Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : VICTORIA (2015, preisgekröntes One-take Kino aus DE)
tilltaler
2015-11-05, 02:42:30
Ich komme gerade aus dem Kino und bin sprachlos, hab mir die Bluray direkt vor- und den OST bestellt.
Tarkowskij hat mich das erste mal mit One-takes verzaubert, zuletzt die ~6 Minuten Projects-Sequenz aus -"True Detective", "Birdman" und nun "Victoria"...
Da's spät ist und der Film wie gesagt immernoch nachwirkt, hau ich hier statt einer sehr langen Lobeshymne (Die gäb's jetzt definitiv) einfach noch den Trailer und ein paar Zitate/Kritiken rein. Unbedingt sehen!
Erschreckend "authentisch deutsch" (im positiven), und nicht nur das. Grandiose schauspielerische Leistung, tolle Dramaturgie, toller OST und eine wirklich herausstechende Kameraarbeit. Der Film wurde insgesamt 3x gedreht - Die finale Fassung, ist eine der drei Versionen. 140 Minuten ohne cut, zu Recht 6 von 7 Nominierungen beim deutschen Filmpreis abgesahnt.
Victoria gewann bei der Berlinale den Preis für die beste Kameraführung und wurde darüber hinaus siebenmal für den Deutschen Filmpreis Deutschlands wichtigster Filmauszeichnung nominiert, darunter auch für die beste Filmmusik, sechs mal wurde der Filmpreis nun an "Victoria" verliehen!
Bester Film: "Victoria" von Sebastian Schipper
Beste weibliche Hauptrolle: Laia Costa ("Victoria")
Beste männliche Hauptrolle: Frederick Lau ("Victoria")
Beste Filmmusik: Nils Frahm ("Victoria")
Beste Kamera / Bildgestaltung: Sturla Brandth Grøvlen ("Victoria")
Beste Regie: Sebastian Schipper ("Victoria")
140 Minuten ohne einen einzigen Schnitt! Regisseur Sebastian Schipper nimmt das Publikum in «Victoria» mit durch eine unvergessliche Berliner Nacht. Dieser Geniestreich, ausgerechnet aus der in Sachen Kino gern so spröde und ideenlos auftretenden Bundesrepublik Deutschland, wurde komplett am Stück gedreht. 140 Minuten ohne Schnitt, ohne Pause! Wahnsinn!! Dass «Victoria» in nur einem einzigen Take gedreht wurde, ist aber nicht nur eine logistische Glanzleistung und eine eindrucksvolle Vorführung der Möglichkeiten digitaler Kameras. Hier verschmelzen der Inhalt und das Formale zu einer im wahrsten Sinne des Wortes überwältigenden Einheit.
Der unter anderem aus «Die Welle» bekannte Frederick Lau behauptet sich indes als perfekte Besetzung für dieses bemerkenswerte Kinoexperiment. Zu gleichen Teilen protzig und unbeholfen, in einem haarsträubend-liebenswerten Wust aus Deutsch, Englisch, Denglish und Berlinerisch radebrechend gibt er eine markante Type ab, die sich aber im Gegensatz zu ihren Freunden nicht nur aus ihrer Selbstdarstellung nährt. Wie Sonne nach und nach seinem Gelegenheitsflirt verfällt und immer verzauberter dreinblickt, ist pures cineastisches Gold – und ein erster Beleg dessen, dass die technische Umsetzung von «Victoria» mehr als ein bloßes Gimmick darstellt. Dadurch, dass die vom Norweger Sturla Brandth Grøvlen mühevoll durch 22 Locations geschleppte Kamera den Turteltauben auf Schritt und Tritt folgt, und dabei wie im wahren Leben mal näher rückt und mal deutlich hinterherhinkt, wird der Zuschauer zum beiläufigen Augenzeugen einer sich entfaltenden, naiven Romanze. In Echtzeit und ungekünstelt.
Die so authentische, alltägliche Beziehung zwischen Sonne und Victoria erhält durch den spektakulären Schlussakt eine besondere, denkwürdige Note – einen Hauch Gangsterromantik. Und der Krimi-Aspekt wird durch das lange Vorspiel realer, lässt den Zuschauer stärker mitfühlen.
Nach 140 Minuten mit zunehmender Hektik und Dramatik ist man dann völlig platt. Und glücklich. Glücklich, dass man diese Nacht überstanden hat. Und glücklich, dass der deutsche Film fähig ist, solche Sensationsleistungen abzuliefern.
