Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieso muss ich nach einem Update eigentlich neu starten??
peddapille
2015-09-17, 23:20:04
Da ich von Windows 10 in letzter Zeit desöfteren mit updates/neustarts und Wartezeiten genervt wurde kam mir folgende Frage:
Wieso muss ich mein System überhaupt noch neu starten? Unter Linux ist es doch schon seit einiger Zeit möglich, den Kernel zur Laufzeit zu patchen, sodass Neustarts eigentlich gar nicht mehr nötig sind (siehe Ksplice Uptrack).
Jetzt würde ich doch erwarten, dass Microsoft am Puls der Zeit ist. Updates sollten - zum allgemeinen Komfort - doch vollkommen in den Hintergrund verschwinden können, oder? Warum machen die das nicht? Das System könnte doch gepatcht werden, während ich damit arbeite. Wartezeiten beim Runter- oder Hochfahren könnten dadurch auch vermieden werden. Ganz zu schweigen davon, mich zu informieren, dass am besten JETZT neu gestartet werden soll...
Gibts dafür nen Grund?
Rolsch
2015-09-18, 08:42:39
Das Patent für Hotpatching hält Microsoft:
http://www.google.com/patents/US20040107416
Was zum Lesen:
https://technet.microsoft.com/en-us/library/cc781109%28v=ws.10%29.aspx?f=255&MSPPError=-2147217396
There are limitations to hotpatching technology, and because of these limitations, not all updates can be hotpatched. Hotpatching does not support components or applications that contain:
Additions or changes to exports
Data structure changes
Dependency changes
Global state changes
Infinite loops and persistent stack frames
Inline assembly code
Eidolon
2015-09-18, 08:56:49
http://www.heise.de/open/artikel/Die-Neuerungen-von-Linux-4-0-2600242.html
"Beim Linux-Kernel 4.0 lassen sich Sicherheitslücken ohne Neustart des Systems beheben. "
Lokadamus
2015-09-18, 14:45:53
Wieso muss ich mein System überhaupt noch neu starten? Unter Linux ist es doch schon seit einiger Zeit möglich, den Kernel zur Laufzeit zu patchen, sodass Neustarts eigentlich gar nicht mehr nötig sind (siehe Ksplice Uptrack).
Gibts dafür nen Grund?Die Frage ist, was ausgetauscht wurde und ob es zur Laufzeit ersetzt/ ausgetauscht werden kann.
MS hantiert damit rum, momentan ist diese Sache bei Linux aber weiter vorrangeschritten. Ganz kann man damit die Neustarts aber nicht verhindern, aber die Anzahl reduzieren.
myMind
2015-09-18, 21:38:49
Gibts dafür nen Grund?
Die sind zu sehr mit Cloud, Mobile, Benutzerbespitzelung und dem Startmenü beschäftigt, als das für echte Betriebssystemverbesserungen noch Zeit wäre. :P
Lurtz
2015-09-19, 07:39:21
Die sind zu sehr mit Cloud, Mobile, Benutzerbespitzelung und dem Startmenü beschäftigt, als das für echte Betriebssystemverbesserungen noch Zeit wäre. :P
Gibt es eigentlich noch irgendeinen Windows10-Thread in dem nicht sofort dümmlich rumgebasht wird?
Aber ja, dass man für jedes zweite Update neu starten muss, halte ich auch für eine der großen Enttäuschungen von Windows10...
myMind
2015-09-19, 08:32:46
Gibt es eigentlich noch irgendeinen Windows10-Thread in dem nicht sofort dümmlich rumgebasht wird?
Aber ja, dass man für jedes zweite Update neu starten muss, halte ich auch für eine der großen Enttäuschungen von Windows10...
Mag ja sein, dass das sehr - sagen wir mal - barsch rüberkam. Ich bin einfach von Microsoft entsprechend enttäuscht an der Stelle. Aber die angeführten Punkte sind aus meiner Sicht exakt die Gründe, warum es an der Stelle keine Fortschritte gibt. Bei Vista und Windows 7 stand der Punkt, "weniger nervige Neustarts nach Updates", noch auf der Agenda. Bei Windows 10 nicht. Im Gegenteil, die ausgerufene Strategie ist, das sich das Betriebssystem im ständigen Verbesserungsmodus befinden soll. Etwas Fertiges wird gar nicht mehr angestrebt. Mit den entsprechenden Konsequenzen.
