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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blue Origin stellt Raketenpläne vor


Avalox
2016-09-13, 14:31:38
Blue Origin, die Firma vom Amazon Gründer Jeff Bezos, hat eine neue Rakete vorgestellt. Demnach will er in 3 bis 4 Jahren zwei Raketen vorstellen, welche in ihrer Leistungsfähig alles andere an aktuellen Raketen in den Schatten stellen. Beide Raketenvarianten sollen den Namen des ersten US Amerikanischen Astronauten tragen (New Glenn) der die Erde umkreiste.

http://spacenews.com/wp-content/uploads/2016/09/New-Glenn--879x485.jpg

https://www.washingtonpost.com/news/the-switch/wp/2016/09/12/jeff-bezos-just-unveiled-his-new-rocket-and-its-a-monster/

InsaneDruid
2016-09-13, 20:07:51
Natürlich verschweigt er, welche Art Payload dieses Teil starten soll. Wahrscheinlich, weil keines existiert. Schon SLS hat so gut wie keine Mission zu erfüllen und die bislang einzig halbwegs fest geplante Mission ist EM-1 in den Mondorbit.

Die interessantere Nachricht des heutigen Tages sind die jetzt klarer definierten Medium und Light Versionen der Proton-M. Die werden sogar fliegen, sind wirtschaftlich herzustellen, da auf bewährte Produktionsware zurückgegriffen wird, und sie werden real existierende Payloads befördern.

http://pbs.twimg.com/media/CsN8ANlWEAAAZOg.jpg

Voodoo6000
2016-09-13, 23:09:26
Sehr schön, ich wusste das Blue Origin an etwas großen arbeiten muss. Mit einem Durchmesser von 7 Metern sind deutlich größere Nutzlasten als mit der Falcon Heavy(5,2 Meter) oder Ariane 5(5,4 Meter) möglich. Am Ende wird sich die Rakete zwischen Falcon Heavy,Vulcan und SLS einordnen. Auf die genauen technischen Daten, Preis und Zeitplan bin ich jedenfalls schon gespannt.

Natürlich verschweigt er, welche Art Payload dieses Teil starten soll. Wahrscheinlich, weil keines existiert. Schon SLS hat so gut wie keine Mission zu erfüllen und die bislang einzig halbwegs fest geplante Mission ist EM-1 in den Mondorbit.

Europa Clipper wird auch mir einer SLS starten. Diese Sonde könnte man zwar auch mit kleineren Raketen starten aber dann kann man Jupiter nicht direkt anfliegen. Dank einer Rakete wie SLS verkürzt sich die Reisezeit um mehrere Jahre. Wenn New Glenn nicht zu teuer wird, könnte die Rakete durchaus für viele Missionen interessant sein. Es gibt zwar in der Tat kaum Nutzlasten welche momentan entwickelt werden und eine so große Rakete voraussetzten aber dies könnte auch daran liegen, dass man keine Nutzlasten für Papiertiger entwickeln möchte. Genug interessante Ideen für Missionen gibt es ja.
Die interessantere Nachricht des heutigen Tages sind die jetzt klarer definierten Medium und Light Versionen der Proton-M
Die alte Proton finde ich nur mäßig interessant, bald wird sie sowieso durch die Angara Raketen ersetzt.

InsaneDruid
2016-09-14, 00:09:13
Dass Europa Clipper mit SLS starten soll ist mehr eine politische Entscheidung, eben WEIL man "krampfhaft" vorweisbare Payloads braucht. Auch wenn die mit der wesentlich kleineren Atlas 551 in 6 statt 3 Jahren Flugzeit umsetzbar wäre. Die direkte Flugbahn bringt wenig "must haves". Zumal die Sonde auf die längere Trajektorie hin gebaut wurde. Und sich die Startkosten sich so fast verdoppeln.

http://selenianboondocks.com/2015/06/sls-shuttle-and-the-danger-of-the-no-payloads-argument/

"But the reasons for using SLS are contrived at best. Basically, the mission will be no more capable than one launched on an existing commercial vehicle, but it can go directly to Jupiter, cutting 5 years out of the mission. This will supposedly save tens of $M on operations costs over that 5 year period (that would’ve been spent doing Venus and Earth slingshot maneuvers). The thing is, that in order to do this, Culberson is recommending cutting $250M from commercial crew, which will stretch that program out long enough that we’ll have to spend another $500M on buying more Soyuz seats from the Russians. All so we can spend more on SLS to get it ready for a payload that doesn’t really need to fly on SLS."

