Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie geht ihr mit Unterbutterungsversuchen um?
Es ist leider oft so, dass man in Schule, Studium, Job und anderweitig oft mit Leuten zu tun hat, die versuchen einen unterzubuttern, lächerlich zu machen, sich über einen zu stellen etc.
Mich würde interessieren, wie ihr mit sowas umgeht? Ignoriert ihr es, in der Hoffnung, dass es besser wird, kontert ihr mit zynischen Sprüchen, geht ihr Petzen oder werdet ihr gar richtig (körperlich) konfrontativ und aggressiv?
Und welche dieser „Taktiken“ funktioniert für euch am besten?
Passiert mir nur mit Leuten, die mir eh egal sind. Von daher ist es mir ebenso egal.
Grundsätzliche Strategie: Gewinne an Selbstwertgefühl, dann merkst Du diese Leute kaum noch.
Mosher
2015-10-17, 19:20:10
Ich erkenne an Menschen recht schnell, ob sie zu so einer Sorte gehören und meide sie dann einfach. Wenn keiner mehr übrig bleibt, komme ich auch wunderbar alleine zurecht.
Wenn es nicht anders geht, weil man zB in so eine Gruppe hineingeworfen wird, wird auf gar keinen Fall auf solche Intrigen reagiert, sondern notfalls die Gruppe innerhalb der Gruppe ignoriert. Klappt gut.
Dicker Igel
2015-10-17, 19:39:04
Ausgefuchst kontern.
Der Sandmann
2015-10-17, 19:41:08
4 platte Reifen am Auto oder an dem Fahrrad die Räder zu einer perfekten 8 formen sind probate Mittel :)
PatkIllA
2015-10-17, 19:57:04
Passiert mir nur mit Leuten, die mir eh egal sind. Von daher ist es mir ebenso egal.Dito.
Wie oft passiert euch das denn?
4 platte Reifen am Auto oder an dem Fahrrad die Räder zu einer perfekten 8 formen sind probate Mittel :)Und für son Assi nachher noch nen Verfahren am Hals? Klingt sehr clever.
Offen demjenigen ins Gesicht sagen, dass er nervt und einen in Ruhe lassen soll. Anschließend komplett ignorieren.
Früher hab ichs mit Sprüchen probiert - hat nur teilweise geholfen. Manchmal die Situation noch verschlechtert weil derjenige sich angegriffen gefühlt hat. Kommt nicht cool wenn man selbst 14 und der andere 17 und 2 Gewichtsklassen höher ist ^^
Dito.
Wie oft passiert euch das denn?
Seit ich an meiner Statur* gearbeitet habe: nicht mehr so oft, aber kommt noch gelegentlich vor.
* von 60kg @ 1,79m auf 77kg @ 1,79.
Scheint so, als würden sich diese Amöben nur bei augenscheinlich Schwachen Menschen trauen.
Monger
2015-10-18, 12:22:07
Ich hatte einen Vorgesetzten, bei dem das Prinzip hatte: immer einen Spruch auf den Lippen, in aller Regel auf Kosten anderer. So nach dem Motto: "Na Herr Meier, läuft bei Ihnen mal wieder nichts so wie es soll? Hahaha"
Humor kann eine gefährliche Waffe sein. Anders als bei einer Beleidigung kann man rückwirkend immer abfedern: "war ja nur Spaß". Wenn man dann getroffen reagiert, kann man dem Gegenüber auch noch Humorlosigkeit (oder drastischer: einen Stock im Arsch) vorwerfen. Das ist eine der subtilsten und wirkungsvollsten Formen des Mobbing: breitflächig anwendbar, sehr wirkungsvoll, und mit geringen Risiken verbunden.
Was geholfen hat (und ich denke nicht nur mir, sondern allen Betroffenen), war folgender Gedankenweg: man muss erstmal seine "Story" zerstören, und sie anschließend umschreiben.
Was geht in so einem Kopf vor? Gehen wir mal davon aus dass jeder Mensch sich nach seinen eigenen Vorstellungen aus richtig verhält: was könnte an so einem Verhalten richtig sein?
Ich habe ihn nie gefragt, aber ich vermute dass seine "Story" ungefähr diese war: er hält sich selbst für klug, witzig und charmant. Er steht über den Dingen, und insbesondere über den Kleingeistern die über triviale Probleme stolpern, während er sich Tag für Tag mit den wirklich wichtigen Fragen auseinander setzt. Bis auf die paar Kleingeister ist er beliebt, anerkannt und geschätzt - sowohl innerhalb als auch außerhalb des Teams.