InsaneDruid
2015-09-19, 11:04:28
deine Argumentation ist dennoch nur im Trollmodus haltbar. Grade der Fokus auf Windows as a Service mit vielen, aber kleinen Updates statt ein, zwei Servicepacks macht ein schnelles und wenig den Workflow störendes Update notwendig und rückt ihn somit automatisch in den Fokus.
ATM muss man jedoch zwischen Insider und non.insider builds trennen, da die Rollouts eines neuen Builds momentan in das Update eines neues Betriebssystems münden und über diese Routinen ablaufen. Dazwischen hab ich bislang kaum neu starten müssen. Seit 10532 bis jetzt auf das neue Build was hier grade (noch im Hintergrund) installiert beispielsweise überhaupt nicht. (Meine Rechner booten seit Jahren nur zu solchen Updates und sind ansonsten im Hybrid Sleep).
myMind
2015-09-19, 12:06:26
Grade der Fokus auf Windows as a Service mit vielen, aber kleinen Updates statt ein, zwei Servicepacks macht ein schnelles und wenig den Workflow störendes Update notwendig und rückt ihn somit automatisch in den Fokus.
Notwendig: Ja. Wurde der Entwicklungs-Fokus darauf gelegt: Nein. Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander, darum geht es ja gerade.
Von den Servicepacks ist man zum Leid vieler Kunden ja schon lange weg. Wie "schön" dass ich bei der Windows 7 Neuinstallation direkt erst einmal über 100 Updates einspielen darf und mehrere Neustarts über mich ergehen lassen muss. Da wäre mir ein Servicepack wesentlich lieber. Aber das kostet den Konzern ja Geld.
ATM muss man jedoch zwischen Insider und non.insider builds trennen, da die Rollouts eines neuen Builds momentan in das Update eines neues Betriebssystems münden und über diese Routinen ablaufen. Dazwischen hab ich bislang kaum neu starten müssen. Seit 10532 bis jetzt auf das neue Build was hier grade (noch im Hintergrund) installiert beispielsweise überhaupt nicht. (Meine Rechner booten seit Jahren nur zu solchen Updates und sind ansonsten im Hybrid Sleep).
Das ist ja super. Bei den Insider-Builds hat man es im Griff und bei dem was beim Endkunden ankommt nicht. Na klasse.
"Nur zu solchen Updates" - gab es bei Windows 7/8 innerhalb des letzten Jahres auch nur einen einzigen Patchday der ohne Neustart abging? Selbst die Server müssen ständig durchgestartet werden.
Das Thema "Neustartvermeidung" ist bei den "schöne neu Welt" Themen einfach unter die Räder gekommen.
Microsoft war eigentlich auf einem guten Weg. Grafikkartentreiber-Update ohne Neustart. Das war doch mal was. Dazu musste man einiges Umbauen. Man benötigt im Prinzip eine Trennung von Kernfunktionen, die beim Release wirklich funkionieren müssen und dem entkoppelten Überbau der dann ohne Neustart aktualisierbar wäre. Jetzt kann man sich zwei Erklärungen überlegen. Entweder gibt es diese architektonische Trennung nicht hinreichend (das wäre meine Annahme, war eben kein Entwicklungs-Fokus drauf) oder die Kernfunktionen sind nicht ansatzweise fertig.
ezzemm
2015-09-22, 07:06:06
Als "Normalanwender" kommt mir die Diskussion über die Notwendigkeit von Neustarts nach Updates eher akademisch vor. Dank SSD bootet Windows ja in 20 Sekunden.
Aber gibt es in der Praxis Szenarien in denen das tatsächlich relevant ist? PCs auf denen keine ESR-Version des BS installiert ist und dieser trotzdem 24/7 online sein muß?
ShadowXX
2015-09-22, 08:10:45
Notwendig: Ja. Wurde der Entwicklungs-Fokus darauf gelegt: Nein. Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander, darum geht es ja gerade.
Ganz ehrlich....das ist selektive Wahrnehmung.