---

Die leichteren Protons sind sehr interessant. Zunächst wird die Proton-M bis mindestens 2025 weiter fliegen, und die Angara bietet ob ihres Designs eine recht große Lücke zwischen der 1.2 und der A5, bzw generell unterhalb der A5. In diese werden die Proton medium und light stechen.
Nicht umsonst wurde Angara 1.1 bereits aufgegeben und die Angara 1.2 wird wohl keine Breeze Oberstufen tragen.
Und noch oben wird bei einem solchen Konzept (stacking von identischen Kernen in der Erststufe) das Verhältnis Erst zu Zweitstufe immer unsinniger.

Ich denke ILS/Khrunitschew werden die Proton auch noch nach 2025 erfolgreich anbieten.

Nightspider
2016-09-14, 01:08:09
Die wäre bestimmt sehr nützlich für die ATLAST Mission. (Advanced Technology Large-Aperture Space Telescope).

Avalox
2016-09-14, 06:17:12
Das SpaceX Raketen deutlich größer als selbst der Heavy Falcon vorstellen wird wird auch für die nächste Zeit konkret erwartet. Die Unternehmung arbeitet schon länger an den entsprechenden Triebwerken.

Benzo hat mit der New Armstrong auch eine noch deutlich größere Rakete konkret angedeutet.

Voodoo6000
2016-09-14, 13:54:30
Dass Europa Clipper mit SLS starten soll ist mehr eine politische Entscheidung, eben WEIL man "krampfhaft" vorweisbare Payloads braucht. Auch wenn die mit der wesentlich kleineren Atlas 551 in 6 statt 3 Jahren Flugzeit umsetzbar wäre. Die direkte Flugbahn bringt wenig "must haves". Zumal die Sonde auf die längere Trajektorie hin gebaut wurde. Und sich die Startkosten sich so fast verdoppeln.
Stimmt schob, wobei ich die verkürzte Reisedauer unabhängig von den Kosten schon sehr cool finde. SLS ist natürlich reine Geldvierbrennerei und vom Design veraltet. Dies liegt vor allem am US Kongress mit ihrem dämlichen Regulierungen. Allerdings sind die teilweise wiederverwendbaren Raketen von privaten Firmen wahrscheinlich deutlich billiger als SLS. Aus diesem Grund könnte es sich in Zukunft durchaus lohnen Nutzlasten auf den direkten Weg mittels großen Raketen zu schicken. Die Kosten für die Betreuung von Satelliten darf man auch nicht unterschätzen.
Die leichteren Protons sind sehr interessant.
Imo brauchten sie eine Übergangslösung da die Privaten Firmen aus der USA und gewaltigen Druck ausüben. Kurzfristig ist die Rakete für Russland vielleicht interessant aber langfristig wird man sie durch Soyuz-5 und Angera 1.2,3,5 ersetzten. Alles andere würde mich doch stark wundern
Die wäre bestimmt sehr nützlich für die ATLAST Mission. (Advanced Technology Large-Aperture Space Telescope).

Die Nutzlastverkleidung von New Glenn ist mit einem Durchmesser von ~7 Metern zu klein dafür und selbst SLS braucht dafür wohl eine neue, breitere Nutzlastverkleidung.(hängt aber auch davon ab welches der Conecepte zu ATLAST umgesetzt wird)

Benzo hat mit der New Armstrong auch eine noch deutlich größere Rakete konkret angedeutet.
Sehr schön, Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich möchte endlich eine Rakete für Nutzlatsen wie das BA 2100 Modul sehen.(alleine 1 Modul hat mehr als doppelt so viel Volum wie die ganze ISS)

Mockup
http://vesmir.stoplusjednicka.cz/sites/default/files/obrazky/2016/03/12705622_616801398470859_1207764579721807212_n.jpg

Nightspider
2016-09-14, 14:05:56
Welche Firma liegt eigentlich vorne bei selbstständig landenden Boostern/Stufen? SpaceX?
Gibts da Tendenzen? Auch was die Sicherheit betrifft?