Solche Menschen halten sich selbst für witzig. Eigentlich erwarten sie dass der restliche Raum applaudiert, sie tun es nur nicht weil sie sich nicht trauen.
Wie kontert man sowas?
Das erste was ich gemacht habe: wenn ich in den Meetings drin saß und er seine Sprüche gerissen hat, habe ich bei jedem Spruch wo keiner gelacht hat einen Strich auf einer Strichliste gemacht: "X Sprüche in Folge ohne dass jemand lacht". Dann habe ich irgendwann angefangen leise, und irgendwann etwas lauter mitzuzählen.
Das hat erstmal meine eigene Einstellung dazu verändert. Nach kurzer Zeit fand ich seine Sprüche weniger frustrierend, und dafür mehr bemitleidenswert. Ein Clown über den niemand lacht, ist halt selbst ein Witz.
Das zweite was auffällig war: er war in den Meetings der Einzige der Protokoll geführt hat. Klar, wer sonst sollte eine so wichtige Aufgabe übernehmen? Kein anderer schreibt mit, das war so ein ungeschriebenes Gesetz.
Alleine dort zu sitzen und fleißig auf dem Block rumzukritzeln sobald er einen Spruch reißt (es muss nicht wirklich anschließend was da stehen), verändert schon mal die Chemie im Raum. Ich wurde von Kollegen mehrmals in solchen Meetings angesprochen: "hast du das aufgeschrieben? Schreib das bitte auf!"
Ich finde, es hat geholfen. Die Sprüche haben deutlich abgenommen, auch andere sind jetzt aktiver dabei, mal ihre Meinung zu sagen. Solche Menschen hassen Transparenz wie der Teufel das Weihwasser, sie bauen darauf dass Hierarchien und gewohnte Kommunikationsmuster respektiert werden. Wenn man nur Kleinigkeiten verändert, bricht das Kartenhaus zusammen. Hätten sie andere, flexiblere Strategien, würden sie sie bereits anwenden.
Was ich auf jeden Fall nicht machen würde, ist mit gleicher Münze es heimzuzahlen. Diskutiere nie mit einem Dummen: er zieht dich auf sein Niveau, und schlägt dich mit Erfahrung.
Disconnected
2015-10-18, 12:34:37
Ich hatte einen Vorgesetzten, bei dem das Prinzip hatte: immer einen Spruch auf den Lippen, in aller Regel auf Kosten anderer. So nach dem Motto: "Na Herr Meier, läuft bei Ihnen mal wieder nichts so wie es soll? Hahaha"
...
So jemanden kenne ich auch. Das beste ist, ihn deutlich spüren lassen, dass man ihn für einen Idioten hält. Wenn mal wieder ein Spruch kommt, dann einfach nur genervt schauen und ihn abwimmeln "jaja scho recht". Für solche Leute gibt es nichts unbefriedigenderes als wenn ihre Attacken einfach so an einem abprallen und zu nichts verpuffen.
Kontakt meiden ist natürlich die beste Lösung.
KinGGoliAth
2015-10-18, 15:36:41
kontakt meiden und wenn es nicht anders geht entweder ignorieren oder saftig kontra geben, je nach laune.
petzen geht gar nicht und die fäuste sprechen lassen ist auch ein absolutes no go bei arbeit, studium, wasauchimmer.
Ich hatte einen Vorgesetzten, bei dem das Prinzip hatte: immer einen Spruch auf den Lippen, in aller Regel auf Kosten anderer. So nach dem Motto: "Na Herr Meier, läuft bei Ihnen mal wieder nichts so wie es soll? Hahaha"
Humor kann eine gefährliche Waffe sein. Anders als bei einer Beleidigung kann man rückwirkend immer abfedern: "war ja nur Spaß". Wenn man dann getroffen reagiert, kann man dem Gegenüber auch noch Humorlosigkeit (oder drastischer: einen Stock im Arsch) vorwerfen. Das ist eine der subtilsten und wirkungsvollsten Formen des Mobbing: breitflächig anwendbar, sehr wirkungsvoll, und mit geringen Risiken verbunden.
Was geholfen hat (und ich denke nicht nur mir, sondern allen Betroffenen), war folgender Gedankenweg: man muss erstmal seine "Story" zerstören, und sie anschließend umschreiben.
Was geht in so einem Kopf vor? Gehen wir mal davon aus dass jeder Mensch sich nach seinen eigenen Vorstellungen aus richtig verhält: was könnte an so einem Verhalten richtig sein?