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Das 3DC legt wohl Zeugnis für seinen schlechten Filmgeschmack ab, indem bis heute keiner in diesem Thema geantwortet hat.
Ich habe diesen Film gesehen, indem ich nach Recherche auf ihn gestoßen bin und dachte ich muss schon ein Thread aufmachen.
Dieser Film hat für mich eindeutig Hollywood beerdigt (weil mir Hollywood in letzter Zeit mit seinen Filmen eh am Sack geht) , kein Gaspar Noe (Tricks), kein Alfonso Cuaron (ok, da war das ganze aufwendiger bei Children of Men) hat sowas geschafft.... auf emotionaler Basis hat Sebastian Schipper & Team hier alles weg gefickt was nur geht. Das Drehbuch ist 1A, Charaktertiefe ebenfalls und man kann sehr gut nachvollziehen warum die Protagonisten hier so agiert haben wie sie es getan haben.
Ab heute sehe ich deutsche Filme aus einem anderen Winkel.
Sound, Editing (gabs eins?^^), Kamera, Score, Drehbuch, Schauspieler Hammer.
VOLLE 10/10!
Edit: Ich empfehle sich keinen Trailer anzusehen, denn dann ist die Achterbahnfahrt für den Zuseher noch heftiger vorprogrammiert.
vielleichtsager
2015-11-25, 11:15:44
Danke für den Tipp, ich habe vor einiger Zeit mal einen kurzen Bericht zu dem Film im TV gesehen und dachte da schon das könnte eine interesannter Film werden...hab ihn dann aber wieder völlig vergessen. Werde ihn mir jetzt aber auf jeden Fall angucken !
dr_AllCOM3
2015-11-25, 14:52:09
Der Trailer ist schon nervtötend. 2h besoffene Berlin-Hipster sehe ich mir sicher nicht an. "Authentisch deutsch" in der Tat, allerdings im negativen Sinne.
EL_Mariachi
2015-11-25, 15:27:35
Das 3DC legt wohl Zeugnis für seinen schlechten Filmgeschmack ab, indem bis heute keiner in diesem Thema geantwortet hat.
Von Geschmack reden diejenigen am meisten, die von Kunst keine Ahnung haben. :D
.
Kampf-Sushi
2015-11-25, 15:48:59
Jo hab den Film damals im (open air) Kino gesehen und heute sogar erst bemerkt dass der im Verleih angekommen ist.
Im Großen und Ganzen fand ich den Film ganz gut.
Als Kunstprojekt/ Experimenteller Film sowieso.
Als Unterhaltungsfilm aber maximal knapp übern Durchschnitt. :freak:
Wenn ich mich recht erinnere hatte der einige längen und das Ende fand ich ganz gut.
Ein One-Take alleine macht finde ich noch lange keinen guten Film.
Die anderen Zutaten passen aber halbwegs von daher würde ich den unbedingt mal weiter empfehlen wenn man (wie ich) für experimentelle Filme offen ist.
Würde den Film aber keine 10/10 Punkte geben. Maximal 8/10 aber auch nur dank One-Take-Bonus.
Ab heute sehe ich deutsche Filme aus einem anderen Winkel.
Wenn alle deutschen Filme so gut wären, dann würde ich auch nur noch diese sehen... leider ist dem nicht so.
EL_Mariachi
2015-11-25, 15:57:14
Hajo... der Deutsche Film war, ist und bleibt vermutlich ein blindes Huhn...
.
Wenn alle deutschen Filme so gut wären, dann würde ich auch nur noch diese sehen... leider ist dem nicht so.
Selten hat mich dieses Jahr ein Ami (Hollywood) Film so unterhalten wie Victoria.
Interstellar, Gone Girl, Nightcrawler waren das Maximum und das war 2014.
Hoffentlich schafft es der neue von DiCaprio 2015.
Victoria führt bei mir jetzt mal an. Die Intensität war das extremste was 2015 bieten konnte. Ist aber auch nur mein Geschmack.
kuj0n
2015-11-27, 02:15:55
Mal rein geschaut. Nach 5 Minuten war irgendwie klar was da noch kommen könnte. Nach 15 Minuten hab durch geskipt und und den Film von der Platte geschmissen. Deutsches Kino... oh Mann.
