90k € angespart haben, sondern er wird einen Großteil ausgegeben haben. Ich würde auch nie im Leben die Erfahrung und vor allem intellektuelle Herausforderung eines Studiums gegen eine popelige Ausbildung mit 0815-Job anschliessend tauschen wollen. Nie, nicht einmal für 90k €.

Am Ende des Tages hat der Azubi evtl ein paar Tausend € gespart (die meisten von denen konsumieren ihr Geld in Handys, PC und Autos), dafür habe ich Erfahrungen im besten Alter gemacht, die man nicht für Geld kaufen kann. Azubis aus meinem Freundeskreis wohnen irgendwo in der Vorstadt und deren Freizeitgestaltung besteht 2x pro Jahr aus Urlaub in Spanien und Wochenendsaufen. Die haben sich seit 10 Jahren geistig null weiterentwickelt und verblöden langsam.
Ich hingegen bin jetzt mit 30 bei ca 3000k netto angelangt, da geht noch mehr und der Jobs ist interessant (lerne laufen dazu und interessante Menschen kennen). Viel Spass beim Aufholen. ;)
Ich glaube du meinst nicht Azubis sondern unmotivierte Mitmenschen. Das hat alles viel weniger mit der Ausbildung als mit dem eigenen Drive und einem gewissen Durchsetzungsvermögen zu tun.

Gruss von einem Azubi, der nie studiert hat und dein Gehalt trotzdem spielend toppt. Vielleicht mal von deinem hohen Ross runterkommen und dich nicht mit Leuten vergleichen, die gar nie versucht haben mehr Karriere zu machen als du.


Viel Spass beim aufholen, wird aber schwierig.

Erfahrungsgemäß wird man dazu gar nicht erst eingeladen, weil man müsste den neuen Mitarbeiter ja erst mal ein paar Monate einarbeiten oder schulen. Und jetzt auf gut Glück mal irgendwie auf der grünen Wiese weiterbilden um irgendwelche obskuren Zertifikate zu bekommen bringt ja auch nichts. Das sollte schon zielgerichtet sein, sonst vergisst man es zu schnell wieder.

Mit der Einstellung wird das nichts, ne. Aber grundsätzlich gibt es in der IT nichts besseres, als etwas "Neues" zu tun, wo man nur rudimentär das bisherige Wissen verwenden kann. Mein aktueller Job war zuerst auch sehr fordernd, da ich das zwar oberflächlich kannte, aber sehr viel Tiefenwissen dazulernen musste. Jetzt ist's mein bestbezahlter, spannendster und fordenster Job bisher.

Nur Mut! :)

Disconnected
2015-08-05, 15:24:30
Bewerbungen kosten Porto... wenn man nicht eingeladen wird: ok - wenn man eingeladen wird: Dann muss man im Gespräch überzeugen, dass man sich das schnell aneignen kann (und innert des ersten halben Jahres muss man das dann auch umsetzen).

Meine Erfahrung ist es, dass es nur wenigen Unternehmen wirklich um die ausgeschriebenen 20 Jahre Berufserfahrung bei 10 jährigem Auslandsaufenthalt und maximal 30 Lebensjahren geht, sondern dass es im Endeffekt hintenraus die motivierten sind, die schnell lernen können.

Wenn das eigene Profil halbwegs passt (ich habe jetzt nur im IT-Bereich wirklich Wissen, aber was spricht dagegen, sich mit Kenntnissen in CC für ISO27001-Aufgaben zu bewerben? Völlig(!!) andere Rangehensweise, aber ähnliche Baustelle), sollte man es nicht unversucht lassen.
Das wichtigste ist, dass die Arbeit einen erfüllt und Spaß macht - man verbringt da immerhin rund 50% seines bewussten Lebens.

Mir ist das alles schon klar, aber für Motivation braucht man Ziele und dank meines langweiligen Jobs bin ich schon dem bore out nahe. Sowas ist einfach nicht motivierend. Kurz gesagt, ich habe den ganzen Mist einfach satt.

