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[MK2]Mythos
2016-10-08, 08:38:26
Moin!
Aus aktuellem Anlass bei TUIfly und AirBerlin, was haltet ihr von den Airlines? Habt ihr Verständnis dafür, dass Arbeitskämpfe zu Lasten der Kunden gehen, seid/wart ihr selber schon davon betroffen?
Wie nehmt ihr die Schuldfrage für solche Eskalationen wahr?
Ich bin selber Mitarbeiter bei TUIfly und war doch sehr überrascht wie hasserfüllt Menschen reagieren, wenn sie ihren Urlaub ein paar Stunden später antreten müssen während andere um ihre Existenz fürchten.
Die Berichterstattung hierzu war auch sehr diffus.
Seid ihr schon mal mit Billig Airlines geflogen und wie seht ihr die deutschen Airlines im Vergleich?

Heelix01
2016-10-08, 10:40:49
Piloten die Lizenz entziehen, Bodenpersonal entlassen und kein wohlwollendes Arbeitszeugnis ausstellen.

Massenhaftes krankschreiben lassen und damit objektiv unschuldige vorsätzlich schädigen ... 0 Verständnis für sowas. Wenn ihnen der Job nicht passt sollen sie doch bitte fristgerecht kündigen, sie werden bestimmt nicht durch Leibeigenschaft gezwungen dort zu arbeiten.

Bin früher regelmäßig mit AirBerlin von HH nach Vienna und zurück, halt eine Airline nicht besser oder schlechter als andere.

[MK2]Mythos
2016-10-08, 10:45:07
Okay, das ist hart. :D
Hast du dich ein wenig mit dem Thema befasst, oder war das jetzt komplett aus dem Bauch heraus geschossen?
Mal von der Möglichkeit bzw der Verpflichtung der Crews abgesehen, sich unfit to fly zu melden wenn sie geistig nicht voll bei der Sache sind...
Wie würdest du reagieren wenn dir dein Arbeitgeber heute mitteilt, dass die Firma Ende des Monats an eine ausländische Holding verkauft wird und du damit eventuell defakto deinen Job ohne Abfindung oder einen sonstigen Schutz verlieren würdest?

registrierter Gast
2016-10-08, 10:48:32
Ich bin schon immer für Arbeitskampf und heiße diesen per se für gut. Das dabei “unschuldige“ Kunden getroffen werden, liegt in der Natur der Sache. Damit kriegt man die Firmen am besten, weil dadurch deren Profit und allgemeines Ansehen in Gefahr gerät.

Und ob es tatsächlich in diesem Fall so “unschuldige“ Kunden trifft? Sie hätten doch beim viel teureren Konkurrenten buchen können. Dann wäre ihnen das wahrscheinlich nicht passiert. Aber das ist eine Mentalitätsfrage. Low Cost buchen, Premium Service erwarten.

Plutos
2016-10-08, 10:51:16
"Arbeitskampf" kann man das nicht einmal wohlwollend nennen, ein Arbeitskampf ist ein legitimes und auch legales Druckmittel der Arbeitnehmer.
Massenhaftes krankschreiben lassen
ist hingegen irgendwas zwischen Sabotage und Betrug. Sollte als bewusste, aktive Schädigung des Arbeitgebers durchaus für fristlose Entlassungen taugen, IMHO.

Naja, mit den Piloten wird man sich schon irgendwie einigen können, wohingegen Bodenpersonal und Saftschubsen ja eh austauschbar sind. Wahrscheinlich schadet die Belegschaft sich selbst damit am meisten. Welche andere Airline stellt denn noch so ein unkalkulierbares ex-Tui-Krankheitsrisiko ein?

Heelix01
2016-10-08, 10:51:49
Grundlegend, viele Firmen müssen schließen, fusionieren und oft kostet es Mitarbeiter die Jobs und meist weit schlechter bezahlt als bei TUIfly.
selbiges gilt natürlich auch für Lokführer, der Posten wird aber eh in wenigen Jahren hoffentlich gänzlich verschwinden.

Das verwerfliche ist das es komplett auf kostet der Allgemeinheit geht und eben nicht nur den AG trifft wie es oft in einem Produkzierenden Unternehmen der Fall ist.

CJR
2016-10-08, 10:51:56
Piloten die Lizenz entziehen, Bodenpersonal entlassen und kein wohlwollendes Arbeitszeugnis ausstellen.

Massenhaftes krankschreiben lassen und damit objektiv unschuldige vorsätzlich schädigen ... 0 Verständnis für sowas. Wenn ihnen der Job nicht passt sollen sie doch bitte fristgerecht kündigen, sie werden bestimmt nicht durch Leibeigenschaft gezwungen dort zu arbeiten.

Ich gebe dir vollkommen recht.

Krankschreiben lassen ist die asozialste Form des Streiks. Gegen angemeldete Streiks hingegen habe ich nichts, darauf kann man sich einstellen. Gegen Krankfeiern ohne krank zu sein hilft nur die fristlose Kündigung.

Ich konnte am Mittwoch nicht von München nach Köln zurückfliegen. Da mein Arbeitstag eh schon Richtung 12 Stunden ging, konnte ich auch nicht zurückfahren ohne irgendwo einzuschlafen auf der Autobahn.
Dadurch noch eine Nacht im Hotel und der ganze Donnerstag im Arsch, weil meine Arbeit im Auto stattfand.

Ganz groß, aber soweit denken die "streikenden" Schwachköpfe nicht.
Streiks anmelden, dann streiken und denjenigen die auf den Flug angewiesen sind die Möglichkeit geben sich anders zu organisieren.

Und ob es tatsächlich in diesem Fall so “unschuldige“ Kunden trifft? Sie hätten doch beim viel teureren Konkurrenten buchen können. Dann wäre ihnen das wahrscheinlich nicht passiert. Aber das ist eine Mentalitätsfrage. Low Cost buchen, Premium Service erwarten.

Viele Reiserichtlinien geben vor, den günstigsten Flug in einem bestimmten Zeitfenster wählen zu müssen. Gilt nicht für Privatleute, ist mir auch klar. Aber so einfach kannst du die Aussage nicht treffen.

[MK2]Mythos
2016-10-08, 10:53:17
Ich bin schon immer für Arbeitskampf und heiße diesen per se für gut. Das dabei “unschuldige“ Kunden getroffen werden, liegt in der Natur der Sache. Damit kriegt man die Firmen am besten, weil dadurch deren Profit und allgemeines Ansehen in Gefahr gerät.

Und ob es tatsächlich in diesem Fall so “unschuldige“ Kunden trifft? Sie hätten doch beim viel teureren Konkurrenten buchen können. Dann wäre ihnen das wahrscheinlich nicht passiert. Aber das ist eine Mentalitätsfrage. Low Cost buchen, Premium Service erwarten.
Damit hast du Recht, TUIfly ist allerdings kein "Billiganbieter"... Uns wird immer vorgehalten, dass wir pro Platz 30 Eur zu teuer wären.
Airberlin ist billiger, wo das hinführt, sieht man ja, die machen seit Jahren hunderte Millionen Verlust.

[MK2]Mythos
2016-10-08, 10:59:26
Ich gebe dir vollkommen recht.

Krankschreiben lassen ist die asozialste Form des Streiks. Gegen angemeldete Streiks hingegen habe ich nichts, darauf kann man sich einstellen. Gegen Krankfeiern ohne krank zu sein hilft nur die fristlose Kündigung.

Ich konnte am Mittwoch nicht von München nach Köln zurückfliegen. Da mein Arbeitstag eh schon Richtung 12 Stunden ging, konnte ich auch nicht zurückfahren ohne irgendwo einzuschlafen auf der Autobahn.
Dadurch noch eine Nacht im Hotel und der ganze Donnerstag im Arsch, weil meine Arbeit im Auto stattfand.

Ganz groß, aber soweit denken die "streikenden" Schwachköpfe nicht.
Streiks anmelden, dann streiken und denjenigen die auf den Flug angewiesen sind die Möglichkeit geben sich anders zu organisieren.
Passenderweise hat die Geschäftsführung kurz vor Bekanntgabe des beabsichtigten Verkaufs eine Tarifrunde mit der Pilotenvereinigung Cockpit abgeschlossen.
Legale Streiks waren damit nicht möglich. Desweiteren hat Herr Homann sich geweigert, die Arbeitnehmervertreter und die Gremien über seine genauen Pläne aufzuklären.
Es ist natürlich problematisch, tausende zahlende Kunden mit in so einen Konflikt zu ziehen. Aber als Dienstleister hast du nun mal nur ein einziges Druckmittel. Und das bedeutet, du erbringst deine Dienstleistung nicht.

Morale
2016-10-08, 11:05:46
Wegen billig Airlines. Nur weil der Flug mehr kostet heißt es ja nicht dass das Personal nicht beschisse Löhne und Arbeitsbedingungen hat. DHL ist ja bei den lieferdiensten auch am teuersten, baut aber auch immer mehr ab und lagert zu sub-subunternehmern aus

[MK2]Mythos
2016-10-08, 11:13:06
Trotzdem ist es so, dass je billiger die Airline ist, desto schlechter auch die Mitarbeiter bezahlt sind und desto schlimmer die Arbeitsbedingungen.
Die Airlines stehen mittlerweile so dermaßen unter Kostendruck, dass da einfach nichts mehr zu holen ist.
Es gibt einen sehr informativen Bericht über Ryan Air, wenn man sieht was die für Strukturen haben, wie absurd teilweise um jeden Cent gerungen wird, dann wird einem auch klar, dass man mit einer europäischen Airline mit gewissen Standards einfach nicht konkurrieren kann.

Heelix01
2016-10-08, 11:26:58
Wenn man nicht konkurrieren kann, muss man den Laden schließen!
Letztlich ist das eine Marktwirtschaft, wenn Kunden unsere Produkte nicht kaufen würde wäre der Laden in dem ich arbeite auch schnell zu. Trotz Milliarden Umsätzen, mehreren Fabriken Weltweit und tausenden Mitarbeitern / existenten die teilweise an dem Job hängen.

Mythos welcher Art von Tätigkeit gehst du den nach und wie wird dieses vergütet ? Ist ja anonym hier :D .

[MK2]Mythos
2016-10-08, 11:39:14
Ich schrieb doch bereits dass ich bei TUIfly arbeite. Mein eingetragener Beruf stimmt nicht mehr. Sagen wir einfach, dass ich einen recht guten Überblick über die Flotte der TUIfly habe. :)
Was das Gehalt angeht, natürlich kann ich mich nicht beklagen, aber das tut nichts zur Sache, denn gerade in der Luftfahrt machen die Gehälter einen lächerlichen Anteil der Kostenstruktur aus.
Wenn jeder Passagier den Schaden, den er während des Aufenthalts an Bord unserer Flugzeuge, fabriziert, selber zahlen müsste, ginge es uns blendend. :D

Mortalvision
2016-10-08, 12:18:14
Ich mache mal auf das Trident Unglück in den siebziger Jahren aufmerksam, als ein völlig überarbeiteter Pilot kurz vor Abflug mit den Streikenden gekeift hatte, und anschließend wegen Herzinfarkts beim Start die Binse gemacht hatte... Mit Auirlines in solch einem Zustand fliege ich nie und nimmer. Da zahle ich lieber das Doppelte oder wechsle zu einer ruhigeren Airline.

Philipus II
2016-10-08, 12:43:19
Ich persönlich fliege bevorzugt mit Fluggesellschaften, die ihre Belegschaft unter Kontrolle haben. Ryanair, Easyjet, Sun Express und ME3 sind meine bevorzugten Gesellschaften. Für Verspätungen/Ausfälle durch Streiks habe ich ebenso wenig Verständnis wie für andere Ursachen und entscheide mich im Zweifelsfall bewusst für zuverlässige Gesellschaften. Sowohl Zuverlässigkeit als Preis-Leistungs-Verhältnis sind bei vielen jungen Fluggesellschaften einfach besser. Cathay Pacific würde ich auch gerne mal testen, Turkish Airlines ist leider derzeit wegen Erdogan raus. Schlussendlich habe ich innerhalb Europas und nach Asien oft bessere Optionen als Lufthansa, Tuifly, Air France und Co. Wenn ich bei der Tuifly an Bord war dann nur weil ich ein Schnäppchen gemacht habe.

Ich persönlich war von den Ausfällen bei Tuifly nicht betroffen, halte die krank-machenden Mitarbeiter jedoch mehrheitlich für Betrüger. Ich mag tatsächlich Dienst unfähigen Unrecht tun, aber ich halte Betrüger grundsätzlich für unzuverlässig und damit zum Führen eines Verkehrsflugzeugs ungeeignet. Bei mir sind Tuifly Belegschaft und Tuifly als Unternehmen unten durch und ich würde Flüge dort nur mangels brauchbarer Alternativen buchen. Finde ich die Strecke bei Tuifly für 99 und bei Ryanair für 109 dürfen mich mal wieder die Iren an Bord begrüssen - da weiß ich wenigstens dass ich ankomme.

Ich persönlich kann der Tui nur raten, den Verlusten kein Geld mehr hinterherzuwerfen und die Tuifly abzuwickeln.

[MK2]Mythos
2016-10-08, 12:54:20
Ich mache mal auf das Trident Unglück in den siebziger Jahren aufmerksam, als ein völlig überarbeiteter Pilot kurz vor Abflug mit den Streikenden gekeift hatte, und anschließend wegen Herzinfarkts beim Start die Binse gemacht hatte... Mit Auirlines in solch einem Zustand fliege ich nie und nimmer. Da zahle ich lieber das Doppelte oder wechsle zu einer ruhigeren Airline.
Genau aus diesem Grund gibt es ja die Pflicht, sich "not fit to fly" zu melden.

Philipus II
2016-10-08, 12:55:20
Die Außenwirkung ist eher Wilder Streik. Wilder Streik statt Streik könnte zudem dazu führen, dass Gerichte Entschädigungsansprüche bejahren. Das wäre dann wohl das Ende.

Du kennst doch deine Kollegen. Würdest du deine Hand dafür ins Feuer legen, dass jeder der sich krank gemeldet hat auch dienstunfähig war?

Heelix01
2016-10-08, 12:57:07
Wenn die Gehälter nur einen sehr geringen Anteil haben ( bei uns sind es immerhin 20% an unserem Produkt im Werk).
Dann kann ich ja aus dem Ticket preis kaum Rückschlüsse auf die Vergütung ziehen.
Unabhängig davon das selbst nen 0815 Airline Pilot zumindest laut Google noch ziemlich überbezahlt ist. Wenn ich mich in der Industrie so umschaue.

Mythos;11178393']Trotzdem ist es so, dass je billiger die Airline ist, desto schlechter auch die Mitarbeiter bezahlt sind und desto schlimmer die Arbeitsbedingungen.

[MK2]Mythos
2016-10-08, 12:59:50
Ich persönlich fliege bevorzugt mit Fluggesellschaften, die ihre Belegschaft unter Kontrolle haben. Ryanair, Easyjet, Sun Express und ME3 sind meine bevorzugten Gesellschaften. Für Verspätungen/Ausfälle durch Streiks habe ich ebenso wenig Verständnis wie für andere Ursachen und entscheide mich im Zweifelsfall bewusst für zuverlässige Gesellschaften. Sowohl Zuverlässigkeit als Preis-Leistungs-Verhältnis sind bei vielen jungen Fluggesellschaften einfach besser. Cathay Pacific würde ich auch gerne mal testen, Turkish Airlines ist leider derzeit wegen Erdogan raus. Schlussendlich habe ich innerhalb Europas und nach Asien oft bessere Optionen als Lufthansa, Tuifly, Air France und Co. Wenn ich bei der Tuifly an Bord war dann nur weil ich ein Schnäppchen gemacht habe.

Ich persönlich war von den Ausfällen bei Tuifly nicht betroffen, halte die krank-machenden Mitarbeiter jedoch mehrheitlich für Betrüger. Ich mag tatsächlich Dienst unfähigen Unrecht tun, aber ich halte Betrüger grundsätzlich für unzuverlässig und damit zum Führen eines Verkehrsflugzeugs ungeeignet. Bei mir sind Tuifly Belegschaft und Tuifly als Unternehmen unten durch und ich würde Flüge dort nur mangels brauchbarer Alternativen buchen. Finde ich die Strecke bei Tuifly für 99 und bei Ryanair für 109 dürfen mich mal wieder die Iren an Bord begrüssen - da weiß ich wenigstens dass ich ankomme.

Ich persönlich kann der Tui nur raten, den Verlusten kein Geld mehr hinterherzuwerfen und die Tuifly abzuwickeln.
Leider triffst du gerade bei EasyJet und RyanAir auf völlig überarbeitete Crews die zu einem Hungerlohn arbeiten.
Ein Pilot, der am Ende des Monats 2400 Eur netto raus bekommt, davon seine Pilotenausbildung abstottert und dann zwischen den Turnarounds noch selber die Kabine reinigen muss, ist für mich persönlich jedenfalls nicht besser geeignet, ein Luftfahrzeug zu führen, als ein ausgeruhter Pilot, der sich zwischen den Flügen kurz entspannen und auf den nächsten Flug vorbereiten kann.
Und wenn du kein Verständnis für Streiks hast, warst du wohl noch nie in der Situation, dass dir dein Arbeitgeber die Pistole völlig grundlos auf die Brust drückt. ;)

Philipus II
2016-10-08, 13:09:51
Die Sicherheitsstatistik von Ryanair, Easyjet und ME3 ist besser als bei der LH-Gruppe oder gar der Air France. Ich fühle mich bei den genannten Gesellschaften ausgesprochen sicher. Leuten hingegen, die aus Protest (ob berechtigt oder nicht ist da gar nicht die Frage) krank machen, vertraue ich da weit weniger.

Bei Ryanair reinigt in der Regel die Kabinenbesatzung auch die Kabine. Ich sehe darin auf Anhieb keinerlei Problem. Hier nicht mit anpacken zu wollen klingt für mich nach Arbeitsvermeidung und Standesdünkel.

Völlig grundlos Pistole auf der Brust? Die Tuifly verdient seit Jahren kein Geld. Da gibts nur die Möglichkeiten Totalumbau und Abwicklung. Nichtmal ein Verkauf ist drin, denn für die Tuifly wird dir kein Käufer Geld bieten. Ich finde es zudem schade, dass du falsche Rückschlüsse auf mein Privatleben ziehst...

[MK2]Mythos
2016-10-08, 13:12:19
Wie kommst du zu dem Schluss, die TUIfly würde kein Geld verdienen? TUIfly ist eine 100%ige Tochter vom TUI Reisekonzern und entsprechend auch absolut auf die Bedürfnisse, Kapazitätsanforderungen von TUI zugeschnitten. Weder du, noch ich, nicht mal unser Geschäftsführer Herr Büntgen ist in der Lage, eine Plus Minus Rechnung aufzustellen und das Ergebnis zu präsentieren.
Hier fließen zu viele Gelder über die unterschiedlichsten Kanäle in völlig unterschiedliche Töpfe innerhalb von TUI.
Die Sache ist ein wenig komplexer als sich das mancheiner vorstellt. TUIfly ist eben keine Airline die du isoliert betrachten kannst, wie beispielsweise eine Airberlin.

Philipus II
2016-10-08, 13:29:21
Rechne mal den Air Berlin Deal raus. Ok, der war brilliant. Einer größenwahnsinnigen Airline Strecken zu verkaufen und als Bezahlung dafür keine Einmalzahlung, sondern einen langfristigen Wet Lease mit Preisen oberhalb marktüblicher Preise zu vereinbaren, das war einfach eine geniale Leistung. Problem nur, der Kunde Air Berlin ist jetzt faktisch Pleite und ein Weiter So damit endgültig unmöglich.

Es ist jetzt nicht so, dass die Tuifly die Cash Cow der Tui wäre. Die Gewinne reichen nicht aus, um den Kapitaleinsatz und das immense Risiko zu rechtfertigen. Man muss den Flugbetrieb nicht unbedingt im eigenen Haus haben...

Showers
2016-10-08, 13:37:20
Ehem. TUI Flughafenstationsleiter hier: Das die Belegschaft keinen Bock hat kann ich verstehen. Da werden einfach Existenzen über Bord geworfen und die Belegschaft gezielt in Unwissenheit gelassen.

Als die TVS 2011 "umstrukturiert" wurde haben die betroffenen Kollegen die deswegen gehen mussten, auch als letzte erfahren was Sache ist. Dabei war ein Halbes Jahr vorher klar, wer geht und wer bleibt. Hätte man ruhig kommunizieren können, damit sich die Betroffenen neue Arbeit suchen können.

Diese pseudo Krankschreibungen finde ich aber nicht akzeptabel. Arbeit niederlegen, ja aber bitte so wie es sich gehört. Krank machen, dann Kohle für nicht geleistete Arbeit kassieren, definitiv nein!

[MK2]Mythos
2016-10-08, 13:51:17
Rechne mal den Air Berlin Deal raus. Ok, der war brilliant. Einer größenwahnsinnigen Airline Strecken zu verkaufen und als Bezahlung dafür keine Einmalzahlung, sondern einen langfristigen Wet Lease mit Preisen oberhalb marktüblicher Preise zu vereinbaren, das war einfach eine geniale Leistung. Problem nur, der Kunde Air Berlin ist jetzt faktisch Pleite und ein Weiter So damit endgültig unmöglich.

