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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsunfähigkeitsversicherung - ja oder nein?


Modmaker
2016-04-24, 11:41:09
Tag Allerseits,

da mein Berufseinstieg wahrscheinlich nächstes Jahr erfolgen wird, mache ich mir aktuell schonmal einige Gedanken über Versicherungen, die ich abschließen sollte.

Bei den meisten Versicherungen habe ich schon eine Abschätzung getroffen, allerdings bin ich bei der sogenannten Berufsunfähigkeitesversicherung gespalten.

Mein Vater geht dieses Jahr in Rente und hat 42 Jahre ohne Probleme durchgearbeitet und nie eine BU-Versicherung gehabt. Generell hatte er einen Schreibtisch-Job als Ing. Meine Partnerin und ein Studienkollege meinten allerdings, dass man das unbedingt machen sollte, damit im Falle der Lebensstandard finanziell zumindest gehalten wird, da sonst niemand zahlt. Ich bin dann ab dem nächsten Jahr Elektro-Ing (M. Sc.), weiß aber natürlich noch nicht genau wo ich landen werde. Allerdings hätte ich das ganze jetzt intuitiv so wie mein Vater gemacht und mich nicht BU-versichert, insofern ich keine erhöhten körperlichen Risiken ausgesetzt wäre (z.B. Inbetriebnahme-Ing. im Ausland). Bei Versicherungen bin ich sowieso immer sehr skeptisch, ob sie im Schadensfall dann auch wirklich zahlen.

Was sind eure Erfahren, seid ihr versichert und was würdet Ihr mir empfehlen?

Besten Gruß
Mod

Melbourne, FL
2016-04-24, 18:17:54
Wenn Du so geringen Risiken ausgesetzt bist, wird auch Deine Versicherung sehr günstig sein. Eine BU ist eine der tatsächlich sinnvollen Versicherungen.

Alexandet

Disconnected
2016-04-24, 18:25:04
...
Bei Versicherungen bin ich sowieso immer sehr skeptisch, ob sie im Schadensfall dann auch wirklich zahlen.

Was sind eure Erfahren, seid ihr versichert und was würdet Ihr mir empfehlen?

Besten Gruß
Mod
Genau das ist der springende Punkt. Ich würde mir die Bedingungen vorher genau durchlesen. Risiko berechnet sich immer aus Schadenshöhe x Eintrittswahrscheinlichkeit. Letztendlich würde ich es vom Preis abhängig machen. Für mich gilt: nur so viele Versicherungen wie nötig.

NiCoSt
2016-04-24, 18:25:05
Wenn Du so geringen Risiken ausgesetzt bist, wird auch Deine Versicherung sehr günstig sein. Eine BU ist eine der tatsächlich sinnvollen Versicherungen.

Alexandet

Naja, da habe ich aber auch schon anderes gehört. Ich hab keine (auch büro/schreibtischjob) und von meinen Kollegen kenne ich nur einen, der eine hat. Letztendlich kann dir statistisch nur wenig passieren, was dich komplett bis zum rest deines lebens nicht mehr arbeiten lässt. natürlich gibt es solche fälle, aber selbst mit nur 1 Bein oder wwi kannst du noch arbeiten, vor allem aus Sicht der Versicherer. Und sobald du einen vernünftigen betrag ausgezahlt haben willst bezahlst du auch relativ viel.
In der Regel musst du auch vorher angeben, was du schon hast, das wird natürlich alles aus der Versicherung ausgeschlossen.... Rücken? Allergien? Was in der Familie... ?

Monger
2016-04-24, 19:31:13
BU ist locker eine der teuersten Versicherungen überhaupt. Da lohnt es sich fünfmal genau hinzuschauen, evtl. sich auch nen Berater zu holen und dem n bissl Geld zu bezahlen. Eine BU zahlt man immerhin sehr lange.

Ich hab auch gedacht: was kann mir schon an nem Schreibtisch passieren? Aber auf Arbeit habe ich mehrere Fälle von zeitweiser oder gar dauerhafter Arbeitsunfähigkeit kennengelernt. Ein Freund von mir hat heftige Rückenprobleme, und der ist Mitte 30.

Der Sandmann
2016-04-24, 19:34:27
BU ist locker eine der teuersten Versicherungen überhaupt. Da lohnt es sich fünfmal genau hinzuschauen, evtl. sich auch nen Berater zu holen und dem n bissl Geld zu bezahlen. Eine BU zahlt man immerhin sehr lange.

Ich hab auch gedacht: was kann mir schon an nem Schreibtisch passieren? Aber auf Arbeit habe ich mehrere Fälle von zeitweiser oder gar dauerhafter Arbeitsunfähigkeit kennengelernt. Ein Freund von mir hat heftige Rückenprobleme, und der ist Mitte 30.

Rückenprobleme und da zahlt deren BU Versicherung?

Gast
2016-04-24, 19:44:46
Berufsunfähigkeit ist sicherlich ein existenzielles Risiko, das aus diesem Grund abgesichert werden sollte. Auf der anderen Seite tritt man mit einer Berufsunfähgikeitsversicherung einem Kollektiv bei, in dem sich
1. Leute mit viel höheren Risiken befinden, aber kaum welche mit einem geringeren Risiko (verglichen mit einem Schreibtischarbeitsplatz); die Beiträge berücksichtigen meiner Ansicht nach das individuelle Risiko in Bezug auf die berufliche Tätigkeit, Freizeitaktivitäten und Lebenswandel nur unzureichend.