Ich habe ihn nie gefragt, aber ich vermute dass seine "Story" ungefähr diese war: er hält sich selbst für klug, witzig und charmant. Er steht über den Dingen, und insbesondere über den Kleingeistern die über triviale Probleme stolpern, während er sich Tag für Tag mit den wirklich wichtigen Fragen auseinander setzt. Bis auf die paar Kleingeister ist er beliebt, anerkannt und geschätzt - sowohl innerhalb als auch außerhalb des Teams.
Solche Menschen halten sich selbst für witzig. Eigentlich erwarten sie dass der restliche Raum applaudiert, sie tun es nur nicht weil sie sich nicht trauen.
Wie kontert man sowas?
Das erste was ich gemacht habe: wenn ich in den Meetings drin saß und er seine Sprüche gerissen hat, habe ich bei jedem Spruch wo keiner gelacht hat einen Strich auf einer Strichliste gemacht: "X Sprüche in Folge ohne dass jemand lacht". Dann habe ich irgendwann angefangen leise, und irgendwann etwas lauter mitzuzählen.
Das hat erstmal meine eigene Einstellung dazu verändert. Nach kurzer Zeit fand ich seine Sprüche weniger frustrierend, und dafür mehr bemitleidenswert. Ein Clown über den niemand lacht, ist halt selbst ein Witz.
Das zweite was auffällig war: er war in den Meetings der Einzige der Protokoll geführt hat. Klar, wer sonst sollte eine so wichtige Aufgabe übernehmen? Kein anderer schreibt mit, das war so ein ungeschriebenes Gesetz.
Alleine dort zu sitzen und fleißig auf dem Block rumzukritzeln sobald er einen Spruch reißt (es muss nicht wirklich anschließend was da stehen), verändert schon mal die Chemie im Raum. Ich wurde von Kollegen mehrmals in solchen Meetings angesprochen: "hast du das aufgeschrieben? Schreib das bitte auf!"
Ich finde, es hat geholfen. Die Sprüche haben deutlich abgenommen, auch andere sind jetzt aktiver dabei, mal ihre Meinung zu sagen. Solche Menschen hassen Transparenz wie der Teufel das Weihwasser, sie bauen darauf dass Hierarchien und gewohnte Kommunikationsmuster respektiert werden. Wenn man nur Kleinigkeiten verändert, bricht das Kartenhaus zusammen. Hätten sie andere, flexiblere Strategien, würden sie sie bereits anwenden.
Was ich auf jeden Fall nicht machen würde, ist mit gleicher Münze es heimzuzahlen. Diskutiere nie mit einem Dummen: er zieht dich auf sein Niveau, und schlägt dich mit Erfahrung.
Danke für den überaus umfangreichen Erfahrungsbericht!
Nun ist es in deinem Fall ja eine subtile Form der Unterbutterung gewesen. Wie gehst Du mit direkten Formen um, z.B. mehr oder weniger direkte Beleidigungen oder gestreute Unwahrheiten a la "Monger ist schwul" o.Ä.?
(@Mods: könntet ihr bitte den kleinen Fehler im Titel korrigieren? Danke!)
Kontakt meiden ist natürlich die beste Lösung.
Ist nur reichlich schwer, vor allem wenn man mit solchen Idioten auf der Arbeit oder in der Schule zu tun hat. Zu Schulzeiten ist meine Erfahrung gewesen, dass ordentlich Kloppe die wirkungsvollste Methode ist. Leider kommt man damit in Studium & Beruf nicht weiter.
kontakt meiden und wenn es nicht anders geht entweder ignorieren oder saftig kontra geben, je nach laune.
petzen geht gar nicht und die fäuste sprechen lassen ist auch ein absolutes no go bei arbeit, studium, wasauchimmer.
Das stimmt, wobei zugegeben das die zufriedenstellendste Methode ist und einige Amöben scheinen auch nur diese Sprache zu verstehen....
Monger
2015-10-18, 19:59:07
Wie gehst Du mit direkten Formen um, z.B. mehr oder weniger direkte Beleidigungen oder gestreute Unwahrheiten a la "Monger ist schwul" o.Ä.?
Da muss man wahrscheinlich auch das Umfeld stärker betrachten, weil mMn können so offene Beleidigungen in einem gesunden beruflichen Umfeld gar nicht überleben. Sowas funktioniert nur, wenn Betriebsrat, sonstige Führungskräfte und Kollegen wegschauen.