JackBauer
2015-11-27, 09:34:30
Mal rein geschaut. Nach 5 Minuten war irgendwie klar was da noch kommen könnte. Nach 15 Minuten hab durch geskipt und und den Film von der Platte geschmissen. Deutsches Kino... oh Mann.
da entgeht dir leider der Film des Jahres
ich gebs zu nach 15 min war ich auch nicht begeistert, aber der Film zieht deutlich an sobald das ganze Geplänkel endlich vorbei ist
schauspielerisch ist das die höchste Kunst was die da liefern, vor allem die Frau ist der Wahnsinn, ich meine 2 stunden 18 min durchzuacten ohne Pausen ist grandios, dazu der Druck der auf einem lastet, 1 Fehler und alles nochmal von vorne, dazu ist der Film echt spannend und bietet zwischendurch immer wieder kleine Verschnaufpausen
kuj0n
2015-11-27, 16:57:31
Ach was, hat nicht geklickt, macht ja nichts. Aber der Film des Jahres - und soll aus Deutschland kommen? Nee nee, ist zwar bald Weihnachten, aber das halte ich für unrealistisch.
Kampf-Sushi
2015-11-27, 17:04:58
Deutsche Filme sind auch nicht mein Ding.
Aber wenn ihn durchskipt, ist jeder Film scheiße.
Herr Doktor Klöbner
2015-11-28, 17:59:17
10/10
Ich bin absolut geflasht, ein Meilenstein und das aus der Filmwüste Deutschland. Wer diesen Film nicht gut findet, braucht schleunigst einen kalten Entzug von Transformers und Co.
Ich kann mir nicht im Ansatz vorstellen wie dieser Dreh logistisch gestemmt wurde, unfassbar was Darsteller und Kameramann abliefern, klar der beste deutsche Film den ich je gesehen habe und dieses Jahr neben Mad Max Fury Road der einzige Film der ohne wenn und aber ein Top-Film ist, Lichtjahre entfernt von der gequirlten Scheiße made in Germany die große Filmkunst sein will und schon am simplen Handwerk scheitert.
5tyle
2015-11-28, 21:00:25
Ich kenne den Film und mir war bewusst, dass der existiert, und ich weiß das auch durchaus als Film- bzw. Kunstexperiment zu würdigen, gesehen habe ich ihn nicht und werde ich garantiert nicht.
Aber ich interessiere mich seit ein paar Jahren generell nicht mehr für Filme die mit deutschen Filmpreisen ausgezeichnet wurden. Das ist schon fast das Alleinstellungsmerkmal, was für mich diesen Film unansehbar macht.
Und ich bin echt nicht so, dass ich mir nicht mal was anderes oder neues ansehen würde, aber bis auf ein paar Randerscheinungen, für die sich dann merkwürdigerweise keiner interessiert, ist die Qualität und Kultur des deutschen Films wirklich untergründig. Habe Billigproduktionen gesehen z.B. aus dem Baltikum oder Südafrika die waren 10x besser als alles, was die letzten 10 Jahren in Deutschland gelaufen ist.
Einer meiner Bekannten ist angehender Regisseur in Deutschland und hat schon einige Produktionen gemacht, und nach allem was ich mitbekommen (und gesehen) habe wundert mich es auch nicht.
Der Trailer ist schon nervtötend. 2h besoffene Berlin-Hipster sehe ich mir sicher nicht an. "Authentisch deutsch" in der Tat, allerdings im negativen Sinne. Genau das ist auch mein Eindruck
Da hocke ich mich lieber in einen platten Ami Disney Star Wars Film der mit CGI überladen ist und habe da mehr Freude und Muße daran. :(
maximAL
2015-11-28, 21:25:58
Allein die Hauptdarstellerin...
Ich schau mir gerade dieses Interview an:
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Dabei versteh ich gar kein Spanisch.
10/10
Ich bin absolut geflasht, ein Meilenstein und das aus der Filmwüste Deutschland. Wer diesen Film nicht gut findet, braucht schleunigst einen kalten Entzug von Transformers und Co.
Ich kann mir nicht im Ansatz vorstellen wie dieser Dreh logistisch gestemmt wurde, unfassbar was Darsteller und Kameramann abliefern, klar der beste deutsche Film den ich je gesehen habe und dieses Jahr neben Mad Max Fury Road der einzige Film der ohne wenn und aber ein Top-Film ist, Lichtjahre entfernt von der gequirlten Scheiße made in Germany die große Filmkunst sein will und schon am simplen Handwerk scheitert.
:uup:(y)
Ich fand ihn auch sehr sehr gut 9/10 (hätte nie gedacht so eine Wertung für einen deutschen Film zu geben).
Aber jetzt mal ernsthaft, welche Filme kamen sonst so dieses Jahr raus? Mir fällt keiner ein, der so gut war wie Victoria.
tilltaler
2016-01-08, 18:59:08
VICTORIA ist ebenfalls mein Film des Jahres 2015 gewesen.