2. in dem sich Personen befinden, bei denen die Berufsunfähigkeit gerade durch die existierende Versicherung zu einer Option wird. Psychische Ursachen wie Depressionen oder Burnout sind die Berufsunfähigkeitsursache Nummer 1

Man sollte sich klar machen, dass das Versichertenkollektiv einer BU-Versicherung nicht dem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung entspricht.

Evtl kann auch eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine Option sein, diese greift erst wenn man gar keinen Beruf mehr ausführen kann.

M4xw0lf
2016-04-24, 20:10:06
Rückenprobleme und da zahlt deren BU Versicherung?
Wenn du einen Schreibtischjob hast und nicht mehr am Schreibtisch sitzen kannst, dann ist das Berufsunfähigkeit.

Mosher
2016-04-24, 20:13:17
Ich wäre da ganz vorsichtig mit solchen Pauschalaussagen.

Bei mir in der Familie wird seit über 20(!) Jahren gestritten (Gericht, Gutachter...) und damals wähnte man sich sicher mit der BU-Versicherung.

Lokadamus
2016-04-24, 20:17:24
Wenn du einen Schreibtischjob hast und nicht mehr am Schreibtisch sitzen kannst, dann ist das Berufsunfähigkeit.Nein, weil es höhenverstellbare Tische gibt, woduch du eben nicht sitzen musst und in den meisten Fällen deine Arbeit weiterhin durchführen kannst. ;(

Plutos
2016-04-24, 20:23:29
Ich habe keine BU und würde auch im Leben keine abschließen. Bezahlbare Versicherungen leisten (wenn überhaupt, s. Mosher) auf niedrigstem Niveau und der (IMHO unbedingt nötige) Ausschluss "abstrakter Verweisung" kostet auch...privat vorsorgen ist immer die bessere Wahl und bei Akademikern ja i.d.R. auch problemlos darstellbar.

M4xw0lf
2016-04-24, 20:25:28
Nein, weil es höhenverstellbare Tische gibt, woduch du eben nicht sitzen musst und in den meisten Fällen deine Arbeit weiterhin durchführen kannst. ;(
Ok, sagen wir du kannst weder sitzen noch stehen... :freak:

Monger
2016-04-24, 20:36:02
Rückenprobleme und da zahlt deren BU Versicherung?
Wenn du lang genug dadurch arbeitsunfähig wirst, sicher.
Irgendwas an der Wirbelsäule zu therapieren, kann sich ewig ziehen. Da zieht man dann von Reha zu Reha, und schwupps ist ein Jahr um.
Ein Bekannter von mir hat durch einen Fahrradunfall neurologische Schäden an der Schulter. Der kann höchstens noch ein paar Stunden am Tag stehen, das hat ihn den Job als Verkäufer gekostet.
Psychische Ursachen wie Depressionen oder Burnout sind die Berufsunfähigkeitsursache Nummer 1
Stimmt natürlich. In einem Bürojob ist das wohl das größte Risiko.

Lokadamus
2016-04-24, 21:05:23
Ok, sagen wir du kannst weder sitzen noch stehen... :freak:Und auch keinen Rollstuhl bekommen und eigentlich nur noch bettlägerig ist? Dazu noch einen Behindertenausweis erhalten? Dann greift sie, wobei die Höhe noch geklärt werden müsste.

Gab ein paar Artikel dazu und dabei wurde auch darauf eingegangen, dass die Versicherungen nur zahlen, wenn es nicht irgendwie anders geht. Wenn irgendwie arbeiten noch möglich ist, kann es schnell passieren, dass die BU verweigert wird.

Spasstiger
2016-04-24, 21:12:05
Ich hab als Ing. auch eine BU, weil sie ein existenzielles Risiko absichert und bezahlbar ist. Ich drücke ca. 1% von meinem Bruttogehalt dafür ab und habe 2000 € BU-Rente monatlich bis zum Alter von 65 Jahren bzw. bei Pflegebedürftigkeit bis zum Lebensende abgesichert. Verzicht auf die abstrakte Verweisung ist natürlich mit enthalten und auch sonst sind die Bedingungen aus meiner Sicht vernünftig. So tritt der BU-Fall ein, wenn ich durch die gesundheitliche Beeinträchtigung für mehr als 6 Monate keine meiner bisherigen Lebensstellung entsprechende Tätigkeit mehr ausüben kann. Unzumutbar ist eine Einbuße beim Bruttoeinkommen von mehr als 20%.
Eine Tätigkeit während dem Bezug von BU-Rente dürfte ich noch bis 50% des Niveaus eines meiner bisherigen Lebensstellung entsprechenden Tätigkeit ausüben.

Ich habe aber schon gehört, dass die Nachweise gegenüber einer BU-Versicherung im Versicherungsfall zum Martyrium werden können.