Asaraki
2015-08-05, 15:35:57
Mir ist das alles schon klar, aber für Motivation braucht man Ziele und dank meines langweiligen Jobs bin ich schon dem bore out nahe. Sowas ist einfach nicht motivierend. Kurz gesagt, ich habe den ganzen Mist einfach satt.
Finger raus und Ziele setzen, realistisch aber ambitioniert. Motivation hat man nicht einfach so. Unzufrieden bist du ja schon, kannst nicht viel verlieren :)

Korfox
2015-08-05, 15:44:31
Irgendwo musst du halt mal anfangen, Disconnected.
Mit Glück geht es dir schon besser, wenn du die erste Bewerbung zu *whatsoever* rausgekloppt hast.
Gerade als Entwickler kann man im Tooling anfangen und trägt nicht viel. Das Wissen im Bereich Architektur und Co. kommt von alleine, wenn man feststellt, dass man sich damit massiv Arbeit ersparen kann (Alleine: Wozu 20k Zeilen Code tippen, wenn ich in wenigen Stunden ein Modell ge'malt' habe und mir den Code zu 80% generieren lassen kann?).

Du musst halt den richtigen Hebel finden, die Motiviation anzukurbeln. Es muss einen geben. Wenn du es nicht versuchst darfst du nacher auch nicht meckern,

Grüße von jemandem, der (nicht ganz unfreiwillig) weniger verdient, als mancher ehemaliger Azubi, obwohl er nicht nur einen akad. Grad hat ;)

Disconnected
2015-08-05, 15:47:52
Nun, ich habe keine konkreten beruflichen Ziele. Meine persönliches Ziel ist Unabhängigkeit von allen anderen. Das Mittel dazu ist Geld, viel Geld. Also studiert man etwas wo man später viel Geld verdienen sollte und was einem auch halbwegs liegt. Genau das habe ich getan und bin im Gegensatz zu vielen anderen daran nicht gescheitert. Meine Noten waren (bis auf einige Fächer) auch OK. Leider ist es danach nicht so weitergegangen, wie ich mir es vorgestellt habe. Und das ist schon verdammt lange her.

Motivation setzt voraus, dass man auf Erfolge hoffen kann. Das ist bei mir bislang nicht eingetreten. Wenn man frisch vom Studium kommt, ist man natürlich motiviert, nach fast zehn Jahren überwiegend negativer Erfahrungen natürlich nicht mehr.

Korfox
2015-08-05, 15:52:53
Ich quote mich mal selbst...

Das wichtigste ist, dass die Arbeit einen erfüllt und Spaß macht - man verbringt da immerhin rund 50% seines bewussten Lebens.
Also: was macht dir Spaß? :P

Mit Spaß kommt Motivation kommt Erfolg kommt Geld (entweder per Beförderung - oder - meist schneller - durch Arbeitgeberwechsel).

Asaraki
2015-08-05, 16:06:22
Nun, ich habe keine konkreten beruflichen Ziele. Meine persönliches Ziel ist Unabhängigkeit von allen anderen. Das Mittel dazu ist Geld, viel Geld. Also studiert man etwas wo man später viel Geld verdienen sollte und was einem auch halbwegs liegt. Genau das habe ich getan und bin im Gegensatz zu vielen anderen daran nicht gescheitert. Meine Noten waren (bis auf einige Fächer) auch OK. Leider ist es danach nicht so weitergegangen, wie ich mir es vorgestellt habe. Und das ist schon verdammt lange her.

Motivation setzt voraus, dass man auf Erfolge hoffen kann. Das ist bei mir bislang nicht eingetreten. Wenn man frisch vom Studium kommt, ist man natürlich motiviert, nach fast zehn Jahren überwiegend negativer Erfahrungen natürlich nicht mehr.
Meinst du finanzielle Unabhängigkeit? Dafür braucht es aber nicht viel – oder du verwechselst es mit Unabhänigkeit + Luxus, das ist deutlich schwieriger zu erreichen :-)

Generell – nur meine persönlichen Erfahrungen – würde ich sagen, dass gut bezahlte Jobs abhängiger machen. Das fängt bei einem Lebensstandard an, den man nicht mehr verlieren will, Partner/Familien die sich an sowas gewöhnen und „frei“ waren diese Leute m.M.n. meistens nicht. Ich will nicht darüber urteilen, wie glücklich sie sind, da ich das nicht könnte, aber Unabhängigkeit durch Geld erreicht man erst in sehr hohen Regionen, wo man aber abgesehen von Topmanagern mit einem „Lohn“ auch selten hinkommt.