Hab ihn an Weihnachten auch verschenkt, den muss man verbreiten. ;)
ich auch
2016-01-08, 20:03:54
Habe mir gestern auch Victoria angeschaut, und ich finde ihn auch sehr gut.
Klaas_Klever
2016-01-09, 12:26:24
Naja, inhaltlich bleibt der Film typisch deutsches Klischee-Kino, bei 08/15-Handwerk würde kein Hahn nach Victoria krähen.
Durch seine Inszenierung schafft der Film es jedoch, sogar die Grenzen seines Mediums zu sprengen. Schon durch eine simple Fokussierung nach wenigen Sekunden wird die physische Distanz zum Zuschauer weggewischt, und von da an nimmt man 140 Minuten lang an einem atemberaubenden Trip teil. Buchstäblich. Und allein deswegen kommt man selten in die Position, das Geschehen zu hinterfragen.
doublehead
2016-01-09, 15:00:36
Naja, inhaltlich bleibt der Film typisch deutsches Klischee-Kino, bei 08/15-Handwerk würde kein Hahn nach Victoria krähen.
Das trifft auch auf einen grossen Teil amerikanischer Filme zu.
Klaas_Klever
2016-01-09, 15:19:56
Das trifft auch auf einen grossen Teil amerikanischer Filme zu.
Sorry, ist das ein Argument für oder gegen irgendwas?
neustadt
2016-01-09, 16:38:29
Im Großen und Ganzen fand ich den Film ganz gut.
Als Kunstprojekt/ Experimenteller Film sowieso.
Als Unterhaltungsfilm aber maximal knapp übern Durchschnitt.
Ein One-Take alleine macht finde ich noch lange keinen guten Film.
Die anderen Zutaten passen aber halbwegs von daher würde ich den unbedingt mal weiter empfehlen wenn man (wie ich) für experimentelle Filme offen ist.
Würde den Film aber keine 10/10 Punkte geben. Maximal 8/10 aber auch nur dank One-Take-Bonus.
Sehe ich ziemlich ähnlich. Mich haben einige inhaltliche "Fehler" mehrmals aus der Immersion geholt. Daher kann ich leider keine 10 Punkte vergeben. Dafür muss mich ein Film von Anfang bis zum Ende fesseln.
Es fing damit an, dass Sie recht früh am Anfang
den Klub verlassen möchte aber vorher noch aufs Klo geht, um (wohl aus one-take Gründen?) Ihren Pullover zu holen. Ich habe daher von Begin an versucht Fehler dir mir auffallen bewusst zu akzeptieren, um mich auf den Film einzulassen.
Im Laufe des Filmes sind mir dann folgende Ungereimtheiten aufgefallen:
* Treffen mit dem Knastboss in der Tiefgarage: Gruppe wird nach Waffen durchsucht um nur wenige Minuten später scharfe Pistolen zu erhalten.
* Die Flucht nach dem Coup wirkte für mich zu fantastisch inszeniert. Bis dahin konnte ich dem Verlauf der Dinge mehr Glauben schenken.
* Wenn die Typen Ihren schlafenenden/bewustlosen Kollegen absichtlich in den Kofferraum des Vans gelegt haben, fällt es mir schwer zu glauben, dass man Ihn da vergessen kann.
Wenn man hierüber hinweg schauen kann und sich auf die Story einlassen kann ist es meiner Meinung nach ein gelungener Film.
Vergebe 7 von 10 geklauten Bierflaschen.
tilltaler
2016-01-09, 18:14:37
@Klaas_Klever:
Typisch deutsches Klischee-Kino ist für mich eher sowas
wie eigentlich alle Till Schweiger "Perlen", sowie die in die
gleiche Richtung winkendenen "Werke" eines Matthias
Schweighöfer. "7 Zwerge", "Fack ju Göhte 1+2", "Wicky",
"Heidi" usw.
Filme die doch ach so lustig und untypisch sind, im Prinzip
aber nur stupidem Regelwerk des großen Vorbilds USA folgen
und möglichst Gewinnorientiert produziert werden.
(Ausnahmen wie "Das weisse Rauschen", "Das weiße Band", "23",
"Lola rennt" oder "Oh Boy" fallen mir zwar spontan ein, sind
aber teilweise auch schon über 15 Jahre alt...)