P.S.: Die Lücke zwischen dem Ende der BU-Rentenzahlung (65 Jahre) und der Altersrente (70 Jahre??) muss man natürlich anderweitig schließen. Für mich war das ein Hebel, um die Beiträge ein Stück runterzubekommen. Wenn der BU-Fall eintritt, bevor man entsprechende Rücklagen gebildet hat, muss man natürlich aus der BU-Rente ansparen. Aber immer noch besser als von der Grundsicherung zu leben.

Philipus II
2016-04-24, 21:14:06
Wenn ich so kaputt bin, dass ich dauerhaft keinen Büro-Job mehr ausüben kann, brauch ich (als Alleinstehender ohne Kinder) auch kein Geld mehr.

Kallenpeter
2016-04-24, 21:29:12
Tag Allerseits,

da mein Berufseinstieg wahrscheinlich nächstes Jahr erfolgen wird, mache ich mir aktuell schonmal einige Gedanken über Versicherungen, die ich abschließen sollte.

Bei den meisten Versicherungen habe ich schon eine Abschätzung getroffen, allerdings bin ich bei der sogenannten Berufsunfähigkeitesversicherung gespalten.

Mein Vater geht dieses Jahr in Rente und hat 42 Jahre ohne Probleme durchgearbeitet und nie eine BU-Versicherung gehabt. Generell hatte er einen Schreibtisch-Job als Ing. Meine Partnerin und ein Studienkollege meinten allerdings, dass man das unbedingt machen sollte, damit im Falle der Lebensstandard finanziell zumindest gehalten wird, da sonst niemand zahlt. Ich bin dann ab dem nächsten Jahr Elektro-Ing (M. Sc.), weiß aber natürlich noch nicht genau wo ich landen werde. Allerdings hätte ich das ganze jetzt intuitiv so wie mein Vater gemacht und mich nicht BU-versichert, insofern ich keine erhöhten körperlichen Risiken ausgesetzt wäre (z.B. Inbetriebnahme-Ing. im Ausland). Bei Versicherungen bin ich sowieso immer sehr skeptisch, ob sie im Schadensfall dann auch wirklich zahlen.

Was sind eure Erfahren, seid ihr versichert und was würdet Ihr mir empfehlen?

Besten Gruß
Mod

Dein Vater ist auch vermutlich noch durch Vater Staat vor Berufsunfähigkeit abgesichert gewesen. Es gibt irgendeinen Stichtag (glaube in den 60ern), vor dem man geboren sein muss mit das noch der Fall ist.

Kallenpeter
2016-04-24, 21:31:00
Wenn ich so kaputt bin, dass ich dauerhaft keinen Büro-Job mehr ausüben kann, brauch ich (als Alleinstehender ohne Kinder) auch kein Geld mehr.


Berufsunfähigkeit != Arbeitsunfähigkeit != Lebensunfähigkeit

Gerade wenn man sehr Krank ist braucht man vielleicht eher Geld (Haushalthilfe uvm.)

Morale
2016-04-24, 21:47:15
Ich drücke ca. 1% von meinem Bruttogehalt dafür ab und habe 2000 € BU-Rente monatlich bis zum Alter von 65 Jahren
Wo bist du denn?
Bei 5000 brutto wäre das ja nur 50 Euro pM, 8000 brutto 80 Euro.
So billige Angebote hab ich noch nie gefunden, wobei Akademiker natürlich einen (kleinen) Rabat bekommen im Gegensatz zu Facharbeitern.

BU habe ich noch nicht, da meine Rechnungen bisher immer so ~200 Euro pM ausgespuckt haben (allerdings paar Euro mehr).

PS:
Gerade nochmal einen Rechner bemüht:
Als Akademiker würde ich 50%! weniger Beitrag zahlen. Schon happig.

Filp
2016-04-24, 22:22:40
Erzieher in der Jugendhilfe, alleineerziehend und Vorerkrankung, ich bekomme keine die bezahlbar ist...

Kallenpeter
2016-04-24, 22:27:19
Wo bist du denn?
Bei 5000 brutto wäre das ja nur 50 Euro pM, 8000 brutto 80 Euro.
So billige Angebote hab ich noch nie gefunden, wobei Akademiker natürlich einen (kleinen) riesigen Rabat bekommen im Gegensatz zu Facharbeitern.

Wobei es hier nicht unbedingt um Akademiker geht, sondern darum ob und in wie fern ein Beruf Körperlich und/oder Psychisch anspruchsvoll ist.

Am schlechtesten gestellt sind typischerweise Dachdecker, Altenpfleger und ähnliches. Bei solchen Berufen lohnt sich eine BU dann oft nicht mehr (hier hat der Staat mit seiner Privatisierung wieder mal versagt und korrigiert sich nicht). Ein Ingenieur hingegen bekommt ein recht hohes Gehalt (er hat also eher Geld für die Versicherungsprämie) und wird sehr gut eingestuft, da lohnt sich eine BU durchaus. Entsprechend sollte der Threadersteller eine BU abschließen.

Am besten erst eine Rechtsschutzversicherung und danach zwei kleinere (statt einer großen) BU, bei Versicherungen die eine geringe Klagequote haben. Zur optimierung der Steuerlast kann man evtl. eine BU mit einer Privaten Rentenvorsorge koppeln, da gibt es entsprechend Angebote. Man sollte aber darauf achten das man den Rentenanteil zur not einfrieren kann, da eine BU bei finanziellen Engpässen garnicht oder als letztes gekündigt werden sollte, da man nie wieder die gleichen Konditionen wie am Anfang bekommt.