Bestimmte Komponenten können einfach nicht zur Laufzeit geupdatet werden (die Liste davon wurde ja schon gepostet) und auch Linux kann nicht alles zur Laufzeit updaten (erst letzten musste das Ubuntu meiner Frau 2x neugestartet werden nach updates).
Auch für die "Problemfälle" wird sicher irgendwann eine Lösung gefunden werden, aber das benötigt eben Zeit.
Davon abgesehen ist Win10 nun wirklich sehr neu und am Anfang wird fast jede Software häufig gepachtet.
Von den Servicepacks ist man zum Leid vieler Kunden ja schon lange weg. Wie "schön" dass ich bei der Windows 7 Neuinstallation direkt erst einmal über 100 Updates einspielen darf und mehrere Neustarts über mich ergehen lassen muss. Da wäre mir ein Servicepack wesentlich lieber. Aber das kostet den Konzern ja Geld.
Für Windows 7 gibt es durchaus ein Servicepack.....
"Nur zu solchen Updates" - gab es bei Windows 7/8 innerhalb des letzten Jahres auch nur einen einzigen Patchday der ohne Neustart abging? Selbst die Server müssen ständig durchgestartet werden.
Ja, bei mir schon.
Wie schon erwähnt: Selektive Wahrnehmung.......das ist ähnlich wie die Leute die sagen das die PS3/4/Xbox360/One dauernd updateten. Nur kommt das denen (meist) so vor, weil Sie die Kiste nur alle 2 Monate mal einschalten (und verwechseln dann auch noch gerne Os updates mit Spiele updates).
Microsoft war eigentlich auf einem guten Weg. Grafikkartentreiber-Update ohne Neustart. Das war doch mal was. Dazu musste man einiges Umbauen. Man benötigt im Prinzip eine Trennung von Kernfunktionen, die beim Release wirklich funkionieren müssen und dem entkoppelten Überbau der dann ohne Neustart aktualisierbar wäre. Jetzt kann man sich zwei Erklärungen überlegen. Entweder gibt es diese architektonische Trennung nicht hinreichend (das wäre meine Annahme, war eben kein Entwicklungs-Fokus drauf) oder die Kernfunktionen sind nicht ansatzweise fertig.
Beschäftige dich mal mit dem Aufbau von MS Betriebssystemen (und dann auch noch gleich wie Linux aufgebaut ist). Dann wirst du feststellen das das was du forderst schon vor Jahren erfolgt ist (im Prinzip seit Windows NT....nur das da die Komponenten zu stark verstrickt wurden, was MS dann nach und nach verbessert hat).
Das dir mal eben der Grafikkartentreiber abstürzen kann ohne das gesamte System zu Crashen würde sonst nämlich gar nicht funktionieren.....
The_Invisible
2015-09-22, 10:46:05
Sehe auch nicht wirklich den Sinn warum es ohne Neustart sein muss.
Wenn man Hochverfügbarkeit braucht hat man sowieso einen Cluster und ein Neustart eines Nodes macht nix aus bzw. braucht man das sowieso für die Wartung der Hardware (ja ich weiß das es Hotplug-Hardware gibt, ich halte aber auch nicht wirklich was davon). Außerdem läuft heute eh schon fast alles virtualisiert, so eine VM ist in ein paar Sekunden gestartet.
Privat hatte ich auch noch nie das Bedürfnis, nach 20Sek ist das System wieder da.
myMind
2015-10-07, 21:45:44
Ganz ehrlich....das ist selektive Wahrnehmung.
Patchday. Und voila, wieder schlägt die selektive Wahrnehmung zu. Neustart von Win7 und Win2012 R2 wegen KB3083710 oder wahlweise KB3083711.
Birdman
2015-10-11, 02:02:14
Patchday. Und voila, wieder schlägt die selektive Wahrnehmung zu. Neustart von Win7 und Win2012 R2 wegen KB3083710 oder wahlweise KB3083711.
Windows muss man immerhin nur einmal mit Monat neu starten.
Einen Ubuntu Server darf man zwei mal pro Woche booten, damit er glücklich ist....
-/\-CruNcher-/\-
2015-10-11, 02:34:03
Gibt es eigentlich noch irgendeinen Windows10-Thread in dem nicht sofort dümmlich rumgebasht wird?