Voodoo6000
2016-09-14, 14:33:11
Welche Firma liegt eigentlich vorne bei selbstständig landenden Boostern/Stufen? SpaceX?
Wenn eine Firma vorne ist dann SpaceX aber auch Blue Origin hat ja schon Raketen gelandet. Diese Rakten waren aber nicht direkt vergleichbar und deswegen ist der Vergleich schwierig. Am Ende wird sich zeigen welche Firmen dies zuverlässig schaffen. Entscheidend sind aber die Kosten. Es bringt ja nichts wenn man um jeden Preis etwas wiederverwendbares bastelt, es am Ende aber nicht zuverlässig und preiswert ist.(Negativbeispiel SpaceShuttle)

Gibts da Tendenzen? Auch was die Sicherheit betrifft?
Sicherheit? Da keine Menschenleben im Spiel sind denke ich das du Zuverlässigkeit meinst. Dort sind beide Firmen bei den bisherigen Landungen schon erstaunlich gut. Bei Blue Origin gab es glaube ich noch keine zerstörte Rakte, bei SpaceX schon. Die Landungen von SpaceX haben aber im Verglich zu denen von Blue Origin oft unter deutlich schwerere Bedingungen stattgefunden.(Landung auf Schiff vs Landung auf festen Boden)
Die Stratosphärenhopserei von Blue Origin kann man überhaupt nicht mit SpaceX vergleichen. Das ist ein Silversterböller mit Landebeinen.
Stimmt zwar aber die Leistung ist trotzdem sehr beachtlich. Eine "Stratosphärenhopserei" war es mit 100km auch nicht. Die First Stage der F9 fliegt auch nicht viel höher.(hat da jemand genauere Infos?)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/47/Atmosph%C3%A4re_Stufen.svg/539px-Atmosph%C3%A4re_Stufen.svg.png

anddill
2016-09-14, 14:43:41
Die Stratosphärenhopserei von Blue Origin kann man überhaupt nicht mit SpaceX vergleichen. Das ist ein Silversterböller mit Landebeinen.

hq-hq
2016-09-16, 22:09:06
bin da wirklich nicht im Thema, aber SpaceX hatte schon etliche Probleme...
hat es erst eine Falcon9 samt Fracht zerlegt...
wenn man die Explosion in Einzelbildern ansieht kann man sogar ein "UFO" durchs Bild jagen sehen :-D

http://spacenews.com/developing-explosion-rocks-spacex-falcon-9-pad-at-cape-canaveral/

Kallenpeter
2016-09-16, 22:21:12
bin da wirklich nicht im Thema, aber SpaceX hatte schon etliche Probleme...
Da bist du echt nicht im Thema, letztes Jahr ist eine Rakete kurz nach dem Start explodiert und dieses Jahr halt die eine vor 2 Wochen. Von "etliche" kann man da kaum reden. Bisher ist es nichts ungewöhnliches in der Raumfahrtbranche.

Was die Raketenexplosion von vor ein paar Wochen angeht, weiß man bis jetzt noch nicht woran es lag. Man kann auch nicht ausschließen das die Rakete durch irgendetwas getroffen wurde, einen Hinweis darauf gibt es scheinbar aber auch nicht.

hq-hq
2016-09-16, 23:18:47
Da bist du echt nicht im Thema, letztes Jahr ist eine Rakete kurz nach dem Start explodiert und dieses Jahr halt die eine vor 2 Wochen. Von "etliche" kann man da kaum reden. Bisher ist es nichts ungewöhnliches in der Raumfahrtbranche.

Was die Raketenexplosion von vor ein paar Wochen angeht, weiß man bis jetzt noch nicht woran es lag. Man kann auch nicht ausschließen das die Rakete durch irgendetwas getroffen wurde, einen Hinweis darauf gibt es scheinbar aber auch nicht.

naja beim "Landen" gabs auch zwei Unfälle dieses Jahr... und Probleme bei Starts ebenfalls, habs zwar nur am Rande mitbekommen, ist halt hängengeblieben :freak:

Kallenpeter
2016-09-16, 23:36:52
naja beim "Landen" gabs auch zwei Unfälle dieses Jahr... und Probleme bei Starts ebenfalls, habs zwar nur am Rande mitbekommen, ist halt hängengeblieben :freak:

Hmm, ja, beim Landen, nach Absetzen des Payloads...