Es ist jetzt nicht so, dass die Tuifly die Cash Cow der Tui wäre. Die Gewinne reichen nicht aus, um den Kapitaleinsatz und das immense Risiko zu rechtfertigen. Man muss den Flugbetrieb nicht unbedingt im eigenen Haus haben...
Damit magst du recht haben, aber 2500 Angestellten am 30.09. vor einem langen Wochenende mitzuteilen, dass am 26.10. beschlossen wird, die Firma faktisch abzuwickeln und in Österreich unter einer neuen Holding "aufleben" zu lassen bei der praktischerweise alle bisherigen Tarifverträge sofort null und nichtig sind, ist eben das dümmste, was du als Management machen kannst. Vor dem Hintergrund dass alle Mitbestimmungsgremien bei dieser Entscheidung übergangen wurden, dass mit keinem Arbeitnehmervertreter darüber gesprochen wurde und dass fundamentale Bestandteile der Firma vorher in Vorbereitung für "One Aviation" nach England und Osteuropa ausgegliedert wurden, die aber benötigt werden um als AIRLINE auf dem Markt zu bestehen.
Da muss sich niemand wundern wenn dass die Menschen nicht klaglos mitmachen.
Politik und Presse, sowie auch ein Großteil der konkurrierenden Airlines sind da zum Glück auf der Seite der Kollegen und Kolleginnen. Ich kann nur sagen, dass ich froh bin, in einem Unternehmen zu arbeiten, wo nicht alle gleich geschaltet sind. Nach 43 Jahren Regelbetrieb darf es auch mal einen Streik geben wenn das Management völlig versagt.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich TUI von diesem finanziellen (dreistelligen Millionenschaden) sowie dem Imageverlust erholen wird, ganz gleich was in drei Jahren mit TUIfly passiert, der Verlierer dieser Aktion heißt ganz klar Hendrik Homann.

Philipus II
2016-10-08, 14:07:37
Klar ist die Konkurrenz auf Seiten der Mitarbeietr der Tuifly. Je mehr diese den Flugbetrieb behindern oder ihrem Unternehmen schaden, desto mehr Umsatz wird sich die Konkurrenz einverleiben können. Öffenltiche Unterstützung ist daher nur vorteilhaft für einen selbst und real wird keinerlei Hilfe kommen. Mit einem "im Oktober 2016 bei Tuifly beschäftigt" im Lebenslauf wird man bei Ryanair und Co zukünftig wohl nicht mal eine Chance haben.

Ich weiß nicht, ob eine frühere Information der Belegschaft das Problem nicht einfach noch verschärft hätte. Solange die Crews nichts wussten haben sie wenigstens überwiegend vertragsgemäße Leistung erbracht. Möglicherweise wäre es eher sinnvoll gewesen, die Pläne öffentlich zu dementieren und weiter an der Umsetzung zu arbeiten. Ideal wäre es wohl gewesen, die Belegschaft am 25. zu informieren und gleich ausreichend Kapazitäten für den Totalausfall vorzuhalten. Dass Hendrik Homann verloren hat, stimmt. Er hat aber deswegen verloren, weil er auf die Zuverlässigkeit der Belegschaft gesetzt hat. Die Belegschaft hat jedoch sicher auch verloren und wird die Veränderung nicht stoppen können.

Korfox
2016-10-08, 14:22:06
Die Außenwirkung ist eher Wilder Streik. Wilder Streik statt Streik könnte zudem dazu führen, dass Gerichte Entschädigungsansprüche bejahren. Das wäre dann wohl das Ende.

Du kennst doch deine Kollegen. Würdest du deine Hand dafür ins Feuer legen, dass jeder der sich krank gemeldet hat auch dienstunfähig war?
Das ist der Punkte, den ich auch vor allem sehe.
Die mitarbeiter machen ihren eigenen AG kaputt - haben es potentiell schon getan. Und das auf Kosten derjenigen, die im Krankheitsfall die Lohnfortzahlung machen ;).

Ich kann absolut nachvollziehen, wenn Arbeitskampf auf Kosten von Kunden geht (meistens zumindest... irgendwo gibt es auch Grenzen) - aber ich kann nicht nachvollziehen, wenn man sein Unternehmen aufs Spiel setzt und der Arbeitskampf nicht als solcher geführt wird. Zumal man noch nicht weiß, was passieren wird. Man weiß nur, dass man mit dem Krankschreiben sicherlich nichts verhindert, insofern der AG existenhmerschutzgt bleibt.
Auch für eine ausländische Holding gelten in Deutsche Arbeitnechland deutsche Arbeitnehmerschutzgesetze. Vielleicht sollte man mal einen Ersttermin beim Anwalt mit Spezialisierung Arbeitsrecht machen, bevor man so agiert.

Natürlich kann ich auch verstehen, dass viele Arbeitnehmer der TUIfly nicht flugfähig sind, da ihre Gedanken nunmal bei den Veränderungen sind. Aber quasi alle?

[MK2]Mythos
2016-10-08, 15:55:51
Klar ist die Konkurrenz auf Seiten der Mitarbeietr der Tuifly. Je mehr diese den Flugbetrieb behindern oder ihrem Unternehmen schaden, desto mehr Umsatz wird sich die Konkurrenz einverleiben können. Öffenltiche Unterstützung ist daher nur vorteilhaft für einen selbst und real wird keinerlei Hilfe kommen. Mit einem "im Oktober 2016 bei Tuifly beschäftigt" im Lebenslauf wird man bei Ryanair und Co zukünftig wohl nicht mal eine Chance haben.

Ich weiß nicht, ob eine frühere Information der Belegschaft das Problem nicht einfach noch verschärft hätte. Solange die Crews nichts wussten haben sie wenigstens überwiegend vertragsgemäße Leistung erbracht. Möglicherweise wäre es eher sinnvoll gewesen, die Pläne öffentlich zu dementieren und weiter an der Umsetzung zu arbeiten. Ideal wäre es wohl gewesen, die Belegschaft am 25. zu informieren und gleich ausreichend Kapazitäten für den Totalausfall vorzuhalten. Dass Hendrik Homann verloren hat, stimmt. Er hat aber deswegen verloren, weil er auf die Zuverlässigkeit der Belegschaft gesetzt hat. Die Belegschaft hat jedoch sicher auch verloren und wird die Veränderung nicht stoppen können.
Ich finde deine Haltung ziemlich - Entschuldigung - asozial. Wir reden hier über 2500 Menschen mit Familien, Verpflichtungen, Kindern.
Und der "wilde Streik" hat natürlich etwas gebracht, die Gewissheit, dass der eigene Arbeitsplatz noch für mindestens 3 Jahre gesichert ist.
Wie du dich hier so auf die Seite von profitgierigen Managern stellen kannst, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Vielleicht hat das ganze der TUI 2% Rendite gekostet. Das kann und wird sich der Herr Homann auf die Schippe schnallen müssen, nicht die Belegschaft.
Dieser Artikel trifft es ziemlich gut auf den Punkt:
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Versagen-des-TUI-Managements-macht-fassungslos,tuifly150.html

Philipus II
2016-10-08, 16:29:03
Die Vereinbarung ist doch eine Vereinbarung zwischen Tuifly und Mitarbeitern, oder? Besteht die Tuifly nicht fort ist die Vereinbarung wertlos. Die Tui muss dafür nicht notwendigerweise einstehen. Die TUIfly GmbH in Langenhagen ist Teil der Tui-Gruppe, ich kann aber keine Erklärung zur Haftungsübernahme finden. Den Mitarbeitern im Hier und Heute kann man daher grundsätzlich die Welt versprechen, wenn man für die Gesellschaft eh keine dauerhafte Zukunft sieht.

Schlussendlich haben die Kunden mit dem Geldbeutel abgestimmt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dieser Trend umkehrt. Jeder Streik beschleunigt diese Entwicklung im Gesamtmarkt nur.

Asoziales Verhalten kann ich dir auch guten Gewissens vorwerfen. Was denkt ihr, warum sich bei der Air Berlin zahlreiche freiwillige Streikbrecher gefunden haben? Zur Rettung der Jobs von Piloten und Crew der AB habt ihr sicher nicht beigetragen. Wie gesagt, auf mich wirkt der Wilde Streik bei der Tui wie Betrug zum eigenen Vorteil auf Kosten von Arbeitgeber, Kollegen im Konzern und Kunden. Betrüger sind einfach das Letzte.

[MK2]Mythos
2016-10-08, 16:36:35
Nein, darum ging es ja die ganze Zeit, Herr Büntgen hat als Geschäftsführer der TUIfly Dinge versprochen bzw angedeutet, die außerhalb seiner Kompetenz lagen.
Die neue Vereinbarung gilt mit TUI.

Philipus II
2016-10-08, 16:50:27
Presseberichte sind dazu widersprüchlich. Hast du den Text der Vereinbarung zur Hand?

Mein Kenntnisstand:
"Tuifly werde für die Dauer von mindestens drei Jahren eine deutsche Gesellschaft mit Sitz in Hannover bleiben, auch Tarifverträge blieben solange gültig und es gebe keine Einschnitte bei den Gehältern."

Es handelt sich nur um eine Veränderungssperre bei der Tuifly GmbH. Geht Tuifly aber beisppielsweise Pleite entfallen die Arbeitsplätze. Eine Nachschusspflicht konnte ich nicht finden. Rechtlich spricht daher nichts dagegen, in Ruhe das Ende der gesamten Tuifly GmbH zu planen und stattdessen die Marke zukünftig mit einer neuen Kapitalgesellschaft Tui Air Operations in Irland zu nutzen.

Seid da nicht zu optimistisch - wenn irgendetwas schief geht und die Tuifly in Schieflage kommt wird es möglicherweise keine Hilfe geben.

[MK2]Mythos
2016-10-08, 19:30:51
Presseberichte sind dazu widersprüchlich. Hast du den Text der Vereinbarung zur Hand?

Mein Kenntnisstand:
"Tuifly werde für die Dauer von mindestens drei Jahren eine deutsche Gesellschaft mit Sitz in Hannover bleiben, auch Tarifverträge blieben solange gültig und es gebe keine Einschnitte bei den Gehältern."

Es handelt sich nur um eine Veränderungssperre bei der Tuifly GmbH. Geht Tuifly aber beisppielsweise Pleite entfallen die Arbeitsplätze. Eine Nachschusspflicht konnte ich nicht finden. Rechtlich spricht daher nichts dagegen, in Ruhe das Ende der gesamten Tuifly GmbH zu planen und stattdessen die Marke zukünftig mit einer neuen Kapitalgesellschaft Tui Air Operations in Irland zu nutzen.

Seid da nicht zu optimistisch - wenn irgendetwas schief geht und die Tuifly in Schieflage kommt wird es möglicherweise keine Hilfe geben.
Natürlich habe ich andere Dokumente zur Hand. Und vielen Dank für die Beratung, aber denkst du wirklich, dass die TUIfly so eine Bananentruppe ist und wir hier keine Rechtshilfe haben? ;)

Philipus II
2016-10-08, 20:30:13
Na dann bin ich mal froh dass ich kein Aktionär von Tui bin :)

Fuchs
2016-10-10, 21:22:40
Piloten erstmal pauschal als überbezahlt zu deklarieren spottet sowieso jeder Beschreibung. Bedarf keines weiteren Kommentars. Und wenn ich höre, dass da Menschen hasserfüllt über den Flughafen rennen, weil sie ihre 14-tägige 475 € p.P. all inclusive Pauschalreise nicht rechtzeitig antreten können, macht sich in meinem Gesicht ein ganz breites Grinsen breit. Geschieht ihnen recht. Keiner hat ein Anrecht, diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. Und wenn er der Meinung ist, das an irgendwem auszulassen, dann doch bitte beim Arbeitgeber, der seine Arbeitnehmer zu solchem Verhalten motiviert hat. Macht ja kein normaler Mensch von alleine.

Dazu noch negativ-konnotierte Posts zu "Saftschubsen und Bodenpersonal"....herrje Leute. Echt jetzt? Leuten, die so reden, sei mal unverschuldete oder verschuldete Not an den Hals gewünscht. Das kuriert euch von solchem Gedankengut. Einfach mal umgucken, was in den letzten Jahren in unserer Gesellschaft zu Lasten der Arbeitnehmer passiert ist. Und dann über jeden freuen, der den Arsch hat, zu kämpfen!

@ [MK2]Mythos:
Gutes Gelingen und maximale Ausdauer! :devil:

Hamster
2016-10-10, 22:18:44
Und wenn ich höre, dass da Menschen hasserfüllt über den Flughafen rennen, weil sie ihre 14-tägige 475 € p.P. all inclusive Pauschalreise nicht rechtzeitig antreten können, macht sich in meinem Gesicht ein ganz breites Grinsen breit. Geschieht ihnen recht. Keiner hat ein Anrecht, diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen.

:confused:

Wieso denn nicht? Die Leute haben dafür bezahlt. Höhe des Preises spielt dabei keine Rolle. Wenn dies ein regulärer Preis war (also kein Preisfehler o.ä.) dann haben die Personen auch ein Recht auf Erfüllungsgrad.
Heute irgendwie mit dem falschen Fuß aufgestanden?

Fuchs
2016-10-11, 06:42:13
:confused:

Wieso denn nicht? Die Leute haben dafür bezahlt. Höhe des Preises spielt dabei keine Rolle. Wenn dies ein regulärer Preis war (also kein Preisfehler o.ä.) dann haben die Personen auch ein Recht auf Erfüllungsgrad.
Heute irgendwie mit dem falschen Fuß aufgestanden?

Hättest du den Text komplett gelesen und nicht sofort auf "QUOTE" gedrückt, wäre dir die direkt danach folgende Aussage bestimmt besser aufgefallen. Menschen neigen natürlich dazu, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und dann Beschäftigte vollzupaulen, statt sich an die wahren Verursacher zu wenden.

Die Höhe des Preises spielt also keine Rolle? Die Beschäftigten müssen also gefälligst unbegrenzt Spuren? Drauf geschissen, dass das Personal an der Belastungsgrenze arbeitet und in Anbetracht möglicher Arbeitslosigkeit vielleicht wirklich nicht in der Lage ist, ein Luftfahrzeug sicher zu führen, bzw. die Passagiere entsprechend zu betreuen?#

Übrigens: Ich bestelle auch ab und zu bei Amazon, obwohl das bezüglich des vorliegenden Themas nicht integer ist. (Gedankenspiel) Wenn die Pakete aber mal später kommen oder eine Lieferung ausfällt, weil die Belegschaft streikt oder sich anderweitig gegen die Arbeitsbedingungen wehrt, läuft mir nicht der Geifer vor Hass auf die Beschäftigten aus dem Mund, sondern ich lasse mir vom Anbieter der Leistung mein Geld zurückzahlen.

Gast
2016-10-11, 08:07:36
Nur blöd, dass TUIFly nicht zahlen will wegen höhere Gewalt. Es kann also etwas dauern bis man sein Geld wiedersieht.

Generell gesehen wurde hier eine Dienstleistung nicht erbracht, wofür man bezahlt hat. Es gibt auch genügend Leute, die einen Weiterflug verpasst haben...

Fuchs
2016-10-11, 09:53:45
Und genau das meinte ich mit "Weg des geringsten Widerstandes". Der Frust sollte sich dann ja wohl eher gegen TUIFly richten, wenn scheiße geplant wurde. Klar kann ich nicht damit rechnen, dass sich so viele Besatzungen gleichzeitig krankmelden. Aber in einem gesunden Unternehmen werden Reserven geschaffen und gehalten, um in solchen Fällen zumindest begrenzt reagieren zu können.

Schöne neue Welt, in der der Arbeitnehmer selbst in solchen Fällen der Buhmann ist oder dazu gemacht wird. Statt sich mit den Arbeitnehmern (meistens selbe Gesellschaftsschicht wie der Meckerkopf) zu solidarisieren tönt es urdeutsch und der neoliberalen Kapitalistenfront konform: Die Leistung muss erbracht werden!!! "Die Leute haben dafür bezahlt. Höhe des Preises spielt dabei keine Rolle" :D

[MK2]Mythos
2016-10-14, 19:46:44
Hallo!
Hatte den Thread etwas aus den Augen verloren, es geht zur Zeit ziemlich turbulent bei uns zu, auch wenn die Flieger in der Luft sind...
Also, dass die TUI (nicht TUIfly) sich mit "höherer Gewalt" versucht, rauszureden, trägt natürlich zum Image-Verlust bei und ist eine Unverschämtheit dem Kunden gegenüber, aber so wie es aussieht, wird die TUI damit auch nicht durchkommen.
Fuchs, ich danke dir für etwas Schützenhilfe, als Dienstleister hat man nicht unbedingt viele Freunde wenn die Dienstleistung mal nicht erbracht wird. :D
@Philipus, mit welchem Recht du mir guten Gewissens ein asoziales Verhalten vorhalten kannst, würde mich mal interessieren.
Ich war im fraglichen Zeitraum weder krank, noch habe ich oder die TUIfly irgendwas mit einem Streik bei der AirBerlin zutun. (Welchen meinst du?).
Kollegen und streikende Arbeitnehmer als Betrüger zu titulieren finde ich allerdings als das allerletzte.
Und ich bin mir ziemlich sicher dass du bei entsprechendem Hintergrundwissen so ziemlich der einzige mit so einer merkwürdigen Wahrnehmung bist. ;)

Philipus II
2016-10-15, 10:55:09
Streik ist legitim. Streik durch Krankmeldung nicht.

Dass der Streik der Tuifly beachtliche Auswirkungen auf die Air Berlin hatte ist doch offensichtlich. Die Air Berlin steckt in einer massiven Krise und die Belegschaft der Tuifly tritt noch nach, in dem sie durch einen wilden Streik die pünktliche Ausführung zahlreicher Air Berlin Flüge verhindert. Ich halte den wilden Streik für assoziales Verhalten, weil ein Teil der Belegschaft der Tuifly hier knallhart seine eigenen Privilegien gegenüber den Kollegen der Air Berlin verteidigt und bewusst deren Arbeitsplätze gefährdet.

Bei Air Berlin entfallen demnächst übrigens 500 Stellen in der Technik, die betroffenen Standorte werden komplett geschlossen.

Fuchs
2016-10-17, 11:42:55
@ Mythos: Gern geschehen. Gewerkschafts-/Belegschafts-/Arbeitnehmerrechte-Bashing ist ja seit einer Weile nicht nur salonfähig, sondern wird von den potentiell Betroffenen bzw. Leidtragenden selbst betrieben. Merken die meisten nur nicht mehr.

:freak:

@ Phil: Du hast in einigen Punkten ganz sicher Recht. Leider ist das in letzter Konsequenz das Problem der VERANTWORTLICHEN. Und die Verantwortlichen sind in dem Falle nicht die Malocher und Piloten, die schon längere Zeit den Arsch für blinde Profitgier hingehalten haben, sondern die Manager. Wenn man in Personalverantwortung steht, im Aufsichtsrat oder Vorstand sitzt, dann muss man dieser Verantwortung nach kommen. Oder meinste, dass das jetzt alles ganz plötzlich kommt, weil ein paar Piloten und Stewardessen morgens schlecht geschissen haben?

Philipus II
2016-10-17, 19:47:01
Ich gebe dir absolut recht, dass das Management bei Tui und Air Berlin seit Jahren die Herausforderungen teils schlicht nicht erkennt und teils diesen schlicht nicht gewachsen ist. Gerade bei der Air Berlin läuft es ja bald seit einem Jahrzehnt nicht.

[MK2]Mythos
2016-11-06, 14:19:37
Hier mal für die Allgemeinheit und ganz speziell für den Fuchs, der "lieber mit Airlines fliegt, bei denen die Arbeitgeber die Angestellten im Griff haben" ein sehr guter und informierter Blog zu dem Thema.
https://www.reise-wahnsinn.de/warum-ich-nicht-mit-ryanair-fliege-und-du-es-auch-nicht-tun-solltest/2148145

Philipus II
2016-11-06, 15:34:14
Es gibt durchaus einige Menschen, die das wie du sehen. Auch der Autor des Blogs berichtet jedoch darüber, dass ein Teil seines Umfelds das völlig anders sieht und gerne Ryanair fliegt. Selbst viele Blogger-Kollegen empfehlen gerne Ryanair, wie er auch gerne einräumt. Und er selbst fliegt auch Emirates und Co.

Ich persönlich halte die Arbeitsbedingungen bei Ryanair für im Sinne des Kunden. Ich habe kein moralisches Problem damit, wenn Piloten gehaltmäßig eher in meiner Liga liegen als zu den absoluten Großverdienern zu gehören. Ein junger Co-Pilot bei Ryanair verdient weniger als ich, ein Kapitän mehr. Die Anspruchshaltung der Crews bei Lufthansa, Tuifly und Co möchte ich nicht unterstützen. Ich sehe dafür einfach keinen Grund, da das Produkt Flugreise dadurch nicht besser, sondern erfahrungsgemäß eher schlechter wird (Streiks). Auch ethisch sehe ich keinen Grund, ausufernde Ansprüche von Piloten zu finanzieren und nicht die zuverlässig arbeitende, preiswertere Konkurrenz zu unterstützen. Mir fehlt auch eine pauschale Abwertung ausländischer Dienstleister.

Auch bezüglich der Sicherheit habe ich bei Ryanair keinerlei Bedenken. Die Sicherheitsstatistik von Ryanair und Easyjet ist bisher besser als bei Lufthansa, Tuifly und Eurowings - letztere hatten schon Unfälle mit Toten oder zumindest Totalverluste. Die Untersuchungen der Aufsichtsbehörden zu den Vorwürfen im Skandal um angeblich zu geringe Tankmengen konnten kein Fehlverhalten belegen. Ich fühle mich an Board von ME3, Vueling, Ryanair und Easyjet ebenso sicher wie bei Lufthansa und Tuifly.

Gerade auf den Strecken nach Asien sind die Angebote der ME3 fast immer besser, wenn man nicht gerade ab München oder Frankfurt einen Direktflug hat. Wer beispielsweise ab Berlin, Düsseldorf oder Hamburg fliegen möchte bekommt bei den ME3 ein überlegenes Angebot mit höherer Zuverlässigkeit und besseres Bordprodukt.

Turkish Airlines ist aktuell leider wegen Erdogan keine Option. Airlines mit zweitklassiger Sicherheitskultur (Chinesen, Egypt usw.) fliege ich auch gelegentlich, aber mehr aus Alternativlosigkeit oder wegen massivem Preisvorteil.

