Metzler
2015-12-29, 23:37:10
Hallo zusammen,
ich schaue mir gerade die neue Serie "Making a Murderer" auf Netflix an (bin jetzt fast durch). Was für eine harte Dokumentation. Inhalt kurz zusammengefasst:
Sie handelt von der Großfamilie Avery in Wisconsin, USA. Steven Avery wird in den 80ern wegen angeblicher versuchter Vergewaltigung zu Unrecht verurteilt und kommt erst nach 18 Jahren aufgrund neuer DNA Beweise wieder raus. 2 Jahre nach seiner Freilassung kommt er wieder ins Gefängnis, diesmal aufgrund eines angeblichem Mord. Diesmal kommt zusätzlich noch sein Neffe Brendan Dassey (zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt) wegen angeblicher Komplizenschaft hinter Gittern, da er nicht der hellste und leicht beeinflussbar ist.
Generell scheint es immer wieder darauf zurück zu kommen, dass das dortige Sheriff Department die Leute hinter Gitter sehen möchte und möglicherweise sogar Beweise manipuliert hat.
Trotz massiver Zweifel, die die Verteidigung hervorbringt, können in beiden Verfahren (gegen Steven Avery und gegen Brendan Dassey) die Geschworenen nicht von der Unschuld überzeugt werden und verurteilen schließlich beide Personen.
Wie ein "Rechtssystem" so krass schlecht sein kann, dass es zu solchen Urteilen kommt, ist mir ein Rätzel. Gut, es ist nichts Neues, wie das System in den USA funktioniert. Aber es in einer Serie so zusammengefasst zu sehen stimmt mich wirklich bedenklich. Dass eine Menge nicht-ausgebildeter Mitbürger ein Urteil über einen Mann fällen muss / darf und dass dabei der Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten" häufig mit den Füßen getreten wird (logischerweise), ist einfach krass. Dass ein Staatsanwalt von "scientific proof" reden darf bei solch zweifelhaften Beweisen, ist eigentlich eine Unverschämtheit.
Ich kann die Serie jedem nur ans Herz legen. Vermutlich gibt es kein perfektes Rechtssystem, dennoch scheint mir das deutsche Verfahren (soweit mir bekannt) als deutlich besser als das Amerikanische zu sein, insbesondere nach dem Anschauen dieser Serie.
ich schaue mir gerade die neue Serie "Making a Murderer" auf Netflix an (bin jetzt fast durch). Was für eine harte Dokumentation. Inhalt kurz zusammengefasst:
Sie handelt von der Großfamilie Avery in Wisconsin, USA. Steven Avery wird in den 80ern wegen angeblicher versuchter Vergewaltigung zu Unrecht verurteilt und kommt erst nach 18 Jahren aufgrund neuer DNA Beweise wieder raus. 2 Jahre nach seiner Freilassung kommt er wieder ins Gefängnis, diesmal aufgrund eines angeblichem Mord. Diesmal kommt zusätzlich noch sein Neffe Brendan Dassey (zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt) wegen angeblicher Komplizenschaft hinter Gittern, da er nicht der hellste und leicht beeinflussbar ist.
Generell scheint es immer wieder darauf zurück zu kommen, dass das dortige Sheriff Department die Leute hinter Gitter sehen möchte und möglicherweise sogar Beweise manipuliert hat.
Trotz massiver Zweifel, die die Verteidigung hervorbringt, können in beiden Verfahren (gegen Steven Avery und gegen Brendan Dassey) die Geschworenen nicht von der Unschuld überzeugt werden und verurteilen schließlich beide Personen.
Wie ein "Rechtssystem" so krass schlecht sein kann, dass es zu solchen Urteilen kommt, ist mir ein Rätzel. Gut, es ist nichts Neues, wie das System in den USA funktioniert. Aber es in einer Serie so zusammengefasst zu sehen stimmt mich wirklich bedenklich. Dass eine Menge nicht-ausgebildeter Mitbürger ein Urteil über einen Mann fällen muss / darf und dass dabei der Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten" häufig mit den Füßen getreten wird (logischerweise), ist einfach krass. Dass ein Staatsanwalt von "scientific proof" reden darf bei solch zweifelhaften Beweisen, ist eigentlich eine Unverschämtheit.
Ich kann die Serie jedem nur ans Herz legen. Vermutlich gibt es kein perfektes Rechtssystem, dennoch scheint mir das deutsche Verfahren (soweit mir bekannt) als deutlich besser als das Amerikanische zu sein, insbesondere nach dem Anschauen dieser Serie.