Ernsthaft?

SpaceX hat absolutes technisches Neuland betreten, ich will jetzt hier keinen Fanboy geben, aber es ist nunmal so das SpaceX hier Geschichte geschrieben hat und Dinge vollbracht hat, die bisher niemand hinbekommen hat und du sprichst von "etlichen Problemen".

Wie Andill geschrieben hat, was Blue Origin bisher gemacht hat, ist nicht vergleichbar.

Plutos
2016-09-16, 23:53:32
Wenn eine Firma vorne ist dann SpaceX aber auch Blue Origin hat ja schon Raketen gelandet. Diese Rakten waren aber nicht direkt vergleichbar und deswegen ist der Vergleich schwierig. Am Ende wird sich zeigen welche Firmen dies zuverlässig schaffen. Entscheidend sind aber die Kosten. Es bringt ja nichts wenn man um jeden Preis etwas wiederverwendbares bastelt, es am Ende aber nicht zuverlässig und preiswert ist.(Negativbeispiel SpaceShuttle)

Da bist du echt nicht im Thema, letztes Jahr ist eine Rakete kurz nach dem Start explodiert und dieses Jahr halt die eine vor 2 Wochen. Von "etliche" kann man da kaum reden. Bisher ist es nichts ungewöhnliches in der Raumfahrtbranche.


Das Shuttle hatte die bekannten zwei "Failures" bei Start oder (!) Landung bei 135 Flügen, macht eine Quote von 1,5%. SpaceX hat zwei "Failures" bei gerade einmal 29 Starts (bzw. Startversuchen) (https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Falcon_9_and_Falcon_Heavy_launches#Launch_history) (6,7%). Bezieht man die 5 "Failures" bei der Landung auf dem Schiff mit ein, sind es 7/29 oder 24,1%.

Bemannte Flüge sind (mit der "Crew Dragon") erklärtes Ziel von SpaceX. Die Fehlerquote beim Shuttle beträgt, wie oben geschrieben, 1,5%. Bei SpaceX 6,7% (nur Startfehlschlag) bis 24,1% (Start- oder Landungsfehlschlag), das Shuttle ist also bisher um den Faktor 5 bis 16 erfolgreicher als die Falcon.

IMHO wird sich noch herausstellen, welche Meisterleistung das Shuttle (oder auch Sojus) darstellt...wir sind noch meilenweit entfernt von einem zuverlässigeren, geschweigedenn günstigeren Startsystem. In meinen Augen erhält selbst die Ariane eher ein "human rating" als die Billig-Falcon.
H
SpaceX hat absolutes technisches Neuland betreten, ich will jetzt hier keinen Fanboy geben, aber es ist nunmal so das SpaceX hier Geschichte geschrieben hat und Dinge vollbracht hat, die bisher niemand hinbekommen hat und du sprichst von "etlichen Problemen".

Ah ja? Was denn genau? AFAIK gibt es technologisch gar nichts, was eine Falcon kann, was nicht eine Sojus/Proton/Ariane/Saturn/Delta/Shuttle etc. schon vorher konnte.

Voodoo6000
2016-09-17, 00:48:58
Das Shuttle hatte die bekannten zwei "Failures" bei Start oder (!) Landung bei 135 Flügen, macht eine Quote von 1,5%. SpaceX hat zwei "Failures" bei gerade einmal 29 Starts (bzw. Startversuchen) (https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Falcon_9_and_Falcon_Heavy_launches#Launch_history) (6,7%).

Bei bemannten Flügen sind die Sicherheitsvorkehrungen aber auch strenger. Das Sicherheitsproblem beim Space Shuttle war der Orbiter, da dessen Aufbau komplex/groß war. Außerdem kann sich der Orbiter im Notfall nicht blitzschnell von der Rakete trennen wie es bei Dragon 2 oder Sojus der Fall ist. Es gab 14 Tote Astronauten bei 135 Starts imo keine gute Bilanz.
Bezieht man die 5 "Failures" bei der Landung auf dem Schiff mit ein, sind es 7/29 oder 24,1%.
Diese einzubeziehen macht aber keinerlei Sinn.
Ah ja? Was denn genau? AFAIK gibt es technologisch gar nichts, was eine Falcon kann, was nicht eine Sojus/Proton/Ariane/Saturn/Delta/Shuttle etc. schon vorher konnte.