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich da die absolute Ausnahme unter den Fluggästen bin. Das Passagierwachstum von Easyjet, Ryanair, ME3 und den europäischen Billigfliegern ist beeindruckend. Auch die Kapitalgeber bewerten Chancen und Risiken zu Gunsten der Billigflieger. Ryanair ist IIRC dreimal so viel Wert wie der gesamte Lufthansa-Konzern (inkl. sämtlicher noch im Eigentum befindlicher Töchter). Die Erwartungen der privilegierten Mitarbeiter der etablierten Airlines ist konträr zu den Erwartungen des Kapitalmarkts und der Mehrheit der Analysten. Schon die verhältnismäßig kleine Rynair, die keine Langstrecken oder Umsteigeverbindungen anbietet, hat den dreifachen Wert des Lufthansa Konzerns.

Kurzfassung: Ich glaube nicht, dass ein weiter so dauerhaft möglich ist. Stück für Stück wechseln immer mehr Kunden zu den zuverlässigen, preiswerten Alternativen. Die etablierten Gesellschaften können entweder sich bewusst für die Nische "fairer Luftverkehr" entscheiden und massiv Stellen abbauen oder mit den Herausforderern mitziehen und ihr Geschäftsmodell anpassen.

dr_AllCOM3
2016-11-06, 17:02:59
Lufthansa bietet halt null Mehrwert für einen unverschämt höheren Preis. Wenn es da immerhin mehr Beinfreiheit oder so gäbe.
Die deutschen Unternehmen haben halt so ganz typisch mal wieder verschlafen.

Philipus II
2016-11-06, 18:10:27
Naja, die deutschen Unternehmen hatten realistisch gesehen kaum Chancen, egal ob in bestehenden Strukturen oder als Neugründung. Die Gewerkschaften sind im LH-Konzern so stark, dass jede Veränderung faktisch unmöglich ist. Auch bei der Tui hat sich die Belegschaft gegen einen Umbau entschieden und den Umbau durch einen wilden Streik verhindert. Im konkreten Fall sind die Piloten teilweise nicht einmal vor Straftaten zu Lasten des Arbeitgebers zurückgeschreckt.

Auch die Standortbedingungen sind eher schlecht: Konstruktionen wie bei Ryanair sieht das deutsche Recht nicht vor. Langstreckenflüge ab Deutschland sind durch die Luftverkehrsteuer weniger attraktiv als mit Umsteigen in einem anderen Land. Einen neuen Billigflieger bewusst in Deutschland aufzubauen macht wenig Sinn. Zudem ist die Lufthansa immer noch zu stark, als dass man eine Neugründung schnell genug etablieren könnte.

Ich würde daher nicht von verschlafen reden - die Bedingungen waren schlicht ungünstig, um eine zukunftsfähige deutsche Fluggesellschaft ähnlich zu Ryanair, Vueling, Easyjet, Norwegian aufzubauen. Der Versuch Air Belrin ist ja faktisch schon vor einem Jahrzehnt gescheitert, hat aber bisher doch den Markt blockiert.

[MK2]Mythos
2016-11-06, 19:09:14
Es ist natürlich jedem selbst überlassen in wessen Hände er sein Leben legt. Ich kann mich nur wiederholen, ich würde niemals bei Fluggesellschaften wie RyanAir oder EasyJet mitfliegen weil ich weiß, wie dort das Personal ackert und mit Füßen getreten wird.
Die "Spritsparstatistik" bei RyanAir ist nur die Spitze vom Eisberg. Gute Arbeit verdient auch einen guten Lohn. Dass dieses Motto im 21. Jahrhundert in vielen Bereichen keinen Pfennig mehr wert ist, weiß ich.
Aber gerade in sicherheitsrelevanten Bereichen sollte man sich vielleicht überlegen, ob es sich lohnt, jeden Cent dreimal umzudrehen.
Es gibt genug junge Piloten, die gar nicht wissen wie sie ihren Schuldenberg abbezahlen sollen, wer einmal wirklich finanzielle Probleme d.h. Existenzängste hatte, der weiß, dass diese Gedanken ständig präsent sind.
Kommt es dann zu kritischen Situationen, machen diese Menschen als aller erste die Fehler.
Ich wiederhol mich jetzt ein letztes mal, ich möchte nicht in einem Flieger sitzen, an dem zuvor Techniker schraubten, die in Gedanken bei ihrem Minus Konto waren. In denen die Crews zwischen den Flight-legs die Kabine reinigen und keine Minute verschnaufen können und es daher mit Checklisten oder anderen sicherheitskritischen Abläufen nicht so genau nehmen oder die aus Kostendruck jeden Flug bis zur Grenze der Luftnotlage auf den Kerosin-Liter genau betanken.
Früher oder später wird das schief gehen, man hat die Luftfahrt nun 100 Jahre lang erfolgreich immer sicherer gemacht, wir befinden uns jetzt dank der Billig-Airlines an einem Wendepunkt an dem das ganz schnell wieder kippen kann.

Fuchs
2016-11-16, 19:22:30
Mythos;11204611']Hier mal für die Allgemeinheit und ganz speziell für den Fuchs, der "lieber mit Airlines fliegt, bei denen die Arbeitgeber die Angestellten im Griff haben" ein sehr guter und informierter Blog zu dem Thema.
https://www.reise-wahnsinn.de/warum-ich-nicht-mit-ryanair-fliege-und-du-es-auch-nicht-tun-solltest/2148145

Der Fuchs fliegt gar nicht so gern mit solchen Ausbeutern!

:D

Dein letzter Beitrag und der Rest von dem, was du von dir gibst...Hut ab. Eine sehr schöne Meinung zu diesem Themenkomplex. Jeder, der anderer Auffassung ist: Bitte schön! Setzt euch aber wirklich mal hin und lest aufmerksam, was er schreibt. Piloten mit Angststörungen, Depressionen etc. braucht nun wirklich keine Sau.

[MK2]Mythos
2016-11-26, 00:17:40
Der Fuchs fliegt gar nicht so gern mit solchen Ausbeutern!

:D

Dein letzter Beitrag und der Rest von dem, was du von dir gibst...Hut ab. Eine sehr schöne Meinung zu diesem Themenkomplex. Jeder, der anderer Auffassung ist: Bitte schön! Setzt euch aber wirklich mal hin und lest aufmerksam, was er schreibt. Piloten mit Angststörungen, Depressionen etc. braucht nun wirklich keine Sau.
Ach shit, da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, ich meinte gar nicht dich, sondern den Philipus.
Sorry!

Paran
2016-11-26, 08:33:01
Nach der aktuellen Aktion der Lufthansa-Piltoten weiß ich schon wieder, warum ich bei meinen Reisen darauf achte nicht mehr Lufthanse / Airberlin / Tuifly zu nehmen.

Mir wegen ein paar heuchlerischen Arbeitnehmer den Jahresurlaub ohne Rücksicht nehmen zu lassen, nein danke. Sollen die Läden zu machen und die Leute entlassen, an der Kasse bei Rewe nehmen sie auch Piloten.

Mosher
2016-11-26, 09:53:36
Lufthansa bietet halt null Mehrwert für einen unverschämt höheren Preis. Wenn es da immerhin mehr Beinfreiheit oder so gäbe.
Die deutschen Unternehmen haben halt so ganz typisch mal wieder verschlafen.

Sehe ich auch so.
Lufthansa stinkt meilenweit gegen alle anderen Airlines, die ich sonst so fliege ab und das bei einem deutlich höheren Preis und schlechteren Service (Boden und Luft)

Ok, die Sitze sehen nicht schlecht aus.

hansfrau
2016-11-26, 10:14:27
sehe ich ähnlich.
Beeindruckend mit anzusehen wie sich die Lufthansa selbst demontiert durch absolut überbezahltes und überhebliches (Piloten-)Personal.
- Rente mit 53
- 20% Lohnplus (Rückwirkend bis 2012)
- >200.000€ Jahresgehalt
:freak:
für mich sind das Busfahrer... (ohne den Beruf des Busfahrers abwerten zu wollen). Jeder Bus- oder Lokführer trägt eine ähnliche Verantwortung.

Karümel
2016-11-26, 10:17:11
- 20% Lohnplus (Rückwirkend bis 2012)
.

Davon abgesehen bekommen die Piloten der Lufthansa jedes Jahr 3% mehr Gehalt, also ohne Tarifvertrag, das was die jetzt fordern kommt da noch oben drauf. Die 3% bekommen die da die pro Lebensalter eine Einkommensklasse höher rutschen automatisch.

[MK2]Mythos
2016-11-27, 17:50:28
Sehe ich auch so, die Herrschaften (und Damen) haben jegliches Maß verloren. Auch wenn sie noch aus anderen, nicht ganz so öffentlich bekannten Gründen streiken, sägen sie damit am Ast auf dem sie sitzen.
Ein Flug mit der DLH von FRA nach NYC kostet 3000 Eur oneway in der "Bretterklasse" (die im A380 oder der 747-8 komfortabel genug ist).

Morale
2016-11-27, 18:45:02
Lufthansa stinkt meilenweit gegen alle anderen Airlines, die ich sonst so fliege ab und das bei einem deutlich höheren Preis und schlechteren Service (Boden und Luft)

Man muss dann aber auch gucken, woher kommt das.
Andere Airlines werden halt vom Staat subventioniert und beuten dann noch die AN (zumindest Boden/Kabinenpersonal) aus.

Nichtsdestotrotz überziehen es die LH Piloten schon ganz schön.

Mosher
2016-11-27, 18:56:40
Man muss dann aber auch gucken, woher kommt das.
Andere Airlines werden halt vom Staat subventioniert und beuten dann noch die AN (zumindest Boden/Kabinenpersonal) aus.

Nichtsdestotrotz überziehen es die LH Piloten schon ganz schön.

Gut, ich spreche jetzt hauptsächlich von Interkontinentalflügen und dem Vergleich LH zu den jeweiligen ausländischen Airlines.

Wie in den jeweiligen Ländern die Arbeitsbedingungen sind, das weiß ich natürlich nicht so genau.

Morale
2016-11-27, 19:08:40
Ich bezog mich jetzt mal auf die Airlines aus den arabischen Ländern, die ja schon einen gewissen Anteil haben.
Westliche Airlines haben sicher einen ähnlichen Standard wie die LH was Arbeitsbedingungen angeht.

Karümel
2016-11-27, 20:00:08
Die Gewerkschaft Cockpit ist ja auch noch ganz ohne Schuld an dem Streik.
Die erzählen ja das die es für die Piloten einen Reallohnverlust geben würde, verschweigen dann aber wieder die automatischen 3% mehr an Lohn aufgrund das der Pilot das Jahr überlebt hat. Gibt es eigentlich noch irgendwo anders so eine Regelung?

Ich meine der Maurer bekommt auch nicht jedes Jahr 3% mehr Lohn nur weil er es nicht von einer Mauer erschlagen zu werden die er hergestellt hat.

Fuchs
2016-11-28, 21:57:41
Ich wusste in Anbetracht der Radionachrichten, dass es sich lohnen wird, hier reinzuschauen. Mehr als ein müdes Schmunzeln ist es aber nicht geworden. Berufspiloten mit Busfahrern zu vergleichen...aua..

Und alle anderen Leute, die sich maaaal wieder über maaaal wieder (gerichtlich bestätigt rechtmäßig) ausgeübtes Streikrecht aufregen: Ihr sägt selbst alle an dem Ast, auf dem ihr hockt. Nur um mal die Ausdrucksweise eines Vorposters aufzugreifen.

[MK2]Mythos
2016-11-29, 00:42:04
Naja, wie schon angemerkt, ich kann das Unverständnis in Anbetracht der eh sehr üppigen Gehälter für die Crews bei der DLH ein Stück weit nachvollziehen. Was natürlich gar nicht geht, ist, Piloten mit Busfahrern zu vergleichen, oder deutschen Airlines vorzuwerfen, den Markt verschlafen zu haben. So diqualifiziert man sich in so einer Diskussion natürlich selbst.
Marktbefragung hat z.B. ergeben, dass die Leute lieber 20 Eur weniger für den Flug zahlen und dafür auf quasi jeden (inklusiv) Service an Bord verzichen.
Das hat dazu geführt, dass es an Bord unserer Maschinen nun kein Essen mehr gibt, das Inflight Entertainment System (mit Karte wo man sich zur Zeit befindet auf dem Monitor) und die Musik deaktiviert wurden.
Geiz ist geil.
Das ist vor allem auf längeren Flügen (ich fliege nächste Woche auf die kapverdische Inseln, Flugzeit 7 Std) sehr ärgerlich. Die Airberlin Pleite ist hausgemacht, unendlich viele strategische Fehler haben die Airline in die derzeitige Lage gebracht, die DLH fährt Milliardengewinne ein, dass da das Personal dann gerne die Hand aufhält, ist nicht so wirklich verwunderlich.
Was die TUIfly angeht, so wird diese Marke 2017 verschwinden und zusammen mit NIKI eine "eigenständige" Airline schaffen. Inwiefern wir dann konkurrenzfähig sein werden, wird sich zeigen. Das Problem ist allerdings nicht Airlinespezifisch, auch wenn sich die Gründe hier am deutlichsten zeigen:
Deutsche Unternehmen sind einfach teurer als ausländische, sich da international erfolgreich zu behaupten, ist verdammt schwierig im "Geiz-ist-geil-Zeitalter" und liegt nicht an der Faulheit oder Geldgeilheit von deutschen Angestellten in der Luftfahrt, die Kommentare hier zeigen 1. wenig bis keinen Sachverstand und 2. eine sehr niedrige Reizschwelle weil im Falle des Falles der eigene Urlaub bedroht ist.

derpinguin
2016-11-29, 01:02:47
Mythos;11204863'] Gute Arbeit verdient auch einen guten Lohn.
Da stimme ich dir absolut zu. Die (Lufthansa) Piloten haben nur das Maß verloren. Sechsstellige Jahresgehälter sind keine schlechte Bezahlung. 15 Jahre vor der Allgemeinheit in Rente gehen ist Luxus.

Von mir hängen auch Menschenleben ab. Trotzdem fang ich nicht an unverschämte Forderungen zu stellen. Und ich bin von einem Pilotengehalt weit weg.

Paran
2016-11-29, 05:36:52
Ich erinnere mich an Streiks der Fluglotsen, Piloten und Servicemannschaften. Allesamt hatten jedwedes Maß verloren.
In vielen Berufen ist Verantwortung zu tragen, wie wir zuletzt gesehen haben kann auch bei einem Fahrdienstleister der Bahn vieles schieflaufen und Dutzende Menschen zu Schaden kommen.

Von Produkten die ich mitentwickle hängen tausende, mitunter Zehntausende Leben an einer garantieren Funktionsfähigkeit. Dennoch komme auch ich nicht auf die Idee die Arbeit einzustellen und Dienstleistungen einzustellen. "Ich bekomme zu wenig Geld, solang wird der Shutdown der Anlage nicht weiter betreut." würde ganz schnell das Licht in vielen Unternehmen ausmachen. Warum sollten da Luftfahrtunternehmen eine Ausnahme darstellen?

Und natürlich setzt man beim eigenen Urlaub eine niedrige Reizschwelle an. Man hat nur 45 Tage Urlaub im Jahr, und den soll man wegen dreisten Forderungen sich versauen lassen? Fuck off Crew. Dann fliege ich eben mit Emirates

eXperience
2016-11-29, 09:43:06
Erfahrungsbericht dieses Jahres:

Flug mehrfach von DE nach USA, bzw. Flug. von DE nach Dubai.

Hatte mich auf den Flug mit Lufthansa gefreut (deutsches Personal, "Premiumairline" - nix da!

Auf allen (!) Strecken war die Konkurenz um Längen besser:

- Emirates
- Virgin
- British Airways
- American Airlines

Pünktlichkeit, Service, Freundlichkeit, Sauberkeit - alle vor Lufthansa.

War so enttäuscht, dass ich mich am Ende gefreut habe, wenn ich keinen Flug mit der Hansa abbekommen habe.

Da fragt man sich schon, woher die überzogenen Vorstellungen der Arbeitnehmer bei der Lufthansa kommen. Die Konkurenz schläft nicht und mir wäre Arbeitsplatzsicherheit lieber als ein Lohnplus von 20%..

[MK2]Mythos
2016-11-29, 09:52:05
Da stimme ich dir absolut zu. Die (Lufthansa) Piloten haben nur das Maß verloren. Sechsstellige Jahresgehälter sind keine schlechte Bezahlung. 15 Jahre vor der Allgemeinheit in Rente gehen ist Luxus.

Von mir hängen auch Menschenleben ab. Trotzdem fang ich nicht an unverschämte Forderungen zu stellen. Und ich bin von einem Pilotengehalt weit weg.
Das war jetzt aber aus dem Zusammenhang gerissen und hat überhaupt nichts mit der Lufthansa zutun. Nur mal zur Klarstellung. ;)

Karümel
2016-11-29, 18:09:32
Berufspiloten mit Busfahrern zu vergleichen...aua..

:freak: :biggrin:
Stimmt Busfahren fahren meißtens alleine (kein Cobusfahrer)
Haben keine Fahr- bzw. Flugsicherung der die Fuhre überwacht.
Keinen Autopiloten
Kein Extra Kabine (die Busfahrer sitzen mitten im Krach der Fahrgäste)

derpinguin
2016-11-29, 19:52:53
Und die Busfahrer müssen sich mit deutlich mehr Verkehr auseinandersetzen. :ugly:

novl
2016-11-29, 20:08:57
Ich bin dieses Jahr bisher mit South African Airways, All Nippon Airways, Lufthansa und Air Lingus geflogen.

Und mit weitem Abstand war wieder die Lufthansa die schlechteste Airline.

Dazu haben Sie noch mein Gepäck verschlampt und es dann auf All Nippon Airways abdrücken wollen. Im Nachhein hätte ich nicht mehr Glück haben können, die Japaner haben sich wirklich umfassend bemüht das Gepäck wieder zu beschaffen.

Ich kann jeden nur Abraten, ob Flug, Service oder Kulanz. Die anderen Airlines schlagen Lufthansa überall.

PS: Lufthansa hat es direkt in Hamburg verschlampt, angeblich soll es aber All Nippon Airways in Tokyo gewesen sein. - Deppen

Morale
2016-11-29, 20:41:33
Hab leider auch wieder LH genommen hätte lieber SAS nehmen sollen.

[MK2]Mythos
2016-11-29, 21:10:59
Es scheint euch noch niemand erklärt zu haben dass das sortieren, transportieren und Verladen des Gepäcks in Verantwortung des Flughafens passiert, da kann die Airline genau 0,0 für. ;)
Sofern eure Flüge also pünktlich sind und das Gepäck dann beim Umsteigen oder an der finalen Destination verloren geht, könnt ihr euch beim Airport bedanken.
Die Haftung übernimmt natürlich trotzdem die Airline weil ihr der Euer Hab und Gut anvertraut habt.

Fuchs
2016-11-29, 21:47:47
:freak: :biggrin:
Stimmt Busfahren fahren meißtens alleine (kein Cobusfahrer)
Haben keine Fahr- bzw. Flugsicherung der die Fuhre überwacht.
Keinen Autopiloten
Kein Extra Kabine (die Busfahrer sitzen mitten im Krach der Fahrgäste)

Mythos hat's ja angedeutet: Du scheinst von der Fliegerei in etwa so viel Ahnung zu haben wie von korrekter Rechtschreibung.

Gast
2016-11-29, 22:40:15
Das Problem ist, dass die Lufthansa-Piloten noch in einer Zeit leben als das Fliegen den oberen 100 000 vorbehalten war. Damals war Pilotsein elitär und die mussten sicherlich auch noch mehr leisten weil es die vielen elektronischen Helferlein nicht gab. Heutzutage hat das Pilotendasein viel seiner Mystik und Heldentums verloren. im Prinzip kann man schon sagen, dass Lokführer = Pilot. Die Ausbildungen dauern auch ähnlich lange und sind ähnlich anspruchsvoll.

derpinguin
2016-11-29, 23:23:14
Bitte? Eine Pilotenausbildung ist sicherlich anspruchsvoller als die eines Lokführers. Letzterer muss sich schon mal nicht mit Aerodynamik beschäftigen.

[MK2]Mythos
2016-11-30, 00:03:05
Das Problem ist, dass die Lufthansa-Piloten noch in einer Zeit leben als das Fliegen den oberen 100 000 vorbehalten war. Damals war Pilotsein elitär und die mussten sicherlich auch noch mehr leisten weil es die vielen elektronischen Helferlein nicht gab. Heutzutage hat das Pilotendasein viel seiner Mystik und Heldentums verloren. im Prinzip kann man schon sagen, dass Lokführer = Pilot. Die Ausbildungen dauern auch ähnlich lange und sind ähnlich anspruchsvoll.
Alter... Da kann man echt nur den Kopf schütteln. Natürlich hat die technologische Entwicklung dazu geführt, dass Piloten entlastet wurden und auch ich (so wie alle anderen "am Boden gebliebenen") habe manchmal null Verständnis für das, was die Herren so fabrizieren und von sich geben, aber das was du und deine Vorgänger hier für einen Müll schreiben, ist echt Wahnsinn.
Ich geb dir mal nen Tipp und Nein, die ganzen wilden Schalter, Knöpfe, Regler und Monitore sind nicht für die Show oder die Chemtrail Düsen:
:D

Oid
2016-11-30, 00:30:51
Von mir hängen auch Menschenleben ab. Trotzdem fang ich nicht an unverschämte Forderungen zu stellen. Und ich bin von einem Pilotengehalt weit weg.
Joa, und um bei der Fliegerei zu bleiben, tragen die Leute, welche die sicherheitsrelevanten Systeme entwickeln, bauen und warten auch keine unerhebliche Verantwortung. Das "Verantwortungs-Argument" zieht da für mich nur bis zu einem gewissen Grad.