Da müsste man wohl auch ansetzen. Mal vorsichtig umher tasten (halt ohne dass jemand konkret belastet wird), bis man jemanden findet der offen fürs Thema Mobbing ist.
Ansonsten gilt wieder: Transparenz ist tödlich. Alle Kommentare und Beleidigungen aufschreiben, versuchen sich an die Quelle vorzutasten. Wenn du genügend glaubhafte Aussagen schwarz auf weiß hast... selbst wenn derjenige nicht seinen Job verliert, seine Karriere ist hin.
Funktioniert halt nur, wenn andere auch den Mund aufmachen. Sich gegen eine ganze Firma zu wehren ist natürlich schwerer als nur gegen eine einzelne Person.
Der letzte Schritt ist dann halt der Anwalt. Du wirst dann halt die Firma verlassen müssen, aber du kannst vorher noch ne Menge Staub aufwirbeln.
Korfox
2015-10-19, 08:38:34
Ich glaube, das letzte Mal hatteich solche eine Situation während meines Studiums.
Da hat mich ein Kommi fachlich angegriffen. Ich habe ihn 3 Mal korrigiert und es dann irgendwann gelassen und ignoriert. Ich hatte die 1,0 - er durfte noch zwei Mal zur Prüfung antanzen.
Wenn mich jemand persönlich beleidigt ist das in meinen Augen völlig irrelevant. Der Mensch darf, wegen mir, sagen und denken, was er will. Die Personen, bei denen es wichtig ist, wissen um meine fachliche Kompetenz - und die personen, bei denen es wichtig ist, wissen um meine Persönlichkeit.
Um die persönlichen Angriffe auf Arbeit zu erklären das umgedrehte Beispiel:
Meine Frau ist komplett fachfremd in meinem Bereich (und vice versa). Wenn sie mir jetzt also vorwerfen sollte, dass ich - fachlich - keine Ahnung von meinem Tätigkeitsfeld habe... dann ist - durch unsere persönliche Beziehung - freilich ein klärendes Gespräch fällig, den eigentlichen Ausspruch kann ich aber gemütlich ignorieren.
Umgedreht bei Kollegen:
Wenn mir ein Kollege vorwirft, ein menschlicher Idiot zu sein, dann ist nichtmal ein klärendes Gespräch fällig. Das ist mir doch vöällig egal, was er diesbezüglich von mir hält. Solange man fachlich auskommt ist das Menschliche verhältnismäßig egal. Zudem kennt er mich - von der menschlichen Seite - ja garnicht. Er kennt mich ja nur im Arbeitsumfeld. Von daher kann seine Aussage schon nicht ernst gemeint, sondern seinem seltsamen Humor geschuldet sein.
Anders ist es halt, wenn Madame mit menschliches Fehlverhalten vorwirft, oder der Kollege fachliches. Das sind freilich beides Situationen, in denen man Mal kurz in sich gehen sollte und darüber nachdenken, was einem gerade gesagt wurde.
Haarmann
2015-10-19, 13:39:52
Gast
Auflaufen lassen und mit viel Humor ordentlich den Salzstreuer über der Wunde benutzen...
Da ich vom Grundwesen eher dazu neige, soetwas zu ignorieren und zu schlucken, habe ich mir angewöhnt denjenigen immer direkt darauf anzusprechen. Einfach sagen, was man davon hält und dass man sich das auf Dauer nicht gefallen lässt. Man bekommt nur den Respekt entgegengebracht, den man aktiv einfordert.
WICHTIG: Der andere muss dabei sein Gesicht waren können. Das geht also nur unter vier Augen. Denjenigen vor anderen irgendwie auflaufen zu lassen o.ä. würde ich unter allen Umständen vermeiden. Erstens hilfts eh nichts, und zweitens läuft man Gefahr selber dumm da zu stehen.
Passiert mir nur mit Leuten, die mir eh egal sind. Von daher ist es mir ebenso egal.
Grundsätzliche Strategie: Gewinne an Selbstwertgefühl, dann merkst Du diese Leute kaum noch.
Genau so.
Man kann auch viel von James Bond lernen :D
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=S39paDGZ0Ew#t=244s
Je nach dem sagte ich es klar heraus und frage direkt, warum die Person es so nötig hat, andere runterzumachen. Das sorgt dann oftmals für :eek: beim Gegenüber.