Auch beachten sollte man das sich eine BU nur lohnt, wenn sie deutlich oberhalb der Grundsicherung angesetzt ist. Da die Berufsunfähigkeit bei Hartz4 mit einberechnet wird. Eine BU etwas oberhalb der Grundsicherung ist also sinnlos, außer man hat anderes Vermögen was ansonsten von den Behörden mit Hartz4 gegengerechnet wird.

Beachten sollte man auch, das Versicherungsmakler immer Prämien beim Abschluss bekommen, teilweise ist das ihr fast einziger Verdienst. Das sind locker mehrere tausend Euro pro Vertragsabschluss. Ca. nach zwei Jahren haben sie die Prämie sicher, das heißt egal was kommt, sie müssen sie nicht wieder zurückzahlen. Sie sind also keine Berater, sondern Verkäufer, sie wollen nicht dein bestes, sondern ihr bestes.

Hört sich kompliziert an? Ist es auch. Eine BU abzuschließen ist eine Entscheidung die im Zweifel über dein Leben entscheidet, dich sehr viel Geld kostet, aber auch sehr viel Sicherheit gibt. Für die Informationsbeschaffung reicht es also keinesfalls wenn man einen Forenthread eröffnet und noch die Beratung einer Versicherungsheinis in Anspruch nimmt. Wenn man es richtig machen will -und das sollte man, sonst sitzt man am Ende in der Scheiße- muss man sehr viel Zeit in Recherche investieren.

Morale
2016-04-24, 22:33:50
Wobei es hier nicht unbedingt um Akademiker geht, sondern darum ob und in wie fern ein Beruf Körperlich und/oder Psychisch anspruchsvoll ist.
Das natürlich auch, aber es gibt Ing. die arbeiten auf ich sach mal Montage und andere die sitzen den ganzen Tag vorm PC.
Meine Arbeit ist zu 99% auch nur Büroarbeit. Wenn ich IT-Systemelektroniker eingebe gehts trotzdem höher als andere Berufe.

Vermutlich muss man dass dann im einzelnen mit der Versicherung klären.
Mal sehen, BU sollte ich demnächst auch noch angehen.

Kallenpeter
2016-04-24, 22:44:03
Das natürlich auch, aber es gibt Ing. die arbeiten auf ich sach mal Montage und andere die sitzen den ganzen Tag vorm PC.
Meine Arbeit ist zu 99% auch nur Büroarbeit. Wenn ich IT-Systemelektroniker eingebe gehts trotzdem höher als andere Berufe.

Vermutlich muss man dass dann im einzelnen mit der Versicherung klären.
Mal sehen, BU sollte ich demnächst auch noch angehen.

Jein, es kann ja sein das ein Bauingenieur 50% seiner Zeit auf Baustellen ist. Nun hat er einen Unfall und sitzt im Rollstuhl. Auf Baustelle ist also unmöglich. Nun wäre es aber durchaus denkbar das man als Bauingenieur auch zu 100% im Büro arbeitet (denke ich zumindest, oder ist jeder Bauingenieur auch auf Baustellen?). Hier könnte sich meines Wissen die Versicherung -berechtigt- querstellen und notfalls verlangen das man den Arbeitgeber wechselt. Solange es eben nicht zu abwegig ist. Die Grenzen was zum Beruf gehört und was nicht sind natürlich fließend und nicht selten entscheiden hier Gerichte. Deshalb gibt es auch eine Menge Präzedenzfälle. Das sind halt Dinge über die man sich im Vorfeld genau erkundigen muss. Ich glaube bei solchen Sachen spricht man von Verweisungen.

Gast
2016-04-24, 22:51:35
Stimmt natürlich. In einem Bürojob ist das wohl das größte Risiko.
Es ist sogar insgesamt alle Berufsgruppen zusammengefasst die häufigste Berufsunfähigkeitsursache.
Unfälle, die von Maklern gerne als Horrorszenario angeführt werden, sind die fünfhäufigste Gruppe.

Wo bist du denn?
Bei 5000 brutto wäre das ja nur 50 Euro pM, 8000 brutto 80 Euro.
So billige Angebote hab ich noch nie gefunden, wobei Akademiker natürlich einen (kleinen) Rabat bekommen im Gegensatz zu Facharbeitern.
Auch wenn sowas gibt, bei einem Bruttoeinkommen von 8000€ eine BU-Rente von 2000€ abzuschließen wäre am Bedarf vorbei.

Morale
2016-04-24, 22:55:27
Die Berufe sind halt vielfältig. Früher war ich auch auf Montage, heute bin ich im Innendienst als Supporter. Der AG stuft mich auch als Techniker/Ing ein.
Fachinformatiker können ja auch nur am PC sitzen und ihre Kosten administrieren oder jeden Tag Roll-out und 150 Rechner durch die Gegend schleppen ;)
Dumm dass es am Beruf und nicht der Tätigkeit festgemacht wird.

PS:
Es ging mir um den monatlichen Zahlbetrag und nicht um anderen Tätigkeiten bei BU ;)

derpinguin
2016-04-24, 23:06:07
Dumm dass es am Beruf und nicht der Tätigkeit festgemacht wird.

