Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Funkregulierung: Angriff auf alternative Software
Eidolon
2015-09-04, 07:58:20
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Funkregulierung-Angriff-auf-alternative-Software-2803189.html
"Freier Systemsoftware auf Geräten mit Funk-Funktion könnte es bald an den Kragen gehen: In der EU tritt ein Verbot im Juni 2016 in Kraft, in Nordamerika soll es alsbald beschlossen werden. Leidtragende dürften Hersteller wie DD-WRT sein."
WTF! Was geht denn da schon wieder ab?!
StefanV
2015-09-04, 10:05:22
Wenn dazu eine 10 Jährige Updatepflicht beschlossen wird, wäre alles im Lot.
Aber wie man unsere Herrschaften kennt, wird das wohl nicht passieren...
Avalox
2015-09-04, 10:35:03
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Funkregulierung-Angriff-auf-alternative-Software-2803189.html
"Freier Systemsoftware auf Geräten mit Funk-Funktion könnte es bald an den Kragen gehen: In der EU tritt ein Verbot im Juni 2016 in Kraft, in Nordamerika soll es alsbald beschlossen werden. Leidtragende dürften Hersteller wie DD-WRT sein."
WTF! Was geht denn da schon wieder ab?!
Eine Einschätzung der Eingrenzung wäre mal toll.
Was ist denn mit Smartphone Systemen?
Der Artikel schreibt von CyanogenMod. Was ich nicht so recht verstehe, weil ja eigentlich nur die Firmware des Baseband Prozessors im direkten Richten gemeint sein kann, welcher bei CyanogenMod erstmal gar nicht tangiert ist.
Was ist denn mit Linux auf einem Notebook mit Mobilfunkadapter? Ist denn die offene Firmeware die Treiber liegt das KO Kriterium? Dann kannst du Linux auf Geräten mit Mobilfunkadapter formell vergessen.
Was für ein Schmarn.
Bald gibt es wieder Posthörnchen auf den Geräten.
Staaten und Funktnetze, dass ist immer wieder echt belastend. Da sehe ich echt die persönliche Freiheit immer wieder tangiert und der Vorwand einer "technischen" Regelun g, wird die Kommunikation sanktioniert.
Edit:
Es ist ja nicht mal Mobilfunk nötig. WLAN und/oder Bluetooth wäre ja ebenso betroffen.
Argo Zero
2015-09-04, 10:41:13
In Zukunft muss der Router also selbst gebaut werden weil die Router dicht gemacht werden sollen?
lumines
2015-09-04, 10:48:22
In Zukunft muss der Router also selbst gebaut werden weil die Router dicht gemacht werden sollen?
Das ist auch so eine Sache, die nicht verstehe. Alles mit irgendeiner Form von Funk müsste dann ja vom Hersteller mit DRM durchzogen werden, damit man nicht selbst an den Parametern (Sendeleistung etc.) zu stark schrauben kann.
Was ist dann aber mit einzelnen Komponenten? So eine Atheros-WLAN-Karte, für die es freie Treiber gibt, findet man wie Sand am Meer. Sind die ab dann verboten? EDIT: Oh, das hat Avalox schon angesprochen.
Terrarist
2015-09-04, 11:28:10
Damit wollen diese Einzeller wohl Mesh-Netzwerke unterbinden.
YfOrU
2015-09-04, 13:46:33
Staaten und Funktnetze, dass ist immer wieder echt belastend. Da sehe ich echt die persönliche Freiheit immer wieder tangiert und der Vorwand einer "technischen" Regelung, wird die Kommunikation sanktioniert.
Die persönliche Freiheit hört an dem Punkt auf an dem die Freiheit anderer bzw. die öffentliche Ordnung gestört wird. Funktechnik ist dabei ein ganz heißes Eisen denn die ist heute eine systemrelevante Komponente der Infrastruktur und die Abhängigkeit wird auch in Zukunft noch weiter zunehmen. Aufgrund der schon heute enormen Anzahl an aktiven Geräten ist eine restriktivere Forcierung (Einhaltung) von Funkstandards zwangsläufig notwendig. Genau hier stellt sich in der Gegenwart die Problematik das die exakte Implementierung nicht mehr in Hardware sondern in Software erfolgt (Firmware).
Die Zertifizierung (Sicherstellung der Einhaltung) ist damit genaugenommen nur für das geprüfte Paket aus Hard und Software gültig. Jegliche Änderungen der Modem Firmware müssten deshalb eigentlich einer erneuten vollständigen Zertifizierung unterworfen werden. Gleichzeitig sind Manipulationen aufgrund des Software Stacks durch Anwender/Betreiber wesentlich einfacher umsetzbar als wenn diese in Hardware ausgeführt werden müssten. Da diese im Regelfall nicht geprüft werden bzw. in der Masse überhaupt nicht überprüfbar sind gibt es keine Alternative als entsprechendes möglichst präventiv zu verhindern um die reibungslose Funktion der Infrastruktur zu sichern. Mit Funkmessfahrzeugen wie noch vor ~15 Jahren ist dem nicht mehr beizukommen.