Timolol
2015-10-23, 23:45:52
Ignorieren funktioniert nicht. Wenn du mit diesen Leuten zusammenarbeiten MUSST kriegst du die scheiße trotzdem ständig mit und wirst damit Konfrontiert.
Gibt hier einige solcher Egos. Ich habe sie auch Jahrelang "studieren" müssen. Aber dann ist es recht einfach. Du musst ihre Schwachstellen erkennen und die Personen so hart zerbrechen wie es nur geht. Für mich als emphatische Person fühlt sich das immer ungut an, aber mit der Zeit wird es besser weil man moralisch nichts falsches tut.
Habe mir Jahrelang viele Sachen gefallen lassen und mich ständig für die Egos zum Deppen gemacht wovon nur sie profitiert haben.
Bleib Fair, Ehrlich direkt und bestimmend. Lass dich auf keinen Fall auf Diskussionen unter deinem Niveau ein. Dann sofort den Stop Button drücken.
Sie werden es oft trotzdem versuchen. Versuchen sie dich auszunutzen, lächerlich zu machen oder sich einen Vorteil dir Gegenüber zu schaffen, schlage Sie mit ihren eigenen Waffen.
Ein Beispiel von vielen. Probleme mit einer Produktionsanlage. Ich mache mir Gedanken über Optimierungen von Bauteilen. Der Kollege macht es lächerlich, versucht die Idee zu "klauen" um dann in verschlechterter Funktion beim Vorgesetzten zu präsentieren.
An diesem Tag hab ich gewartet bis besagter Kollege ausgestempelt hat und habe mit dem Vorgesetzten und dem Planer die Konstruktion wieder so zurechtgerückt wie ICH das haben wollte. In seinem Beisein konnte ich das nicht mit dem Vorgesetzten besprechen da meine Idee dann von ihm mit haltlosen Bullshitargumentationen zerstört und lächerlich gemacht worden wäre.
Und auch da musste ich wirklich hart bleiben und gut argumentieren. Sehr nervig und völlig unnötig.
Ich habe dann einen entsprechenden Prototypen nach meinen Maßen fertigen lassen und vom Planer eine kleine Serie machen lassen. Dafür habe ich sogar Überstunden gemacht. Und das auch nur um die Hirnfürze des Ego Kollegen wieder zu korrigieren.
Habe mich also über mein Aufgabengebiet für dieses Projekt eingesetzt.
Diese Woche kam die Kleinserie welche ich in die Anlage eingebaut habe.
Die Empörung des Kollegen war unfassbar groß, was mir denn einfallen würde das so zu machen blablablub.
Desweiteren wurde diese Erfindung von mir schriftlich eingereicht, was dann auch entsprechend prämiert wird.
Natürlich stand mein Kollege nicht dabei. War ja schließlich auch meine Idee wofür ich mich eingesetzt hatte.
Nun wollte der Kollege wissen wieso er nicht mit dabei stand, und wie hoch meine Prämie war. Nicht auf sachlicher sondern auf penetrant patziger Ebene.
Und bei sowas muss man dann einfach klipp und klar sagen das die Finanzen Private Angelegenheiten sind und er kein Anrecht auf diese Erfindung und somit Prämie hat.
Nächste Woche wird er sich Lautstark plärrend beim Vorgesetzten ausheulen.
Bist du bei sowas zu "weich", wirst du von solchen Egos nur ausgenutzt bis zum geht nicht mehr. Ich merke mir solche Leute welche mir schlechtes tun und "schlage zurück" wenn es sich ergibt. Wobei sie sich meist selber ins Knie ficken wenn sie merken das sie einen nicht mehr ausnutzen können.
Schiller
2015-10-25, 13:43:13
Viele funktionierende Varianten wurden hier bereits gepostet.
Was mir noch als wichtig erscheint, ist, sich bei solchen Leuten nicht selbst zu hinterfragen. Viele introvertierte/leise Menschen, die als Leibspeise für die "Bullies" gelten, neigen zur Selbstkritik und verschlimmern die Situation erst recht. Auf keinen Fall etwas in sich hineinfressen! Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber man kann es lernen. Sehr wichtig ist auch eine Vertrauensperson, die einem Mut zuspricht.
In der Regel sind die Bullies im inneren Kern selbst absolut unsicher und überspielen das durch lautes und verletzendes Auftreten. Zudem korrumpiert Macht bekannterweise.
Meine Tipps, die ich ad hoc nennen könnte, sind:
- die Person analysieren: Warum ist er so? Wo sind seine Schwächen und überspielt er diese womöglich?