Ich musste mich vor ca. einem Jahr zwischen zwei Jobs entscheiden.
A) Cooles, junges Team aus Nerds, Büro gefiel mir, die Leute waren in meinem Alter, Arbeit hatte ich 0 Erfahrung und hätte immens viel gelernt.
B) Grosse Firma, Tageslohn, sehr anspruchsvolle Tätigkeit aber relativ nahe an meinem alten Job, wovon ich eigentlich weg wollte.
Der Idealist in mir wollte den Job A nehmen, aber da Job B gut zweimal soviel Lohn mit sich brachte arbeite ich jetzt auf Job B ;)
Der Unterschied, ich arbeite nur 4 Tage in der Woche und verdiene trotzdem mehr. Bin ich unabhängig deshalb? Nein. Aber ich habe mehr (zeitliche) Freiheit.

Die einzigen Leute (die ich kenne), die durch Geld ihre Freiheit erreicht haben und nun tun was sie wollen, das sind alles Leute die jetzt noch mehr arbeiten und meistens durch Verkauf einer Firma zu Geld kamen. Die hatten aber imo auch nie das Ziel Geld zu machen, sondern das kam als Nebenprodukt ihrer Motivation und ihres Geschicks.

Ich würde sagen du musst dir ein realistisches Ziel setzen, z.B. „genug Geld auf der hohen Kante um ein Jahr blau machen zu können“ oder „genug Freizeit um X zu machen und trotzdem noch über Y verdienen“. Das ist eine gewisse „Freiheit“ und „Sicherheit“.

Disconnected
2015-08-05, 16:19:44
Meinst du finanzielle Unabhängigkeit? Dafür braucht es aber nicht viel – oder du verwechselst es mit Unabhänigkeit + Luxus, das ist deutlich schwieriger zu erreichen :-)

Eigentlich generelle Unabhängigkeit. Ich möchte tun und lassen können was ich will, ohne jemandem dafür Rechenschaft schuldig zu sein. Luxus ist mir nicht so wichtig. Ich bin mit meinem jetzigen Lebensstandard schon einigermaßen zufrieden und habe keine finanziellen Sorgen. Mich wurmt nur, dass ich ständig unter meinem Niveau bleiben muss, sowohl von den Anforderungen als auch dem Gehalt.

Ich musste mich vor ca. einem Jahr zwischen zwei Jobs entscheiden.

Das Glück hatte ich noch nie, ich musste immer das nehmen, was übrig blieb. Auch wenn mir rückblickend mein erster Job doch recht gut gefallen hat, zumindest die ersten zwei Jahre.

Desti
2015-08-05, 16:22:36
Ich quote mich mal selbst...

Also: was macht dir Spaß? :P

Mit Spaß kommt Motivation kommt Erfolg kommt Geld (entweder per Beförderung - oder - meist schneller - durch Arbeitgeberwechsel).


Das ist doch völlig Realitätsfern. Die Wenigsten finden einen Job, der ihnen Spaß macht.

Disconnected
2015-08-05, 16:23:25
„genug Geld auf der hohen Kante um ein Jahr blau machen zu können“
Das könnte ich schon, vielleicht auch zwei Jahre. Aber wie sieht das im Lebenslauf aus? Geld auf dem Konto hat für mich was beruhigendes.
„genug Freizeit um X zu machen und trotzdem noch über Y verdienen“. Das ist eine gewisse „Freiheit“ und „Sicherheit“.
Danach strebt doch jeder. Aber sowas hat viel mit Glück zu tun und liegt nicht zu 100% in meiner Hand.