Das ist eine Frage der BU. Gibt auch welche, die die Tätigkeit versichern. Zumindest hat mein Berater mir mal so eine angeboten.

Kallenpeter
2016-04-24, 23:19:50
Das ist eine Frage der BU. Gibt auch welche, die die Tätigkeit versichern. Zumindest hat mein Berater mir mal so eine angeboten.

Dürfte aber nochmal teurer sein. Ist halt wie Frage ob das so Sinn macht.

Mal ganz Pauschal: Sagen wir ich brauche mindestens 1200€ und die alternativen für den Bedarfsfall sind wie folgt (ausgedachte Zahlen):

- Ich versichere speziell meine Tätigkeit und würde 120€ Beiträge zahlen müssen (um an die 1200€ zu kommen)
- Ich versichere "nur" meinen Beruf und muss nur 100€ zahlen (um an die 1200€ zu kommen)

Wenn man nicht zu viel Geld oder einen besonderen Grund hat würde ich immer zu letzterem raten. Man kann sich halt nicht gegen alles Versichern. Dann das gesparte Geld lieber anderweitig Anlegen, dann hat man es für viel mehr Zwecke zur Verfügung, wenn man es braucht.

Gast
2016-04-24, 23:22:38
Zum Thema BU kann ich nur folgenden Link empfehlen: http://www.wertpapier-forum.de/topic/47001-berufsunfahigkeitsversicherung-tipps-und-tricks/

Ich stand dem Thema auch zunächst skeptisch gegenüber, da man ja doch immer nur hört, wenn etwas nicht klappt und die Versicherungen nicht zahlen wollen. Nachdem ich das Thema aber mit Hilfe des Links genauer durchgearbeitet habe und eine Versicherungsbedingungen selber gelesen habe, merkt man direkt, dass es riesen Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherungen gibt und einige Versicherungsverträge so schwamming formuliert sind, dass einem beim Lesen schon fast klar wird, dass es im BU-Fall zum Streit kommen wird.

Dumm dass es am Beruf und nicht der Tätigkeit festgemacht wird.
Das muss nicht so sein. Dazu speziell in diesem beitrag noch ein paar Infos: http://www.wertpapier-forum.de/topic/47001-berufsunfahigkeitsversicherung-tipps-und-tricks/page__st__20__p__971392#entry971392

ux-3
2016-04-24, 23:34:06
Nicht vergessen, BU gibt es STATT Grundsicherung, nicht obendrauf.

Blackland
2016-04-25, 08:35:32
Allerdings hätte ich das ganze jetzt intuitiv so wie mein Vater gemacht und mich nicht BU-versichert, insofern ich keine erhöhten körperlichen Risiken ausgesetzt wäre (z.B. Inbetriebnahme-Ing. im Ausland).

Krankheiten und Unfälle kann man doch aber NICHT vorhersehen. :eek:

BU Absicherung mit der Begründung in Frage zu stellen, das ANDEREN nichts passiert ist, ist doch wahrlich obsolet!

Und wie hier schon gesagt: Papa war gesetzlich BU versichert! ;)

Das gibt es heute nicht mehr.
Ich wäre da ganz vorsichtig mit solchen Pauschalaussagen.

Bei mir in der Familie wird seit über 20(!) Jahren gestritten (Gericht, Gutachter...) und damals wähnte man sich sicher mit der BU-Versicherung.

Da gab es allerdings auch andere (alte) Bedingungen und wenig "gute" Versicherer.

Ich habe keine BU und würde auch im Leben keine abschließen. Bezahlbare Versicherungen leisten (wenn überhaupt, s. Mosher) auf niedrigstem Niveau und der (IMHO unbedingt nötige) Ausschluss "abstrakter Verweisung" kostet auch...privat vorsorgen ist immer die bessere Wahl und bei Akademikern ja i.d.R. auch problemlos darstellbar.

Ganz großer Quatsch!

Setzt man sich damit auseinander (wie bei anderen Versicherungen auch), dann erkennt man auch die gewaltigen Unterschiede bei den Bedingungen und den Leistungen!


Eine Tätigkeit während dem Bezug von BU-Rente dürfte ich noch bis 50% des Niveaus eines meiner bisherigen Lebensstellung entsprechenden Tätigkeit ausüben.

...

Ich habe aber schon gehört, dass die Nachweise gegenüber einer BU-Versicherung im Versicherungsfall zum Martyrium werden können.

...

Aber immer noch besser als von der Grundsicherung zu leben.

So ist es und bei vielen Leuten absolut falsch (Unwissenheit) verbreitet. Man kann dazu verdienen, kein Problem. Man bekommt Wiedereingliederungshilfe oder sogar Starthilfe bei einer Selbständigkeit etc. etc. Sicher noch einiges mehr.

Nachweis der BU hängt vom Bedingungswerk ab. Wenn z.B. der Hausarzt entscheidet, wo soll dann die Schwierigkeit sein?? ;)

Wenn ich so kaputt bin, dass ich dauerhaft keinen Büro-Job mehr ausüben kann, brauch ich (als Alleinstehender ohne Kinder) auch kein Geld mehr.