Der Haken dabei ist nur leider wie so oft das die Politik bei solchen Vorhaben aufgrund mangelnder Fachkompetenz bzw. dem Einfluss von wirtschaftlichen Interessensgruppen (Hersteller, indirektes Verbot von Grauimporten etc.) das eigentliche Ziel entweder nicht erreicht oder eben weit darüber hinaus schießt.
lumines
2015-09-04, 13:53:51
Damit wollen diese Einzeller wohl Mesh-Netzwerke unterbinden.
Das hat damit eigentlich überhaupt nichts zu tun. Du kannst auch Meshes mit unfreien Firmwares machen und das wird auch getan. Darum geht es hier auch eigentlich nicht.
Der Haken dabei ist nur leider wie so oft das die Politik bei solchen Vorhaben aufgrund mangelnder Fachkompetenz bzw. dem Einfluss von wirtschaftlichen Interessensgruppen (Hersteller, indirektes Verbot von Grauimporten etc.) das eigentliche Ziel entweder nicht erreicht oder eben weit darüber hinaus schießt.
Ja, das merkt man auch schon an den Formulierungen.
Avalox
2015-09-04, 14:19:02
Nun ist es ja schon so wie es ist, recht lange.
Gab es denn in der Vergangenheit hinreichend technische begründete Fälle in Größenordnung, bzw. ist durch irgend einen Umstand in Zukunft damit zu rechnen, dass es zu solchen Fällen kommen könnte?
YfOrU
2015-09-04, 16:14:30
Nehmen wir als Beispiel Wifi. Zum einen ist die Anzahl an möglichen Kanälen nicht unendlich und zum anderen wird das 2,4 Ghz Band auch für eine Vielzahl von Applikationen abseits von IEEE 802.11 genutzt.
Ein Sender welcher nicht konform der Standards operiert oder auch nur schlichtweg mit einer höher als der vom Hersteller für das Gerät konzipierten Sendeleistung abstrahlt stellt de facto eine Störquelle da. Letzteres führt häufig zu Kanalüberlagerungen und beeinträchtigt die Leistung "umliegender" Funknetzwerke. Mit immer weiter zunehmender Dichte an drahtlosen Geräten kann dem nur durch eine restriktivere Anwendung von Standards entgegen gewirkt werden und das betrifft auch die Gerätehersteller bzw. die Qualität der Produkte selbst. Hinzu kommt das heute über Softwaremodifikationen vergleichsweise einfach Störsender gebaut werden können mit denen sich durchaus mehr als Blödsinn anstellen lässt. Viele Funklösungen sind globale Produkte und deshalb oft grundsätzlich in der Lage auch in regional anderweitig genutzten Frequenzbereichen zu senden.
Die Straße ist in der Breite nicht beliebig erweiterbar und deshalb klappt es mit zunehmenden Verkehr nur wenn sich alle an die Regeln halten. Die Realität ist das wir von der Funktion der Funknetzwerke längst vollkommen abhängig sind und es gleichzeitig sehr wenige Backup-Lösungen gibt. Schlussendlich verlässt sich heute nahezu jeder auf die Funktion der Mobilfunktechnik auch in Notfällen.
Avalox
2015-09-04, 16:41:35
Das ist ja gut und schön.
Natürlich haftet heute schon der Störer.
Die Frage ist, kommt es heute durch die Benutzung von Freier Systemsoftware aus sich heraus auf Geräten zu Störungen im hinreichenden Umfang, um daraus die Tätigkeitsnotwendigkeit ableiten zu müssen, oder ist zumindest dieses durch irgend welche Veränderungen absehrbar?
Wird vielleicht etwas geändert, was gar keinen Änderungsbedarf aus dem technischen Umstand heraus bedingt?
Aus welchen Umstand heraus entstammt überhaupt die Idee dieser Regulierung. Die USA machen das, ist sicherlich kein hinreichender Grund.
@Topic
Anbieter nutzen ja gerne für Embedded Geräte freie Software selbst.
Nun hat die GLP v3 aber Änderungen in folgenden Passus.
Die bedingen:
"b) Es wurden Regelungen zum Digital Rights Management eingefügt, die verhindern sollen, dass GPL-Software nicht mehr beliebig verändert werden kann, weil sich Nutzer auf die gesetzlichen Regelungen zum Schutz von technischen Schutzmaßnahmen berufen."
http://www.ifross.org/unterscheiden-sich-gplv2-und-gplv3
Das bin ich ja mal gespannt..
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