Paran
2016-11-30, 05:26:24
Mythos;11224712']Alter... Da kann man echt nur den Kopf schütteln. Natürlich hat die technologische Entwicklung dazu geführt, dass Piloten entlastet wurden und auch ich (so wie alle anderen "am Boden gebliebenen") habe manchmal null Verständnis für das, was die Herren so fabrizieren und von sich geben, aber das was du und deine Vorgänger hier für einen Müll schreiben, ist echt Wahnsinn.
Ich geb dir mal nen Tipp und Nein, die ganzen wilden Schalter, Knöpfe, Regler und Monitore sind nicht für die Show oder die Chemtrail Düsen:
:D
Die Piloten müssen also die Funktion von mehr als zwei Knöpfen kennen. Wow. Jetzt verstehe ich die Gehaltsforderungen.

Oid
2016-11-30, 08:38:13
Mal ganz davon abgesehen, dass ein Flugzeug _minimal_ komplexer ist als ein Schienenfahrzeug, wird die Höhe des Gehalts im wesentlichen durch Angebot/Nachfrage bzw. Abhängigkeit geregelt. Pilot werden können halt nicht viele.

Ein durchschnittlicher Lokführer muss aber damit klarkommen, dass er in seiner Karriere zwei Selbstmörder in je zwei Hälften zerteilt. Ob sich das im Gehalt wiederspiegelt? Ich denke nicht.

Hübie
2016-11-30, 09:22:30
Ich kann zwar nix zum Thema beitragen, aber finde es bezeichnend wie respektlos manche hier gegenüber dem Personal sind. "Saftschubse" ist nun wirklich ein Zeugnis davon wie unwissend und respektlos man sich geben kann um sich selbst auf ein Podest zu heben.
Mal sehen wie diese Personen es fänden auf einem Langstreckenflug sich alles selbst holen zu müssen und untrainiert in eine Katastrophe wandern, wenn es zu Zwischenfällen kommt.
Ich z.B. danke sogar Toilettenpersonal in Restaurants etc. für ihren Service, damit ich nicht im Dreck dieser asozialen Schweine sitzen muss die zu blöd zum Scheißen, Pissen und Spülen sind.
Man sollte jedem Menschen zunächst auf Augenhöhe begegnen, außer denen die bewiesen haben, dass diese eine Leiter brauchen.

Just my two cents. Sorry 3 ot!

Ps: Ich flieg mit Ryan Air und Easy Jet :D Legebatterien halt...

Korfox
2016-11-30, 09:29:02
Ich z.B. danke sogar Toilettenpersonal in Restaurants etc. für ihren Service, damit ich nicht im Dreck dieser asozialen Schweine sitzen muss die zu blöd zum Scheißen, Pissen und Spülen sind.
Finde ich immer wieder interessant.
Ich habe ja als externer nicht erst in einem Unternehmen zu Gast gearbeitet.
Und je höher der Studierten-Anteil an der Etagen-Besetzung ist, umso ekliger werden die Toiletten. Zum Teil geht man spätestens ab dem Mittagessen besser in die Produktion kacken, wo sich 50 Anpacker eine Schüssel teilen, als in den Büroetagen, wo sich 10 Hengste 'ne Schüssel teilen.
Aber ja... so richtig im topic ist das nichtmehr.
Wenn Piloten streiken finde ich das akut auch immer etwas... unnötig. Wegen der überzogenen Vorstellungen.
Solange in Erziehung und Medizin nicht mehr gezahlt wird sollen sich auch die Piloten zurück halten, finde ich.

EDIT: Außer Segelflieger fliege ich nicht...

derpinguin
2016-11-30, 09:29:08
Ein Schulfreund von mir ist Purser. Der sagt selbst, dass Kabinencrew kein anspruchsvoller Job ist. Das ist zwar kein Grund respektlos zu sein, aber man muss es auch nicht übertreiben.

DonVitoCorleone
2016-11-30, 09:45:29
Arbeitnehmer haben das Recht zu streiken. Unabhängig von der Komplexität ihres Berufs oder ihres derzeitigen Gehalts.

Dieses hart erkämpfte Recht zu untergraben, nur weil mein Mallorca-All-inclusive Urlaub gefährdet ist, ist höchst unsolidarisch und schädigt Arbeitnehmerrechte. Es gehört in allen Berufsgruppen mehr gestreikt. Und wenns einen "medialen Aufschrei" gibt, gehört erst recht weiter gemacht, weil erst dann wirds effektiv.

In Wien versuchen gerade die Wirtschaftsverbände Demonstrationen in der Innenstadt einzuschränken/verbieten. Demos schädigen das Geschäft... Demonstrieren kann man ja auch auf der Wiese vor der Stadt, wo es keinem weh tut...

[MK2]Mythos
2016-11-30, 10:08:12
Die Piloten müssen also die Funktion von mehr als zwei Knöpfen kennen. Wow. Jetzt verstehe ich die Gehaltsforderungen.
Meine Güte, das ist ja hier wie im Kindergarten, es sollte klar sein worauf die beiden Bilder abzielten.
Davon abgesehen gebe ich Hübie recht, die Diskussion entwickelt sich schon wieder sehr 3DC-typisch. Mir kommts manchmal so vor, als säßen hier besonders viele, die meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
In Wahrheit dokumentiert hier der ein oder andere, dass das es kein Wissen braucht, um sich ne Meinung zu bilden... :D
Nochmal zum Thema Lufthansa, es wundert mich, dass sich überhaupt nicht darüber ausgelassen wird, dass die Manager sich ein fettes Gehaltsplus verpasst haben.
Es geht den Piloten in erster Linie auch nicht um die Gehaltserhöhung sondern um die Ungleichheit im Konzern, Germanwings respektive Eurowings Piloten leisten die gleiche Arbeit bzw mehr als die Kollegen nebenan und bekommen nur einen Bruchteil des Gehalts. Dagegen können die Lufthansa Piloten allerdings gewerkschaftlich nicht demonstrieren, die Damen und Männer suchen sich also Ersatzgründe.

Hübie
2016-11-30, 10:09:19
Ganz ehrlich: Wenn es so weit kommt, dass Angestellte sich krank schreiben lassen, dann sind doch im Vorfeld schon viele Dinge schief gelaufen, die Seitens des Arbeitgebers entweder ignoriert oder falsch behandelt worden sind. Das manch einer jetzt so ein unheimliches Unverständnis für das Personal bzw. die Auswirkungen zeigt bedeutet für mich, dass derjenige nicht in der Lage ist Situationen kritisch zu hinterfragen und / oder sich tiefer mit einer Materie zu beschäftigen. Meine Erfahrung sagt dass sind typische Egozentriker, die keinen Weitblick aufgrund ihrer Natur haben können. Also muss man hier irgendwie versuchen Nachsicht mit solchen Typen zu üben.

Geächteter
2016-11-30, 11:32:24
Mal ganz davon abgesehen, dass ein Flugzeug _minimal_ komplexer ist als ein Schienenfahrzeug, wird die Höhe des Gehalts im wesentlichen durch Angebot/Nachfrage bzw. Abhängigkeit geregelt. Pilot werden können halt nicht viele.

(Verkehrs)Piloten sind alles andere als knapp auf dem globalen Arbeitsmarkt. ;)
Es können halt doch relativ viele werden, einer der größen Hürden sind vor allem Gesundheit und Geld für die Ausbildung.


Ein durchschnittlicher Lokführer muss aber damit klarkommen, dass er in seiner Karriere zwei Selbstmörder in je zwei Hälften zerteilt. Ob sich das im Gehalt wiederspiegelt? Ich denke nicht.
Das können sogar noch mehr als 2 Teile sein, auf Schnellfahrstrecken sprechen wir gerne von 400-m-Gulasch. :D
Aber der Lokführer zerteilt nicht, das macht der Zug. Wäre schön, wenn man als Lokführer solche Kräfte hätte.
Personenunfälle sind noch mit das geringste Problem bei dem Job. Und ja, da herrscht wirklich ein Mangel, aber ein Mangel muss noch lange keine steigenden Gehälter bedeuten.

Karümel
2016-11-30, 18:04:40
Mythos hat's ja angedeutet: Du scheinst von der Fliegerei in etwa so viel Ahnung zu haben wie von korrekter Rechtschreibung.

Wie schön das Du die ":freak::biggrin:" übersehen hast.


Die erzählen ja das die es für die Piloten einen Reallohnverlust geben würde, verschweigen dann aber wieder die automatischen 3% mehr an Lohn aufgrund das der Pilot das Jahr überlebt hat. Gibt es eigentlich noch irgendwo anders so eine Regelung?

Ich meine der Maurer bekommt auch nicht jedes Jahr 3% mehr Lohn nur weil er es nicht von einer Mauer erschlagen zu werden die er hergestellt hat.

Nochmal die Frage. Gibt es so eine Regelung auch noch in anderen Berfusgruppen?

Morale
2016-11-30, 18:11:40
Kenne keine Berufsgruppen die jedes Jahr ohne eigenes zutun mehr Geld bekommt.

Fuchs
2016-11-30, 18:31:12
Arbeitnehmer haben das Recht zu streiken. Unabhängig von der Komplexität ihres Berufs oder ihres derzeitigen Gehalts.

Dieses hart erkämpfte Recht zu untergraben, nur weil mein Mallorca-All-inclusive Urlaub gefährdet ist, ist höchst unsolidarisch und schädigt Arbeitnehmerrechte.



THIS! Und aufgrund des geistigen Tiefflugs einiger Vorposter klinke ich mich jetzt lieber aus. Haben wohl einige zu viele Heimcomputer-Flugsimulatoren auf avionics=easy gezockt und sehen sich deshalb genötigt, sich derartig zu äußern.

[MK2]Mythos
2016-11-30, 18:45:51
Kenne keine Berufsgruppen die jedes Jahr ohne eigenes zutun mehr Geld bekommt.
Selbst wenn das der Fall wäre, was nicht so ist, wo ist das Problem? Neid?
Was spricht dagegen dass Angestellte jedes Jahr eine geringe angepasste Gehaltserhöhung erhalten wenn der Konzern Rekordgewinne macht?

Morale
2016-11-30, 18:54:13
Das war eine Antwort auf die Frage

desert
2016-11-30, 19:33:10
Mythos;11225281']Selbst wenn das der Fall wäre, was nicht so ist, wo ist das Problem? Neid?
Was spricht dagegen dass Angestellte jedes Jahr eine geringe angepasste Gehaltserhöhung erhalten wenn der Konzern Rekordgewinne macht?

Der Konzern macht Gewinne, nicht die Fluglinie Lufthansa an sich. Die Gewinne kommen von Swiss, Germanwings und Co und sind nur dank des niedrigen Kerosinpreises möglich. Wenn der steigt ist es aus mit dem Gewinn. Mit dem Flugverkehr in Europa hat Lufthansa stellenweise bis 300 Millionen Euro Miese im Jahr gemacht. Eurowings und Germanwings gabs/gibt es nicht ohne Grund.

Das Problem ist ein anderes, für die VC und UFO ist die Lufthansa noch was ganz besonderes. Halt ein Flagcarrier für uns Konsumenten ist eine Fluglinie unter vielen. Ich steige nicht aus der Maschine und fühle "ah Lufthansa, was für ein Flug" noe das ist Fortbewegungsmittel wie jedes anderes auch. Das muss bei den Angestellten endlich angekommen, der Laden ist nichts besonderes mehr, das ist eine Fluglinie unter sehr vielen anderen, mehr nicht.

Gast
2016-11-30, 19:35:08
Bitte? Eine Pilotenausbildung ist sicherlich anspruchsvoller als die eines Lokführers.
Warum?

Letzterer muss sich schon mal nicht mit Aerodynamik beschäftigen.
Das nicht, dafür aber dafür mit Weichen, Schienennetzen, Lokomotivtechnik etc.

derpinguin
2016-11-30, 19:37:30
Weil das führen eines Flugzeugs in allen Freiheitsgraden erfolgt. Zug kann vorwärts und rückwärts. Weichen werden vom Stellwerk aus bedient.

Gast
2016-11-30, 19:45:13
Weil das führen eines Flugzeugs in allen Freiheitsgraden erfolgt.
Ja, aber dafür gibt es ja Autopilot ;)

derpinguin
2016-11-30, 20:05:59
Ein Pilot muss aber in der Lage sein auch ohne den zu fliegen.

Ich denke du hast jetzt ausreichend getrollt für heute.

Morale
2016-11-30, 20:10:07
Wegen dem "Jeder darf streiken"
Sehe ich auch so. Es ist aber immer die Frage nach dem Maß.
DIe VC stellt sich (einfach gesagt) hin und sagt: WIr haben (außer unseren 3% pro Jahr) keine andere Erhöhung bekommen jetzt wollen wir Rückwirkend mal eben 22%.
Da sag ich, ja Pech. Gestern ist gestern.
Wenn ich mein Geld nicht an der Kasse nachzähle und 2 Jahre später komme mit "Ach da hab ich och mal 2 Euro zu wenig Rückgeld bekommen..."

Man kann ja gerne für morgen streiken. Und da bietet die LH in meinen Augen auch ein gutes Angebot an, jedenfalls keins was man direkt abtun kann um dann weiter durchzustreiken.
Dann fordere ich auch mal für die letzten 5 Jahre 50% mehr Lohn und streike bis 2080 weil das einfach keiner erfüllen will.

[MK2]Mythos
2016-11-30, 20:17:10
Wegen dem "Jeder darf streiken"
Sehe ich auch so. Es ist aber immer die Frage nach dem Maß.
DIe VC stellt sich (einfach gesagt) hin und sagt: WIr haben (außer unseren 3% pro Jahr) keine andere Erhöhung bekommen jetzt wollen wir Rückwirkend mal eben 22%.
Da sag ich, ja Pech. Gestern ist gestern.
Wenn ich mein Geld nicht an der Kasse nachzähle und 2 Jahre später komme mit "Ach da hab ich och mal 2 Euro zu wenig Rückgeld bekommen..."
Ich habe ja schon angedeutet dass es mehrere Gründe für die Streikmaßnahmen gibt.

...Dann fordere ich auch mal für die letzten 5 Jahre 50% mehr Lohn und streike bis 2080 weil das einfach keiner erfüllen will.
Mach doch. :)
Nein im ernst, große nichtfliegende Teile bei der DLH sind ebenfalls nicht einverstanden mit dem ständigen Gestreike, ich habe meine persönliche Meinung dazu auch schon geschildert. Für mein subjektives Empfinden verdienen die Crews "genug" Geld.
Jeder darf dazu natürlich auch eine eigene Meinung haben, nur ist das, was hier teilweise über Airlines, Piloten und individuelle Qualifikationen geschrieben wird, schlichtweg falsch. Ich kann verstehen dass sich "Fuchs" ausgeklinkt hat, bei dem Stuss, den man hier teilweise liest.
Es ist eben alles nicht so trivial und einfach zu durchblicken wie sich das mancheiner vorstellt. Aber für einfache Antworten gibt's ja zum Glück die AfD. :P

Gast
2016-11-30, 21:33:44
Ein Pilot muss aber in der Lage sein auch ohne den zu fliegen.


Natürlich muss er das, aber dafür wird er ja auch bezahlt.
Ich verstehe halt nur nicht, warum das "Fliegen" höher gewertet wird als z.B. Busfahren. Klar, es ist schneller und avantgardistischer, aber auch wirklich schwerer bzw. stressiger als z.B. einen Bus durch den Nachmittagsverkehr einer Metropole zu steuern? Mir erschließt sich diese Art der Bewertung nicht. Faktisch sind diese Flugzeuge heute doch so durchautomatisiert, dass 95% der Arbeit von der Elektronik erledigt wird und der Pilot nur selten eingreifen muss...

Ich hab ja nicht mal was dagegen, dass Piloten überdurchschnittlich verdienen, aber wenn Lufthansa-Piloten mit ~ 150k € und mit 55@Pension rummaulen, dass sie zu den jährlichen +3% nicht auch noch 20% rückwirkend oben drauf bekommen, dann ist es doch klar, dass das zu Unmut bei Kunden und restlichen Arbeitnehmern führt...

Gast
2016-11-30, 21:39:05
In vielen Berufen ist Verantwortung zu tragen, wie wir zuletzt gesehen haben kann auch bei einem Fahrdienstleister der Bahn vieles schieflaufen und Dutzende Menschen zu Schaden kommen.

Ein gutes Beispiel hierfür:
http://www.spiegel.de/panorama/eschede-prozess-drei-ingenieure-vor-gericht-bahn-geht-von-freispruch-aus-a-211279.html
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/zugunglueck-eschede-prozess-wird-eingestellt-1101691.html

[MK2]Mythos
2016-11-30, 23:07:47
Inwiefern ist das denn bitte ein gutes Beispiel? Ursache für das Eschede Unglück war Materialermüdung in den Rädern, ein Umstand, der der Bahn bzw der Wartung bekannt war, aber als nicht kritisch eingestuft wurde. Infolgedessen wurden Kontrollen ausgelassen bzw nicht mit dem richtigen Sachverstand und Werkzeug durchgeführt.
Es ist ein Skandal dass da alle Beteiligten so glimpflich davon gekommen sind. Sowas würde dir in der Luftfahrt übrigens nicht passieren, in der Technik darf man frühstens mit 21 Jahren "Certifying Staff" werden und das nur aus einem Grund: Volle Strafmündigkeit.
Und überhaupt, einen derartigen Pfusch erlebst du bei den "guten" Airlines nicht. Meine Hand ins Feuer möchte ich für südamerikanische, tlw asiatische, russische und afrikanische Airlines aber nicht legen, die haben ein anderes Verständnis von "sicher". Aktuell habe ich ein gutes Beispiel einer asiatischen Airline, die wissen offensichtlich nicht mal, was es bedeutet, dass bestimmte Arbeiten abschließend eine Doppelkontrolle erhalten bzw was diese aussagt.

Geächteter
2016-12-01, 15:44:20
Mythos;11225549']Infolgedessen wurden Kontrollen ausgelassen bzw nicht mit dem richtigen Sachverstand und Werkzeug durchgeführt.
Es ist ein Skandal dass da alle Beteiligten so glimpflich davon gekommen sind.

Es ging nur Komfortverbesserung bei minimalstem Aufwand. Die Lösung dafür war allen bekannt inkl. international, dass sie untauglich ist für Eisenbahn, besonder für HGV, bestenfalls für Straßenbahnen tauglich,
weil Risiken nicht beherrschbar.
Man hat zum ruhigeren Lauf zwischen Rad und Radreifen ne Art Gummiring als Dämpferelement eingebracht, der naturgemäß irgendwann Risse bekommt und der Radreifen damit Spiel, selber Risse und kann vom Rad bei höheren Seitenführungskräften leicht abgestreift werden kann. Da die Bahn aber von extrem kurzzeitigen Managern geführt wird, denen nur Boni wichtig sind und der Staat ihnen hier lokal straffreiheit zusichert, weil er damit Steuergelder sparen kann, passiert hier halt sowas. Dazu Überprüfungen noch absichtlich zig mal verschoben, man hat förmlich drum gebettelt.

Mythos;11225549']
Und überhaupt, einen derartigen Pfusch erlebst du bei den "guten" Airlines nicht. .
Bus und Bahn sind ja auch Verkehrsmittel des Pöbels und weiterhin alle öffentlichen Einrichtungen in der BRD alle Einrichtungen des öffentlichen Lebens waren und sind von Pfusch und Kostensparen durch Unterdimensionierung geprägt. Den Herrschenden der BRD war das Volk schon immer scheißegal und inkl. ihrer Unversehrtheit, hauptsache man wird nur wiedergewählt.

[MK2]Mythos
2016-12-01, 16:51:46
Es ging nur Komfortverbesserung bei minimalstem Aufwand. Die Lösung dafür war allen bekannt inkl. international, dass sie untauglich ist für Eisenbahn, besonder für HGV, bestenfalls für Straßenbahnen tauglich,
weil Risiken nicht beherrschbar.
Man hat zum ruhigeren Lauf zwischen Rad und Radreifen ne Art Gummiring als Dämpferelement eingebracht, der naturgemäß irgendwann Risse bekommt und der Radreifen damit Spiel, selber Risse und kann vom Rad bei höheren Seitenführungskräften leicht abgestreift werden kann. Da die Bahn aber von extrem kurzzeitigen Managern geführt wird, denen nur Boni wichtig sind und der Staat ihnen hier lokal straffreiheit zusichert, weil er damit Steuergelder sparen kann, passiert hier halt sowas. Dazu Überprüfungen noch absichtlich zig mal verschoben, man hat förmlich drum gebettelt.

So genau wollte ich damit nicht ins Detail gehen weil es hier nicht um Eisenbahnen geht, trotzdem Danke für die Erläuterung.

Bus und Bahn sind ja auch Verkehrsmittel des Pöbels und weiterhin alle öffentlichen Einrichtungen in der BRD alle Einrichtungen des öffentlichen Lebens waren und sind von Pfusch und Kostensparen durch Unterdimensionierung geprägt. Den Herrschenden der BRD war das Volk schon immer scheißegal und inkl. ihrer Unversehrtheit, hauptsache man wird nur wiedergewählt.
Steile These, vor allem weil Politiker ja auch sehr gerne auf die Bahn setzen. ;)
Und nun back2Topic please.

Gast
2016-12-01, 18:28:50
Mythos;11225988']
Steile These, vor allem weil Politiker ja auch sehr gerne auf die Bahn setzen. ;)
Und nun back2Topic please.
welche Politiker setzen auf die Bahn?
Die meisten lassen sich von Luxuskarossen umherkutschieren.
Sogar die Grünen. Glaubst Du, die Grünen fahren Bahn? *lol*

[MK2]Mythos
2016-12-01, 22:03:28
http://www.spiegel.de/panorama/flugzeugabsturz-in-kolumbien-pilot-und-fluglotsin-im-fokus-a-1124029.html
Klassisches Beispiel für das Thema "Kosten drücken und die Karre bis auf den letzten Liter Kerosin leer fliegen".
Zwei Billigairlines mit ihren Fliegern in Luftnotlage, einer schaffts nicht mehr.