Ja sicher, selten so ein Schmarn gehört!!. :ugly2:

Bester Freund von mir ist nach Schlaganfall OHNE Absicherung in der Situation. Der hängt seit Jahren (!!) nur noch zu Hause rum, hat in jedem Zimmer ein Fernseher und mehrere PC/Laptop/Tablet, um mit der Außenwelt "in Kontakt" bleiben zu können. Damit es wohnbar bleibt, Klimaanlage für gesamte Wohnung installiert (der Stromverbrauch ist mehr, als bei einer 6 köpfigen Familie).

Dann kann er natürlich nicht mehr kochen, braucht also Lieferdienste.

Zum Sauber machen kommt eine Kraft; einkaufen muss auch jemand für ihn.

Kostet nix??!!

HaHa. :facepalm:

Dein Vater ist auch vermutlich noch durch Vater Staat vor Berufsunfähigkeit abgesichert gewesen. Es gibt irgendeinen Stichtag (glaube in den 60ern), vor dem man geboren sein muss mit das noch der Fall ist.

So ist es. Ab 02.01.1961 geborene haben nix mehr. (Quelle Wikipedia).


- Ich versichere speziell meine Tätigkeit und würde 120€ Beiträge zahlen müssen (um an die 1200€ zu kommen)
- Ich versichere "nur" meinen Beruf und muss nur 100€ zahlen (um an die 1200€ zu kommen)

Geht nicht. Zuletzt ausgeübte Beruf oder Studienrichtung bei Studenten.

Nicht vergessen, BU gibt es STATT Grundsicherung, nicht obendrauf.
Ja genau. Grundsicherung darf ich nix dazu verdienen, BU-Rente schon.


..............


Wir haben irgendwo schon so einen Thread, wo ne ganze Menge quer diskutiert wurde.

Wer es aus eigener Erfahrung und/oder aus dem Umfeld erlebt hat, wenn jemand so ein Schicksal ereignet und man dann abgesichert oder eben nicht abgesichert ist, der diskutiert hier ganz anders.

Das Schlimmste ist, sich hinzustellen und zu glauben, nur weil anderen Leuten, die man kennt, eben nichts passiert sei, dann wäre man auch verschont und das es eine "unsinnige" Versicherung wäre, die sowieso nicht zahlen würde.

Lasst Euch ordentlich beraten, holt mehrere Angebote ein und schaut IMMER auf das Bedingungswerk und NICHT auf den Beitrag!!

Selbiger ist übrigens steuerlich absetzbar.

Finch
2016-04-25, 11:48:34
Ich habe eine BU und bin froh das ich diese Sicherheit im Rücken habe. Ich habe durch den Schlaganfall meines Stiefvaters mitbekommen, wie praktisch es sein kann eine zuhaben (Er war Pilot und durfte nicht mehr Fliegen)
Die BU hat ihm bis zu seiner bald anstehenden Rente gut geholfen.

Spasstiger
2016-04-25, 21:19:33
Wo bist du denn?
LV1871. Waren eine der wenigen Gesellschaften, die mich ohne Erschwernis angenommen haben. Außerdem habe ich einen Starter-Tarif und darf ab 2019 ein Drittel mehr abdrücken. Ich hoffe, dass meine Gehaltsentwicklung das halbwegs kompensiert. Zudem rede ich von den (nicht garantierten) "Netto"beiträgen nach Abzug der Sofortüberschüsse.

Plutos
2016-04-25, 21:45:29
Das Schlimmste ist, sich hinzustellen und zu glauben, nur weil anderen Leuten, die man nicht einmal kennt, eben etwas passiert sei, dann wäre man auch gefährdet und das es eine sinnvolle Versicherung wäre, die sowieso viel Geld zahlen würde.

Gast
2016-04-26, 00:09:05
Ich halte eine BU ebenfalls für sehr wichtig bzw. sinnvoll.
Wichtig ist IMHO, dass man ALLES angibt, was man an Krankheiten etc. in den letzten 5 (?) Jahren hatte (evtl. geht man zu den Ärzten und lässt sich das mal ausdrucken, sofern man es nicht mehr so genau weiß). Denn wenn der Fall, der hoffentlich nie eintritt, doch eintreten sollte, kann es passieren, dass die Versicherungen nach "Unregelmäßigkeiten" suchen, um nicht zahlen zu müssen. Und daher ist es IMHO wichtig mit offenen Karten zu spielen, auch wenn dann ggf. der Beitrag etwas nach oben geht.
IMHO.

Hatte mal in einem anderen Zusammenhang mitbekommen, wie jemand einen Rechtsstreit über Jahre mit einer Versicherung geführt hat. Er hatte das nötige Kleingeld das durchzuziehen... und die Versicherung hatte das Versucht alles in die Länge zu ziehen, in der Hoffnung, dass er irgendwann nicht mehr kann oder auf einen Vergleich eingeht. Daher bin ich etwas vorsichtig... .

derpinguin
2016-04-26, 07:30:21
Das Schlimmste ist, sich hinzustellen und zu glauben, nur weil anderen Leuten, die man nicht einmal kennt, eben etwas passiert sei, dann wäre man auch gefährdet und das es eine sinnvolle Versicherung wäre, die sowieso viel Geld zahlen würde.
Das schlimmste ist, sich hinzustellen und zu glauben, dass die eigene Meinung und Lebenssituation auf alle gemünzt werden kann.