Das Landen einer Raketenstufe hat keiner von den etablierten Größen versucht/geschafft.

Avalox
2016-09-17, 09:00:20
Sojus der Fall ist. Es gab 14 Tote Astronauten bei 135 Starts imo keine gute Bilanz.


Ich denke Sojus hat das selbe tödliche Unfallverhältnis, wie es der Space Shuttle hatte.

Man muss dabei bedenken,. das Space Shuttle um Größenordnungen mehr Menschen ins All geflogen hat, als Sojus bis Heute.


Das Space Shuttle besonders unsicher war, kann man gar nicht sagen. Besonders sicher war es auch nicht. Es war besonders teuer und aufwändig, vor allen war aber die ISS fertig gebaut.

Haarmann
2016-09-17, 09:45:02
Avalox

1 Leiche 67 und 3 Leichen 71 - mehr sollens nicht sein - beide Dinge eigentlich keine Raketenprobleme. Dafür hat das Rettungssystem mehrmals erfolgreich eingegriffen. Und ich würde vermuten, dass es mehr denn 134 bemannte Sojus Missionen gab.

Mich wunderts immer, wieso man sowas Grosses baut, weil die Anwendungen imo fehlen. Da sind schon die nötigen Testflüge ein Finanzgrab.

Ich gehe davon aus, dass die Sats kleiner werden und nicht grösser.

Voodoo6000
2016-09-17, 09:55:21
Das genaue Verhältnis kenne ich nicht, aber die tödlichen Unfälle liegen bei der Sojus schon länger zurück. Es gab seit 1975(nach meinen Informationen) keinen Vorfall mehr mit Toten oder schwer verletzten Kosmonauten. Seit der Ära des Shuttels(ab 1981) gab es also schon keine Toten mehr. Entscheidend finde ich aber das man die Probleme des Space Shuttes nie wirklich in den Griff bekommen hat. Es haben sich auch zuletzt noch immer Stücke von Tank gelöst und eine Gefahr dargestellt.

Natürlich gab es auch viel positives, wie der Aufbau der ISS oder überhaupt die Möglichkeit Besatzung + Nutzlast gleichzeitig zu befördern.
Dafür hat das Rettungssystem mehrmals erfolgreich eingegriffen
Den Vorfalle 1975 mit inneren Blutungen und bleibenden Schäden sollte man auch berücksichtigen

Kallenpeter
2016-09-17, 10:49:48
Das Shuttle hatte die bekannten zwei "Failures" bei Start oder (!) Landung bei 135 Flügen, macht eine Quote von 1,5%. SpaceX hat zwei "Failures" bei gerade einmal 29 Starts (bzw. Startversuchen) (https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Falcon_9_and_Falcon_Heavy_launches#Launch_history) (6,7%). Bezieht man die 5 "Failures" bei der Landung auf dem Schiff mit ein, sind es 7/29 oder 24,1%.
Du suchst dir ein anderes System zum Vergleich raus, um zu belegen das SpaceX eine schlechte Bilanz aufweist. EINES! Gibt es nur die Falcon9 und das Space Shuttle und sonst nix? Kaum.

Mal Fakten, keine Gefühle: (http://www.latimes.com/business/la-fi-spacex-rocket-reliability-1472754973-htmlstory.html)
Bill Ostrove, an aerospace and defense analyst at Forecast International, said SpaceX's reliability with the Falcon 9 is 93%, which is "right in the ballpark" of the industry average of 95%.


Ah ja? Was denn genau? AFAIK gibt es technologisch gar nichts, was eine Falcon kann, was nicht eine Sojus/Proton/Ariane/Saturn/Delta/Shuttle etc. schon vorher konnte.
Hast du recht, wenn man das verglühen einer Rakete mit der senkrechten Landung auf einer unbemannten Mini-Plattform irgendwo im Pazifik gleichsetzt. Macht das Sinn? Entscheide selbst.