Gast
2016-12-01, 23:26:24
Mythos;11226307']http://www.spiegel.de/panorama/flugzeugabsturz-in-kolumbien-pilot-und-fluglotsin-im-fokus-a-1124029.html
Klassisches Beispiel für das Thema "Kosten drücken und die Karre bis auf den letzten Liter Kerosin leer fliegen".
Zwei Billigairlines mit ihren Fliegern in Luftnotlage, einer schaffts nicht mehr.
Sparen Emirates, Qatar Airways, Etihad Airways, Singapore Airlines beim Sprit um Kosten zu drücken?

Was genau ist der Vorteil der Lufthansa gegenüber o.g. Airlines?

Philipus II
2016-12-02, 00:47:49
Der örtliche Flag Carrier Avianca hat 1990 bei einem ähnlichen Unfall eine 707 in eine Hügellandschaft in Flughafennähe gesetzt. Es isst statistisch nicht belegbar, dass teure Fluggesellschaften sicherer fliegen als Billigflieger. Gerade die Statistik der europäischen Flag-Carrier Air France-KLM und Lufthansa-Gruppe ist übel. Beide haben im jüngeren Zeitraum mehrere Unfälle mit Todesfolge zu beklagen. Air France hat ganze drei Totalverluste ab den 2000ern! Selbst dein Arbeitgeber Tuifly hat in der jüngeren Vergangenheit einen Totalverlust (wegen Treibstoffmangels!), Ryanair und Easyjet nicht.

LaMia ist weder qualitativ noch vom Umfang der Geschäftstätigkeit noch vom regulatorischen Umfeld mit Ryanair, Easyjet, Turkish, Cathay oder ME3 vergleichbar. Aber das weißt du als in der Luftfahrtbranche Beschäftigter sicher selbst.

Bei den in der Presse breitgetretenen Fällen, bei denen Ryanair-Crews eine Luftnotlage wegen Treibstoffmangel erklärten, konnten die Aufsichtsbehörden im Rahmen ihrer Untersuchungen kein Fehlverhalten von Crew oder Airline feststellen. Es war laut Untersuchungsergebis beim Start die vorgeschriebene Treibstoffmenge an Board. Als durch nicht durch Crew oder Airline vertretbare Umstände der Treibstoff knapp wurde haben die Piloten nicht gezögert, Luftnotlage zu erklären, auch wenn das schlechte Presse bringt. Die Fälle bei Ryanair haben daher schlussendlich nichts mit dem Absturz von LaMia zu tun. Der Flug von LaMia war hingegen in dieser Form vorschriftswidrig und hätte auch bei gelungener Landung - funktionierende Aufsicht vorausgesetzt, was anscheinend nicht der Fall ist in Südamerika - Konsequenzen gehabt.

Die Crew der LaMia RJ-85 macht anscheinend übrigens genau den Fehler der Avianca-Crew (habe mir den Mitschnitt selbst angehört und spreche spanisch) und bittet lange nur um Priorität, erklärt aber erst sehr spät den Notfall, nämlich als das Unglück kaum noch zu vermeiden ist.

Dass man beim Fliegen mit nachrangigen Airlines stark erhöhtes Risiko eingeht ist aber sicher richtig. Einen Zusammenhang zum Preis gibt es da aber nur sehr eingeschränkt. Hier jetzt unbedarften Reisenden Angst vor erstklassigen Airlines aus anderen Ländern oder europäischen/us-amerikanischen Billligfliegern zu machen ist unfair, finde ich.

Mr.Fency Pants
2016-12-02, 09:30:27
Da wollen die Menschen gefühlt für 10,50€ durch die Welt fliegen und wundern sich dann, dass dieser Preis ja irgendwoher kommen muss...:freak:

Es muss immer billiger werden, aber irgendjemand muss auch den Preis dafür zahlen, Urscahe und Wirkung und so.

hansfrau
2016-12-02, 09:53:18
Mythos;11225549']Inwiefern ist das denn bitte ein gutes Beispiel? Ursache für das Eschede Unglück war Materialermüdung in den Rädern, ein Umstand, der der Bahn bzw der Wartung bekannt war, aber als nicht kritisch eingestuft wurde. Infolgedessen wurden Kontrollen ausgelassen bzw nicht mit dem richtigen Sachverstand und Werkzeug durchgeführt.
Es ist ein Skandal dass da alle Beteiligten so glimpflich davon gekommen sind. Sowas würde dir in der Luftfahrt übrigens nicht passieren, in der Technik darf man frühstens mit 21 Jahren "Certifying Staff" werden und das nur aus einem Grund: Volle Strafmündigkeit.
Und überhaupt, einen derartigen Pfusch erlebst du bei den "guten" Airlines nicht. Meine Hand ins Feuer möchte ich für südamerikanische, tlw asiatische, russische und afrikanische Airlines aber nicht legen, die haben ein anderes Verständnis von "sicher". Aktuell habe ich ein gutes Beispiel einer asiatischen Airline, die wissen offensichtlich nicht mal, was es bedeutet, dass bestimmte Arbeiten abschließend eine Doppelkontrolle erhalten bzw was diese aussagt.

Stichwort "Comet"
Ist aber sehr offtopic jetzt. ;)
Gruß!

[MK2]Mythos
2016-12-02, 10:13:22
Och Philipus, eigentlich habe ich mittlerweile nicht mehr so richtig viel Lust, deine verdrehten Fakten und unterlassenen Informationen richtig zu stellen, aber so stehen lassen kann ich das auch nicht, also...

Der örtliche Flag Carrier Avianca hat 1990 bei einem ähnlichen Unfall eine 707 in eine Hügellandschaft in Flughafennähe gesetzt....

Ursache war Treibstoffmangel auf Grund von mehreren Wartezyklen des Fliegers in der Luft, die Piloten haben es auch hier versäumt, rechtzeitig die Knappheit zu kommunizieren. [Kein systematisches Problem von im voraus zu wenig getanktem Kerosin!]

Es isst statistisch nicht belegbar, dass teure Fluggesellschaften sicherer fliegen als Billigflieger.
Stimmt nicht, im weltweiten Vergleich rangieren europäische Low Cost Carrier wie Ryanair im letzten Drittel.

Gerade die Statistik der europäischen Flag-Carrier Air France-KLM und Lufthansa-Gruppe ist übel. Beide haben im jüngeren Zeitraum mehrere Unfälle mit Todesfolge zu beklagen. Air France hat ganze drei Totalverluste ab den 2000ern!
Dass du jetzt die Air France und Germanwings Katastrophen anführst, ist ziemlich zynisch.
Klarstellung:
2000: Das Concordeunglück ist auf Fremdkörper-Schaden von der Startbahn zurückzuführen und hätte jedes andere Flugzeug genauso erwischen können.
2005: Ein A340 kam nach der Landung bei starkem Unwetter nicht rechtzeitig zum stehen, Ursache war hier der Starkregen und die infolgedessen zu spät eingeleitete Schubumkehr nach der Landung. Es gab keine Opfer.
2009: Ein A330 stürzt im Atlantik ab, ursächlich hierfür waren falsche Geschwindigkeitsindikation und daraus resultierende Pilotenfehler.
(Air France stand schon lange in der Kritik dass sich bei der Pilotenausbildung zu sehr auf die Technik verlassen wird...)
Tatsächlich ist das Verhalten der Piloten bei dem Unglück nicht nachvollziehbar.
Zum Germanwings Unglück muss ich wohl nicht viel schreiben, das dürften wir alle leider noch sehr genau in Erinnerung haben.
Selbst dein Arbeitgeber Tuifly hat in der jüngeren Vergangenheit einen Totalverlust (wegen Treibstoffmangels!), Ryanair und Easyjet nicht.
Das war im Jahr 2000, damals hießen wir noch Hapag-Lloyd-Flug, der Treibstoffmangel an einem Airbus A310 entstand durch einen rund 60% höheren Verbrauch nach dem sich das Fahrwerk nicht komplett einfahren ließ, die Piloten verließen sich auf die Kalkulation des FMC (Spritverbrauch-Berechnung)
Im Grunde ein kleiner technischer Defekt der auf Grund einer menschlichen Fehlentscheidung zu einer Notlandung in Wien führte. Dem Captain wurde die Lizenz entzogen und er erhielt eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten zur Bewährung.[Kein systematisches Problem von im voraus zu wenig getanktem Kerosin!]

Bei den in der Presse breitgetretenen Fällen, bei denen Ryanair-Crews eine Luftnotlage wegen Treibstoffmangel erklärten, konnten die Aufsichtsbehörden im Rahmen ihrer Untersuchungen kein Fehlverhalten von Crew oder Airline feststellen. Es war laut Untersuchungsergebis beim Start die vorgeschriebene Treibstoffmenge an Board. Als durch nicht durch Crew oder Airline vertretbare Umstände der Treibstoff knapp wurde haben die Piloten nicht gezögert, Luftnotlage zu erklären, auch wenn das schlechte Presse bringt.
Du bist lustig, die allermeisten Luftnotlagen werden in der Presse nicht breit getreten, dass Ryanair selber kein Fehlverhalten feststellen konnte, liegt daran, dass es die gelebte Politik in dieser Firma ist. Und was hätten die betroffenen Crews sonst tun sollen? Lieber vom Himmel fallen? Natürlich melden die Herrschaften dann die Notlage (darin haben sie ja auch Übung...)

Niemand bestreitet dass in der Fliegerei unabhängig der Airline Unfälle passieren, ich unterstelle nur, dass u.A. Ryanair ihr Glück eventuell eines Tages einmal zu oft heraus gefordert haben.

Dass man beim Fliegen mit nachrangigen Airlines stark erhöhtes Risiko eingeht ist aber sicher richtig. Einen Zusammenhang zum Preis gibt es da aber nur sehr eingeschränkt. Hier jetzt unbedarften Reisenden Angst vor erstklassigen Airlines aus anderen Ländern oder europäischen/us-amerikanischen Billligfliegern zu machen ist unfair, finde ich.
Wenn du das angst-machen nennst, bitte. Ich finde deine Aussagen viel problematischer, du verzerrst, ziehst aus dem Zusammenhang und erzählst, "dass du lieber mit Airlines fliegst, die ihre Mitarbeiter im Griff haben..."
Und naja, damit beantwortest du die Sicherheitsfrage eigentlich selber schon, wenn ich als Mitarbeiter Angst vor einer unbequemen Entscheidung habe weil sie der Firma eventuell Geld kostet, dann treffe ich vermutlich einmal zu oft die Entscheidung, das Risiko einzugehen und ein paar Dollar zu sparen...

Philipus II
2016-12-04, 16:46:01
http://www.folhavitoria.com.br/esportes/noticia/2016/12/vivacolombia-nega-que-piloto-tenha-declarado-emergencia.html
VivaColombia dementiert, dass ein Notfall deklariert wurde. Falls das zutrifft: Obwohl der Flug der LaMia RJ-85 schon illegal war, wäre man durch rechtzeitige Erklärung einer Notlage noch zu größter Wahrscheinlichkeit gelandet.

[MK2]Mythos
2017-09-22, 15:55:25
Ich persönlich fliege bevorzugt mit Fluggesellschaften, die ihre Belegschaft unter Kontrolle haben. Ryanair, Easyjet, Sun Express und ME3 sind meine bevorzugten Gesellschaften. Für Verspätungen/Ausfälle durch Streiks habe ich ebenso wenig Verständnis wie für andere Ursachen und entscheide mich im Zweifelsfall bewusst für zuverlässige Gesellschaften.

Ryanair demontiert sich gerade weil die Belegschaft endlich wegen den schrecklichen Arbeitsumständen und der Bezahlung auf die Barrikaden geht. Dementsprechend fallen viele Flüge aus. AirBerlin geht zum großen Teil an die DLH, die Ticketpreise werden wieder steigen. Es scheint als würde sich der europäische Luftverkehrsmarkt ein wenig reformieren.
Alle Airlines haben jahrelang unter den Dumpingtickets gelitten und von der Substanz gelebt. Ich hoffe dass dieser Abwärtstrend endlich gestoppt ist.
Fliegen ist teuer und wer glaubt, dass Airlines zu Ticketpreisen wie in den letzten Jahren üblich, kostendeckend arbeiten können, der hat einfach keine Ahnung vom Airline Business.

Marscel
2017-09-22, 20:40:03
Ich bin überrascht, dass das Fliegen jemals so billig war.

Ein Flieger kostet neu 2-3 stellige Millionen, Flughafen- und Dockkosten sollen horrend sein, zeitweise recht teurer Treibstoff, Boardpersonal, Kosten für Materialinstandsetzung und was weiß ich noch, was ein Flug alles mit sich tragen muss.

Und dann komme ich für 200€ von hier nach $EUROPÄISCHES_AUSLAND, hin und zurück mit vier Flügen (wg. Umsteigen und akzeptabler Wartezeit) in jeweils nur mittelmäßig ausgebuchten Linienflügen davon? Un teilweise noch deutlich günstiger?

Drumlord
2017-09-22, 21:01:28
Ich bin überrascht, dass das Fliegen jemals so billig war.

Ein Flieger kostet neu 2-3 stellige Millionen, Flughafen- und Dockkosten sollen horrend sein, zeitweise recht teurer Treibstoff, Boardpersonal, Kosten für Materialinstandsetzung und was weiß ich noch, was ein Flug alles mit sich tragen muss.

Und dann komme ich für 200€ von hier nach $EUROPÄISCHES_AUSLAND, hin und zurück mit vier Flügen (wg. Umsteigen und akzeptabler Wartezeit) in jeweils nur mittelmäßig ausgebuchten Linienflügen davon? Un teilweise noch deutlich günstiger?
Das wundert mich ehrlich gesagt auch...
Vor allem wenn ich sehe, dass man bei den Billiglinien für 35€ von HH nach London fliegen kann :freak:

[MK2]Mythos
2017-09-23, 07:45:11
Ich kann euch bestätigen dass das eben NICHT funktioniert, die Situation ist mittlerweile so, dass es in Deutschland schwierig bis unmöglich geworden ist, einen Maintenance Provider zu finden, der kurzfristig in der Lage ist, einen Mangel an einem Flieger zu beheben.
Egal mit wem ich spreche, überall herrscht Personal, Zeit und Teilemangel. Selbst Lufthansa, die früher immer deutliche Überkapazitäten hatten, aber auf Grund der horrenden Preise gemieden wurden, sind mittlerweile auch an den großen Stationen in Deutschland komplett aus bzw überlastet. Das ist die direkte Folge von jahrelangem Personal und Ersatzteillager-Abbau.
Die Leidtragenden sind in letzter Konsequenz übrigens die Kunden, also Ihr, die Passagiere, die vermehrt mit Flugausfällen, unpünktlichen Fliegern und teilweise echt schlecht aussehenden Kabinen zu kämpfen haben.

GSXR-1000
2017-09-23, 09:24:42
Mythos;11498506']Ich kann euch bestätigen dass das eben NICHT funktioniert, die Situation ist mittlerweile so, dass es in Deutschland schwierig bis unmöglich geworden ist, einen Maintenance Provider zu finden, der kurzfristig in der Lage ist, einen Mangel an einem Flieger zu beheben.
Egal mit wem ich spreche, überall herrscht Personal, Zeit und Teilemangel. Selbst Lufthansa, die früher immer deutliche Überkapazitäten hatten, aber auf Grund der horrenden Preise gemieden wurden, sind mittlerweile auch an den großen Stationen in Deutschland komplett aus bzw überlastet. Das ist die direkte Folge von jahrelangem Personal und Ersatzteillager-Abbau.
Die Leidtragenden sind in letzter Konsequenz übrigens die Kunden, also Ihr, die Passagiere, die vermehrt mit Flugausfällen, unpünktlichen Fliegern und teilweise echt schlecht aussehenden Kabinen zu kämpfen haben.
Das mag für nationale und europäische Flüge stimmen, die ich sowieso so gut wie nicht nutze, da hier meistens die Bahn (zumindest in die angrenzenden Länder) die bessere und für mich bequemere Alternative ist.
Für interkontinentalflüge gilt das meiner erfahrung nach nicht.
Die Frage ist eben auch, welche Berechtigung gerade Inlandsflüge überhaupt haben? Ich reise auch viel geschäftlich und meiner Meinung nach sind sie weder notwendig, noch mit allem zusammengerechnet meistens so viel Zeitsparender als Beispielsweise die Nutzung von ICE Verbindungen.

24p
2017-09-23, 10:14:04
Ich reise auch viel innerhalb Europas und Deutschlands und ich bin froh eine Alternative zu haben. Die Bahn läuft tw. hier gar nicht. Züge sind oft verspätet, kaum direkte ICE Verbindungen dank irgendwelcher Bauarbeiten, Waggons fehlen einfach mal und zB in die Schweiz fährt man ewig. Ich nutze daher beides und bin froh zur Not auch mal fliegen zu können.

[MK2]Mythos
2017-09-23, 10:21:43
Keine Ahnung wie du dir den Flugbetrieb vorstellst, aber die TUIfly fliegt keine "Inlandsflüge", bei uns werden touristische Destinationen in und außerhalb Europas angeflogen, das ändert aber nichts daran dass die Flieger Nachts zu 80% auf deutschen Stationen stehen und dort gewartet werden (müssen).
Dies gilt auch für Kurz und Mittelstrecke Flieger anderer Airlines.
Die Sinnhaftigkeit von deutschen Inlandsflügen ist für viele Menschen natürlich gegeben. Ich bin viele Jahre Berlin - München geflogen. Zeitersparnis gegenüber Autofahren: ca 4 Std bei ca 3L Kerosin/100km pro Passagier.
Wenn du lieber Bahn fährst, ist das doch auch okay. Allerdings waren für mich die allermeisten Bahnfahrten wie Viehtransporte, gerade im Pendelverkehr Freitag und Sonntag sind die Züge völlig überfüllt. Da muss dann schon mindestens eine Platzreservierung, besser aber die erste Klasse her und dann reden wir über Preise, die kaum ein Mensch für einen vergleichbaren Flug zahlen möchte.
Das Problem ist eher, dass man Inlandsflüge eben nicht kostendeckend zu den Preisen anbieten kann. Je mehr Konkurrenz es in diesem Segment gibt, desto niedriger die Preise und desto schwieriger wirds.
Daher meine Hoffnung dass sich dieses Geschäft gesund schrumpft um die Airlines wieder atmen lassen zu können. Es muss einfach in die Köpfe dass Fliegen nicht so günstig ist, wie man sich das wünscht.

Unyu
2017-09-23, 11:10:19
Wer bezahlt eigentlich die Flugsicherung? Speziell bei klassischen Überflugsrouten, wo Kaum einer landet.

24p
2017-09-23, 11:18:00
Mythos;11498583']Keine Ahnung wie du dir den Flugbetrieb vorstellst, aber die TUIfly fliegt keine "Inlandsflüge", bei uns werden touristische Destinationen in und außerhalb Europas angeflogen, das ändert aber nichts daran dass die Flieger Nachts zu 80% auf deutschen Stationen stehen und dort gewartet werden (müssen).
Dies gilt auch für Kurz und Mittelstrecke Flieger anderer Airlines.
Die Sinnhaftigkeit von deutschen Inlandsflügen ist für viele Menschen natürlich gegeben. Ich bin viele Jahre Berlin - München geflogen. Zeitersparnis gegenüber Autofahren: ca 4 Std bei ca 3L Kerosin/100km pro Passagier.
Wenn du lieber Bahn fährst, ist das doch auch okay. Allerdings waren für mich die allermeisten Bahnfahrten wie Viehtransporte, gerade im Pendelverkehr Freitag und Sonntag sind die Züge völlig überfüllt. Da muss dann schon mindestens eine Platzreservierung, besser aber die erste Klasse her und dann reden wir über Preise, die kaum ein Mensch für einen vergleichbaren Flug zahlen möchte.
Das Problem ist eher, dass man Inlandsflüge eben nicht kostendeckend zu den Preisen anbieten kann. Je mehr Konkurrenz es in diesem Segment gibt, desto niedriger die Preise und desto schwieriger wirds.
Daher meine Hoffnung dass sich dieses Geschäft gesund schrumpft um die Airlines wieder atmen lassen zu können. Es muss einfach in die Köpfe dass Fliegen nicht so günstig ist, wie man sich das wünscht.


Ich redete ja auch nicht von TUIFly. Was die Bahn angeht, kann ich dir zustimmen. So toll wie tw beschrieben ist das nicht (insbesondere im Pendelverkehr geht da hier in NRW mal gar nicht). Auf der Fernstrecke ist es zwar potentiell besser als im Nahverkehr, aber immer noch viel zu oft überfüllt, verspätet und fehlerbehaftet. Erste Klasse und Sitzplatzreservierung sind tatsächlich Pflicht, ansonsten ist es der gleiche Viehtransport wie mit dem Regionalzug. Das ist beim Inlandsflug auch so, aber da immerhin nur für ca 1h.

[MK2]Mythos
2017-09-23, 11:33:46
Der erste Teil meines Postings richtete sich an GSXR, du hast dich mit deinem Posting nur dazwischen geschummelt. :)

Drumlord
2017-09-23, 11:42:36
Für interkontinentalflüge gilt das meiner erfahrung nach nicht.
Die Frage ist eben auch, welche Berechtigung gerade Inlandsflüge überhaupt haben? Ich reise auch viel geschäftlich und meiner Meinung nach sind sie weder notwendig, noch mit allem zusammengerechnet meistens so viel Zeitsparender als Beispielsweise die Nutzung von ICE Verbindungen.