Mr.Y
2016-04-26, 08:02:28
Das schlimmste ist anzunehmen, dass eine Versicherung viel Geld zahlen würde. Im Zweifel werde ich den Rest meines Lebens viel viel Geld an die Versicherung zahlen ohne jemals davon etwas zu sehen. Im hoffentlich viel geringeren Zweifel falle ich aber nicht ins "nichts", wenn was passiert. Aber das ist hier wie bei jedem Thread über Versicherungen, die einen so, die anderen so. Am Ende muss mal selbst entscheiden, was für einen das sinnigste ist, womit man sich am besten fühlt.

derpinguin
2016-04-26, 08:06:56
Das kommt auf die BU an. Es gibt auch Verträge, die bei erreichen des Rentenalters eine monatliche Rente auszahlen, wenn man nicht berufsunfähig geworden ist. Das Geld ist nicht zwingend verloren.

Mr.Y
2016-04-26, 08:12:02
Dementsprechend zahlst du aber auch am Anfang gleich mehr ein, so oder so werden die Versicherungen an dir einen guten Schnitt machen. Müssen sie auch.

derpinguin
2016-04-26, 08:18:01
Natürlich. Daseist aber bei jeder Versicherung so. Mit der Argumentation kannst du alle Versicherungen schlecht reden.
Für alle Versicherungen gilt, dass man sein persönliches Risiko abschätzen können muss. Wenn man ein geringes Risiko und geringe laufende Kosten hat, dann lohnt die BU wohl wenig.

Heimatsuchender
2016-04-26, 23:37:18
Erzieher in der Jugendhilfe, alleineerziehend und Vorerkrankung, ich bekomme keine die bezahlbar ist...


Du bist nicht alleine. Kaufm. Angestellter, Single, Vorerkrankungen.

Ich habe mehrere Angebote eingeholt. Auch schon in jungen Jahren. Es war, ist und wird für mich unbezahlbar bleiben.



tobife

Morale
2016-04-27, 07:55:22
LV1871. Waren eine der wenigen Gesellschaften, die mich ohne Erschwernis angenommen haben. Außerdem habe ich einen Starter-Tarif und darf ab 2019 ein Drittel mehr abdrücken. Ich hoffe, dass meine Gehaltsentwicklung das halbwegs kompensiert. Zudem rede ich von den (nicht garantierten) "Netto"beiträgen nach Abzug der Sofortüberschüsse.
Ok Starter Tarif.
Bekomme ich leider nicht mehr.
Hab nochmal anchgerechnet, also für 2000 BU Rente müsste ich ca. 140 Euro zahlen pM. Geht noch, wobei 2000 BU Rente halt, naja. Für mich mit Frau und Kind etwas zu wenig. Eher 2500, dann sind wir bei ~180 oder so, jedenfalls mit dynamischer Steigerung. (Natürlich auch "netto" Beiträge).
(Er war Pilot und durfte nicht mehr Fliegen)
Naja, bei solchen Berufen ist es klar.
Wenn er nicht neben dem Job seinen Dr. in Informatik gemacht hat ist er sobald er nicht mehr fliegen kann weg vom Arbeitsmarkt und kann ggf. noch beim Aldi die Regale einräumen. 6-stellig wird ihm keiner bezahlen.
Das geht ja teilweise auch relativ schnell, dass man da ggf. BU wird, aber in 99% aller anderen Brufe in solchen Fällen noch ganz normal arbeiten kann.

Gast
2016-04-27, 09:16:30
Wenn BU, dann ist es besser möglichst früh einzusteigen. Dann sind die Beiträge niedriger. Es kann sogar sein, dass es sich lohnt schon als Schüler in eine BU zu gehen und man dann später extrem niedrige Sätze hat. Ohne Gewähr. Ich bin leider recht spät eingestiegen und kann entsprechend mehr zahlen.

Finch
2016-04-27, 10:35:51
Naja, bei solchen Berufen ist es klar.
Wenn er nicht neben dem Job seinen Dr. in Informatik gemacht hat ist er sobald er nicht mehr fliegen kann weg vom Arbeitsmarkt und kann ggf. noch beim Aldi die Regale einräumen. 6-stellig wird ihm keiner bezahlen.
Das geht ja teilweise auch relativ schnell, dass man da ggf. BU wird, aber in 99% aller anderen Brufe in solchen Fällen noch ganz normal arbeiten kann.

So sah es danach auch aus. Er hat vom Amt nur hilfsjobs bekommen. Jahrelang hat er Hilfslieferungen nach Afrika geflogen und dann täglich das leben von Hunderten Menschen in den Händen gehalten.
Von einem Tag auf den anderen hätte er nur noch Regale einräumen sollen. Die BU war/ist im wahrsten Sinne lebenswichtig gewesen.

Ich müsste nur Probleme mit meinen Fingern kriegen (Rheuma oder Atrose) oder zu starke Rückenprobleme bekommen und ich würde arbeitsunfähig werden.

NiCoSt
2016-04-27, 17:49:44
Sind Piloten nicht über die Gewerkschaft oder AG speziell abgesichert?

Finch
2016-04-27, 17:56:05
Nur teilweise und nicht ausreichend.