Aber ja, dass man für jedes zweite Update neu starten muss, halte ich auch für eine der großen Enttäuschungen von Windows10...
Wenn es ja bashing wäre das wäre schön und lustig ist es aber nicht es ist eine Warnung die man schon etwas ernster nehmen sollte als verantwortungsbewuster user.
NoyTutU1VlI
lumines
2015-10-11, 02:59:33
Einen Ubuntu Server darf man zwei mal pro Woche booten, damit er glücklich ist....
Wäre interessant, warum das nötig sein sollte. Eigentlich muss man nur bei Kernel-Updates neu starten. Mein Debian erinnert mich auch nur genau dabei an einen Reboot. Alles andere kann man problemlos zur Laufzeit neu starten.
Lurtz
2015-10-11, 12:25:09
Wenn es ja bashing wäre das wäre schön und lustig ist es aber nicht es ist eine Warnung die man schon etwas ernster nehmen sollte als verantwortungsbewuster user.
http://youtu.be/NoyTutU1VlI
Was genau meinst du, dass es Sicherheitslücken in Windows gibt? :confused:
blackbox
2015-10-11, 13:08:58
Von den Servicepacks ist man zum Leid vieler Kunden ja schon lange weg. Wie "schön" dass ich bei der Windows 7 Neuinstallation direkt erst einmal über 100 Updates einspielen darf und mehrere Neustarts über mich ergehen lassen muss. Da wäre mir ein Servicepack wesentlich lieber. Aber das kostet den Konzern ja Geld.
THIS!
Es sind 144 oder so.... und zunehmend.
Die Installation dauert so mehrere Stunden! Selbst mit SSD und 100Mbit Leitung. Mal eben schnell Windows 7 installieren? Unmöglich.
Eine Qual ist das. Und wenn man die erste Runde Updates installiert hat, geht es ja noch weiter...... und weiter..... und weiter...... und irgendwann hat man tatsächlich alle Updates drauf. Total beschissen.
StefanV
2015-10-11, 13:37:37
Wieso muss ich mein System überhaupt noch neu starten?
Weil die Dinge aus dem Speicher geschmissen und neu geladen werden müssen.
Insbesondere Systemkomponenten.
Unter Linux ist es doch schon seit einiger Zeit möglich, den Kernel zur Laufzeit zu patchen, sodass Neustarts eigentlich gar nicht mehr nötig sind (siehe Ksplice Uptrack).
Das ist einfach nur Bullshit, gugg mal hier:
https://www.youtube.com/watch?v=y_lhqg_p21k
Grestorn
2015-10-11, 13:49:48
Lustiges Video (sehe es grad an). Aber der erste Punkt über MalWare ist richtig daneben. Die infizierten Dateien sind ganz offensichtlich Windows DLL und EXE Dateien... in denen Signaturen gefunden werden. Eine echte Infektion seines Linux Systems ist das definitiv nicht.
Nichts desto trotz ist es natürlich kompletter Blödsinn, dass es keine Malware für Linux gibt oder geben kann...
Schade, nach dem fragwürdigen Beginn des Videos weiß ich nicht so recht, was ich vom Rest halten soll...
kruemelmonster
2015-10-11, 15:07:40
THIS!
Es sind 144 oder so.... und zunehmend.
Die Installation dauert so mehrere Stunden! Selbst mit SSD und 100Mbit Leitung. Mal eben schnell Windows 7 installieren? Unmöglich.
Eine Qual ist das. Und wenn man die erste Runde Updates installiert hat, geht es ja noch weiter...... und weiter..... und weiter...... und irgendwann hat man tatsächlich alle Updates drauf. Total beschissen.
Die Updates lassen sich auch recht einfach ins Installationsmedium integrieren, siehe z.B. hier (http://www.y-m-e.net/2015/05/windows-updates-integrieren-mit-dism/).
Ich aktualisier mir alle halbe Jahr meine Images mit den Updates aus den wsusoffline.net Ordnern, mittlerweile passen die Images zwar nicht mehr auf normale SL-DVD Rohlinge, dafür ists ne enorme Zeitersparnis.