Der Meinung bin ich auch.
Wenn ich sehe, dass Leute von HH nach Berlin fliegen oder von HH nach Frankfurt Main... allein die Klimarechnung ist ja deutlich desaströser als bei Bus & Bahn. Meiner Meinung nach müsste die Kerosin-Steuervergünstigung fallen. Und ja, man könnte auch überlegen, ob man Inlandsflüge verbietet oder zumindest einschränkt, jedenfalls bei so "kleinen" Ländern wie Deutschland. Hamburg <=> Freiburg kann ich ja noch im Ansatz verstehen, aber für alles unter 600km tut es auch Bus, Bahn, Auto. In den USA haben Inlandsflüge sicherlich ihre Berechtigung.

[MK2]Mythos
2017-09-23, 11:47:49
Die "Klimarechnung" ist bei Autos auch viel schlechter, willst du jetzt verbieten dass Menschen alleine solche Strecken fahren? Was ist das denn für ein Argument?
Natürlich sind Flüge HH <-> Berlin völliger Quatsch, darüber müssen wir nicht streiten.

Drumlord
2017-09-23, 11:53:08
Sparen Emirates, Qatar Airways, Etihad Airways, Singapore Airlines beim Sprit um Kosten zu drücken?

Was genau ist der Vorteil der Lufthansa gegenüber o.g. Airlines?

Die o.g. Airlines bekommen von ihren "Kamel-Staaten" den Sprit für umme. :rolleyes:

Drumlord
2017-09-23, 11:56:49
Mythos;11498637']Die "Klimarechnung" ist bei Autos auch viel schlechter, willst du jetzt verbieten dass Menschen alleine solche Strecken fahren? Was ist das denn für ein Argument?
Natürlich sind Flüge HH <-> Berlin völliger Quatsch, darüber müssen wir nicht streiten.
Flieger verteilen den Shit aber in der unteren Stratosphäre, was für das Klima wesentlich schädlicher ist.

Drumlord
2017-09-23, 11:57:51
Mythos;11498637']Die "Klimarechnung" ist bei Autos auch viel schlechter

wie das?

[MK2]Mythos
2017-09-23, 12:03:41
Kurz und Mittelstrecke fliegt im Bereich unter bzw um 10 km. Nicht in der Stratosphäre.
Du hast als Argument gegen Flugzeuge im Inlandsflug die schlechtere Umweltbilanz gegenüber Bussen und Bahnen genannt. Aber Autos sind mindestens genauso schlecht im Vergleich dazu. Es sei denn du besetzt grundsätzlich alle 5 (oder mehr) Sitzplätze. Macht aber niemand.

Drumlord
2017-09-23, 12:47:40
Mythos;11498506']Ich kann euch bestätigen dass das eben NICHT funktioniert, die Situation ist mittlerweile so, dass es in Deutschland schwierig bis unmöglich geworden ist, einen Maintenance Provider zu finden, der kurzfristig in der Lage ist, einen Mangel an einem Flieger zu beheben.
Egal mit wem ich spreche, überall herrscht Personal, Zeit und Teilemangel. Selbst Lufthansa, die früher immer deutliche Überkapazitäten hatten, aber auf Grund der horrenden Preise gemieden wurden, sind mittlerweile auch an den großen Stationen in Deutschland komplett aus bzw überlastet. Das ist die direkte Folge von jahrelangem Personal und Ersatzteillager-Abbau.
Die Leidtragenden sind in letzter Konsequenz übrigens die Kunden, also Ihr, die Passagiere, die vermehrt mit Flugausfällen, unpünktlichen Fliegern und teilweise echt schlecht aussehenden Kabinen zu kämpfen haben.
Was wären deiner Meinung nach notwendige Schritte um diese Situation zu entschärfen? Mindestpreise?

Philipus II
2017-09-23, 12:56:25
Von meinem Swiss Flug via Zurück nach Hong Kong war ich dieses Jahr durchaus enttäuscht. Der Service an Bord der Eco war gut, aber konnte Etihad nicht übertreffen. Bezüglich des Platzangebots ist der Etihad A330 weitaus bequemer als die 777 der Swiss. Ich werde die Verbindungen mit Air Berlin/Etihad nach Asien durchaus vermissen.

Ich persönlich hoffe, dass Easyjet und Ryanair sich innereuropäisch möglichst viel Marktanteil einverleiben können. Ich habe mit beiden Gesellschaften bisher sehr gute Erfahrungen.

Drumlord
2017-09-23, 12:56:42
Mythos;11498650']Kurz und Mittelstrecke fliegt im Bereich unter bzw um 10 km. Nicht in der Stratosphäre.
Du hast als Argument gegen Flugzeuge im Inlandsflug die schlechtere Umweltbilanz gegenüber Bussen und Bahnen genannt. Aber Autos sind mindestens genauso schlecht im Vergleich dazu. Es sei denn du besetzt grundsätzlich alle 5 (oder mehr) Sitzplätze. Macht aber niemand.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/us-studie-kondensstreifen-beeinflussen-das-wetter-a-208628.html
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/klima-kondensstreifen-veraendern-die-temperatur-172625.html
http://www.zeit.de/2001/50/Heizende_Eiswoelkchen
https://www.welt.de/print-welt/article410719/Was-Klimaforscher-aus-den-Folgen-des-11-September-2001-gelernt-haben.html

[MK2]Mythos
2017-09-23, 13:09:39
Ich persönlich hoffe, dass Easyjet und Ryanair sich innereuropäisch möglichst viel Marktanteil einverleiben können. Ich habe mit beiden Gesellschaften bisher sehr gute Erfahrungen.
Wie ich schon mehrmals angedeutet habe, ist das nicht nur extrem kurzsichtig, sondern auch ziemlich egoistisch.
Aber das ist wahrscheinlich der Zeitgeist, aus dem gleichen Grund ist Kik so erfolgreich. Geiz ist geil.
Aber sei dir sicher, sobald genug Konkurrenz von den Billig Airlines verdrängt wurde, steigern die auch ihre Preise. Und das nicht um das Personal fair zu bezahlen, sondern zur Gewinnmaximierung. ;)

Philipus II
2017-09-23, 13:29:30
Meine Solidarität gilt nun mal eher Busfahrern und Hotline-MItarbeitern als Top-Verdienern zwischen 100 und 400k Euro, die eiskalt ihre Privilegien verteidigen und zum Teil sogar schamlos Straftaten begehen, um sich Vorteile zu verschaffen. Ich habe als Kunde für dieses Gebahren und die Selbstdarstellung der Piloten traditioneller Airlines einfach kein Verständnis.

Die Air Berlin jetzt der Lufthansa zuzuschieben ist für mich als Kunde kurzfristig gut, aber langfristig problematischer als ein Zusammenbruch. Ein Lufthansa-Monopol wird die Preissteigerung deutlich beschleunigen, während eine Stärkung der modernen Herausforderer auf Dauer für stagnierende Preise sorgen könnte. Ryanair, Easyjet, Vueling und Co arbeiten nunmal einfach massiv kostengünstiger und bieten für mich ein gleichwertiges Produkt an.

[MK2]Mythos
2017-09-23, 13:52:39
Achso, niedrig bezahlte Busfahrer und Hotline Mitarbeiter genießen dein Mitgefühl, Flightcrews die unter unwürdigen Umständen in Scheinselbständigkeit schufften müssen, sind aber okay, weil da gehts ja um dein Geld. Macht Sinn. :)

Drumlord
2017-09-23, 14:08:54
Mythos;11498583']
Die Sinnhaftigkeit von deutschen Inlandsflügen ist für viele Menschen natürlich gegeben. Ich bin viele Jahre Berlin - München geflogen. Zeitersparnis gegenüber Autofahren: ca 4 Std
IC/ICE?

Mythos;11498583']Wenn du lieber Bahn fährst, ist das doch auch okay. Allerdings waren für mich die allermeisten Bahnfahrten wie Viehtransporte, gerade im Pendelverkehr Freitag und Sonntag sind die Züge völlig überfüllt.
erste Klasse?

Wobei es natürlich schon stimmt, dass die inkompetente BAHN es bis heute nicht hinbekommt die passagierreichen Spitzen durch mehr Waggons abzufedern. Ich mein, so schwer kann das doch nicht sein!? In Japan hätte man unsere DB-Pappnasen öffentlichkeitswirksam ausgepeitscht und mit Schande übergossen.

Drumlord
2017-09-23, 14:18:24
Mythos;11498735']Achso, niedrig bezahlte Busfahrer und Hotline Mitarbeiter genießen dein Mitgefühl, Flightcrews die unter unwürdigen Umständen in Scheinselbständigkeit schufften müssen, sind aber okay, weil da gehts ja um dein Geld. Macht Sinn. :)

jetzt verdrehst Du ihm aber die Worte im Mund! :wink: Flight Crew besteht aus Piloten, Stewardessen, Flight Medics und co! Stewardessen werden beschissen bezahlt, während Piloten heutzutage sinnbildlich im Kaviar baden. Und Stewardessen machen x-mal mehr und vor allem stressigere Arbeit während des Flugs als die Piloten. Ein Pilot startet das Flugzeug (3min), macht dann den Autopiloten an, legt die Füße hoch und lässt die Elektronik alles machen. Plus am Ende 3min Landung. Früher, als Fliegen noch eine Herausforderung war, man alles manuell steuern und ablesen musste inkl. Navigation mittels Karten und Kompass, da hätte ich Verständnis für die fürstliche Bezahlung, aber heutzutage, wo Piloten zu unfähig sind ein Flugzeug manuell zu steuern (https://youtu.be/YJzg6W2f7Ng), ist das nicht mehr gerechtfertigt.

Philipus II
2017-09-23, 14:48:22
Ich finde jetzt nicht dass Ryanair Piloten-Gehälter von 30-95k pro Jahr Sklavenhaltung sind. Der Einstieg ist etwas niedrig und macht es schwer, zu diesem Zeitpunkt Ausbildungskredite zu tilgen. Aber das ist halt wie überall, Einsteiger verdienen weniger. Die Rendite teurer Ausbildungen kommt nicht kurz nach deren Abschluss, sondern im weiteren Verlauf des Berufslebens.

Dass ein Tuifly Kapitän bis zu über 200k EUR verdient bringt mir als Passagier keinen wie auch immer gearteten Mehrwert. Die Streikbereitschaft der Crews bei einigen Airlines ist enormes Verspätungsrisiko, und zwar sogar für Verspätungen ohne Ausgleichszahlung. Aufgrund der Bereitschaft Teile der Crews von Tuifly und Air Berlin zum Wilden Streik durch Krankmeldung (auch bekannt als Betrug) zweifle ich sogar die charakterliche Eignung der Betroffenen für diese verantwortungsvolle Aufgabe an. Daher versuche ich die Problem-Airlines zu meiden, was mir aber nicht immer gelingt.

Beim gleichen Preis steige ich aber lieber bei Easyjet oder Ryanair ein als bei Tuifly und Air Berlin. Eurowings ist für mich nur ein weiterer Billigflieger ohne Mehrwert, der aber meist etwas teurer ist. Selbst Lufthansa ist mir keinen nennenswerten Aufpreis wert. Ich erwarte auch weder deutschsprechendes Personal noch deutschsprachige Filme und bin daher recht flexibel.

Ich denke, die Piloten der alten Airlines haben mit ihren Eskapaden und ihrer Gier die Sympathie der Kunden verspielt.

Weil du ja Insider-Kenntnisse hast: Bietet Tuifly eigentlich noch pay-to-fly Programme mit sogenannten Line Trainings an?

[MK2]Mythos
2017-09-23, 15:13:54
jetzt verdrehst Du ihm aber die Worte im Mund! :wink: Flight Crew besteht aus Piloten, Stewardessen, Flight Medics und co! Stewardessen werden beschissen bezahlt, während Piloten heutzutage sinnbildlich im Kaviar baden. Und Stewardessen machen x-mal mehr und vor allem stressigere Arbeit während des Flugs als die Piloten. Ein Pilot startet das Flugzeug (3min), macht dann den Autopiloten an, legt die Füße hoch und lässt die Elektronik alles machen. Plus am Ende 3min Landung. Früher, als Fliegen noch eine Herausforderung war, man alles manuell steuern und ablesen musste inkl. Navigation mittels Karten und Kompass, da hätte ich Verständnis für die fürstliche Bezahlung, aber heutzutage, wo Piloten zu unfähig sind ein Flugzeug manuell zu steuern (https://youtu.be/YJzg6W2f7Ng), ist das nicht mehr gerechtfertigt.
Ich verdrehe hier übergaupt nichts. Es ist kein Geheimnis dass Ryanair Piloten in Scheinselbständigkeit bei Ryanair angestellt sind damit die Firma ordentlich Kosten sparen kann. Dass die gesamte Flightcrew zwischen den Legs die Kabine reinigen muss und auch sonst keine Verschnaufpause bekommt und dass Ryanair viele verbotene Statistiken und Ranglisten führt um Druck auf das Personal aufbauen zu können. Was den Rest deines Postings angeht, sorry, aber das ist völliger Bullshit. Ich bin sicherlich kein Freund davon dass Piloten in vielen Airlines (auch bei uns) der Arsch gepudert wird, was das für Konsequenzen hat, erlebe ich jeden Tag, gehört hier aber nicht hin. Aber bleiben wir bitte bei den Tatsachen und die sehen doch etwas anders aus als dein Fantasiegebilde vom Job eines Verkehrspiloten in der Kurz und Mittelstrecke.

[MK2]Mythos
2017-09-23, 15:26:58
Ich finde jetzt nicht dass Ryanair Piloten-Gehälter von 30-95k pro Jahr Sklavenhaltung sind. Der Einstieg ist etwas niedrig und macht es schwer, zu diesem Zeitpunkt Ausbildungskredite zu tilgen. Aber das ist halt wie überall, Einsteiger verdienen weniger. Die Rendite teurer Ausbildungen kommt nicht kurz nach deren Abschluss, sondern im weiteren Verlauf des Berufslebens.

Dass ein Tuifly Kapitän bis zu über 200k EUR verdient bringt mir als Passagier keinen wie auch immer gearteten Mehrwert. Die Streikbereitschaft der Crews bei einigen Airlines ist enormes Verspätungsrisiko, und zwar sogar für Verspätungen ohne Ausgleichszahlung. Aufgrund der Bereitschaft Teile der Crews von Tuifly und Air Berlin zum Wilden Streik durch Krankmeldung (auch bekannt als Betrug) zweifle ich sogar die charakterliche Eignung der Betroffenen für diese verantwortungsvolle Aufgabe an. Daher versuche ich die Problem-Airlines zu meiden, was mir aber nicht immer gelingt.

Beim gleichen Preis steige ich aber lieber bei Easyjet oder Ryanair ein als bei Tuifly und Air Berlin. Eurowings ist für mich nur ein weiterer Billigflieger ohne Mehrwert, der aber meist etwas teurer ist. Selbst Lufthansa ist mir keinen nennenswerten Aufpreis wert. Ich erwarte auch weder deutschsprechendes Personal noch deutschsprachige Filme und bin daher recht flexibel.

Ich denke, die Piloten der alten Airlines haben mit ihren Eskapaden und ihrer Gier die Sympathie der Kunden verspielt.

Weil du ja Insider-Kenntnisse hast: Bietet Tuifly eigentlich noch pay-to-fly Programme mit sogenannten Line Trainings an?
Mein Quote auf der letzten Seite war kein Zufall, dir scheint entgangen zu sein dass deine ach so zuverlässige Ryanair "die ihr Personal im Griff hat" gerade von extremen Ausfällen geplagt wird weil das Personal einfach die Schnauze voll hat.
Was deine Frage angeht, das kann ich dir nicht beantworten weil ich dann doch eher von der technischen Seite komme und mit dem Training der Crews nichts am Hut habe. Wenn ich mal wieder das zweifelhafte Vergnügen habe mit einem FO zu sprechen und es nicht um Probleme mit dem Flieger geht, dann kann ich das aber mal ansprechen.

Drumlord
2017-09-23, 15:57:17
Mythos;11498782']Ich verdrehe hier übergaupt nichts. Es ist kein Geheimnis dass Ryanair Piloten in Scheinselbständigkeit bei Ryanair angestellt sind damit die Firma ordentlich Kosten sparen kann.
Was verdient so ein Ryan-Air Pilot im Median?

Mythos;11498782']Was den Rest deines Postings angeht, sorry, aber das ist völliger Bullshit. Ich bin sicherlich kein Freund davon dass Piloten in vielen Airlines (auch bei uns) der Arsch gepudert wird, was das für Konsequenzen hat, erlebe ich jeden Tag, gehört hier aber nicht hin. Aber bleiben wir bitte bei den Tatsachen und die sehen doch etwas anders aus als dein Fantasiegebilde vom Job eines Verkehrspiloten in der Kurz und Mittelstrecke.
Warum so aggressiv? ;)

GSXR-1000
2017-09-23, 16:04:32
Mythos;11498583']Keine Ahnung wie du dir den Flugbetrieb vorstellst, aber die TUIfly fliegt keine "Inlandsflüge", bei uns werden touristische Destinationen in und außerhalb Europas angeflogen, das ändert aber nichts daran dass die Flieger Nachts zu 80% auf deutschen Stationen stehen und dort gewartet werden (müssen).
Dies gilt auch für Kurz und Mittelstrecke Flieger anderer Airlines.
Die Sinnhaftigkeit von deutschen Inlandsflügen ist für viele Menschen natürlich gegeben. Ich bin viele Jahre Berlin - München geflogen. Zeitersparnis gegenüber Autofahren: ca 4 Std bei ca 3L Kerosin/100km pro Passagier.
Wenn du lieber Bahn fährst, ist das doch auch okay. Allerdings waren für mich die allermeisten Bahnfahrten wie Viehtransporte, gerade im Pendelverkehr Freitag und Sonntag sind die Züge völlig überfüllt. Da muss dann schon mindestens eine Platzreservierung, besser aber die erste Klasse her und dann reden wir über Preise, die kaum ein Mensch für einen vergleichbaren Flug zahlen möchte.
Das Problem ist eher, dass man Inlandsflüge eben nicht kostendeckend zu den Preisen anbieten kann. Je mehr Konkurrenz es in diesem Segment gibt, desto niedriger die Preise und desto schwieriger wirds.
Daher meine Hoffnung dass sich dieses Geschäft gesund schrumpft um die Airlines wieder atmen lassen zu können. Es muss einfach in die Köpfe dass Fliegen nicht so günstig ist, wie man sich das wünscht.

Inlandsflüge werden zu konkurrenzfähigen Preisen nie lukrativ sein, weder finanziell noch umwelttechnisch.
Zu den reinen Linienflügen kommen ja noch überführungsflüge, weil ein Flieger eben nicht da steht, wo er sein sollte und die Flüge zu notwendigen Wartungen/Reperatuen, die eben auch nur an einem oder zwei standorten gemacht werden können. Da sieht die Umweltbilanz und auch die Kostenrechnung schon ganz anders aus. Ebenso, wenn der Flieger wie so oft bei Inlandsflügen nur halbvoll oder noch leerer ist.
Ausserdem entfällt bei Inlandsflügen meist das sehr lukrative Nebengeschäft des Posttransports, bei Interkontiflügen sehr gutes zusätzliches Geld bei dem Luftfracht und Luftpost nebenbei mitgenommen wird.
Was du über die Bahn schreibst ist nebenbei falsch. Eine Bahncard rechnet sich sehr schnell und ist dann sehr schnell viel viel billiger als ständige Flüge. Nebenbei auch wesentlich flexibler. Und sorry, aber die regelmässige bestuhlung bei Airlines (sofern man denn nicht mindestens business class fliegt, was preislich absurd ist) erinnert eher an viehtransporte als die Fahrt in einem ICE zweiter Klasse. Wo die Taktdichte inzwischen so hoch ist, das es auch selten keine Sitzplätze mehr gibt. ansonsten kann man für sehr schlankes Geld reservieren.

GSXR-1000
2017-09-23, 16:05:44
Ich redete ja auch nicht von TUIFly. Was die Bahn angeht, kann ich dir zustimmen. So toll wie tw beschrieben ist das nicht (insbesondere im Pendelverkehr geht da hier in NRW mal gar nicht). Auf der Fernstrecke ist es zwar potentiell besser als im Nahverkehr, aber immer noch viel zu oft überfüllt, verspätet und fehlerbehaftet. Erste Klasse und Sitzplatzreservierung sind tatsächlich Pflicht, ansonsten ist es der gleiche Viehtransport wie mit dem Regionalzug. Das ist beim Inlandsflug auch so, aber da immerhin nur für ca 1h.
wir reden (im vergleich mit Flugstrecken) wohl ausschliesslich von fernstrecken. Wieder ein typischer OT Post deinerseits..

24p
2017-09-23, 17:04:03
Nö. Beitrag nochmal lesen und verstehen. Ich beziehe mich ebenso auf Flüge und Bahn innerhalb D und in angrenzende Länder.

[MK2]Mythos
2017-09-23, 20:06:27
Was verdient so ein Ryan-Air Pilot im Median?


Warum so aggressiv? ;)
Glaubt man Google, ist bei RyanAir bei 85.000 Eur Schluss. Allerdings ist das System bei denen auf Grund der Scheinselbständigkeit und anderen merkwürdigen Strukturen so intransparent, dass es in der Realität deutlich weniger oder auch mehr sein könnte.
Ich weiß es jedenfalls nicht. Aggressiv bin ich nicht, aber ich finde deutliche Worte wenn ich merke, dass jemand völlig daneben liegt, das aber mit einer Polemik und Sicherheit vorträgt, dass sich mir die Nackenhaare aufstellen.