- Verstärkung organisieren: geteiltes Leid ist halbes Leid
- kluge Paroli bieten, am besten mit den eigenen Mitteln (Aussagen merken/notieren und diese zur passenden Gelegenheit einsetzen, z.B. im Meeting) und vor allem das Verhalten und die Aussagen spiegeln(!)
- nicht emotional werden, auch wenn es schwer ist. Das macht einen nur noch mehr zum Opfer.
- nicht ignorieren, sondern aktiv konfrontieren
- nichts in sich hineinfressen
- nicht hinter dem Rücken des anderen über ihn lästern bzw. "Petzen", man weiß nie, wie die persönlichen Verhältnisse sind (Retourkutsche)
- die Person durch kluge Strategie/Taktik aus der Fassung bringen (peinlich machen)
Im Prinzip muss man solchen Leuten direkt klar machen, dass keine Alphatiere sind und dass man ihre anmaßende Art nicht weiter toleriert. Das Selbstbild muss zerstört werden.
Das Rangverhalten des homo sapiens ändert sich im Laufe des Lebens nicht wirklich, die Mittel werden nur anders. In der Schule konnte man sich noch auf dem Hof kloppen, um die Position innerhalb des Rudels auszuloten, im Büro muss man auf andere Mittel zurückgreifen (s. Stromberg).
Die Besinnung auf die eigenen Talente und den eigenen Wert fördert die meiste Kraft zu Tage. Darauf sollte man aufbauen. Du bist was! Du kannst was! Lass dir das von dieser Kartoffel mit Augen nicht länger gefallen!
"Kein Rückzug! Kein Aufgeben!" :P
Timolol
2015-10-25, 20:38:24
Sehr gut. Genau so. Die Realität sieht dann aber meist anders aus.
Wie gesagt, ich habe dafür Jahre gebraucht. Kann nun aber Egomanen recht leicht vorführen und zerbrechen.
Ich war sowas von weich und introvertiert und bin es wohl immernoch. Aber man kann sich diverse Strategien zu nutze machen.
garnicht. Man sollte jederzeit in der Lage sein fachlich argumentativ gleich zu ziehen, allein um den eigenen Wissensstand zu verbessern.
Sollte das Züge von Mobbing haben, dagegen und draufhalten, so oder so.
Und im Notfall an Warmachine79 halten: Führen, folgen oder verpissen!
Denn da hat er absolut Recht, auch wenn es sehr stark destiliert klingt, es ist so. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Innos
2015-11-04, 20:03:21
persönliche anfeindungen auf der arbeit gehen ohne umwege an die vorgesetzten, meißtens direkt an oberchefe. dann gibt es einen knall und man hat seine ruhe. so vermittle ich das auch meinen auszubildenden.
Timolol
2015-11-05, 13:20:29
Ja wenns so einfach wäre :rolleyes:. Ja es tut nen Knall, mit Pech bist dann du der Gefickte weil du den Stein ins "Rollen" gebracht hast.
Innos
2015-11-05, 14:04:48
warum sollte man pech haben, wenn der stein ins rollen gebracht wurde? klar, die paar blicke am anfang von der kollegen muss man abkönnen. sobald man weiß, dass die vorgesetzten vor einem und nicht hinter einem stehen sollte das kein problem sein.
in einer unserer abteilungen hatten wir einen ähnlichen fall. mitarbeiter1 wurde von mitarbeiter2 gemobbt, ma1 hat sich an die leitung gewendet, ma2 bekam eine abmahnung und wurde versetzt. ma3 und ma4 meinten dann ma1 verdeckt anzufeinden. nach einem klärenden gespräch mit ma3 und 4 hatte sich das thema dann auch erledigt. ma1 sagt den anderen mittlerweile was sie zu tun haben.
bei mobbing und ähnlichen sachen haben ganz ganz viele unternehmen eine kurze reißleine.
FeuerHoden
2015-11-05, 14:09:15
Ich war mal bei nem Seminar und bin dort auf nen Typen gestoßen der bei einer konkurrierenden Firma gearbeitet hat, die Zeichen standen sofoert auf Krieg. Er hat mich nicht ausreden lassen, hat Witze über meinen Arbeitgeber gemacht, usw.