Wichtig: bei Windows 7 dürfen KB2506143, KB2533552 und KB2819745 nicht integriert werden, ansonsten schlägt die Installation fehl. Bei Windows 8.1 muss man KB2966826, KB2966827 und KB2966828 weglassen, ansonsten lässt sich .NET 3.5 nicht mehr nachinstallieren.
-/\-CruNcher-/\-
2015-10-11, 15:31:38
Lustiges Video (sehe es grad an). Aber der erste Punkt über MalWare ist richtig daneben. Die infizierten Dateien sind ganz offensichtlich Windows DLL und EXE Dateien... in denen Signaturen gefunden werden. Eine echte Infektion seines Linux Systems ist das definitiv nicht.
Nichts desto trotz ist es natürlich kompletter Blödsinn, dass es keine Malware für Linux gibt oder geben kann...
Schade, nach dem fragwürdigen Beginn des Videos weiß ich nicht so recht, was ich vom Rest halten soll...
Trotzdem interessant eine Software die anscheinend Windows Adware ladet und sich unter Linux dann selbst ausser gefecht setzt LOL ;)
Hier müsste man jetzt mal den Ursprung dieser Imagination Software zurückverfolgen und den Source Code checken.
Was er sagt ist natürlich absoluter FUD im Bezug auf sein Sample die ELF kann den Code nicht ausführen und selbst mit integriertem Wine Layer würde es sich nur auf diese Applikation beziehen, es sei denn natürlich man nutzte einen Bug im Linux Kernel zu der Zeit aus ;)
Imagination
A lightweight DVD slideshow maker using GTK2+
Höchstwahrscheinlich damals beim Sourceforge Hack kompromitiert worden
http://imagination.sourceforge.net/
Mit der Fragmentation hat er auch recht Linux Filesystem fragmentiert langsamer das war gegen Windows FAT32 extreme besser aber NTFS und vor allem NTFS seit NT Vista ist das nicht mehr so ausschlaggebend auch Microsoft verbessert sich ;)
Mit dem UUID hat er genauso recht siehe den Einfluss der Trusted Computing Group den sie im Linux Ökosystem schon genomen haben ;)
LordDeath
2015-10-11, 17:26:56
Wäre interessant, warum das nötig sein sollte. Eigentlich muss man nur bei Kernel-Updates neu starten. Mein Debian erinnert mich auch nur genau dabei an einen Reboot. Alles andere kann man problemlos zur Laufzeit neu starten.
Es hängt immer stark davon ab, was geupdatet wurde. Wenn z.B. deine libc aktualisiert wurde, darfst du eigentlich alles bis auf deinen init Prozess neu starten. Ich weiß aber noch nicht, ob das bei systemd auch noch so ist. :rolleyes:
Gerade unter Debian und seinen Abkömmlingen empfehle ich die Pakete needrestart (https://packages.debian.org/de/jessie/needrestart) und/oder debian-goodies (https://packages.debian.org/de/jessie/debian-goodies).
needrestart wird per default sofort nach einem 'apt-get (dist-)upgrade' ausgeführt und es bietet an, die daemons neu zu starten, deren Prozesse mittlerweile mit veralteten Binaries laufen. (afair ist needrestart auch für Fedora & Co. verfügbar)
debian-goodies bringt das Tool checkrestart mit und es erfüllt eigentlich den selben Zweck wie needrestart. Die Verbose-Option von checkrestart gefällt mir aber besser.
Mit diesen beiden Tools sieht man ziemlich schnell, dass Aussagen wie "Linux muss man nach Updates fast nie neu starten" eigentlich ein Trugschluss sind. Wenn ich fast alle Prozesse und User-Sessions beenden muss, damit alle laufenden Prozesse die upgedateten Libaries benutzen, dann kann ich auch die Abkürzung nehmen und den ganzen Server neu booten. Ruiniert zwar die Uptime, aber was solls. ;D
Zurück zum Topic:
Blockiert Windows nicht das Modifizieren von Binaries, die gerade als Prozess laufen? Unter z.B. Linux kann man doch Dateien aus dem Dateisystem löschen, aber dessen Inode bleibt so lange erhalten, wie mindestens ein Prozess noch darauf zugreift. Erst wenn alle diese Prozesse weg sind, wird der Inode der gelöschten Datei endgültig gelöscht.
