Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Monitore: Ist die Reaktionszeit nicht so wichtig?
Jessa
2016-09-08, 18:10:40
Grüße Euch zusammen :)
Ich würde mir gerne einen neuen Monitor kaufen und stehe nun vor der Qual der Wahl, was manche von Euch wahrscheinlich kennen.
Es geht darum, dass ich folgendes gelesen habe:
[...] Zusammengefasst lässt sich sagen: Gaming Monitore zeichnen sich durch eine Reaktionszeit, von optimalerweise 1ms aus[...]
Quelle (http://monitor-vergleiche.de/)
Allerdings lese ich auf der einer anderen Seite folgendes:
[...] Die Reaktionszeit wird oft mit dem Input Lag verwechselt, der bei Monitoren jedoch so gut wie keine Rolle spielt. [...]
2.Quelle (https://www.locafox.de/magazin/kaufberatung-gaming-monitor/)
Woher weiß ich denn jetzt, ob bei der Angabe der Reaktionszeit auch tatsächlich die Reaktionszeit gemeint ist?
Danke für die Antworten.
Lowkey
2016-09-08, 18:43:48
Kurz: da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass man die Werte ignorieren kann.
Asaraki
2016-09-08, 18:47:15
Ist sowieso extrem subjektiv. Dem einen ist's zu langsam, der andere sieht's garnicht. Manche kommen wunderbar ohne V-Sync aus, ein anderer kotzt dir die Tastatur voll wegen dem Tearing.
Beim ersten Monitor - sofern du den nicht irgendwo probeschauen kannst - ist es ziemliche Glückssache. Danach hast du dann ja eine Basis anhand derer du vergleichen kannst (ist der neuere schneller als der Alte wirst du wohl kaum ein Problem haben).
Gute Tests gibt's (hoffentlich immer noch?) auf prad.de
qiller
2016-09-08, 19:09:52
Achte auch auf 120/144Hz/165Hz - diese Monitore haben schon von grundauf ein besseres Ansprechverhalten.
Tesseract
2016-09-08, 19:10:41
[...] Die Reaktionszeit wird oft mit dem Input Lag verwechselt, der bei Monitoren jedoch so gut wie keine Rolle spielt. [...]
2.Quelle (https://www.locafox.de/magazin/kaufberatung-gaming-monitor/)
das ist absoluter unsinn. bei monitoren findet man von ~1ms bis >35ms inputlag alles und die unterschiede sind deutlich merkbar. wenn ein monitor explizit als "gaming" verkauft wird wird er in den meisten fällen unter 10ms liegen, bei allzweck/büro/etc.-geräten gibt es aber alles von spitze bis kotzgrenze. im zweifelsfall hilft da nur entsprechende tests (prad.de wurde ja schon erwähnt) zu suchen.
fernseher haben im schnitt einen deutlich höheren lag weil die noch massig post-processing machen (kontrast hoch, farben verfälschen, backlight anpassen usw.) und das auch zeit kostet. bei vielen gibt es irgendwo einen gaming-modus der das zeug ausschaltet und den inputlag in die regionen von monitoren bringt.
Daredevil
2016-09-08, 19:31:45
Hab mir nen 1ms 144hz Moni für 250€ geholt und habe absolutes Rören Feeling.
Diese Kombination macht spielen bzw. arbeitem am PC wirklich erst zu nem echten Genuß.
1ms und 60hz wäre ab jetzt keine Option mehr.
Jessa
2016-09-09, 10:55:41
Danke für die vielen Antworten, hat mir auf alle Fälle geholfen!
Woher weiß ich denn jetzt, ob bei der Angabe der Reaktionszeit auch tatsächlich die Reaktionszeit gemeint ist?
Das kannst du nicht wissen, weil die Hersteller auf ihre Produkte in der EU immernoch draufschreiben können, was sie wollen. Meines Wissens wird dort schon bei der Messung getrickst.
Normale Messung:
Pixel aus -> Pixel an -> Pixel aus
Bis der Pixel die volle Helligkeit erreicht hat und auch wieder komplett aus ist, durchläuft er verschiedene Helligkeitstufen. Jetzt sind einige Hersteller auf die Idee gekommen als Reaktionszeit einfach den Zeitpunkt zu nehmen, wann der Pixel eine bestimmte Graustufe erreicht. Messung grau<->grau. Damit läßt sich die Reaktionszeit trefflich verfälschen. Imo dauert es nämlich wesentlich länger bis ein Pixel tatsächlich wieder komplett schwarz ist, als das es braucht ihn erneut zum Aufleuchten zu bringen. Außerdem gibt es auch keine Angabe dazu, welcher Grauwert zum ermitteln der Reaktionszeit genommen wird. Meine These: Je heller der Grauwert, umso kürzer die daraus resultierende 'Reaktionszeit'. Mein Verdacht: Bei der Grau-Grau-Messung wird nicht gewartet, bis der Pixel tatsächlich schwarz ist.
Ich würde darauf achten, daß dein Monitor neben HDMI noch einen DVI-D Anschluß mitbringt. Der Monitor wird dann auch vorzugsweise per DVI-D an die Grafikkarte angeschlossen.
Damit kannst du dann halbwegs sicher sein, daß du kein Panel erworben hast, welches eigentlich für den Einsatz in einem HDTV entwickelt wurde. Auch manche Grafikkarten gehen imho bei Anschluß eines Monitors über HDMI von einem HDTV aus und verändern im Grafikktreiber die Einstellungen (Schwarzwert, eingeschränkter Farbraum, Inputlag etc.), welche sich zum Nachteil eines Gaming-PCs auswirken. Die Angaben zum Kontrast und der PQI (Bildqualitätsindex) sind zudem imo nicht herstellerübergreifend vergleichbar.