[MK2]Mythos
2017-09-23, 20:26:23
Inlandsflüge werden zu konkurrenzfähigen Preisen nie lukrativ sein, weder finanziell noch umwelttechnisch.
Zu den reinen Linienflügen kommen ja noch überführungsflüge, weil ein Flieger eben nicht da steht, wo er sein sollte und die Flüge zu notwendigen Wartungen/Reperatuen, die eben auch nur an einem oder zwei standorten gemacht werden können. Da sieht die Umweltbilanz und auch die Kostenrechnung schon ganz anders aus. Ebenso, wenn der Flieger wie so oft bei Inlandsflügen nur halbvoll oder noch leerer ist.
Ausserdem entfällt bei Inlandsflügen meist das sehr lukrative Nebengeschäft des Posttransports, bei Interkontiflügen sehr gutes zusätzliches Geld bei dem Luftfracht und Luftpost nebenbei mitgenommen wird.
Was du über die Bahn schreibst ist nebenbei falsch. Eine Bahncard rechnet sich sehr schnell und ist dann sehr schnell viel viel billiger als ständige Flüge. Nebenbei auch wesentlich flexibler. Und sorry, aber die regelmässige bestuhlung bei Airlines (sofern man denn nicht mindestens business class fliegt, was preislich absurd ist) erinnert eher an viehtransporte als die Fahrt in einem ICE zweiter Klasse. Wo die Taktdichte inzwischen so hoch ist, das es auch selten keine Sitzplätze mehr gibt. ansonsten kann man für sehr schlankes Geld reservieren.
Ich finde es immer wieder putzig wie belehrend du auftrittst, dabei aber dein Halbwissen offen legst. :-)
Dass Inlandsflüge momentan ein deutliches Minusgeschäft sind, sag ich ja schon die ganze Zeit, es gab aber eine Zeit, in der sich das in einer gesunden Mischkalkulation durchaus vertreten ließ, auf Grund der allgemeinen Preisentwicklung durch Billig Carrier ist das eben nicht mehr der Fall - hier sind wir uns scheinbar einig.
Was die Umweltbilanz angeht, eine Airline ist natürlich bemüht, einen Flieger voll zu kriegen und dann stimmt A) die Umweltbilanz und B) rechnet sich der Flug dann auch tendenziell.
Dass es Positioning Legs gibt, ist wahr, allerdings ist das wirklich eher die Ausnahme weil die Flugplanung selbstverständlich so gemacht wird, dass Flieger am Ende da stehen, wo auch die Wartung geplant ist.
Dass solche Positionsflüge in den letzten Jahren immer häufiger vorkommen, liegt daran, dass sämtliche Stationen starken Personalabbau praktiziert haben und Flugzeuge deswegen öfter mal zur Homebase fliegen müssen um dort instand gesetzt zu werden. Das ist natürlich kacke und teuer und macht die Wartung noch teurer als ohnehin schon. Auch das ist eine Auswirkung der Dumpingpreise und verschlimmert das Delta zwischen Ausgaben und Einnahmen zum Negativen.
Das was du über Postflüge glaubst zu wissen, ist übrigens auch falsch, faktisch ist es so, dass wir Postflüge wenn überhaupt kostendeckend durchführen können, das hat mehrere Airline-übergreifende Gründe die du so wahrscheinlich nicht ergoogeln kannst.
Meine Erfahrungen mit der Bahn sind zugegebenermaßen schon viele Jahre alt, aber auf Grund der Erfahrungen fahre ich eben nicht mehr mit der Bahn.
Sicherlich vergünstigt eine BahnCard 50 das Fahren, aber das hat hier auch niemand bestritten.
Wenn wir mal von den vielen Klimaanlagen Ausfällen und Streckenstörungen im Sommer und Winter absehen, bleiben in meiner Erinnerung immer noch völlig überfüllte Züge in den Stoßzeiten bei denen viele der Passagiere stehen, oder auf dem Gang sitzen müssen während in der ersten Klasse noch Sitze frei sind.
Wenn sich das geändert hat, ist das natürlich positiv zu sehen, kann ich aber nicht beurteilen.

GSXR-1000
2017-09-23, 20:58:56
Mythos;11499009']Ich finde es immer wieder putzig wie belehrend du auftrittst, dabei aber dein Halbwissen offen legst. :-)
Dass Inlandsflüge momentan ein deutliches Minusgeschäft sind, sag ich ja schon die ganze Zeit, es gab aber eine Zeit, in der sich das in einer gesunden Mischkalkulation durchaus vertreten ließ, auf Grund der allgemeinen Preisentwicklung durch Billig Carrier ist das eben nicht mehr der Fall - hier sind wir uns scheinbar einig.
Was die Umweltbilanz angeht, eine Airline ist natürlich bemüht, einen Flieger voll zu kriegen und dann stimmt A) die Umweltbilanz und B) rechnet sich der Flug dann auch tendenziell.
Dass es Positioning Legs gibt, ist wahr, allerdings ist das wirklich eher die Ausnahme weil die Flugplanung selbstverständlich so gemacht wird, dass Flieger am Ende da stehen, wo auch die Wartung geplant ist.
Dass solche Positionsflüge in den letzten Jahren immer häufiger vorkommen, liegt daran, dass sämtliche Stationen starken Personalabbau praktiziert haben und Flugzeuge deswegen öfter mal zur Homebase fliegen müssen um dort instand gesetzt zu werden. Das ist natürlich kacke und teuer und macht die Wartung noch teurer als ohnehin schon. Auch das ist eine Auswirkung der Dumpingpreise und verschlimmert das Delta zwischen Ausgaben und Einnahmen zum Negativen.
Das was du über Postflüge glaubst zu wissen, ist übrigens auch falsch, faktisch ist es so, dass wir Postflüge wenn überhaupt kostendeckend durchführen können, das hat mehrere Airline-übergreifende Gründe die du so wahrscheinlich nicht ergoogeln kannst.
Meine Erfahrungen mit der Bahn sind zugegebenermaßen schon viele Jahre alt, aber auf Grund der Erfahrungen fahre ich eben nicht mehr mit der Bahn.
Sicherlich vergünstigt eine BahnCard 50 das Fahren, aber das hat hier auch niemand bestritten.
Wenn wir mal von den vielen Klimaanlagen Ausfällen und Streckenstörungen im Sommer und Winter absehen, bleiben in meiner Erinnerung immer noch völlig überfüllte Züge in den Stoßzeiten bei denen viele der Passagiere stehen, oder auf dem Gang sitzen müssen während in der ersten Klasse noch Sitze frei sind.
Wenn sich das geändert hat, ist das natürlich positiv zu sehen, kann ich aber nicht beurteilen.

Tut mir leid, ich verstehe die dahinterstehende logik nicht. Wenn Inlandsflüge, wie du ja selbst durch die Blume zugibst, ansich eher verlustbringer sind, und sich eh nur durch mischkalkulationen ueberhaupt tragen können, also im idealfalle maximal kostendeckend sind, wieso klammert man sich denn dann überhaupt an diese? Warum gibt man dieses geschäft dann nicht einfach auf? Läuft in anderen Ländern uebrigens auch so. Da bieten die internationalen Fluglinien garkeine Inlandsflüge an, sondern ueberlassen die Inlandsflüge und Regionalflüge ausschliesslich den darauf spezialisierten Linien. Was auch absolut sinn macht und offensichtlich ertragreich funktioniert. Gerade in Regionen, wo anders als bei uns Inlands und Regionalflüge durchaus infrastrukturell und durch Insellagen und aufgrund der Entfernungen sinn machen, zum beispiel in Asien. Thai Airways beispielsweise fliegen die Inlands und Regionalstrecken garnicht. Das lassen Sie Air Asia, Nok Air und wie sie alle heissen machen. Die das auch weitaus günstiger und effizienter anbieten koennen als Thai Air das könnte. Auf den Philippinen genauso. International fliegt Philippines Airlines, Inländisch und Regional bieten das Cebu Pacific etc an. Klappt hervorragend und ist betriebswirtschaftlich deutlich sinnvoller.

Ich meinte uebrigens keine Bahncard 50, sondern die Bahncard 100, die sich für Vielreisende sehr schnell rentiert, Reservierungen beinhaltet und unter nahezu allen Umstaenden Sitzplaetze garantiert. Und zwar deutlich bequemere als in der Economy class im Flugzeug. Du redest von Zugausfällen, Verspätungen etc. Als ob es das gerade im Flugverkehr nicht genauso häufig gäbe, nur das es dort in aller regel noch deutlich unangenehmer und komplizierter wird, die reise dann doch noch irgendwie zu managen.

Zu den Postflügen meinte ich, das eben (und das weiss ich zufällig mit sicherheit) das viele internationale Fluglinien (zum beispiel bei Cathay Pacific weiss ich das zufaellig aus eigener erfahrung) bei Linienflügen regelmässig Luftfracht und Luftpost mitnehmen, zum beispiel aufgrund Kooperationsvertraegen mit DHL auf Flügen zu ihren Base Destinations und von Ihren Base Destinations. Weil um beim Beispiel Cathay Pacifik zu bleiben, an ihrem Heimatflughafen in Hongkong, das ebenfalls von Cathay Pacifik betriebene Post und Frachtzentrum direkt an den Flughafen angebunden ist. Wie mir versichert wurde ist das ein sehr lukratives Zusatzgeschäft, was selbst bei nicht vollen Flügen praktisch immer kostendeckung garantiert.

[MK2]Mythos
2017-09-23, 21:12:19
Tja, wer hat dir das denn garantiert? Irgend ein BWL'er der nur die nackten Zahlen sieht und überhaupt nicht berücksichtigt, was für Auswirkungen diese Postflüge auf die Flotte haben?
Ich kann nur von TUIfly und DLH sprechen und hier weiß ich, dass die Verträge unter dem Strich leider kaum kostendeckend sind.

GSXR-1000
2017-09-23, 21:23:16
Mythos;11499044']Tja, wer hat dir das denn garantiert? Irgend ein BWL'er der nur die nackten Zahlen sieht und überhaupt nicht berücksichtigt, was für Auswirkungen diese Postflüge auf die Flotte haben?
Ich kann nur von TUIfly und DLH sprechen und hier weiß ich, dass die Verträge unter dem Strich leider kaum kostendeckend sind.

Wie sollte das nicht kostendeckend sein, wenn sie quasi als extra bei normalen linienfluegen on top mitgenommen werden? Das ist schlicht add on fuer die normalen linienflugertraege durch die passagiere ohne extraaufwand

[MK2]Mythos
2017-09-23, 21:28:25
Das sind dann aber keine Postflüge. Postflüge sind Flüge auf denen Cargo und Kabine mit Post zugeballert werden.
Das was du meinst, ist ganz normale Luftfracht die zusätzlich mitgenommen wird.

GSXR-1000
2017-09-23, 21:39:07
Mythos;11499058']Das sind dann aber keine Postflüge. Postflüge sind Flüge auf denen Cargo und Kabine mit Post zugeballert werden.
Das was du meinst, ist ganz normale Luftfracht die zusätzlich mitgenommen wird.
Ja..das sagte ich auch von anfang an. Was aber eher im internationalen flugbereich interessant und lukrativ ist. Bei inlandsfluegen eher nicht.

Pompos
2017-09-24, 12:42:06
Wie viel macht denn das Gehalt der Flightcrew an den Flugkosten aus?

@Mythos
Wie ist eigentlich die Stimmung intern bei TUIfly dazu, dass das Wet-Leasing Vertrag mit AirBerlin wohl mit zu deren Untergang beigetragen hat?

[MK2]Mythos
2017-09-24, 12:51:08
Das will ich so nicht stehen lassen, natürlich war der Vertrag aus TUIfly Sicht ziemlich gut, aber AirBerlin hat ganz andere strategische Fehler gemacht, die deutlich mehr Geld gekostet haben.
Niemand hier freut sich über das Ende bei AirBerlin. Ich muss sicher nicht betonen dass wir jetzt 14 Flugzeuge plus multiple Crews haben, die bald nicht mehr für AB fliegen und deswegen horrende Kostenpunkte darstellen und irgendwie woanders untergebracht werden müssen.

Philipus II
2017-09-24, 13:08:40
Naja, die Crew der Tuifly hat einen Rettungsversuch ja aktiv durch einen wilden Streik torpediert. Ob diese Rettung geklappt hätte ist natürlich fraglich. Sich einer Beteiligung an der Problemlösung auf diese Art zu verweigern stell aber m.E. schon eine Mitschuld dar.

[MK2]Mythos
2017-09-24, 15:12:48
Keine Ahnung wovon du da sprichst.

Philipus II
2017-09-24, 16:53:50
http://www.spiegel.de/karriere/tuifly-mitarbeiter-melden-sich-krank-ist-das-ein-wilder-streik-a-1115393.html
Schon vergessen? Masssenhafter Arbeitszeitbetrug als Ausdruck des Protests gegen eine mögliche Variante der Air Berlin Rettung.

[MK2]Mythos
2017-09-24, 18:04:07
http://www.spiegel.de/karriere/tuifly-mitarbeiter-melden-sich-krank-ist-das-ein-wilder-streik-a-1115393.html
Schon vergessen? Masssenhafter Arbeitszeitbetrug als Ausdruck des Protests gegen eine mögliche Variante der Air Berlin Rettung.

Das hat nichts, aber auch überhaupt nichts mit Airberlin zutun, kaum zu fassen dass du das in Verbindung bringen willst.

Pompos
2017-09-25, 22:42:08
Wie viel macht denn das Gehalt der Flightcrew an den Flugkosten aus?

Mythos;11499482']Das will ich so nicht stehen lassen, natürlich war der Vertrag aus TUIfly Sicht ziemlich gut, aber AirBerlin hat ganz andere strategische Fehler gemacht, die deutlich mehr Geld gekostet haben.
Niemand hier freut sich über das Ende bei AirBerlin. Ich muss sicher nicht betonen dass wir jetzt 14 Flugzeuge plus multiple Crews haben, die bald nicht mehr für AB fliegen und deswegen horrende Kostenpunkte darstellen und irgendwie woanders untergebracht werden müssen.
Danke für deinen Einblick. Ja, dass ein einzelner nicht ganz vorteilhafter Vertrag alleine für den Untergang verantwortlich ist, wollte ich auch nicht behaupten. Hat eigentlich AirBerlin eigentlich Schulden bei TUIfly? Verhandelt TUIfly aktuell mit? Was habt ihr mit den 14 Fliegern vor?

[MK2]Mythos
2017-09-30, 13:42:57
Wie viel macht denn das Gehalt der Flightcrew an den Flugkosten aus?


Danke für deinen Einblick. Ja, dass ein einzelner nicht ganz vorteilhafter Vertrag alleine für den Untergang verantwortlich ist, wollte ich auch nicht behaupten. Hat eigentlich AirBerlin eigentlich Schulden bei TUIfly? Verhandelt TUIfly aktuell mit? Was habt ihr mit den 14 Fliegern vor?
Wie sich die Kosten zusammen stellen, kann ich dir nicht beantworten. Das hängt auch von zu vielen (variablen) Faktoren ab.
Ein Teil der an AB verleasten Flotte geht in unser operatives Geschäft zurück und den anderen Teil werden wir wieder verleasen.
http://avherald.com/h?article=4af119d9&opt=0
Keine guten Schlagzeilen für AirBerlin. Hier kamen wohl wieder viele Faktoren zusammen, schlechte Sicht, daher die Entscheidung, auf der viel zu kurzen und nassen ILS Runway zu landen, 11 Knoten Rückenwind, evtl kleine Anti Skid Problemchen und fertig ist der Flugunfall. Würd mich nicht wundern wenn Kostendruck im Nacken dazu geführt hat, dass die Crew sich nicht für einen Ausweichflughafen entscheiden sondern unbedingt die Landung versuchen wollte.
Lufthansa fliegt übrigens jetzt mit ner Boeing 747-400 Frankfurt - Berlin um die Nachfrage zu befriedigen. Das ist echt pervers.

Philipus II
2017-10-09, 21:40:59
So wie aussieht wird es keinen Tarifvertrag zu einem Betriebsübergang für die Piloten geben. Jeder Pilot muss sich regulär neu bewerben. Neue Stellen gibt es bei Eurowings Österreich, die derzeit keinem Tarifvertrag unterliegt. Bei Eurowings Deutschland und Lufthansa besteht Friedenspflicht bis Dezember 2019, so dass das Management in Ruhe Fakten schaffen kann. Wer als Pilot also wahrscheinlich am Wilden Streik bei der Air Berlin teilgenommen hat, dürfte massive Probleme haben, eine Anschlussbeschäftigung zu finden - selbst wenn er am fraglichen Tag wirklich nicht diensttauglich war. Die Aktion ging daher ganz klar auf Kosten der anständigen Crews.

Und auch so sind für altgediente Kräfte massive Gehaltseinbussen von den nicht marktgerechten Air Berlin Bedingungen zu erwarten. Airliners.de erklärt die Hintergründe: http://www.airliners.de/air-berlin-mitarbeiter-eurowings-in-tarif-flucht-aviation-management/42502

Korfox
2017-10-10, 06:56:18
Ryan Air sucht doch händeringend Piloten...

x-force
2017-10-10, 14:53:04
schade um die angestellten, schade für die umwelt, daß es subventionierte flüge überhaupt gibt.

wer als kunde jedoch extrem billig bucht und alle vier jahre quatsch wählt, braucht sich dann jedoch nicht über die folgen beklagen, denn zum einen ist das dumping politisch gewollt zum anderen muss einem klar sein, daß ein halbes hähnchen nicht für einen euro vernünftig erzeugt werden kann.

Philipus II
2017-10-10, 18:54:00
Ryan Air sucht doch händeringend Piloten...
Für viele Air Berlin Piloten würde ein Wechsel zur Ryanair bis zu 50% Gehaltsverlust bedeuten. Das Insolvenzgeld liegt in wohl jedem Fall bis zur endgültigen Betriebseinstellung höher. Trotz Deckelung des Arbeitslosengelds wird für den einen oder anderen Co-Piloten selbst das Arbeitslosengeld höher liegen als das Netto-Gehalt bei Ryanair nach Abzug alles Unkosten. Der potentielle Arbeitgeber Ryanair ist daher eher eine der letzten Optionen für die bisher verwöhnten Air Berlin Crews.

[MK2]Mythos
2017-10-10, 22:56:20
In all deinen Postings kommt ganz klar deine Verachtung und Missgunst ggü Airline Beschäftigten durch.
Inwiefern sind die Crews denn für dich "verwöhnt"?

Philipus II
2017-10-10, 23:31:26
Verachtung gegenüber Airline-Personal? Sicher nicht. Ich schätze guten Service durchaus. Ich konnte jedoch subjektiv bisher nicht feststellen, dass die hochbezahlten Crews der von deutschen Spartengewerkschaften dominierten Fluggesellschaften im Schnitt bessere Leistungen bringen als Crews anderer Gesellschaften. Tendenziell schätze ich die Leistungsbereitschaft bei Ryanair, Easyjet, Emirates, Etihad, Quatar, Vueling und China Airlines sogar höher ein. Cathay Pacific und Singapore Airlines würde ich auch gerne mal ausprobieren, denn meine Bekannnten schwärmen davon sehr.

Gehälter von 50 bis über 100 Prozent über Marktgehältern halte ich für Verwöhnung. Ich habe kein Problem damit, wenn Fluggesellschaften so gut zahlen. Ich akzeptiere dafür aber weder Mehrpreis noch reduzierten Sitzkomfort noch Verspätungen/Streichungen durch Streiks. Ich habe oft den Eindruck, dass die Angestellten der alten Airlines hier eine gewisse Arroganz an den Tag legen, dass sie etwas besseres wären und Fliegen ja Luxus wäre.

[MK2]Mythos
2017-10-11, 03:10:14
Fliegen IST Luxus. Die Ticketpreise hier in Europa ließen sich nur auf Kosten von Substanz und Arbeitsplätzen realisieren. Du weigerst dich nur zu erkennen was für ein enormer Kostenapparat dahinter steht ein Flugzeug gewinnbringend von A nach B zu bringen. Ich werf mal ne Summe in den Raum, wenn wir mit nur EINEM Flugzeug einen Delay von 3 Std haben: 100.000 Eur kostet uns das.
Vor ein paar Wochen ließ ein Passagier beim Verlassen des Flugzeugs auf Fuerteventura ein Megaphone mitgehen. Das gehört zum Emergency Equipment und muss zwingend an Bord liegen. Wir mussten einen Kleinflieger für 10.000 Eur mit nem Megaphone und 4 AA Batterien runter schicken. Und das ist nur eines von unzähligen Beispielen welche das Fliegen so teuer machen.
Ich wiederhol mich schon wieder, aber: In Deutschland gibt es praktisch keinen Maintenance Provider mehr, der einigermaßen kurzfristig Beanstandungen an Fliegern abarbeiten kann. Die Technik in Deutschland ist völlig ausgedünnt. Letztens flog eines unserer Flugzeuge tagelang mit einer geblockten Toilette durch die Gegend. Das Ergebnis: Nur zwei Toiletten für 180 Leute über mehrere Stunden, was da an Bord los war, kannst du dir vielleicht vorstellen. Der Grund? Ne halbe Packung aufgequollener Damenbinden die in der Toilette entsorgt wurden.
Ich könnte mittlerweile Bücher darüber schreiben. Ich will hier auch gar nicht rumheulen wie hart das Airline Geschäft ist, aber du scheinst überhaupt nicht sehen zu wollen, was das für ein anfälliges und sehr schnell sehr teures Geschäftsfeld ist.
Das Beispiel von x-force war schon ziemlich passend. Sicherlich wäre es geil, wenn Jeder für 19 Eur überall hinfliegen könnte, aber Fliegen ist und bleibt ein teures und wahnsinnig komplexes Geschäft.

Korfox
2017-10-11, 07:00:04
Für viele Air Berlin Piloten würde ein Wechsel zur Ryanair bis zu 50% Gehaltsverlust bedeuten. Das Insolvenzgeld liegt in wohl jedem Fall bis zur endgültigen Betriebseinstellung höher. Trotz Deckelung des Arbeitslosengelds wird für den einen oder anderen Co-Piloten selbst das Arbeitslosengeld höher liegen als das Netto-Gehalt bei Ryanair nach Abzug alles Unkosten. Der potentielle Arbeitgeber Ryanair ist daher eher eine der letzten Optionen für die bisher verwöhnten Air Berlin Crews.
Und was ist nach einem Jahr ALG? Dann doch zum hoffentlich noch existierenden Wenig-Zahler und die Renteneinbußen mitnehmen?