Afaik erlaubt Windows genau dies nicht. Früher hat mal ein Microsoft-Mitarbeiter in einem Blogpost erklärt, warum deren Ansatz der Bessere ist, aber ich finde diesen (imho kontroversen) Post leider nicht mehr. :frown:
lumines
2015-10-11, 19:31:02
Mit diesen beiden Tools sieht man ziemlich schnell, dass Aussagen wie "Linux muss man nach Updates fast nie neu starten" eigentlich ein Trugschluss sind. Wenn ich fast alle Prozesse und User-Sessions beenden muss, damit alle laufenden Prozesse die upgedateten Libaries benutzen, dann kann ich auch die Abkürzung nehmen und den ganzen Server neu booten. Ruiniert zwar die Uptime, aber was solls. ;D
Schon klar, aber ich finde das noch immer bedeutend besser als auch noch andere Dienste neu starten zu müssen, die vielleicht gar nicht betroffen sind. Checkrestart und seit neuestem Needrestart benutzt man ja auch aus genau dem Grund.
-/\-CruNcher-/\-
2015-10-12, 00:23:36
Naja beim 4.0 Kernel scheint sich in der tat was getan zu haben bzgl des Live Kernel Patching aber da scheint es auch noch streiterein zu geben zwischen Red Hat und Suse über die letztendliche Umsetzung des ganzen es benötigt anscheinend auch Speziele Patches
Red Hat (kpatch) und Suse (kgraft) haben sich hier zusammengeschlossen eine art Ksplice Ansatz aus dem Enterprise Part von Oracle in den Konsumer Market zu bringen, bis sich da alle distros vollständig angepasst haben wird aber sicherlich Zeit ins land gehen ;)
Red Hat kpatch
Mftc80KyjA4
Suse kgraft
d8Y89obtNI8
Ist auf jedenfall mal ne tolle sache wenn man sich für den Kernelmode einigen kann und alle wichtigen Main Distros erstmal mitziehen und doch schonmal weniger restarts im wichtigen Kernelmode patching :)
http://www.heise.de/open/artikel/Die-Neuerungen-von-Linux-4-0-2600242.html
StefanV
2015-10-13, 22:38:11
Schade, nach dem fragwürdigen Beginn des Videos weiß ich nicht so recht, was ich vom Rest halten soll...
Den hab ich ausgeblendet und gleich bisserl weiter hinten angefangen.
Grundsätzlich macht der Typ ja durchaus den Eindruck, als ob er ein eingefleischter Linux User wäre, der aber die Ansicht hat, dass das schlimmste halt falsche Behauptungen sind.
Und die belegt er mit dem Video ja relativ gut. Auch das mit den Updates, warum man einen Neustart braucht, erklärt er eigentlich recht gut...
Grestorn
2015-10-14, 14:24:18
Grundsätzlich macht der Typ ja durchaus den Eindruck, als ob er ein eingefleischter Linux User wäre, der aber die Ansicht hat, dass das schlimmste halt falsche Behauptungen sind.
Und die belegt er mit dem Video ja relativ gut. Auch das mit den Updates, warum man einen Neustart braucht, erklärt er eigentlich recht gut...
Das Beispiel, das er gebracht hat, sagt nur gar nichts aus.
Es ist Unix generell so, dass Dateien, auf denen ein Lock liegt, trotzdem gelöscht und umbenannt werden können (im Gegensatz zu Windows). De fakto bleibt dann so lange eine "Ghost"-Version der alten Datei bestehen, so lange ein Prozess den Lock darauf hat. Das hat Vor- und Nachteile. Man kann zwar problemloser Updaten und Patchen, es kann aber sein, dass bestimmte Dateien noch lange im alten Zustand verwendet werden.
Die Herausforderung ist ja, Systemkomponenten im Betrieb zu tauschen, so dass alle Programme die diese gerade verwenden "on the fly" die aktuelle Version nutzen. Auch das kann man prinzipiell erreichen, aber das ist tierisch aufwendig, und auch Linux hat da m.W. keine Wunderlösung dafür auf Lager.