Ich habe bis jetzt gute Erfahrungen mit Samsung. Die sagen dir dort auch, ob das Display für PC-Gaming optimiert ist. ;)
Bei anderen Herstellern kannst du nie sicher sein, ob die dir nicht doch ein verkapptes HDTV unterjubeln. Der Begriff Gaming ist dehnbar und heutzutage auch auf TV-Konsolen zutreffend. Damit bist du dann möglicherweise wieder im Bereich HDTV... obwohl gamingtauglich auf der Packung steht. ;)
Im Zweifel kann es helfen sich das Gerät im Geschäft vorher anzusehen. Einfach eine DVD mit schnellen/hektischen Bewegungen (irgendein Pixar-Film) mitnehmen. Dann genau hinschauen, ob das Bild bei hektischen Szenen verschmiert oder unscharf wird.
Manche Leute nehmen Dinge wahr, die anderen gar nicht erst auffallen. Der Regenbogeneffekt bei manchen Beamern zählt auch dazu. Wenn dein Gehirn zu der Sorte gehört, die schneller arbeitet, dann brauchst du ein besseres Display. Imho muß man bei PC-Gamern davon im Normalfall ja schon fast ausgehen. Es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als das Display vorher zu testen.
Zur Topic: Die Reaktionszeit ist wichtig. Die Leute, die hier vollmundig gegenteiliges posten, haben imo nur schon lange nicht mehr vor einem Schrott-Panel gesessen.
das ist absoluter unsinn. bei monitoren findet man von ~1ms bis >35ms inputlag alles und die unterschiede sind deutlich merkbar. wenn ein monitor explizit als "gaming" verkauft wird wird er in den meisten fällen unter 10ms liegen, bei allzweck/büro/etc.-geräten gibt es aber alles von spitze bis kotzgrenze. im zweifelsfall hilft da nur entsprechende tests (prad.de wurde ja schon erwähnt) zu suchen.
fernseher haben im schnitt einen deutlich höheren lag weil die noch massig post-processing machen (kontrast hoch, farben verfälschen, backlight anpassen usw.) und das auch zeit kostet. bei vielen gibt es irgendwo einen gaming-modus der das zeug ausschaltet und den inputlag in die regionen von monitoren bringt.
Die Angaben bei den Reaktionszeiten (Monitore) beziehen sich meist auf GtG Werte (http://www.markusbader.de/tricky/rgb_grau.html), dass hat nichts mit der tatsächlichen Reaktionszeit (und dem daraus entstehenden Lag) zu tun.
Das Gaming, egal auf welchem Display, bedarf im Übrigen eine optimale Eingangsverzögerungszeit. Fernseher haben keinen höheren Lag...da die meisten einen Gaming Modus bieten und wenn man die Bildverbesserer deaktiviert (soweit die Voreinstellung dies nicht schon tut) macht das keinen Unterschied. 50ms sind dabei ideal, wobei es nicht mehr als 75ms sein sollten.
Was du hier beschreibst ist lediglich ein (der letzte) Teil des Signallags und zwar das Anzeigen des Bildes, Inputlag wird aber durch viel mehr beeinflusst (digitale vs analoge Bildsignale, Umwandlungszeit der Bildinformation, Anpassung, Auflösung, Hochrechnen, Interpolation, ASIC-/Bildprozessorleistung [Core, Takt, Zwischenspeicher] usw.).
Daher können Monitorhersteller den Lag als solches auch nicht genau benennen, sondern gegen Nennwerte zu den Panels an.
Neon3D
2016-09-11, 09:02:43
bei monitoren findet man von ~1ms bis >35ms inputlag alles und die unterschiede sind deutlich merkbar. wenn ein monitor explizit als "gaming" verkauft wird wird er in den meisten fällen unter 10ms liegen, bei allzweck/büro/etc.-geräten gibt es aber alles von spitze bis kotzgrenze. im zweifelsfall hilft da nur entsprechende tests (prad.de wurde ja schon erwähnt) zu suchen.
fernseher haben im schnitt einen deutlich höheren lag weil die noch massig post-processing machen (kontrast hoch, farben verfälschen, backlight anpassen usw.) und das auch zeit kostet. bei vielen gibt es irgendwo einen gaming-modus der das zeug ausschaltet und den inputlag in die regionen von monitoren bringt.
sehr gut erklärt:up:
Gynoug MD
2016-09-11, 21:45:57
Ein beschissener Inputlag macht sich sofort und immer (Desktop/Office/Gaming) bemerkbar, vergleichbar mit einer kabellosen Microsoft Maus von 2001 (Kaugummi).
Ideal sind also eine relativ kurze Reaktionszeit in Kombination mit einem geringen Inputlag+z.B. 144Hz+vielleicht sogar noch Adap. Sync.
Dazu gehört mMn auch eine gute Maus, gerade diese "Gamer" Mäuse (ab ~ 30€) eignen sich auch gut für den Desktop, nochmal ein Riesenunterschied zur Standardware.
Hat man sich erstmal an diese Summe dieser Eigenschaften gewöhnt, fühl sich alles andere wie zuckelnder, langsamer Sirup an.
Wichtig ist auch der Paneltyp, denn es gibt heute z.B. sehr schnelle VA-Panels, die aber systembedingt leider immer noch unter verschmierten Bildinhalten bei einigen kontrastreichen Farbkombination leiden,
was mMn diesem typischen Verwischeffekt bei alten Tfts sehr nahe kommt.
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