Korfox
2015-08-05, 16:27:22
Das ist doch völlig Realitätsfern. Die Wenigsten finden einen Job, der ihnen Spaß macht.
Das sehe ich anders. Kompromisse geht man freilich immer ein. Aber ich behaupte, dass sehr viele Menschen, die eine Arbeit haben, der ihnen keinen Spaß macht, das auch selbst zu verantworten haben.
Der Arbeitsmarkt ist heutzutage dermaßen flexibel und man hat so viele Möglichkeiten, alles anzuschnuppern (Consulting erwähnte ich bereits)...
Die andere Aussage von mir - kommt Spaß, kommt Motivation, kommt Geld ... ist deutlich platter.

Auf alle menschen möchte ich das natürlich auch nicht pauschalisieren. Man kann aber meist mehr ändern, als man sich traut.

Asaraki
2015-08-05, 16:31:31
Eigentlich generelle Unabhängigkeit. Ich möchte tun und lassen können was ich will, ohne jemandem dafür Rechenschaft schuldig zu sein. Luxus ist mir nicht so wichtig. Ich bin mit meinem jetzigen Lebensstandard schon einigermaßen zufrieden und habe keine finanziellen Sorgen. Mich wurmt nur, dass ich ständig unter meinem Niveau bleiben muss, sowohl von den Anforderungen als auch dem Gehalt.

Das Glück hatte ich noch nie, ich musste immer das nehmen, was übrig blieb. Auch wenn mir rückblickend mein erster Job doch recht gut gefallen hat, zumindest die ersten zwei Jahre.

Diese Unabhängigkeit hat erstmal wenig bis nichts mit deinem Job zu tun. Die kommt von Innen :)
Wem schuldest du denn heute Rechenschaft und was wäre deiner Meinung nach nötig, dass sich dies ändert? Kannst du auch gerne nur für dich selbst beantworten. Aber damit kommst du der Sache näher.

Zu meinem Glück kam genug Pech, widrige Umstände und selbstverschuldete Fehler in meinem Leben, muss man nicht neidisch sein. War aber auch das erste Mal, dass ich mich ernsthaft beworben habe und mich wirklich im Vorfeld über die Firmen informiert habe, jede Bewerbung und Lebenslauf stark angepasst/neu geschrieben.

Vielleicht wäre intensiv und sorgfältig Bewerben/Jobsuchen ein Start? Kann viel Motivation bringen, wenn man sieht welche Möglichkeiten die Welt sonst noch bieten könnte  Ich denke du musst dich einfach ein bisschen bewegen und aus deinem kleinen gemütlichen Bau rauskommen :D

Auf alle menschen möchte ich das natürlich auch nicht pauschalisieren. Man kann aber meist mehr ändern, als man sich traut.
Schön gesagt!

Das könnte ich schon, vielleicht auch zwei Jahre. Aber wie sieht das im Lebenslauf aus? Geld auf dem Konto hat für mich was beruhigendes.

Danach strebt doch jeder. Aber sowas hat viel mit Glück zu tun und liegt nicht zu 100% in meiner Hand.
Nichts liegt zu 100% in deiner Hand, aber 99% :) Mit Glück hat das auch nicht so viel zu tun, kommt darauf an was dein X ist und wie hoch dein Y liegt ;)

Disconnected
2015-08-05, 16:31:50
Consulting ist nichts für mich. Ich möchte Dinge erschaffen, Rätsel knacken, Probleme lösen und nicht mit inkompetenten Idioten diskutieren.
Diese Unabhängigkeit hat erstmal wenig bis nichts mit deinem Job zu tun. Die kommt von Innen :)
Wem schuldest du denn heute Rechenschaft und was wäre deiner Meinung nach nötig, dass sich dies ändert? Kannst du auch gerne nur für dich selbst beantworten. Aber damit kommst du der Sache näher.
Mit Geld kann man sich Unabhängigkeit kaufen. Wem ich Rechenschaft schulde? Der Gesellschaft, die mir vorschreibt, was gut und richtig ist und was nicht. Die Unabhängigkeit beinhaltet für mich somit auch eine räumliche Distanz.

Nichts liegt zu 100% in deiner Hand, aber 99% :) Mit Glück hat das auch nicht so viel zu tun, kommt darauf an was dein X ist und wie hoch dein Y liegt ;)
99% ist viel zu hoch. Ich komme mir viel zu sehr fremdbestimmt vor. Was ist mit X und Y gemeint?