Ich hatte an dem Tag meine Brille auf weil es mir ja ums Seminar ging und ich denke mit Brille wirkt man im allgemeinen harmloser, nerdiger, ihr werdet es ja kennen. ;) Jedefalls fing der Typ an im Seminar zu straucheln, wir mussten viel einzeln vor der Gruppe machen, also aufstehen und irgendwas vorlesen, war ein Sprachseminar. Dabei kam raus dass er hier und da mit der Aussprache Probleme hat, sein Selbstbewusstsein schwand mit jedem Mal wenn er dran kam. Teil des Seminars war es auch dass wir uns gegenseitig bewerteten und ich habe ihm Tipps gegeben. Es war nicht mein erstes Seminar dieser Art, bei denen die über mehrere Tage gehen bricht irgendwann das Eis und die einzelnen Teilnehmer werden offener und sprechen einem mit der Zeit viel besser zu, es dauert aber eben die paar Tage bis das Eis wirklich bricht.
In dem Fall habe ich das Eis gebrochen und versucht ihn zu motivieren, auf seine Stärken hinzuweisen, usw. und damit war ich der einzige.
Nach dem Seminar habe ich mich draußen noch mit einer Teilnehmerin unterhalten, mein 'Kontrahent' blieb noch etwas länger drinnen. Er hat wohl nicht damit gerechnet dass ich noch draußen vor der Tür stand und hatte inzwischen seine Brille auf.
Da wurde mir klar dass der Typ einfach Probleme mit seinem Selbstbewusstsein hat und mich nur angegriffen hat weil er sich bedroht gefühlt hat. Und in den meisten Fällen sind diese kleinen Hänseleien einfach ein Zeichen von Angst. Da schießt man lieber dem anderen mal einen vor den Bug bevor man in die Situation geraten könnte Schwäche zeigen zu müssen.
Im Seminar war die Situation so dass ich wusste das ich den Typen nie wieder sehen werden und mir ging es sowieso nur ums Seminar. Das gab mir das Gefühl einfach drüber zu stehen. Ich wusste worums geht und wohin die Reise gehen soll und ich wusste dass seine Angriffe mit der Zeit weniger werden, deswegen bin ich von Anfang an gar nicht darauf eingestiegen.
Rogue
2015-11-05, 15:46:04
Deeskalierend wirken ist zwar ne feine Sache, wenn man sich aber damit abfindet sich von irgendwem hat anblaffen lassen und nichts in entgegengesetzter Richtung hat folgen lassen, dann nagt das später.
Obendrein will man solchen Idioten auch nicht das Gefühl vermitteln das ihre Tour funktioniert.
Man muss nicht auf gleichem Niveau antworten, aber man sollte sich der Auseinandersetzung stellen. Nur weil einer laut wird heisst das nicht das man gleichlaut zurück brüllt.
Wenn jemand meint er müsse austeilen oder laut werden, dann oft weil er sich anders nicht zu helfen weiss = er hat keine Argumente, will von eigenem Fehlverhalten oder mangelhaften Leistungen ablenlenken. Da kann man dann wieder ansetzen.
Ausweichendes Verhalten wird oft mit "der klügere gibt nach" bezeichnet, in der Konsequenz bedeutet das aber das der Depp durch lautes Bellen/überdominantem Verhalten sein Ding durchkriegt und das will man im Zweifelsfall dann lieber doch nicht.
Man sollte sich also 2x überlegen ob der Preis der ausgewichenen Konfrontation hinterher nicht zu hoch ist.
Das Mittel der Wahl zum kontern ist eine Situations und/oder Typ-Frage. Garnicht zu kontern ist meistens die schlechteste Entscheidung. Letzteres kann man bei unbedeutenden Leuten/Themen machen wie z.B. bei der "Diskussion" um den besten Handyhersteller. Das ist letztlich egal was wer meint und im Zweifelsfall schont man lieber seine Nerven.
Auf Job-Level sind die Fälle oft anders gelagert, da muss man schon die Konsequenzen vor Auge haben wenn jemand "freie Fahrt" hat.
Acid-Beatz
2015-11-05, 20:16:31
persönliche anfeindungen auf der arbeit gehen ohne umwege an die vorgesetzten, meißtens direkt an oberchefe. dann gibt es einen knall und man hat seine ruhe. so vermittle ich das auch meinen auszubildenden.
Findest du das nicht ein bisschen übertrieben, beziehungsweise Kindergartenhaft? Je nach Hierarchie mag das funktionieren, wenn man aber eine flache Hierarchie hat, dann wird sich der Chef auf keine Seite stellen, beziehungsweise sagen "Macht das untereinander aus" (gravierende Fehler und Sachen, wie Mobbing natürlich ausgenommen)
Deeskalierend wirken ist zwar ne feine Sache, wenn man sich aber damit abfindet sich von irgendwem hat anblaffen lassen und nichts in entgegengesetzter Richtung hat folgen lassen, dann nagt das später.