Sebastian Schipper (Regie, Victoria) hat's eigentlich schön auf
den Punkt gebracht in dem Interview auf der Bluray:
Der Onetake war ein Experiment, eine Idee und ist auch wichtig
für den Film Vicoria - aber auf der anderen Seite auch völlig un-
wichtig. Du kannst 'nen 10 Stunden Onetake machen, wenn du
das Band hast - wenn du nur Kacke filmst die total langweilig is,
ist's einfach ein Kackfilm. Punkt. Bei Victoria stimmt einfach so
verdammt viel - Ob's die Locationabstände sind, die Tageszeit
und damit einhergehend das Licht, die herausragende Kamera-
arbeit (manueller Fokus und nach 130 Minuten nicht einfach
draufhalten, sondern noch anspruchsvolle Bilder mit Symbolgehalt
erschaffen...) oder aber die schönen spontanen ungeplanten Momente.
typisches Klischee-Kino würde niemals soviel Zeit mit Charakter-
entwicklung "verschwenden" und das Risiko eingehen, Kontrollverlust
durch improvisierte Dialoge zu ermöglichen.
@neustadt:
Es sind kleine Fische... "Straßenhunde" wie Frederick Lau so
schön sagt. Für die ist das warscheinlich das erste mal sowas "großes"
zu machen. Der viel zu hoch dosierte Rauschzustand (ich liebe die Szene,
in der Victoria durch die totale Überforderung in der Muttersprache flucht.)
und der vermeintliche Erfolg sind ebenso wie die Tatsache, dass Sonne und
Victoria sich verlieben - und Sonne sozusagen der Kopf der Truppe ist - nicht
so abwegige Argumente für das vergessen von Fuß in der Karre... Ich hab'
ihn beim ersten mal sehen auch vergessen. :D und das ohne nennenswerten
Rauschzustand im Kinosahl ;))
doublehead
2016-01-09, 19:50:50
Sorry, ist das ein Argument für oder gegen irgendwas?
Ach, hier wird gerne pauschal über den deutschen Film gewettert, aber jeder Kackmist aus den USA gefeiert, obwohl es inhaltlich meist nicht besser ist als irgendwas aus Deutschland oder dem Rest der Welt. Die Amis haben nur einfach mehr Geld um ihren Blödsinn besser aussehen zu lassen. Das wollte ich einfach nur mal anmerken.
Klaas_Klever
2016-01-10, 12:52:48
@doublehead:
Die Qualität von Filmen lässt sich natürlich nicht an ihrer Herkunft messen, aber wirklich gute Produktionen kommen imho trotzdem nur in den seltensten Fällen aus Deutschland. Dazu sind deutsche Filmemacher zu gewinnorientiert, piefig und vor allem zu krampfhaft versucht, dem US-Kino nachzueifern. Am Ende kommen oft harmlose Genre-Hybriden heraus, die für die Kasse noch von einem unserer arg überstrapazierten Postergesichtern getragen werden sollen. Spuren davon finden sich eben auch in Victoria, aber hey, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und so.
@tilltaler:
Über deine Aufzählung brauchern wir gar nicht diskutieren, wobei du natürlich auch Beispiele anführst, die im internationalen Vergleich sogar unter Adam Sandler rangieren würden. :D
Ansonsten hakt deine Argumentation aber an einer Stelle: Der Aspekt Onetake kann nicht unwichtig sein, wenn die Dinge, die bei Victoria so maßgeblich richtig gemacht wurden (Locationabstände, Tageszeit, Licht und Kamera), jeweils unmittelbare Folgen aus diesem Konzept sind.
Die Entscheidung, ihn in einem Take zu drehen, ist der große Wurf dieses Films. Nur auf dieser Grundlage kann der Film, der ohne sein formales Konzept vermutlich gar nicht existieren würde, überhaupt bewertet werden. Und genau das ist es auch, was ihn vor der Belanglosigkeit rettet, denn ich bleibe dabei: inhaltlich ist hier nicht so viel los. Ich mag die Geschichte und ihre Figuren, weil ich eben bei ihnen bin, sie in Echtzeit erlebe und dadurch als authentisch empfinde. Nur deswegen stört es mich nicht, dass jede Figur genau eine Eigenschaft besitzt, Victoria selbst über eine geradezu maßgeschneiderte Motivation zum Mitmachen verfügt, und ab dem dritten Akt ein Hauch von Tatort Einzug hält - die olle Tiefgarage und derart schießwütige Polizisten hätte es nicht gebraucht.
allez
2016-01-10, 15:14:29
Mich hat dieser Film beeindruckt. Ich kam baff aus dem Kino und das schafft - zumindest bei mir - kein Transformer/Avatar/Bla.
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