Plutos
2016-09-17, 11:13:57
Du suchst dir ein anderes System zum Vergleich raus, um zu belegen das SpaceX eine schlechte Bilanz aufweist. EINES! Gibt es nur die Falcon9 und das Space Shuttle und sonst nix? Kaum.

Naja, wer Personen ins All befördern will, der muss sich eben am Vorgänger, dem Shuttle, messen lassen. Meinetwegen auch an Sojus, Apollo, Gemini, Mercury und dem chinesischen Sojus-Derivat. Die stehen aber IIRC eher noch besser da als das Shuttle.

Kallenpeter
2016-09-17, 12:26:50
Naja, wer Personen ins All befördern will, der muss sich eben am Vorgänger, dem Shuttle, messen lassen. Meinetwegen auch an Sojus, Apollo, Gemini, Mercury und dem chinesischen Sojus-Derivat. Die stehen aber IIRC eher noch besser da als das Shuttle.
Bisher hat SpaceX noch keine Personen befördert. Vielleicht sollte man also Personenbeförderung mit Personenbeförderung und Frachtgut mit Frachtgut vergleichen.

Bei der Raketenexplosion von vor zwei Wochen wäre übrigens in zweifacher Hinsicht kein Astronaut ums Leben gekommen. Erstens wären sie beim Auftanken garnicht anwesend und wenn sie es gewesen wären, hätte der Escape-pod sie gerettet.

Und um mal das offensichtliche aufzuzeigen: Warum transportiert SpaceX bisher nur Fracht und keine Astronauten? Weil noch entwickelt wird....

Avalox
2016-09-17, 13:45:50
Avalox

1 Leiche 67 und 3 Leichen 71 - mehr sollens nicht sein - beide Dinge eigentlich keine Raketenprobleme. Dafür hat das Rettungssystem mehrmals erfolgreich eingegriffen. Und ich würde vermuten, dass es mehr denn 134 bemannte Sojus Missionen gab.



Das fehlerhaft ausgelöste Rettungssystem ist der Grund für einen der Sojus Unfälle.

Space Shuttle ist 135 mal gestartet und hat ca. 800 Menschen erfolgreich ins All und wieder zurück geflogen. Es gab zwei Katastrophen mit Toten.

Sojus ist ähnlich oft gestartet hat ca. 270 Menschen erfolgreich ins All und wieder zurück gebracht. Es gab zwei Katastrophen mit Toten. Dazu noch Fehlstarts ohne Tote.

Selbst unterm Strich hat Sojus mehr Menschenleben gekostet als der Space Shuttle, wenn
noch die Explosionen der Raketen und die Opfer des Bodenspersonals dazu kommen.

Die Sicherheitsbilanz von Sojus ist eigentlich deutlich schlechter, als die des Shuttles.

Ein Shuttle Unglück ist sehr dramatisch, weil 1. viele Menschen drin sitzen und zweitens alle Kameras drauf zeigen.

Haarmann
2016-09-17, 16:56:22
Avalox

Ich war noch jünger, als die Columbia das erste mal abhob - ist ja ne Weile her und gabs live im TV. Ich glaub es war der Kronzucker, der zuvor da die "Specs" durchgab dieses neuen "Wunderwerks".
Da wurde nen Tamtam veranstaltet... wie bei der Titanic? ;)

Eines blieb mir bei dieser Doku, wenn ich mich richtig erinnere wars vom ZDF, aber wie gesagt, ist ne Weile her und Videorekorder und Ähnliches waren nicht grad gängig in den Zeiten, im Kopf. Das war die Aussage, das sehr wohl Hitzekacheln fehlen dürfen ohne dass dies Teil hochginge - der Start betraf nunmal die Columbia damals.
Wir wissen wie es ausging...

Das Shuttle lässt sich aber imo ohnehin schlecht mit der Sojus vergleichen - davon gibts zuviele und hauptsächlich fliegen die Dinger jede Menge Fracht rauf - ohne irgendwen drin. Und ich hätte gesagt darin ist das Teil sehr gut.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Sojus-Missionen

Ist schon ne durchaus beeindruckende Liste. Ich will jetzt aber nicht Leute zählen...

Was mich weit eher fasziniert is imo, dass die "Russen" in der Lage sind derart viele Starts pa hinzubekommen mit diesem System.
Das ist für mich eben auch ne Hausnummer, die man knacken müsste.