Ich meine... irgendwie ist es doch bald offensichtlich. Wenn die Airlines, die viel zahlen, reihenweise hopps gehen... dann scheint das doch etwas zu viel zu sein.

Gast
2017-10-11, 14:27:32
Ich meine... irgendwie ist es doch bald offensichtlich. Wenn die Airlines, die viel zahlen, reihenweise hopps gehen... dann scheint das doch etwas zu viel zu sein.
Wurde Air Berlin nicht zeitlebens für beschissenes Management gescholten?
Dass gierige Piloten die Fluglinien in den Ruin treiben, klingt doch reichlich platt.

Philipus II
2017-10-12, 00:51:18
Mythos;11516520']Fliegen IST Luxus.
Hier haben wir halt eine stark unterschiedliche Meinung und werden nicht zu einem gemeinsamen Nenner kommen. Für mich ist Fliegen eine normale Transportdienstleistung ebenso wie Bahn oder Bus, nur eben mit der Möglichkeit, auch lange Strecken schnell zurückzulegen. Ich sehe keinen Grund, den Zugang zu Flugreisen für die breite Masse zu beschränken, in dem überholte Statusvorstellungen der Besatzungen weiterhin als verbindlich angesehen werden. Ich sehe keine moralische Verpflichtung durch meine Konsumentscheidung deutsche Arbeitsplätze zu subventionieren oder nach Abzug der Ausbildungskosten weit überdurchschnittliche Gehälter zu garantieren.

Wenn mich eine Ryanair oder Easyjet günstiger ans Ziel bringt buche ich diese bevorzugt. Wenn die einschlägigen Billigflieger damit sogar noch Geld verdienen mache ich mir um die Zukunft dieser Gesellschaften wenig Sorge. Im Schnitt bieten die dann entweder schlicht das gefragtere Produkt an oder stellen dieses günstiger/effizienter her. Management, Strategie, Unternehmenskultur oder schlicht die Crews - einige machen ihren Job so, dass das Ergebnis vom Markt bevorzugt wird.. Ist doch eine tolle Sache, wenn Dinge für mich auch mal deutlich günstiger werden. So billig wie in den letzten 10 Jahren war Fliegen noch nie und das eben dank der Billigflieger - und der wechselbereiten Konsumenten wie mir.

Wenn eine ausländische Airline auf der Langstrecke das bessere Produkt anbietet buche ich das. Wenn sie damit kein Geld verdient ist das jetzt auch nicht direkt mein Problem. Ich bin ein gutes Beispiel für einen Fluggast, der bei der Auswahl der Gesellschaft sehr flexibel ist und dann nach Preis und Komfort wählt. Ich lege nichtmal Wert auf deutschsprachige Crew. Wie man in den letzten beiden Jahrzehnten sieht ist Fliegen eben nicht den Top 5% vorbehalten, wenn der Konkurrenzdruck innovative Geschäftsmodelle begünstigt. Ich halte es für schwer, die Kunden mit dem Argument "Fliegen muss Luxus sein" zur eigenen Gesellschaft zu locken, wenn der Komfort dort nicht mal höher liegt. Und selbst mit besserem Komfort kann man die Mehrheit nicht locken. Es zählen Verfügbarkeit, Preis und Zuverlässigkeit.

Insgesamt ist die Luftfahrt aber durchaus ein Bereich mit enormen Kosten, hoher Kapitalbindung und eher geringen Margen und Einstiegshürden für finanzkräftige Wettbewerber. Ich meide daher Fluggesellschaften bewusst als Investment.

[MK2]Mythos
2017-12-21, 19:07:00
Eine interessante Entwicklung: Der Plan von Ryanair Boss O'Leary schien aufzugehen, die Konkurrenz solange mit Dumpingpreisen beschäftigen, bis sie sich vom Markt verabschieden. AirBerlin und Niki sind Geschichte, im Falle von AB kamen natürlich noch schwere Managementfehler dazu. Allerdings führt das ganze nun zu einem quasi Monopol der DLH in Deutschland, was zu steigenden Preisen führt, nur ohne dass Ryanair unmittelbar davon profitieren kann, weil die Belegschaft jetzt endlich langsam auch etwas vom Kuchen abhaben und unter fairen Konditionen arbeiten möchte.
Thomas Cook und TUI können sich als "Retter in der Not" profilieren und führen Flüge für die gestrandeten und sitzen gebliebenen Passagiere durch. Ich finds ja irgendwie putzig.

[MK2]Mythos
2018-08-11, 14:31:48
Mal wieder was neues von Ryanair:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Verwerflich-bestimmt-aber-so-schoen-billig-article20567062.html

Mr.Fency Pants
2018-08-11, 17:58:49
Es gibt halt immer 2 Player in diesem Spiel. Man kann als Fluggast nicht erwarten, dass es kuschlige Arbeitsbedingungen für die Angestellten gibt, wenn man für 20-40€ für sein Flugticket bezahlt, so funktioniert das nunmal nicht.

Oid
2018-08-11, 18:19:36
Liegt ja eh nur an den renditegeilen Investoren und Aktionären. Aber für nen Zwanni nach Malle? Da simmer dabei!

MSABK
2018-08-11, 21:26:13
Liegt ja eh nur an den renditegeilen Investoren und Aktionären. Aber für nen Zwanni nach Malle? Da simmer dabei!

Als Kunde vergleicht man ja Preise, das wird ja auch immer geraten: Vergleicht Preise und vermeidet damit unnötig übers Ohr gehauen zu werden.

Warum sollte ich als Kunde auch nicht günstig fliegen können? Es ist ja nicht meine Aufgabe für gute Verhältnisse bei Firmen anzubieten. Dann soll der Staat eingreifen und den Markt regulieren. Folglich wird der Kunde dann bei seinem nächsten Preisvergleich die entsprechenden Angebote finden und dann ist halt der günstigste Flug 90€ und nicht 20€.

Philipus II
2018-08-11, 21:45:28
Ich werde morgen meinen dritten Ryanairflug 2018 antreten. Ok, technisch ist es Laudamotion, aber operated by Ryanair. Bis Jahresende komme ich wohl auf 4-5 return trips. Ich mag Ryanair und vor allem die Preise. Dass die Arbeitsbedingungen nicht mit denen der deutschen Platzhirschen vergleichbar sind ist mir bewusst.

Ich halte das Streikrisiko bei Ryanair auch nicht für größer als bei anderen Airlines. Bucht man Laudamotion operated by Ryanair hat man bei Streik Anspruch auf Entschädigung, da die Laudamotion ja nicht bestreikt wird. Wenn man pünktlich reisen möchte sollte man lieber Eurowings pauschal meiden.

[MK2]Mythos
2018-08-11, 21:47:30
Als Kunde vergleicht man ja Preise, das wird ja auch immer geraten: Vergleicht Preise und vermeidet damit unnötig übers Ohr gehauen zu werden.

Warum sollte ich als Kunde auch nicht günstig fliegen können? Es ist ja nicht meine Aufgabe für gute Verhältnisse bei Firmen anzubieten. Dann soll der Staat eingreifen und den Markt regulieren. Folglich wird der Kunde dann bei seinem nächsten Preisvergleich die entsprechenden Angebote finden und dann ist halt der günstigste Flug 90€ und nicht 20€.
Der Artikel hat es ja recht blumig verglichen, du kaufst dann wohl auch das billigste Fleisch bei Aldi?
Wie ich ja hier schon öfter angemerkt habe, komme ich aus der Branche und was dieses Jahr bei DLH und TUIfly abgeht, ist kaum mehr vorstellbar, der Sparwahnsinn der letzten Jahre kostet bereits seinen Tribut, es stranden wöchentlich tausende von Fluggäste irgendwo, sind verärgert, nehmen die Fluggast Entschädigungen in Anspruch und schwören: "nie wieder mit Airline XY". Nur ist genau das die Folge des Verhaltens der Kunden der letzten Jahre. Ein stabiler und pünktlicher Flugbetrieb lässt sich nur aufrecht erhalten, wenn die Airlines es sich leisten können, Reserven zu haben (in Form von Flugzeugen oder Standzeiten). Diese Reserven können wir uns aber nicht mehr leisten, die Flugpläne sind auf Kante gebaut, viele Flugzeuge fliegen 48 Stunden und sehen keinen Techniker, höchstens, um mal ein bißchen Öl aufzufüllen.
Ich will hier keine Firmeninterna ausplaudern, aber mein Arbeitgeber hat dieses Jahr bisher einen hohen zweistelligen Millionenbetrag nur für die Entschädigungen hingeblättert.
Der Kunde hat es in der Hand sich für geiz ist geil zu entscheiden, oder ein bißchen mehr zu bezahlen und sich dann aber sicher zu sein, dass sein Flug auch pünktlich und zuverlässig statt findet.

[MK2]Mythos
2018-08-11, 21:52:22
Ich werde morgen meinen dritten Ryanairflug 2018 antreten. Ok, technisch ist es Laudamotion, aber operated by Ryanair. Bis Jahresende komme ich wohl auf 4-5 return trips. Ich mag Ryanair und vor allem die Preise. Dass die Arbeitsbedingungen nicht mit denen der deutschen Platzhirschen vergleichbar sind ist mir bewusst.

Ich halte das Streikrisiko bei Ryanair auch nicht für größer als bei anderen Airlines. Bucht man Laudamotion operated by Ryanair hat man bei Streik Anspruch auf Entschädigung, da die Laudamotion ja nicht bestreikt wird. Wenn man pünktlich reisen möchte sollte man lieber Eurowings pauschal meiden.
Hast du den verlinkten Artikel gelesen und verstanden? Wenn ja, ist dir derartiges Geschäftsgebaren einfach nur egal weil du ignorant bist und nach dem Motto "nach mir die Sintflut" lebst?

MSABK
2018-08-11, 22:01:24
Mythos;11766752']Der Artikel hat es ja recht blumig verglichen, du kaufst dann wohl auch das billigste Fleisch bei Aldi?
Wie ich ja hier schon öfter angemerkt habe, komme ich aus der Branche und was dieses Jahr bei DLH und TUIfly abgeht, ist kaum mehr vorstellbar, der Sparwahnsinn der letzten Jahre kostet bereits seinen Tribut, es stranden wöchentlich tausende von Fluggäste irgendwo, sind verärgert, nehmen die Fluggast Entschädigungen in Anspruch und schwören: "nie wieder mit Airline XY". Nur ist genau das die Folge des Verhaltens der Kunden der letzten Jahre. Ein stabiler und pünktlicher Flugbetrieb lässt sich nur aufrecht erhalten, wenn die Airlines es sich leisten können, Reserven zu haben (in Form von Flugzeugen oder Standzeiten). Diese Reserven können wir uns aber nicht mehr leisten, die Flugpläne sind auf Kante gebaut, viele Flugzeuge fliegen 48 Stunden und sehen keinen Techniker, höchstens, um mal ein bißchen Öl aufzufüllen.
Ich will hier keine Firmeninterna ausplaudern, aber mein Arbeitgeber hat dieses Jahr bisher einen hohen zweistelligen Millionenbetrag nur für die Entschädigungen hingeblättert.
Der Kunde hat es in der Hand sich für geiz ist geil zu entscheiden, oder ein bißchen mehr zu bezahlen und sich dann aber sicher zu sein, dass sein Flug auch pünktlich und zuverlässig statt findet.

Nur weil man Preise vergleicht, heisst es nicht direkt, dass man z.B das billigste Fleisch bei Aldi kauft.

Es ist nunmal für viele Menschen erschwinglicher mit Ryanair zu fliegen, statt mit der Lufthansa für den zehnfachen Preis. Da kann ich als Kunde ja nichts dafür.

Diese Geiz ist geil Mentalität wurde dem Kunden ja beigebracht und Jahrelang weiter gepusht. Da ist es ja logisch, dass Menschen empfindlicher auf höhere Preise reagieren.

Philipus II
2018-08-11, 22:02:27
Ich habe den Artikel zur Kenntnis genommen. Ich sehe aber nicht, warum Piloten und Flugbegleiter Top-Gehälter verdienen müssen. Flugbegleiter ist eine Anlerntätigkeit. Inzwischen bietet Ryanair die nötige Kurz-Ausbildung sogar überwiegend kostenlos an. Dass die Arbeitsplätze dann primär für nicht-Deutsche attraktiv sind ist ebenfalls ok.

Die Arbeitsbedingungen für Piloten bei Rynair finde ich auch nicht schlimmer als das meines Wissens nach auch von in Europa aktiven Fluggesellschaften lange praktizierte "pay to fly". Im Allgemeinen sehe ich keinen Bedarf, dass Piloten massiv überdurchschnittlich verdienen. Ich habe keine Probleme damit, wenn sie das tun, aber es ist für mich kein Buchungskriterium.

Ich tippe darauf, das von meinem morgigen Flug >160 der 189 Plätze belegt sein werden. Die Nachfrage der Kunden ist reichlich vorhanden. Ich stehe halt offen dazu, dass ich gerne billig und sicher fliege.

[MK2]Mythos
2018-08-11, 22:10:51
Nur weil man Preise vergleicht, heisst es nicht direkt, dass man z.B das billigste Fleisch bei Aldi kauft.

Es ist nunmal für viele Menschen erschwinglicher mit Ryanair zu fliegen, statt mit der Lufthansa für den zehnfachen Preis. Da kann ich als Kunde ja nichts dafür.

Diese Geiz ist geil Mentalität wurde dem Kunden ja beigebracht und Jahrelang weiter gepusht. Da ist es ja logisch, dass Menschen empfindlicher auf höhere Preise reagieren.
Preise vergleichen ist völlig okay. Aber man kann dabei ja auch selektieren mit welchen Airlines man fliegt. Ich zahle auch nicht gerne mehr als nötig, aber Ryanair wäre für mich persönlich nie eine Option, ebenso wenig wie das billigste Fleisch von Aldi, oder, da wir hier ja in einem Nerdforum sind, eine Geforce 1080Ti für 100 Eur bei Ebay aus Fernost :wink: .

Philipus II
2018-08-11, 22:17:44
Egal welche GeForce du kaufst - der Fabrikarbeiter wäre auf die Arbeitsbedingungen bei Ryanair neidisch :wink:. Aber mal aus Interesse: Wo ist bei dir die Linie zwischen "ok" und "fliege ich wegen der Arbeitsbedingungen nicht"? Sind ME3 noch ok oder shcon raus. Wie schauts mit osteuropäischen Gesellschaften oder asiatischen Airlines aus?

MSABK
2018-08-11, 22:41:12
Mythos;11766767']Preise vergleichen ist völlig okay. Aber man kann dabei ja auch selektieren mit welchen Airlines man fliegt. Ich zahle auch nicht gerne mehr als nötig, aber Ryanair wäre für mich persönlich nie eine Option, ebenso wenig wie das billigste Fleisch von Aldi, oder, da wir hier ja in einem Nerdforum sind, eine Geforce 1080Ti für 100 Eur bei Ebay aus Fernost :wink: .

Da du ja geschrieben hast, dass du aus der Branche kommst, hast du natürlich die Denkweise: Ich weiss wie elendig ist und verstehe die Kunden nicht, die das unterstützen. Ich persönlich komme aus dem Einzelhandel, dort waren/sind die Zustände mit den Mitarbeitern auch extrem, Arbeitszeiten, unbezahlte Überstunden auf freiwilliger Basis usw usw. Da könnte ich auch sagen: Warum unterstützen das die Kunden.


Am Ende ist es aber nicht die Aufgabe der Kunden, die kaufen was ihnen am besten passt. Wenn er hochwertiges Fleisch will, bekommt er hochwertiges Fleisch, wenn er günstig mal wegfliegen will, dann kann er das. Eben weil es angeboten wird. Angebot und Nachfrage eben.

Michalito
2018-08-12, 01:20:37
Hier haben wir halt eine stark unterschiedliche Meinung und werden nicht zu einem gemeinsamen Nenner kommen. Für mich ist Fliegen eine normale Transportdienstleistung ebenso wie Bahn oder Bus, nur eben mit der Möglichkeit, auch lange Strecken schnell zurückzulegen.
Insgesamt ist die Luftfahrt aber durchaus ein Bereich mit enormen Kosten, hoher Kapitalbindung und eher geringen Margen und Einstiegshürden für finanzkräftige Wettbewerber. Ich meide daher Fluggesellschaften bewusst als Investment.

Dann wäre es ja nur normal und auch von dir zu begrüßen das Flugverkehr wie jede ander Transportleistung behandelt wird, und demzufolge, Kerosin korrekt besteuert wird.
Dann sehen wir, wer x mal im Jahr fliegt, für jeden Quatsch, und reden noch mal über den Punkt des Luxuses. Denn, Personal und teure Maschinen sind nicht das was Geld kostet in dem Buisness, schau dir mal den Anteil der Kraftstoffkosten an, und der ist Steuerbefreit, wäre er es nicht, läge der Anteil bei 80%+, und das Ticket wäre X Fach teurer. Und Airbus mit Sicherheit keine Erfolgstory mehr.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/253718/umfrage/anteil-der-kerosinkosten-an-den-gesamtkosten-der-airlines/

Philipus II
2018-08-12, 09:02:51
Wenn es darum geht, innerdeutsch die Energie für Flüge, Busfahrten und Bahnfahrten gleich zu besteuern bin ich absolut bei dir, Michalito. Eine europaweite Lösung müsste von der EU umgesetzt werden. Aber auch das würde ich begrüßen. Stattdessen wurde diese seltsame Luftverkehrssteuer eingeführt. Bis dahin nutze ich halt die preiswerten Angebote, auch wenn das zum Teil vom Steuervorteil kommt.

Gast
2018-08-12, 22:54:36
Diese Geiz ist geil Mentalität wurde dem Kunden ja beigebracht und Jahrelang weiter gepusht. Da ist es ja logisch, dass Menschen empfindlicher auf höhere Preise reagieren.
Aber sich dann darüber beschweren, dass man vom Arbeitgeber ausgepresst wird...

Gast
2018-08-12, 22:56:16
Ich sehe aber nicht, warum Piloten und Flugbegleiter Top-Gehälter verdienen müssen. Flugbegleiter ist eine Anlerntätigkeit.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Mr.Fency Pants
2018-08-14, 16:54:26
Als Kunde vergleicht man ja Preise, das wird ja auch immer geraten: Vergleicht Preise und vermeidet damit unnötig übers Ohr gehauen zu werden.

Warum sollte ich als Kunde auch nicht günstig fliegen können? Es ist ja nicht meine Aufgabe für gute Verhältnisse bei Firmen anzubieten. Dann soll der Staat eingreifen und den Markt regulieren. Folglich wird der Kunde dann bei seinem nächsten Preisvergleich die entsprechenden Angebote finden und dann ist halt der günstigste Flug 90€ und nicht 20€.

Genau, Hirn ausschalten und die Verantwortung an den Staat übergeben, so muss das laufen. :freak: Verantwortung haben gefälligst die anderen zu tragen, aber doch bitte nicht man selbst, wo kommen wir denn da hin?

Simon Moon
2018-08-16, 01:32:16
Am Ende ist es aber nicht die Aufgabe der Kunden, die kaufen was ihnen am besten passt. Wenn er hochwertiges Fleisch will, bekommt er hochwertiges Fleisch, wenn er günstig mal wegfliegen will, dann kann er das. Eben weil es angeboten wird. Angebot und Nachfrage eben.

Ist halt einfach eine kurzfristige, naive Denkweise. Und wenn man natürlich im Einzelhandel arbeitet und frustriert ist, ab unbezahlten Überstunden, überheblichen Kunden usw. dann kann natürlich schon der Gedanke kommen: Wieso sollen die es denn nicht auch so mies haben wie ich?



Mein Ansatz ist da halt eher umgekehrt - wieso sollte ich jemand anderem nicht gönnen, was ich auch für mich wünschen würde? Unter diesem Aspekt bin ich auch gerne bereit, mich halt etwas einzuschränken und dafür nach meinem Verständnis faire Preise für Produkte und Dienstleistungen zu zahlen.



Es ist sogesehen daher natürlich nicht meine Aufgabe als Kunde - da hast du recht - aber es liegt im Endeffekt in meinem eigenen Interesse, wenn ich auf die Arbeitsbedingungen eines Dienstlleisters achte.

Mr.Fency Pants
2018-08-16, 15:00:25
Ist halt einfach eine kurzfristige, naive Denkweise. Und wenn man natürlich im Einzelhandel arbeitet und frustriert ist, ab unbezahlten Überstunden, überheblichen Kunden usw. dann kann natürlich schon der Gedanke kommen: Wieso sollen die es denn nicht auch so mies haben wie ich?

Mein Ansatz ist da halt eher umgekehrt - wieso sollte ich jemand anderem nicht gönnen, was ich auch für mich wünschen würde? Unter diesem Aspekt bin ich auch gerne bereit, mich halt etwas einzuschränken und dafür nach meinem Verständnis faire Preise für Produkte und Dienstleistungen zu zahlen.

Es ist sogesehen daher natürlich nicht meine Aufgabe als Kunde - da hast du recht - aber es liegt im Endeffekt in meinem eigenen Interesse, wenn ich auf die Arbeitsbedingungen eines Dienstlleisters achte.

Ich sehe das so, dass ich auch als Kunde eine Aufgabe / Verantwortung habe, die Verantwortung nur auf einen zu schieben, funktioinert nunmal nicht. Wenn bei Herstellern mit üblen Arbeitsbedingungen niemand mehr kauft und seinen Unmut kundtut, dann würde das schon eine Menge helfen. Gerade auch, weil man nicht möchte, dass andere Menschen unfair behandelt werden, das gebietet imo schon der Anstand. Sicherlich kann niemand (aktuell) so leben, dass kein Mensch ausgebeutet wird, aber es gibt Stellschrauben an denen man drehen kann.