Philipus II
2016-04-27, 19:51:29
Ok Starter Tarif.
Bekomme ich leider nicht mehr.
Hab nochmal anchgerechnet, also für 2000 BU Rente müsste ich ca. 140 Euro zahlen pM. Geht noch, wobei 2000 BU Rente halt, naja. Für mich mit Frau und Kind etwas zu wenig.
Bist du Alleinverdiener? Je nach Region ist das dann ja kaum über Hartz 4 bzw. Grundsicherung. Gerade in den teuren Regionen wird es monatlich richtig teuer, wenn man einen ordentlichen Abstand zu den staatlichen Leistungen haben möchte. Letztere erhält man zum Teil nur bei Bedürftigkeit, eigene Risikoabsicherung verhindert damit die Inanspruchnahme der Basisabsicherung. Zwei Erwachsene, ein Kind, dazu Ballungsraum - da ist man schnell bei 1750 Euro Hartz 4. Und jeden Monat 150 Euro für eine Versicherung zu zahlen, die effektiv dann nur 250 Euro bringt scheint wenig attraktiv. Wenn die private Versicherung dann nicht indexiert ist fällt man igrend wann sogar komplett auf das Sozialleistungsniveau zurück.

Morale
2016-04-27, 21:54:40
Meine Frau arbeitet Teilzeit und trägt damit auch noch gut 1100 netto zum Einkommen bei. 3/4 kommen aber von mir. 2000 sind daher eher knapp, aber 2500 sind iO und würden die Kosten recht gut decken.

Hängt aber auch davon ab, wie man BU wird, wenn man quasi am Tropft hängt, wer passt aufs Kind auf? Oder hat man "nur" körperliche Beschwerden, kann aber sonst trotzdem noch relativ aktiv sein.

Spasstiger
2016-04-29, 18:02:50
Hab nochmal anchgerechnet, also für 2000 BU Rente müsste ich ca. 140 Euro zahlen pM. Geht noch, wobei 2000 BU Rente halt, naja. Für mich mit Frau und Kind etwas zu wenig. Eher 2500, dann sind wir bei ~180 oder so, jedenfalls mit dynamischer Steigerung. (Natürlich auch "netto" Beiträge).
Auf 2500 € kann ich ohne Gesundheitsprüfung noch erhöhen, wenn ich Kinder bekomme. Bis dahin reichen mir die 2000 € auch erstmal.
Für 140 € monatlich hätte ich mir das mit der BU nochmal überlegt, ich zahle ja selbst nach Ablauf der Startoption nur die Hälfte. Ich wollte demletzt noch ein zweites BU-Paket von einer anderen Gesellschaft dazu nehmen, um flexibler erhöhen zu können, aber wegen einem Leistenbruch letztes Jahr will mich keine Gesellschaft mehr ohne Erschwernisse annehmen.
Es lohnt sich halt doch, in eine BU frühzeitig einzusteigen, wenn man eine BU generell in Betracht zieht.

Zwei Erwachsene, ein Kind, dazu Ballungsraum - da ist man schnell bei 1750 Euro Hartz 4. Und jeden Monat 150 Euro für eine Versicherung zu zahlen, die effektiv dann nur 250 Euro bringt scheint wenig attraktiv. Wenn die private Versicherung dann nicht indexiert ist fällt man igrend wann sogar komplett auf das Sozialleistungsniveau zurück.
Während dem Erhalt von BU-Rente kann man aber durchaus noch nebenher arbeiten je nach Erkrankung. Und das Einkommen aus diesen Tätigkeiten wird nicht mindernd auf die BU-Rente angerechnet anders als bei Hartz IV.
Jemand, der 2000 € BU-Rente absichert, baut zudem vermutlich ohnehin Vermögen auf, dass bei Hartz IV angerechnet werden würde. Außerdem spielt auch anders als bei Hartz IV das Haushaltseinkommen keine Rolle. Andersrum gesehen: Wenn der Partner/die Partnerin ein Einkommen über dem Grundsicherungsniveau der Familie erzielt, würde man als Berufsunfähiger auch nichts an Sozialleistungen sehen.
Egal wie die Lebenssituation ist, im BU-Fall wird die volle BU-Rente gezahlt.
Klar ist, dass man oberhalb der persönlichen Grundsicherung absichern sollte, unter 1000 € BU-Rente pro Monat kann man es außer zur Vermeidung späterer Gesundheitsprüfungen ("Anwartschaft") tatsächlich bleiben lassen.

Gast
2016-04-29, 18:34:02
Ich erhalte nur ca. 1200€, wenn bei mir der Fall mal eintreten sollte, der hoffentlich nie eintritt.
Dennoch zahle ich knapp über 100€. Mehr wollte ich nicht als zusätzliche Belastung. 1200€ wären nicht ideal aber deutlich besser als nichts.
Bin halt leider sehr spät einer BU beigetreten und habe zudem etwas noch angegeben, das meinen Tarif erhäht hatte. Nur verheimlicht man etwas, kann es passieren, dass die Versicherung nicht zahlt... .

Für 2000€ Absicherung hätte ich wohl einiges mehr noch monatlich abdrücken dürfen, das mir dann doch zu viel war. Aber mal sehen. Habe da schon noch Möglichkeiten zu erhöhen.