Avalox
2016-09-19, 10:49:01
Das Konzept des Shuttles verinnerlicht für mich halt das Konzept des Fortschritts und die Rückkehr zur Rakete ist daher ein Rückschritt.

Man fliegt mit einem Raumschiff aus eigener Kraft ins All, bequem und sicher und landet dann danach wieder auf einem Flughafen. Dafür stand das Konzept des Spaceshuttle.

Dass der Space Shuttle einen Zusatztank unter den Flügeln hatte und dazu zwei Starthilfe-Booster, welche der Zuschauer als eigentliche Rakete vermutet, ist halt dem Kompromiss der 60er und 70er Jahre geschuldet.

Dass aber zukünftig Menschen wieder auf der Spitze eines großen Bezinkanisters ins All fliegen werden, im unglaublich fetten Raumanzug eingeklemmt, liegend und ohne Klo. Dass wieder mehrere Stufen beteiligt sind, von denen im besten Fall eine einzige Stufe eventuell nicht komplett weggeworfen wird, empfinde ich als rückständig.

Das Sojus mit einem Holz Hitzeschild, am Fallschirm baumelnd irgendwo in der Walachei neben einen Tundrabusch auf den Boden klatscht empfinde ich für noch viel weniger fortschrittlich.

Das ist nichts, mit dem man Milliarden von Menschen eine Vision einer besseren Zukunft geben kann. Das ist nur ein Eingeständnis, es nicht besser zu wollen. Da passt das Sicherheitsargument des Shuttles nur gut in die Argumentation. Es war der Anlass aus der Nummer raus zu kommen. Vergleichbar der Concorde.
Den Anspruch hat die Raumfahrt nicht, aber das ist schade. Die Raumfahrt hat das Potential die Menschen zu begeistern.

Es ist schön, dass der ICE nun so konzipiert ist, dass die Klimaanlagen auch für warme Tage funktionieren und automatische Türen automatisch öffnen, aber er ist 80 km/h langsamer als sein Vorgänger. Einen Vorgänger der schon nicht die versprochene Performance zeigte.

PHuV
2016-09-19, 16:58:36
Das Konzept des Shuttles verinnerlicht für mich halt das Konzept des Fortschritts und die Rückkehr zur Rakete ist daher ein Rückschritt.

Man fliegt mit einem Raumschiff aus eigener Kraft ins All, bequem und sicher und landet dann danach wieder auf einem Flughafen. Dafür stand das Konzept des Spaceshuttle....
Sehe ich auch so. Wieder zur Raumkapsel zurückzukehren ist IMHO der größte Fehler überhaupt. Wo ist da Fortschritt? Nirgends.

Kallenpeter
2016-09-19, 17:07:33
Vielleicht ist es einfach das eingeständnis, das wir noch nicht weit genug sind für etwas wie ein space shuttle. Es hat ja schon etliche Milliarden gekostet und wenn spacex es schaffen sollte in zukunft für 10 mio € mehrere astronauten ins all zu schießen, wäre das erstmal ne ansage.

Agenor
2016-09-19, 18:41:21
"Etliche Milliarden" -> Laut wiki waren es 209 Mrd. $. Dafür bekam man 135 Flüge = 1,5 Mrd. pro Flug.

Wenn aber jemand empfindet, dass es ein Rückschritt ist, dann ist das eben so.

Doch möchte man Nutzlasten in das All bringen, dann schießt man nur die Nutzlast nach oben.

Möchte man Forschung betreiben für die man Menschen benötigt, baut man einen Raumstation und fliegt dann mit
Kapseln.

Kein großteils ungenutzter Laderaum, keine derartig limitierte Verweildauer im All, da das STS nach spätestens einem
Monat wieder runter muss. Keine Flügel welche zusätzliches Gewicht darstellen, keine Effizienzverluste durch Triebwerke
welche ihre Schubkraft benötigen um ein Kippen von STS zu verhindern.

Man kann es auch einfacher sagen. Kommt ein wiederverwendbares System teurer daher als eine Einwegrakete, dann
ist das nicht die Schuld er Einwegrakete.
STS hatte seine Zeit, die war schön aber nun ist es halt zu Ende.