Stimmt - meiner Meinung nach sollte man schon aus dem Grund etwas nachsetzen, weil man ansonsten Gefahr läuft, dass das in Zukunft wieder passiert - man ist ja ein leichtes "Opfer", das einem nichts entgegensetzt.
Auf der anderen Seite weiß ich persönlich manchmal nicht, wie "stark" eine Person jetzt gewisse Sachen meint: Hat sie gerade selbst etwas Stress und sich nur dementsprechend ausgedrückt oder will sie mir wirklich gegen das Bein pissen?
Grüße
Innos
2015-11-05, 21:32:49
Nein, finde ich nicht. Persönliche Anfeindungen haben bei der Arbeit nichts zu suchen. Wie soll so ein produktives Arbeitsklima entstehen? Arbeit ist Arbeit, wer da meint Kritik unsachlich anzubringen oder eine Person zu beleidigen braucht paar auf die Finger. So einen scheiss kann man in der schule bringen. Im Berufsleben hat man sich professionell zu verhalten.
E: ein Chef der sich vor sowas sträubt ist keine Führungskraft, egal wie flach die Hierarchie ist.
Acid-Beatz
2015-11-05, 22:39:58
Nein, finde ich nicht. Persönliche Anfeindungen haben bei der Arbeit nichts zu suchen.
Vielleicht reden wir etwas aneinander vorbei: Ich bin vom Wesen so, dass ich sehr viel vertragen kann - eigentlich alles - solange es begründet ist.
Ist das aber nicht der Fall und ich bekomme E-Mails, wie ich meine Arbeit zu machen habe, obwohl die Arbeit bereits gemacht ist und die Adressaten nur ihre eigenen E-Mails nicht gelesen haben, dann geht mir ziemlich schnell der Hut hoch.
Die nächste Frage ist natürlich, ob das eine persönliche Anfeindung ist - an sich würde ich sowas als einen "Vorfall" bezeichnen, wobei man Gefahr läuft weitere "Vorfälle" zu haben, wenn man sich gegen sowas nicht zur Wehr setzt.
Meine persöhnliche Einschätzung: Alarmstufe Gelb!
Im Berufsleben hat man sich professionell zu verhalten.
Wie definierst du professionell? Ich bin genau DER Meinung, die ich vertrete und belegen kann - darüber hinaus kann man streiten, solange es auf einer sachlichen Eben bleibt.
Grüße
Timolol
2015-11-06, 00:45:55
warum sollte man pech haben, wenn der stein ins rollen gebracht wurde? klar, die paar blicke am anfang von der kollegen muss man abkönnen. sobald man weiß, dass die vorgesetzten vor einem und nicht hinter einem stehen sollte das kein problem sein.
bei mobbing und ähnlichen sachen haben ganz ganz viele unternehmen eine kurze reißleine.
Könnte ich ein Buch drüber schreiben. Bei uns hatte mal ein Kollege einen Nervenzusammenbruch und ist "Amok" gelaufen. Im Wahn wurde in der Geistigen leere von ihm auch noch der Chef verständigt.
Willst du mal meine Abmahnung sehen? Das Unternehmen hat sich da ein Märchen zusammengereimt um mich abzufucken. Die gab es dann 1 tag vor weihnachten, das war genial.
Du kommst mit der Wahrheit oftmals nicht weiter, wenn selbst das Unternehmen oder die Abteilungen auf Lügen aufbauen.
Die Probleme unter Kollegen wurden von mir und auch anderen aber schon im vorraus angesprochen. Man hat nichts unternommen und gewartet bis irgendeiner durchdreht! Der Arsch war dann ich.
Vor kurzem wieder mit nem Egotyp Probleme gehabt und mit dem Vorgesetzten geredet. Zuvor auch mit dem Kollegen. Aber es hat nichts gebracht bis mehrfach Abteilungsinternes Chaos ausgebrochen ist. Und auch hier wurde wieder ich für das Versagen von anderen Verantwortlich gemacht.
Da hab ich mich dann entsprechend empört und hätte auch ne Kündigung in Kauf genommen.
Aber wenn der Fisch schon vom Kopf stinkt, wer ist dann der richtige Ansprechpartner? Das nächste mal hintergehe ich den direkten Vorgesetzten und gehe zum Centerleiter.
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