Deswegen ist das Argument, man müsse Linux nie neu starten, in der Tat völliger Blödsinn, aber das Beispiel von ihm ist auch ziemlich unglücklich - wenn auch anschaulich.
Die Idee hinter dem Video ist auf jeden Fall gut, ich finde nur, man hätte technisch bessere Beispiele bringen können, die auch einen Spezialisten (der ich bei Linux nicht bin!) nicht aufstöhnen lässt...
myMind
2015-10-15, 01:02:01
Ganz ehrlich....das ist selektive Wahrnehmung.
Der letzte Patchday bei dem es bei Windows ohne zwingenden Neustart abging - also nur mit "Erfordert u. U. Neustart" - war im Mai 2011.
Quelle: https://technet.microsoft.com/de-DE/library/security/ms15-oct.aspx
Dreimal darfst Du raten, was am heutigen Patchday notwendig ist...
StefanV
2015-10-15, 06:28:21
Der letzte Patchday bei dem es bei Windows ohne zwingenden Neustart abging - also nur mit "Erfordert u. U. Neustart" - war im Mai 2011.
Quelle: https://technet.microsoft.com/de-DE/library/security/ms15-oct.aspx
Dreimal darfst Du raten, was am heutigen Patchday notwendig ist...
So What?!
Wenn Systemkomponenten aktualisiert werden, muss man halt neu starten.
Was ist eigentlich dein Problem hier?!
Dass man auch ein Linux neu starten MUSS, wurde hier ja auch erwähnt, also worum geht es dir hier gerade?!
myMind
2015-10-15, 08:31:30
Wenn Systemkomponenten aktualisiert werden, muss man halt neu starten.
Was ist eigentlich dein Problem hier?!
Das gleiche, dass der Threadstarter hat. Mich stört es enorm. Insbesondere bei Servern. Und es ist ärgerlich dass Microsoft nichts dagegen tut. Bei einem Desktop tut es nicht besonders weh, bei großen Rechnermengen schon.
Z.B. der oben erwähnte Patch aktualisiert nur einen Service. Alle DLLs fangen mit wu...dll an. Warum kann man das nicht vernünftig vom Hauptsystem entkoppeln? Auf der einen Seite kann man inzwischen Grafikkartentreiber ohne Neustart auswechseln auf der anderen Seite geht es bei einem Service nicht.
Dass man auch ein Linux neu starten MUSS, wurde hier ja auch erwähnt, also worum geht es dir hier gerade?!
Ja, dort hat es aber eine völlig andere Qualität. Man hat Möglichkeiten den Neustartbedarf zu bewerten und man kann dann selbst festlegen, wann es passt.
Der Vollstädngikeit halber: Prinzipiell geht das bei MS mit einem WSUS auch, ist aber kaum praktikabel.
LordDeath
2015-10-15, 14:45:52
Die Herausforderung ist ja, Systemkomponenten im Betrieb zu tauschen, so dass alle Programme die diese gerade verwenden "on the fly" die aktuelle Version nutzen. Auch das kann man prinzipiell erreichen, aber das ist tierisch aufwendig, und auch Linux hat da m.W. keine Wunderlösung dafür auf Lager.
https://en.wikipedia.org/wiki/Kpatch
Die alte Funktion bleibt also im RAM und die darauf zeigenden Funktionspointer führen nach dem Patch zu einer neuen Funktion??
Das scheint wie das Wegziehen von Tischdecken von bedeckten Tischen zu sein: Wenn es klappt, sieht es total cool aus, aber ansonsten... :freak:
edit: https://en.wikipedia.org/wiki/KGraft Und hier sieht man, was für Klimmzüge gemacht werden müssen, damit das Ganze atomar stattfindet. :eek:
Rooter
2015-10-17, 19:10:31
Z.B. der oben erwähnte Patch aktualisiert nur einen Service. Alle DLLs fangen mit wu...dll an. Warum kann man das nicht vernünftig vom Hauptsystem entkoppeln? Auf der einen Seite kann man inzwischen Grafikkartentreiber ohne Neustart auswechseln auf der anderen Seite geht es bei einem Service nicht.Finde auch, dass das bei einem nicht-systemkritischen Service doch kein Problem sein sollte. Kurz beenden, Dateien updaten, wieder starten.
MfG
Rooter
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