Dennoch ein kleines nostalgisches Schmankerl.
STS-1 Landung (http://www.airspacemag.com/videos/category/space-exploration/sts-1-the-first-shuttle-landing/) mit Kommentar von John Young


PS. In der Sojus gibt es Handgeräte (https://www.youtube.com/watch?v=wqRQM5k6uls) als Ersatz für Toiletten. Alternativ muss man halt 6 Stunden durchhalten. :rolleyes:

Die amerikanische Toilette auf der ISS hat hingegen bereits mehrfach ihren Dienst versagt. Zuletzt im Juli (http://www.interfax.com/newsinf.asp?y=2016&m=7&d=12&pg=5&id=687474). Man kann sie
austauschen, doch der Austauschprozess scheint für ein angedocktes STS optimiert zu sein.
Damit bleibt das Teil erst einmal oben.


-Insert toilet joke here-

BUG
2016-10-07, 13:47:18
ESc_0MgmqOA

Gruß
BUG

Voodoo6000
2017-03-07, 15:23:31
Introducing New Glenn :)
BTEhohh6eYk

Agenor
2017-04-11, 17:48:43
Nach zwei Minuten gibt es einen Blick in die Kapsel.

K1H6QwxUTR8

Bezos sprach aber auch davon, dass es wohl Verzögerungen gibt. Vielleicht verkauft er ja deshalb etwa 3 Mrd. seiner Amazon-Aktien.

Voodoo6000
2019-05-10, 10:34:48
Die erste Stufe von New Glenn soll 25 mal wiederverwendet werden und New Glenn soll auch für die Bemannte Raumfahrt zertifiziert werden.

Heute hat Blue Origin die Mondlandefähre Blue Moon (https://www.blueorigin.com/blue-moon) mit neuem BE 7 Triebwerk vorgestellt. Der Lander soll 3,6 -6,5 Tonnen zum Mond transportieren können.(z.B. 4 große Rover)

hmk1oHzvNKA

Blue Moon wird ab Minute 34 vorgestellt.
GQ98hGUe6FM

https://www.blueorigin.com/assets/blueorigin_bluemoon_topdeck.jpg

https://www.blueorigin.com/assets/blueorigin_bluemoon_ascent.jpg

rokko
2019-05-10, 13:23:36
Wenn die Paketzustellung zum Mond genauso funktioniert wie bei Amazon auf der Erde: "Empfänger nicht angetroffen" :biggrin:

Fusion_Power
2019-05-10, 21:26:57
qQj3Qzol2FA

Oh mein Gott, es sieht aus wie ein riesiger... :freak:

Also zumindest scheint die Rakete ordentlich zu funktionieren. Faszinierend, so ein dickes Teil und so ein popeliges kleines Triebwerk unten dran und trotzdem hebt sie ab. Mehr als Testflüge (hier 106km Höhe) scheinen die aber noch nicht zu machen, oder?

Schnoesel
2019-05-11, 19:05:23
Naja sie nehmen bei diesen Flügen schon auch Payloads mit

bfF6cMNuX5M

Allerdings bemannt war noch keiner der Flüge bisher. Es gibt aber nen interssantes Video mit ner Kamera an Board

6ZJghIk7_VA


Dennoch Bezos macht nichts was man nicht auch vermarkten könnte.

Voodoo6000
2020-03-03, 21:19:06
New Glenn bekommt die aktuell größte Nutzlastverkleidung der Welt spendiert.

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Blue Origin expandiert weiterhin:
Neue Fabrik für Raketentriebwerke eröffnet (https://www.blueorigin.com/news/blue-origin-opens-huntsville-engine-factory)

Neues Hauptquartier
1DdkbSplWbA

Thrombo
2021-01-18, 22:03:28
War es nicht Bezos, welcher einen O'Neill Zylinder namens Babylon 1 im Orbit zusammenbauen lassen wollte? :redface:

Voodoo6000
2021-02-25, 22:00:54
Blue Origin hat drei kurze Videos veröffentlicht. Die Standorte in Florida sind schon beeindruckend :) Der erste Start von New Glenn wurde aber leider auf Ende 2022 verschoben (https://spacenews.com/blue-origin-delays-first-launch-of-new-glenn-to-late-2022/).

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